Black and White von Verona-mira (Schwarz und Weiß) ================================================================================ Kapitel 15: XV -------------- -XV- Gin starrte Vermouth an. Vermouth starrte zurück. Plötzlich fühlte sie wirklich dumm. Schnell murmelte sie „Sorry, bitte vergiss es ganz schnell, ok? " und wandte sich ab. Aber dann lachte Gin plötzlich. Vermouth bekam ein sehr ungutes Gefühl. Sie hatte Gin noch nie lachen gesehen. Oder überhaupt lächeln. „Das ist sehr amüsant!", grinste Gin. „Das ich dachte du bist ein Dämon?" „Nein", antwortete Gin als er sich umdrehte und auf hörte zu lachen. „Ich finde es amüsant, dass mindestens einer von euch Sterblichen entdeckt hat, was ich wirklich bin." Vermouth zuckte zusammen. „Du-du wirklich bist, dieser Teufel?" „Natürlich bin ich der.", grinste Gin, „Nur, dass dieser Teufel kein echter Dämon war." „Keine echter Dämon? Du hast mir gegenüber aber ziemlich dämonisch ausgesehen." Gin hob die linke Hand, die Handfläche zeigte nach oben. Ganz plötzlich loderte eine rote Flamme auf, dann  hatte er eine grausige Maske in der Hand. Eine Maske, die einem Geierkopf ähnelte, mit großen Zähnen und von neun Hörnern umgeben wie ein Halo. Ohne ein Wort zu sagen setzte Gin die Maske auf sein Gesicht und sein Körper begann sofort sich zu verändern. Scharfe Krallen, einen langen, dünnen Schwanz und riesige Flügel. Genau der gleiche Dämon, der Sharon vor zwanzig Jahren die ewige Jugend anbot. -oOo- „Also gut, Punk", knurrte Dante, „Ich werde das jetzt beenden." Während sein Körper von unheimlichen, roten Glühen umgeben war, schoss Dante vorwärts. Sein Schwert prallte mit einer unheimlichen Macht gegen Humbaba, der hin und her schwankte, unfähig sich zu bewegen. Im Handumdrehen Dante rammte sein Schwert mitten durch die Brust des Naturgeistes. Humbaba brüllte, dann aber materealisierte sich vor Dante eine gewaltige, spirituelle Kreatur und schlüpfte durch die Wunde, die das Schwert gerissen hatte. Sofort fing der löwenähnliche Dämon Feuer. Sein Körper verbrannte und hinterließ nur ein Haufen Asche. Jodie, Conan, Ai und Agasa starrten, aber nicht nur auf die Überreste des Geistes. Auch bei Dante. Der Jäger war kein Mensch mehr. Sein schlanker Körper war mit roten und schwarzen Schuppen bedeckt und eisige, rote Augen von einem Dämon glühten in seinem Gesicht. Ein Paar Flügel sprossen aus dem Rücken, seine Hände und Füße waren Krallen. „Hey. Wenn ich gewusst hätte, dass es so einfach ist, dann hätte ich das viel früher getan.", grinste der Jäger, als er sein Schwert wieder auf den Rücken schnallte. Sein Körper begann wieder zu glühenden, dann nahm er seine ursprüngliche Form wieder an. „Was zum Teufel war das gerade jetzt?", schrie Conan. „Nur meine Devil Trigger.", grinste Dante, „Einfach gesagt, ich war ein vollwertiger Teufel, um dem in den Arsch zu treten." Bevor jedoch mehr fragen konnte, bemerkt Conan eine kleine Bewegung hinter den Jäger. Der Haufen von Asche bewegte sich leicht. Dante schien es auch bemerkt zu haben. Langsam drehte er sich und betrachtete den Haufen. Gerade als sich etwas Kleines aus dem Haufen befreite. Ein kleiner Dämon kroch aus der Asche und schaute sich dann vorsichtig um. Er hatte das Gesicht eines Löwenjunges, eine einzige Schlange als Schwanz, kleine Flügel und übergroße Füße. Schon, die Mähne aus lebenden Schlangen fehlte, aber ansonsten war es eine perfekte Kopie des schrecklichen Zehn Fuß großen Dämons, der mit Dante gekämpft hatte. Ein Baby Humbaba. Verwirrt wandte es sich zu Dante, scheinbar ohne Erinnerung daran, was passiert war. Dante starrte das kleine Geschöpf an und zeigte dann mit dem Schwert auf es. Humbaba aber leckte mit seiner kleinen Zunge über die Klinge, ein Schnurren war zu hören. „Verdammt. Was ist mit dir passiert?", schnappte Dante. Humbaba beäugte ihn und miaute. Der Jäger zog eine Augenbraue hoch, wandte sich dann aber an die anderen, die hinter ihm standen. „Du kannst ihn nicht töten.", sagte jemand. Die Gruppe drehte sich um und bemerkte einen schwachen Schimmer hinter Humbaba. Ein Schimmer, der versucht, eine menschliche Form zu erhalten, blieb aber immer ein unförmiger Fleck. „Hey. Du bist das.", murmelte Dante, „Du siehst ziemlich schlecht aus ohne deine Kraft." „Es spielt keine Rolle.", sagte der Geist, „Noch wichtiger ist: Du hast Humbaba geschlagen, aber er lebt noch. Warum? Weil er ein Geist der Natur ist." „Und man kann die Natur nicht zerstören, nicht wahr?", Fragte Conan. „Genau." „Myaw.", sagte der kleine Dämon und beobachtete das flackernde Licht. „Er ist irgendwie neben der Spur. Eine Minute zuvor wollte er mich töten.", schnaubte Dante. „Weil er besessen war." „Besessen?" „Dämonen, auch die Mächtigen können von einem Höllendämon beschädigt werden. Das gleiche geschah mit Humbaba und nach all den Jahrhunderten wurde sein Geiste völlig böse." „Lass mich raten.", seufzte Dante, „Ich habe gerade sein Gehirn zurückgesetzt, oder?" „Myaw!" „Nun, ich denke, das ist ein 'Ja'." „Myaw!" Seufzend legte Dante sein Schwert weg. Dann drehte er sich zum Geist. „Was willst du jetzt machen?" „Ich habe keine große Auswahl. Als Dämon der erst seinen Körper verloren hat und nun seine Kraft…Ich habe keine andere Wahl, als in die Hölle zurück zukehren und auf eine neue Chance zu hoffen." Dantes Augen verengten sich. „Der Name ist Shuichi, nicht wahr?", fragte er plötzlich. Der Geist starrte ihn überrascht an. „Woher weißt du das? Ich habe es dir nie gesagt." „Ihre süße Kollegin. Sie hat eine Akte über einen FBI Kerl namens 'Akai Shuichi' in ihrem Schrank." Der Geist schien sich zu Jodie zu drehen, dann zuckte er aber plötzlich zusammen und begann zu verschwinden. „Es tut mir leid.", keuchte er, „Aber ich kann nicht länger hier bleiben ... Ich denke, ihr müsst ihn alleine bekämpf-" Der Lichtfleck zitterte ein paar Mal und war dann weg. Er war wieder verschwunden. Dieses Mal sicher. -oOo- Es war, als würde die Raumtemperatur mehrere Grad absinken. Ein kurzer Blick auf das Thermostat jedoch zeigte, dass es tatsächlich wärmer wurde. Kein Wunder, bei all den Flammen die um Gins Körper loderten. Vermouth spürte eine Wand in ihrem Rücken. Witzig, sie hätte schwören können, dass sie in der Mitte des Raumes gestanden hatte, als sie ankamen. Aber jetzt? Was war dieses Ding? „Du solltest es gewohnt sein, Dämonen zu sehen. Immerhin war ich es, der dir die Flügel gab." Vermouth hob eine Augenbraue, hatte dann aber genug Mut, einen Schritt nach vorne zu machen. Gin legte den Kopf schief und sah mit smaragdgrünen Augen auf seine Partnerin. „Das ist also deine wahre Gestalt?" „Oh nein. Ist es nicht.", antwortete Gin, „Das ist nur ein Ersatz für meine wahre dämonische Form. Ich musste ihn entwickeln, um zu verwandeln, wenn ich diesen schwachen Körper nicht zerstören will." Der Dämon faltete seine Flügel auf dem Rücken, dann packte er seine Maske, zog sie ab und war wieder menschlich. Er hob seine Hand und zeigte sie Vermouth. Die zwei Finger fehlten noch. „Ein Mensch ist viel zu fragil.", erklärte Gin, „Selbst der einfachste Akt der Reparatur dieses Schadens ist zu stark für dieses Rumpf. Ich würde ihn in Staub verwandeln. Einfach so." „Dann wirkt diese Maske wie ein Medium?" „Du hast Recht. Ich benutze diese Maske für die Umwandlung in einen Dämon, ohne meine menschliche Gestalt zu zerstören. Es erlaubt mir auch einige meiner wahren Kräfte zu nutzen." Seine Blicke wanderten über Vermouth zum Fenster. Und für einen Moment erstarrte er. Ein helles Licht, wie ein mächtiger Riss hoch oben im Himmel, zog seine Aufmerksamkeit auf sich. „Was-was ist das?", Fragte Vermouth als sie es auch sah. „Das ist ein Hellgate. Es ist weit offen.", erklärt Gin, „Jemand muss es geöffnet haben." Er runzelte die Stirn für einen Augenblick, als das Tor verändert seine Farbe von Weiß zu einem brennenden Orange. Und zwei riesige Blitze gingen von ihm aus. Mit einem ohrenbetäubenden Knall trafen beide das Land irgendwo hinter dem Horizont. Das Tor zitterte und löste sich dann in Luft auf. „Was war das eben?", fragte Vermouth leicht besorgt. Gin legte den Kopf schief. Und ein unheimliches Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Es bedeutet nur, dass diese ganze Sache bald enden wird." 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