Fairytale von Yokune_Ruko ================================================================================ Prolog: Der erste Traum ----------------------- Langsame Schritte sind es, die mich durch das alte Gemäuer tragen. Ich kenne mich hier nicht aus. Ich weiß ja nicht einmal wie ich hier her gekommen bin. Plötzlich höre ich ein Geräusch hinter mir. Hastig drehe ich mich um, aber da ist nichts. „Was ist das nur für ein merkwürdiger Ort:“ Sage ich leise zu mir. Da, wieder. Wieder höre ich dieses Rascheln. Aber auch diesmal ist nichts als Dunkelheit zu sehen. Es ist ja fast so, als wäre nichts außer Dunkelheit in diesem Gang. Langsam gehe ich voran, aber es ist so dunkel das ich den Weg vor mir nicht erkennen kann. Nicht einmal ein kleiner Lichtstrahl erhellt mir den Weg, den ich beschreite. Alle Fackeln sind erloschen. Und schon wieder höre ich es. Doch ehe ich mich umdrehen kann höre ich nur noch einen dumpfen Schlag. Es ist ja fast so, als würde ich mich selbst fallen sehen. Dann... Kapitel 1: Ein Tag wie jeder andere... -------------------------------------- Schweißgebadet wache ich auf. Mein Wecker piepste laut vor sich hin. Mit einem lautlosen Fluch haue ich auf den Schalter der ihn zum Verstummen bringt. „Nicht schon wieder...“ murre ich, während ich aus dem Bett krieche. Dann sehe ich nochmal auf den Wecker. „SCHEISSE. Verdammte Scheiße.“ bringe ich nur noch hervor, ehe ich auch schon wie ein Berserker zum Schrank renne um meine Uniform heraus zu holen. „Fuck, ich komme zu späääät“ fluche ich vor mich hin, während ich mich in meine Sachen quäle. Schnell die Schultasche gegriffen, die ja zum Glück schon gepackt neben meinem Schreibtisch auf mich wartet. Die Krawatte hängt mir lose um den Hals, und nur mit viel Mühe gelingt es mir meine Haare zu bändigen. „Wo zum Henker nochmal sind meine Haarspangen und mein Haargummi...“ ein weiterer Fluch, aber ich finde was ich suche und kämme mein Haar zurück. Anschließend wird die Tür aufgeschlagen und im Affentempo renne ich die Treppe herunter. „Fluch nicht so viel Sakura, das ist nicht gut.“ tadelt mich meine Mutter, der ich im Vorbeirennen nur noch mein Bento aus der Hand nehme und weiter zur Haustür flitze. „Na na... nicht einmal ein guten Morgen sagen kannst du...“ Ich murre hörbar, sage dann aber „Morgen. Danke.“ dann bin ich auch schon aus der Tür und renne die Gasse entlang. Verdammt nochmal, denke ich mir nur, egal wie schnell ich auch rennen kann, vor dem Klingeln bin ich sicher nicht in der Schule. Und das als Klassensprecherin. Wie ich es hasste zu spät zu kommen. Ich sehe von weitem, wie die Ampel auf grün schaltet, für die Fußgänger. Wenn ich diese Phase nicht erwischte wäre ich noch später dran. Also nehme ich die Beine in die Hand und gebe alles was ich hab und schaffe es grade so. Gott verdammt das war knapp. Ich merkte, meine Ma hatte recht. Ich fluche vielleicht etwas zu viel. Aber darüber würde ich mir später einen Kopf machen. Erstmal musste ich es in die Schule schaffen, ohne überrollt zu werden. Grade als es klingelt renne ich durchs Schultor. Fuck das war sau knapp. Hinter mir wurde es grade geschlossen. Alle die jetzt noch kamen, würde einen Zettel in die Hand gedrückt bekommen, mit dem sie sich nach dem Unterricht zum Nachsitzen melden mussten. Wer nicht kam, bekam nur noch mehr Stunden. Leise schleiche ich die Gänge zum Klassenzimmer entlang. Kurz schaue ich durch die Scheibe hinein. „Gut, Frau Sakurada ist noch nicht da“ wispere ich zu mir und husche schnell ins Klassenzimmer rein auf meinen Platz. „Boa, Sakura. Da hast du ja noch mal Glück gehabt.“ Erstmal muss ich zu Atem kommen, also nicke ich meiner Freundin Hitomi nur zu und lächle gequält. Während ich dann meine Schulsachen auf den Tisch räume, kommt Frau Sakurada in die Klasse. „Guten Morgen“ sagen wir alle im Chor. Frau Sakurada nickt nur und bittet uns dann unsere Hausaufgaben auf den Tisch zu legen. Sie wollte sie einsammeln. Schnell schreibe ich noch meinen Namen auf das Blatt. „Sakura, was schreibst du noch.“ Ich lege den Stift schnell wieder weg und sage wahrheitsgemäß „Ich habe nur meinen Namen notiert.“ Frau Sakurada überprüft es und nickt nur, weil es der Richtigkeit entsprach. Dann sammelte sie alle Hausaufgaben ein. Wieder einmal hatte nur die Hälfte der Klasse die Aufgaben gemacht, was ihr sehr schlechte Laune bescherte. Na da konnten ja herrliche Stunden werden, dachte ich mir und grummelte leise. Schließlich mussten Hitomi und ich sie später noch länger ertragen, als die anderen. Und alles nur, weil ich unbedingt rhythmische Gymnastik machen wollte. Aber wir waren die besten im gesamten AG, also störte es mich nicht. Das einzige, was mich störte war, dass es noch so lange dauerte, bis das Training endlich wäre. Während der Pause saßen Hitomi und ich im Schatten eines der Bäume auf dem Schulgelände. Ich lehnte an der Rinde das Baumes und machte die Augen zu. Mein Bento, was neben mir stand, hatte ich noch nicht angerührt, aber ich war irgendwie auf einmal so müde. Ich merkte schon gar nicht mehr das Hitomi noch mit mir redete. Nur noch ein leises „Hmmm...“ kommt von mir, dann bin ich auch schon im Land der Träume. Kapitel 2: Ein zweiter Traum ---------------------------- Langsam lief ich einen langen verschlungenen Pfad entlang. Hier und da kam ein einzelner Sonnenstrahl durch das dichte Blätterwerk der Bäume und lockerte das Zwielicht in dem ich mich bewegte etwas auf. Aber wo war ich nun schon wieder. Ich wusste es nicht. Langsam taste ich mich Schritt um Schritt vorwärts. Was wohl vor mir lag? Eine ganze Weile laufe ich durch das Zwielicht der Bäume bis sich vor mir der Wald aufhellt. Von dem heller werdenden Weg angespornt laufe ich schneller, bis ich schließlich auf einer Lichtung stehe. Doch grade als ich weiter gehen will, merke ich einen Schlag auf den Hinterkopf und wieder sehe ich mich in wie in Zeitlupe fallen... Mit einem gehörigen Schrecken wache ich auf. Hitomi sitzt neben mir und sieht mich entgeistert an. „Was ist los?“ frage ich betont ruhig und wische mir beiläufig mit dem Handrücken über die Stirn. „Du warst wie weggetreten. Ich konnte dich überhaupt nicht wecken Sakura.“ meint sie besorgt. Da sie so besorgt drein sieht, erzähle ich ihr von dem Traum und auch von jenem, der mich am Morgen so jäh aus dem Schlaf gerissen hat. Gemeinsam beschießen wir nach dem Training in die Bibliothek zu gehen, um dort ein Buch über Traumdeutung zu suchen. Schließlich muss es doch etwas zu bedeuten haben, dass ich nun schon zwei mal durch ein gleiches Geschehen aus meinem Traum zurück in die Wirklichkeit gezerrt wurde. Doch durch das Klingeln, welches uns sagte das die Pause nun zu Ende war, holte uns aus unseren Überlegungen. Schnell schnappe ich mir mein Bento, von welchem ich im Gehen schnell etwas esse. Sonst würde ich in der nächsten Stunde sicher nicht richtig Nachdenken könne, vor lauter Knurren meines Magens. In der Klasse angekommen, setzten Hitomi und ich uns auf unsere Plätze. Doch wir warten zehn Minuten und immer noch ist kein Lehrer zu sehen. Dann erst nachdem noch fünf Minuten kommt Frau Minasaki, die Sekretärin der Schule und sagt uns, dass wir eine Freistunde haben, weil Herr Tsubaki weg musste. Alle jubeln und packen ihre Schulsachen weg. Da dies die letzte Stunde heute war, sind alle schon auf dem Sprung. Nur Hitomi und ich bleiben sitzen. Schließlich haben wir heute noch Training. „Und was machen wir jetzt mit unserer freien Zeit?“ fragt Hitomi mich. Ich muss nicht lange überlegen. „Lass uns in die Bibliothek gehen.“ meine ich und sie nickt. Zeit hatten wir ja nun dafür. Hoffentlich finden wir etwas, womit ich herausfinde, warum mich diese Träume plagen. Kapitel 3: Ein Hoffnungsschimmer -------------------------------- All zu viel Zeit hatten wir ja nicht, bis wir zum Training mussten, aber die uns verbleibende Zeit würde sicher reichen, um erst einmal ein wenig zu schauen. „Teilen wir uns auf, du übernimmst die Seite und ich diese hier.“ Meine ich und zeige jeweils in die gemeinte Richtung. „Aber wonach soll ich suchen?“ Fragt Hitomi dann. Eine berechtigte Frage. Nachdenklich lege ich den Zeigefinger an die Lippe. „Such nach allem, was irgendwie mit Träumen oder Traumdeutung zu tun hat.“ Sage ich nach kurzer Überlegung und drehe mich dann der ersten Reihe von Regalen zu, um mit der Suche zu beginnen. Während unserer ganzen Suche wurden wir von der Bibliothekarin Frau Karuki beobachtet. Aber ich kümmerte mich wenig um sie. Viel wichtiger war, das ich Antworten fand. Was bedeuteten meine Träume. Mal war ich in einem Schloss, welches ich nicht kannte und wo ich weder wusste wie ich dort hin gekommen war, noch wie ich raus kommen sollte, oder was ich dort finden sollte. Und dann war ich ein anderes mal in einem Wald, auf einem Weg. Und immer endeten die Träume gleich, indem ich mich dann so gesagt urplötzlich fallen sah. Das musste doch eine Bedeutung haben. Da war ich mir sicher. Ich hatte die Suche schon fast aufgegeben, als mir ein Buch ins Auge stach. Um es zu erreichen, musste ich mich strecken, aber ich bekam es zu fassen und konnte es aus dem Regal ziehen. Ich las den Titel und lies das Buch wieder sinken. Doch nicht das Richtige. „Saku-Chan, komm mal.“ Höre ich Hitomi rufen. Natürlich kommt von Frau Karuki gleich ein sehr genervtes „Pssssst.“ Aber ich ignoriere es und gehe zu Hitomi. „Hier schau mal, vielleicht findest du hier ja Antworten auf deine Fragen.“ Meinte sie und hielt mir ein Buch über Astronomie, Astrologie und Traumdeutung vor die Nase. Ich nicke schnell. „Danke du bist echt die Beste.“ Sage ich und man sah mir sicher richtig an, wie froh ich war, dass sie dieses Buch gefunden hatte. „Du, das Buch sieht aber interessant aus...“ Sagt Hitomi dann. Ich schau sie verwundert an, erst einen Moment später fällt mir ein, dass ich ja immer noch das Buch, welches ich zuvor aus dem Regal gezogen hatte, in der Hand hielt. Ich drehe es hin und her. Ja interessant war es wirklich. Ich legte das Buch, welches Hitomi gefunden hatte oben auf das andere Buch und ging zu Frau Karuki, um mir die Bücher auszuleihen. Sie blickt mich verwundert an, als sie das zweite Buch in die Hand nimmt. „Das ist aber nicht aus der Bibliothek. Das muss wohl jemand versehentlich...“ Ich lasse sie gar nicht weiter reden und meine nur schnell „Oh Verzeihung, das ist meines.“ Frau Karuki sieht mich an und nickt dann. „Achso, ich hatte mich schon gewundert.“ Hitomi will grade etwas erwidern, als ich sie nur ansehe. Sie versteht sofort. Ich packe die Bücher in die Tasche. Dann verlassen Hitomi und ich die Bibliothek um uns in Richtung Turnhalle auf zu machen. Wir mussten uns ja schließlich noch umziehen für das Training. „Du hast Frau Karuki angelogen.“ platzt Hitomi dann heraus. „Ja und, sie sagte doch es sei kein Buch der Bibliothek. Also, was ist so schlimm daran.“ Hitomi sieht mich nur tadelnd an. „Du ich weiß auch nicht, wieso ich das zu Frau Karuki gesagt hab, aber irgendetwas ist mit diesem Buch...“ Ich weiß es auch nicht besser, aber es scheint mir fast so, als wolle dieses Buch, dass ich es las. Als läge irgend eine Art von Magie auf ihm. Ich würde die Geheimnisse des Buches heute Abend ergründen. Hausaufgaben hatten wir zum nächsten Tag ja keine auf, also hatte ich Zeit. Doch jetzt hieß es erst einmal ab zum Training. Ich ziehe meine Uniform aus, um in mein Trainingstrikot zu schlüpfen. Dann schnappe ich mir meine Tasche mit Band und dem Rest um in die Turnhalle zu gehen. „Ey, warte doch auf mich.“ sagt Hitomi, die grade in ihr Trikot schlüpft. Ich warte. Lange brauchte sie ja auch nicht mehr, dann gingen wir gemeinsam in die Halle. „Sakamoto-San, nicht so plump. Das kannst du besser.“ Ruft Frau Sakurada über die Musik hinweg mir zu. Ich nicke und beginne noch einmal von vorne mit meiner Kür. Im Takt klatscht Frau Sakurada mit und ich vollführe Sprünge, Drehungen, biege mich so gut ich kann. Es muss leicht wirken und es gelingt mir meine Kür, so wie ich sie haben wollte bis zum Ende zu bringen, ohne einen Fehler zu machen. „Sehr gut Sakamoto-San, nehmt euch an ihr ein Beispiel.“ Wenn ich die Kür auf der bald anstehenden Bezirksmeisterschaft genauso würde turnen können, wäre ich sicher unter den ersten drei. Und das hieß, ich könnte zur Landesmeisterschaft. Während Hitomi ihre Kür vorführt, packe ich schon einmal meine Sachen zusammen. Das Band musste aufgerollt werden, sonst würde es nur knittern und das sähe dann nicht gut aus. Mein Seil, Ball und die Keulen hatten auch schon ihren Platz in der Tasche gefunden. Den Reifen hing ich mir über die Schultern. Dann schaue ich Hitomi zu, wie sie die letzten Drehungen absolviert und schließlich ihre Schlusspose einnimmt. Frau Sakurada nickt und klatscht in die Hände. „Gut gemacht Kurada-San. So Mädels, das war es für heute.“ Wir verabschieden uns und gehen in den Umkleideraum. „Man, das ist so unfair Sakura, wieso bist du so verdammt gut.“ Sagt Makoto, während ich grade in meinen Rock schlüpfe. Ich zucke nur mit den Schultern „Übung.“ Mehr brauch ich nicht zu sagen, denn es stimmte ja. Resigniertes Seufzen ist von Makoto und den anderen zu hören, weil sie wissen das ich recht hatte. Auch ich hatte einmal klein angefangen. Während die anderen sich weiter anziehen, ziehe ich meine Bluse über den Kopf. Ich knöpfe sie nie ganz auf, weil das nur Zeit kostet. Ich war grade bei meinen Schuhen angekommen, da war Hitomi grade einmal dabei ihre Bluse zuzuknöpfen. Also wieder warten, aber es war eh schöner zu zweit Heim zu gehen und wir hatten fast den gleichen Heimweg. Fünf Minuten vergingen und ich war schon versucht das Buch aus der Tasche zu ziehen, um hinein zu sehen. Das geschah selten, dass mich ein Buch so gefangen nehmen konnte. Aber ich wollte unbedingt wissen was drinnen geschrieben stand. „So, fertig. Danke fürs warten Saku-Chan.“ Kam es von Hitomi. Saku-Chan. So nannte sie mich nur, wenn wir so gut wie unter uns waren. Sie wollte nicht, dass andere diesen Kosenamen hörten und ihn wohl möglich selbst noch nutzten. „No problem, Hito-Chan.“ Meinte ich und schulterte meine Schultasche. Meine Sporttasche hing schon längst über meiner Schulter. Bei einem Seitenblick sah ich, dass Hitomi rot geworden war. So wie sie es immer wurde, wenn ich sie Hito-Chan nannte. Ich fand das einfach nur süß und dachte mir nichts weiter dabei. „Und was hast du heute Abend noch so vor?“ fragte ich, während wir auf dem Nachhauseweg waren. Es wurde bereits langsam dunkel und die Straßenlaternen gingen flackernd an. „Weiß nicht, wahrscheinlich lernen. So was hast du ja nicht nötig.“ Sie neckte mich, denn sie wusste sehr wohl, dass auch ich stundenlang über den Büchern hing und paukte was das Zeug hielt. „So, dann mach dir einen schönen Abend.“ Meinte Hitomi dann. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass wir schon bei der Kreuzung angekommen waren, wo sich unsere Wege trennten. „Oh, äh... ja du dir auch...“ bringe ich hervor. Sie umarmt mich zum Abschied. „Bis morgen.“ Sag sie leise. „Bis morgen...“ wispere ich in ihr Haar hinein. Dann löst sie sich von mir und lächelt noch einmal, ehe sie sich umdreht und geht. Erst als sie schon um die nächste Ecke verschwunden war, merkte ich, dass ich immer noch auf der Stelle stand, wo sie mich zum Abschied umarmt hatte. War ihr Lächeln etwa für einen Moment kurz eine Spur traurig gewesen? Ich konnte mir noch keinen Reim darauf machen. Ich schüttle kurz meinen Kopf und gehe dann auch weiter. Meine Mum wartete sicherlich schon auf mich. Kapitel 4: Gefangen ------------------- Kurze Zeit später schließe ich die Wohnungstür auf. Ich bin noch dabei aus meinen Schuhen zu kommen, da ruft meine Mum schon „Sakura, beeile dich, ich brauch deine Hilfe.“ Ich verdrehe die Augen, was meine Mum zum Glück nicht sieht und sage nur „Jaha... bin gleich da.“ Hätte meine Mutter gesehen, dass ich die Augen verdreht habe, hätte sie nur wieder herum gemeckert. Schnell bringe ich meine Schultasche in mein Zimmer, ziehe meinen Blazer aus und hänge ihn auf den Bügel an meiner Tür auf. Dann mache ich aber auch schon schnell, dass ich in die Küche komme. Meine Mutter hasst es, wenn sie zweimal nach mir rufen muss. „Wobei soll ich dir helfen?“ frage ich, als ich in der Küche bin. Meine Mutter sagt mir was ich machen soll und zusammen bereiten wir das Abendessen vor. Ich höre, wie dir Tür aufgeschlossen wird. Entweder war es mein Dad, oder mein nerviger großer Bruder Motoki. Die Tür fällt ins Schloss. Ein Fluch über Schnürsenkel ist zu vernehmen. Also war es Motoki. Mein Dad fluchte nicht. Das taten nur Motoki und ich. Das ist wohl das einzige, was wir gemeinsam haben. Ach wenn Motoki und ich uns oftmals spinne feind sind, so weiß ich dennoch, dass mein Bruder mich liebt und mich immer beschützen würde. Kurz nachdem Motoki die Tür zu seinem Zimmer geschlossen hatte, wurde die Wohnungstür erneut geöffnet. Diesmal war es ganz sicher mein Vater. „Ah meine beiden Herzensdamen sind in der Küche und kochen etwas köstliches.“ Mein Dad hält sich an der Wand fest, um um die Ecke in die Küche sehen zu können. Ich kicher über seinen Spaß. Denn das war es. Er versuchte es jeden Abend mich und meine Mum mit solchen Sprüchen aufzuziehen nur leider klappte es nie. Aber das lies ihn nicht entmutigen es trotzdem immer wieder zu probieren. Eine halbe Stunde später sitzen wir alle vier am Tisch und essen Abendbrot. Motoki ist mal wieder Still. Meine Eltern redeten über den Tag und ich konnte meinen Gedanken nachhängen. Durch das Kochen war ich abgelenkt gewesen, doch nun schweiften meine Gedanken wieder zu dem Buch, welches in meiner Schultasche war und darauf wartete, dass ich es auf schlug. Wieso nur übte dieses Buch eine solche Faszination auf mich aus? Kaum das ich in meinem Zimmer war, schloss ich die Tür hinter mir und nahm meine Schultasche in die Hand, um mit ihr zu meinem Schreibtisch zu gehen. Ich nahm die Bücher heraus und packte die Tasche gleich für den nächsten Tag. Dann setzte ich mich an den Schreibtisch, schaltete meine Schreibtischlampe an. Fast schon ehrfürchtig lege ich das Buch vor mich auf den Tisch. Dann muss ich über mich selbst lachen. Schließlich, als der Lachkrampf vorbei ist, schlage ich die erste Seite des Buches auf. Auf der ersten Seite stehen nur drei Worte -Du gehörst mir- und darunter ist eine verschnörkelte Unterschrift, die ich nicht entziffern kann. Ich denke mir nicht dabei und blättere weiter. Das was ich in diesem Buch lese, finde ich verstörend und faszinierend zugleich. Es handelt von einem Mann, welcher eine geheimnisvolle Macht besitzt, mit deren Hilfe er jede Frau für sich gewinnen kann. Aber am Ende stirbt er durch die Hand eines Mannes, der wegen ihm seine große Liebe verloren hatte. Kaum das der Lord dem Tode nahe war, kamen die Frauen, die er um sich gescharrt hatte, wieder zu sinnen und verließen sein Anwesen. Ich musste die Geschichte einfach zu ende lesen. Und es hatte sich gelohnt. Schließlich legte ich mich müde ins Bett. Stellte noch meinen Wecker und dann schlief ich schnell ein. Während ich im Bett lag, wehte der Wind durch das offene Fenster herein. Das Buch lag noch aufgeschlagen auf meinem Schreibtisch. Einige Seiten wurden umgeblättert. Die Seite, die dann offen blieb begann ganz schwach zu leuchten. Dann mit einem Mal kam eine ganz heftige Böe, die Worte auf der Seite leuchteten Rot auf, dann fiel das Buch zu Boden. Der dumpfe Aufprall des Buches hatte mich geweckt. Langsam stieg ich aus meinem Bett um das Buch wieder aufzuheben. Doch als ich mich in meinem Zimmer umsah, merkte ich, dass es nicht mein Zimmer war. Und es war auch nicht mehr Nacht. Langsam drehte ich mich einmal um mich selbst. Alles blieb wie es war. Ich zwickte mich. Es tat weh, also musste ich wach sein. Ich war doch wach? Der Schrank in meinem Zimmer bot nicht viel Auswahl. Das musste doch ein schlechter Traum sein. Aber wenn es einer war, wieso wachte ich nicht auf. Und wieso wirkte alles so real. Als ich mir dann in ein Kleid gezwängt hatte, ging ich hinaus, um diese Welt, in der ich mich grade befand, etwas genauer zu betrachten. Ich wollte meinen Augen nicht trauen, aber irgendwie sah es in der kleinen Stadt so aus, wie in der Stadt, die in dem Buch beschrieben war, welches ich vor dem zu Bett gehen gelesen hatte. Ich wollte es nicht glauben, aber irgendwie schienen sich die Worte vom Anfang des Buches zu bewahrheiten. Ich war in dieser Welt gefangen, hatte keine Möglichkeit diesem Traum zu entfliehen. Das Buch hatte mich hier her gebracht. Also musste ich wohl erst einmal das Beste aus meiner momentanen Situation machen, aufwachen war ja leider keine Option für mich. Kapitel 5: Treffen mit dem Lord ------------------------------- Langsame Schritte tragen mich durch die kleine Stadt. Ich lasse die Geschichte, welche in dem Buch geschrieben steht, welches ich krampfhaft in der Hand halte, Revue passieren. Wahrscheinlich muss ich den Lord treffen. Vielleicht würde ich dann verstehen, warum er die ganzen Frauen so einfach in seinen Bann ziehen konnte. Grade als ich aufblicken will, sehe ich, dass jemand vor mir steht. Ich blicke ja direkt auf seine Schuhe und es sind hochwertige Schuhe, so viel konnte selbst ich sagen. Langsam blickte ich hoch, das Buch fest an meine Brust gedrückt. „Was macht so eine Schönheit hier ganz alleine?“ Mich traf fast der Schlag, grade eben noch habe ich gedacht, vielleicht müsse ich den Lord treffen und dann steh ich plötzlich vor ihm. Ich musste mir wirklich eingestehen, dass er wirklich sehr charismatisch war, also war es kein Wunder, das ihm die Frauen verfielen. Sogar ich war drauf und dran mich zu verlieren. Er berührte mich sanft an der Schulter und führte mich langsam einen von Blumenrabatten gesäumten Weg entlang.“Möchtest du bei mir bleiben?“ Fragt er mich dann plötzlich ganz direkt, dabei hebt er mein Kinn an, sodass ich ihm in die Augen sehen muss. Augen in denen ich mich auf der Stelle verlor. Ich bringe nur ein leichtes Nicken zustande. Er sieht dies und zieht mich in seine Arme, um meine Lippen zart mit seinen zu streifen, mehr nicht. Dennoch hätte ich ihn gerne richtig geküsst. Ich war ihm total verfallen, stand unter seinem Zauber. Seid ich ihm zum ersten mal, wenn auch nur ganz flüchtig, in die Augen gesehen hatte, war ich ihm verfallen. Seid dem hatte er alle Macht über mich. Er nahm mich mit in sein Schloss, wo noch weitere Mädchen waren, die ihm, wie ich auch, verfallen waren. Auch sie standen unter seinem Bann. Zärtlich berührte er die eine am Arm, während er mich auf seinen Schoß zog. Ich lies ihn gewähren. „Meine süße kleine Ahnungslose Schönheit. Du hättest das Buch nicht lesen dürfen. Ich lasse dich nicht mehr gehen. Dies hier wird die Realität werden... sobald...“ ich wusste was er meinte, aber ich konnte mich nicht dagegen wehren. Mein Körper gehorchte ihm und er wollte es auch. Seine Hand wanderte über den Stoffe des Kleides, welches ich trug. Ich spürte es durch den Stoff hindurch. Langsam zog er etwas an meinem offenem Haar, sodass sich ihm mein Hals darbot. Es jagte mir heiße Schauer über den Rücken, als er meine Haut mit seinen Lippen berührte. „Ich will dich...“ säuselte er mir ins Ohr. Oh lieber Gott, was habe ich dir getan, dass du mich nicht aus diesem Traum aufwachen lässt, denke ich. Aber im nächsten Moment war ich auch nicht mehr Herr meiner Gedanken. Diese Gefühle, die er in mir auslöste waren mir völlig neu. Ich hatte ja schließlich noch nie etwas mit einem Jungen gehabt. Und dieser gutaussehende, erfahrene Mann wollte mich? Als seine Hand an der Innenseite meiner Oberschenkel entlang strich, musste ich aufkeuchen. Er sah mich neckisch an und lies die Hand nochmals über die empfindliche Haut streichen. „Gefällt es dir meine Schönheit?“ säuselt er nahe an meinem Ohr, ehe er zärtlich in eben jenes beißt. Ob es mir gefällt. Und ob es das tut. Aber das brauch ich ihm nicht zu sagen, er kann es anhand meiner Reaktionen auf sein tun nur all zu deutlich erkennen. Langsam, quälend langsam taucht er mit der Hand unter den Stoff meines Kleides, umfängt mit den Fingern meinen Busen, welcher seine Hände ausfüllt. „Der Stoff stört.“ Meint er kurz und zerreißt einfach die Träger meines Kleides. Somit entblößt er meinen Oberkörper. Und die anderen Mädchen im Raum können dies sehen. Aber sie scheinen mit sich beschäftigt zu sein. Oder er hatte irgend etwas gemacht, weshalb sie ihm und mir keinerlei Beachtung schenkten. Oh lieber Gott, das ist so ein himmlisch gutes Gefühl, welches er da in mir auslöste. Da war es mit jetzt auch ziemlich einerlei, dass dies alles in einem Traum geschah. Er küsste meinen Hals, welchen ich ihm sogar schon von ganz allein dar bot, oder machte ich das, weil er wollte, dass ich es tat? Doch während seiner fiebrigen Küsse auf meiner Haut wurde mir ein langsam klar, dies war nicht das was ich mir wünschte. Er war nicht die Person, die mich so berühren sollte. Und wenn ich mich nicht schnell aus seinem Bann befreien konnte, würde ich vielleicht nie wieder aufwachen und müsste auf ewig in seinem Harem bleiben. Aber wie sollte ich mich aus seinem Bann befreien? Mein Körper gehorchte ihm. Ich wusste was er mit mir vor hatte. Und sollte es ihm wirklich gelingen es so weit zu treiben, wer wusste schon was dann mit mir geschah. Mein Körper würde wohl für immer in einem Bett liegen, wie im Koma. Während ich fieberhaft nach einer Möglichkeit suchte seinem Bann zu entfliehen, wanderten seine Hände die Innenseite meiner Oberschenkel hinauf und fanden was sie suchten. Ich zuckte zusammen, als er langsam über die noch empfindlichere Haut zwischen meinen Schenkeln strich. „Ah...~“ hauchte ich schreckhaft, während ich mich an ihm fest hielt. Ich wusste wie dies weiter gehen würde und so war es auch. Seine Finger fanden ihren Weg, aber dann konnte ich mich von ihm losreißen. Ich taumelte rückwärts und wurde erst gestoppt, als ich mit dem Rücken gegen eine Wand stieß. „Wo willst du denn hin meine Hübsche.“ säuselte er süßlich. Ich konnte mich losreißen, weil mir ganz plötzlich ein Bild von Hitomi vor meinen Augen erschienen war. Das hatte mir die Kraft gegeben mich von ihm zu entfernen. Aber er machte die Entfernung, die ich zwischen ihn und mich gebracht hatte schon wieder zunichte. Als er bei mir war, nahm er meine Handgelenke in eine Hand und hielt mir die Arme über den Kopf. „Komm schon, sei ein braves Mädchen.“ wisperte er nahe meines Ohres. Mit seiner freien Hand zeichnete er meine Silhouette nach. Ich wollte das nicht, ich wollte aufwachen. „Nein, ich bin nicht den braves Mädchen, verdammt lass mich los!“ Währenddessen wälzte ich mich in meinem Bett hin und her. Die letzten Worte, wurde mir später gesagt, hatte ich wirklich laut gerufen. Sie hatten meine Eltern und meinen Bruder geweckt, welche sofort in mein Zimmer gestürmt kamen. Sie hatten gedacht, jemand wäre bei mir ins Zimmer eingestiegen und bedrohe mich nun. Aber als sie die Tür öffneten sahen sie niemanden. Nur mich, die ich mich schweißgebadet im Bett hin und her wälzte. Motoki ergriff mich bei den Schultern und schüttelte mich heftig, um mich so aus meinem Alptraum, den dies war er, zu wecken. Doch er hatte nur mäßigen Erfolg. „Hilfe...~“ wisperte ich leise... „Komm schon, zier dich nicht so meine Hübsche.“ Säuselte mir der Lord weiter ins Ohr, während er den Stoff meines Kleides hochschob. Wenn nicht gleich irgend etwas passierte, würde er... Oh nein ich wollte gar nicht daran denken. Ein leises „Hilfe...“ wisperte ich. „Dir wird hier keiner helfen meine elfengleiche Schönheit.“ Ich wehrte mich so gut ich konnte gegen ihn. Aber er war kräftiger als ich und schob sich zwischen meine Beine. „Hitomi...“ hauche ich leise und Tränen laufen mir über die Wangen. Er sieht mich nur perplex an, als ob ich etwas unfassbares gesagt hätte. Dann erschien Erkenntnis in seinen Augen. „Tja, auch wenn du diese Hitomi lieben solltest, wird sie dir hier doch nicht helfen und waren wir erst eins, gehörst du auf immer mir.“ Er grinste hämisch , aber dieses Grinsen wich entsetzten, dann lockerte sich sein Griff und er fiel auf mich, erdrückte mich fast. Als ich auf blickte sah ich hinter ihm Motoki stehen. Ich fragte gar nicht erst, was er in meinem Traum zu suchen hatte, sondern ergriff nur seine Hand. Im selben Moment wachte ich auf. Tränen liefen mir übers Gesicht. Ich schluchzte so heftig, das meine Mum kurzerhand die beiden Männer aus dem Zimmer schickte und mich in ihre Arme nahm. Ich erzählte ihr von dem Traum, was sie sehr verunsicherte. Ich sah es ihr an, dass ihr etwas auf dem Herzen lag, aber sie sagte nichts. Sie hob das Buch auf und klappte es zu. Dann suchte sie nach einem Band oder einer Schnur und fand auch was sie suchte. Mit der Schnur band sie das Buch zu, sodass es nicht noch einmal von alleine sich öffnen würde. Ich merkte natürlich nicht gleich, dass sie das Band magisch verstärkt hatte, das hatte ich er sehr sehr viel später erfahren. Ich überlegte ob ich ihr auch meine Gefühle anvertrauen konnte, welche meine beste Freundin Hitomi betrafen. Aber ich entschied dann, dass es noch zu früh war mehr drüber nach zu denken. Ich hatte es selbst ja erst durch den Traum herausgefunden, das da mehr war als nur Freundschaft. Doch so lange ich nicht wusste wie Hitomi dachte, würde ich meiner Mum nichts davon erzählen. Nachdem das Buch nun verschnürt war, war damit fürs erste sichergestellt, dass mich keine böse Macht mehr im Traum gefangen halten konnte. Meine Mum küsste mich auf die Stirn und wünschte mir eine gute Nacht. Nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, schlief ich schnell wieder ein und diesmal plagten mich nur meine normalen Träume. Kapitel 6: Wahrheit ------------------- Am nächsten Morgen war ich unglaublich müde und fühlte mich richtig dreckig. Meine Mum sah mir gleich an der Nasenspitze an, dass es mir nicht gut ging. Ich wollte sie noch zurück halten, aber da hatte sie das Telefon schon in der Hand und wählte die Nummer meiner Schule. Sie meldete mich für den heutigen Tag krank, und sagte das meine Freundin Hitomi Kurada doch bitte Mitschriften machen sollte und Arbeitsblätter mit für mich mitnehmen sollte. Meine Mum fasste mich bei den Schultern und schob mich zurück in mein Zimmer, wo ich mich wieder hinlegen sollte. Wenn ich es hätte benennen sollen, dann würde ich sagen der Traum von der letzten Nacht hatte mich so geschwächt. Eine halbe Stunde später kam meine Mum mit einem Tablett in mein Zimmer, welches sie auf meinem Schreibtisch abstellte. Anschließend schloss sie dir Tür uns setzte sich zu mir aufs Bett. „Hattest du schon einmal einen Traum wie den von letzter Nacht?“ Fragte sie mich, ich schüttelte den Kopf. „Nein, aber ähnliche... aus denen konnte ich aber immer von allein aufwachen...“ sagte ich leise. Mein Mum nickte. „Seid wann hast du dieses Träume.“ Oh man sie konnte vielleicht fragen stellen. Seid wann hatte ich diese Träume. Seid fand ich mich an mir unbekannten Orten wieder und sah mich immer dann kurz vor dem Aufwachen zu Boden gehen. Ich zuckte mit den Schultern. „Hm...“ sagte meine Mutter nur. Sie blickte aus dem Fenster. „Ich glaube es ist an der Zeit dir etwas zu erzählen.“ meinte meine Mutter langsam. Ich sah sie nur verständnislos an, woher sollte ich denn auch wissen was sie meinte. Hatte es vielleicht etwas mit meinen Träumen zu tun? Egal was sie mir sagen wollte, nun da sie davon angefangen hatte wollte ich wissen was sie meinte. Aufmerksam sah ich sie an. „Ich weiß nicht womit ich anfangen soll...“ begann sie langsam. Ich sag sie weiter an und platzte dann heraus „Ich bin nur adoptiert?“ Sie sah mich an und schüttelte dann den Kopf „Gütiger Gott nein, du bist meine Tochter... aber...“ sie stockte und sah mich für eine Weile nur an. „Aber du bist eine Halbfee.“ Ich lupfte eine Braue, was sollte ich sein. Sie musste mich grade veräppeln. Ich schüttelte verständnislos den Kopf. „Bitte glaub mit, denn ich bin auch eine. Ist es dir noch nie aufgefallen das dir manche Dinge viel leichter von der Hand gehen als anderen?“ Ich überlegte und nickte langsam. „Aber wenn ich eine Halbfee bin, wie du sagst, dann ist Dad nicht mein richtiger Dad.“ Sie nickte. „Und Motoki ist auch nur dein Stiefbruder. Ich war war grade im dritten Monat mit dir, als ich Kai kennen lernte.“ Ich nickte wieder. Es war also kein Wunder, dass Motoki und ich so verschieden waren, wenn wir nur Stiefgeschwister sind. Das erklärte einiges. Aber noch längst nicht alles. „Und ich habe diese Träume, weil ich eine Halbfee bin. Aber was bedeuten die Träume.“ Mein Mutter sah mich an und sagte dann „Die Träume können dir Teile unserer Welt zeigen, oder die Zukunft. Es ist immer unterschiedlich.“ Viel weiter half mir dass nun auch nicht. „Also kann ich es vergessen diese Träume auf -normale- Art deuten zu wollen?“ Meine Mum nickte, was mir ein resigniertes Seufzten entlockte. „Aber nur weil du eine Halbfee bist, heißt das nun nicht das du plötzlich jemand anderes bist.“ Sie stand auf und drehte mir den Rücken zu. Zum ersten Mal nahm ich einen leichten Schimmer war. Bedeutete dieser Schimmer etwas, dass sie Flügel hatte und diese nur vor den Augen andere verbarg? Sie schien meine Gedanken erraten zu haben und meinte leicht hin. „Ja, ich habe Flügel und du bist die einzige, die es nun außer mir weiß.“ Ich stand auf um mich im Spiegel zu betrachten. Hatte ich auch welche und es nur noch nie bemerkt. „Nein Sakura, du hast noch keine Flügel.“ Ich seufzte erleichtert. Ich hätte so etwas sicher nicht mal einfach so eben verschwinden lassen können. Meine Mum hatte sicherlich lange dafür geübt. Dann drehte sie sich um und ergriff mich bei den Schultern. „Du musst mir hoch und heilig versprechen, dass du niemanden sagst was du bist. Sie denken du bist wie sie ein ganz normaler Mensch und das soll so bleiben.“ Ich nickte, wieso sollte ich so etwas heraus posaunen. Mir würde doch eh keiner Glauben. Man würde mich eher für verrückt erklären. Wenn ich nicht diese seltsamen Träume hätte seid einiger Zeit und nicht dieser Traum von letzter Nacht gewesen wäre, ich hätte es meiner Mutter sicherlich auch nicht geglaubt. Meine Mum ging zu meinem Schreibtisch, auf dem sie das Tablett abgestellt hatte und nahm eine Tasse herunter, welche sie mir reichte. „Er sollte inzwischen trink warm sein.“ Ich nahm ihr die Tasse ab und lächelte. Kakao. Meine Mum wusste das ich Kakao liebte. Sie hatte für sich ebenfalls eine Tasse gemacht. Nun saßen wir beide auf meinem Bett und tranken unseren Kakao. „Was verändert sich jetzt eigentlich für mich?“ fragte ich meine Mum über den Rand der Tasse hinweg. „Gar nichts.“ Meinte sie kurz. „Sag mal, was war das gestern Nacht eigentlich mit diesem Buch? Mir war so, als wollte das Buch, dass ich es lese.“ Nachdenklich legt meine Mum ihren Kopf ein wenig schief. „Viel weiß ich leider auch nicht, nur so viel, dass auf dem Buch eine starke dunkle Magie gelegen hat. Diese hat wahrscheinlich dein wahres Wesen erkannt und wollte deine Magie, ja du hast magische Kräfte, für sich nutzen.“ Ich starrte sie so ungläubig an, dass sie anfing zu Lachen. „Guck nicht so, ja du besitzt magische Fähigkeiten, aber sie müssten geschult werden.“ „Und das geht nicht hier... oder von dir.“ beende ich ihren Satz. Sie nickt. „Aber mehr erkläre ich dir ein anderes mal, ja.“ Sagt meine Mutter dann noch, ich nicke leicht. War ja auch erst einmal genug, was ich jetzt verdauen musste. „So und jetzt ruhe dich ein wenig aus mein Liebling.“ Sie sieht wie mein Blick zu Schreibtisch geht „Und wage es ja nicht dieses Buch noch einmal anzufassen. Wer weiß ob wir dich ein zweites Mal retten können.“ Ich seufzte leicht. Eigentlich wollte ich lernen aber wenn meine Mum sagte ich solle mich ausruhen, dann sollte ich dies auch besser machen. Doch bevor sie die Tür hinter sich schließen konnte fiel mir noch eine Frage ein. „Wissen Dad und Motoki...?“ Ich konnte meine Frage nicht einmal zu ende sprechen, als sie sich schon umgedreht hatte und den Kopf schüttelte. „Nein sie wissen von nichts, und das sollte auch besser so bleiben. Sollten wir entlarvt werden sind sie geschützt.“ Ich verstand nicht, was sie mit entlarvt werden meinte, sagte aber nichts weiter dazu. Sie würde mich sicher noch früh genug aufklären. Ich stellte meine inzwischen leere Tasse auf dem Schreibtisch ab und legte mich ins Bett. So ein schulfreier Tag hatte was für sich. Aber ich würde mir so etwas nicht herausnehmen, wenn es mir nicht wirklich dreckig gehen würde. Ich war eben ein von Grund auf ehrlicher Mensch. Obwohl, war ich überhaupt ein Mensch? Ich war eine Halbfee, aber für mich war ich immer noch ein Mensch, wieso auch nicht. Ich sollte es doch eh niemandem sagen, also konnte ich doch weiter so denken. Kapitel 7: Geständnis --------------------- Am späten Nachmittag klingelte es an der Wohnungstür. Ich schlüpfte schnell in meine 'zuhause-schlabber-Hose' und ging zur Tür, wobei ich ziemlich schlurfte, weil ich nicht richtig in die Hausschuhe rein kam. Außer mir war keiner Daheim. Meiner Mutter war einkaufen gegangen. Mein Dad war noch auf Arbeit und Motoki hatte heute Bandprobe. Sprich ich wäre bis ca. 19 Uhr die ganze Zeit allein. Ich schaute durch den Türspion und erkannte Hitomi sofort. Plötzlich fing mein Herz wie wild an zu schlagen und ich musste erst einmal kurz einfach nur da stehen, um wieder einen einigermaßen Kopf zu bekommen. Das war doch nicht normal und so etwas hatte ich doch sonst nicht. Beziehungsweise hatte ich es, wenn ich richtig lag, seid diesem verdammten Traum. Sie klingelte noch einmal, vielleicht weil sie dachte, ich hätte das erste klingeln nicht gehört. Ich holte kurz tief Luft um mich zu sammeln, dann öffnete ich dir Tür. Natürlich fiel sie mir gleich um den Hals. „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, als Frau Sakurada heute früh meinte du wärst für heute als krank gemeldet.“ Ich erwidere ihre Umarmung, sage aber nichts. Während Hitomi ihre Schuhe auszieht schlurfe ich in die Küche. „Möchtest du einen Tee?“ Frage ich und bekomme ein „Ja gerne.“ als Antwort. Daraufhin schalte ich den Wasserkocher an und hole meinen Lieblingstee aus dem Regal. Je ein Teebeutel pro Tasse. Während ich wartete, dass das Wasser endlich kochte, kam Hitomi in die Küche. „Und was habe ich heute verpasst?“ frage ich Hitomi, während ich mich mit den Händen auf der Arbeitsplatte abstütze, sodass ich schließlich auf dieser saß. Hitomi lehnte sich nur leicht gegen die gegenüber liegende Arbeitsplatte und legte nachdenklich den Kopf schief. „Das was wir im Unterricht hatte, habe ich für dich mitgeschrieben und die Arbeitsblätter hab ich auch. Das kannst du also nacharbeiten. Ansonsten... hmm... las mich nachdenken...“ Sie grübelte einen Moment lang. In dieser Zeit klickte der Wasserkocher, also hatte das Wasser endlich gekocht und ich konnte nun den Tee aufgießen. Hitomi nahm ihre Tasse und das Zuckerdöschen und ich nahm meine Tasse und Milch mit. So bepackt gingen wir zu meinem Zimmer. Als ich mich aufs Bett setzte ging Hitomi noch einmal raus. Zuerst war ich verwundert, aber dann erinnerte ich mich, dass sie noch ihre Schultasche holen musste. Mit dieser in der Hand kam sie dann wieder zurück in mein Zimmer. Da der Tee eh noch zu heiß war, als das wir ihn hätten trinken können, standen unsere Tassen bei mir auf dem Schreibtisch. Zu eben diesem ging Hitomi nun, um die Mitschriften und die Arbeitsblätter dort hin zu legen. Am Wochenende würde ich sicher genug Zeit haben, um das durch zu gehen, was ich verpasst hatte. Nachdem sie dies gemacht hatte, kam sie wieder zu mir und setzte sich mit auf mein Bett. „Soll ich Musik anmachen?“ fragte ich und sie nickte leicht. Also war ich nun an der Reihe auf zu stehen. Ich suchte in meinem CD-Regal etwas heraus, wo ich wusste, dass Hitomi es gerne hörte und legte die CD in den CD-Spieler. Dann setzte ich mich wieder aufs Bett. Eine beklemmende Stille entstand, aber ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich traute mich ja nicht einmal Hitomi im Augenwinkel zu beobachten. Dann ergriff sie plötzlich meine Hand und zog mich in ihre Arme. Ich schloss meine Augen um die Nähe noch mehr zu genießen. Langsam, quälend langsam wanderten ihre Finger unter den Stoff des Pullovers, den ich trug. Unter diesem hatte ich noch ein dünnes Trägertop an. Hitomi löste die Umarmung und sah mich mit einem schiefen Lächeln an. „Du hast immer zu viel an.“ Mit diesen Worten zog sie mir den Pullover über den Kopf und warf ihn über meinen Schreibtischstuhl. Ich merkte, wie ich immer roter wurde und sah deswegen schnell zu Boden. Aber das sollte nicht lange so sein. Hitomi hob mein Kinn sanft mit zwei Fingern an. Ich hob meine Hände und merkte, wie ich zitterte. Nicht weil mir kalt war. Langsam und zaghaft strich ich Hitomi über die Wange. „Saku...“ wisperte Hitomi leise. Ich sah ihr an, was sie versuchen wollte, aber sie schien sich nicht zu trauen. Also kam der Impuls eben von mir. Ich legte sanft meine Hand an ihre Wange und näherte mich ihr zögerlich, bis unsere Lippen sich schließlich berührten. Hitomi zuckte im ersten Moment leicht zusammen, aber dann erwiderte sie den Kuss innig. Sie war irgendwie die, die führte. Aber das machte mir nichts aus. Schließlich löste sie den Kuss und sah mich an, in ihren Augen konnte ich all die Gefühle lesen, die sie die ganze Zeit über immer zurück gehalten hatte. „Ich hatte Angst du würdest mich abweisen...“ Sagte sie dann leise, zaghaft. Deswegen hatte sie also gezögert. Ich schüttelte leicht meinen Kopf. „Ich.. ich habe ein wenig gebraucht um zu sehen, wie viel du mir bedeutest.“ sie legte einen Finger auf meine Lippen und drückte mich dann sanft in die Kissen meines Bettes. Ihr Blick bedeutete mir mich nicht zu rühren. Aber ich wollte mich wieder aufsetzen. Damit handelte ich mir prompt eine Strafe ein, die darin bestand, dass Hitomi mein Trägertop bis unter den Ansatz meiner Brust hoch schob und die darunter frei gewordene Haut ganz zärtlich zwischen die Zähne nahm. „Oh Go...tt..“ bringe ich Stockend hervor. „Hito... bitte...“ flehte ich „...was wenn meine Mum nach Hause kommt?“ Hitomi setzte sich auf. Dies war ein berechtigter Grund, aber kein Hindernis. Sie stand auf und ging zur Tür, um diese Abzuschließen. Dann kam sie wieder zu mir zurück. „Ich habe so lange gewartet...“ hauchte sie mit zärtlich ins Ort. Da ich mich wieder aufgesetzt hatte, als sie die Zimmertür abgeschlossen hatte, drückte sie mich wieder zurück in die Kissen. Und zur Strafe, weil ich nicht brav liegen geblieben bin, beugte sie sich über mich und küsste mich erst sanft auf den Hals, aber dabei blieb es nicht. Da würde 100%ig ein Knutschfleck zurück bleiben. Aber nun wollte ich auch mal an die Reihe kommen. Hitomi zuckte zusammen, als ich es geschafft hatte unter den Stoff der Schuluniform zu kommen und ihre Haut berührte. Sie küsste mich wieder auf den Bauch, sodass meine Hände wieder unter dem Stoff hervor kamen. Dann hörten wir beide, dass die Wohnungstür geöffnet wurde. Ich erkannte meine Mutter am Gang und ich konnte auch gleich merken, dass sie sofort wusste das ich Besuch hatte. Hitomi griff nach der Fernbedienung meines Radios und drehte die Musik etwas laute, sodass diese mein Keuchen übertönte. Vorsichtig schob sie ihre Hände unter den Stoff meines Trägertop und drückte ganz sanft meine Brüste etwas zusammen. „Sie sind schön weich...“ meinte sie leicht verträumt. Dann aber zog sie ihre Hände wieder zurück und schob das Top wieder runder. Auch wenn der Stoff nun wieder auf meiner Haut war, spürte ich sehr wohl, wie ihre Finger meine Taille hinauf wanderten. Ich bog mich ihrer Hand leicht entgegen. Sie lächelte verliebt und sagte dann leise, sanft, ganz nah an meinem Ohr „Ich liebe dich Sakura.“ Ihre Worte ließen mich erneut Rot werden. „Ich liebe dich auch...“ wisperte ich, was ihr Lächeln noch vertiefte. „Das hier setzen wir ein andern mal fort...“ bei diesen Worten konnte sie sich ein leicht fieses Lächeln nicht verkneifen, aber ich wusste wie sie es meinte. Sie war eher der führende Part. Mal sehen, womit sie mich dann überraschten wird. Grade als ich mir den Pullover wieder überziehe, dieser hatte zu meinem Glück einen Rollkragen, klopft meine Mum an die Tür. Dann drückt sie die Klinke, merkt aber gleich, dass die Tür abgeschlossen ist. Hitomi ging schnell zur Tür, um sie wieder auf zu schließen. „Na na Mädels, wieso schießt ihr euch ein.“ Neckt uns meine Mutter. Sie weiß ja nicht was hier vielleicht passiert wäre, wenn sie nicht zurück gekommen wäre vom Einkaufen. Sie blickt zuerst mich an, dann Hitomi und dann wieder zu mir, sagt aber nichts weiter und geht wieder raus. „So, ich denke ich werde jetzt mal Heim gehen.“ sagt Hitomi. Dann zieht sie mich in ihre Arme und ich erwidere die Umarmung. Wobei ich die Augen aber geschlossen hielt. Dann löst Hitomi die Umarmung leicht, sodass sie mein Kinn anheben kann. Ich lege meine rechte Hand an ihre Wange und warte, dass sie diesmal den entscheidenden Schritt macht. Und dann berühren unsere Lippen sich. Diesmal jedoch nur für einen kurzen Abschiedskuss. Schließlich lösen wieder die Umarmung und Hitomi greift nach ihrer Tasche. Ich begleite sie noch zur Tür, wo wir uns ganz normal, wie Freundinnen verabschieden, da meine Mutter aus der Küche schaut. „Komm gut Heim Hitomi.“ Ruf meine Mum noch aus der Küche, dann geh ich zusammen mit Hitomi vor die Tür, wo ich noch einen Moment warte und winke, ehe ich wieder rein gehe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)