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CUT

Manpei x Shinpei (Hikaru x Kaoru)
von

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CUT: „die siebte”

EDIT: Ich werde hier wohl nicht mehr posten, da mir hier einiges so richtig gegen den Strich geht, das hat nicht mal viel mit den Lesern zu tun. Und da es mir zu bunt wird, auf solche Nichtigkeiten zu reagieren und zu folgen, breche ich hiermit diese FF wohl ab (:
 


 

*CUT: „die siebte”*
 

„Uuuuh… gib mir jetzt endlich eine Tablette!”
 

„Ich such' ja schon!“
 

Es kam, wie es kommen musste. Manpei lag, sich vor Schmerzen hin- und herrollend, im Bett und hatte Kopfschmerzen. So schnell, wie Japaner von Alkohol betrunken wurden, so schnell bekamen sie auch einen Kater davon.

Ich allerdings blieb zum Glück verschont.
 

Und meine Erinnerungen waren leider nicht im Geringsten vernebelt. So kam es, dass sich seit heute morgen meine Gedanken nur noch um Adam und diesen verdammten Kuss drehten. Aber diesmal wusste ich nicht, was mich gestern geritten hatte. Ich hätte ihn von mir stoßen sollen. Es war zwar kein Weltuntergang, aber auch nicht das, was ich wirklich wollte. Ich fühlte doch keine Verliebtheit, wenn ich an ihn dachte...
 

„Shiiin-Chaaaan... au!“
 

Ich lachte. „Schrei doch nicht so laut, dass es dir selber weh tut!“ Ich gab ihm ein Glas Wasser und die Kopfschmerztablette, nach der er verlangte.
 

„Ich hab’ doch gesagt, du sollst nicht so viel trinken.“
 

„Jaja, hätte, hätte... Ach, was soll ich jetzt eigentlich von dir und Adam denken?“
 

Kurz stockte mir der Atem. Schade, dass er das nicht einfach vergessen hatte. Ein Wunder eigentlich. „Na, was sollst du davon denken? Gestern meintest du noch, das sei okay...“
 

„Ja...“, murmelte er und schaute mich dabei keinen Moment lang an. „Aber... was seid ihr jetzt eigentlich? Seid ihr zusammen?“
 

„Quatsch!“, dementierte ich, fast ein bisschen zu heftig. „Das war... ein Ausrutscher! Ich kläre das heute mit ihm, wir waren beide nicht sehr nüchtern...“
 

Manpei schwang sich enthusiastisch auf und verzerrte dabei das Gesicht. War wohl doch ein wenig zu hastig. Langsam kam er auf mich zu und fasste mir an die Schulter. „Du bist mein Bruder. Und ich freue mich für dich, wenn du endlich Jemanden findest... Das meine ich wirklich so!“
 

Ich nahm es so hin, ehe ich mich aus seinen Augen löste. Obwohl Adam dieses aufregende grün besaß, konnte ich mich keinen Augenblick lang aus diesen tiefen Schwarzen Augen befreien, die doch die meine waren. Ich fühlte mich zusehends mehr wie Kaoru und fragte mich, wie es wohl werden würde, wenn wir wieder Zuhause waren. Dann würde das ganze Gefühlschaos von Neuem beginnen. Noch heftiger und mit weniger Erbarmen.
 

Und wenn wir dann wieder Zuhause für die Rollen üben mussten... Es schauderte mir einfach!
 

„Wie gesagt, aus uns wird nichts. Er ist gar nicht mein Typ...“, überlegte ich laut, packte meine Sachen und verließ das Appartement, in dem Wissen, dass Manpei mir schon irgendwann folgen würde, wenn er wieder komplett klar kam.
 

In dem Moment stellte ich mir selber eine enorm wichtige Frage. „Wäre es nicht besser, ich würde mit Adam zusammenkommen?“ Ich schauderte allein bei dem Gedanken, während ich die große Wendeltreppe in den Garten hinab stieg. Dann würde ich ein für alle Mal von Manpei weg kommen. Dachte ich zumindest, auch wenn das einfach nur klischeehaft wäre. Aber vielleicht würde ich mich ja wirklich neu verlieben und aus uns könnte was werden?
 

„Shinpei, da ist Jemand, der dich sehen will!“
 

Oma verschwand wieder von unserem Tisch, ließ allerdings Adam hier, der ausschaute, als hätte man ihn hier vergessen und seit Wochen nicht abgeholt.
 

„Ich... Ich bin hier, um mit dir zu sprechen. Du weißt schon...“, stammelte er und schenkte Manpei einen flüchtigen, scheuen Blick. „Wegen gestern Nacht...“
 

Ich nickte und entschuldigte mich kurz bei meinem Bruder.
 

Als ich mir vor dem Urlaub diesen Entschluss genau überlegt hatte, da wäre mir ja nicht mal im Traum eingefallen, dass mir etwas passieren könnte wie es mir jetzt gerade passierte. Dadurch hatte meine ganze Misere ja eine ganz schöne Wendung gemacht. Ob positiv oder negativ sei dahingestellt.
 

„Weißt du, das gestern... Ich hab drüber nachgedacht! Das war alles nur...“
 

„Das war völlig okay!“, sagte ich übereifrig, so als wollte ich mich selbst anfeuern, jetzt nicht den Schwanz einzuziehen. Ich wusste nicht, ob ich das Richtige tat. Aber Manpei würde es sicherlich komisch finden, wenn wir so ein Hin- und Her veranstalteten und dann doch nicht zusammen kämen. Er freute sich für mich, hatte er gesagt… „Das... war doch dein ernst, oder? Du hast mich doch geküsst, weil du mich magst, oder?“ Ich trat einen Schritt näher an ihn heran.
 

Ich will nicht unbedingt sagen, dass ich durch meinen Beruf einen besonderen Vorteil hätte... aber es kam mir doch zu Gute, so dass es ziemlich real gewirkt haben muss, als ich ihn mit strahlenden Augen anblickte.
 

„Ja... Ja! Das meinte ich so, aber...“
 

„Dann gibt es doch auch keinen Grund, sich auszusprechen. Das einzige, das ich weiß, ist, dass ich dich auch mag.“
 

Erstaunt darüber, wie gut ich doch lügen konnte, wenn davon alles abhing, trat ich noch einen Schritt näher an ihn heran, bis sich unsere Nasen fast berührten. Augen zu und durch! Und dann küsste ich ihn einfach. Seine Lippen fühlten sich unglaublich weich an, genauso wie ich sie von gestern Nacht in Erinnerung hatte. Aber es war nicht das große Schmetterlingsgetummel, das ich verspürte, wenn ich an Manpei dachte.
 

Ich hoffte, das würde alles ändern. Ich betete, das alles würde meine Probleme beseitigen. Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass all dies in die falsche Richtung lief…
 

Ich verabschiedete mich abermals mit einem leisen Kuss, in den Adam hineingrinste. Er hatte noch was zu erledigen, meinte er. Aber er freute sich sichtlich, das wusste ich. Und als ich wieder zurückkam, war mir klar, dass Manpei alles mitangesehen haben musste. Er schaute ein wenig betrübt in seine Teetasse, aber lächelte mich sofort an, als ich Platz genommen hatte.
 

„Hat sich doch alles zum Guten gewendet, he?“
 

Betrübt nickte auch ich. Und wenn ich mir diese Schmetterlinge heranzüchten musste!
 

„Besser er als ein Mädchen, um das wir uns streiten müssten!“, lachte Manpei ausgelassen, schnappte sich seinen Teller und verschwand.
 

Er war doch mein Bruder. Mein Zwilling; mein alles. Wieso sah er nicht in meinen Augen, dass ich log? Dass ich nicht vorhatte, so zu sein wie er mich gerade sah. Und gleichzeitig lobte ich diese Tatsache. Wäre schließlich nicht gut, wenn er mich einfach durchschauen würde. Und ich fragte mich in einem stillen Moment, ob das alles nicht viel zu schnell von Statten ging. War es denn normal, dass sich zwei Menschen trafen und innerhalb von ein paar Tagen zusammenkamen? Und dann auch noch zwei Männer? Vielleicht sah das für Manpei ja doch irgendwie gestellt aus… Aber was ich auch tat, ich hätte immer das Gefühl, dass Manpei mich durchschaute. Obwohl seine Gesten etwas anderes erzählten. Aber ich wollte es nicht hoffen.
 

„Gerade mit deinem Schönling zusammen und dann willst du erstmal mit deinem Brüderchen einen Ausflug machen?“, lachte Manpei ausgelassen, als er mich freudig die kleinen Steinwege hinaufzerrte.
 

Ich hatte ihm ja versprochen, dass ich ihn nicht links liegen ließ… und außerdem war er mir natürlich wichtiger als Adam. Eigentlich fand‘ ich es schade, dass ich so ein gemeines Spiel mit Adam trieb. Es war auch schade, dass er sich in mich verliebt hatte. Ich fand‘ ihn so nett, wir hätten gute Freunde werden können…
 

„Ich war hier schon Ewigkeiten nicht mehr, ich hatte ganz vergessen, wie schön es hier ist!“
 

Gemächlich ließ er sich auf einen Stein sinken, der am Rande der Klippe lag und schaute in die Tiefe, in der das Meer mündete. Er mochte es nicht, sich auf den Rasen zu setzen. Da auf dem Stein allerdings kein Platz mehr war, setzte ich mich einfach daneben auf den Boden.
 

„Du bist so still“, stellte er fest, keinen Augenblick seinen Blick vom Abhang abwendend.
 

„Ich freu‘ mich innerlich nur, dass mit Adam alles so glatt lief!“, log ich.
 

In Gedanken versunken, nestelte ich an den großen Grashalmen rum, die sich um mich rankten und zupfte einen nach dem anderen unwirsch raus.
 

„Heute Morgen hieß es doch noch, dass du ihn gar nicht magst…“
 

Manpeis Feststellung ließ mich innerlich aufschrecken. Stimmt, das hatte ich gesagt. „Aber doch nur, weil ich mir nicht sicher war, ob das gestern nun ein Ausrutscher oder ernst gemeint war…“
 

„Und es war ernst gemeint.“
 

Ich nickte.
 

Aus irgendeinem Grund war diese Idylle heute zu einem Kampffeld meines Selbst geworden. Ringsherum Gedanken. Wohin man auch sah; wohin man hörte. Sie schrien fast so laut, dass ich nichts mehr um mich herum wahrnehmen konnte.
 

„Ist das wirklich richtig?“ - „Ich habe solche Sehnsucht.“ - „Wie konnte mir so etwas passieren?“
 

Unser idyllisches Plätzchen war einem lauten, hässlichen Ort gewichen. Wir saßen nebeneinander und schwiegen. Aber nicht wie sonst, sondern in ein unangenehmes Gefühl getaucht. Überall knisterte es, die Spannung zuckte um uns herum und keiner vermochte es, den Anfang zu tun. Hier war es nicht mehr ruhig.
 

„LASS DAS JETZT! Das war eine Scheißidee!“
 

Adams Schreie durchbrachen urplötzlich die hässliche Stille. Zusammen mit einem anderen Jungen, dessen Haare schwarz-blau in der Sonne glänzten, lief er aufgeregten Schrittes den Kiesweg über der Klippe entlang. Darauf aus, diesen Jungen am Weitergehen zu hindern.
 

„Hör mir doch endlich zu!“
 

„Was gibt es da zu bereden, Adam? Und sag jetzt nicht, das war meine Idee! Du bist doch selber Schuld und solltest jetzt die Eier haben, um das durchzuziehen.“
 

Adam blieb stehen. Mir stockte der Atem. Ich hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. Neben mir schickte Manpei mir irritierte Blicke zu. Sollte ich dazwischen gehen?
 

Ich wollte gerade aufstehen, als ein Satz fiel, der mich daran hinderte. Wie paralysiert schaute ich auf die Szene, die sich mir bot. „Du wolltest diesen Japsen rumkriegen, um mir das zu beweisen! Ich steh‘ kurz vor meinem Teil der Abmachung, was ist mit dir?“
 

Adam schwieg.
 

Ich wusste nicht ganz, was in mich fuhr. Ich wusste nur, dass ich hier weg musste.
 

Mit Tränen in den Augen, die mir die Sicht vernebelten, rannte ich einfach ziellos auf den Kiesweg zu und wieder zurück zur Pension.
 

Hier weg, einfach hier weg.
 

Ich hörte Adams Schreie und gleich darauf auch Manpeis, der sowieso nicht mitbekam, was hier vor sich ging.
 

Ich konnte nicht mehr denken und nichts mehr spüren. Es war ja nicht mal, dass er mich irgendwie betrogen hatte. Das ging mir nicht nah. Nein, das konnte mir gar nicht nahe gehen. Schließlich war ich ja nicht verliebt in ihn. Es war nur so, dass er mich hätte lieben können und ich nur wieder den Kürzeren zog, wie ich es immer tat als jüngerer Zwilling.
 

Wut. Hass. Traurigkeit. Enttäuschung. Einsamkeit.
 

Alles auf einmal. Und das mit 25 Jahren.
 

*CUT: „die siebte”/ENDE*



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