Touchdown to your heart von Tora-Bushi (Haruka x Michiru) ================================================================================ Kapitel 7: Geheime Nachrichten und ein Spiel zu zweit ----------------------------------------------------- Fasst zeitgleich trafen der Nachhilfeschüler und seine Lehrerin auf dem Schulparkplatz an. „Wie war der Schwimmunterricht?“, erkundigte sich Haruka sogleich. „Ganz gut.“ Michiru musste sich ein extremes Grinsen sichtlich verkneifen, als sie an Hakujos letzte Aktion denken musste. „Einige von uns werden in ungefähr drei Wochen an einem Turnier teilnehmen.“ „Bist du auch mit dabei?“, fragte der Spieler nach. „Ja, auf jeden Fall. Ich werde in zwei Kategorien starten.“, antwortete Michiru freudig. Der Running back war sichtlich erleichtert, da es anscheinend keine weiteren Probleme mit Hakujo gegeben hatte. „Wo wollen wir den eigentlich heute üben?“, fragte die Blonde nach. „Wir sollten generell mal klären, wann und wo wir uns immer treffen wollen.“, fügte die Schwimmerin hinzu. „Für heute könnten wir wieder zu mir.“ Dabei sah sie aber ein wenig missmutig auf das Motorrad. »Warum ist er nur nicht wieder mit dem Auto da?« Und so setzte sie sich wohl oder übel wieder hinter dem Sportler und hielt sich an ihm fest. Haruka hingegen genoss es, dass sich das Mädchen wieder so an ihren Körper schmiegte. Zufrieden grinste sie vor sich hin, was durch ihren Helm aber nicht zu sehen war. Sie startete ihre Maschine. Da sie merkte, das Michiru heute nicht ganz so verkrampft hinter ihr saß, führ sie unmerklich ein wenig schneller. Nachdem die Beiden sich in der heutigen Übungsstunde um Harukas Problemfach Modernes Japanisch gekümmert hatten, legten sie ihren Nachhilfeplan fest. „Gut, dann werden wir uns immer am Montag, Dienstag und Donnerstag zum Lernen treffen.“, fasste Michiru noch einmal zusammen. „Als Ort könnten wir ja immer die Schule nehmen, da wir ja sowieso schon dort sind. Und ich hab ja auch noch den Schlüssel für den Musikraum.“ Der Footballspieler hatte keine Einwände. „Dann machen wir das so.“ Doch innerlich war sie ein wenig enttäuscht, da sie gefallen daran hatte, wenn Michiru hinter ihr auf dem Motorrad saß und sich an ihr festhielt. Anschließend verabschiedeten sie sich voneinander, und die Läuferin machte sich mit ihrer Ninja auf den Heimweg. Als Haruka am nächsten Tag in die Schule kam, bemerkte sie überall auf den Gängen kleine Gesprächsgruppen, die sich über irgendeine Neuigkeit unterhielten. »Was die wohl wieder zu tratschen haben!« Unbeirrt ging sie in den Klassenraum. Ihr Blick fiel gleich auf die kleine Mädchengruppe, die sich um Hakujo gebildet hatte. Diese deutete mit einer Verbundenen rechten Hand zwischendurch auf die Neue, die schweigend auf ihren Platz saß und zum Fenster hinaus blickte. Sofort als das blonde, langhaarige Mädchen den Starspieler entdeckte, rannte sie auf ihn zu. „Haruka-kun. Guten Morgen.“ Als der Name des Sportlers fiel, drehte sich Michiru kurz um. Dieser wurde aber von der ganzen Mädchengruppe umringt. Daher sah sie weiter zum Fenster hinaus. „Guten Morgen Hakujo-san. Was ist denn mit deiner Hand passiert?“, fragte Haruka der Anstand halber nach. „Du wirst es nicht glauben. Daran ist nur die Neue schuld.“, fing das Mädchen gleich an drauflos zu quatschen. Haruka konnte nicht wirklich glauben, das Michiru zu so einer Sache im Stande war. Daher wollte sie mehr darüber wissen. „Wie genau ist das den passiert. Was hat sie denn gemacht?“ Da Hakujo aber nicht die Wahrheit sagen konnte, winkte sie das ganze nur ab. „Das ist jetzt doch gar nicht so wichtig. Sie ist daran schuld, reicht das nicht. Aber mal was anderes. Glaubst du wirklich, das so eine deinen Preis verdient hat!“ »Na aber Hallo. In was für eine Richtung geht das denn jetzt.« Die große Blonde glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, als sie diese Anspielung gerade vernahm. „Ich glaube nicht, dass es dir zusteht, meine Entscheidung in Frage stellen zu wollen.“, entgegnete sie nur kurz. „Ich mein ja nur.“ Am liebsten hätte das langhaarige Mädchen noch weiter etwas dazu gesagt. Doch das konnte sie gerade nicht mehr, da soeben der Lehrer hereingekommen war, und mit dem Unterricht beginnen wollte. Also gingen alle zu ihren Plätzen. Im Vorbeigehen begrüßte Haruka mit einem Lächeln kurz ihre Tischnachbarin, die diesen nur flüchtig erwiderte. Die Läuferin bemerkte das Michiru etwas bedrückt schien, und sie wusste, dass es bestimmt mit Hakujo zu tun hatte. Da sie allerdings nicht weiter mit ihr sprechen konnte, schrieb sie ihr einen kleinen Zettel. Diesen warf sie in einem unbeobachteten Moment dann zu dem Mädchen rüber. Michiru verfolgte konzentriert den Unterricht, als plötzlich ein Zettel von Haruka auf ihrem Tisch landete. Sie blickte zu ihm rüber, doch er sah auf die Tafel. »Na nu, was will er denn.« Sie nahm den Zettel, faltete ihn auseinander, und las was darin geschrieben stand. »Hi Michiru, ich würde gerne wissen, was da zwischen euch beiden vorgefallen ist. Könntest du mit bitte in der Pause die Wahrheit darüber sagen?« Nach einem kurzen zögen entschied sich Michiru dazu, eine Antwort darauf zu geben. Vorsichtig ließ sie den Zettel wieder zu seinem Besitzer zurückkehren, welcher ihn sich sogleich ansah. »Ich weis nicht. Warum willst du das denn wissen?« Abermals ließ Haruka den Zettel zu dem gelockten Mädchen rüberwandern. »Weil mich die Wahrheit interessiert. Es gibt nämlich immer zwei Seiten einer Medaille, und um überhaut irgendeine Meinung dazu zu haben, würde ich mir gerne deine Schilderung der Geschichte anhören.« Erneut kehrte der Zettel zu seinem Ursprungsplatz zurück. »Hm, mal überlegen, vielleicht. _ Vielleicht auch nicht.« Ein wenig verunsichert blickte Haruka zu dem Mädchen rüber, das ihr ein freches Grinsen schenkte. Wie von einem Blitz getroffen, ging ein angenehmer Schauer durch den Körper der Blonden, als sie Michiru so ansah. Sie schluckte etwas nervös, und ihr Herz pochte sogleich ein wenig schneller. All ihre Gedanken fingen an sich wild im Kreis zu drehen, und sie verlor sich völlig darin. „Tenoh-kun.“ Die angesprochene bekam die ersten Worte des Lehrers gar nicht mit. Erst beim wiederholten Ansprechen konnte sie mit ihren Gedanken wieder ins hier und jetzt zurückkehren. „Tenoh-kun. Könnten sie uns auch an ihren Träumereien teilhaben lassen, wenn sie schon nicht an meinem Unterricht interessiert sind!“, sprach Herr Kuromori in einem etwas lauteren Ton den Sportler an. Verneinend schüttelte dieser den Kopf, und versuchte sich zu entschuldigen. Doch das nützte nichts, und so wurde Haruka für den Rest der Stunde des Unterrichts verwiesen. „Na das hast du ja mal wieder klasse hinbekommen.“, sprach sie etwas verärgert zu sich selber, und lehnte sich an die Wand. Plötzlich ging erneut die Klassentür auf. Verwundert blickte die Blonde zu der Person rüber, die nun auch den Flur betrat. Sie traute ihren Augen nicht. „Aber, …. . Wieso?“, stammelte sie vor sich hin, da sie nicht wusste, warum nun auch Michiru hier draußen war. Dennoch ließ das türkishaarige Mädchen ihre Laune ein wenig besser werden. „Herr Kuromori hat mich ebenfalls der Stunde verwiesen, als ich ihm sagte, dass ich mit Schuld daran bin, dass du nicht aufgepasst hast.“, gab das gelockte Mädchen etwas verlegen von sich. „Warum hast du das gemacht? Ich hab doch mit der ganzen Zettelschreiberei angefangen.“ Michiru zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“ Sie wusste es wirklich nicht. „Na ja, ist ja jetzt auch egal.“, sprach Haruka in einem lockeren Ton. „Aber wir könnten die Zeit nutzen, indem du mir nun von der Sache mit Hakujo erzählst.“ „Ja, das könnten wir. Oder aber vielleicht auch nicht“, fing Michiru an den blonden Jungen ein wenig zu ärgern. Dieser bekam es erst nicht mit, dass das Mädchen ihn ein wenig aufzog. „Hey, warum denn. Warum willst du es mir nicht sagen!“ Als Michiru aber nur frech zu grinsen anfing, wurde auch Haruka klar, dass sie gerade ein wenig verschaukelt wurde. Sie war nun ein wenig beleidigt. Die Schwimmerin musste vor sich hin schmunzeln, als sie merkte, dass der Junge nun etwas zu schmollen schien. »Das ist ja richtig süß. Sonst immer so einen auf cool machen, aber wenn ihm was nicht passt, wird er zum Kleinkind.« Unbeachtet ihrer Gedanken erzählte Michiru aber nun von dem Ereignis, welches sich gestern beim Schwimmunterricht zugetragen hatte. Aufmerksam hörte Haruka ihr zu, und freute sich darüber, dass sie das Mädchen richtig eingeschätzt hatte. „Tja, so ist das gewesen, und nicht anders. Egal was Hakujo auch behaupten mag.“, beendete Michiru ihre Erzählung. Die Sportlerin musste kurz lachen. „Typisch Hakujo. Immer sind die anderen schuld an etwas. Danke, dass du es mir gesagt hast. Ich konnte mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass du voll eine Schlägerin bist.“ „Ach wirklich! Vielleicht bin ich das aber.“, neckte sie ihr gegenüber wieder. Wieder durchlief ein kribbelnder Schauer den Körper der Läuferin. Sie merkte, dass sie unweigerlich immer weiter in den Bann der Neuen geriet. Eine unglaubliche, geheimnisvolle Faszination ging von ihr aus, und Haruka war sich sicher, das sie sich immer mehr zu dem Mädchen hingezogen fühlte. Eilig befand sich Haruka auf dem Weg zum Musiksaal. Denn ganzen, restlichen Tag über freute sie sich schon darauf, dass sie endlich Schulschluss hatte. Der Unterricht nach ihrem Gespräch mit Michiru auf dem Flur war nur noch langweilig. Es passte ihr auch gar nicht, das Michiru in der letzten Einheit einen anderen Kurs hatte. Zum Glück war ihrer ein wenig früher zu Ende. Als sie schon in der Nähe vom Musikraum war, konnte sie den Klang einer Violine vernehmen. Sogleich wurden ihre Schritte langsamer, als sie die wunderschöne Melodie hörte. Noch nie hatte sie ein solches Maß an Perfektion zu Ohren bekommen. Auch wenn sie nicht sah wer da gerade spielte, so war sie sich sicher, dass es nur Michiru sein konnte. Dann war das Lied auch schon zu Ende. Ein tobender Applaus setzte im inneren des Saals ein. Wenige Minuten später öffneten sich die beiden Flügeltüren, und eine Gruppe Schüler machte sich auf den Heimweg. Langsam betrat Haruka den Raum. Nur wenige Schüler waren noch im Saal geblieben, um ihre Instrumente einzuräumen. Da Michiru noch in einem Gespräch mit dem Musiklehrer verwickelt war, setzte sich die Blonde auf einen Platz in der Nähe vom Eingang. Leider blieb sie nicht lange unbemerkt, da sie von der kleine Gruppe Mädchen entdeck wurde, die den Saal soeben verlassen wollten. Geduldig gab sie ihren Fans Antworten auf die gestellten Fragen zu dem kommenden Spiel. Ein wenig später standen sich die Beiden schweigend gegenüber, da sich der Saal geleert hatte. „Es war wunderschön.“, fing Haruka als erstes wieder an zu reden. „Wie bitte?“, das türkishaarige Mädchen wusste nicht, worauf der Blonde gerade anspielte. „Oh, entschuldige. Ich meinte dein Geigenlied, welches du vorhin gespielt hattest.“ „Du hast es gehört!“, war Michiru ein wenig überrascht. Eine leichte, verlegene Röte bildete sich auf ihrem Gesicht. „Ja, das habe ich. Und ich muss sagen, das ich noch nie so etwas Unglaubliches gehört habe.“, fuhr Haruka fort. „Ähm, danke.“, konnte die Schwimmerin nur noch sagen, da sie immer mehr durcheinander war. »Was soll ich nur von dir halten. Du bist für mich irgendwie ein Rätsel. Völlig anders als man denken und erwarten würde.« „Ich würde gerne einmal ein ganzes Lied von dir hören.“, gab der Sportler nun zu. „Wirklich!“, war Michiru nun noch mehr erstaunt. „Ja, warum nicht!“, entgegnete Haruka mit einem zufriedenen grinsen, da sie sah, wie sie ihre Freundin gerade ein wenig durcheinander brachte. Die Türkishaarige atmete kurz aus, und versuchte sich nun wieder voll und ganz zu konzentrieren. „Okay, wenn wir heute gut mit dem lernen vorankommen, dann spiele ich dir nachher ein Stück vor. Einverstanden?“ Der Footballspieler strahlte. „Okay, einverstanden.“ Sichtlich froh und erleichtert darüber, das sie für heute mit dem lernen fertig waren, stand Haruka auf, um sich die Beine zu vertreten. Ihre Nachhilfelehrerin hatte es ihr heute nicht leicht gemacht, da sie auf den Übungsstoff von gestern aufbaute, und diesen weiter vertiefte. Warum musste das ausgerechnet ihr unbeliebtestes Fach sein. Michiru erhob sich ebenfalls, nachdem sie ihre Unterlagen schon einmal zusammengepackt hatte. Schweigend nahm sie ihren Geigenkasten in die Hand, und holte ihr Instrument heraus. Erst jetzt richtete sie ihre Aufmerksamkeit zu ihrem Schüler. „Auch wenn ich es dir heute nicht leicht gemacht habe, hast du dich aber dennoch wacker geschlagen. Daher werde ich dir jetzt deinen Wunsch nachkommen, und dir eines meiner Stücke vorspielen.“ Freudig, wie ein kleines Kind zu Weihnachten, setzte sich Haruka auf den nächstbesten Platz, den sie finden konnte. Sie hatte schon gar nicht mehr daran gedacht, dass sie heute noch ein Lied von dem Mädchen zu hören bekommen würde. Erwartungsvoll blickte sie zu Michiru rüber. Diese war sichtlich voll konzentriert in ihrem Element. Professionell führte sie ihr Instrument an den Hals. Nach einer kurzen Ruhephase, schloss sie ihre Augen und fing an zu spielen. Schon bei den ersten Klängen währe Haruka beinahe von Stuhl gefallen, sosehr war sie von dem ganzen beeindruckt und ergriffen. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete sie weiter das Violinenspiel. »Wahnsinn.«, war alles, was ihr im Moment nur noch durch den Kopf ging. Sie war so sehr von der unglaublichen Ausstrahlung ihres gegenüber fasziniert. »Wau. Sie spielt mit so einer besonderen Hingabe und Leidenschaft.« In Haruka kam ein besonderer drang auf. Mit einem kurzen absuchen des Raumes, wurde sie fündig. Leise stand sie auf, und ging zu dem schwarzen Flügel rüber, den sie in der rechten Ecke entdeckt hatte. Vorsichtig setzte sie sich davor, und fing sachte an sich in die Melodie der Geige einzureihen. Erschrocken öffnete Michiru ihre Augen, als sie den Klang des Flügels vernahm. Dennoch hörte sie nicht auf zu spielen, sondern sah sich zu dem Instrument um. Sie glaubte es erst gar nicht, als sie Haruka dort spielen sah. Wieder einmal war sie von dem Sportler überrascht. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass er ein Instrument spielen könnte. Geschweige denn, dass er das Klavier spielen anscheinend auch noch so gut beherrschte. Mühelos hatte er sich perfekt in ihre Melodie eingeklinkt, und spielte nun so, als würden sie beide das schon ewig so machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)