Hearts of Darkness von Robinchen (-Companions) ================================================================================ Kapitel 2: Familiy ------------------ Disclaimer: Keine der Figuren, Plätze oder magischen Begriffen gehören mir sondern J. K. Rowling. „blablabla“ jemand redet °blablabla° jemand denkt Kapitel 2 Harry wusste nicht welches der Gefühle die in ihm tobten am stärksten war. Zum einen war da die Erleichterung, denn er hatte es offensichtlich geschafft in die Vergangenheit zu reisen und ein neues Leben zu beginnen, ohne seine geistigen Fähigkeiten auf die eines Stück weichgekochten Gemüses zu reduzieren (was durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen war) oder zu sterben. Beides Szenarien, die er froh war vermieden zu haben, zusammen mit dem, wo er als körperloses Stück Egomasse durch die Gegend schwebte und besonders spirituell begabte Individuen zu Tode erschreckte. Obwohl es interessant gewesen wäre zu sehen, ob Sybill Trelawney irgendwann in ihrem Leben dazu in der Lage gewesen wäre. Wahrscheinlich eher nicht. Dann war da diese Hilflosigkeit, weil er einfach nur da liegen und nichts tun konnte außer weniger intelligent vor sich hinzubrabbeln und gelangweilt an die Decke zu starren, denn umdrehen konnte er sich auch noch nicht allein. Dann hätte er wenigstens den weißen, penibel rein gehaltenen Linoleumboden ansehen können, auf dem sein kleines Bettchen stand. Okay, dass war auch nicht viel interessanter, aber besser noch als zum neunten Mal die kleinen Löcher in der kalk-weißen Decke über seinem Kopf zu zählen. Es waren sechshundertdreiundzwanzig. Und zwar alle neun Male. Und zum Schluss war Harry ziemlich verwirrt, denn er musste sich bei den ganzen neuen Eindrücken erst einmal zurecht finden. Das für ihn grelle Licht des Tages das durch die Fenster viel, so ganz anders als die Dunkelheit in der er sich so lange befunden hatte. Die lauten stimmen die auf dem Flur außerhalb des Zimmers durch die Tür drangen. Der weiche Stoff der kuscheligen Decke und des federnden Kissens auf dem er lag. Und dann war da die Tatsache, dass er so gut wie gar nichts erkennen konnte. Alles war verschwommen und Harry war sich nicht sicher, ob das daran lag, dass er keine Brille aufhatte oder ob Babys generell schlecht sahen. Wenigstens wusste er jetzt wo er bis vor kurzem noch gewesen war, auch wenn ihn die Antwort auf seine Frage sehr erschreckte und irgendwie unheimlich und vor allem unangenehm war. So wie er das sah, war er gerade geboren worden, und echt mal; wer will schon seine eigene Geburt miterleben, zumindest mit nachhaltigen Erinnerungen? Sie zu Erleben war wahrscheinlich nicht schlecht, aber es gab einen Grund dafür, dass man das ganze vergaß. Einen guten Grund. Doch nicht alles war wirklich schlimm gewesen. Er erinnerte sich wie er, in eine warme Decke gekuschelt, in den Armen seiner (neuen) Mutter lag nachdem man ihn unendlich lange gewogen, gemessen und untersucht hatte. Harry betrachtete die Frau die ihn hielt genau. Sie hatte lange schwarze Haare und aristokratische Gesichtszüge mit edler, blasser Haut und war, soweit Harry das erkennen konnte, sehr schön. Die Erschöpfung stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch auf ihren vollen, rosa Lippen lag ein Lächeln und ihre blauen Augen strahlten ihm glücklich entgegen. Neben ihr saß ein Mann mit grünen Augen und dunkelbraunem Haar. Auch sein Gesicht glühte vor Glückseligkeit. In diesem Moment meldete sich der Arzt der vor dem Bett stand in dem die Frau lag. „Sie und Ihr Sohn sind vollkommen gesund. Dass er bisher keinen Laut von sich gegeben hat, muss nichts bedeuten, manchmal haben magische Kinder einfach kein Bedürfnis danach zu schreien. Was soll ich als Namen für das Kind eintragen?“ „Lucien“, antwortete die Frau glücklich, „Lucien Phineas Smythe.“ Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn. „Dass hast du gut gemacht.“ sagte der Mann neben ihr (höchstwahrscheinlich sein neuer Vater) sanft, eher er sie küsste und sowohl sie als auch Harry/Lucien stolz betrachtete. Harry wusste nicht was er denken oder fühlen sollte. Es war ihm irgendwie peinlich, dass man ihn betrachtete und über ihn sprach, als würde er gar nichts verstehen, was bei einem normalen Baby sicherlich der Fall war, aber andererseits, fühlte er sich zum ersten mal wirklich geliebt und das war ein schönes Gefühl, wenn auch ein wenig seltsam. Naja, unternehmen konnte er sowieso nichts dagegen, er war gerade mal ein paar Minuten alt, also würde er einfach abwarten müssen was passieren würde. Der Arzt verließ den Raum um der jungen Familie ein wenig Zeit für sich zu gönnen. „Er hat deine Augen, Jonathan, so ein wundervolles Grün. Schau nur wie er uns ansieht. Als würde er überlegen, ob wir ihm gute Eltern sein können.“ wisperte seine Mutter zärtlich. Harry konnte es sich nicht verkneifen leise zu glucksen; so ungefähr darüber hatte er gerade nachgedacht. Seine Eltern begannen zu strahlen. „Er lacht! Wie süß.“ sagte sein Vater begeistert und strich dem Säugling sanft über den Kopf. Der fühlte sich immer wohler in den Armen seiner Mutter und konnte nicht verhindern, dass er leicht gähnte und anfing zu dösen. Er bemerkte noch, wie seine Mutter anfing ihn leicht hin und her zu wiegen und „Er ist so süß. Eines Tages wird er vielen Mädchen das Herz brechen.“ flüsterte, ehe er vollends einschlief. NSC Die nächsten Tage verbrachten Harry und seine Mutter im Krankenhaus. Es passierte nicht besonders viel außer weiteren Untersuchungen und den regelmäßigen Besuchen seines Vaters. Aus Scham hatte Harry sich zuerst geweigert sich stillen zu lassen, was seine Eltern in Panik versetzt und den Ärzten Sorge bereitet hatte. Aber wirklich; Harry fühlte sich äußerst unwohl bei dem Gedanken einer fremden Frau, auch wenn diese Frau so gesehen seine Mutter war, an den Brüsten zu nuckeln, vor allem weil er eigentlich schon 19 Jahre alt war. Irgendwann jedoch fing seine Mutter aus Verzweiflung an zu weinen, also riss er sich zusammen und ließ sich endlich stillen. Er wollte seinen neuen Eltern keinen solchen Kummer bereiten und außerdem hatte er Hunger. In dieser Zeit hatte Harry viel Zeit zum Nachdenken. Er entschied, dass es nichts bringen würde sich an seine alte Vergangenheit zu klammern. Er musste damit abschließen und nicht nur körperlich sondern auch geistig ein neues Leben anfangen. Dabei merkte er, dass seine Vergangenheit immer mehr verblasste. Zaubersprüche, -tränke etc. und sein Wissen über die magische Welt waren noch klar und deutlich, doch wirkliche Einzelheiten über sein Leben als Harry Potter konnte er nicht mehr erfassen. Er wusste allerdings noch den Grund seiner Zeitreise, den würde er nie vergessen. So wurde er endgültig zu Lucien Smythe. Nach dieser Erkenntnis grübelte er über seine Zukunft nach. Sein Geld war wahrscheinlich auf dem Konto seiner Eltern gelandet. Von seiner mütterlichen Seite konnte er nicht besonders viel erwarten, denn seine Mutter, Cormia Black, war wegen der Hochzeit mit seinem Vater aus dem Hause Black verbannt worden und wer aus der Familie verbannt worden war, bekam nichts mehr von ihr. Sein Großvater väterlicherseits jedoch, war anscheinend reich gewesen und hatte fast alles seinem ältesten Sohn, Luciens Vater, vererbt. Deswegen hatten sein Vater und sein jüngerer Bruder Edward wohl auch kein besonders gutes Verhältnis zueinander. Das zumindest hatte er aus den Gesprächen zwischen seinen Eltern herausgehört. Genauso wie den Fakt, dass seine beiden Paten (Macretia Thurgood und Helvin Crabbe) der Patenschaft nur äußerst widerwillig zugestimmt hatten. Kein Wunder, schließlich waren beide angesehene, alte Reinblutfamilien und er nur ein dreckiges Halbblut. Lucien wunderte sich, wieso ausgerechnet bekannte Schwarzmagier seine Paten sein sollten (nicht dass er was gegen Schwarzmagier hätte, er war ja selbst einer) die ihn doch wohl am allerwenigsten haben wollten, doch anscheinend hatten seine Eltern keine andere Wahl. °Kennen wohl nicht besonders viele Zaubererfamilien, was?° Am zweiten Tag im Krankenhaus war sein Vater nicht der Einzige, der Lucien und seine Mutter besuchte. „Großtante Isla! Du kommst uns besuchen?!“ rief seine Mutter überrascht und erfreut aus. „Natürlich tue ich das Cormia, Kind. Er ist mein Urgroßneffe.“ Neugierig betrachtete Lucien die ältere Dame die durch die Tür trat. Sie trug einen dunkelgrünen Umhang von normaler Qualität, unauffälligen Schmuck und eine einfache, grüne Handtasche an ihrem Arm. Sie hatte tiefe Falten im Gesicht und ihre grauen Haare waren zu einem strengen Dutt zurückgekämmt. Ihr Gesichtsausdruck jedoch war weich als sie ihre Großnichte und deren Sohn betrachtete. „Nun zeig den kleinen Racker mal her. Was für ein hübscher Junge. Ich hoffe er ist gesund?“ „Ja das ist er. Lucien und mir geht es wunderbar.“ antwortet Cormia strahlend. Fröhlich umarmte sie ihre Großtante, küsste sie auf die Wange und legte ihr ihren Sohn in die Arme. Großtante Isla wurde vor langer Zeit ebenfalls aus der Familie verband. Sie hatte einen Muggel geheiratet und wurde ohne wenn und aber verstoßen. Cormia hatte sie vor dem Bruch mit ihrer Familie nicht gekannt, doch als sie Jonathan heiratete, hatte sich Großtante Isla mit ihr in Verbindung gesetzt und ihr durch die ersten paar Monate geholfen. Sie gehörte zu den wenigen Verwandten, mit denen sie noch Kontakt hatte. „Aah wirklich. Er ist ein richtiger Black. Diesen Ausdruck in den Augen kenne ich von meinen Geschwistern. Verwöhnt ihn bloß nicht zu sehr.“ „Wir werden unser bestes tun Isla.“ merkte sein Vater an. „Nun, ich bin nicht die einzige Besucherin. Nun kommt schon rein!“ rief sie Richtung Tür. Auf Islas Worte hin wurde ein Kopf durch die Tür gesteckt und ein Klopfen ertönte. „Hallo Schwester!“ Durch die Tür kamen zwei Mädchen, ein Junge und ein älterer Mann. Die Mädchen hatten beide dunkle Haare und feine Gesichtszüge. Ihre Augen waren grau und ihre Gesichter offen und herzlich wobei die Ältere der beiden etwas kühler schien. Der Junge war ein wenig älter als die Mädchen und wirkte mit seinen weichen Gesichtszügen, dem hellbraunen Haar und den schokoladenfarbenen, leuchtenden Augen ziemlich jungenhaft. Der Mann der zuletzt eintrat, war hochgewachsen und drahtig. Sein Gesichtsausdruck war kalt doch seine Augen funkelten freundlich und auf seinen Lippen lag ein leichtes Lächeln. „Callidora, Cedrella! Wie kommt ihr denn hierher? Sag bloß du hast die beiden von zu Hause entführt Onkel Phineas und Marius hast du auch mitgebracht!“ Überglücklich begrüßte Cormia ihre beiden kleinen Schwestern. Callidora würde nächstes Jahr nach Hogwarts gehen, sie war erst nach dem Abreisetermin nach Hogwarts geboren, und war letzten Monat 11 geworden während Cedrella gerade erst 9 war. Cormia war ganze 11 Jahre älter als Callidora und machte so die beiden Kinder zu Tanten. Traurig war nur, dass ihre Schwester Charis nicht hier war, doch die Jüngste der vier Schwestern war nicht so aufgeschlossen wie die übrigen drei und ließ sich leichter von ihrer Familie beeinflussen. Es war für Onkel Phineas bestimmt schon schwierig genug gewesen, ihre Eltern zu überreden Callidora und Cedrella ausführen zu dürfen. Dass sie sie besuchen kamen, hatte er bestimmt nicht erwähnt. Onkel Phineas wurde in der Familie nicht sonderlich hoch geschätzt auch, wenn er offiziell noch ein Teil der Familie war. Es hieß, er würde sich für Muggelrechte interessieren und sie unterstützen und Cormia war sich sicher, dass er bald aus der Familie verband werden würde vor allem wenn ihre Verwandten herausfinden würden, dass er seinen Neffen Marius bei sich aufgenommen hatte. Ihr Cousin Marius war ein Squib, was man vor 2 Jahren herausfand als er keinen Brief von Hogwarts bekam. Er wurde sofort von seiner Familie verlassen und nur Onkel Phineas war es zu verdanken, dass er nicht in einem Muggelwaisenhaus gelandet war. Marius war ein guter und fleißiger Junge, der trotz dem Verrat seiner Familie immer fröhlich und freundlich war. Cormia hatte ihn schon früher sehr gemocht und war froh dass aus ihm so ein glückliches Kind geworden war. Nachdem Cormia von allen begrüßt worden war, rissen sie sich um den kleinen Lucien. Phineas war sichtlich gerührt, als sie ihm erzählten, dass ihr Sohn nach ihm benannt worden war und ihre kleinen Schwestern konnten gar nicht genug von dem Baby bekommen. „Er ist so süß! Ein richtiger Wonneproppen. Du kannst dich so glücklich schätzten Cormia. Eines Tages will ich auch so einen süßen Sohn haben.“ schwärmte Callidora träumerisch. „Das wirst du bestimmt Calli. Hab nur Geduld.“ Lächelnd betrachtete Cormia ihre Familie. Sie wurde vielleicht vom Großteil ihrer Familie gehasst und ignoriert, doch diese fünf Personen hatten sie nicht verlassen und das war alles was sie brauchte um glücklich zu sein. Zwei Tage später wurden sie aus dem Krankenhaus entlassen und gingen nach Hause. NSC Das Haus in dem sie lebten, war nicht sonderlich groß, aber auch nicht klein, und sah mit seiner gelb gestrichenen Fassade bereits von außen warm und gemütlich aus. Auch innen war alles hell und freundlich eingerichtet, obwohl es nicht wirklich zu den Einwohnern zu passen schien. Mr. und Mrs Smythe waren zwar freundlich und innerhalb ihrer kleinen Familie sehr herzlich, doch nach außen hin waren sie kühl, abweisend und arrogant. In der Gegend in der sie wohnten waren sie geduldet, hatten aber keine Freunde. Kinder hielten sich von dem Haus der Smythes fern und die Erwaschenen schenkten der Familie nur abweisende Blicke wenn diese vorbei kam. Alles in allem hatten die Smythes nichts mit ihren Nachbarn zu tun, wodurch niemand wirklich etwas über sie wusste außer dem Offensichtlichen; Mr. Smythe war ein hochgewachsener braunhaariger Mann mit scharfen Gesichtszügen und kühlen grünen Augen. Über seine Arbeit war nicht viel bekannt, doch er verließ jeden Morgen früh das Haus in einem perfekt gebügelten Anzug und kam gegen Nachmittag wieder zurück. Wenn er normal nach draußen ging, um einen Spaziergang oder Ähnliches zu machen, trug er stets feine, teure Kleidung und verhielt sich immer korrekt. Er war der Sohn eines reichen Unternehmers und ließ dies jeden spüren der mit ihm sprach. Mrs Smythe war eine ruhige, schwarzhaarige Frau die durch ihren zierlichen Körperbau und den edlen Gesichtszügen aus der Menge hervorstach und jedem Mann direkt ins Auge fiel. Ihre Schönheit war atemberaubend und ihre großen blauen Augen schienen ihrem Gegenüber bis in die Seele zu blicken. Genau wie ihr Mann erlaubte sie sich keine Fehltritte und ihre Bewegungen waren geschmeidig wie eine Katze. Sie schien nicht zu arbeiten, denn man sah sie selten das Haus verlassen und wenn nur in Begleitung ihres Mannes. Sowohl Mr. als auch Mrs Smythe waren sehr jung, Anfang 20, und bekamen niemals Besuch. Seit einiger Zeit, gab es noch ein drittes Familienmitglied: den Sohn der beiden, Lucien. Er war sehr niedlich, mit seinen großen grünen Augen, der kleinen Stupsnase und dem schwarzen Haarflaum auf dem kleinen Köpfchen. Allerdings war etwas an ihm den Nachbarn nicht geheuer. Er war äußerst still, keiner der Nachbarn hatte ihn jemals schreien oder weinen gehört, selbst bei dem größten Lärm, und seine Augen schienen geradezu unheimlich intelligent seine Umgebung zu betrachten. Doch genau konnte niemand etwas über ihn sagen, denn niemand traute sich wirklich in die Nähe der Smythes. So wusste niemand etwas Genaues über diese Familie. Und weil niemand sie besser kannte oder etwas mit ihnen zu tun haben wollte, wusste auch keiner der Nachbarn dass die Smythes alles andere als gewöhnlich waren. Mr. und Mrs Smythe waren beide magisch begabt, beide hatten die „Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei“ besucht und hatten sich dort kennen und lieben gelernt, trotz der Unterschiede die zwischen ihnen herrschten. Jonathan Smythe war ein muggelgeborener Zauberer, der wegen seiner List und seinem Verstand nach Slytherin geschickt wurde. Dort wurde er größtenteils ignoriert oder verspottet, denn in Slytherin befanden sich fast ausschließlich Reinblüter. Doch er hielt durch und schloss als einer der Besten seines Jahrgangs Hogwarts ab. Cormia Black hingegen stammte aus einer der ältesten Reinblutfamilien überhaupt und als Älteste von vier Kindern achteten Arcturus und Lysandra Black darauf, dass sich ihre Tochter auch dem entsprechend verhielt. Sie war reich, intelligent und wunderschön, eine würdige Nachfolgerin der Familie Black, die später mit einem anderen einflussreichen Reinblüter verheiratet werden sollte. Unglücklicherweise verliebte sie sich in Jonathan und als sie entschied ihn zu heiraten wurde sie aus der Familie verband. „Toujours pur“, „Immer rein“ lautet das Familienmotte und deshalb konnten die Blacks es nicht dulden, dass sie ein Schlammblut heiratete. Doch obwohl sie einen Muggelgeborenen heiratete konnte sie ihre Wurzeln nicht ganz leugnen und blieb Schwarzmagierin, ebenso wie ihr Mann. Um wenigstens etwas Geld zu haben, hatte Cormia noch vor der Bekanntmachung ihrer Beziehung zu Jonathan den ihr zustehenden Teil des Familienvermögens beiseite geschafft. So war die Familie, zusammen mit dem Erbe ihres Mannes, äußerst reich. NSC Lucien saß entspannt in einem großen, braunen Ohrensessel in der kleinen Bibliothek die sich im zweiten Stock des Hauses befand und las ein Buch über schwarzmagische Geschöpfe. Er hatte das Buch bereits gestern angefangen und las nun noch die letzten Seiten durch ehe er es mithilfe von Zauberei wieder an seinem Platz im Regal stellen würde. Ohne war es ihm nicht möglich, denn sein Körper war noch zu klein. Außerdem musste er ständig aufpassen nicht von seiner Mutter erwischt zu werden, denn mit seinen 18 Monaten sollte er noch gar nicht in der Lage sein ein so schweres Buch ordentlich zu halten geschweige denn es zu lesen. So lauschte er ständig auf Schritte, zweifelte jedoch daran welche zu hören, denn seine Mutter war unten in ihrem Zaubertranklabor und sein Vater war arbeiten. Nach ein paar Minuten klappte er das Buch zu, wendete einen Schwebezauber an und ließ den Wälzer wieder an seinen Platz zurück schweben. Gedankenverloren sah er dem Buch beim Schweben zu; es hatte eine Ewigkeit gebraucht, bis er wieder einigermaßen zaubern konnte auch, wenn die Magie die dank seiner Eltern in diesem Haus überall in der Luft hing, ihm die Sache erleichtert hatte. Als erstes hatte er bemerkt, dass er seine Magie nicht besonders gut unter Kontrolle hatte, wenn auch besser als normale Zauberer und Hexen in diesem Alter. Erschwerend kam hinzu, dass er in stiller und stabloser Magie nicht wirklich gut war, er hatte sie zwar gelernt und auch schon angewendet, aber hatte sich nie übermäßig damit beschäftigt und er konnte noch nicht richtig sprechen. So hatte er die ersten drei Monate vor allem an der Kontrolle über seine Magie gefeilt, was nicht besonders schwer war wenn man ohnehin nichts zu tun hatte. Richtig Sprechen konnte er erst mit 16 Monaten, denn zuvor waren noch nicht alle seine Zähne gewachsen. Normalerweise dauerte das bei Kleinkindern bis diese etwa 2½ Jahre alt waren, doch wegen des Zaubers, ging das alles bei ihm wohl schneller und er war froh darüber, denn das Zahnen schmerzte höllisch sodass er sich sogar dazu herab gelassen hatte heimlich an den Beißringen zu knabbern, die ihm seine Mutter gekauft hatte. Bis alle Zähne da waren übte er sich in stiller Magie, denn er hatte Angst mit seinem unvollständigen Gebiss einen Zauber falsch auszusprechen und wer weiß was anzustellen. Mit 8 Monaten machte er seine ersten Schritte sodass er wenige Tage später endlich wieder laufen konnte. Als seine Eltern bemerkten dass er schon alleine gehen konnte, waren sie ganz aus dem Häuschen gewesen und hatten geschwärmt, wie weit voraus er anderen Kindern seines Alters doch sei. Wie weit konnten sie nicht wissen. Seit er wieder einigermaßen zaubern und zumindest krabbeln konnte, hatte er es sich angewöhnt in der Bibliothek zu lesen (unbemerkt von seinen Eltern und dem Hauself) und als er endlich laufen konnte, wurde es noch einfacher für ihn, trotz der verschlossenen Kinderzimmertür. Seitdem hatte er viele Bücher gelesen, ob nun über magische Wesen, Zaubertränke, dunkle Künste, Kräuterkunde oder sonstigem magischen Wissen. Die Bibliothek war nicht besonders groß, hatte aber interessante Lektüren. Ihr Boden bestand aus dunkelbraunen Parket und auch die Regale und kleinen Ablagetische waren aus dunklem Holz gefertigt. Die Wände waren dafür in einem hellen Cremeton gestrichen und zwei große Fenster erhellten den Raum komplett. Neben dem Sessel in dem Lucien gesessen hatte, standen noch zwei weitere im Raum. Lucien riss sich vom Anblick seines Lieblingsortes los, öffnete die große dunkle Flügeltür und schlich sich zurück in sein Zimmer. Dort angekommen verschloss er wieder die Tür, setzte sich auf den Boden und dachte noch einmal über das eben Gelesene nach um es auch wirklich zu behalten. Während er nachdachte, schweiften seine Augen durch sein Zimmer. Der Boden war mit einem flauschigen, dunkelgrünen Teppich ausgelegt und auch die Wände waren dunkelgrün gestrichen. Auf der silbernen Bordüre waren Schlangen abgebildet und auch auf den hellen Möbeln ringelten sich Schlangen unterschiedlicher Größe. An der, oh Überraschung, ebenfalls grünen Decke hing ein silberner Kronleuchter. Das Mobiliar bestand aus einem weißen Kinderbett mit Gitterstäben, einer hellen Holztruhe mit Spielsachen darin, einer weißen Wickelkommode, die schon seit einigen Monaten nicht mehr gebraucht wurde, einem Regal mit Büchern, einem Sessel und einem kleinen Schrank. An der Wand neben der Spielzeugtruhe, stand ein kleiner Kinderbesen, der höchstens einen Meter hoch stieg und den ihm sein Vater zum ersten Geburtstag geschenkt hatte. Seine Mutter war nicht sonderlich begeistert gewesen, hatte es aber nach einigem guten Zureden akzeptiert. Jeder magische Betrachter konnte mit Bestimmtheit sagen, dass dieses Zimmer ein Slytherin eingerichtet hatte und Lucien gefiel es. Als er Schritte hörte stand er auf, holte sich ein Bilderbuch (natürlich bewegten sich die Bilder), setzte sich in den Sessel und klappte das Buch in der Mitte auf. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Cormia näherte sich der Tür ihres Sohnes. Mit einem einfachen ‚Alohomora’ öffnete sie die Tür (Nachdem ihr Sohn laufen gelernt hatte, hatten sie als Vorsichtsmaßnahme begonnen die Tür zu verschließen wenn sie ihn allein ließen damit er sich nicht bei einer seiner Entdeckungstouren durchs Haus verletzte) und entdeckte ihren kleinen Liebling im Sessel mit einem Bilderbuch in der Hand. Als er sie eintreten hörte hob er den Kopf, lächelte sie an und sagte freudig „Mummy.“. Warm sah sie auf ihren kleinen Schatz herab, ging auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Na mein Schatz, was machst du denn gerade?“ Lucien hielt ihr das Buch hin. „Lesen.“ Cormia streichelte ihm über sein schwarzes Haar. Natürlich las ihr Sohn nicht wirklich sondern betrachtete nur die Bilder, doch sie widersprach ihm nicht. „Sollen wir es zusammen lesen?“ fragte sie zärtlich. Nachdem ihr Sohn genickt hatte hob sie ihn hoch, setzte sich in den Sessel und platzierte das Kind auf ihrem Schoß. Während sie sich die Bilder gemeinsam anguckten und sie einzelne kleine Texte vorlas, betrachtete sie immer wieder ihren Sohn und dachte an die letzten 18 Monate. Lucien hatte sich rasend schnell entwickelt, bereits jetzt waren alle seine Milchzähne vorhanden, weswegen er bereits feste Nahrung zu sich nahm, und er konnte laufen und einzelne Wörter und Sätze sprechen. Auch aufs Töpfchen ging er schon weswegen die Wickelkommode an der gegenüberliegenden Wand eigentlich nur noch zur Zierde diente. Es war schon merkwürdig gewesen; Lucien war, seitdem er laufen konnte, immer aufs Töpfchen gegangen und hatte keine Windeln mehr akzeptiert. Er hatte auch nie geschrien oder geweint, selbst als er am Anfang immer mal wieder hingefallen war. Sie war immer sofort zu ihm gelaufen, doch er hatte immer nur einen sturen Gesichtsausdruck aufgesetzt und war wieder aufgestanden, nicht einmal Tränen waren in seinen Augen gewesen. Keine einzige Nacht wurde sie von ihm geweckt und sie musste immer wieder überprüfen ob seine Windeln voll waren und darauf achten, dass sie nicht vergaß ihn zu füttern denn sie wusste er würde sich nicht von alleine melden. Am Anfang hatten sie befürchtet dass er stumm war, doch manchmal lachte er, obwohl er ungewöhnlich ernst für sein Alter war, oder brabbelte, wie jedes Kleinkind, leise vor sich hin. Ja, sie wusste dass ihr Sohn etwas Besonderes war. Jedes mal wenn er sie ansah, konnte sie die Intelligenz in seinen Augen aufblitzen sehen und sie war unglaublich stolz auf ihren kleinen Prinzen. Sie hatte irgendwie das Gefühl dass er alles verstand was sie sagte und so erzählte sie ihm viel über ihre Kindheit, ihren Verwandten, Geschichten aus Hogwarts und so weiter. Er hörte ihr immer zu, unterbrach sie nicht und beschäftigte sich auch nicht mit irgendetwas anderem; es war schon beinahe unheimlich. Doch sie würde sich niemals vor ihrem Liebling fürchten. Viel eher, war sie stolz auf ihn. Nachdem sie das Buch durch hatten, rutschte Lucien von ihrem Schoß, stellte das Buch zurück ins Regal und ging zu seinem Besen. Mit diesem in der Hand kam er auf sie zu. „Darf ich fliegen?“ fragte er und sah sie mit seinen großen Augen bittend an. Cormia seufzte, konnte sich ein Lächeln jedoch nicht verkneifen; er wusste genau dass sie es nicht leiden konnte, wenn er auf seinem Besen flog. Der einzige Grund warum sie ihm überhaupt erlaubt hatte den Besen zu behalten den ihm sein Vater hinter ihrem Rücken gekauft hatte, war, dass sie gesehen hatte wie viel Spaß er beim Fliegen hatte. Wenn er auf dem Besen saß, war er immer viel gelöster und fröhlicher als sonst. Sie war sich sicher, dass er einmal ein großartiger Quidditch-Spieler werden würde. Sie gab nach; diesem Blick konnte sie sowieso nicht lange widerstehen. „Na gut, lass uns in den Garten gehen.“ Lächelnd nahm sie seine kleine Hand in ihre und gemeinsam gingen sie in den kleinen Garten auf der Rückseite des Hauses. Sie hatten ihn mit einem Zauber belegt, sodass niemand Lucien beobachten konnte wie auf seinem Besen durch die Gegend flog. Da es Anfang Julie war, war es warm draußen und so mussten sie sich keine Jacken anziehen. Verträumt und doch immer wachsam beobachtete sie ihren Sohn. Selten sah sie ihn so strahlen wie auf seinem Besen. Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um ihre Taille und ein Kopf wurde auf ihre Schulter gebettet. „Hallo Schatz.“ hörte sie die tiefe Stimme ihres Mannes. „Hallo Liebling.“ antwortete sie sanft. Sie verdrehte leicht den Kopf um Jonathan einen Kuss zu geben und lehnte sich dann an ihn um mit ihm gemeinsam ihren Sohn zu beobachten. Als dieser seinen Vater entdeckte, lächelte er breit und kam auf sie zugeflogen. „Daddy!“ Jonathan löste sich von ihr und fischte Lucien direkt aus der Luft um ihn hoch zu heben. „Hey, nicht so stürmisch junger Mann.“ brummte er zärtlich, bevor er ihm durch die Haare fuhr und einen Kuss auf die Wange gab. „Warst du auch schön artig während ich nicht da war?“ „Ja. War ganz lieb.“ grinste Lucien breit. Als Cormia dieses Bild sah, lächelte sie warm und ihr Herz lief fast über vor Liebe. Ja, es war richtig gewesen sich von ihrer Familie loszusagen und Jonathan zu heiraten. Denn nun war sie glücklich und hier bei ihr waren die beiden Personen die ihr mehr bedeuteten als alles andere auf dieser Welt. Ihr über alles geliebter Ehemann und ihr kleiner Sohn. Ihre beiden Männer. Und mehr brauchte sie nicht. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Still lag Lucien in seinem Bettchen und betrachtete die Decke. Den Rest des Tages hatte die Familie im Garten verbracht, wo sie viel herumgetollt hatten. Am Abend dann hatten sie noch gemeinsam im Wohnzimmer gesessen und seine Mutter hatte ihm im Schein des Karminfeuers eine Geschichte vorgelesen welche ihn nicht sonderlich interessiert hatte, der er aber trotzdem anscheinend aufmerksam zugehört hatte. Und jetzt lag er hier und hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Er wusste irgendetwas würde morgen passieren, er spürte es bereits seit Wochen. Er hatte keine Ahnung was es war, aber es würde schrecklich werden und er wusste dass seine Eltern vermutlich sterben würden. Er hatte es im Gefühl, wie eine schreckliche Vorahnung. Die letzten Wochen hatte er sich oft in den Schlaf geweint denn obwohl er sie erst 18 Monate lang kannte, liebte er Cormia und Jonathan Smythe, schließlich waren sie seine Eltern. Mittlerweile hatte Lucien keinerlei Verbindungen mehr zu seinem früheren Leben. Er hatte neu angefangen und das hieß alle früheren Gefühle und familiäre Bindungen zu kappen. Er war nicht mehr Harry James Potter sondern Lucien Phineas Smythe und deshalb liebte er seine Eltern und der Gedanke sie zu verlieren schmerzte, doch er würde darüber hinweg kommen. Außerdem hatte er sich darauf vorbereitet. Trotzdem erwartete er den morgigen Tag mit Schrecken. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Angestrengt konzentrierte er sich auf das Kissen welches ca. 1 Meter von ihm entfernt auf dem Boden lag. Wie die meisten Dinge in seinem Zimmer war es grün mit silbernen Stickereien verziert, seine Eltern waren halt Slytherins und er mochte das dunkle grün. Es war äußerst beruhigend und passte zu seinen Augen auch wenn diese etwas intensiver waren. Aber das war zurzeit egal, denn er wollte mittels stabloser und stummer Magie diese Kissen zuerst schweben lassen und es dann zuerst in eine Schlange und dann in eine Kette verwandeln. Keine leichte Aufgabe, denn er konnte zwar einzelne Zauber mittlerweile eigentlich recht problemlos ausführen, doch die Kombination mehrerer Zauber mittels stummer und stabloser Magie war etwas ganz anderes. Außerdem war die Verwandlung lebloser Gegenstände in Lebewesen schwieriger und er musste den Gebrauch seiner Magie weiterhin üben, denn er war noch lange nicht wieder in seiner alten Form. °Wingardium Leviosa° Langsam stieg das Kissen in die Luft und blieb etwa auf Augenhöhe schwankend in der Luft schweben. Leicht kniff Lucien die Augen zusammen und konzentrierte sich noch stärker. Während er das Kissen in der Luft schweben ließ wandte er einen Wandlungszauber an. Das Kissen fing mit ein wenig Verzögerung an sich zu verändern und es entstand eine etwa 20 cm lange Schlange, so dick wie Luciens kleiner Finger. Sie hatte die Gleiche Farbe wie das Kissen und die Musterung auf ihrer Haut war silberfarben. Lucien runzelte leicht die Stirn, nicht sonderlich zufrieden mit dem Ergebnis. Die Schlange lebte nicht, zumindest nicht viel. Wieder begann er sich zu konzentrieren und verwandelte die Schlange in eine Kette die vor ihm in der Luft schweben blieb. Vorsichtig streckte er die Hand aus; er hatte keine Ahnung ob seine Verwandlung richtig geglückt war, nachher schnappte sie noch nach ihm. Doch das Schmuckstück war leblos wie es sich gehörte und lag kühl und schwer in seiner Hand. Leicht fuhr er über den Anhänger und betrachtete zufrieden sein Werk, welches ihm diesmal perfekt gelungen war; das dunkle Mal hing an einer silbrig-grünen Metallkette. Der Totenkopf und die aus ihm kriechende Schlage, die sich danach zu einem offenen Knoten umschlang, waren dunkelolivegrün, fast schon schwarz, und aus den dunklen Augenhöhlen blitzen Lucien zwei Smaragde entgegen die die Farbe seiner Augen besaßen. Nachdenklich ließ er die Kette vor seinem Gesicht baumeln. Dies sollte seinen neuen Status kennzeichnen, auch wenn er bisher der einzige war, der dieses Zeichen verstand. Mit der Kette wollte er seine Loyalität und seine Zugehörigkeit zum dunklen Lord ausdrücken und er würde sie ab jetzt jeden Tag tragen um sich seiner Mission immer wieder bewusst zu machen. Leicht lächelnd, hängte er sich die Kette um den Hals. Die Smaragdaugen des Totenkopfes schienen kurz aufzublitzen und als der Anhänger seine Brust berührte, wurde das ganze Haus von einer Explosion erschüttert. TBC Anmerkung: Die drei Blackschwestern Callidora, Cedrella und Charis gibt es wirklich. Callidora heiratete später Harfang Longbottom und ist (möglicherweise) Nevilles Urgroßmutter. Cedrella wurde später verbannt weil sie Septimus Weasley heiratete, wahrscheinlicher weise Arthur Weasleys Vater. Charis ist vielleicht die Mutter von Barti Crouch sr. und somit Barti Crouch jr.´s Großmutter. Auch Marius und Phineas existieren laut J. K. Rowling ebenso wie Isla Black. Ich habe einzig und allein Cormia als älteste Schwester hinzugefügt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)