Gebrochenes Herz von -Minu (Wenn ein kleiner Gärtner erwachsen wird) ================================================================================ Kapitel 2: Zweites Kapitel. indem Finny von Sebastian ungewollt getragen wird ----------------------------------------------------------------------------- „Finny? Hey, was ist?“ „Hhm?“ Bard grinste. Er, Finnian und Maylene saßen in der Küche und aßen ihr Frühstück. Wobei der Kleinste eher es versuchte, er bekam keinen Bissen runter. „Du solltest zurück ins Bett“, meinte der Koch. „Dein Kopf ist knallrot und du hörst uns überhaupt nicht zu. Seit Tagen geht das nun schon so und immer wieder reißt du aus“ Kurz atmete Finny laut ein. In seinem Ohr fing es an zu dröhnen. Laut und undeutlich. Keuchend fasste er sich an die Stirn. Noch immer schwitzte er. Warme nasse Haut. Maylene beugte sich zu ihm. „Finny, geh zurück in dein Bett“ „N-Nein...ich will nicht...mir geht’s echt gut...“ Maylene seufzte. Fasste ihn an den Rücken, an sein weißes Shirt. Auch dieser war nass wie nach einem Bad im See. Sie erschrak sich so sehr, dass sie ihre Gabel fallen ließ. „Finny, du brauchst einen Arzt!“ Jetzt war Bard ebenfalls aufgestanden, Finny's Hand hatte zu zittern begonnen. Eisern versuchte er sein Brot zu essen. Das Zittern ließ die Körner von dem Besteck springen, zu Boden kullern. Mit aufgerissenen Augen folgte der Junge ihnen. Lief vor Scham wieder rot an. „So, es reicht!“ Bard zog einen Arm Finnys um seinen Nacken. „Du bleibst im Bett, bis es dir besser ge- aua! Finny! Zappel nicht so!“ Er wollte das nicht! Verzweifelt versuchte Finnian nicht mit Bard in Berührung zu kommen. Er wollte nicht die Wärme spüren, nicht den Atem und schon gar nicht diesen Blick in den Augen. Genau so einen ähnlichen Blick wie heute Morgen hatte Sebastian ihm zugeworfen. Inzwischen hatte Bard Finnian fest in seinen Armen und verhinderte so, dass der Kleine ihm gefährden könnte, wobei Finny ihn momentan sowieso nichts tun könnte. „Ich bring dich zu Herrn Phantomhive...Finny! Es reicht langsam! Maylene, hilf mir mal!“ Der Blonde hatte doch begonnen wild mit seinen Armen um sich zu schlagen. Wild fuchtelte er rum, bis Bard ihm die Hände hinter den Rücken hielt. Maylene sah durch ihre Brille in Finnian's Gesicht: rot, einsam und todtraurig. Sicher wusste Ciel Phantomhive, was als nächstes zu tun war. Zu zweit zwangen sie den kleinen Gärtner in das edle Esszimmer des Herren, welcher gerade sein Mahl dort einnahm. Wie immer stand Sebastian neben ihn. Beide sahen auf, als Bard und das Dienstmädchen zu ihnen kam, mit dem Finny fest im Griff. „Lass mich, Bard! Es geht mir gut!“ „Nichts da!“ Ciels Auge sah verwundert zu seinem Butler hoch. Dass die drei gewiss einen leichten bis mittelschweren Knall hatten wusste Ciel genau. Trotzdem behielt er sie hier, aus Nettigkeit. Sebastian hingegen seufzte auf, als der Koch und Maylene mit dem inzwischen schreienden Gärtner bei ihm angekommen war. „Was soll das?“, fragte Ciel monoton. „Finny ist krank, Herr“, sagte Bard und griff Finny in den Nacken. Ciel nahm einen Schluck Tee. „Krank?“ „Ja, er isst kaum noch, schwitzt den ganzen Tag und ist auch total merkwürdig“, rief Bard und verstärkte seinen Griff. Finnian keuchte. „Lass ihn los, Bard. Maylene, du auch“ Ciel stellte sich hin, sein leicht genervtes Gesicht hieß nichts gutes deuten. Der Koch, sowie das Dienstmädchen hörten auf die Worte ihres Herrn, ließen Finnian los, welcher sich sofort von denen weg stieß. Laut atmend ballte er die Fäuste. „Was soll das?“, keifte er wütend. „Mir geht es gut, bis ihr mich angepackt und hier-“ „Finnian!“ Der Blonde zuckte zusammen, Ciel ging auf ihn zu. Sah ihm fest in die erblassten, aufgerissenen Augen. Sebastian trat neben ihn, Bard und Maylene blieben im Hintergrund. Da war er wieder! Finny schluckte. Er hasste es, wenn ihn die anderen so merkwürdig in die Augen sahen, als wollten sie ihn durchbohren. Wie ein Gefangener kam er sich dann immer vor und hatte das Bedürfnis einfach wegzulaufen. „Du siehst wirklich etwas kränklich auch, Finny“, sagte der junge Phantomhive und blickte auf die schweißgebadeten Schläfen. Finny versuchte hingegen zu lächeln, normal auf die Anwesenden einzuwirken. Der fröhliche Junge zu sein, wie ihn alle kannten. „N-Nein, es ist nichts...g-ganz bestimmt nur eine leichte Erkältung!“ Ciel sah zu seinem Diener hoch. „Ruf einen Arzt, Sebastian“ Dieser verbeugte sich edel vor Ciel. „Natürlich, Mylord“ Der Gärtner schaute abwechselnd zwischen seinem Herren und dem Butler hin und her. Das durfte doch nicht war sein! „N-Nein, j-junger-“ „Wiedersprich mir nicht, Finny! Du wirst dich gefälligst untersuchen lassen“ „Aber-“ „Finny, ich warne dich!“ Schluckend hörte dieser auf. Schämte sich, seinem Herrn widersprochen zu haben. Wie Sebastian es getan hatte verbeugte sich Finnian nun kurz vor ihm. „E-Es tut mir Leid. Wenn ihr w-wünscht, d-dass ich...d-dass ich...uhhh....“ Schwarze Sterne begannen vor ihn zu tanzen. Schwach nahm er das verdutzte Gesicht Ciels und der anderen wahr. Finnys Beine sackten ein, seine Augen rollten sich nach hinten. Doch ehe er auf den harten Boden aufschlug fing Sebastian mit einem Arm auf. Schwach hing Finny nun dort und Speichel fing an aus seinen Mundwinkeln zu tropfen. „Herr, wenn ihr erlaubt werde ich Finnian auf sein Zimmer bringen...“ Ciel nickte ihm zu, Maylene kam zu dem schwarzen Butler, welche den Kleinen nun fest auf den Armen hatte. Benommen starrte Finny vor sich hin. „W-Was....S-Sebastian....?“ Er konnte es nicht fassen! Der persönliche Butler seines Herrn trug ihn, den kleinen Gärtner, auf den Armen in sein Zimmer. Meirin entfernte sich, dann spürte Finny, wie Sebastian los ging. Lauter wilde Punkte schimmerten vor ihm. Ein Rauschen entstand in seinem Kopf und er hatte das Gefühl, dass sich ziemlich bald mehr aus seinem Mund entleeren würde als harmloser Speichel. Den ganzen Weg über sagte der Butler nichts. Auch nicht, als Finnys Schweiß langsam auf den Marmorboden der Villa auftropfte oder er sich mehr und mehr in den schwarzen Blazer krallte. Etwa in dem Bereich, wo die Bediensteten ihre Räume hatten, rannten Tränen über Finnys Gesicht. Da brach auch die Stille Sebastians. „Ich rufe gleich sofort einen Arzt, wenn du im Bett liegst, Finny...“ Schluckend fasste er sich an den Hals, an den Mund. Die Tränen wurden vor Scham der unbedeutenden Berührung mehr und fielen zu Boden oder auf Sebastians schwarze Kleidung. Dieser jedoch nahm keine Notiz davon und öffnete die Tür von Finnians Zimmer. Leise ging er zu dessen Bett, um ihn hineinzulegen, als Finnian plötzlich zuckte und sich übergab. Auf Sebastians schwarzen Blazer, auf der weißen Bluse. Natürlich umkam dieser, als Diener Phantomhives, äußerlich kein Ekel oder anderweitiges. Finny hatte nichts abbekommen, sodass sich Sebastian zunächst die dreckigen Sachen entledigte. „Jetzt muss ich meinen Anzug waschen...“, sagte der Butler seufzend und drehte sich zu der offenen Tür. „Wenn ihr schon lauscht, könnt ihr mir auch helfen...“ Neugierig steckten Bard und Maylene ihre Köpfe rein. Bei dem Anblick Sebastians von Maylene war sie nun die zweite Person in diesem Raum, welche einer Tomate im Gesicht glitt. „Helfen? Wie denn?“ „Indem du dich um Finnian kümmerst und Maylene die schmutzige Wäsche beiseite räumt...“ Bard kam seufzend dazu, während Maylene die voll gespuckten Sachen nahm und mit einem Kichern wieder schnell Richtung Waschküche verschwand. Bard hingegen stand an Finnians Kopfende und sah nachdenklich zu seinem erröteten Freund runter. „Und was hat er jetzt genau?“ Sebastian sah sich Finnian genauer an: er hatte starke Rötungen im Gesicht, wässrige Augen und er schwitzte stark. Eben hatte er sich übergeben und der Gärtner zitterte die ganze Zeit über. Hatte es was mit den Experimenten zu tun, die an Finnian früher als kleines Kind durchgeführt worden, ehe er zu ihnen kam? Lag das Serum daran? Oder war es doch nur eine gewöhnliche Erkältung wie Finny es von sich aus selber behauptete? Der lag regungslos im Bett und sah sich mit trüben Augen um. Sebastian erkannte er an seinen dunklen Haaren, Bard erkannte er nicht. „Ich konsultiere einen Arzt, pass du so lange auf Finnian auf...“, sagte Sebastian, ehe er aus dem Zimmer schritt. Bard murmelte etwas unverständliches, ehe er sich zu Finny weiter herab beugte. „Jetzt mal wirklich. Was hast du?“ Beschämt drehte der seinen Kopf weg. Er hatte Bard an seiner Stimme erkannt, während die Sterne weiter schimmerten und tanzten. „K-Kann ich nicht sagen...“ Seine Brust atmete hektisch ein und aus. Versuchte den Körper erkalten zu lassen. „Ah ja...und warum kannst du es mir nicht sagen?“ „Will i-ich nicht sagen...“ Der Koch kratzte sich am Hinterkopf. Seufzte auf. „Man, Finny. So kenne ich dich gar nicht. Sonst bist du doch immer so lieb, freundlich, aufgedreht und kindisch“ Stumm schloss Finnian die Augen. Versuchte die neuen Tränen in ihnen nicht ausbrechen zu lassen. „Und jetzt? Du bist so merkwürdig geworden. Irgendwie verschlossen, unaufmerksam, verklemmt. Wie ausgewechselt!“ Jetzt drehte sich Finny ganz von Bard weg und schluchzte leise in sein Laken. Bard hatte Recht mit allem, was er sagte. Dafür hasste Finny sich. Das die anderen das bemerkt hatten. Seine Veränderung, wenn einer der Jungs in seiner Nähe war. Er schämte sich für seine Gedanken, seine neuen Gefühlen ihnen Gegenüber so sehr. „Finny? 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