Neko - Neko! von Rizumu ([Itachi/Sasuke]) ================================================================================ 7. »So alt wäre er jetzt« ------------------------- Anmerkung der Autorin: Ein etwas ruhigeres Kapitel, wenn da nicht Mikoto wäre. Sie erzählt etwas über ihre Vergangenheit und Sasuke gesteht Itachi eine peinliche Tatsache. Leider noch ungebetat. Aus privaten Gründen konnte das Kapitel noch nicht gebetat werden und wird die Tage noch nachgeholt. Ich wollte euch das 7. Kapitel nicht länger vorenthalten. (Kapitel 8 ist bereits fertig und kommt Mitte - Ende August. Am 9. Arbeite ich bereits.) Ich wünsche euch deswegen viel Spaß mit Itachi, Sasuke und Mikoto! Kapitel 7 »So alt wäre er jetzt« Der Regen wollte den ganzen Tag nicht abbrechen und somit zog Itachi es vor sich ins Kaminzimmer des Anwesens zurück zuziehen. Das Feuer knisterte munter und warm in der Feuerstelle und der Uchiha saß mit einem Buch im Schoß auf einem Teppich vor diesem. Sasuke saß vor dem Fenster und sah hinaus. Er konnte nicht lesen, deswegen waren die zahlreichen Bücher, die in den Regalen des Raumes standen, uninteressant. Vor Itachi versteckte er diese Tatsache, ohne zu ahnen, dass der Uchiha sich das schon dachte. Mikoto hatte ihnen Kekse, eine Tasse mit Kaffee und eine mit warmen Kakao gebracht und den Jüngeren darauf hingewiesen, dass er sich ruhig beschäftigen könnte und nicht gelangweilt am Fenster sitzen müsste. Doch der Junge hatte keine Ahnung was er tun sollte. All die Jahre war er auf der Flucht gewesen und wusste jetzt nicht, was er mit der Ruhe anfangen sollte. Itachi hatte das Buch beiseite gelegt, klopfte neben sich auf den Teppich, woraufhin der Junge der Aufforderung folgte. Sasuke setzte sich neben den Uchiha und sah ihn abwartend an, doch dieser zog ihn nur stumm auf seinen Schoß und las weiter. Der Ältere genoss die Nähe des Jüngeren und fragte sich, wie er es nur ohne diese hatte aushalten können. Wenn er sich an die Tage vor Sasuke erinnerte, kam ihm sein Leben in seiner eigenen Wohnung so leer und kalt vor. Dass Sasuke sein Verhalten merkwürdig vorkommen könnte, daran dachte er gar nicht erst. „So kommt es mir vor, als wärst du mein kleiner Bruder, Sasuke ...“, gab Itachi von sich ohne den Blick von den Buchstaben zu nehmen. „Wo warst du nur all die Jahre?“ Beschämt sah der Jüngere zur Seite. „Sag so etwas nicht. Ich kann gar nicht dein Bruder sein.“ Neckend pustete Itachi dem Jüngeren in sein linkes Ohr, wodurch dieser sich schüttelte. „Ich würde mich über einen Bruder wie dich freuen. Egal wie du aussiehst, Sasuke.“ „Hmpf ...“, gab der Jüngere von sich, welcher in Itachis Gegenwart viel natürlicher und offener verhielt. „Und um meinen kleinen Bruder mache ich mir natürlich Sorgen. Besonders wenn er heimlich wegrennt.“ Sasuke verstand natürlich genau was Itachi ihm damit sagen wollte. „Ich empfand es als die beste Idee ...“ „Es war überhaupt keine gute Idee, Sasuke. Weißt du was du mir für einen Schrecken eingejagt hast?“, der Uchiha legte sein Buch bei Seite und lehnte seinen Kopf an den des Jüngeren. Sasuke schüttelte den Kopf. „Ich wollte nicht das du Ärger bekommst.“ „Dann lauf nicht weg, ja?“, gab Itachi sanft von sich. „Ich sagte doch, das du bei mir bleiben kannst.“ Der Uchiha spürte wie Sasuke mit dem Kopf nickte. „Ich weiß nicht wie ich es dir zurückzahlen soll.“ „Bleib einfach bei mir.“ Sasuke zweifelte daran, dass es richtig war bei Itachi zu bleiben, doch erst mal würde er es so belassen. Der Uchiha würde ihn sowieso nicht gehen lassen. Itachi nahm wieder sein Buch und las weiter, wobei Sasuke tonlos seufzte. Neugierig begutachtete er die Buchstaben auf den Seiten. „Möchtest du dir auch ein Buch nehmen?“ „Ich kann gar nicht lesen ...“, murmelte Sasuke beschämt. Im Augenwinkel sah er, wie der Ältere das Buch erneut weglegte. Dem Jungen war, als würde er es spüren, dass dem Älterem diese Tatsache nicht gefiel, so als würde sie so schwer wiegen wie ein Verrat. „Du kannst nicht lesen?“ Sasuke hatte das Gefühl, als hätte der Uchiha Jahre lang geschwiegen. Genauso schämte er sich aufgrund Itachis für seine Schwäche. War es denn eine? Denn eigentlich konnte er doch nichts dafür, dass er weder schreiben noch lesen konnte, wo er doch niemanden gehabt hatte, der es ihn beibringen konnte. Seine Schwestern und Brüder hatten doch ebenfalls nicht lesen können und dennoch wurden sie gekauft, als würde es keinen Gewicht haben. Doch vielleicht nur, weil sie nicht frei waren. Itachi sah ihn als einen freien Menschen, so dachte Sasuke zumindest. „Nein, ich kann nicht lesen.“, Sasukes Stimme war leise und beinahe unterwürfig ließ er den Kopf hängen. Wieso hatte er das Gefühl, dass es ein Verbrechen war weder lesen noch schreiben zu können? Der Junge hörte Itachi seufzen. Es war weder ein wütendes, noch ein enttäuschtes Seufzen, eher eines das man hörte, wenn jemandem etwas klar geworden ist. „Woher hättest du das auch lernen sollen?“ Sasuke zog es vor zu schweigen, denn es sprach für sich, dass ihm das niemand hatte beibringen können. „Warum habe ich es nur nicht bemerkt?“, machte Itachi sich selber Vorwürfe? Der Junge drehte sich um und sah in das durch Mitgefühl getränkte Gesicht des Uchihas. Warum empfand er Mitleid für ihn? Wo er selber doch so viel besser und viel behüteter lebte. Itachi wirkte immer so unerreichbar für den Heimatlosen. „Aber, zum Glück ist das nichts, was man nicht lernen könnte ...“ Sasuke sah Itachi mit großen Augen an. Wollte er ihm das Lesen beibringen? Das würde er ihm doch niemals wieder gut machen können. Das würde seine Schulden nur erhöhen. „Aber nicht mehr heute. Morgen ...“, gab Itachi von sich und seine Stimmer verriet, dass dieser im tiefstem Inneren müde war. Statt mit seinem Gast zu lernen, beschloss er ihm die Geschichten in den Büchern schmackhaft zu machen, in dem er aus seinem Buch vorlas. Sasuke lauschte gerne der Stimme das Älteren. Sie war so wundervoll sanft, sodass er das Gefühl hatte die Geschichte wirklich vor sich zu sehen und bemerkte nicht, wie er in den Armen Itachis einschlief. Murrend schritt Itachi durch die Gänge des Anwesens zum Arbeitszimmer seines Vaters. Er war früher als angekündigt nach Hause gekommen und es war so typisch für ihn, dass er seine Frau wie eine Dienstmagd losschickte, damit diese ihm ausrichtete, dass sein Vater ihn sprechen wollte. Sasuke schlief, also hatte er ihn vorsichtig auf die gepolsterte Leseecke gelegt die vor dem größten Fenster des Zimmers aufgebaut war. Natürlich hatte er auch den Vorhang zugezogen, damit der Junge weiter schlafen konnte. Was sein Vater wohl von ihm wollte? Wie nach einem kleinen Jungen hat er verlangt und immer mehr kam sein Vater ihm wie ein Fürst, als wie ein erfolgreicher und angesehener Anwalt vor. Nur noch wenige Schritte, dann war Itachi da. Das Arbeitszimmer lag im hinterem Teil des Anwesens, da wo es ruhig war, so das er ungestört arbeiten konnte. Wie oft war er als Kind diesen Gang entlang gelaufen, weil sein Vater ihn gerufen hatte? 'Zu oft', ging es Itachi durch den Kopf und er seufzte. Da war sie, die schwarze und vor allem schwere Eichentür. Er klopfte, drei mal kurz hinter einander, so wie sein Vater es ihm beigebracht hatte und öffnete erst nach dem dumpfen „Tritt ein, Itachi!“, die Tür, die bei weitem nicht so schwer war, wie er sie in Erinnerung hatte. Das Zimmer war jedoch genauso dunkel wie es früher war. „Du hast mich gerufen?“, Itachi verfluchte diese Höflichkeit, die ihm in die Glieder kroch, wie kaltes Wasser. Fugaku hatte das kaum verdient, so wie er mit Sasuke am vergangenem Abend umgesprungen war. „Ja, ich wollte dir etwas mitteilen.“, Fugaku war so arrogant, wie Itachi fand. Er sah noch nicht mal von seinen Papieren auf, wenn er mit ihm sprach. „Setz dich hin.“ Sein Sohn vernahm den versteckten Befehl genau und entschied nicht nach ihm zu handeln. „Nein, meine Beine sind des sitzen müde … Ich stehe lieber.“ Jetzt sah Fugaku auf, denn er mochte ungehorsam nicht. „Was hast du mir zu sagen? Wegen Sasuke? Er wird nicht gehen, nicht ohne mich.“ Das Familienoberhaupt vernahm die Strenge in Itachis Stimme. Es war die selbe die in der seinen wohnte. Also war sein Sohn doch nicht ganz so weich wie seine Mutter und hatte etwas von ihm. Itachi würde wahrlich ein guter Anwalt werden und ein noch viel besserer Erbe der Uchiha. „Im Grunde geht es um Sasuke.“ Itachi wollte sprechen, doch Fugaku deutete ihm mit einer Handbewegung das er schweigen sollte und zu seiner Verwunderung gehorchte sein Sohn. „Er kann bleiben, doch dafür ...“, erneut wollte Itachi sprechen, doch sein Vater schüttelte den Kopf und sprach weiter: „Du wirst mich morgen in die Kanzlei begleiten. Ich brauche deine Hilfe und es sollte für dein Studium ratsam sein.“ Seufzend schüttelte Itachi den Kopf. Wenn sein Vater dafür ihn und Sasuke in Ruhe ließ, dann sollte es ihm recht sein und seinem Studium würde es wirklich nicht schaden. „Gut, aber nur morgen. Schließlich sind Sasuke und ich hier um Urlaub zu machen.“ „Der Junge bleibt hier.“, forderte Fugaku streng und Itachi schenkte seinem Vater einen missbilligenden Blick. „Natürlich bleibt er hier, meinst du ich tu ihm einen Tag in der Stadt bei dir an?“ „Hüte deine Zunge, Itachi!“ „Ich sehe doch wie abstoßend du ihn findest, doch Sasuke ist genauso ein Mensch wie du und ich!“, nun wollte Fugaku seinem Sohn ins Wort fallen, doch dieser verbot ihm schnippisch den Mund. „Ich werde morgen mit dir fahren und dafür lässt du Sasuke die restliche Zeit in Ruhe!“ Damit war für Itachi diese Unterhaltung vorbei und er verließ das Arbeitszimmer seines Vaters, mit den Sorgen wie er es Sasuke nur schonend beibringen konnte, das er den morgigen Tag ohne ihn verbringen würde. Natürlich würde seine Mutter sich um ihn kümmern, doch das war wahrscheinlich nicht das selbe. Als er im Kaminzimmer nach Sasuke sehen wollte, stand dieser schon neugierig vor der Tür. „Suchst du mich?“, fragte der Uchiha sanft lächelnd um die Aufmerksamkeit des Jüngeren auf sich zu ziehen. Sasuke nickte eifrig. „Wo warst du?“ Die Augen das Jüngeren wirkten wie die eines Kindes, welches seine Mutter im Gedränge eines Kaufhauses verloren hatte. „Oh, ich war bei meinem Vater.“, sagte der Ältere nüchtern. Itachi konnte an Sasukes Mimik lesen das er nach dem Warum fragen wollte. „Er will das ich morgen mit ihm in die Kanzlei fahre.“ Ein erneutes Warum spiegelte sich in dem Gesicht des Jüngeren wieder und Itachi musste seufzen. „Keine Ahnung warum, aber ich werde das morgen hinter mich bringen. Solange wie ich weg bin, wird sich meine Mutter bestimmt um dich kümmern.“ Zögerlich nickte Sasuke. „Und das Lesen?“ Das hatte Itachi natürlich vergessen. „Damit werden wir später anfangen … Meine Mutter kann das aber bestimmt auch gut, schließlich arbeitet sie als Grundschullehrerin, wenn nicht gerade Ferien sind.“ Zögerlich nickte Sasuke, denn eigentlich war ihm bei dem Gedanke, ohne Itachi hier zu sein, überhaupt nicht wohl. „Ich sage ihr, das ihr morgen alleine seid, ob du mit ihr lernen willst, das musst du entscheiden.“, Itachi legte dem Jüngeren eine Hand auf den Kopf und ging dann weiter. Er wollte jetzt sofort mit seiner Mutter sprechen, denn vielleicht wusste sie auch näheres darüber was sein Vater damit bezwecken wollte. Itachi befürchtete das dieser ihn so nur dazu verlocken wollte doch sein Erbe anzutreten, doch das konnte er gleich vergessen. Itachi wollte sich etwas eigenes aufbauen und nicht die Früchte seines Vaters ernten. Natürlich würde er es als Anwalt schwer haben, wenn er gegen seinen Vater arbeitete, allein weil dieser den Namen Uchiha in der Jura-Welt so hoch getragen hatte. Aber darüber wollte er jetzt noch nicht nachdenken, denn soweit war er bei weitem noch nicht. Er stand noch ganz am Anfang seines Studiums. Sasuke folgte Itachi in die Küche, wo seine Mutter schon wieder damit beschäftigt war das nächste Essen vorzubereiten. 'Ist es denn schon wieder Zeit fürs Abendessen?', fragte sich Itachi, während ihre Mutter frisches Brot in Scheiben schnitt. „Ah, ihr beiden.“, Mikoto lächelte als sie Sasuke und Itachi in der Tür stehen sah. „Ich bin ehrlich froh wenn die Bediensteten aus dem Urlaub zurück sind, auch wenn es mir Spaß macht für euch zu kochen.“ „Du musst dir doch keine großen Umstände machen. Ich kann doch auch kochen, schließlich wohne ich alleine“, mit Sasuke. Fügte der Sohn des Hauses in Gedanken hinzu. „Ja und du machst hier nun Urlaub und das soll auch so sein. Ich werde es doch hinbekommen für meinen Sohn und seinen kleinen Gast zu kochen.“ „Ich bin nicht klein ...“, murmelte Sasuke hinter Itachi, so leise das nur der Uchiha ihn hören konnte. Der Ältere musste schmunzeln. „Ich war gerade bei Vater, Mutter. Er will das ich morgen mit ihm zur Kanzlei fahre.“ Mikoto nickte wissend. Also hatte Itachi recht, das sie etwas mehr wusste. „Passt du dann auf Sasuke auf und kümmerst dich etwas um ihn?“ Sofort drehte sie sich um und auf ihrem Gesicht war Erleichterung zu sehen. „Ja natürlich. Ich werde ihn morgen mit in die Stadt nehmen, dann ist er nicht alleine hier und vielleicht kommen wir euch in der Mittagspause besuchen.“, sie lächelte ihren Schützling sanft an, doch dem war dabei nicht besonders wohl. „Und natürlich werden wir darauf achten, das keiner ihn erkennt.“ Sasukes Ohren zuckten und er war etwas erleichterter. „Gut, dann weiß ich ja das er in den Besten Händen ist.“, Itachi sah Sasuke an und der Jüngere wusste genau was er von ihm wollte. Sasuke schüttelte den Kopf, denn er wollte nicht das Mikoto erfuhr das er nicht lesen konnte. Es war ihm einfach zu peinlich. Der Junge konnte es sich nicht erklären, aber irgendwie freute er sich darauf den morgigen Tag mit Mikoto zu verbringen. Die beiden Aßen auch direkt zu Abend und gingen erst als sich Itachis Vater dazugesellte, denn dieser konnte es nicht unterlassen Sasuke kalt anzusehen. Also gingen sie auf ihr Zimmer, wo sie sich umzogen, ins Bett legten und Itachi noch etwas vorlas, bis Sasuke eingeschlafen war. Entweder langweilte es den Jüngeren, oder es gefiel ihm. Eins von beidem, sonst würde er ja nicht immer einschlafen. Der Uchiha legte das Buch bei Seite und beschloss ebenfalls zu schlafen, denn er musste früh mit seinem Vater das Anwesen verlassen. Sasuke wurde von Mikoto am nächsten Morgen geweckt und musste erkennen, das Itachi gegangen war, während er noch geschlafen hatte. Der Jüngere hatte nichts mit bekommen. Etwas gekränkt stand der Junge auf und machte sich fertig, ehe er zum Frühstück runter ging, wo Mikoto schon auf ihn wartete. Sie erklärte ihm das Itachi und sein Vater bereits um 6 Uhr aufgebrochen waren. Wann auch immer das war, denn Sasuke konnte ja nicht lesen. Weder ein Buch, noch die Uhr. Aber anscheinend konnte man ihm das nicht ansehen, was sein Glück war, sonst würde er sich womöglich noch schlimmer fühlen als er es eh schon tat. Mikoto erklärte ihm, was sie noch alles erledigen musste, ehe sie in die Stadt fuhren und das sie pünktlich zu Itachis und Fugakus Mittagspause da sein würden. Etwas, das Sasukes Herz auf unerklärlicher Weise höherschlagen ließ. Er fühlte sich einfach wohl in der Nähe des Uchihas. Natürlich hatte er nichts gegen Mikoto, ganz im Gegenteil, sie war wirklich nett zu ihm und kümmerte sich fast genauso um ihn, wie Itachi es tat. Doch es war eine andere Wärme die er in ihrer Nähe empfand. Es war eher etwas behütetes. So stellte er es sich vor eine Mutter zu haben. Sasuke musste nur darauf achten das er sie so nicht nannte. Nein, das konnte er nicht tun. Sie war Itachis Mutter und nicht seine. Sasuke seufzte, während er Mikoto half den Frühstückstisch abzudecken. Danach würde sie sich um die Wäsche kümmern und Itachis Zimmer ein wenig aufräumen. Der Junge folgte ihr bei jedem Schritt, half ihr so wie er konnte und sie erzählte ihm von ihrem Sohn. Davon wie er früher gewesen war, was er alles angestellt hatte und es war doch mehr als Sasuke es sich gedacht hatte. Für ihn wirkte Itachi mehr wie ein wohlerzogener Junge, als wie ein Frechdachs. Doch er soll seinen Vater regelrecht um den Verstand gebracht haben. Der Junge musste den Kopf schütteln. So etwas hätte er nie von ihm Gedacht. „Doch er war schon immer ein lieber Junge.“, riss Mikoto ihren Gast aus seinen Gedanken. „Immer höflich und aufmerksam.“ Ja, das konnte selbst der Junge bestätigen. „Er hat ein großes Herz, sonst hätte er mich nicht aufgenommen.“, murmelte er und Mikoto stupste ihm gegen die Stirn. „Ich bin froh das ich dich kennenlernen durfte.“ Sasuke errötete leicht. „Ich bringe nur Ärger ...“ Die Hausfrau schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall. Ganz im Gegensatz. Du erinnerst mich sehr an Itachi in deinem Alter. Du bist jetzt?“ „16.“, antwortete er verlegen. „So alt wäre er nun ...“, murmelte Mikoto und wirkte plötzlich etwas traurig. „Es tut mir Leid!“, Sasuke hatte das Gefühl etwas falsches getan zu haben, doch Mikoto schüttelte nur den Kopf. „Du kannst da nichts für ...“ Die beiden gingen in Itachis Zimmer um das ein wenig aufzuräumen. Um die Schmutzwäsche wegzupacken und das Bett zu machen, doch Mikoto wirkte gar nicht mehr so glücklich wie zuvor und das Schuldgefühl nagte an Sasukes Gewissen. „Nicht mal Itachi weiß es.“, sagte die Hausfrau, während sie ein Familienfoto auf Itachis Schreibtisch ansah und Sasuke wurde hellhörig. „Vor 16 Jahren war ich schwanger …“, fuhr sie fort und nahm nicht den Blick von dem Bild weg. „Wir hatten einen Autounfall und ich verlor das Kind und meine Gebärmutter dabei ...“, fast schon Geistesabwesend strich sie sich über den Bauch als würde das Kind immer noch in ihm heranwachsen. Sasuke lauschte gebannt den Worten der Frau und folgte jeder ihrer wenigen Bewegungen. Er spürte plötzlich Kälte auf seiner Haut, obwohl draußen die Sonne schien und es eigentlich warm sein sollte. „Itachi weiß davon nichts. Er war damals einfach zu jung um sich an die Schwangerschaft zu erinnern. Er weiß nur von dem Unfall und das ich deswegen keine Kinder mehr bekommen kann. Alle Spuren von dem Baby. Mutterpass, Ultraschallbilder, Fotos meines Bauches, das alles, habe ich damals wegsperren lassen, damit ich darüber nicht nachdenken, oder gar sprechen muss.“, sie sah Sasuke mit einem traurigem Lächeln an. „Immer wenn ich euch Beiden zusammen sehe, dann sehe ich zwei Brüder vor mir und muss mich daran erinnern das dieses Kind niemals das Licht der Welt erblickt hat.“ „Aber warum musste es sterben?“ „Es gab keine Möglichkeit das Baby zu retten.“, Mikoto senkte ihren Blick und Tränen fielen auf das Holz des Schreibtisches, wo sie dunkle Punkte hinterließen. Sasuke konnte es sich nicht erklären, doch er ging wie magisch angezogen auf die Frau zu und umarmte sie. Mikoto zuckte aufgrund der Berührung leicht zusammen und sah den Jungen an. Er wirkte, als würde er gleich ebenfalls weinen. Sie musste lächeln, denn er wirkte wirklich wie Itachi. Ob es ihr nur so vor kam weil sie ihr ungeborenes Kind immer noch liebte, nach all den Jahren? Vorsichtig legte sie ihre einzig freie Hand, die Rechte, auf Sasukes Kopf und streichelte über das struppige schwarze Haar. „Du bist ein lieber Junge, Sasuke.“ Sasuke lächelte kurz, so als wollte er etwas sagen, doch er schwieg. „Wenn du willst, darfst du zu mir Mutter, oder Okaa-San sagen.“ „O-kaa-San ...“, murmelte der Junge und drückte sein Gesicht an ihren Körper. „Okaa-San.“, hörte sie ihn dumpf sagen und lächelte. „Ja, Sasuke.“ Mit Mikotos Auto fuhren die Beiden in die Stadt. Es war schon spät und sie wollten noch einige Besorgungen machen, ehe sie sich mit Itachi und Fugaku zum Essen trafen. Sasuke hatte ihr noch gebeichtet das er weder lesen, noch schreiben oder rechnen konnte, deswegen wollte Mikoto in eine Buchhandlung um die nötigen Utensilien für Sasuke zu besorgen, damit sie den Rest des Tages lernen konnten. Nicht umsonst war sie Grundschullehrerin und wenn sie das fremden Kindern beibringen konnte, dann doch auch der Junge, der ihr wie ein Sohn war. Sie hatte Sasuke mit den Worten „Das kriegen wir schon hin“, getröstet und ihm erklärt wie sie es anstellten. Es würde zwar eine Zeit dauern, doch es würde sich lohnen. Das einzige was der Junge befürchtete war, das Itachi ihm dann nicht mehr vorlesen würde, wenn er es selber konnte, wo seine Stimme doch so wundervoll klang. Mikoto fuhr auf einen Parkplatz und erklärte ihrem Beifahrer das dieser zu der Kanzlei ihres Mannes gehörte und das sie die beiden später abholten, wenn sie die Bücher hatten, denn noch hatten sie genügend Zeit dafür. Sasuke hatte ein Kaputzenshirt an und versteckte damit seine Ohren. Sein Schwanz war in der Hose verschwunden. Somit sahen sie aus wie Mutter und Sohn, die in der Stadt einkaufen gingen. Die Bücherhandlung die sie betraten, nicht unweit von der Kanzlei, war wirklich riesig, doch zu Sasukes Glück konnte sie Mikoto schnell zurecht finden und so hatten sie auch gleich alles was sie brauchten. „Bücher für die Erstklässler. Für dich genau das richtige.“, murmelte sie und zeigte dem Jungen die Seiten. Schriftzeichen zum ausmalen konnte er sehen und auch ein paar Übungen. Ja, so sollte das doch ganz leicht zu lernen sein. „Schreiben und lesen lernst du automatisch zusammen. Für die Zahlen und das Rechnen lassen wir uns dann aber noch etwas Zeit. Eins nach dem anderen, finde ich.“ Sasuke nickte zustimmend, denn ihm blieb nichts anderes übrig, schließlich hatte er keine Ahnung davon. Als alle vier Bücher bezahlt waren, gingen sie zurück zur Kanzlei der Familie Uchiha und verstauten zunächst die Bücher im Auto und betraten erst dann das Gebäude. Sie mussten ein paar Treppen steigen, weil Mikoto nicht gerne Aufzug fuhr und diese Sasuke eh nicht wirklich geheuer waren. In der fünften Etage lag der Bereich von Fugaku. Es war ein Empfangsraum den sie als erstes betraten und die junge Dame hinterm Tresen richtete Mikoto aus, das ihr Mann und ihr Sohn schon auf sie gewartet hätten und deutete auf einen Flur. Ganz hinten stand auf einer edlen, schwarzen Holztüre Uchiha Fugaku drauf, durch die sie gingen. Natürlich hatten sie geklopft und auf ein „Herein“ gewartet. Itachi und Fugaku standen an einer Tafel, auf der Blätter und Bilder befestigt waren. „Da bist du endlich.“, murrend sah das Oberhaupt zur Uhr. „Es ist spät.“ „Wir sind noch in der Zeit.“, Mikoto ging zu ihren Mann und küsste ihn zärtlich. Sasuke fand nicht das dieser Mann eine solche Frau verdient hatte. Aber ohne ihn, würde es Itachi wahrscheinlich gar nicht geben … Es war eine viel zu verzwickte Situation. Itachi lächelte Sasuke sanft an und beteuerte das er schon am Verhungern wäre und Mikoto drängte dazu das sie sich dann doch in Bewegung setzen sollten und die vier gingen los. Sasuke lief ganz außen, rechts neben Itachi, der neben seiner Mutter lief und neben ihr, lief ganz links Fugaku. Sie mussten doch wie eine Familie wirken, fand Sasuke, aber dennoch fühlte er sich nicht ganz wohl in seiner Haut, wo Fugaku doch immer noch gegen ihn war. »Fortsetzung folgt« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)