Der siebte Wächter von ChiChii ================================================================================ Kapitel 10: Die Prüfung des Himmels ----------------------------------- „Das Tierchen ist ja mal süß!“, meinte das Mädchen vom gestrigen Vormittag. Akira hatte inzwischen herausgefunden, dass ihr Name Ren war. „Dass dich der Leiter des Disziplinarausschusses noch nicht dafür bestraft hat, ist ein Wunder“, mischte sich Akiras Vordermann ein. Sein Name war Kaito. Akira lächelte. „Wieso sollte er das? Von ihm hab ich Roll doch. Der Kleine ist ne Leihgabe!“ Auf diese Aussage hin starrten die Beiden sie an, als wäre sie irre. Ren fand als erste wieder zu Worten. „Du... hast das Tier von ihm?“ Als es in der Klasse still wurde und alle nach hinten schauten, drehte Akira den Kopf. „Tiere sind auf dem Schulgebäude verboten.“ Hibaris Stimme war eisig. Akira grinste. „Es ist dein Igel. Außerdem kann ich ohne den Kleinen schlecht trainieren.“ „Ich hab gesagt, du sollst ihn nicht in die Schule mitnehmen.“ „Eigentlich hast du gar nichts gesagt. Ich hab nur gesagt, dass ich Roll mitnehme und du hast nichts darauf gesagt.“ „Ich war mit dem Gedanken beschäftigt, ob ich dich totschlagen soll oder nicht.“ „Ich glaub eher, du warst zu sehr damit beschäftigt, deine Gedanken zu ordnen.“ Alle in der Klasse starrten die Beiden an. Niemand redete so mit Hibari. Es war ein ungeschriebenes Gesetzt, sich dem Schwarzhaarigen nicht zu wiedersetzen. „Du wirst nachsitzen.“ „Ich werde nicht hingehen.“ „Soll ich dich zu Tode schlagen?“ „Ich glaube nicht, dass du das tust. Dazu magst du mich zu sehr“, meinte Akira lächelnd. Hibari sah sie nur kurz an, dann sagte er: „In der Mittagspause reden wie weiter.“ Anschließend wandte er sich ab und verließ das Zimmer. Die Erlecihterung war quasi zu spüren. Ren strahlte über das ganze Gesicht. „Das war unglaublich! Hibari-san hat zum ersten Mal niemanden bestraft. Wie hast du das nur geschafft?“ Akira zuckte mit den Schultern. „Ich hab ihm Äpfel gebracht.“ Sie ging erst nach der Schule zum Zimmer des Disziplinarkomitees. „Worüber wolltest du reden?“, fragte sie und lehnte sich neben dem Fenster an die Wand. „Tiere sind in der Schule nicht erlaubt.“ „Eigentlich ist Roll kein Tier. Er ist deine Boxwaffe, Kyoya.“ Hibari sah das Mädchen warnend an. „Es ist trotzdem gegen die Schulregeln.“ „Jetzt komm schon. Der Kleine hilft mir echt weiter. Und ich mag ihn“, protestiere Akira und ging zu dem Schwarzhaarigen. Der verschränkte allerdings nur die Arme. „Du hast ihn zum Trainieren und nicht zum Herumzeigen.“ Akira beugte sich zu dem Schwarzhaarigen herunter, der einfach auf der Couch saß. „Ich bin in der Mafia. Regeln interessieren mich nicht sonderlich. Und wenn es dich stört, dass Roll in der Schule ist, kann ich ihn während der Stunden auch hier lassen. Aber zuhause kann ich ihn schlecht lassen, weil Lambo sonst was anstellt.“ „Das hilft nicht weiter. Es ist trotzdem gegen die Schulregeln.“ „Kyoya, ich brauch den Igel. Also nehme ich Roll auch überall hin mit. Und wenn es nur die Schulregel ist, dann mach halt ne Ausnahme. Die Lehrer stören sich auch nicht daran.“ „Die Lehrer sind nicht streng genug.“ “Das sagt der, der nie in der Klasse auftaucht. Laut Liste bist du in der selben wie ich. Trotzdem hab ich dich nie gesehen. Also komm mir nicht mit den Regeln, ja?“ Hibari grinste. Er grinste wirklich. „Das ist ganz schön respektlos.“ “Wie gesagt, ich bin in der Mafia“, antwortete Akira und küsste den Schwarzhaarigen. „Und da macht man, was man will oder was der Boss befiehlt. Und Tsuna ist gerade nicht da.“ Dann schnappte sie sich den Igel und verließ das Zimmer. Als sie am Nachmittag in ihrem Zimmer saß und las, glühte der Ring auf. „Ein weiteres Arcobaleno-Siegel? Das ist ja mal interessant“, murmelte sie lächelnd und vertiefte sich weiter in ihre Lektüre. So ging es die nächsten Tage, bis nur noch drei Siegel fehlten. „Himmel fehlt noch. Sonst sind es nur Verde und Reborn“, meinte sie nachdenklich. Sie saß auf dem Bett ihres kleinen Bruders. Gokudera und Yamamoto waren ebenfalls da. „Welche Prüfung wohl als nächstes kommt“, sagte der Sturmwächter. Die Unterhaltung wurde unterbrochen, als es an der Tür läutete. Zu viert gingen sie hinunter und Tsuna öffnete die Tür. „Tsuna-san!“, rief Haru lächelnd. „Hallo, Tsuna-kun“, begrüßte Kyoko lächelnd. Akira wandte den Blick auf die Frau hinter den Mädchen. „Aria!“, meinte sie überrascht. „Ah, Akira, ich hab schon gehört, dass du in Japan bist. Wie geht’s deinem Vater?“ Die frau lächelte das Mädchen an, Haru schaute überrascht zu der Wächterin. „Ihr kennt euch?“ Das Mädchen nickte. „Ich hab Aria in Italien kennen gelernt. Ist dein Begleiter gar nicht da?“ „Ich bin ohne ihr Wissen hergeflogen. Aber wahrscheinlich werden sie in ein paar Stunden da sein.“ „Du trägst ja einen Schnuller?!“, rief Tsuna auf einmal. Anscheinend fiel es ihm erst jetzt auf. Reborn zog die Brauen zusammen. Aria lächelte. „Ich hab die Mädchen gebeten, mir die Stadt zu zeigen. Begleitet uns doch, Tsuna-kun, Akira.“ Die Wächterin lächelte. „Dafür erzählst du mir den neuesten Klatsch aus Japan!“, meinte sie fröhlich, hob den Roll, der ihr gefolgt war, vom Boden auf und schob dann ihren Bruder aus der Tür. „Viel gibt es da nicht zu erzählen. Es ist gerade ziemlich friedlich.“ „Das freut mich zu hören. Wie geht es deiner Familie?“ „Wir haben ein paar Probleme, aber wir kriegen das hin.“ Akira lächelte und überließ dann Kyoko und Haru die Führung. Sie selbst kümmerte sich darum, dass sie keine Löcher von Roll bekam. „Na, Kleiner, was denkst du? Wird Tsuna das schaffen?“, fragte sie lächelnd den Igel, der aber nur fragend den Kopf hob. Er hatte Vertrauen zu dem Mädchen gefasst. „Du hast Recht. Einfach abwarten ist jetzt das Beste.“ Lächelnd folgte sie den Vieren den ganzen Weg. Als schließlich beschlossen wurde, in einem Park eine Pause einzulegen, setzte Akira sich neben Aria. „Wieso trägst du die ganze Zeit den Igel mit dir herum?“, fragte Kyoko schließlich. Akira lächelte. „Der Kleine ist meine Trainingsbasis. Und ich mag ihn. Außerdem würde ihm zuhause sonst was passieren. Wär ja schlimm, wenn Kyoya mich wegen Roll killt.“ „Du hast keine Angst vor jemandem, der dich dafür besiegen würde?“ Das Mädchen sah zu der Arcobaleno. „Nein. Ich mag ihn. Und er hat mir immer nur gedroht.“ „Da fällt mir etwas ein. Ich hab dir etwas gekauft, Chrome-chan!“, sagte Aria lächelnd und zog aus einer Tüte ein Shirt. Die Illusionisten sah es nur überrascht an und brachte kein Wort hervor. „Gefällt es dir nicht? Das ist schade. Wie wäre es mit einer anderen Farbe? Tsuna-kun, sei doch so lieb und lass es umtauschen, ja?“ Die Frau reichte dem Jungen die Sachen und schickte ihn weg. „Du bist ganz schön fies zu meinem Brüderchen, Aria“, meinte Akira amüsiert. „Er ist ein netter Junge. Er macht das sicher gerne. Was denkt ihr über Tsuna?“, fragte sie Kyoko, Haru und Chrome. Alle drei antworteten, auch wenn Letztere dabei ziemlich leise war. Inzwischen war Tsuna zurück und die Mädchen erklärten sich bereit, etwas zu Trinken zu holen. Kaum waren sie weg, erschienen ein paar Männer in Schwarz. Nachdem klar war, dass es Feinde waren, besiegten Yamamoto, Gokudera und Tsuna sie schnell. Während Aria sich mit Tsuna unterhielt, als die Mädchen zurück waren, stand Akira auf und machte sich auf den Weg nachhause. Der Nachmittag war schön gewesen. Sie wünschte, sie würde die Himmelsarcobaleno öfter sehen. Sie mochte die Frau, da sie wie eine große Schwester war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)