Der siebte Wächter von ChiChii ================================================================================ Kapitel 6: Das Eindringen in die Melone Basis --------------------------------------------- Als Akira sich am Abend fertig machte, ließ sie schnell die wichtigsten Daten in ihrem Kopf durchlaufen. Sie hatte Reborn gesagt, dass sie Hibari unterstützen würde. Mit diesem würde sie sich auch gleich treffen und zu dem Ort gehen, wo sie die Angreifer der Millefiore abfangen würden. Schnell befestigte sie Yukis Box an ihrer Hose und zog sich die Weste über. Dann verließ sie ihr Zimmer und ging zum Garten. Der erwachsene Hibari wartete bereits. „Bist du bereit?“ Akira nickte. „Und danach unterstützen wir Tsuna, so war doch der Plan, oder?“ Der Wolkenwächter stimmte zu und ging los. Das Mädchen folgte ihm schweigend. „Sag mal, muss ich jetzt die ganze Nacht aufbleiben oder kann ich zwischendurch auch schlafen?“, fragte sie nach einer Weile. „Du kannst schlafen“, antwortete Hibari und reichte ihr eine Metallflasche. Als Akira sie öffnete schwebte ihr der Duft von Kaffee entgegen. „Danke!“, meinte sie lächelnd. Es kam keine Antwort, sie gingen nur weiter schweigend durch die Gänge. Als sie bei einem Ausgang ankamen, hielten sie kurz. Der Schwarzhaarige öffnete das Tor und Akira folgte ihm an die Nachtluft. Es war wärmer, als sie erwartet hatte. Während Akira auf einen Baum kletterte, um dort ein wenig zu schlafen und gleichzeitig nicht entdeckt zu werden, ging Hibari ein Stück weiter weg. Etwa drei Stunden später wachte das Mädchen auf, als es lauter wurde. Von ihrem Platz aus konnte sie sehen, wie Truppen der Millefiore das falsche Signal orteten und an einer Stelle zu Graben begannen. Amüsiert beobachtete die Schneewächterin das, während sie ein wenig von dem Kaffee trank. Das Koffein tat seine Wirkung, denn sie fühlte sich schnell ausgeschlafener. „Willst du auch was?“, fragte sie den Wolkenwächter leise und hielt ihm die Flasche hin. Irgendwann hatte er sich auf einen Ast etwas über ihrem gestellt und lehnte nun mit dem Rücken an dem Stamm. Auf die Frage hin schüttelte er nur den Kopf. „Ich bevorzuge Tee.“ „Ich hätte welchen mitnehmen können“, murmelte das Mädchen leise, wandte ihren Blick aber dann wieder den Mafia zu. „Wie lange willst du sie noch graben lassen?“ „Bis sie denken, sie hätten das Hauptquartier der Vongola gefunden.“ „Das kann dann wohl noch eine Weile dauern“, meinte Akira seufzend und sah in den Himmel. Wegen der Blätter und der Stadt in der Nähe waren fast keine Sterne zu sehen, aber der Mond leuchtete schwach durch die Wolken. Als ein Tumult unter den Millefiore ausbrach, wurde Akira aufmerksamer. Die Mitglieder der Black Spell und White Spell kletterten jetzt durch die Löcher, die sie gegraben hatten, in das vermeintliche Hauptquartier. „Greifen wir ein?“ Das Mädchen wandte den Blick dem Wolkenwächter zu. „Warte, bis alle unten sind. Dann gehen wir.“ Die Wächterin nickte und gab Hibari die Flasche zurück, der sie allerdings einfach wegwarf. „Das nennt man Umweltverschmutzung, Mister Beschützer von Namimori“, murmelte Akira und stand auf. Dann sprang sie von ihrem Ast auf den Boden. Es waren inzwischen fast alle aus der feindlichen Mafia in den Löchern verschwunden. Oben standen nur noch Wächter für einen Angriff. Aber bevor diese auch nur reagieren konnten, wurden sie schon von Schneeflammen getroffen und froren ein. „Der Mann geht vor und sichert den Schutz der Frau“, sagte sie dann spöttisch zu dem Älteren und trat an den Rand eines Erdtunnels. „Normalerweise sind Frauen still“, erwiderte der nur genervt, sprang aber dennoch zuerst hinunter. Inzwischen hatten sich unten ein Gitter gebildet, auf dem der Wolkenwächter nun landete. Nachdem sein Roll einen grossteil der Angreifer erledigt hatte, öffnete sich das Gitter und er sprang auf den Boden. Akira sprang nun auch hinunter und landete geschickt am Boden. „Zehn Jahre haben wohl nicht gereicht, um dir Blutrünstigkeit auszutreiben“, stellte sie ruhig fest und befreite Yuki. „Verwechsle dich nicht mit deinem älteren Ich. Außerdem kannst du ja versuchen, mein Ich von vor zehn Jahren zu verändern.“ „Und mir den Spaß an der Mafia nehmen?“ Akira schnaubte spöttisch und schoss auf die Gegner. Gleichzeitig entfernte sie sich von dem Wolkenwächter, um nicht von den Besiegten umgeworfen zu werden. Nachdem sie endlich alle erledigt hatten, schoss Akira mit Schneeflammen auf den Boden und setzte sich dann auf das Eis, das dabei entstanden war. „Ich gehe davon aus, dass wir auf die nächste Angriffswelle warten.“ Der Wolkenwächter nickte. „Einer der Männer hat ein Notsignal geschickt. Sie werden einen Aufklärungstrupp schicken.“ „Na dann kann ich ja derweil entspannen“, meinte Akira und unterdrückte ein Gähnen. Da sie noch die ganze Nacht aufbleiben musste und auch den morgigen Tag, wäre es keine gute Idee jetzt einzuschlafen. Es war schon einiges an Zeit vergangen, als von oben Geräusche nacht unten drangen. Da sie nicht direkt unter einem der Gitter waren, war es unwahrscheinlich, dass jemand die Wächter sah. Die Gitter fuhren zurück und die nächsten Angreifer kamen nach unten. Diesmal waren es deutlich weniger, da der Großteil der Streitkräfte unter einer Eisschicht lag, die Yuki aus Langeweile geschaffen hatte. Akira schoss sofort auf die ersten Eindringlinge, nachdem das Gitter wieder ausgefahren war. Die vordersten Leute erstarrten unter der Eisschicht. „Was zur Hölle-“, konnte einer aus der White Spell noch hervorbringen, bevor er von Hibaris Tonfa getroffen wurde. „Sie wissen anscheinend nichts über Schneeflammen“, stellte Akira grinsend fest und wehrte den Angreifer ab, dann schlug sie ihm ins Genick. Yuki und Roll halfen auch brav mit. Yuki indem sie immer wieder Leute einfror und der Wolken Igel durch sein immer wider auftretendes Wachsen. Irgendwann bekam Akira die Nachricht, dass die Verbindung zu Tsuna getrennt wurde. Das war kurz nachdem sie alle Gegner besiegt hatten. „Reborn sagte, Tsuna hätte Lals Rolle übernommen“, sagte Akira schnell und ging zu der Tür, die in der Wand versteckt war. „Wir sollten so schnell wie möglich zur Melone Basis.“ „Er sollte auch alleine klar kommen.“ „Ich mache mir mehr Sorgen darum, dass Irie Shoichi noch nicht seine Fähigkeit offen gelegt hat. Also gehen wir jetzt, mein lieber Herr Zukunftsmann!“, befahl Akira und sah ihn warnend an. Sie duldete jetzt keine Widerreden. Als sie bei dem Ausgang ankamen, der am nächsten zur Melone Basis lag, standen dort bereits Chrome und Kusakabe, der einen Rucksack trug, aus dem I-Pin und Lambo hervorschauten. Schnell stützte Akira die Nebelwächterin, als diese drohte umzukippen. „Wir kommen mit euch. Durch Illusionen kann ich euch in die Basis bringen“, erklärte die Blauhaarige leise. Akira sah sie besorgt an. „Bist du dir sicher? Du siehst ziemlich erschöpft aus.“ Die Illusionisten schüttelte abwehrend den Kopf. „Ich schaffe das. Ich möchte auch helfen.“ „Es würde uns Schwierigkeiten ersparen. Und Sawada braucht alle Wächter“, erklärte Hibari ruhig und öffnete das Tor. „Pass auf Chrome auf!“, bat Akira noch einmal. Es war der Zeitpunkt, zu dem sie sich trennen würden. Sie hatten ausgemacht, dass Chrome und Kusakabe nach Ryohei und Gokudera sehen würden, während Hibari und Akira Yamamoto und Lal suchten. Kusakabe nickte und Akira rannte dem Wolkenwächter nach. „Weißt du überhaupt, wo wir hinmüssen?“, fragte sie, als sie ihn endlich eingeholt hatte. Hibari antwortete nicht, sonder steckte einfach einen der Ringe in seine Wolkenbox. Roll kam sofort raus und wuchs an. Die effektivste Methode, um alle Wände zu durchbrechen und somit schneller voranzukommen. „Dir ist klar, dass sie uns schneller finden werden?“ Die Frage hätte sie sich genau so gut sparen können. Erstens weil es offensichtlich war und zweitens weil der Wolkenwächter sowieso nicht antwortete. Etwa fünf Minuten später durchbrach Hibari erneut eine Wand. Sie hatten Glück, denn anscheinend war Yamamoto dadurch dem Tod entronnen. „Liegt das weiße, runde Gerät da vorne?“ Der Schwertkämpfer, der gerade eben noch der Gegner des Regenwächter gewesen war, hatte diesen anscheinend ganz vergessen. „Der Wolkenwächter der Vongola, Kyoya Hibari. Man sagt, du seist der Beste?“ Der Millefiore steckte seinen Ring in die Box und Nebelflammen traten aus. Sofort wurde die ganze Umgebung in ein Dschungelgebiet verwandelt. Während Hibari begann zu kämpfen, kümmerte sich Akira darum, Yamamoto aus der Schusslinie zu bringen. Schließlich hatte das Mädchen es geschafft, den Schwertkämpfer zu Lal zu schleifen. Als sie aufsah, stellte sie fest, dass die Igel die Illusion teilweise aufgelöst hatten. „Seeschnecken?“ Akira sah zu Hibari. Ihm war wohl auch aufgefallen, dass sich aus den Rändern einzelne der Tierchen lösten. „Du und das Mädchen seid die Ersten, die die wahre Natur meine Spettrale Nudibranc zu Gesicht bekommen haben. Und nachdem du aus dem Weg bist, Kyoya Hibari, wird sie die Letzte gewesen sein, die meine Boxwaffe sah.“ Als wäre es für die Seeschnecken das Stichwort gewesen, nahmen sie Hibari als Ziel und flogen auf ihn zu. Nachdem er in die Luft gesprungen war, wehrten seine Igel die nächste Welle ab. Aber die mussten zurück in die Box, denn im nächsten Augenblick zersprang der Stein am Wolkenring. „Ohne Vongola Ring ist er ja mal echt aufgeschmissen“, murmelte Akira und konzentrierte sich dann darauf, herauszufinden, ob Lal oder Yamamoto irgendwelche Verletzungen hatten. Als das Mädchen spürte, dass sich etwas verändert hatte, sah sie schnell zu den Kämpfern. Der Wolkenwächter war in grelles Licht getaucht, dass sich nun ausbreitete. Während die Seeschnecken abgewehrt wurden und die Illusion sich dadurch auflöste, wurde Hibaris Gegner von dem Licht verschluckt. Alles, was Akira noch sehen konnte, war nur noch eine riesige Kuppel umgeben von Stacheln. Keine fünf Minuten waren vergangen, als die Schneewächterin etwas anders spürte. Im gleichen Moment bekam die Kuppel Risse und stürzte ein. Um keinen Staub in die Augen zu bekommen, hielt Akira schnell den Arm vor Gesicht. Als sie einen singenden Vogel hörte, nahm sie den Arm runter. In dem Trümmerhaufen stand nur noch der gegnerische Schwertkämpfer. „Verdammt! Wo ist Kyoya?“, schrie Akira wütend und richtete ihre Waffe auf den Millefiore. Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Vogel zu Boden flog. Als sie genauer hinsah, konnte sie sehen, dass er auf einer Hand landete. Und an dieser Hand prangte eindeutig ein Vongola Ring. Akira lachte los. „Ich hasse es, beim Schlafen gestört zu werden“, sagte der jüngere Wolkenwächter und richtete sich auf. „Außerdem habe ich niemandem erlaubt, mich bei meinem Vornamen zu nennen.“ „Verzeih, Kyoya“, meinte Akira lächelnd. Hibari stand auf und sah sich um. „Wo bin ich hier? Ist das irgendein Trick? Ich war mir sicher, ich wäre auf dem Schuldach eingeschlafen.“ Akira beobachtete den Wächter. „Ich erkläre es dir, das verspreche ich. Aber wärst du so lieb und würdest du mal den Typen dort besiegen?“ Erst jetzt richtete der Vorsitzende des Disziplinarkomitees den Blick auf den Schwertkämpfer. „Solche Augenbrauen verstoßen in der Namimori Mittelschule gegen die Schulregeln. Und wieso sind zwei vermisste Schüler hier und einer von ihnen verletzt?“ „Ich habe Yamamoto Takeshi besiegt.“ „Das vereinfacht die Sache für mich.“ Der Wolkenwächter ging in Angriffsposition und stürmte auch schon auf den Schwertkämpfer zu. Ein Schwert reichte, um den Wolkenwächter weg zu schleudern. „Du magst Hibari Kyoya sein, aber du bist nur ein Kind.“ Der Leiter des Disziplinarkomitees kniff die Augen zusammen und ging erneut zum Angriff über. Aber anscheinend nahm der Schwertkämpfer den Schüler nun ernster, denn er setzte erneut seine Seeschnecken frei. Als die Waffen, die von den Seeschnecken gebildet worden waren, verschwanden, entschied Akira sich einzugreifen. Der Hibari aus der Vergangenheit hatte keinerlei Ahnung von den Kämpfen in der Zukunft. Gerade als das Mädchen die Schnecken mit ihren Flammen einfrieren wollte, erschienen Schilder. Akira drehte sich um und sah in die Gesichter von Kusakabe, Gokudera und Chrome. Die beiden aus der Vergangenheit hatten sich nicht erholt und waren immer noch angeschlagen. „Kusakabe-san, bitte kümmere dich um die Verletzten. Ich werde Kyoya alles erklären“, sagte Akira und trat zu dem Wolkenwächter. Als der gerade zu einem Schlag ansetzen wollte, hielt sie seine Hand fest. „Ich werde es schnell machen, Kyoya. Du bist nicht in dem Namimori, in dem du eingeschlafen bist. Und wenn du jetzt diesen Typen besiegen willst, wirst du mir zuhören, weil ich dir sonst ordentlich eine verpasse.“ Das war wahrscheinlich nicht der beste Weg, mit dem Schwarzhaarigen umzugehen, aber es wirkte. Der Junge schien aufmerksamer, auch wenn er die Schlagstöcke nicht senkte. „Die Box, die der Typ gerade benutzte, ist eine Waffe. Du hast auch welche. Um sie zu benutzen, brauchst du die Flamme, die du mit deinem Ring erzeugen kannst. Und für diese brauchst du-“ „Ärgernis“, unterbrach Hibari das Mädchen. Akira sah ihn überrascht an, grinste dann aber. „So ungefähr. Und jetzt zeig mal, ob du wirklich der Wolkenwächter der Vongola bist.“ „Ich habe diesen Titel nie angenommen“, erwiderte der Junge und kniff die Augen noch mehr zusammen. An seinen Ring bildete sich eine Flamme, die schnell wuchs. Akira lächelte und sagte: „Ich weiß. Aber es war ein guter Start. Und jetzt zeig deine Stärke.“ Sie hob die Wolkenbox vom Boden auf und reichte sie Hibari. „Einfach den Ring benutzen.“ Dann trat sie einen Schritt zurück. Der Wolkenwächter sah sie warnend an, öffnete die Box aber trotzdem. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)