Der siebte Wächter von ChiChii ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft des Schnees ------------------------------ „Tsuna, ich bin zu hause!“ Diese Worte kamen aus Akiras Mund, als sie den Koffer abstellte und die Schuhe auszog. „Also bist du die Schwester von Tsuna?“, fragte ein Baby, das wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Auf Akiras Lippen schlich sich ein Lächeln, als sie den Arcobaleno erkannte. Anders als Tsuna wusste sie schon seit Jahren über die Mafia und den Beruf ihres Vaters bescheid, weshalb sie auch mit ihm gereist war und als halbes Mitglied in der CEDEF diente. „Ja, das bin ich. Ich soll dir liebe Grüße von Lal ausrichten und der Neunte würde gerne den Status des Trainings erfahren“, sagte sie lächelnd. Der Arcobaleno nickte und ging. Akira konnte nur denken, dass er den Wunsch des Neunten erfüllen würde. Akira ging ebenfalls, aber in das Zimmer ihres Bruders. Erst jetzt fiel ihr ein, dass er wahrscheinlich in der Schule war. Also beschloss sie, ihn dort zu besuchen. Immerhin waren schon fast zwei Jahre seit ihrem letzten Besuch vergangen und ihr Vater wollte sie nicht zu den Kämpfen zwischen Xanxus und Tsuna mitnehmen, weshalb sie immer nur per Telefon über die neusten Geschehnisse erfuhr. Fast eine Viertelstunde später hatte sie die Schule erreicht. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken ging sie in das Gebäude und suchte die Direktion. Allerdings stellte sich ihr jemand in den Weg. „Was machst du in meiner Schule? Unbefugten ist der Zutritt verboten.“ „Entschuldige! Ich wollte nur meinen Bruder besuchen“, sagte Akira lächelnd Ihr Blick fiel auf den Ring des Jungen: der Wolken Wächter Ring. Diesmal musterte sie den Jungen genauer. Unbewusst kamen ihr Worte über die Lippen: „Kyoya Hibari, Wolkenwächter der zehnten Generation, Gegner von Gola Mosca im Ringkonflikt, sogar in der Lage, ein tödliches Gift zu überwinden.“ Die Augen des Wächters verengten sich und er ging in Kampfstellung. „Ich mag es nicht, mit diesen Leuten in Verbindung gebracht zu werden. Ich habe nie den Wächtertitel angenommen.“ Akira lachte los. „Trotzdem trägst du den Ring. Außerdem habe ich kein Interesse an einem Kampf. Als entschuldige mich, ich wollte mich an dieser Schule anmelden gehen.“ Mit diesen Worten wich sie einfach Hibaris Schlag aus und ging dann an ihm vorbei. Sie wollte ihren Bruder überraschen, bevor die Schule aus sein würde.Am Ende des Ganges drehte sie sich noch mal um und rief Hibari grinsend zu: „Vielleicht lass ich mich mal auf einen Kampf ein! Also wart ab und lass bis dahin meinen Bruder in Ruhe!“ Zwei Stunden später war die Schule zu Ende. Akira saß seit ihrem Besuch beim Direktor auf dieser Mauer und las ein Buch über die Entwicklung der Mafia. Ihr Vater hatte gesagt, sie solle so viel wie möglich lesen, wenn sie bei ihrem Bruder war. Aber jetzt legte sie das Buch weg und suchte nach ihrem Bruder. Als sie ihn sah, sprang sie von der Mauer und rannte zu ihm. „Du hast dich überhaupt nicht verändert, Tsuna.“ „Hey, du, wie kannst du es wagen, einfach so den Zehnten zu belästigen?“, knurrte ein Junge neben ihrem Bruder. Akira musterte ihn. „Hayato Gokudera, Sturmwächter der zehnen Generation, kämpfte gegen die Prinzessin und verlor, bezeichnet sich selbst als die rechte Hand des Zehnten.“ Auch diesmal kamen ihr die Worte unbewusste über die Lippen, aber sie schienen Eindruck bei dem Wächter zu hinterlassen. „Warum hast du nicht gesagt, dass du kommst, Akira?“, fragte Tsuna. Er schien erwachse-ner zu sein, als sie erwartet hatte. Aber ansonsten hatte er sich wirklich nicht verändert. „Wo wäre mein Spaß geblieben?“, erwiderte das Mädchen und schob ihren Bruder Richtung Schultor. „Los jetzt. Ich lad euch alle zum Essen ein. Dann kannst du mir erzählen, was hier so vorgefallen ist. Ich war ja ewig nicht mehr hier.“ „Warte mal! Wieso lädst du uns ein? Und warst du überhaupt schon zuhause?“, protestierte Tsuna, ließ sich aber trotzdem mitschleifen. „Ich war schon zu hause, Tsuna. Meine Sachen sind bereits im Zimmer“, erwiderte Akira lächelnd. „Und im Gegensatz zu dir hab ich mir mein Geld schon verdient. Ich soll dir übrigens liebe Grüße von Vater und dem Neunten ausrichten. Die Varia sagen übrigens, sie bringen euch das nächste Mal um. Und bevor ich es vergesse, Reborn wird auch kommen.“ „Vater?! Was soll das denn heißen?! Und woher kennst du die Varia?“ „Deine Schwester ist ein halbes Mitglied der CEDEF. Laut Gerüchten soll sie auch öfters Zeit bei den Varia oder dem Neunten verbracht haben, wenn sie nicht bei ihrem Vater war. Du musst noch viel lernen!“, sagte Reborn und trat dem Zehnten auf den Kopf, der dann auch zu Boden ging. Als nächstes setzte er sich auf Akiras Schulter. „Hör auf deinen Lehrer, Tsuna“, sagte Akira amüsiert und ging einfach weiter. Nach ein paar Metern drehte sie sich um und ging rückwärts. „Und jetzt kommt endlich. Wenn Mutter erfährt, dass ich zuhause bin, bevor ich nachhause komme, gibt’s Ärger.“ „Wir können bei unserem Restaurant essen gehen. Mein Vater hat sicher nichts dagegen“, meinte ein Junge lachend. Um Akira zuvorzukommen sagte er direkt anschließend: „Ich bin Yamamoto Takeshi, der Wächter des Regenringes.“ „Da habe ich direkt eine Idee. Yamamoto, du zeigst mir den Weg zu dem Restaurant und wenn wir vor Tsuna und dem Sturmwächter ankommen, krieg ich Tsunas Ring für eine Woche.“ Bevor Tsuna überhaupt protestieren konnte, sagte Reborn: „Das ist eine gute Idee. Los, Yamamoto, die junge Frau wartet.“ Yamamoto lachte los und ging dann zu Akira. „Na dann los.“ Tsuna, der entsetzt zurückblieb, erlag den hoffnungslosen Versuchen von Gokudera, aufmunternd zu sein. „Also du bist der Regenwächter. Dann soll ich wohl dir von Squalo ausrichten, dass du dein Potenzial als Schwertkämpfer ausschöpfen sollst.“ Der Blick des Wächters wurde ernster. „Also ist er wider gesund?“ „Was soll das denn heißen? Er ist immer noch eine Mumie. Und Xanxus ist richtig mies gelaunt. Er wollte sogar mich erschießen! Was habt ihr bloß mit denen angestellt!“, erwiderte Akira. „Sie waren nicht wiederzuerkennen. Das war ein Schock!“ „Das tut mir Leid. Aber sag mal, wie kommt es, dass Tsuna nie seine Schwester erwähnt hat? Es gibt auch kein Foto von dir.“ Diesmal war es an Akira loszulachen. „Tsuna hat wahrscheinlich nur wieder vergessen, mich zu erwähnen. Außerdem habe ich all meine Fotos mitgenommen als ich ging. Ich wollte nicht, dass Mutter traurig wird, weil ich mit Vater mitging. Aber jetzt will ich dir ein paar Fragen stellen. Wieso ist jemand wie du der Wächter meines Bruders?“ „Tsuna hat mich beeindruckt, als er trotz allen Hindernissen immer weiter machte. Also hab ich das auch beschlossen.“ „Tsuna ist auf seine Art faszinierend, nicht wahr? Er macht immer weiter. Ich verstehe, warum ihr ihm folgt. Und ich denke, eines Tages wird er ein ausgezeichneter Mafiaboss, auch wenn er sich noch sträubt.“ Während sie das sagte, bildete sich auf Akiras Gesicht ein Lächeln, das immer nur dann erschien, wenn sie über Freunde oder Familie sprach. „Du denkst besser über diese Sache als Tsuna“, warf der Arcobaleno ein. „Sicher! Seit der Neunte uns besuchen kam, als wir Kinder waren, weiß ich, dass Tsuna Chancen auf das Tragen des Ringes hatte. Seitdem bildet mich Vater auch aus.“ „Wir sind da!“, unterbrach der Regenwächter das Gespräch. Sie standen vor dem Restaurant von Yamamotots Vater. „Du hast gar nicht erzählt, was für ein Restaurant ihr habt“, sagte Akira lachend. „Sorry!“, meinte Yamamoto und lachte kurz verlegen. „Mich störts nicht. Ich hatte seit Jahren kein richtiges japansiches Essen mehr“, erwiderte das Mädchen lächelnd und ging ins Restaurant. Als Tsuna und Akira nachhause kamen, war schon fast Abend. „Tsuna, spiel mit mir!“, schrie ein Baby und klammerte sich an Tsunas Bein. Auf Akiras fragenden Blick schüttelte Tsuna nur den Kopf. Akira nahm dies hin und ging ins Wohnzimmer. „Ich bin wieder da, Mutter“, sagte sie lächelnd. Nana drehte sich um und umarmte ihre Tochter ganz fest. „Ich bin so froh, dich mal wieder zu sehen. Wie war das Internat? Hat Iemitsu auch ein passendes ausgesucht.“ „Es war toll dort. Aber ich freue mich, wieder hier zu sein. Ich hab euch so vermisst. Aber sag mal, wer ist denn dieses Kalb da draußen?, fragte sie lächelnd und löste sich von ihrer Mutter. Dann setzte sie sich hin und Nana setzte sich ihr gegenüber. „Lambo ist einer von Reborns Freunden. Er ist wie ein Sohn für mich. Aber wir haben hier auch I-Pin und Fuuta. Du wirst dich sicher schnell daran gewöhnen.“ „Das tu ich. Ich freue mich, dass hier mehr Leben ist. Dann hast du aber auch mehr zu tun, oder?“ „Ach was. Es funktioniert alles super“, meinte Nana lächelnd und tat es damit ab. „Aber willst du nicht was essen?“ „Entschuldige! Ich hab Tsuna und seine Freunde zum Mittagessen eingeladen, aber wir waren bis jetzt dort.“ „Das macht doch nichts. Wir haben dein Zimmer übrigens nicht verändert. Du solltest deine Sachen einräumen. Du bist sicher müde.“ „Da hast du Recht“, stimmte Akira zu, umarmte ihre Mutter noch einmal kurz und ging dann ins obere Stockwerk und in ihr Zimmer. Reborn wartete dort bereits. „Also wurde diesmal ein siebter Wächter ausgewählt? Das passiert sehr selten.“ Reborn sah sie sehr ernst an und beobachtete, wie sie sich auf ihr Bett setzte. „Ich weiß. Es geschah nur einmal. Damals hatte der Erste seine Frau ausgewählt, nicht wahr? Diesmal ist es die Schwester“, sagte Akira und zog die Kette unter ihrem Shirt heraus. „Der Schnee, der selten kommt, aber alles bedeckt und den Weg für eine neue Jahreszeit frei macht. Anders gesagt, jemand, der alle Feinde besiegt und Frieden schafft. Ebenso auf seinem eigenen Weg wie die Wolke.“ Reborn nickte. „Aber wieso haben sie einen Wächter gewählt?“ „Viel weiß ich nicht. Als ich neulich aufwachte, glühte der Ring. Vater machte dann alles für meine Reise bereit. Auch der Neunte wusste nicht mehr, als ich mit ihm telefonierte. Aber eines kann ich dir sagen: seit diesem Tag hat der Ring eine eigenartige Hitze.“ „Deshalb bist du jetzt an der gleichen Schule wie Tsuna. Willst du ihn dadurch beschützen?“ „Nein, ich will nur sehen, wie sein Umfeld aussieht. Ich kenne den Stoff doch bereits von Vater. Ohne zusätzlichem Privatunterricht hätte ich nicht zu ihm dürfen.“ Das Gespräch wurde unterbrochen, als Lambp ins Zimmer platzte, dicht gefolgt von Tsuna. „Lambo will spielen!“, schrie die Kuh und kletterte auf Akiras Schoss. „Spielst du mit Lambo?“ „Ob ich mit dir spiele?“, fragte Akira lächelnd und kitzelte die Kuh. „Gefällt dir das?“, fragte sie grinsend. Die Frage war eigentlich unnötig, weil das Baby laut lachte und seinen Spaß zu haben schien. „Kannst du auf ihn aufpassen? Ich hab noch Hausaufgaben zu machen.“, bat Tsuna und faltete die Hände bettelnd. „Sicher“, akzeptierte Akira. „Dafür will ich aber eine gute Note sehen!“ Tsuna ging aus dem Zimmer und Akira konnte hören, wie er in sein Zimmer ging. Dann legte sie Lambo aufs Bett, deckte ihn zu und flüsterte: „Wenn du brav einschläfst, hast du sicher einen tollen Traum in dem du Tsuna vor Gegnern rettest und sogar Reborn wird dir dann danken.“ Lambo hörte gespannt zu und schrie: „Lambo ist der Größte!“ Dann rollte er sich zusammen und schlief schnell ein. „Ich geh dann“, sagte Reborn und sprang vom Schreibtisch. Es war mehr Zeit vergangen, als Akira gedacht hätte. „Schlaf gut, Arcobaleno!“, sagte sie lächelnd, als der Hitman das Zimmer verließ. Sie bekam aber noch mit, dass das Baby kurz nickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)