Nur eine Ausnahme von Black_Melody ================================================================================ Kapitel 9: Theorieunterricht ---------------------------- Tama seufzte laut. Jetzt stand er schon zwei Minuten dämlich vor der Tür ihres Bassisten, ohne geklingelt zu haben. Er wollte eigentlich nur umdrehen und verschwinden, als wäre er nie dort gewesen, was er normalerweise auch getan hätte, aber – Nao war der Einzige, der ihm bei diesem Problem helfen konnte. Unsicher drückte er auf den Klingelknopf. Vielleicht hatte er Glück und das Bassist war gar nicht Zuhause. Nur öffnete sich die Tür kurz darauf. Das war so klar gewesen. „Tama? Ganz ohne deinen Schatz?“ Prüfend sah der Größere sich im Treppenhaus um. „Hm...“, brummte der Kleinere. „Kann ich reinkommen? Bitte?“ „Sicher.“ Still betrat er die Wohnung und entledigte sich der Schuhe, folgte dem anderen ins Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa sinken. Warum wunderte es ihn nur nicht wirklich, dass Natsuki mit Tee aus der Küche kam? „Nao, ich brauche deine Hilfe“, seufzte er und ignorierte den Vocal vorerst. „Hast du dich mit Aki gestritten? Der kriegt sich wieder ein. Nachdem er schon drei Jahre in dich verliebt war, ohne dass du es gecheckt hast, wird er nicht das Risiko eingehen, dich wieder zu verlieren. Und außerdem habt ihr euch schon vorher manchmal gefetzt, aber selbst da habt ihr euch immer wieder vertragen. Ihr liebt euch doch, das wird schon wieder.“ Verwirrt legte Tama den Kopf schief. „Drei Jahre?“, fragte er ungläubig. „Das wusstest du nicht?“ „Ich wusste, dass er schon eine Weile in mich verliebt war, aber so lange...“ Nachdenklich sah der Schwarzhaarige auf seine Hände. Als sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten, hatte Aki so etwas angedeutet, aber sie hatten seitdem nicht darüber gesprochen. „Nao, aber deswegen bin ich nicht hier“, löste er sich aus seinen Gedanken und sah den Braunhaarigen nervös an. „Weshalb dann? Was kann ich für dich tun?“ Der Kleine schluckte. „Also... Es geht um Sex. Bisher habe ich mich immer passiv gehalten, aber das will ich nicht immer nur. Aki weiß das, und wir haben abgemacht, dass wir nächstes Mal tauschen, aber... das ist gar nicht so leicht.“ „Aber auch nicht schwer“, erwiderte der Bassist ruhig lächelnd. „Nicht wahr, Natsuki?“ „Nicht wirklich“, war die knappe Antwort des Vocals. „Nao, hör mir weiter zu, ja? Du hast Erfahrung, bei dir muss man nicht ganz so vorsichtig sein, bei Aki... Er hat nur ein Mal den passiven Part übernommen und wurde dabei verletzt, nicht nur körperlich. Es bedeutet mir viel, dass er mir vertraut, aber...“ „...du willst ihm nicht wehtun“, beendete der Brünette den Satz ruhig. „Aki kann einem wirklich leid tun. Es ist zwar manchmal schön, Schmerzen zu haben, aber sicher nicht solche, wie er hatte. Das erschwert die Situation wirklich.“ Tama nickte und sah den Bassisten hilfesuchend an. Wenn Nao ihm nicht weiterhelfen konnte, hatte er höchstens noch die Möglichkeit, direkt mit Aki zu reden, was vielleicht das Schlaueste wäre, aber er aus irgendwelchen Gründen nicht wollte. „Wenn ich dir anbieten würde, als Übungsobjekt herzuhalten, würdest du es nicht tun, oder?“ Entschieden schüttelte Tama den Kopf. Das würde er ganz sicher nicht tun. Aki würde ihm das sicher nicht verzeihen. Wobei sein Kopfschütteln zaghafter wurde. Die Absicht zählte. Und wenn er sich darauf einließ, dann nicht, weil er unbedingt mit Nao schlafen wollte. „Hm. Und Natsuki wird sich, ebenfalls als Jungfrau in diesem Bereich, wohl kaum als Anschauungsobjekt hergeben. Also müssen wir beim Theorieunterricht bleiben, was aber nicht allzu viel bringen wird.“ Nao seufzte leise. „Kinder, Kinder, dass man das mit euch so schwer hat. Du solltest auf jeden Fall mit Aki über deine Angst reden. Vielleicht kam er dir die Angst etwas nehmen.“ Niedergeschlagen legte Tama den Kopf in den Nacken. „Das wollte ich eigentlich vermeiden. Deswegen bin ich hier.“ „Es lässt sich aber nicht vermeiden“, erklärte Nao streng. „Wenn ich bald graue Haare bekomme, seid ihr dran.“ „Ja, ja, ja.“ Grummelnd verschränkte der Kleinste die Arme vor der Brust. „‚Ja, ja, ja‘ heißt ‚Leck mich am Arsch‘. Würde ich sogar tun, aber dabei würde es wohl nicht bleiben.“ „Schon gut“, murmelte er. „Welche Tipps hast du denn jetzt?“ „Erstens: Rede mit ihm“, meinte der Braunhaarige noch einmal nachdrücklich. „Zweitens: Halte viel Gleitgel parat und scheue dich nicht, dass auch zu benutzen. Nimm besser zu viel als zu wenig.“ Der Schwarzhaarige nickte. Das war doch mal ein nützlicher Tipp. „Drittens: Sorge dafür, dass er sich völlig entspannt. Du kannst ihn mit einer einfachen Massage dazu bringen oder ihn auch einmal kommen lassen. Oder du kannst auf die Kerzenlicht-und-Kitsch-Nummer zurückgreifen. Teuer und ein absoluter Klassiker, aber wirksam. Werde kreativ, was das betrifft.“ Wieder nickte er. Irgendwas würde ihm schon einfallen. „Viertens: Bereite ihn gut vor. Zwar sind deine Finger immer schmaler als dein Schwanz, aber so kannst du es für ihn angenehmer machen. Bei erfahreneren Männern reichen zwei zur Eingewöhnung, bei unerfahrenen immer drei Finger nehmen. Einen nach dem anderen dazu nehmen und immer warten, bis er sich daran gewöhnt hat und es für ihn okay ist. Vereinbart ein Zeichen, dass er dir geben kann. Gewöhne ihn an das Gefühl der Reibung. Und ich nehme an, du hast schon mehr als einmal zu spüren bekommen, was passiert, wenn er deine Prostata trifft, auch wenn er darüber reibt. Bereite ihm so etwas Spaß, du wirst es an seiner Reaktion merken, wenn du diesen Punkt gefunden hast. Und lass dir viel Zeit! Auch hier: Besser zu viel als zu wenig.“ Tama nickte und schloss die Augen. Hoffentlich behielt er das alles im Kopf. „Fünftens: Achte immer auf die Signale, die sein Körper dir gibt. Wenn er sich nicht gut fühlt, wirst du es merken. Und wenn er sich verkrampft, musst du ruhig abwarten, das ist dann das Beste für ihn. Sechstens: Küsse ihn. Eine Hand müsstest du frei haben, also berühre ihn. Er wird dir dankbar sein, wenn du ihm zeigst, dass du ihn nicht so schnell wie möglich ficken willst, sondern ihn immer noch liebst. Siebtens: Lenke ihn ab, wenn er genug vorbereitet ist und du in ihn dringen willst. Wie, bleibt dir überlassen.“ Tama seufzte und steckte sich ein Stück Traubenzucker aus der Schale auf dem kleinen Tisch in den Mund. „Achtens: Wenn das geschafft ist, warte ab, bis er sich an das Gefühl und deine Größe gewöhnt hat. Du kannst beim ersten oder auch beim zweiten Mal Schmerzen nicht völlig verhindern, das muss dir klar sein. Die Sache mit dem Sex erkläre ich dir jetzt nicht da gibt es auch nur zu beachten, dass du ihn nicht gleich zu hart nehmen solltest. Und lass seinen Schwanz nicht unbeachtet, er ist immerhin auch ein Mann. Neuntens: Ziehe dich langsam aus ihm zurück, sein Körper wird dann mit der Leere genug zu tun haben. Zehntens: Kuscheln und Küssen erlaubt. Halte ihn fest und lass ihn zur Ruhe kommen. Zeige ihm einfach, dass du da bist.“ Der Schwarzhaarige nickte verstehend. Das war kein Problem und eh nichts Neues für ihn. „Thema Kondom. Ich hatte sowieso vor, eines zu verwenden, aber ist das Pflicht?“ Der Bassist schüttelte den Kopf. „Neben dem Schutz wirkt es zusätzlich zum Gleitgel helfend, aber später ist beides nicht mehr notwendig. Aber unter uns: Sex ohne Gleitgel und Kondom ist heiß. Mehr Widerstand erhöht eben den Druck. Aber bei Aki wäre das noch zu heftig.“ „Schon klar. Danke, Nao.“ Lächelnd stand er auf und ging in den Flur. Er fühlte sich jetzt auf jeden Fall besser. „Jederzeit wieder. Und was sollst du zuerst tun?“ Streng sah der Größere ihn an. „Mit Aki reden“, antwortete er ruhig, obwohl er sich nicht sicher war, ob er es tun würde. Es gab einfach Dinge, die er leichter mit anderen als dem Betroffenen besprechen konnte. „Guter Junge. Und jetzt los, ich glaube an dich!“ Leicht kuschelte Tama sich an Aki. Das Sofa war zwar nicht perfekt, aber er wollte nicht ins Schlafzimmer umziehen. Und außerdem war es nicht schlecht, halb auf und halb neben dem anderen Gitarristen zu liegen. „Dich bedrückt irgendwas“, bemerkte dieser nach einer Weile und strich ihm sanft über den Rücken. „Willst du darüber reden?“ „Ich will nicht, aber ich muss“, murmelte er. „Ich war vorhin bei Nao, weil... Ich habe Angst.“ „Wovor?“ Der andere klang verwundert. Das war auch irgendwo verständlich. „Davor, dir weh zu tun“, gestand er und war froh, dem Braunhaarigen nicht in die Augen sehen zu müssen. „Weißt du, das gleiche Problem hatte ich zuerst bei dir. Und ich gestehe, dass ich auch etwas Angst habe, passiv zu sein. Nur ist es so, dass ich Schmerzen im gewissen Maße ertragen kann und sie für dich auch ertragen werde. Ehrlich, wem außer dir sollte ich ohne Zögern diesen Gefallen tun? Ich liebe dich.“ „Und das schon seit drei Jahren“, nuschelte Tama zurück. „Nao hat sich verplappert.“ „Er hat damit recht. Ich finde es auch ehrlich gesagt nicht schlimm, dass du es weißt.“ Tama seufzte leise. Warum bitte wurde das nur so schwer? Warum hatte er immer noch diese verfluchte Angst? Sollte das nicht etwas besser werden? „Na komm, das Bett ist gemütlicher“, forderte der Größere ihn leise auf. Er wusste, dass es kein Zurück gab, aber er war sich auch nicht sicher, ob er dieses gewählt hätte. Er wollte es, auch wenn er nervös war, und er hatte seinen Freund, dem es wahrscheinlich nicht anders ging. _________________________________________________________________________________ Ein wenig zu spät, aber es ist da. Und immerhin hatte ich die Sicherheitskopien, und bevor ich meine Bild- und Musikordner wieder herstelle, bin ich jetzt hier mit dem Upload beschäftigt. Na ja, wie dem auch sei. Es ist so, dass ich in dieser FF nichts Konkretes zu Nao und Natsuki habe, und die beiden sind hier auch nicht das Hauptthema. Ich gehe jetzt meine Bibliotheken wiederherstellen und danach weiterschreiben an einer anderen meiner FFs. Bis zum nächsten Mal! Hikari (P.S. Ich hasse Word. Ich will mein Works zurück. T.T) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)