Kein Spiel von Bloodybutterflymilea (Wer mit dem Teufel Poker spielt...) ================================================================================ Kapitel 5: Kitt --------------- Kapitel 5 – Kitt „Kitt?“ Der Barkeeper lächelte und deutete mit einem Nicken auf die Bühne. Leicht verwirrt drehten sich die drei Jungen um und blickten hinauf zu der Stange, welche gerade im Dunkeln lag und nur schwach zu erkennen war. Die Silhouette einer schlanken, mittelgroßen Frau war erschienen. (Ohhh ohhh La la la) I am, I'm too fabulous Mit den ersten Takten des Liedes, flammten auch die Lichter wieder auf. Die Frau musste kaum älter als die drei Detektive sein, die schwarzen Haare und das Gesicht waren unter einem schwarzen Hut verborgen. Ihre Haut war milchig weiß und nahm immer die Farbe des Scheinwerfers an, welcher auf sie gerichtet war. Die langen dünnen Beine bewegten sich lasziv zum Beat des Stückes, ließen den hübschen Hintern in den dunkelblauen Hotpants begehrenswert schwingen. Der Oberkörper wurde von einer dicken Jacke mit Pelzbesatz verborgen, unter der, was man durch den offenen Reisverschluss sehen konnte, ein dunkles, bauchfreies T-Shirt war. I'm so fierce that it's so nuts I live to be model thin Dress me, I'm your mannequin J'adore Vivienne, habillez-moi, Gucci, Fendi, et Prada. Valentino, Armani too. Merde I love them Jimmy Choo Ein Bein schlang sich um die hohe Metallstange, knapp über den, aus den Stiefeln ragenden, Wollsocken. Es war eine beeindruckende Show, ein jeder starrte gebannt zur Bühne. Es wurde ein wenig Lärm laut, als der Hut als erste Klamotte davon segelte. Fashion put it on on me Don't you want to see these clothes on me Fashion put it on on me I am anyone you want me to be Fashion put it on on me Don't you want to see these clothes on me Fashion put it on on me I am anyone you want me to be Ihre Bewegungen hatten etwas magisches, als wäre sie aus einer anderen Welt. Die Stiefel hatten sich ebenfalls verabschiedet, ebenso die Socken. Es war seltsam, aber die Jungen hatten das Gefühl, dass sie nur für sie tanzte. Der Blick der faszinierend schwarzen Augen war die meiste Zeit auf sie gerichtet. (Ohhhh ohhhhh La la la We love designer) I need, some new stilettos Can't walk down the street in those You are who you wear it's true A girl's just as hot as The shoes she chooses J'adore Weitzman habillez-moi, Louis, Dolce Gabbana, Alexander McQueen, eh ou, Merde I love those Manolo Die Jacke war das nächste, was sich von ihrem Körper lösen musste und Peter gab einen Laut von sich, welcher irgendwo zwischen Angst, Neugier und Wut lag. „Seht euch ihre Hüfte an!“ Fashion put it on on me Don't you want to see these clothes on me Fashion put it on on me I am anyone you want me to be Fashion put it on on me Don't you want to see these clothes on me Fashion put it on on me I am anyone you want me to be Dort, kaum verborgen von dem zu kurzen T-Shirt, war ein Smiley auf ihre Hüfte tätowiert. Hämisch grinsend starrte er in die Menge. Mileas Zeichen… An genau der gleichen Stelle, wo auch Peter den seinen trug. (Ohhhh ohhhhh La la la We love designer) (Ohhhh ohhhhh La la la We love designer) Fashion put it on on me Don't you want to see these clothes on me Fashion put it on on me I am anyone you want me to be Fashion put it on on me Don't you want to see these clothes on me Fashion put it on on me I am anyone you want me to be Jubel wurde laut, als auch das T-Shirt den Weg von ihrem Körper fand. Darunter trug sie noch einen schwarzen BH, und es sah nicht so aus, als würde der seinen Weg auf den Boden finden. Fashion put it on on me Don't you want to see these clothes on me Fashion put it on on me I am anyone you want me to be Fashion put it on on me Don't you want to see these clothes on me Fashion put it on on me I am anyone you want me to be Als die letzten Takte erklangen, drehte sie dem Publikum den Rücken zu. Ein Raunen ging durch die Anwesenden. Kitts Rücken schillerte im Licht der Lampen in den Farben von blau zu grün, als hätte sie die Schuppen eines Fisches. Und Justus hatte das Gefühl, dass das keine Farbe, aber auch keine Blessuren waren. Dann war es vorbei. Das Licht ging aus und nur noch Kitts Silhouette war zu sehen, die ihre Sachen wieder einsammelte. „Ein kurzer Auftritt.“ Brummte Justus. „Ein kurzer, aber ein guter.“ Meinte Shawn. „Kitt ist die beste Tänzerin hier, sie hat angeboten öffters zu tanzen, aber eben dieses Kurze mit Sehnsuchtspotential lockt die meisten Kunden wieder her.“ Dann hielt er kurz inne. „Sagt mal, wie heißt ihr eigentlich?“ Die drei Jungen verzichteten erst mal darauf, ihm ihre Karte zu reichen und stellten sich ganz normal vor. Auch Shawn nannte noch einmal seinen Namen, da er sich selbst eigentlich auch noch nicht vorgestellte hatte. „Soo, und was wollt ihr von Kitt?“ „Es geht um einen… Freund, wir wollen sie etwas dazu fragen.“ Versuchte Peter es möglichst uninformativ zu erklären. „Einen Freund? Kitt mag ja süß sein, aber sie hat keine Freunde… nee, halt, doch da ist dieser Blonde Typ gewesen, aber der is schon über ne Woche nich hier gewesen.“ Sagte Shawn nachdenklich, während er einer knapp angezogenen Kellnerin mehrere Gläser mit einem unidentifizierbaren Getränke-Mix auf das Tablett stellte. Sie lächelte die Jungen neugierig an, wuselte dann aber wieder davon. „Blond?“ Fragte Bob nach. Shawn nickte. „Japp, und grüne Augen. Sah nicht ganz schlecht aus.“ Er zwinkerte den Jungen vielsagend zu. „Bist du… schwul?“ Rutschte es Peter wenig dezent heraus. Shawn lachte. „Nee, aber bi. Das sollte man bei diesem Job schon sein.“ Er schob sich einen Zahnstocher zwischen die Zähne. Justus ließ sich davon nicht beirren. „Noch mal auf den Freund. Weißt du wie er hieß?“ Nachdenklich blickte der Barkeeper an die Decke. „Glaub, es war was mit S. Ich kann mich aber auch täuschen, ich hab nur einmal mit ihm gesprochen.“ „Hm, Skinny vielleicht.“ Versuchte Bob es. Braune Augen blickten einen Moment überrascht, dann nickte er. „Ja, das wars, Skinny. Seltsamer Name, aber bitte, sofern ich nicht so heißen muss.“ „Wann hast du ihn das letzt mal gesehen?“ Fragte Justus und lehnte sich gegen den Bartresen. „Letze Woche irgendwann. Er war extrem aufgeregt, Kitt hat ihm nen Whisky gekauft, hat er glatt auf Ex gekippt.“ „Interessant, weißt du, warum er so aufgeregt war?“ „Nee, wie gesagt, ich hab nur einmal richtig mit ihm gesprochen.“ „He, Shawn, ‘n Vodka, bitte.“ Die drei Jungen drehten sich zu der Sprecherin um, während Shawn die Bestellung sofort fertig machte. Vor ihnen stand Kitt. Ihr Outfit hatte sich kaum verändert, noch immer trug sie die Hotpants, das bauchfreie T-Shirt, die Jacke mit Pelzbesatz und die Stiefel. Nur der Hut saß nicht mehr auf ihrem Kopf. Eingehend musterte sie die drei Detektive, nahm dabei einen Schluck ihres Vodkas, den Shawn ihr gereicht hatte. „Soo, ihr wolltet zu mir?“ Fragte sie und zog abwartend eine Augenbraue hoch. „Ähm…“ Die Jungen tauschten kurz einen Blick. „Ja.“ Kitt nickte aufmunternd. „Wie kann ich helfen?“ Justus erkannte, dass ihre Augen nicht ganz schwarz waren, sondern, dass da mehrere Farbflecke in ihnen waren, aber bei dem schummrigen Licht war nicht zu erkennen, welche Farbe diese Flecken hatten. „Sie haben da ein sehr interessantes Tatoo an der Hüfte, hat es irgendeine Bedeutung?“ Platzte es aus Peter raus, was ihm einen strafenden Blick von Justus einbrachte. Aber er hatte es wissen müssen. Zu viel war ihm wegen der Mizar und ihrer Bande passiert. „Der Smiley?“ Die Schwarzhaarige blickte nachdenklich in ihr Glas. Ein schwaches Lächeln machte sich in ihrem Mundwinkel breit. Es erzählte eine Geschichte von Erinnerungen, aber ob sie gut oder schlecht waren, konnte der erste Detektiv nicht sagen. „Ja, er hatte Mal eine Bedeutung, aber das ist lange her, sehr lange her.“ „Kennen sie einen Skinny Norris?“ Da Peter eh schon mit der Tür ins Haus gefallen war, würden weitere direkte Fragen nicht den Unterschied machen, entschied Justus, der skeptisch eine Augenbraue gehoben hatte. Irgendetwas kam ihm bei dem Mädchen seltsam vor. Und auch der Barkeeper, er hatte bei den beiden ein schlechtes Gefühl. Kitt blinzelte ihn kurz mit ihren langen, feinen Wimpern überrascht an. Einen Moment sagte sie nichts, dann aber öffnete sie den Mund. „Ja, ich kenne ihn, er is süß und lieb. Warum?“ Das war eine gute Frage. Justus überwarf die Optionen, die er hatte im Kopf. Bisher hatte die Presse nichts wirkliches über den Fall bringen können, weil sie keine Informationen hatten, niemand wusste, dass Skinny das Opfer war, sah man von Polizei, seinen Eltern und natürlich den drei Fragezeichen ab. Inspektor Cotta hatte alle Eingeweihten dringlichst darauf hingewiesen, dies auch nicht publik werden zu lassen. „Wir suchen nach ihm und haben erfahren, dass er öfters hier gesehen wurde. Sie wissen nicht zufällig, wo er ist, oder?“ „Du hast ja ne komische Sprache.“ Brummte sie, aber das Grinsen auf ihren Lippen verriet sie. „Und bitte hört alle… drei auf mich zu siezen. Ich bin kaum älter als ihr.“ Sie schüttelte kurz den Kopf. „Aber sorry, ich hab Skinn schon ne Weile nicht mehr gesehen, letzte Woche war er das letzte Mal hier.“ „Ja, das wissen wir schon.“ Justus warf kurz einen Blick auf den Barkeeper, der wie es beim ersten Blick so aussah, als würde er konzentriert arbeiten, aber so wie er halb in ihre Richtung gedreht stand, verriet, dass er auch zu hörte. „Shawn meinte, er sei aufgeregt gewissen, was war der Grund?“ Einen vernichtenden Blick auf Shawn werfend, den dieser wohlweißlich ignorierte oder wirklich nicht mitbekam, weil gerade eine der Kellnerinnen mit ihm redete, strich sich das Mädchen ein paar Haarsträhnen hinters Ohr. „Aufgeregt? Ja, stimmt, ein wenig aufgeregt war er schon, aber es war nichts Schlimmes, ganz genau weiß ich aber auch nicht, was los war, er hats mir leider nich verraten.“ Justus nickte. „Gut, danke für ihre Hilfe.“ Er sah sich kurz nach seinen Kollegen um, aber keiner von ihnen erhob einen Einwand. „Falls wir noch Fragen hätten, können wir dann wieder kommen?“ Aus dem Grinsen wurde ein warmes, breites Lächeln. „Klar, ich bin die meiste Zeit hier, auch wenn ich nicht immer tanze. Kommt ruhig vorbei.“ Sie nickte jedem der Jungen freundlich (Anm. beim ersten Versuch stand da feindlich XD) zu. „Gibt’s ne Möglichkeit euch zu erreichen, falls mir noch was einfällt, oder ich von Skinn höre?“ Beinahe wäre Justus herausgerutscht, dass der letzte Teil des Satzes kaum möglich wäre, aber er biss sich rechtzeitig auf die Zunge. Dann reichte er ihr eine der Visitenkarten. „Ruf jederzeit an.“ Mit diesen Worten verabschiedeten sich die Jungen und verließen den Club. Kitt blickte ihnen nachdenklich hinterher. Sie hatte kaum einen Blick auf die Karte geworfen. „Shit, Dam, was machen diese drei Detektive hier?“ Fragte Shawn leise, der sich auf die andere Seite des Tresens lehnte. „Skinny suchen jedenfalls nicht.“ Brummte die Tänzerin abwesend. „Was ist mit Skinny?“ Kitt seufzte laut auf. „Mach dir keinen Kopf. Er ist okay.“ „Bist du sicher? Und wieso wissen diese drei von Mileas Smiley?“ „Dummkopf, das sind die drei, die sie in den Knast haben wandern lassen.“ Shawn guckte ungläubig. „Die drei? Verarsch mich nich, Dam“ „Japp.“ Bestätigend nickte die Schwarzhaarige. „Shit, hätt ich ihn‘ nicht zugetraut.“ „Stimmt aber… sag mal, woher weißt du eigentlich, dass das die drei Detektive sin? Die Karte hier hab ich dir immerhin nicht gezeigt.“ Shawn lächelte geheimnisvoll. Seine weißen Zähne blitzten kurz auf. „Nicht nur du hast Geheimnisse, Jäger.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)