Verloren und Wiedergefunden von Chisaku (Itachi hat einen festen Plan, doch Raya bringt einiges durcheinander...) ================================================================================ Kapitel 20: Zu Hause! --------------------- Zu Hause! Sasuke starrte die Hand seines Bruders ungläubig an. Das war doch ein Trick! „Ich habe dich umgebracht, du kannst nicht hier sein! Woher hätte Raya denn wissen sollen, wo sie dich findet?“ Glaubt ihr ich lasse mich von euch mit einem so miesen Trick zurück nach Konoha locken? Ich schulde Konoha nichts! Ich werde es zerstören und mich für das rächen, was das Dorf Itachi angetan hat!“ Itachi seufzte schwer: „Schon wieder Rache, Sasuke? Willst du denn dein ganzes Leben lang nichts anderes fühlen als Hass, Rachedurst und Verzweiflung? Du hast Freunde in Konoha, die dich, trotz allem, was passiert ist, unbedingt zurückholen wollen! Reicht dir das denn nicht? Glaubst du ernsthaft Madara ermöglicht dir, wonach du suchst? Denkst du ernsthaft, du findest danach Frieden? Ich habe mich nicht von dir töten lassen, damit du alles wegschmeißt und am Ende doch genau dem Mann folgst, vor dem ich dich mit meinem Amaterasu schützen wollte!“ Sasuke standen Tränen in den Augen, er raste auf Itachi zu, holte aus und schlug ihm mitten ins Gesicht: „Lügner!“ Raya zuckte zusammen, riss sich aber am Riemen und ließ Itachi tun, was er für richtig hielt. Nur Naruto musste von Sai und Yamato zurückgehalten werden, um nicht einzugreifen. Sasuke drückte seinen Bruder auf den Boden und sah ihn mit seinem Sharingan an, Itachi streckte die Hand nach oben und tippte ihm wie früher auf die Stirn. Dabei aktivierte er selbst sein Sharingan: „Verzeih mir Sasuke, aber du wirst mir sonst wohl nicht glauben.“ Da ein Kekkei Genkai nicht kopiert werden konnte, benutze Itachi es nun, um Sasuke zu beweisen, dass er wirklich sein Bruder war und kein Shinobi, der ein Verwandlungsjutsu benutzt hatte. So wie er ihm damals den Tod ihrer Eltern mit einer Vision gezeigt hatte, ließ er nun seine Erlebnisse seit Raya zu Akatsuki gekommen war, im Schnelllauf vor seinem geistigen Auge vorbeiziehen. Selbstverständlich mit ein paar Auslassungen, die derzeit unwichtig und nicht für minderjährige Augen bestimmt waren. Als Itachi sein Sharingan wieder deaktivierte starrte Sasuke weinend auf ihn hinunter. Er saß immer noch über ihm und zitterte vor Wut, Trauer und Erleichterung: „Du verdammter Mistkerl! Was fällt dir eigentlich ein! Wieso hast du das alles getan? Warum hast du mir nie die Wahrheit erzählt, du Idiot!“ Sasuke trommelte mit den Fäusten auf Itachis Brust und schrie bis seine Stimme brach. Letztlich sackte er in den Armen seines Bruders zusammen und ließ sich tröstend und beschützend von ihm halten. Im Hintergrund ertönte plötzlich ein hässliches Lachen: „Wie rührend! Da hat das süße Ding dich also doch wiederbelebt und wie es aussieht, bist du auch wieder kerngesund!“ Madara stand mit verschränkten Armen im Höhleneingang: „Willst du Konoha etwa einfach so verzeihen, Sasuke? Denkst du, einer von euch wäre dort willkommen?“ Itachi funkelte den älteren Uchiha bedrohlich an: „Du hast verloren Madara! Sasuke kommt mit mir zurück. Er hat ein zu Hause und die drei, gegen die du ihn offensichtlich aufgehetzt hast, befinden sich längst in Haft und warten auf ihr Urteil. Du hast nie begriffen, dass man zwischen dem Dorf und einzelnen Personen trennen muss. Du bist ein alter verbitterter Mann mit einem verletzten Ego. Deine Machtgier und Paranoia machen dich blind. Du hast das stärkste Sharingan von allen und trotzdem siehst du nichts.“ Madaras Finger zuckten, während er versuchte seinen Zorn zu verbergen. „Ich wusste ja, ich hätte die Kleine umbringen sollen, als sie hierher kam.“ Sein Blick streifte Raya, welche stolz die Schultern straffte und ihn mit vorgerecktem Kinn ansah: „Du hast es ja auch versucht.“ „Allerdings, ja. Also Itachi, für so undankbar hatte ich dich nicht gehalten. Immerhin habe ich dir damals geholfen, deine Mission überhaupt auszuführen.“ Itachi lachte kurz und bitter auf: „Ich denke meine Schuld bei dir, ist schon lange beglichen. Solltest du dich Sasuke jemals wieder nähern, töte ich dich.“ Mit diesen Worten richtete er sich mit seinem Bruder auf, der sich inzwischen wieder gefangen hatte und Madara ansah als hätte er eine Kakerlake vor sich, und schob ihn zu Naruto und Sakura. Sasuke sah beschämt zur Seite, doch die beiden packten ihn einfach bei der Hand und auf Itachis Zeichen hin, verschwanden sie mit ihm in Richtung Konoha. Itachi musterte Madara ein letztes Mal und zog sich dann ebenfalls mit dem Rest des Teams zurück. Konoha war schnell erreicht und Itachi führten seinen nervösen Bruder direkt zu Tsunade. „Beruhige dich, Sasuke. Es ist alles in Ordnung, du hast nichts zu befürchten.“ Er drückte ermutigend die Schulter des jüngeren und betrat mit ihm das Büro. „Du bist also wirklich nach Hause gekommen, das wurde aber auch Zeit. Naruto hat mir deinetwegen Magenschmerzen bereitet. Du wohnst bei Itachi und Raya, ich werde allerdings sehen, dass ich eine größere Wohnung für euch finde, zu dritt wird das wahrscheinlich viel zu eng. Den Rest bereden wir, wenn du dich wieder etwas eingelebt hast. Missionen bekommst du erst einmal keine, aber Naruto wird gewiss gerne mit dir trainieren. Und jetzt raus, ich habe zu tun.“ Sasuke starrte die Hokage mit offenem Mund an. Keine Standpauke, keine Belehrung, keine Strafe? Nichts? Behutsam schob sein Bruder ihn wieder nach draußen und ließ ihm dort einen Augenblick Zeit, um sich wieder zu sammeln. „Lass uns nach Hause gehen, Sasuke. Raya wartet sicher schon.“ Raya wartete tatsächlich bereits, sie hatte Naruto und Sakura gebeten Sasuke bis zum nächsten Tag etwas Ruhe zu gönnen, wenn er schon vorher bereit war mit ihnen zu reden, würde er zu ihnen kommen. Die zwei hatten das verstanden, sie waren einfach froh, dass er nun wieder in Konoha war. Jetzt konnte er ihnen ja nicht mehr davonlaufen. Als die Wohnungstür geöffnet wurde, lief Raya schnell ins Wohnzimmer und lächelte, als die beiden Brüder eintraten. Itachi ging sofort zu ihr und küsste sie zärtlich, aber Sasuke blieb unsicher im Eingang stehen und biss sich auf die Unterlippe. Er wusste noch genau, welche Vorwürfe er Raya damals gemacht hatte, weil sie sich geweigert hatte Itachi zu verurteilen. Dabei hatte sie sich immer gut um ihn gekümmert, egal wie gemein und beleidigend er ihr gegenüber gewesen war. Als er vom Boden aufschaute, stand sie direkt vor ihm und lächelte ihn warm an. Er war genauso sensibel wie früher, versuchte es aber um jeden Preis zu verbergen. Er wusste wahrscheinlich gar nicht, wie ähnlich er seinem großen Bruder in vielen Dingen eigentlich war. Sie schloss ihn liebevoll in die Arme und küsste ihn sanft auf die Stirn: „Willkommen zu Hause, Sasuke.“ Sasuke krallte sich an ihrem Shirt fest und begann erneut zu weinen, der Schrecken der letzten Jahre fiel langsam von ihm ab und er merkt wie erschöpft er eigentlich von all dem Hass war. „Es tut mir Leid, Raya, ich habe…“ Sie unterbrach ihn: „Dir muss nichts leidtun, es ist alles in Ordnung. Der Alptraum ist vorbei und ihr könnt euch wieder aneinander annähern. Lass dir so viel Zeit, wie du brauchst. Du hast eine Familie und Freunde, die dir immer den Rücken stärken werden, Sasuke. Daran darfst du niemals zweifeln.“ Der junge nickte und sah über ihre Schulter hinweg ein sanftes Lächeln auf den Lippen seines Bruders. Er kannte diesen Blick, es war der Ausdruck mit dem er ihn schon damals angesehen hat, der Blick eines großen Bruders. Itachi führte ihn schließlich in die Küche, wo Raya bereits etwas zu essen vorbereitet hatte. „Ich hoffe du magst Reiskuchen mit Bonito und Tomaten immer noch gerne.“ Sie schaute den jungen Uchiha neugierig an und endlich huschte ein flüchtiges Lächeln über sein Gesicht, das auch seinen Bruder deutlich aufatmen ließ. „Ja, sehr gern sogar.“ Sie setzte sich und aßen, anschließend setzte Itachi sich mit Sasuke ins Wohnzimmer, während Raya den Abwasch erledigte. Die Brüder saßen die ganze Nacht lang auf dem Sofa und unterhielten sich. Die Tür zum Schlafzimmer blieb offen, damit Raya stets erreichbar blieb. Diese saß mit ihren drei vertrauten Geistern auf ihrem Bett und blätterte in einem alten Fotoalbum mit Bildern aus der Zeit vor Itachis verhängnisvoller Mission. Ab und an hörte sie ein paar Satzfetzen, aber die meiste Zeit nahm sie die angenehmen Stimmen der jungen Männer nur wahr. Kyo döste gemächlich, Jun hatte sich damit abgefunden, dass die Uchihas nun Rayas neuer Lebensinhalt waren und Hana saß zufrieden auf ihrer Schulter und schwelgte mit ihr in Erinnerungen. Allmählich schlossen sich die Wunden in ihren Herzen sich wieder und während Raya ihren Liebsten und seinen Bruder beobachtete, fühlte sie, wie langsam wieder alles an seinen richtigen Ort rückte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)