Verloren und Wiedergefunden von Chisaku (Itachi hat einen festen Plan, doch Raya bringt einiges durcheinander...) ================================================================================ Kapitel 3: Ein aufschlussreiches Abendessen ------------------------------------------- Ein aufschlussreiches Abendessen Itachi sah Pain über dessen Schreibtisch hinweg an und wartete: „Du weißt, was ich von dir will?“ Der Uchiha antwortete monoton wie immer: „Ich soll Raya im Auge behalten und herausfinden ob sie eine Spionin ist.“ Pain nickte: „Du kennst sie gut und dein Sharingan ist die beste Voraussetzung für diese Aufgabe. Sie wird keine wirklich wichtigen Missionen übernehmen, solange du mir nicht eindeutig beweisen kannst, dass sie tatsächlich verbannt wurde. Zetsu hört sich bereits um, ob etwas über einen Spionageauftrag bekannt ist oder irgendwelche Unterlagen darüber existierten.“ Itachi erhob sich: „Hast du noch weitere Aufgaben für mich?“ „Nein. Oder doch, achte etwas darauf, dass Hidan nicht versucht sich für seine Niederlage an unserer Iryonin zu rächen. Sie ist wertvoll.“ Dann entließ Pain ihn und er begab sich zum Abendessen in die Küche. Deidara war heute für das Essen verantwortlich und hatte sich offensichtlich für gebratenen Reis mit Gemüse entschieden. Sie saßen eigentlich fast alle in der Küche, nur Zetsu und Tobi waren zu einer Mission aufgebrochen. Allerdings fehlte auch Raya. „Ob sie keinen Hunger hat?“ Deidara sah ungeduldig zur Tür: „Hat sie dir etwas gesagt, Itachi?“ „Nein.“ „Vermutlich hat sie sich verlaufen, ich habe jedenfalls keine Lust auf sie zu warten.“ Kakuzu nahm sich eine Schale und seine Stäbchen und begann zu essen. „Dann geh ich eben nachsehen. So eine Hübsche kann man schließlich nicht verhungern lassen.“ Der Blondschopf stand auf und marschierte aus der Tür, wobei ihm ein merkwürdiger Schauer über den Rücken lief. Itachi warf ihm einen gefährlichen Blick hinterher, der, mit Ausnahme von Kisame, aber unbemerkt blieb. Raya wurde von einem ruhigen, aber kräftigen Klopfen an ihrer Tür geweckt, verschlafen richtete sie sich auf den Ellenbogen auf und murmelte ein halblautes: „Herein.“ Die Tür wurde geöffnet und Deidara trat ein: „Das Essen ist fertig, willst du nicht kommen?“ „Oh.“ Raya setzte sich vollständig auf. „Ist es schon so spät? Ich…ähm…warte bitte kurz draußen, ich ziehe mir rasch etwas Neues an.“ Deidara grinste frech, verließ aber artig den Raum, damit sie sich umziehen konnte. Raya sprang aus dem Bett, riss den Kleiderschrank auf und zerrte einfach ein paar beliebige Sachen heraus. Schließlich fuhr sie rasch mit einer Bürste durch ihr zerwühltes Haar, schnappte sich ein Haarband und eilte hinaus. Deidara hatte tatsächlich gewartet und grinste schon wieder schief, als sie sich auf den Weg zur Küche machten. Unterwegs flocht Raya ihr Haar zu einem lockeren Zopf, aus dem sich allerdings schnell wieder ein paar Strähnen lösten: „Sag mal Deidara, könntest du mir nach dem Essen vielleicht das Badezimmer zeigen? Ich habe festgestellt, dass mein Zimmer keines hat.“ Deidara sah sie erstaunt an: „Hat Itachi dich denn nicht herum geführt?“ Sie verzog das Gesicht: „Nein, er hat mir außer meinem Zimmer rein gar nichts gezeigt.“ Wieso sollte er auch? Er hatte sie damals alleine im Wald liegen lassen und er ließ sie auch jetzt mit allem allein. Doch jetzt war sie kein Mädchen mehr sondern eine junge Frau, die auf eigenen Füßen stand und nicht länger auf ihn angewiesen war. Raya bemerkte nicht, dass sie die Hände zu Fäusten geballt und die Kiefer aufeinandergepresst hatte, Deidara entging es jedoch nicht: „Du bist mächtig wütend auf hin, hm?“ Raya reckte das Kinn vor: „Er ist ein arroganter Eisklotz, der offensichtlich nicht mit mir umzugehen weiß. Das ist allerdings sein Problem. Ich war Teamführerin in der Anbu und komme bestimmt auch ohne den Wunder-Uchiha zurecht.“ Sie zwang sich ein selbstsicheres Lächeln auf die Lippen und wurde mit einem breiten Grinsen des Blonden belohnt: „Ich kann ihn auch nicht leiden. Ach ja, ich wollte dir noch sagen, dass ich es echt klasse finde, dass du das Büro gesprengt hast.“ Raya zog die Augenbrauen hoch: „Wieso denn das? Ich habe es nur getan, weil ich gehofft hatte die alte Frau damit zu erwischen. Wer ahnt denn, dass sie tatsächlich mal nicht auf ihrem Stuhl sitzt?“ Sie fingen beide an zu lachen, bis Deidara eine winzig kleine Tonfigur hochhielt: „Wie findest du sie?“ „Sehr hübsch, ist das ein kleiner Marienkäfer?“ Er nickte: „Pass mal auf – KUNST IST EINE EXPLOSION!“ Er warf das kleine Tier in die Luft und es explodierte mit einem Knall. Die Explosion war nur faustgroß, aber Raya konnte sich gut vorstellen, was passierte, wenn er größere Figuren erschuf. „Ich bin beeindruckt. Lass mich raten, du wurdest verbannt, weil du etwas in die Luft gejagt hast?“ Seine Antwort war ein Grinsen, das sich von einem Ohr bis zum anderen hinzog. Kaum vorzustellen, dass sie gerade mit einem gefährlichen Verbrecher sprach, der ihren Freunden wehtun konnte. Als sie schließlich die Küche betraten, kicherte Raya noch immer. Sie winkte kurz in die Runde und setzte sich dann zwischen Deidara und Sasori, der lediglich aus Langeweile anwesend war. Hidan stieß ein anzügliches Pfeifen aus und gaffte in ihren Ausschnitt, als sie sich zur Reisschale hinüber lehnte, um sich etwas in ihre eigene zu füllen. Sie warf ihm einen scharfen Blick zu: „Wenn du mir noch einmal auf die Brüste starrst, mache ich dich erneut fertig Hidan. Dein Benehmen ist scheußlich.“ Hidan stand der Mund offen: „ Du blöde Kuh! Na warte, dir zeig ich, wer hier wen fertig macht!“ Kakuzu lachte kurz auf: „Sie hat dich schon fertig gemacht, du Hohlkopf.“ Daraufhin brachen die beiden in einen lauten Streit aus, den die anderen Anwesenden gekonnt ignorierten. Also tat Raya es ebenfalls und konzentrierte sich stattdessen auf Sasori, da sie von ihm noch nichts wusste. Doch als sie gerade den Mund auf machen wollte, wurde sie von Deidara unterbrochen: „Sag mal Raya, wie denkst du über Kunst?“ „Über Kunst?“ Deidara nickte. „Ich verstehe nicht ganz, was genau du wissen möchtest, Deidara.“ Sie sah ihn verwirrt an. „Er will wissen, ob wahre Kunst deiner Meinung nach ewig halten sollte oder nur für einen Augenblick bestimmt ist.“ Raya drehte sich ruckartig zu Sasori um, er hatte tatsächlich etwas gesagt. Itachi beobachtete das Geschehen am anderen Ende des Tisches aus dem Augenwinkel heraus. Eigentlich sollte es ihm vollkommen egal sein, doch er konnte sich einfach nicht dazu durchringen, aufzustehen und den Raum zu verlassen. Raya saß mit einer in Falten gelegten Stirn zwischen den beiden Künstlern und schien sorgfältig darüber nachzudenken, was sie antworten sollte. Schließlich sagte sie: „ Ich denke sie ist beides. Ein kurzes Feuerwerk kann genauso schön sein, wie ein Gemälde, das die Jahre überdauert und beides ist Kunst.“ Deidara und Sasori starrten sie ungläubig an und brachen kurz darauf gleichzeitig in eine heftige Diskussion aus. Jeder versuchte sie von seiner Kunstauffassung zu überzeugen, bis sie sich nur noch über sie hinweg anschrien und in den üblichen Streit ausbrachen. Sasori vertrat die Meinung der ewigen Schönheit in der Kunst und Deidara blieb stur bei seinem Standpunkt, dass Kunst nur für den Augenblick gemacht war. Jeder hielt alles andere für Pfuscherei und akzeptierte keine andere Meinung. Raya glitt langsam von ihrem Stuhl unter den Tisch und krabbelte zwischen Itachi und Kisame wieder darunter hervor. Dabei stützte sie sich auf Kisames Knie ab, um aufstehen zu können. „Entschuldige bitte.“ „Kein Problem, Kleine. Du hast übrigens eine tolle Haarfarbe.“ Kisame schenkte ihr ein breites Haifischlächeln, das sie freundlich erwiderte: „Danke, du bist auch schön blau.“ Er schien sich über das Kompliment zu freuen und half ihr vollständig auf die Füße. Dabei warf er Itachi immer wieder heimliche Blicke zu, die diesem natürlich nicht entgingen. Als er ihren Kopf neben sich auftauchen sah, hätte er Raya beinahe selbst die Hand gereicht, um sie vom Boden hoch zu ziehen. Allein deshalb, weil sie wirklich niedlich ausgesehen hatte, als sie sich zwischen ihnen durchschob und vielleicht auch aus Gewohnheit. In der Anbu hatten sie sich damals schließlich oft geholfen. Während Raya sich aus der engen Nische zwischen ihnen herausschieben wollte, stolperte sie plötzlich über ein Stuhlbein und fiel. Reflexartig griff Itachi um ihre Taille und fing sie auf. Dabei zog er sie wieder nach hinten und sie landete prompt auf seinem Schoß. Vorsichtig öffnete Raya ein Auge nach dem anderen und errötete schlagartig, als sie direkt in die seinen blickte. Im Raum war es totenstill geworden und alle starrten sie an. Für den Bruchteil einer Sekunde versank Itachi in Rayas amethystfarbenen Augen. Das Glitzern darin hatte ihn schon früher fasziniert. Aber mit dem Aufkommen alter Gefühle, kehrte auch die Gegenwart wieder zurück und er wandte sich augenblicklich von ihr ab, bevor seine Maske bröckeln konnte. Raya traf die Abweisung wie eine eiskalte Dusche und sie stand sofort auf: „Danke.“ Damit drehte sie sich um und ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)