Am Ende des Weges... von abgemeldet (wartet auf Manche von uns, ein Happy End...) ================================================================================ Kapitel 9: X. I never find a person like you -------------------------------------------- „Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie wunderschön du heute aussiehst, Annemieke.“ Wietske strahlte ihre Frau an und blickte vom Gesicht ihrer Liebsten zu den silbernen Ringen an ihren Fingern. Ganz plötzlich waren sie verheiratet, nur ein paar Worte, Gelöbnisse, 2 Ringe und ein Kuss. War das Leben manchmal wirklich so verdammt einfach? Mit dem Finger schnipsen und man wurde glücklich, ohne wenn und aber? Wietske befand, dass es heute einfach so sein musste. Mit Annemieke, der Frau, die sie liebte, sei 5 Minuten ihre Frau, stand sie noch immer im Saal und hielt einfach nur Annemiekes Hand. „Das kann ich nur zurück geben, ich wollte vorhin einfach nur auf dich zu rennen, dich an mich drücken und küssen. Ich hätte gar keine Hochzeit gebraucht, alles was ich brauche und will, bist du.“ Wietske lächelte. „Aber es war trotzdem einer der schönsten Momente meines Lebens, als du „Ja ich will“ gesagt hast. Mein Herz schlägt noch immer ganz schnell.“ Ab diesem Moment war ihr Leben wie ein Traum, der wundervollste Traum, den man träumen konnte und den das Leben nicht besser hätte schreiben können. „Ich liebe dich so sehr, Frau van Tongeren.“ Annemieke lächelte verlegen und legte ihre Arme um Wietskes Nacken. „Ich liebe dich auch, meine Frau.“ Und dann war es plötzlich wieder, wie beim ersten Kuss. Das Gefühl der tanzenden Schmetterlinge, die schwitzigen Hände, das Kribbeln von den Haarspitzen bis zu den Zehen. Liebe konnte so schön und einfach sein. Annemieke löste langsam den Kuss und strich mit ihrem Daumen über die Lippen ihrer Frau. „Wenn ich gewusst hätte, dass sie Küsse mit dir, jetzt nachdem wir geheiratet haben, noch besser anfühlen, hätte ich dich schon vor Jahren geheiratet.“ Wietske lachte leise und legte ihre Lippen wieder auf die ihrer schönen Frau. Wenn es nach den beiden Frauen gegangen wäre, hätten sie noch ewig so dar gestanden, sich geküsst und einfach nur die Nähe zu einander genossen, aber da warteten ja noch Gäste, die Fotos machen wollten und Blumenkinder, die endlich ihre Blumen werfen wollten. „Ich fürchte wir müssen jetzt langsam mal vor die Tür gehen.“ brachte Wietske zwischen zwei Küssen hervor und lehnte ihren Kopf ein Stück zurück. „Du hast Recht.“ flüsterte Annemieke heiser, deren Lippen rötlich glänzten und vom vielen Küssen, noch voller, als sonst waren. „Ich wäre trotzdem am liebsten jetzt allein mit dir.“ Sie fuhr mit ihren Fingern über Wietskes nackten Arm und verursachte eine leichte Gänsehaut. „Später, mein Schatz, später.“ Ihre Hände in einander verschränkt, schritten sie den langen Flur entlang Richtung Ausgang. Kurz davor blieben sie stehen, sahen sich nochmal tief ich in die Augen und stießen dann die Tür auf. „HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH.“ Kam es aus allen Ecken und sie sahen in die Gesichter ihrer Familien und Freunde, die das Brautpaar einfach nur anstrahlten. Annemieke und Wietske waren ganz überwältigt, obwohl sie ja wussten, dass das geschehen würde. „Dankje wel.“ Sagten beiden synchron, was die Hochzeitsgesellschaft dazu veranlasste laut auf zu lachen. „Küssen!“ rief Lia und wurde dann von Cornelis leicht angestupst. Das tat der Stimmung aber kein Abbruch und kurz darauf erklang im Chor immer wieder „Küssen“. Wietske und Annemieke lächelten beide verlegen, nickten dann aber. Sofort zückten sämtliche Anwesende ihre Kameras oder Fotohandys und als sich die beiden küssten, konnten sie das kleine Blitzlichtgewitter noch durch die geschlossenen Augen erahnen. „Hach Gott sie sind so ein süßes Paar.“ Seufzte Eline und lehnte sich gegen Jan, der seinen Arm um sie legte. Auch Pieter legte seinen Arm um die Schultern seiner Frau und Levian tat es ihm gleich, der aus Mangel an seiner Freundin, dann seine Schwester Lieke umarmte, was wieder für schmunzeln sorgte. „Dürfen wir jetzt die Blumen werfen?“ fragte Jara ihre Mutter und sah herüber zu Anna, die auf der anderen Seite auch schon ungeduldig von einen auf den anderen Fuß hopste. „Gleich mein Schatz, ich sage dir Bescheid.“ Jara wirkte unzufrieden, beugte sich aber ihrem Schicksal. Annemieke umschloss wieder Wietskes Hand und durchschritt mit ihr die große Eichenholztür. „Jetzt darfst du.“ Jara zuckte zusammen, öffnete ihr kleines Körbchen, nickte vorher noch Anna zu und dann warfen beide Mädchen, halbwegs synchron ihre Blütenblätter auf das frisch vermählte Paar. Die beiden strahlten noch mehr, wenn das überhaupt möglich war. Als beide, bei den Blumenkindern angekommen waren, strich Wietske, Jara über ihr hochgestocktes Haar und bedankte sich ganz herzlich. „Das ist so süß von euch.“ Sagte Annemieke, den Tränen nahe und tupfte mit einem Taschentuch leicht über ihre Augenwinkel. Wietske nahm Annemieke in den Arm und hielt sie einfach nur fest. Ihr war auch zum Heulen zu Mute so glücklich war sie, aber sie schaffte es dann doch mehr sich zu kontrollieren, als Annemieke. Nach und nach kamen die Verwandten und Freunde auch zu ihnen und gratulierten nochmal persönlich. Annemieke übertrug Jara und Anna derweil die Aufgabe, auf ihre beiden Brautsträuße auf zupassen, was die beiden Kinder auch sehr ernst nahmen. Jasper war etwas bedrückt, dass er nichts zu tun hatte, deshalb beschlossen die beiden Frischvermählten, das Jasper der erste Kuss gebührte, den sie als Ehepaar Jemand anderem geben würden. Der kleine Junge wurde ganz rot, hielt dann aber seine Wange hin. Annemieke küsste ihn Links und Wietske rechts auf die Wange. Nebst in diesem Moment drückte Levian ab und lächelte triumphierend. „Das kannst du dann allen Kindern im Kindergarten zeigen.“ Scherzte er und zeigte Jasper das gemachte Bild. „Dann werden alle Mädchen neidisch auf euch.“ Sagte Jara, die Pieter auf dem Arm hatte, damit auch sie besser gucken konnte. Alle Frauen lachten unisono und das Brautpaar strahlte immer ein bisschen mehr, als der Rest der versammelten Mannschaft. Letztlich stießen auch Cornelis und Antonia zu dem Brautpaar. Widererwartend ließ sich Annemiekes Mutter sogar dazu herab ihre Tochter kurz und flüchtig zu umarmen und Wietske die Hand zu geben. Mit einem „Die Kleider sind wirklich schön“ stolzierte sie auch schon zum Auto. Annemieke rollte mit den Augen, machte sich aber nicht zu viele Gedanken darüber, das war immerhin mehr, als von ihrer Mutter zu erwarten gewesen war. „Auch von mir Herzlichen Glückwunsch, ich freu mich für euch beide.“ Wietske lag ein bissiger Kommentar auf den Lippen, aber er sollte nicht gesagt werden. Die Wogen hatten sich gerade erst etwas geglättet. „Danke, wir sind froh, dass ihr dabei wart.“ Wietske versuche sich nicht anmerken zu lassen, dass sie sich ohne die van Dams, sicher viel Kummer und Tränen erspart hätten, aber heute ging es einfach nur um das Glücklich sein an sich, um die Liebe und ewige Treue. Annemieke umarmte ihren Vater und flüsterte ihm etwas ins Ohr, das Wietske nicht verstand. Da er aber lächelte, hatte sie sich wohl auch bedankt bei ihm. Nach und Nach löste sich die kleine Gruppe auf und alle machten sich auf zu den Autos. Es würde wieder zurück zu den Ferienhäusern gehen, wo heute ausgiebig gefeiert wurde. Helena und Pieter fuhren schon mal vor, während Lia, Catharina und Eline noch den beiden Bräuten halfen mit ihren Kleidern in ein Auto zu kommen. Jan und Levian waren in zwischen dazu beordert sich um die 3 Kinder zu kümmern, während Cornelis und Antonia noch Wietskes Eltern auch zur Hand gehen würden. „Es ist echt nicht leicht. Warum konntet ihr euch nicht was weniger auslandendes zum Heiraten anziehen?“ Lia wischte sich über die Stirn und verstaute die letzten Zentimeter von Annemiekes langem Kleid sorgfältig im Auto. „Vorhin warst du noch ganz hin und weg von dem Kleid.“ Merkte Annemieke an und hatte schon wieder Wietskes Hände in den Ihrigen. Heute war sie besonders süchtig nach der Nähe zu ihrer Frau. Ob es allein an der Tatsache lag, dass sie nun auch auf dem Papier zusammen gehörten oder an was anderem, war ihr eigentlich egal. Hauptsache sie konnte ihr liebstes Erdbeerchen spüren, auf welche Art auch immer. „Nun ja, da hast du auch noch allein in einem Auto gesessen.“ Wietske giggelte leise und strich mit ihrem Daumen über Annemiekes Handrücken. „Wir werden schon irgendwie wieder zurück nach Molkwerum kommen.“ Annemieke nickte lächelnd und lehnte sich gegen Wietske, die noch etwas mit ihrem Kleid kämpfte. „So ich denke, das wars. Ihr könnt dann jetzt auch fahren." Eline setzte sich ans Steuer, während Lieke und Catharina bei Lia einstieg. Eigens für die Rückfahrt wurde in Elines Familienkutsche ein kleiner Vorhand angebracht, der Fahrerraum von der Rückbank trennte. Das fiel dem Brautpaar erst jetzt auf und sie hatten während der Fahrt ihren Heidenspaß die Vorhänge auf und zu zuziehen und Eline damit etwas zu ärgern. „Ich schmeiß euch gleich unterwegs raus, dann könnt ihr von mir aus trampen.“ Annemieke und Wietske pressten die Lippen auf einander und verhielten sich ganz still. Das hielt in etwa 3 Sekunden, dann lehnte sich Wietske zu Annemieke und flüsterte ihr was ins Ohr. Prompt wurde Annemieke rot und schlug gespielt nach ihrer Liebsten. „Es ist ganz und gar nicht nett, dass jetzt zu sagen, wo ich eh schon so große Sehnsucht nach dir habe.“ Wietske kicherte und fuhr mit ihren Fingerspitzen sanft über Annemiekes Kinn, hinab zu ihrem Hals und über die Haut, die das Brautkleid am Dekolleté frei gab. „Na gefällt dir das?“ fragte Wietske leise und knabberte an Annemiekes Ohr, die erschrocken nach Luft schnappte. „Nicht so laut sonst merkt Eline noch…“ „Ich bin nicht taub.“ Kam er trocken von vorne und Eline machte die Musik lauter. Beide sahen sich an und mussten einfach lachen. Ja vor einer Mutter konnte man einfach keine Dämlichkeiten verstecken. Den Rest der Fahrt begnügten sie sich einfach damit die Hand des anderen zu halten und hin und wieder sanfte Küsse auszutauschen, die sie immer wieder unterbrachen, wenn sie drohten aus dem Runder zu laufen. Eline räusperte sich einige Mal. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam das Hochzeitsauto an und Annemieke, als auch Wietske waren glücklich die kleine Konservenbüchse, Namens Auto wieder zu verlassen. Kaum aus dem Auto kamen auch schon Jara und Anna aufgeregt angerannt. „Tante Wietske, Tante Annemieke, die Torte ist so toll.“ Die Kinderaugen strahlten und ehe man es sich versah, zog Anna auch schon an der Hand von Annemieke und Jara an der von Wietske. „Nicht so schnell, wir kommen ja kaum hinter her.“ protestierte das frisch vermählte Paar, aber die Kinder kanten kein Erbarmen und so stiefelten die beiden mit ihren hohen Schuhen durch das Gras. Kurz dachte Annemieke darüber nach, wie sie diese Flecke je wieder aus ihren neuen Schuhen kriegen würde, da waren sie aber auch schon beim Partyzelt angekommen, unter dem alle Gäste mit einem Glas Sekt in der Hand standen und dem Brautpaar zu prosteten. Annemieke und Wietske mussten nach diesem Gezerre erst mal tief durchatmen. „Was habt ihr denn mit den beiden gemacht?“ Anna sah Jara an und Jara Anna. „Die Beiden brauchen doch immer so lange und darum haben wir dafür gesorgt, dass sie ganz schnell kommen.“ Sagte Jara, als ob es das Logischste auf der ganzen Welt war, vielleicht aber auch nur in ihrer kleinen Kinderwelt. „Nun da ihr ja jetzt hier seid, können wir ja endlich auf euch anstoßen.“ sagte Jan und reichte den beiden Frauen jeweils ein Glas mit Sekt und den Kindern ein Glas mit Robby Bubble. Es hätte sicher wieder riesen Gezeter gegeben, hätte er den Kindern einfach nur Saft gegeben. Pieter und Helena hielten als Erste ihre Gläser in die Höhe. „Auf das frisch vermählte Brautpaar, das eure Liebe ewig halten mag…“ „und dass nichts euch je trennen wird.“ Kam es überraschenderweise noch ergänzend von Annemiekes Vater Cornelis. Erst wirkten Wietske und Annemieke irritiert, doch dann strahlten beide wieder in die Runde und erhoben ebenfalls ihr Glas. Nach einem Schluck von kühlen Sekt, ergriff das Brautpaar das Wort. „Wir möchten uns wirklich ganz herzlich dafür bedanken, dass ihr gekommen seid.“ Wietske umschloss Annemiekes Hand lächelte ihr zu. „…wir freuen uns über jeden Einzelnen, dass er sich die Mühe gemacht hat her zu kommen und diesen Tag mit uns zu feiern. Vielen, vielen Dank. Ihr seid einfach die Besten.“ Fuhr Annemieke fort und lächelte anfangs ihren Eltern zu. „Nun genug geredet, jetzt wollen wir doch mal der Hochzeitstorte zu Leibe rücken.“ Man hörte ein kurzes, aber kräftiges Ja von Jasper, der sich schnell hinter seinem Papa verbarg, als alle ihn schmunzelnd ansahen. Die Hochzeitstorte stand direkt hinter Annemieke und Wietske. Sie war ein Traum aus Erdbeeren, Sahne, Biskuiteboden und Buttercreme. Eigentlich viel zu schön zum anschneiden. „Lasst uns erst mal ein paar Fotos machen, bevor wir die Torte anschneiden.“ Schlug Annemieke vor und schon zückte die Partygesellschaft die ersten Fotoapparate. Es entstanden Fotos allein von der Torte, mit Annemieke und Wietske oder auch mal einzeln. Einmal schlichen sich Jara, Anna und Jasper auf ein Foto. Natürlich konnten die Kinder nicht an sich halten und steckten einen Finger kurz in die Torte. Was prompt von Levian auf Bild gebannt wurde. Nachdem Anna und Jara Levian quer durch das Zelt gejagt hatten, wurde nun doch endlich die Torte angeschnitten. Cornelis übergab seiner Tochter und Schwiegertochter ein großes Küchenmesser, das Wietske skeptisch betrachtete. Ihr fiel wieder das Kinderpflaster ein und sie musste plötzlich lachen, was den Rest etwas irritierte. Letztlich legten beide ihre Hände um den Griff des Messers und durchschnitten die Torte, was natürlich fotografiert wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)