Schmetterlinge im Bauch von Sakura-95 ================================================================================ Kapitel 1: Der neue Staatsanwalt -------------------------------- Kapitel 2 - Der neue Staatsanwalt Sie wollte sich erst Mal mehr auf ihre Karriere konzentrieren. Und dort, wo sie arbeitete, würde es niemanden geben, in den sie sich verlieben konnte. Davon war sie überzeugt, denn sie wusste noch nicht, was sie in den nächsten Wochen erwarten würde. Am nächsten Morgen piepte Temaris Wecker pünktlich um 6:30. Die Blondine war noch ziemlich müde und ignorierte das Weckgerät, welches aber unaufhörlich weiterpiepte. „Ach halt doch einfach die Klappe, verdammtes Ding!“ fluchte Temari genervt und brachte das Objekt des Lärms zum Schweigen. „Bin ich noch müde…“ murmelte sie schlaftrunken. Trotz ihrer Müdigkeit verließ sie ihr Bett und schlurfte ins Badezimmer, wo sie eine kalte Dusche zum wach werden nahm. Nach der Dusche frühstückte sie kurz in der Küche. „Hm… Vielleicht sollte ich mal wieder das Geschirr waschen…“ überlegte Temari bei einem Blick auf ihre Spüle. „Angebracht wär´s schon…“ Nach dem Frühstück suchte die Blondine ihre Schuhe, die sie am Vorabend irgendwo dem Chaos des Flures beigefügt hatte. „Wo stecken die denn jetzt?!“ grummelte die junge Frau genervt. Einige Minuten später entdeckte sie ihre Schuhe unter einem Berg von Jacken. Schnell fischte sie die Schuhe heraus und streifte sie sich über. Dann suchte sie ihre Tasche, die sie in einer Ecke liegend fand. „Was macht die denn hier? Naja auch egal.“ Nach ihrem Chaos-Problem konnte sich die Blonde nun endlich auf den Weg zur Arbeit machen. Heute stand die erste Verhandlung um 8:00 an. „Kankuro kann sich auf eine weitere Pleite gefasst machen!“ grinste Temari während der Autofahrt. Sie und Kankuro arbeiteten schon seit 5 Jahren im selben Quartal und übten seit dem einen kleinen Machtkampf darüber, wer seine Arbeit besser machte, aus. Temari hatte meist gewonnen, da sie die Unschuld ihrer Mandanten immer anschaulich beweisen konnte. Doch Kankuro hatte auch schon so manche Verbrecher hinter schwedische Gardinen befördert. „Mein Mandant ist auf jeden Fall unschuldig, das habe ich bei unserem Treffen vor einer Woche an seinem verzweifelten Gesichtsausdruck gemerkt. Bei Typen wie der es ist kann man ihre Unschuld am besten beweisen.“ überlegte die Blondine. Sie parkte ihren Wagen in einer Parklücke, in der Nähe des Gerichtshaueses. „Na dann, auf in die Schlacht!“ murmelte die Sabakuno und stieg aus dem Auto. In dem großen Gerichtsgebäude gab es verschiedene Räume. Außer dem Gerichtssaal und der Eingangshalle standen dem Personal noch andere Räume zur Verfügung: Ein Versammlungsraum, ein Arbeitsraum für den Staatsanwalt, ein Arbeitsraum für die Verteidigerin, also Temari, und ein Arbeitsraum für den Richter. „Stille Örtchen“ waren auch genug vorhanden. Temari und die anderen Vertreter im Gericht trafen sich vor den Verhandlungen immer im Versammlungsraum, in den der Richter eine kurze Rede hielt und einige Sachen erklärte, falls es etwas zu erklären gab. Temari war gerade vor dem Versammlungsraum angekommen. >Komisch, eigentlich wartet Kankuro immer am Haupteingang auf mich< dachte sie sich etwas verwirrt. >Ob irgendwas passiert ist? Vielleicht ist er ja krank. Er hätte mir aber Bescheid gesagt< Temari runzelte die Stirn. >Ach, der ist entweder schon ohne mich rein gegangen, oder er ist einfach zu spät< Damit war die Sache für Temari abgehakt. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, riss sie die Tür zum Versammlungsraum auf und spähte in den Raum. Keine Spur von Kankuro. >Er steht dann wohl doch im Stau< Temari setzte sich an ihren Platz und holte ihre Akten raus, während sie den Kollegen als Begrüßung zunickte. Alle waren schon da, bis auf Kankuro. >Irgendwas stimmt hier nicht, das merke ich< Der Richter räusperte sich kurz und erhob sich von seinem Platz. „Guten Morgen. Wie Sie sich sicher schon alle denken können, möchte ich kurz einige Sachen sagen. Zum ersten: Unser Staatsanwalt, Kankuro Sabakuno, ist heute nicht anwesend, wie Sie sicher gemerkt haben. Dies hat auch einen guten Grund: Er nimmt ab heute an einen Austausch mit einem anderen Gericht teil. Und jetzt kommen wir auch schon zur zweiten Sache: Im Gegenzug darf ich Ihnen gleich unseren neuen Staatsanwalt vorstellen.“ Temari starrte den Richter fassungslos an. „Warum weiß ich nichts davon?!“ fragte sie säuerlich. „Fräulein Sabakuno, ein netterer Ton wäre bei Ihren Fragen sehr angebracht.“ meinte der Richter nur und schaute sie mit einem überlegenen Blick an. Temari verdrehte nur die Augen und stellte dann erneut ihre Frage: „Warum weiß ich nichts davon, Herr Richter?“ fragte sie extra freundlich und lächelte den alten Richter an. >Idiot< dachte sie sich dabei. „So ist es schon viel besser, Frau Sabakuno. Nun, Sie wissen nichts davon, weil ihr Bruder nicht wollte, dass Sie es früher wissen. So einfach ist das.“ Temari hob skeptisch eine Augenbraue. „Und warum wollte er nicht, dass ich- “ Plötzlich wurde die Tür mit einem Ruck aufgerissen, was Temari dazu veranlasste, mitten im Satz zu stocken. Alle Blicke wandten sich an den jungen Mann, der die Tür geöffnet hatte und nun etwas unschlüssig in der Tür stand. „Ähm… Tag, allerseits. Shikamaru Nara, mein Name. Ich bin der ‚Austausch-Staatsanwalt‘.“ Stellte er sich etwas zögerlich vor. „Ah, guten Tag, Herr Nara. Sie kommen genau richtig.“ meldete sich der Richter zu Wort. „Setzen Sie sich doch auf den freien Platz neben das Fräulein Sabakuno.“ Temari durchbohrte den Richter mit einem bösen Blick. >Was fällt dem ein, mich Fräulein zu nennen< Shikamaru hatte es sich währenddessen auf dem freien Platz neben der Blonden gemütlich gemacht und holte gerade seelenruhig seine Akten aus der Tasche. Temari betrachtete den braunhaarigen mit einem skeptischen Blick. >Als ob der Kankuro ersetzen könnte< grummelte sie in Gedanken. Auch Shikamaru bedachte seine Nachbarin mit einem kurzen Blick. //Ich glaube, die mag mich nicht besonders// viel ihm bei dem kritischen Blick der jungen Frau auf. //Na toll, das wird ja wieder riesig// seufzte er innerlich. „Nun, es wird Zeit, die Verhandlung zu beginnen. Begeben Sie sich bitte alle in den Gerichtssaal.“ ordnete der Richter an und beendete damit die Besprechung. * „Passen Sie auf, Herr Tsukiyama: Wenn Sie nichts getan haben, dann haben Sie nichts zu befürchten, okay? Ich werde Ihre Unschuld schon beweisen!“ Es waren nur noch einige Minuten bis zur Verhandlung und Temari nutzt den Rest der Zeit, ihrem Mandanten Mut zuzusprechen. Der 50jährige Mann sah ziemlich fertig aus und wirkte relativ schwach. „Sie müssen einfach nur sagen, was an dem Tag wirklich passiert ist und damit ist Ihre Aufgabe beendet. Ich mache dann den Rest“, redete Temari weiter auf ihren Mandanten ein. Besonders heute wollte sie zeigen, wie gut sie ihren Job beherrschte. Sie warf dem neuen Staatsanwalt einen kurzen, verstohlenen Blick zu. >Der wird diese Verhandlung niemals gewinnen! Er kann Kankuro nicht ersetzen< Sie wandte ihren Blick von dem braunhaarigen Mann wieder ab und erhob sich von ihrem Platz, da der Richter eingetreten war. „Setzen Sie sich, bitte.“ Nachdem die Menge wieder Platz genommen hatte, eröffnete der Richter die Verhandlung. „Yuta Tsukiyama, geboren am 21.09.1958 in Tokio, Wohnhaft in Suna-Gakure, bis vor kurzem noch verheiratet, arbeitet als Automechaniker, ist seit dem 28 Oktober 2008 in Untersuchungshaft in Suna-Gakure.“ Mit dem Ende des Satzes erhob sich Shikamaru Nara und setzte zur Anklagesprache an. Er räusperte sich kurz und begann mit dem vorlesen: „Am 27 Oktober 2008 kam es, gegen 16:30 Uhr, in einem Einfamilienhaus, wo der Angeklagte zusammen mit seiner 32jährigen Frau Akane Tsukiyama wohnte, zwischen dieser und dem Angeklagten zu einem heftigen Streit. Der Angeklagte warf seiner Frau vor, ein Verhältnis mit ihrem Chef zu haben, worauf diese ihn mit der Tatsache konfrontierte, dass er nicht mehr „gut genug“ für sie sei. Dies erzürnte den Angeklagten so sehr, dass er aus lauter Wut nach einer Vase griff und diese nach seiner Frau warf. Die Vase traf Frau Tsukiyama am Kopf, was zur Bewusstlosigkeit führte. Der Angeklagte ergriff daraufhin schockiert die Flucht. Seine Frau verblutete Stunden darauf. Der Angeklagte wird somit des Mordes beschuldigt, Strafbar gemäß des §212, Absatz 1, Strafgesetzbuch.“ Temari hatte ihn während der Vorlesung von oben bis unten gemustert. >Der steht ja da rum, als ob er an einer Schlange im Kino anstehen würde! So lässig mit den Händen in den Hosentaschen. Und so was nennt sich Staatsanwalt< kritisierte sie den braunhaarigen. Sie konzentrierte sich darauf, möglichst viele Fehler an ihm zu finden, um seine Unfähigkeit beweisen zu können. >Mal sehen was der noch so als Staatsanwalt auf dem Kasten hat< Damit beendete sie ihre Analyse. Der Richter hatte inzwischen wieder das Wort an sich genommen. „Sie haben die Anklage gehört, Herr Tsukiyama. Wollen Sie etwas dazu sagen?“ Der Angeklagte warf Temari einen verzweifelten Blick zu. „Sie schaffen das!“ formte die Blonde mit den Lippen und streckte ihre Daumen hoch. Der 50jährige sah etwas beruhigter aus und begann mit zittriger Stimme zu sprechen. „I-ich habe meine Frau nicht umgebracht… Das war ein Missverständnis!“ Der Richter hob eine Augenbraue. „Was denn für ein Missverständnis?“ hakte er nach. „Also… e-es gab d-diesen Streit an jenem Tag… Aber i-ich habe nicht mit einer Vase nach ihr geworfen!“ beteuerte Temaris Mandant und schaute den Richter flehend an. „Das müssen Sie mir glauben…“ fügte er flüsternd hinzu. „Aber ein gutes Motiv haben Sie alle Male!“ wandte Shikamaru ein. „Ich denke nicht, dass es Sie nicht gekratzt hat, dass ihre Frau ein Verhältnis mit ihrem Chef hatte. Außerdem hat sie Ihnen ja auch eine nicht so schöne Sache unterstellt. War bestimmt nicht gerade eine prickelnde Situation für Sie.“ „A-aber ich habe wirklich nichts gemacht, ehrlich!“ „Gut, dann erzählen Sie erst mal was an dem besagten Tag geschehen ist, Herr Tsukiyama.“ Schlug der Richter vor, um in der Verhandlung weiter zu kommen. „Also… Meine Frau war an dem Tag wie gewöhnlich von der Arbeit wiedergekommen. Naja… ich bin ihr dann im Flur entgegengekommen, um sie zu begrüßen. Ich wollte ihr einen Kuss geben, aber sie ist mir ausgewichen. War ja klar, dass ich verwirrt war, schließlich war sie meine Frau. Naja, ich habe sie dann gefragt, was mit ihr los sei. Sie antwortete nur, dass sie einen anstrengenden Tag hatte und ihre Ruhe brauche. Ich wusste, was wirklich mit „anstrengender Tag“ gemeint war. Und zwar das sie sich wieder mit ihrem Chef begnügt hatte! Das hab ich ihr auch gleich gesagt, worauf sie meinte, dass sie keinen Bock mehr auf mich habe und dass ich nicht „Gut genug“ für sie wäre. Dies hat mich wirklich sehr verletzt, das muss ich zugeben, aber ich habe keine Vase nach ihr geworfen! Als ich das gehört hatte, bin ich so schnell wie möglich aus der Wohnung rausgelaufen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Sie hat mir mit den Worten so wehgetan! Ich wusste überhaupt nicht, was ich machen sollte! Naja, und dann habe ich eine Kneipe gefunden, in der ich mir so richtig den Kummer aus der Seele getrunken habe.“ Der Angeklagte atmete tief durch und schaute den Richter unschuldig an. „Sie haben den Abend also in einer Kneipe verbracht? Wie hieß die Kneipe denn?“ fragte Shikamaru und versuchte so beiläufig zu klingen wie möglich. „Die Kneipe hieß… Bei Olli. Ja, so hieß sie.“ „Aha. An dieser Stelle würde ich gerne einen Zeugen erwähnen, den ich gefunden habe. Sie heißt Hanna Shigurame und arbeitet in der Kneipe als Barkeeperin.“ Erzählte Shikamaru. „Wenn Sie die Wahrheit sagen, dann wird es ihnen wohl sehr Recht sein, wenn sie aussagt.“ Herr Tsukiyama schluckte. „Ähm… ja, natürlich.“ „Okay, sind Sie mit ihrer Aussage fertig?“ fragte der Richter den Mandanten. Dieser nickte nur und schaute schwach und verschreckt aus. „Gut, dann nehmen Sie bei der Frau Verteidigerin Platz, wir treten in die Beweisaufnahme ein. Unser erster Zeuge ist die vorhin vom Herrn Staatsanwalt schon einmal erwähnte Hanna Shigurame.“ Nachdem jemand Frau Shigurame hereingebracht hatte und diese sich gesetzt hatte, begann die Beweisaufnahme. „So, Frau Shigurame, Sie sind am 13.04.1982 in Suna-Gakure geboren und wohnen ebenfalls dort, sind ledig und arbeiten als Barkeeperin in der Kneipe Bei Olli. Ist das so weit richtig?“ „Ja.“ Antwortete Frau Shigurame und nickte noch dazu. „Gut. Dann erzählen Sie mal bitte, was am 27 Oktober 2008 ab 16:30 in der Kneipe los war.“ bat der Richter. Hanna nickte eifrig und fing auch sofort mit dem Erzählen an. „Also, um 16:30 war nicht so viel los. Es waren nur ein paar Opas da, die Karten gespielt und Bier getrunken haben. Der da war nicht dabei.“ Sie zeigte auf Temaris Mandanten. „Okay. Wann ist denn Herr Tsukiyama in der Kneipe aufgetaucht?“ fragte der Richter. „So gegen 17:30 Uhr. Der Typ war völlig fertig mit den Nerven. Der hat sich so richtig volllaufen lassen und hat die ganze Zeit was von „treulose Schnepfe“ und „unberechenbares Ding“ geschwafelt. Naja und irgendwann ist der dann eingenickt und musste von ein paar Typen nach Hause gebracht werden. Was danach passiert ist, weiß ich nicht.“ „Danke. Noch Fragen?“ „Ja, ich.“ erhob Shikamaru die Stimme. „Frau Shigurame hat erzählt, dass Sie, Herr Tsukiyama, erst um 17:30 in die Kneipe gekommen waren. Was haben Sie in der Zwischenzeit gemacht? Ich denke nicht, dass es eine Stunde gedauert hat, bis Sie in der Kneipe angekommen waren.“ „Ähm… Ich... Ich bin nicht sofort zur Kneipe gegangen. Ich habe noch einen Spaziergang durch den Park gemacht, bevor ich die Kneipe entdeckt habe.“ erzählte Temaris Mandant nervös. „Ach so, das erklärt dann ja die Sache.“ Shikamaru schien mit der Antwort nicht zufrieden zu sein, hatte aber ein Grinsen im Gesicht. >Das kann nichts Gutes heißen< überlegte sich Temari skeptisch. >Ich muss den Typen im Auge behalten< „Gut, Sie bleiben unvereidigt, Frau Shigurame, setzen Sie sich bitte auf eine Bank.“ Hanna tat wie ihr geheißen und setzte sich auf eine der beiden Bänke. Der Richter bat den nächsten Zeugen in den Zeugenstand. „Kuno Higurashi, Sie sind geboren am 05.08.1948 in Konoha-Gakure, wohnen in Suna-Gakure, sind verheiratet und arbeiten als Bäcker. Sie sind der Nachbar des Angeklagten, richtig?“ „Ja, alles korrekt.“ „Sie wissen ja, was am 27 Oktober 2008 gegen 16:30 vorgefallen ist. Erzählen Sie bitte ihre Version des Nachmittags.“ „Nun, also, das war so: Meine Frau war einkaufen und ich war alleine zu Hause. Ich habe Radio gehört und ein Nickerchen gemacht, als ich den Streit im Nachbarhaus gehört habe. Ich konnte so nicht schlafen und habe mich dann aufgesetzt und gelauscht. Sie wissen ja, wie interessant so was ist. Naja, also habe ich mir das dann angehört. Die haben ziemlich laut rumgeschrien und sich beschimpft. Einige Minuten später war´s dann ruhig, bis ich so ein komisches Geräusch gehört habe. Ich glaube eine Vase war zerbrochen oder so. Ich bin dann sofort zur Tür gegangen und habe in den Flur gespäht. Da hab ich den Herrn Tsukiyama richtig wütend davon stampfen sehen. Als er weg war, habe ich bei denen geklopft, aber niemand hat mir geöffnet. Also bin ich dann einfach wieder in meine Wohnung gegangen und hab weiter meine Radiosendung angehört.“ „Fragen?“ Der Richter schaute erst zu Temari, dann zu Shikamaru. Wieder meldete Shikamaru sich. „Sind Sie sich ganz sicher, dass Herr Tsukiyama nach dem Geräusch die Wohnung verlassen hatte?“ hakte er nach. „Ja, da bin ich mir ziemlich sicher.“ „Dann liegt es doch wohl auf der Hand, Herr Tsukiyama! Wenn Sie, wie Her Higurashi sagt, erst nach dem die Vase zerbrochen war, die Wohnung verlassen haben, dann müssten Sie derjenige gewesen sein, der die Vase an Frau Tsukiyamas Kopf zerbrochen hat!“ schlussfolgerte der Nara. „Oder haben sie eine andere Erklärung dafür?“ „Ich habe eine Erklärung dafür!“ meldete sich Temari plötzlich zu Wort. „Mein Mandant hat vielleicht eine Vase zerbrochen, aber musste es ausgerechnet die sein, die Frau Tsukiyama traf? Vielleicht hatte er einfach irgendeine Vase zu Boden geschmissen und war dann weggegangen? Vielleicht ist später der wahre Täter aufgetaucht, als Herr Higurashi wieder eingeschlafen war, und hat Frau Tsukiyama bewusstlos geschlagen? Könnte es möglich sein, dass, während Sie schliefen, eine andere Vase hätte zerbrechen können, Herr Higurashi?“ fragte Temari an den Zeugen gewandt. „Nun ja… möglich könnte es sein. Ich habe nach der Sache Schlaftabletten genommen und ich hab ziemlich tief geschlafen. Hätte sein können, dass da noch was passiert war.“ Stimmte Herr Higurashi zu. Temari grinste Shikamaru triumphierend an. „Na gut, das hätte wohl möglicherweise passieren können. Dann wollen wir mal sehen, ob uns Frau Ioyama das bestätigen kann. Sie ist auch eine Nachbarin der Tsukiyamas und die nächste Zeugin, die ich gerne hereinbitten würde.“ Sagte Shikamaru nun und hatte ein Siegesgrinsen im Gesicht. >Der soll sich nicht zu früh freuen< dachte Temari aufgebracht. >Ich werd´s dem schon zeigen< „Okay, Sie bleiben unvereidigt, Herr Higurashi, setzen Sie sich bitte auf eine Bank.“ meldete sich der Richter wieder zu Wort. Herr Higurashi setzte sich zu Frau Shigorame. Nun wurde Frau Ioyama in den Zeugenstand gerufen. „So, Sie heißen Hotaru Ioyama, sind am 15.01.1972 in Suna-Gakure geboren, wohnen in Suna-Gakure, sind liiert und arbeiten als Lehrerin. Sie sind ebenfalls ein Nachbar der Tsukiyamas, ist das so weit richtig?“ „Ja.“ „Gut, dann bitte ich sie, zu erzählen, was aus Ihrer Sicht am 28 Oktober vorgefallen ist.“ „Nun, ich habe mich an diesem Tag, wie sonst, für die Unterrichtsstunden vorbereitet. Es war eigentlich alles ganz ruhig, bis es plötzlich lauten Krach aus der Wohnung der Tsukiyamas gab. Die beiden haben sich die ganze Zeit gestritten und wollten gar nicht mehr aufhören damit. Es war richtig schrecklich, zumal so was eigentlich noch nie passiert war. Ich dachte eigentlich, die Tsukiyamas wären ganz ruhig und nett, aber dass, was ich gehört habe, was richtig schlimm. Am Ende ist sogar eine Vase zerbrochen. Ich habe mir nicht allzu große Sorgen gemacht, weil ich gedacht hatte, dass die Tsukiyamas friedlich wären und es nichts richtig Ernstes war. Aber als es dann so lange so still war, wurde ich doch neugierig und bin raus auf den Flur. Das war so gegen 17:30. Ich habe bei den Tsukiyamas geklopft, aber es hat mir niemand aufgemacht. Ich habe mir Sorgen um Frau Tsukiyama gemacht, also bin ich runter zum Hausmeister und habe ihn gebeten, mit dem Generalschlüssel die Wohnung zu öffnen. Der Hausmeister war sehr hilfsbereit und hat mir geholfen. Als wir dann in der Wohnung waren, haben wir die arme Frau Tsukiyama tot am Boden liegen sehen. Wir haben sofort die Polizei und einen Krankenwagen gerufen. Und ich bin mir zu 100% sicher, dass Herr Tsukiyama seine Frau mit der Vase umgebracht hat!“ Damit beendete Frau Ioyama ihren Bericht. Sie schaute Temaris Mandanten feindselig an. „Haben Sie dafür eine Erklärung, Herr Tsukiyama?“ Shikamaru grinste überlegen, was Temari fuchsteufelswild machte. >Dieser Möchtegern-Anwalt< „I-ich… Es war eine Reflexaktion! Ich hatte mich nicht unter Kontrolle! Es ging alles so schnell und ich wusste nicht, was ich machen sollte… Ich bereue es so sehr…“ Temari starrte ihren Mandanten ungläubig an. >Was sollte das den jetzt?! So ein Idiot< „War das ein Geständnis?“ hakte der Richter nach, um sicher zu gehen. „Ja.“ Antwortete Herr Tsukiyama kleinlaut. „Gut, dann schließe ich die Beweisaufnahme, Herr Staatsanwalt, bitte.“ Sagte der Richter und wandte sich an Shikamaru. „Hohes Gericht, Frau Verteidigerin“, über Shikamarus Gesicht huschte ein Grinsen. „Ihr Mandant hat die Tat begangen, daran ist nicht zu zweifeln. Nur frage ich mich: War es wirklich nur aus Reflex? Oder war es auch aus Wut und Hass gegenüber seiner untreuen Frau? Für mich ist beides unverzeihlich, auch wenn es nur aus Reflex war. Deshalb beantrage ich Lebenslange Freiheitsstrafe.“ „Danke, Herr Staatsanwalt. Frau Verteidigerin, bitte.“ Temari erhob sich. „Hohes Gericht, Herr Staatsanwalt“, grummelte sie. „Mein Mandant hat zwar die Tat begangen, aber war er dabei wirklich er selbst? Die Wut und der Hass haben ihn zerrissen, es war nicht mehr unzurechnungsfähig. Deshalb beantrage ich eine lebenslange Freiheitsstrafe auf Bewährung, vielen Dank.“ Temari nahm wieder Platz. „Dankeschön, Frau Verteidigerin.“ Der Richter wandte sich dem Angeklagten zu. Sie können jetzt auch noch was sagen, Sie haben das letzte Wort.“ „I-ich will nur sagen, dass ich es zutiefst bereue…“ „Gut, ich ziehe mich zur Beratung zurück.“ Damit erhob sich der Richter und verschwand mit Shikamaru, Temari und einigen anderen den Saal. „Ich bitte Sie, aufzustehen. Ich verkünde im Namen des Volkes folgendes Urteil: Der Angeklagte Yuta Tsukiyama erhält eine lebenslange Freiheitsstrafe auf Bewährung, die Kosten des Verfahrens so wie seine notwendigen Auslagen fallen dem Angeklagten zur Last. Für heute ist die Verhandlung geschlossen.“ Der Richter erhob sich und beendete damit die Verhandlung. Wütend stapfte Temari aus dem Gerichtssaal. >Das kann doch wohl nicht wahr sein! Da kommt so ein blöder Möchtegern-Staatsanwalt aus irgendeinem Kaff angewatschelt und schlägt mich in meinem Element! Ich war bis jetzt doch immer erfolgreich gewesen, wieso jetzt bei dem nicht? Ich kapier das nicht< Die Blondine ging gerade auf den Ausgang zu. >Verflucht sei dieser Shikamaru Nara< Am Ende des Flures lehnte jemand an der Wand und schien Temari schon zu erwarten. Es war Shikamaru. >Na super, wenn man vom Teufel spricht< murrte sie genervt. „Hey, die Verhandlung lief doch ganz gut, oder?“ fragte er und grinste. Temari verzog sauer das Gesicht. Sie war sich nicht sicher, ob er sie ärgern wollte oder einfach nur etwas plaudern wollte. Temari setzte auf ersteres. „Was willst du? Willst du mich jetzt damit aufziehen, dass ich die Verhandlung verloren habe oder was?“ fragte sie genervt zurück. „Nein, keineswegs. Ich wollte nur ein wenig mit Ihnen reden, da wir ja wohl für einige Zeit zusammenarbeiten werden.“ „Pf. Mit Ihnen arbeite ich keine Minute mehr!“ fuhr Temari den Nara wütend an und verschwand. Shikamaru schaute der Blondine verwundert nach. „Also echt. Ich habe der doch gar nichts getan, warum ist die so sauer? Wie nervig…“ Der braunhaarige zuckte mit den Schultern und verließ ebenfalls das Gebäude. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)