Elbenblut von Chisaku (Legolas stellt während der Reise fest, dass ein hübscher Vampir auch ein so gefasstes Wesen wie ihn vollkommen aus der Bahn werfen kann...) ================================================================================ Kapitel 5: Elbenblut -------------------- Elbenblut Nachdem Gandalf seinen Freund Schattenfell, eines der seltenen Meharas Pferde, gerufen hatte, ritten sie gemeinsam nach Edoras, wo sie eher unfreundlich empfangen wurden. „Eure Waffen, bitte.“ Chi legte den Kopf schief und sah den Hauptmann vor sich nachdenklich an, aber auf Gandalfs Nicken hin, taten sie alle, wie ihnen geheißen. Dabei bewiesen die Frauen deutlich, dass sie weit mehr Waffen bei sich tragen konnten, als man vermuten würde. Sie brauchten sogar länger als Aragorn, um sich ihrer zu entledigen. Aki besaß ein Schwert, einen Dolch am Bein, einen an der Hüfte und einen kleineren im Haar, sowie ein paar eigenartige rote Kugeln, die sie in einem kleinen Beutel bei sich trug. Chi hingegen ließ Legolas den Gedanken aufkommen, dass sie unter ihrem Hemd womöglich ein zweites trug, das eine kleine private Waffenkammer beinhaltete. Neben Bogen, Köcher, Schwert, sowie zwei Dolchen an Bauch und Gürtel, legte sie ebenfalls einen Beutel ab, doch in ihrem schienen sich kleine Fläschchen zu befinden. Zu aller Überraschung griff sie letztlich auch noch in ihren Ausschnitt und zog eine ganze Reihe eigenartiger Nadeln heraus. „Ich rate Euch sie nicht anzurühren, wenn ihr nicht tot umfallen wollt.“ Mit einem gefährlichen Lächeln auf den Lippen folgte sie ihren Freunden dicht hinter Legolas in die große Halle. Es war dunkel und trostlos und König Theoden wirkte dem Tode nahe. Die böse Magie, die in ihm steckte, stank, doch weit widerwärtiger fand sie den wahrhaft abscheulichen Geruch seines Beraters, welcher wie ein schleimiger schwarzer Wurm aussah. „Meine Güte, mir ist schlecht.“ Aki flüsterte so leise, dass nur Chi und Legolas es hören konnten, was ihre Prinzessin kurz ablenkte und sie erst verzögert auf den plötzlichen Angriff regieren ließ, der erfolgte, nachdem Grima den Befehl gegeben hatte, Gandalf seinen Stab zu entwenden. Ihre männlichen Gefährten hatten die Angelegenheit sehr schnell allein geregelt und sie konnte es sich nicht verkneifen Legolas ein verschmitztes Grinsen zu schenken, als dieser seinen letzten Angreifer mit der Faust niederschlug ohne sich zu diesem umdrehen zu müssen. Er war wirklich ein beeindruckender Kämpfer. Nun ja, wenn sie ehrlich wahr, dann sah sie in ihm sogar einen äußerst beeindruckenden und faszinierenden Mann. Da sie nicht gebraucht wurde, erlaubte sie sich einen kurzen Moment in Erinnerungen zu schwelgen, während Gandalf Saruman aus Theoden vertrieb. Er war wie ein einzelner kleiner Lichtstrahl inmitten einer Welt purer Finsternis. Die schützende Umarmung des Elben, der ihren zerbrechlichen Kinderleib umfing, gab ihr, nach vielen Tagen des ewigen Fallens in ein bodenloses schwarzes Nichts, das Gefühl endlich aufgefangen zu werden. Sie weinte, solange bis sie vor Erschöpfung einfach einschlief. Dennoch spürte sie, wie er sie vorsichtig hochhob und zu Gandalf trug. Wie durch einen Schleier nahm sie seine starken Arme und seine sanfte Stimme war, als er sie an den Zauberer übergab. Sie hatte ihn anfangs nicht als jenen Elben von damals erkannt, weil sie aufgrund ihrer Situation und seiner anfänglichen Feindseligkeit nicht einmal daran gedacht hat, dass es möglich wäre. Nach über hundert Jahren hatte sie es zudem fast aufgegeben sich an einer Kindheitserinnerung festzuhalten, von der sie nicht einmal wusste, wie real sie jemals gewesen war. Doch als er sie nach Gandalfs Sturz erneut aus der Finsternis gezogen hatte, war ihr alles ganz klar gewesen und alle Gefühle ihres kindlichen Ichs vermischten sich mit ihren neuen. Sie wusste, dass es eine unerreichbare Illusion war, doch für einen kurzen Augenblick erlaubte sie sich die Vorstellung, wie ihr Volk reagieren würde, wenn seine Prinzessin einen elbischen Prinzen zu ihrem Gefährten erwählen würde. Kurz darauf erschrak sie ihr eigener Gedanke zutiefst und sie blieb wie versteinert an ihrem Platz zurück, als alle anderen Grima aus der Edoras vertrieben. Nur Aki blieb mit ihr zurück und sah sie schweigend an, bis Chi sie mit einer einsamen Träne auf der Wange anblickte: „Aki…“ Aki war mit einem großen Schritt bei ihr und umarmte sie fest. So lange hatte sie ihre Freundin nicht mehr weinen gesehen und nun flossen ihre Tränen in kurzer Zeit in so großer Zahl. „Was hast du, Chi? Was ist passiert?“ Die Prinzessin sah in die besorgten Augen der jungen Vampirdame und ein trauriges Lächeln zierte ihre Lippen: „Ich habe ihn wiedergefunden, Aki. Meinen Elben mit den schützenden Armen.“ Akis Augen weiteten sich überrascht: „Legolas?“ Chi nickte: „Ja, und ich befürchte, deine Herrin verliebt sich gerade in einen Prinzen, den sie niemals wird haben können.“ Kurz darauf ging alles sehr schnell. König Theoden gab den Befehl nach Halms Klamm zu ziehen und Gandalf verließ sie, um Hilfe zu holen, für den Augenblick, in dem Saruman sie in der Festung in die Enge treiben würde. Edoras setzte sich rasch in Bewegung. Erst als sie bereits unterwegs waren, fiel Chi endlich die blonde Frau auf, die sich nun ihrer Nähe aufhielt: „Aki, wer ist das?“ „Ihr Name ist Eowyn sie ist Theodens Nichte und glaube sie interessiert sich für Aragorn.“ „Aragorn liebt Arwen. Elronds Tochter.“ Aki sah sie verblüfft an: „Woher weißt du das?“ „Gandalf hat es mir erzählt. Ich wollte Aragorn nicht direkt darauf ansprechen, weil wir gerade erst aufgebrochen waren, aber ihr Abendstern um seinen Hals hat mich ein wenig irritiert.“ Aki nickte langsam: „Ich verstehe. Dann wäre es besser Eowyn würde ihn gleich aufgeben. Aragorn erscheint mir nicht wie ein Mann, der seine Liebe einfach von einer Frau auf eine andere übertragen könnte.“ „Nein. Er ist absolut loyal, bescheiden und gutherzig bis in die letzte Faser seines Seins. Selbst wenn er es nicht vom Blute aus wäre, so ist er doch der Einzige, der rechtmäßig auf den Thron der Menschen gehört.“ Die restliche Reise verbrachten die Frauen schweigend, nur ab und an, bemerkte Chi, dass Eowyn ihnen einen fast neidischen Blick zuwarf. Nur weshalb? Als dann plötzlich Alarm geschlagen wurde, waren Chi und Aki bereits dabei ihre Waffen zu ziehen, als Theoden seiner Nichte befahl, das Volk zur Feste zu bringen, obwohl sie kämpfen wollte. „Wir werden ebenfalls bei Euch bleiben. Wer schützt sonst das Volk, falls die Männer fallen, Herrin?“ Chi blickte Eowyn fest in die Augen und sie schien zu begreifen, dass die Weißhaarige ihre Gefühle verstand. Theoden gefielen Chis Worte offensichtlich überhaupt nicht, doch er musste zu seinen Männern und ignorierte sie darum. Die Frauen führten Rohans Volk zur sicheren Festung und als sie bereits in Sicht kam, drehte Eowyn sich schließlich zu Chi und Aki um: „Wieso tut Ihr das alles? Eure Worte werden meinen Onkel gewiss verärgert haben.“ Chi lächelte sie freundlich an: „Aber dennoch sind sie die Wahrheit. Mein Volk erwartet auch von seinen Frauen, dass sie ein Schwert zu führen vermögen. Nicht viele sind von Beruf her Kriegerinnen wie Aki hier, aber doch ist jede verpflichtet eine Waffe so gut führen zu können, dass sie ihr Leben damit verteidigen können, wenn es erforderlich ist.“ Eowyn erwiderte Chis Lächeln nun, dennoch hatte sie noch eine weitere Frage: „Verzeiht bitte, wenn ich unhöflich erscheine. Aber was seid Ihr?“ Chis Gesichtsausdruck wurde wieder ernst und Aki richtete den Blick nach vorn. „Vampire, Eowyn. Verfluchte Nachfahren einer Gruppe Elben, die ihr Volk verrieten und nun Saurons Ruf folgen. Ich verstehe Euren Wunsch Euer Volk zu schützen wirklich gut, glaubt mir. Auch ich bin eine Prinzessin des meinen, doch ich beneide Euch ein wenig.“ Eowyn sah sie überrascht an: „Mich?“ „Ja, denn Eures ist es wert gerettet zu werden. Mein Volk dagegen besitzt nur wenige Seelen, die es wert sind, Blut für sie zu vergießen. Es sind gewiss nicht viel mehr als hundert.“ Schweigen legte sich über die Frauen bis sie die Krieger in der Festung empfangen konnten. Gimli überbrachte Eowyn die Nachricht von Aragorns Sturz, als Legolas nach Chi und Aki suchte, um ihnen die erschütternde Nachricht ebenfalls zu überbringen, obwohl er sich noch immer weigerte, wirklich daran zu glauben. Er erwartete eigentlich, dass er jeden Augenblick hinter ihnen durchs Tor kam und ihnen sein übliches Lächeln schenkte. Schließlich entdeckte er die weiße Prinzessin direkt neben Eowyn. Sie war ehrlichgesagt auch nicht zu übersehen. Sie stach selbst in schlichter Hose, Hemd und Weste noch deutlich unter all den Menschen um sie herum hervor. Er sah wie sich ihre Züge versteinerten und Aki sich die Hand vor den Mund schlug, als sie Gimlis Worte vernahmen und nur Sekunden später traf Chis Blick hilfesuchend auf den seinen. Die Männer um ihn herum stolperte überrascht zur Seite, als er plötzlich vorsprang und beruhigend mit elbischen Worten auf die weiße Schönheit einsprach, die unter den Menschen bereits auf dem Weg hierher für viel Gesprächsstoff gesorgt hatte. „Bitte sag mir, dass er genauso zurückkehren wird wie Gandalf.“ „Ich wünsche es mir genauso sehr wie du.“ Sie lehnte sich dankbar an seine Brust und Aki strich Eowyn tröstend über den Rücken, während sie selbst ein paar Tränen verdrückte. Legolas spürte, dass Chi zitterte. War es der Schock oder vielleicht doch die Tatsache, dass sie inzwischen wirklich Blut benötigen musste? „Du bist im Inneren so zerbrechlich wie du nach Außen hart erscheinst, nicht wahr?“ Aki blähte vorwurfsvoll die Wangen auf: „Natürlich ist sie das! Wir leben zwar von Blut, aber deshalb trauern wir trotzdem genauso um gefallene Freunde wie ihr auch!“ Chi lächelte flüchtig: „Schon gut, Aki. Lass dem Elben seinen kleinen Triumph, ich räche mich später.“ Sie zog sich mit Aki zurück und ließ die anderen allein. „Wieso glaubt Ihr, sie sei zerbrechlich, Herr Legolas? Ich denke, sie ist eine starke Frau, mit einem unbrechbaren Willen. Sie kämpft ohne zu zögern für das, was ihr wichtig ist. Sie beschützt es mit allem, was sie hat.“ Legolas sah die junge Herrin Rohans nachdenklich an. Sie war in einer vergleichbaren Position wie Chi und sie schien ebenso zu wollen kämpfen wie die Vampirin. Doch es gab einen gewaltigen Unterschied zwischen ihnen, wenn Chi nicht schützen konnte, was sie liebte, würde der Schmerz sie töten. Eowyn würde sich von ihrem irgendwann, wenn auch langsam, erholen und etwas Neues finden, das es wert war, beschützt zu werden. Schnell eilte er den Frauen nach, aber er hörte noch wie Eowyn Gimli fragte: „Habe ich etwas Falsches gesagt?“ „Nein, aber Ihr müsst wissen, als Chi das letzte Mal eine wirklich sehr geliebte Person verloren hat, hätte sie der Verlust fast das Leben gekostet. Vampire können an ihrem Leid sterben.“ „Oh.“ Dann war der Elbenprinz im Inneren der Feste verschwunden und suchte nach Chi. Ihr schwacher Zustand ließ ihm keine Ruhe. Er fand sie schließlich in einer Ecke im Thronsaal, doch Aki zog ihn beiseite noch bevor er sie ganz erreicht hatte: „Wir müssen reden.“ Legolas ließ sich in eine stille Ecke führen und hörte ihr aufmerksam zu: „Chi braucht Blut. Sofort. Ich wollte ihr meines schon vor Tagen anbieten, aber sie schlägt es immer wieder aus. Sie weigert sich auch einen der Menschen hier zu beißen, weil sie niemanden schwächen will. Legolas, ich weiß, dass das worum ich Euch jetzt bitte eigentlich absolut zu viel verlangt ist und Chi wird furchtbar wütend werden, aber es ist ihre einzige Chance. Bitte gebt ihr etwas von Eurem Blut.“ Legolas war sprachlos, in der Tat. Aber nicht, weil er Chi sein Blut geben sollte, sondern weil Aki ihn so direkt darum bat, obwohl ihre Herrin offenbar etwas dagegen zu haben schien. „Bitte, Legolas, ich flehe ich Euch an. Ihr seid der einzige, der sie damit nicht verletzen würde.“ „Ich verstehe zwar nicht ganz, weshalb ich eine Ausnahme sein sollte, aber ich hatte um ehrlich zu sein gerade genau das vor. Allerdings eher, weil ich ein paar Liter weniger verkraften kann und mein Blut sie weit mehr stärken wird als menschliches.“ Lüge. Er wusste genau, dass ihn die Vorstellung, dass Chis Lippen den Hals eines anderen Mannes berühren könnten, aus einem ihm unerklärlichen Grund extrem störte. Ohne weiter auf die Rothaarige zu achten, ging er wieder zu Chi, die gedankenverloren aus dem Fenster starrte. Ohne auf ihren Protest einzugehen, zog er sie mit sich, bis er einen kleinen leeren Raum fand, den er von Innen verschließen konnte. „Legolas, was soll das?“ Chi versuchte sich loszureißen, war aber selbst dafür bereits zu schwach. Der blonde Elb drückte sie an sich und atmete tief durch: „Du brauchst Blut, andernfalls überlebst du die nächsten Tage nicht und du willst mir jawohl nicht weißmachen, dass du vorhättest Orkblut zu trinken, sobald wir angegriffen werden, oder?“ Chi richtete ihren Blick stur auf den Fußboden. Er hatte ja verdammt noch einmal Recht, Orks waren wirklich ekelhaft und das einzige Mal als sie ihr Blut als Notlösung probiert hatte, hatte sie es Sekunden später wieder ausgewürgt. „Was genau willst du von mir?“ Legolas hob ihren Kopf an und zwang sie, ihm in die Augen zu blicken: „Ich will, dass du mein Blut trinkst. Ich weiß nicht, was Aki tut, aber sie ist bei weitem noch nicht so am Limit wie du. Deine Augen sind so rot, dass man in ihnen fast nicht mehr lesen kann, was du fühlst.“ Sie hatte keine Wahl, das wusste sie. Sie hatte eigentlich geplant Aragorn darum zu bitten, wenn er wiedergekehrt wäre, auch wenn sie ihm ihre Gefühle für Legolas hätte beichten müssen, doch jetzt blieb ihr nur der Elb. Gimli war zu klein für die Menge, die sie brauchte und Legolas‘ Blut wäre vermutlich wie ein Aufputschmittel für sie und genau richtig für die Schlacht. Dennoch, sie würde ihm ihre Gefühle verraten, wenn sie ihre Zähne in ihm versenkte. Ihre Emotionen würden sich auf ihn übertragen und keiner wusste, welche Reaktionen sie auslösen könnten. Da Chi nicht weiter widersprach, entledigte Legolas sich allem außer seinem Hemd, öffnete es aber ein Stück weit und legte eine Schulter für sie frei. Chi blickte schüchtern zur Seite und Legolas war wirklich überrascht, als er sah, dass sie vor Verlegenheit ganz rot wurde. Sie konnte wirklich äußerst entzückend sein. „Chi, komm her.“ Er zog sie liebevoll zu sich und schlang seine Arme um sie. Er genoss es, sie nach so vielen Jahren wieder auf diese Weise halten zu können. Die Frage, wieso er so empfand, schob er vorerst beiseite. Nach kurzem Zögern murmelte Chi leise: „Können wir uns setzen? Du bist zu groß.“ Er musste schmunzeln, folgte ihrer Bitte aber still und setzte sie sicher zwischen seine Beine, wo er sie erneut an sich drückte. Nach einem letzten Mal tiefen Durchatmens legte Chi schließlich ihre Lippen an seinen Hals und drückte ihre Fänge vorsichtig in sein Fleisch. Legolas war darauf gefasst gewesen, Schmerz zu empfinden, doch stattdessen durchströmte ihn plötzlich eine eigenartige Hitze und es jagte ein Schauer nach dem anderen durch seinen Körper. Er schnappte nach Luft: „Chi, was…?“ Aber Chi nahm seine belegte Stimme kaum war, denn es ging ihr kaum anders als ihm. Sein Blut war süß gemischt mit dem Geschmack, den Waldluft kurz nach einem kräftigen Sommerregen zu haben schien. Schon nach wenigen Schlucken war Chis Kraft wieder vollständig hergestellt und nach zwei weiteren, löste sie sich ruckartig von ihm, als sie ein regelrechter Energiestoß durchfuhr. Ganz zärtlich schloss sie die Wunde ihres Elben mit der Zunge und ließ wieder von ihm ab. Legolas schnappte nach Luft und Schweißperlen rollten ihm über die Brust. Sie nahm allerdings an, dass sie selbst nicht viel besser aussah, zumindest war ihr Haar von seinem Griff zerwühlt und auch ihre Kleidung saß etwas schief. Als ihr Blick dann weiter an ihm hinabwanderte, stockte ihr der Atme. Er hatte doch nicht etwa…? Legolas, der noch ganz benebelt war, brauchte einen Augenblick, um ihrem Blick folgen zu können und als er schließlich erkannte, dass es eine leider allzu eindeutig sichtbare Reaktion auf ihren Biss war, die sich unterhalb seiner Gürtellinie abspielte, auf die sie so erschrocken starrte, war sie bereits aufgesprungen und flüchtete mit hochrotem Kopf aus dem Raum, während sie murmelte: „Es tut mir leid.“ Kaum stand sie vor der Tür, ordnete Chi sofort eiligst Kleidung und Haare und rannte zurück zu Chi, die sich derweil an einem hübschen Ritter bedient hatte. Als Aki ihre Prinzessin auf sie zukommen sah, grinste sie breit. Chi hatte die Röte nämlich noch immer nicht von ihren Wangen vertreiben können und ihre silbernen Augen hatten nicht einfach nur wieder die Farbe des Vollmondes, nein sie leuchteten auch genauso hell. Zudem entging ihr nicht, dass sie von vielen angestarrt wurde, denn nun war ihre Haut wieder leicht rosig, ihre Lippen voll und blutrot und sie wirkte im Ganzen wieder sehr anziehend. Im Gegensatz zu Aki störte sich Chi jedoch stets daran von den Männern angestarrt zu werden. „Wenn wir gewinnen, weiß ich schon, wen ich als Nächstes verspeise.“ Aki grinste kokett. „Was für eine Begrüßung. Und wer ist Glückliche?“ Chi rümpfte die Nase. „Eomer. Gandalf wollte ihn doch holen, oder? Du weißt ich mag Draufgänger wie ihn, die eigentlich nur furchtbar fürsorglich sind. Nachdem ich ihm gezeigt habe, wie gut ich mich gegen diese ekelhaften Urukhai verteidigen kann, werde ich ihm auch gleich noch zeigen, wie überzeugend ich bin.“ Chi sah ihren Schützling ungläubig an: „Du bist deinem Vater wirklich zu ähnlich. Der arme Mann wird nicht mehr wissen, wo oben und unten ist, wenn du ihn verführen willst. Obwohl, fandst du ihn vor ein paar Tagen nicht noch arrogant und aufgeblasen?“ „Ja, aber damit kann man leben. Ich finde ihn eigentlich doch sehr beeindruckend und ich bewundere seine Hingabe zu seinem Land.“ „Wir müssen alle verrückt geworden sein. Kaum verlassen wir den Palast und begegnen ein paar anständigen Männern, verlieben wir uns eine nach der anderen.“ Aki grinste breit: „Hmmm, wenn du so viel für Legolas empfindest, dann waren die letzten Minuten doch sicher äußerst interessant, nicht wahr?“ „Aki, benimm dich! Ich habe gesagt, du sollst mich nicht behandeln als wärst du meine Untergebene, aber nicht, dass du deine Erziehung vergessen sollst.“ „Entschuldigung.“ Aki setzte sich brav auf einen Stuhl und war eine höfliche wohlerzogene Adlige. Legolas hatte sich derweil beruhigt, seine Kleider wieder angezogen und sich weitestgehend geordnet. Chis unglaublich verlockender Anblick ließ ihn allerdings nicht so bald wieder los und die Tatsache, dass ihr Biss ihn derart erregt hatte, machte ihm ziemlich zu schaffen. Er war ein Elb verdammt! Er sollte weit mehr Selbstkontrolle über seinen Körper haben. Er ging hinaus, wobei er die Nachricht erhielt, dass Aragorn zurückgekommen sei und sein Herz machte erneut einen Freudensprung. Sein Freund hatte überlebt! Er eilte ihm entgegen und übergab ihm Arwens Abendstern, nachdem er ihn willkommen geheißen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)