Gedankenverloren von Lexion (OS Projekt) ================================================================================ Kapitel 10: Verwünscht (Konohamaru) ----------------------------------- Schon den ganzen Tag hatte Konohamaru darüber nachgedacht, wie er es am besten anstellte seinen Großvater eins auszuwischen. Der Junge war beleidigt, dass ihn der alte Mann behandelte wie ein kleines Kind. Nach Konohamarus Einschätzung war er doch schon längst mehr als das! Schließlich war er schon acht Jahre. Da war man kein kleines Kind mehr. Hiruzen Sarutobi stand gedankenverloren vor seinem Fenster und betrachte die steinernen Gesichter der Hokage. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht bei dem Anblick seines alten Meitsers. Der Nidaime Hokage. Als dieses Gesicht in den Felsen gehauen worden war, hatte Hiruzen seinen Meister ausgelacht, weil es doch so schrecklich aussehen würde. Tobirama hatte ihn damals ziemlich zurecht gewiesen. Schließlich hatte ein Schüler nicht das Recht seinem Meister so frech zu kommen. Was hätte wohl Tobirama zu dem Steingesicht seines Schülers gesagt? Hätte er ihn auch ausgelacht? Sicher nicht offen. Der Senju war nie jemand gewesen der viel gelacht hatte. Er war immer ernst und beherrscht. Manchmal hatte Hiruzen das wirklich anstrengend gefunden. „Jetzt bist du fällig alter Mann!“ brüllte Konohamaru direkt hinter ihm. Hiruzen drehte sich um und sah noch wie sein Enkel einige Fingerzeichen formte und dann aufeinmal eine nackte junge Frau vor ihm stand. Einen Moment geschah nichts. Hiruzen starrte das Mädchen nur gebannt an. Konohamaru glaubte schon, endlich mal gewonnen zu haben. Er wollte auf seinen Großvater zustürmen, doch bedauerlicherweise verlor er den Halt. Mit einem Aufschrei stürzte der junge Angreifer und schlug unsanft mit dem Kopf auf den Boden auf. Das Jutsu löste sich auf. Konohamaru sagte nichts und rührte sich nicht. Tränen kullerten über seine Wangen. Er war wirklich schlecht. Woran lag das nur? Er war doch immerhin der Enkel des Hokage, da musste man doch ein guter Ninja sein. Das war wie eine unausgesprochene Regel. Doch Konohamaru schien diese Regel immer wieder zu brechen. Langsam setzte sich der Junge auf und sah beschämt zu diesem auf. Anstelle mit dem Kopf zu schütteln oder Konohamaru zu tadeln lächelte der alte Mann nur. Langsam beugte er sich zu dem Jungen herunter und hob ihn auf seine Arme. Prüfend besah er sich die Stelle am Kopf seines Enkels, an dem dieser Bekanntschaft mit dem Boden geschlossen hatte. Konohamaru ließ es über sich ergehen und musterte dann prüfend seinen Großvater. Der Alte war nicht wie andere Erwachsene. Nie schimpfte er oder bestrafte seinen Enkel. Viele andere Erwachsene, so auch sein Onkel Asuma, sagten dass Hiruzen langsam wohl senil wurde. Denn wenn man einem Jungen wie Konohamaru nicht Benehmen beibrachte, dann würde das noch schlimme Folgen haben. Es wäre die Aufgabe des alten Sarutobi gewesen seinen Enkel zu erziehen, denn seine Eltern konnten es nicht mehr tun. Konohamaru hatte seinen Großvater sehr gerne auch wenn er immer sagte, dass wäre nicht so. „Großvater warum schimpfst du nie mit mir?“ fragte Konohamaru nachdenklich. Alle anderen Kinder erzählten immer wie streng ihre Eltern und Familien waren. Der kleine Sarutobi konnte da nie mitreden, denn sein Großvater war nie so. Sein Onkel Asuma sagte ihm dann immer, dass würde daran liegen, dass Hiruzen zuviel mit seiner Arbeit als Hokage zutun hätte, da könnte man sich nicht auch noch um einen frechen Jungen kümmern. Hiruzen musterte seinen Enkel und trat mit ihm an das Fenster und sah mit dem Kind nach draußen. „Möchtest du denn das ich schimpfe?“ Der Junge schüttelte ganz schnell mit großen Augen den Kopf. Hiruzen lachte auf. „Das habe ich mir schon gedacht.“ Der Ältere schwieg und sah zu seinen Vorgängern. Konohamaru tat es ihm gleich. Wirklich zufrieden war er nicht mit der Antwort des Hokagen. Nach einigen Minuten sah das Kind wieder durchdringend den Alten an. „Und warum schimpfst du jetzt nicht mit mir?“ Hiruzen seufzte tief und lächelte dann wieder. „Weißt du mein Kleiner, vor vielen Jahren hat mir mal jemand ein Kind gewünscht, dass so ist wie ich. Weder dein Vater noch dein Onkel waren so wie ich, zumindest nicht in dem Punkt den der Jemand von damals meinte.“ Konohamaru verstand nicht ein Wort. Unwillkürlich schüttelte er daher mit dem Kopf. „Ich weiß nicht was du meinst!“ Hiruzen strich seinem Enkel über den Kopf. „Ach weißt du, dein Opa war früher mal genauso frech, wie du heute.“ Konohamaru glaubte dem Alten nicht und das konnte man dem Kind sogar ansehen. „Ist wahr! Ich habe früher auch viel Blödsinn gemacht und Streiche gespielt. Naja eines Tages ging ich wohl etwas zu weit. Denn jemand verwünschte mich mit so einem frechen Bengel wie mir.“ Konohamaru sah wie sein Großvater wieder intensiv die steinernen Köpfe musterte. „Und ich bin wie du?“ Hiruzen nickte nur und grinste erneut. „Wer war denn der Jemand?“ Der Ältere schwieg nur kurz und sah dann den Jungen an. „Tobirama.“ Konohamaru blickte zum steinernen Gesicht des Zweiten. „Er hat dich mit mir verwünscht? Dann muss er wirklich gemein gewesen sein..“ Konohamaru fühlte sich bedrückt. Warum hatte der Nidaime, der Meister seines Großvaters, Hiruzen nur verwünscht? Der Kerl sah schon als Steingesicht gemein aus, doch nun war sich Konohamaru sicher, der Mann war auch in Wirklichkeit so gewesen. Nur verstand der Junge dann nicht, warum sein Großvater nie ein schlechtes Wort über Tobirama sprach. „Ach Tobirama war nicht gemein. Insgeheim, bin ich froh das sich sein Wunsch für mich erfüllt hat. Denn wie langweilig wäre es ohne dich, Konohamaru?“ Hiruzen seufzte und Konohamaru schüttelte erneut nur den Kopf. Sein Großvater war wirklich alt und etwas wunderlich. „Opa, du erzählst Blödsinn!“ Hiruzen begann nun wirklich schallend zu lachen und stellte Konohamaru auf seine Füße zurück. „Mag sein. Aber nun geh ins Bett, ich komme gleich nochmal zu dir.“ Konohamaru schnaubte und stapfte beleidigt aus dem Raum. Bevor er ihn verließ, drehte er sich zu dem Alten um. „Ich bin schon groß weißt du! Da muss man nicht mehr ins Bett wenn andere das sagen.“ mit einem lauten Knallen der Tür verließ das Kind den Raum. Was bildete sich dieser alte Mann nur ein. Hiruzen warf dem Steingesicht von Tobirama noch einen Blick zu. „Ich wette du hättest den Kleinen genauso gemocht wie mich.“ Hiruzen dachte an vergangene Zeiten und an die Streiche die er Tobirama jeden Tag gespielt hatte. Es gab nie wirklich Ärger, nur die Sache mit dem Steinabbild war wohl doch etwas zu weit gegangen. Als Hiruzen sich vom Fenster abwandte schüttelte er im gehen nur den Kopf. „Aber sein Steingesicht sieht wirklich schrecklich aus...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)