Neues Leben in Spanien von Kai-RICK ================================================================================ Kapitel 3: # Kap. 3 Keiner darf es wissen! ------------------------------------------ Erklärung: „Reden“ »Gedanken« -----------------------------------------------------------------------------------# Kap. 3 Keiner darf es wissen! Nachdem Takeshi sich von seiner Familie verabschiedet hat, sucht er sich einen Sitzplatz in den Abteilen. Nach etwas Suche findet er noch einen Platz bei zwei seiner Teamkollegen. Kazuki Sorimachi, der zweite Stürmer der Toho-Schule und Tadashi Shimano, linker Mittelfeldspieler, begrüßen beide den Neuankömmling und beginnen sofort ein Gespräch mit diesen. „Morgen Sawada! Na, wie geht es dir? Die Ferien gut überstanden bei deiner Familie?“ „Morgen Shimano! Morgen Sorimachi! Wie sehe ich den für dich aus? Mir geht es super. Ferien zu Hause sind immer einmalig.“ „Wie geht es den deinen kleinen Bruder? Mario,oder?“,fragt auch gleich Sorimachi. Die Mannschaft kennt Mario, als dieser einmal ein verlängertes freies Wochenende bei seinen Bruder in Toho verbracht hat. Dort hat er auch immer am Training der Mannschaft teilgenommen. Durch diese fußballverrückte Einstellung hat Takeshis kleiner Bruder bei jeden, ob Spieler oder Trainer, ein festen Platz im Herzen. „Richtig Sorimachi. Ihm geht es soweit ganz gut.“ „Hat er wieder mit dir deinen Trainingsplan absolviert?“ „Die Frage war doch nicht ernst gemeint, oder? Er freut sich immer darauf. Sobald ich zu Hause bin, reißt er ihn mir fast aus der Hand.“, erwiedert er lachend. „Du solltest dir ein Beispiel an ihn nehmen Tadashi.",sagt Sorimschi zu Shimano. Dann wendet er sich wieder Takeshi zu: „Du sagtest gerade es geht ihm soweit ganz gut, was meinst du damit, Takeshi?“, hackt Kazuki gleich nach. „Die Mannschaft hat ihn rausgeworfen.“ „Was?“ „Warum?“ „Wow, synchron gesprochen. Gratuliere!“,reagiert Takeshi auf die gleichzeitig gestellten Fragen. „Was? Die Kickers haben ihren Kapitän und Torwart rausgeworfen. Warum? Weil sein Training für die Mannschaft angeblich zu leicht ist und er den Trainer gefragt, ob der Trainer nicht beim Training zumindestens Mitverantwortlich ist.“, beantwortet er gleich die Fragen. „Der arme Kleine. Das ist doch Schwachsinnig. Sobald eine Mannschaft ein Trainer hat, hat sich dieser auch um das Training zu kümmern.“, regt sich Sorimachi auf. Sie reden während der Fahrt noch über die neuen Fußballstars in den verschiedensten Ländern, über den aktuellen Tranfermarkt und natürlich über das anstehende 16. Mittelschulturnier. Als sie sich einigen, dass sie diesesmal Nakatzu auf den zweiten Platz verdrängen, erreichen sie ihren Zielbahnhof. „Na dann, los geht’s!“, sagt Shimano. „Wann fährt der nächste Bus?“, fragt Sorimachi. „Na wen haben wir denn da?“, hören die drei eine bekannte Stimme. Takeshi dreht sich gleich um und sieht ihren Torwart und Vizekapitän Ken Wakashimazu und Hiroshi Imai, Verteidiger der Mannschaft. „Wakashimazu! Imai! Was macht ihr denn hier? Ihr werdet doch gefahren, oder?“ „Stimmt schon Takeshi, doch dachten wir uns, dass wir euch auch gleich mitnehmen können. Dann braucht ihr nicht mit dem Bus fahren.“, erklärt Imai. „Cool!“ „Danke!“, freuen sich Sorimachi und Shimano. Sawada geht näher an Ken heran und flüstert: „Du wartest auf Kojiro,oder?“ „Woher ... ? Er hat mich angerufen und gefragt, ob ich ihn abholen kann. Er müsste eigentlich gleich da sein.“. „Redet ihr von mir?“, mischt sich das Gesprächsthema überraschend ein. „Kojiro!“ „Kapitän!“, wird der Kapitän mehrstimmig begrüßt. „Na dann, wollen wir los?“,fragt Ken. Als Antwort wird nur einstimmig genickt. „Ich fahr mit Takeshi und Ken in dessen Wagen mit. Und ihr, Shimano und Sorimachi, fahrt bei Imai mit, OK?“ „Klar, wir können doch nicht das Wiedersehen von unseren Kapitän,seinem besonnenen Schatten und besten Freund stören.“, erwiedert Sorimachi und Shimano fügt amüsierend hinzu: „So können wir uns auch ohne Gefahr über euch lustig machen.“ „Das will ich jetzt nicht gehört haben.“, steigt Koijiro in den kleinen Scherz mit ein. Nach dem alle sich von ihrem Lachen erholt haben, teilen sie sich zu den wartenden Autos auf. „Wie waren eure Ferien?“ „Hab bei meinen Vater im Dojo mit ausgeholfen.“ „Ich hab mich um meine Geschwister gekümmert und bin noch etwas arbeiten gegangen. Und du Takeshi?“ „Es war erholsam. Wir haben das Trainingsprogramm absolviert und dabei eine menge Spaß gehabt.“ „Und?“ „Wie und?“ „Deine Stimme. Da ist noch etwas.“ „Quatsch Wakashimazu, da ist nichts.“. Koijiro und Ken zeigen Sawada mit ihren Blicken, dass sie ihm nicht glauben. Doch gehen sie nicht näher auf das Thema ein. Torwart und Stürmer reden weiter über Gott und die Welt. Beide bemerken dabei nicht, dass der Mittelfeldspieler still, bedrückt und nachdenklich aus dem Fenster sieht. »Ich muss es ihnen sagen. Koijiro wird sonst sauer und fühlt sich verraten.Anderseits, wenn ich es ihnen sage, könnte es uns den Sieg kosten. Sie sollen einen freien Kopf für das Finale haben. Was soll ich nur tun?«, ohne es zu merken säufst Takeshi verzweifelt und traurig auf. Dieses Säufsen lässt seinen Mitfahrern wieder zu ihm schauen. In der Fensterscheibe sehen sie sein bedrücktes Gesicht. Sie schauen sich stumm an und sind sich sicher, dass ihr jüngster Spieler ein großes Problem hat. „Kapitän, ob er zu und kommt?“, fragt Wakashimazu leise. „Ich hoffe es. Doch glaub ich es eher weniger. Wir sollten ihn in der Schule beobachten. Vielleicht bekommen wir es ja so raus. Er wird uns nichts sagen, damit wir einen freien Kopf für das Turnier haben.“ „Stimmt. Immer an das Wohl der anderen Spieler denken. Wir sollten auch mit Shimano und Sorimachi reden, vielleicht hat er ihnen ja im Zug etwas erzählt.“, Koijiro nickt zustimmend und schaut besorgt wieder zu Sawada. »Ich werde es schon erfahren, was dich bedrückt Takeshi. Darauf kannst du dich verlassen. Denk auch einmal an dich selbst und nicht nur an die Anderen.«, denkt sich Koijiro. »Takeshi, du glaubst doch nicht wirklich, dass du es lange vor dem Kapitän verbegen kannst. Er wird es herausfinden. Du bist einer seiner besten Freunde. Nein, du bist mehr, du bist hier sein kleiner Bruder. Er wird dich immer beschützen. Ich kann dich so aber auch nicht sehen. Du bist doch der fröhliche Mittelfeldspieler von Toho.«, spricht Ken in Gedanken mit Sawada und beobachtet ihn dabei. Die restliche Fahrt geht schweigend zu Ende. In der Schule verabschiedet sich Takeshi bald von seinen 5 Mitspieler, da er in einem anderen Gebäude untergebracht ist. Er wohnt zusammen mit einem Klassenkameraden des 2. Highschooljahres, mit dem er auch schon im 1. Highschooljahres zusammen gewohnt hat, in einem Zimmer. In Toho gibt es drei Gebäude, für jedes Jahr ein Gebäude. Diese Regelung existiert, damit sich die drei Jahre nicht gegenseitig stören und jeder Jahrgang unter sich bleibt. So ist auch im Speisesaal geregelt, dass die Jahrgänge sich nicht vermischen dürfen. Sawada räumt seinen Koffer raus und begibt sich danach zum Diektoriat. Dazu läuft er über den Schulhof an den Gebäude der Schüler des 3. Jahres, wo Koijiro und der Rest der Fußballmannschaft wohnen, vorbei. Der Kapitän, welcher mit Wakashimazu sich einen Zimmer teilt, verlässt mit diesem gerade das Gebäude und beide entdecken Takeshi. „Komm Ken, lass uns hinterher gehen!“, sagt Hyuga und folgt mit seinen Zimmerkameraden den Mittelfeldspieler. Dieser hat davon nicht mitbekommen und geht direkt zur Sekretärin des Direktors. „Guten Tag, ist der Herr Direktor zu sprechen?“ „Guten Tag, dein Name und dein Anliegen bitte?“ „Sawada Takeshi, 2. Highschooljahr Klasse 2-3. Mein Anliegen betrifft meinen Wechsel im September nach Spanien.“ „Einen Augenblick bitte, ich rufe den Direktor an.“, Takeshi nickt und hört beim Gespräch zu. Vor der Tür zur Sekretärin erstarren Ken und Koijiro vor Schreck. Beide schauen sich erschrocken an und sagen gleichzeitig: „Takeshi geht im September nach Spanien?“. Koijiro, der in Takeshi einen kleinen Bruder sieht, kann das Gehörte nicht glauben. Sie verlassen das Direktoriat und auf den Weg zu ihrem Zimmer unterhalten sie sich. „Deshalb ist er so traurig, er will nicht Wechseln.“ „Er muss doch nicht wechseln.“ „Wenn seine Eltern nach Spanien gehen, dann schon.“ „Warum hat er es uns denn nicht gesagt?“ „Vielleicht wartet er bis zum Ende des Turnieres. Ich meine, so eine Vermutung hatten wir ja schon im Auto oder er will dich nicht verletzen. Du weißt, er kann und will dich nicht traurig sehen.“ „Ja das stimmt schon, aber ich versteh das trotzdem nicht. Hat er überhaupt Vertrauen in uns? Das glaub ich nicht! Komm Wakashimazu wir gehen trainieren.“ „Ja Kapitän.“, säufst der Torwart leicht verzweifelt . Takeshi betritt währendessen das Büro des Direktors. „Ah ... Sawada-Kun, setzt dich bitte. Meine Sekretärin sagt, du bist wegen einen Wechsel hier?“ „Guten Tag Herr Direktor. Das stimmt, ich wollte sehr gerne mit ihnen über meinen Wechsel und die damit verbundeten Probleme sprechen.“ , der Direktor geht zum Schrank, wo die Akten seiner Schüler unter Verschluss sind. Während des Gehen redet er weiter: „Gut, gut. Einen moment bitte, ich habe mir alles notiert, was wir bereden müssen. Ich brauche nur deine Akte. Hier ist sie!“, mit der Akte in der Hand geht er wieder zu seinem Tisch. „Also ersteinmal werden wir deine Schulakte auf Englisch übersetzen und diese zu deiner neuen Schule nach Spanien schicken. Dafür brauche ich die Adresse der Schule.“ „Ich werde meine Eltern anrufen.“ „2. Du bekommst zusätzlich noch Spanischunterricht. Sola-Sensei wartet jeden Mittwoch ab 14 Uhr im Raum 001 im Nebengebäude auf dich. Wir wollen ja einen guten Eindruck machen. 3. Der Mannschaft und der Klasse wirst du nichts erzählen.“ „Herr Direktor ...“ „Wir können uns nicht leisten, dieses Jahr wieder zu verlieren. Unser aktueller Kader ist der Beste, seit Jahren. Leider verlassen uns die Spieler dieses Jahr. Ich will den Pokal! Nächstes Jahr starten wir mit einen komplett neuen Kader. Sie müssen einen klaren Kopf haben und sich nur auf den Sieg konzentrieren. Da darf dein Fortgang nicht im Weg sein.“ „Warum dann aber die Kla ...“ „Erzählst du es einen Mitschüler, weisst es innerhalb einer Woche die ganze Schule. Deinen Lehrern sagst du aber diese Woche noch bescheid. Sawada-Kun, niemand darf etwas von deinen Spanischstunden wissen, ist das klar?!“ „Ja Herr Direktor.“ „4. Deine letzten drei Zeugnisse werden wir ebenfalls ins Englische übersetzten. Einmal werden wir sie zusammen mit deiner Akte schicken und einmal bekommst du sie.“ „Heißt das...“ „Zur Zeugnisübergabe erhälst du ein japanisches und ein internationales Zeugnis. Ich glaub es ist alles geregelt, du darfst gehen Sawada-Kun.“ „Auf Wiedersehen.“, damit verlässt Takeshi wieder die Räumlichkeiten des Direktors und dessen Sekretärin. Da heute Anreisetag für die Schüler ist, findet kein Unterricht statt. Der Mittelfeldspieler macht sich zur Anmeldestelle der Schüler auf den Weg, um dort sein Stundenplan abzuholen und sich einzutragen. Auf dem Weg zum Speisesaal, sieht er Koijiro und Ken vor sich laufen. „Hey ihr beide.“,macht er auf sich aufmerksam. Beide Angesprochende drehen sich sofort um. Während Wakashimazu Takeshi mit einem Lächeln begrüßt, dreht sich Hyuga kommentarlos wieder um. Dem Jüngsten ist dies natürlich nicht entgangen und fragt den Torwart stumm, was denn los sei. Dieser aber säufst nur tonlos und schüttelt dann den Kopf, um Takeshi zu sagen, dass er besser nicht fragen soll. „Wollen wir zusammen sitzen?“ „Jedes Jahr sitzt für sich, Sawada.“ „Aber nicht am Tag der Rückkehr. Heute ist es doch egal, Koijiro.“ „Hör mal Takeshi. Der Kapitän hat recht, du solltest nicht bei ...“ „Du vertraust uns nicht!“, unterbricht Koijiro den Torwart. „Was redest du da Koijiro? Natürlich vertraue ich euch.“, erklärt Takeshi verwirrt. Da sie kurz vor dem Speisesaal sind, zieht Ken beide etwas abseits der Hauptgänge in einen abgelegteren Gang. Auf die fragenden Blicke, die ihm anschauen, erwiedert er nur: „Hier können wir es in Ruhe klären.“. Der Kapitän nickt nur und dreht sich wieder zum Mittelfeld um. „Wenn du uns verstraust, dann sag uns, was du im Sekreteriat zu suchen hattest?!“ „Woher …?“ „Wir haben dich gesehen. Der Kapitän und ich machen uns sorgen um dich.“ „Warum …?“ „Du warst nicht du selbst.“ „Genau, deswegen sind wir dir gefolgt. Was war im Sekreteriat?“ „Ich... ich darf es euch nicht sagen, tut mir Leid.“, entschuldigt sich der Jüngste geknickt. „Wer sagt das?“ „Der Direktor.“ „Wegen?“ „Kapitän, muss das sein? Du siehst doch, dass Takeshi es uns nicht freiwillig verschweigt. Der Grund wird bestimmt das Turnier sein.“, Sawada nickt nur zustimmend. Koijiro brummt verärgert und nuschelt etwas, was sich nach ´Scheiß Direktor´ anhört, vor sich hin. Schweigend laufen sie nun in den Speeisesaal und decken sich mit Essen ein. Als sie sich an einen der Tische niederlassen, schaut Sawada sich kurz um und fragt dann leise: „Wisst ihr es?“, Ken, der kurz zum Stürmer sieht, wendet sich zum Fragenden und nickt nur kurz. Nach dem Essen trennen sie sich wieder und gehen wieder in ihren Häuser zurück. Kurz darauf verlässt der Libero sein Haus wieder, um auf dem Sportplatz einige Runden zu joggen. Nachdem er von der Hitze und der Anstregung Schweißnass ist, kehrt er in seinen Zimmer zurück. Im Haus des 2. Jahres schaut der Fußballer zur Uhr. »Wie Marios Tag denn wohl war? Ich werde ihn Morgen einfach mal anrufen.«, mit diesen Gedanken geht er ins Bad, um sich mit einer kalten Dusche von der Hitze und den Schweiß zu befreien. In den Moment, wo er sich ein Handtuch umbindet, klopft es an der Tür. „Sawada-chan, dein Handy klingelt. Nach der Melodie, ist es deine Familie. Soll ich es dir ...“ „Nicht nötig! Trotzdem Danke, Ichigo-chan.“,unterbricht er seinen Zimmergenossen und verlässt das Bad. Da er nicht auf das Display schaut, sagt er einfach: „ Kon'nichiwa! (Guten Tag!)“.Während er es sagt, sieht er sich seine Sachen an. Zu erst ist es nur still am anderen Ende der Leitung, dann hört er die Stimme seines kleinen Bruder. „Hallo!“ „Mario, was gibt es?“, fragt er, als nur noch das T-Shirt fehlt. „Hast du Zeit?“, bei der Frage bekommt er ein flaues Gefühl im Magen. Er deutet Ichigo an, dass er auf den Balkon geht. Dieser nickt nur verstehend und ließt sein Buch weiter. „Klar. Was ist los?“, fragt der Ältere mit Besorgnis in der Stimme. „Ich hatte heute ein Gespräch mit Gregor und Harry ...“, beginnt Mario mit leiser Stimme, „ … sie haben sich nochmals entschuldigt und mich gebeten zurück zu kommen.“, hier runzelt Takeshi verwundert die Stirn, sagt aber nichts. „Ich habe nachgefragt, ob was passiert ist, du kennst ja mein Verantwortungsbewusstsein für diese Mannschaft.“, trotz der Sachlage, schlich sich ein kleines Lachen auf seine Lippen. »Und wie ich es kenne, Kleiner.«. Der nächste Satz reißt ihn fast von den Füßen. „Sie wollen mich wieder haben.“, Sawada hört die Verwirrung und Verzweiflung von Mario herraus und entschließt sich endlich etwas zu sagen: „Du weißt jetzt nicht, was du machen sollst,oder Kleiner?“ „Ja. Da stimmt etwas nicht, ich habe da ein komisches Gefühl. Doch mit dem Direx ist schon alles geklärt, ich werde Morgen in der Aula mein Wechsel bekannt geben.“, Er freut sich für Mario, das sein Direktor von ihm nichts zu verlangen scheint, außer es selber allen zu sagen. „Wann ist Training?“ „Morgen nach Schulschluss.“,antwortet Mario verwirrt. „Geh hin.“ „Aber ...“ „Es gibt bestimmt eine Stelle, von der du das Training beobachten kannst, ohne dass sie dich sehen. Von dort beobachtest du es und gibt der Mannschaft Tipps oder Ratschläge zur Verbesserung. Du wechselst die Schule. Du solltest nicht mehr zurück kehren. Damit machst du es allen nur noch schwerer Ende August.“, zum Ende hin weiß das Mittelfeld nicht, ob er nun den Torwart die Entscheidung erleichtern will, oder sich vor Augen führen will, was er seiner Mannschaft antut. „Du hast recht. Wie läuft es bei dir so? Gut angekommen?“ „Na klar. Hab auch schon mit dem Direktor gesprochen. Die Woche werde ich allen Lehrern und Trainer Kitazume noch bescheid sagen, wegen meinem Wechsel. Der Mannschaft wollen wir es erst nach dem Finale sagen, damit sie sich auf das Turnier konzentrieren können.“ „Und deiner Klasse?“, er schluckt betroffend und flüstert fast: „Ein Tag vor der Abreise zur Meisterschaft.“ „Hällst du das für eine gute Idee?“, zuerst will er unbewusst den Kopf schütteln, nickt dann aber. Als ihm auffällt, dass sein Bruder ihn nicht sieht, fällt ihm die Meinung seines Direktors ein: „Es ist so am Besten.“. „Das habe ich nicht ge...“, Ichigo steckt den Kopf raus und sagt leise: „Wir müssen zur Hausversammlung!“. Wider nickt Takeshi und unterbricht Mario: „Tut mir leid, aber ich muss Schluss machen. Tschau.“, die Verabschiedung des Kleinen bekommt er kaum noch mit, als er das Handy zu klappt. Während er es in seiner Tasche verstaut, dreht er sich komplett zu Ichigo um und sagt, dass sie gleich losgehen können. Er sieht sich noch schnell das T-Shirt an und geht mit seinen Zimmerkameraden zur Versammlung. Die Versammlung ist nicht sehr spannend. Die Betreuer teilen die Schuluniformen aus, welche von den Eltern beim Schneider bezahlt und hier hin geliefert wurden und lesen die Regeln vor, unteranderem endhalten sind: keine Schmierereien an den Wänden, Nachtruhe um 21 Uhr, die Feuerleitern sind nur für den Brandfall da und es ist Schülern des 1. und 3. Jahres verboten das Gebäude zu betreten. Dann wird noch die Regelungen der Jahre im Speisesaal und während des Unterrichtes erklärt und auch das es im Jahrgang jeweils eine Mannschaft pro Sportart gibt, so dass auch da keine Mischung zu stande kommt. Jetzt meldet sich Ichigo-chan und wird auch gleich aufgerufen. „Gibt es dieses Jahr wieder Ausnahmen? Ich meine, ich bin in der A-Mannschaft der Handballer, Sawada-chan in der A-Mannschaft des Fußballes, Isamu-chan in den A-Mannschaften der Männervolleyballers und Isami-chan in der A-Mannschaft der Frauenvolleyballerinnen.“. Dabei deutet er dabei auf sich, dann auf Takeshi und zum Schluss auf die Zwillinge des Hauses. „Ich weiß nicht, wie es im Gebäude der Erstjährigen ist, doch bei uns braucht ihr eine Notwendigkeitbestätigung eures Trainers, eine Sondergenehmigung des Direktors und eine Einverständniserklärung von uns.“ „Notwendigkeitsbestätigung?“,flüstern die Zwillinge fragend. „Wir wollen auch sichergehen, dass ihr wirklich in der A-Mannschaft gebraucht werdet. Seit ihr nur Bankwärmer, dann könnt ihr auch in die B-Mannschaft.“,erklärt einer der Betreuer. Die vier Betroffenen starren erschrocken zum Betreuer. Nachdem die Betreuer nochmal gesagt haben, das Mädchen und Jungen nicht zusammen in einen Zimmer übernachten, ist die Versammlung beendet. „Die haben sie doch nicht mehr alle. Als ob wir unwichtig für die Mannschaften wären.“, regt sich Isuma auf. „Stimmt Bruderherz. Da wären wir doch garnicht mehr bei der A-Mannschaft.“ „Wir sollten Morgen mit unseren Trainern sprechen.“ „Leute, Ichigo-chan hat recht. Wir müssen diese Zettel holen, ob wir wolle oder nicht. Es ist gleich 21 Uhr, wir müssen auf unsere Zimmer. Los kommt.“, beendet Sawada das Gespräch, bevor es noch zu einer heftigen Diskusion wird. Im Gegensatz zu seinen drei Kameraden, hat er die lauerden Betreuer gesehen. Auf dem Weg in die 2. Etage, wo die weiblichen Sportler wohnen, sagt er nochmal leise: „Wir müssen aufpassen. Die haben uns auf den Kicker.“ „Warum?“ „Weil wir in der A-Mannschaft sind. So fehlen ihnen in ihre heißgeliebten B-Mannschaften gute Spieler.“, erklärt Isumi, die alles schnell durchschaut hat. In der 2. Etage verabschieden sie sich von Isumi und gehen in die 3. Etage zu den Schlafzimmer der männlichen Sportler. An der Treppe verabschieden sich Ichigo und Takeshi von Isuma, da dieser den linken Gang entlang muss und die beiden Zimmerkameraden nach rechts. In dem Zimmer angekommen, machen sich Beide für die Nacht fertig und schlafen bald ein. Der nächste Tag beginnt für den Fußballer und den Handballer streßiger, als sie denken. Mal funktioniert der Warmwasserregler nicht, dann haben sie Probleme bei der Schuluniform oder finden ihre Lehrbücher nicht. So kommt es, dass beide abgehetzt im Speisesaal erscheinen und gleich zu den Zwillingen gehen. „Morgen, na habt ihr verpennt?“,werden sie auch gleich begrüßt. „Nee, dafür aber eine menge Streß.“. Während des Essen reden sie über ihre Pläne für den Tag und wann sie zu ihren Trainern wollen. „Also abgemacht, wir treffen uns um 13:10 Uhr im Eingangsbereich des Hauptgebäudes.“ »Ich habe ja heute Spanisch. ... Sola-Sensei, wie er wohl so ist? … Ich muss 14 Uhr im Raum 001 im Nebengebäude sein. Das müsste ich schaffen.« „Takeshi, kommst du? Wir müssen los.“, wird er aus seinen Gedanken gerissen. Mit einen Nicken erhebt sich das fußballerische Mittelfeld und verlässt mit den anderen Spieler den Saal. Beim rausgehen, sieht er sich nach seinen Kapitänen um und entdeckt sie etwas von ihm entfernt. Als sich ihre Blicke kreuzen, lächelt er ihnen kurz zu. Gemeinsam gehen sie zu ihren ersten Fach für den heutigen Tag. Nachdem sie die Fächer interessiert und aufmerksam mitverfolgen und Takeshi den Lehrern bescheid gibt, gehen sie nochmal in ihre Zimmer um ihre Schulsachen abzulegen. »Hoffentlich wird Sola-Sensei nicht wütend, wenn ich ohne Schulmaterial komme. Aber ich weiß nicht, wie ich es rechtfertigen soll.«,denkt Takeshi, als sie sich auf den Weg zur Sporthalle und damit auch zum Aufenthaltsort der Trainer machen. „Isuma, hast du eigentlich schon deine Spanischhausaufgaben gemacht?“ „Wieso Hausaufgaben? Wir haben doch erst Morgen Spanisch.“ „Ich meine die Aufgabe, die Señor Sola uns vor den Ferien aufgab. “ „Die hab ich schon lange fertig.“. Sawada, der beim Namen Sola hellhörig wird, mischt sich kurzerhand in die Unterhaltung der Zwillinge ein. „ Soner Sola? Spricht ihr von Sola-Sensei?“ „Señor, nicht Soner. Genau von ihm reden wir. In Spanien werden die Sensei nicht mit ihren Titel angesprochen, sondern mit Señor. Warum fragst du?“ „ Seño … ist irgendwie schwer auszusprechen. Wie ist er denn so?“ „Super, sein Unterricht ist nicht so streng, wie bei den anderen Lehrkörpern.“ Nachdem sie sich bei den Trainerbereich trennen, spricht Sawada mit Trainer Kitazume. „Takeshi, was ist denn?“ „Guten Tag Trainer Kitazume. Ich muss eine Bitte äußern.“ „Ich höre!“ „Ich brauche eine Notwendigkeitserklärung. Die Betreuer des Hauses wollen diese Erklärung, damit ich in der A-Mannschaft weiterspielen kann.“ „Ich werde sie dir zum nächsten Training ausstellen.“ „Da wäre noch etwas, Trainer“, beginnt Takeshi zögernd. „Ja?“ „Ich werde leider nicht das ganze Jahr bei Toho spielen ...“ „Warum?“ „Meine Eltern ziehen Anfang September nach Spanien.“ „Verstehe. In Ordnung, aber für das Turnier bleibst du uns erhalten, oder?“ „Ja!“ „Wie wird dein Umzug ablaufen?“ „Ich weiß es nicht. Ich will heute Abend mit meinen Eltern reden.“. Jetzt wirft er ein Blick auf die Uhr, welche im Trainerbereich über die Tür hängt. Es ist Zehn vor Zwei. „Trainer Kitazume, ich muss mich jetzt leider entschuldigen. Ich treffe mich gleich mit jemanden.“ „Auf Wiedersehen Sawada-Kun.“ „Auf Wiedersehen, Trainer.“,verabschiedet sich der Mittelfeldspieler. Pünktlich um Zwei betritt er den Raum 001 im Nebengebäude. Der Raum ist kein Klassenraum. Es stehen sich zwei Sessel gegenüber und zwischen diese steht ein kleiner Tisch. An den Wänden stehen Bücherregale, welche voller Bücher sind. In einen der Sessel sitzt ein junger Mann. Er hat dunkelbraune Haare und einen kleinen Bart in der gleichen Farbe. Nachdem Takeshi leise die Tür schließt, hebt der Mann seinen Kopf. Graue Augen sehen ihm entgegen. „Hola, du musst Takeshi Sawada sein. Ich freue ich dich kennen zu lernen. Bitte, setzt dich doch.“, verwirrt von dieser offenen Freundlichkeit nickt Sawada nur und setzt sich in den anderen Sessel. „Guten Tag, Sola-Sensei.“ „Ich mache nicht so einen Unterricht, wie dir anderen Lehrer.“ „Ja, davon habe ich schon gehört.“ „Die Zwillinge?“ „Woher?“ „Ich habe euch heute nur immer zu viert gesehen.“ „Oh... ja, sie haben mir etwas über euch erzählt, Sensei.“ „Kannst du schon etwas spanisch?“ „Nein Sensei. Ich habe noch keine Erfahrung mit ihrer Sprache.“ „Gut, wollen wir dann beginnen?“ „Ich habe leider keinerlei Unterlagen hier, da niemand etwas von diesen Lehrstunden erfahren darf.“ „Das ist kein Problem. Der Herr Direktor hat mir schon bescheid gegeben. Ich habe Block und Stift für dich. Den Block musst du allerdings nächste Woche wieder mitbringen.“ „Ich weiß nicht ob ...“ „Du kannst auch den Block früher herbringen. Der Raum ist immer offen, oder du fragst einen Lehrer. Bevor du fragst, es wissen alle Lehrkörper bescheid.“ „Wo soll ich den Block hinlegen?“ „Hier!“, Sola geht zu einem kleinen Schrank, der in der hinteren Ecke steht. Der Lehrer öffnet eine Tür und nimmt ein Collegeblock herraus und übergibt ihn seinen Schüler. „Sawada cenor de capo?“ „Das ist spanisch. Centro del campo, steht da. Es heißt Mittelfeld.“, erklärt Sola lächelnd. Sola-Sensei setzt sich wieder hin und schaut Sawada wieder an. „Dann wollen wir mal beginnen. Schreib in einer Zeile bitte das Wort Hallo.“. Der Schüler tut, um was er gebeten wurde. „Gut. Jetzt sag ich dir das Wört auf spanisch. Höre mir gut zu und sprich mir nur nach. Hola.“ „Hao.“ „Nein, Hola.“ „Hoa.“ „Ho-la.“ „Hoal.“ „Hola.“ „Hola.“ „Genau, jetzt schreib das Wort bitte auf der gleichen Zeile auf.“ Sawada nickt nur und schreibt das Wort ´Holla´. „Fast richtig, ´Hola´ wird nur mit einem ´l´ geschrieben.“, Takeshi nickt und verbessert seinen Fehler. Das selbe machen sie noch mit den Wörtern: Adiós (Auf Wiedersehen), Buenos días (Guten Tag), Fútbol (Fußball), Mi nombre es ... (Mein Name ist …) und Soy un alumno de ... Educación (Ich bin Schüler der ... Schule). Nach einer Stunde, sagt Sola-Sensei: „Gut, das war es für heute. Versuche die Wörter und Sätze bis nächste Woche sprechen und schreiben zu können.“. Mit dieser Aufgabe entlässt er Takeshi. Dieser verlässt den Raum und geht zu seinem Gebäude. Auf den Weg dahin hört er jemanden seinen Namen rufen. Er dreht sich zur Stimme um und sieht seinen Vizekapitän , Torwart Ken Wakashimazu auf ihn zulaufen. Sawada bleibt stehen und wartet auf diesen. „Wo kommst du den her?“, fragt Ken und schaut verwirrt auf den Block. „Ich war beim Trainer.“ „Warum?“, sie setzen den Weg Richtung Gebäude des 2. Jahres fort. „Ich brauche eine Notwendigkeitserklärung.“ „Eine was?“ „Der Trainer soll bescheinigen, dass ich bei euch gebraucht werde.“ „Warum wundert es mich nicht.“.Als sie an einer Gruppe von Lehern entlang gehen, schauen diese skeptisch Takeshi an. Takeshi, der seiner Umwelt keiner Aufmerksamkeit schenkt, fällt es nicht auf. Dem Torwart allerings, der die Lehrer beobachtet hat, runzelt überracht die Stirn und wendet sich dann an seinen jüngeren Mitspieler: „Du bist interessant.“„Was meinst du?“ „Als wir gerade an den Lehrern vorbei gegangen sind, haben dich alle angeschaut.“ „Direktor.“,erklärt Sawada. Ken nickt verstehend. Hinter ihnen ertönt ein lautes schepperndes Geräusch, der Mittelfeldspieler lässt vor Schreck den Block fallen und dreht sich um. Er kann weiter hinten erkennen, dass einige Läufer ihre Hindernisse beim Tragen fallen gelassen haben. »Das war das Geräusch. Man hab ich mich erschreckt.«, jetzt dreht er sich wieder um und sieht auf seine Hand. »Wo ist mein Block?«, panisch schaut sich der 2. Jährige um. Als er zum Torwart sieht, sieht er seinen Block in den Händen des anderen Spielers. Takeshis Augen weiten sich erschrocken. Ken, der den Blick spürt, hebt den Blick und sieht den jüngeren unergründlich an. „Hast du fallen gelassen.“, damit gibt er den Block zurück und läuft weiter. Ken bleibt stehen und dreht sich leicht zum Sportplatz in der Nähe. „Morgen um zwei Training auf dem Platz.“, sagt der Torwart und geht an ihm vorbei. „Spanisch“, flüstert Wakashimazu wissend und geht gemütlich zum Platz. Jetzt kann Takeshi am Platz eine weitere Person erkennen »Koijiro«, erkennt er diese schließlich. Grüßend hebt er eine Hand und geht weiter zu seinem Zimmer. Dort wird er von Ichigo nach dessen Verbleib gefragt. Takeshi schüttelt nur den Kopf und ruft zu Hause an und fragt bei seinen Eltern nach der Schuladresse der neuen Schule, dann Ablauf des Umzuges und bei Mario nach dessen Tag. Nach dem Telefonats wird im Zimmer das Licht ausgeschaltet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)