Alte Liebe - Neue Liebe von Chisaku (Das neue Ordensmitglied Niamh verdreht Severus langsam, aber sicher, den Kopf...) ================================================================================ Kapitel 3: Bissige Rettung -------------------------- Bissige Rettung Niamhs erste Unterrichtstage verliefen äußerst ruhig und waren nicht besonders ereignisreich bis Dumbledore sie zu sich bestellte. „Du hast mich rufen lassen, Albus?“ Niamh betrat vorsichtig das Büro des Zauberers. „Ja. Dich scheint etwas zu bedrücken und ich sorge mich ein wenig um dich. Du bist früher doch auch zu mir gekommen, wenn du Sorgen hattest.“ Niamh lächelte schwach: „Ja, du bist wie ein Vater für mich. Wärst du damals nicht gewesen, als meine Mutter uns verriet, wäre ich vermutlich verloren gewesen.“ Dumbledore führte sie zu einem Sessel und nahm ihr gegenüber Platz: „Was bedrückt dich heute, Niamh?“ Sie biss sich auf die Unterlippe und klopfte nervös mit der Zunge gegen ihre Fangzähne, doch schließlich entschied sie sich doch dazu, ihm alles zu erzählen. Der Schuldirektor hörte ihr aufmerksam zu und nickte langsam, als sie geendet hatte. „Ich hatte damals schon eine vage Vermutung, habe sie dann aber wieder verworfen. Wenn ich das jetzt so höre, glaube ich allerdings… Niamh bist du…?“ „Ja.“ Sie wusste, was er sie fragen wollte und senkte traurig ihren Kopf: „Ja, ich liebe Severus. Ich habe ihn schon geliebt, als wir selbst noch Schüler waren.“ Langsam drängten die Tränen, die sie so lange erfolgreich zurückgehalten hatte nach vorne und rannen ihr nacheinander über ihre blassen Wangen. Dumbledore nahm sie tröstend in den Arm bis sie sich wieder beruhigt hatte. Das war alles, was Niamh derzeit brauchte und er ließ sie wieder gehen, als sie dazu bereit war. Trotzdem zerbrach er sich noch länger den Kopf darüber. Spät am Abend unterrichtete Snape Harry erneut in der Okklumentik, doch diesmal wehrte sich dieser, nachdem Severus der Kragen platzte und er über ihn und seinen Vater fluchte. Das Eindringen Potters in seine Erinnerungen ließ Severus‘ Geduldsfaden reißen und er scheuchte hinaus. Auf dem Flur begegnete Harry Niamh, die ihn besorgt ansah: „Ist alles in Ordnung? Du siehst schrecklich aus, Harry.“ „Ich…ich weiß nicht, Professor. Ich habe gerade eine Erinnerung von Professor Snape an meinen Vater gesehen, er…“ „Harry.“ „Ja?“ „Dein Vater war nicht immer der netteste oder vorbildlichste Schüler, aber er war ein guter Mann und er hat dazugelernt. Er hatte seine Makel, besonders als Teenager, aber du darfst deshalb nicht anfangen die guten Dinge, die er getan hat in Frage zu stellen. Er ist dein Vater und du hast das Recht in erster Linie das Gute zu sehen. Niemand ist perfekt, Harry. Glaube mir, wenn ich dir sage, dass du keinen Grund hast, an deinem Vater zu zweifeln. Er ist irgendwann erwachsen geworden und hat dich und deine Mutter mit seinem Leben beschützt. Für dein Herz ist vor allem das wichtig.“ Harrys Gesicht erhellte sich wieder etwas und nickte: „Danke, Professor. Ähm, ich weiß, dass sich das nicht gehörte, aber ich sollte Ihnen vielleicht beichten, dass ich das Gespräch zwischen Ihnen und Professor Snape gestern Abend belauscht habe. Ich… ich dachte es ginge wieder um Ordensangelegenheiten, von denen mir keiner etwas sagen will und…“ „Schon gut, Harry. Da du dadurch wohl weißt, wie ich zu Severus stehe, schenkst du meinen Worten hoffentlich auch den entsprechenden Glauben.“ Der Junge nickte und Niamh schickte ihn auf sein Zimmer. Den nächsten Tag hatte Niamh frei bekommen. Allerdings nicht zu ihrem Vergnügen, sie sollte etwas für den Orden erledigen. In schwarze Kleider und einen ebenso schwarzen Umhang gehüllt hastete sie durch die Nocturnegasse und betrat schließlich einen winzigen Laden in einer kleinen Seitennische. Eine runzlige alte Hexe begrüßte sie murrend und überreichte ihr ein kleines Bündel, für das Niamh ihr schweigend die entsprechende Bezahlung gab. Sie war etwas überrascht, dass alles so unkompliziert funktioniert hatte, aber kaum hatte sie die Stadt verlassen, wurde sie plötzlich angegriffen. Ihr Besen wurde zerstört, also musste sie zu Fuß weiter, was normalerweise ein Vorteil gewesen wäre, denn Vampire liefen bei weitem schneller als Menschen. Doch zu ihrem Unglück ging über ihr bereits der Vollmond auf. Würde sie direkt nach Hogwarts apparieren, bestand die Gefahr, dass ihr Verfolger sie gleichzeitig erwischte, denn ungünstiger Weise war ihr ausgerechnet Bellatrix Lestranges Ehemann auf den Fersen. Ein ausgewachsener ungezügelter Werwolf! Ihre Kräfte waren zudem durch ihre wertvolle Fracht beeinträchtigt und sie musste sich nun schnell entscheiden. Als sie den verbotenen Wald vor sich auftauchen sah, beschleunigte sie so gut sie konnte, wich dem Raubtier immer wieder knapp aus und ignorierte die Kratzer, die sie bislang hatte einstecken müssen. „Avada Kedavra!“ Erschrocken sprang Niamh zurück und direkt in einen Prankenhieb des Werwolfs hinein, sie schrie auf und sah Bellatrix vor sich bösartig lachen. Sie hatte sie mit dem Todesfluch angegriffen. Schließlich blieb Niamh nun doch nur noch eine Möglichkeit, sie apparierte und landete direkt in ihrem Büro, doch bevor sie vollständig verschwunden war, hatten sich Lestranges Zähne noch einmal in ihre Schulter gebohrt. Ihr Schrei wurde von Dumbledore registriert, der zufällig gerade im selben Korridor unterwegs war und er eilte schnellstens zu ihr. Er stieß die Tür auf und kniete sich neben sie. „Um Himmels Willen, Niamh!“ Er befahl den Bildern Madame Pomfrey, Professor McGonagall und Severus zu informieren und begann damit ihre schlimmsten Verletzungen mit Magie zu heilen. Doch ohne die Aufnahme von Blut, würde sie trotzdem sterben. Aufgrund ihrer vampirischen Natur reichte eine äußerliche Heilung nicht vollkommen aus. Wenige Minuten später stolperte Minerva mit den drei Gryffindors herein und Harry stürzte entsetzt auf Niamh zu: „Nein! Was ist passiert?“ Ehe er eine Antwort erhielt, betraten auch Madame Pomfrey und Snape das Büro und die Krankenschwester schob ihn bestimmend beiseite. „Ihre äußeren Wunden sind nicht länger bedrohlich, Direktor, aber ihre Kraft schwindet sehr schnell. Ich kann sie unmöglich mit Blutkonserven retten, das dauert zu lange und es enthält bei weitem nicht genug Lebenskräfte, um das Gift zu neutralisieren. Diese Bisspuren sehen sehr nach einem Werwolf aus. Selbst ein Trank wäre noch zu wenig.“ Dumbledore warf Severus einen kurzen Seitenblick zu, der die Diagnose mit äußerst angespannter Miene zur Kenntnis nahm. „Raus! Alle!“ Er hockte sich an die Stelle des Direktors und hob Niamh vorsichtig an. Sie stöhnte auf und verzog vor Schmerz das Gesicht. Das Gift wirkte schon und konnte für einen geschwächten Vampir tödlich sein. Niamh rührte sich mühevoll und reichte Dumbledore noch den kleinen Beutel und lächelte schwach, dann scheuchte der Zauberer alle hinaus, auch wenn Harry dagegen protestierte. Severus hob Niamh hoch und trug sie durch eine Zwischentür in ihre Privatgemächer, dort legte er sie behutsam auf ihr Bett. Er hatte soeben mit Schrecken festgestellt, dass sie ihm doch nicht ganz so gleichgültig war, wie er es sich eingeredet hatte. Pures Entsetzen und ein Hauch von Panik hatten für einen kurzen Moment sein ganzes Wesen ausgefüllt, als er sie fast tot auf dem Boden liegen sah. Er streifte rasch Umhang und Mantel ab und öffnete das Hemd darunter so weit, dass sie an seinen Hals herankam. „Sev, was tust du?“ Niamhs Stimme war nur noch ein Flüstern und klang brüchig. „Du brauchst Blut, sonst stirbst du.“ Er zog sie vorsichtig hoch und bettete sie in seinen Armen. Danach führte er ihre Lippen an seinen Hals: „Niamh, worauf wartest du?“ „Ich…“ Wieso trank sie nicht einfach? Wollte sie, dass er sie anflehte? Erschreckenderweise wurde ihm bewusst, dass er sogar das tun würde, wenn sie dann endlich ihre Zähne in seinen Hals schlug. Doch bevor er erneut etwas sagen konnte, spürte er erleichtert, wie ihre bereits kühlen Lippen sich öffneten und sie ihre Reißzähne vorsichtig in sein Fleisch drückte. Nach den ersten kleinen Schlucken traute sie sich dann endlich wirklich von ihm zu trinken und nahm auch größere. Plötzlich schoss ohne Vorwarnung eine eigenartige, aber angenehme Hitze durch Severus‘ Körper und er musste erschrocken feststellen, dass ihm nacheinander mehrere Schauer der Erregung durch den Leib fuhren. Der deutlichste Beweis dafür drückte schon fast schmerzhaft gegen den Stoff seiner Hose und als Niamh ihn mit zunehmend zurückkehrenden Kräften nach hinten auf das Bett drückte und nun direkt auf ihm saß, konnte er ein raues Aufstöhnen aus seiner Kehle nicht unterdrücken. Was tat sie denn da? Er schielte vorsichtig zu ihr hinunter und stellte überrascht fest, dass sie seine Reaktionen aus halbgeschlossenen Augen beobachtete. Sie glühten wie flüssiges Gold und für Severus fühlte es sich an, als verginge eine Ewigkeit bis er sich mit einem Mal aufbäumte und Niamh plötzlich von ihm ließ und ans andere Ende des Bettes sprang. Ihre Pupillen hatten sich zu schmalen Schlitzen zusammengezogen und sie hockte da wie eine Raubkatze vor dem Sprung. Ihr Atem ging genauso rasch wie der des Zauberers, der sie erschöpft ansah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)