Sonnenbrandung von PenAmour ([Kenyako/Takari/Koumi]) ================================================================================ Kapitel 4: Vierte Welle ----------------------- Vierte Welle *** Herzabdruck Daisuke klopfte ihm beruhigend auf die Schulter, während die Musik erklang und das Zupfen der Gitarrensaiten die Kapelle erfüllte. Er warf einen letzten Blick auf seine Familie, seine Mutter lächelte ihm durch einen glücklichen Tränenschleier zu, während sein Vater das Jackett zuknöpfte, seine Freunde, die überall im Raum verteilt waren, seinen Partner Wormon, das Digimon hatte sich neben Daisuke platziert und hielt die Schachtel mit den Ringen fest umklammert, bevor seine Augen den Mittelgang fixierten, der mit einem bordeauxroten Teppich ausgelegt war. Die Türen öffneten sich und die Brautjungfern durchquerten den Raum und das Piano setzte ein. Hikari zwinkerte ihm in ihrem blassrosa Kleid zu, während sie sich vor dem Altar positionierte, dicht gefolgt von Momoe, die ein flatterndes himmelblaues Kleid trug, und Chizuru in zitronengelb. Doch seine Aufmerksamkeit galt einer anderen Person, die den Raum betrat, während die Stimme des Sängers einsetzte und sein Herz förmlich aus seiner Brust sprang. Now that she’s back in the atmosphere Ihr Kleid ließ die weißen Kapellenwände noch heller strahlen. Kleine funkelnde Steinchen glitzerten auf dem seidigen Stoff, der sich an ihren Körper schmiegte und sich um ihre schmalen Schultern legte. With drops of Jupiter in her hair Doch seine Augen suchten nur ihr Gesicht. Die rosigen Wangen, eingerahmt von kirschroten Locken, besetzt mit Perlen, als hätten sich kleine Schneeflocken darin verfangen. Die krokusfarbenen Augen und die roten, vollen Lippen, die nach Sommer und Meer schmeckten. Sie war wunderschön. She acts like summer and walks like rain So schön, während sie den Gang entlang schritt, das ihm das Herz vor Aufregung fast zersprang. Sein Inneres sehnte sich danach, einfach loszurennen und sie in die Arme zu schließen. Ihre krokusfarbenen Augen fingen ihn ein und in ihnen spiegelte sich all die Liebe wider, die er in seinem Herzen trug. Dabei wusste er nicht einmal, wie all das angefangen hatte, dieses große Gefühl, das ihn überrannt hatte; wie er so sehr lieben konnte… Reminds me that there’s time to change Ihre Hände krallten sich aufgeregt in den Arm ihres Vaters, der ihr beruhigend über den Handrücken strich. Das tat sie immer, wenn sie nervös war, und oftmals war es sein Arm gewesen, den ihre Finger umschlossen hatten und der anschließend mit blauen Flecken übersät gewesen war. Meistens beruhigte es sie, wenn man ihre Hand hielt und dicht ans Herz presste, so, dass sie den beruhigenden Schlag spüren konnte und sich entspannte. Seit er sie liebte, war da immer ein Handabdruck auf seiner Brust gewesen, der sein Herz wärmte. Since the return of her stay on the moon Und endlich konnte er den schwachen Duft von Kokosnüssen vernehmen. Seine Arme streckten sich ganz von selbst aus, wie ein Kind, das in der Dunkelheit nach dem rettenden Lichtschalter suchte. Ihr Vater legte ihre Hand in seine, während er sich dankbar verbeugte. Als er den Kopf hob, ruhte der Blick Inoue-sans immer noch auf ihm. Ängstlich, neugierig, argwöhnisch, vielleicht auch stolz – wie ein Vater, der seine Tochter an einen anderen verlor, und dennoch losließ. Der Vater trat einen Schritt zurück, so dass für sie nun genügend Platz an seiner Seite war. Ihre Finger verschlungen sich ineinander, während der Kokosnussgeruch ihrer Locken ihn lächeln ließ. Mit diesem Duft wachte er jeden Morgen auf und schlief jeden Abend ein. She listens like spring and she talks like June „Lass mich bloß nicht fallen“, drang ihr leises Flüstern zu ihm heran. „Lass nicht zu, dass ich stolpere.“ Nervös zupfte sie an einer Rosenblüte ihres Brautstraußes, doch er drückte ihre Finger an sich, nah an sein Herz, wo ihre Hand für immer hingehörte. „Niemals“, raunte er ihr zu und zusammen traten sie vor den Altar. Tell me did you sail across the sun? „Du bist wunderhübsch.“ Ihre Antwort darauf war ein strahlendes Lächeln – eines von denen, die ihn die Welt vergessen ließen. Der Standesbeamte starrte sie über seine Halbmondbrillengläser an, während er eine schwarze Ledermappe aufschlug und mit der Zeremonie begann. Did you make it to the milky way to see the lights all faded „Und so frage ich dich, Ichijouji Ken, willst du die hier anwesende Inoue Miyako zu deiner rechtmäßigen Frau nehmen, sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet?“ „Ja, ich will“, antwortete er atemlos. „Und willst du, Inoue Miyako…“, begann der Standesbeamte mit würdevoller, Respekt einflössender Stimme. „Ja“, unterbrach sie ihn, ihre Hand umfasste seine, während ihre Augen fiebrig glühten. „Ja, ich will.“ Ihr Blick wanderte suchend über sein Gesicht. „Ich will“, flüsterte sie abermals, erleichtert und glücklich zugleich. Und ehe der Standesbeamte etwas sagen konnte, zog er sie zu sich herum und seine Hände umfassten ihr Gesicht. Der Kokosnussduft umhüllte ihn, während diamantene Tränen in ihren Augenwinkeln aufleuchteten und seine Lippen ihre wie im Sturm berührten. And that heaven is overrated... *** Dem Himmel so fern Jubel brach aus, als das Hochzeitspaar vor die die Gesellschaft auf die Dachterrasse trat. Reiskörner prasselten auf Miyako und Ken nieder, die sich lachend duckten. Gratulanten drängen sich um das Paar und er ließ sich von der Menschenmenge treiben, während er die kreisenden Möwen über ihre Köpfen beobachtete. Die erfrischende Sommerbrise prickelte, nach dem langen Sitzen in der Kapelle, befreiend auf der Haut. Nun, da sein Leben aus Bühnen und Tourbussen bestand, hatte er selten Gelegenheit, einfach nur dazusitzen und abzuwarten. Diese ungewohnte Situation erinnerte ihn an die ruhigeren Zeiten seines Lebens, die er in unbeobachteten Momenten vermisste, wenn das Rampenlicht erlosch und die Jubelchöre verstummten. Weiter wollten seine trüben Gedanken nicht reichen, als er plötzlich vor Ken Ichijouji stand, seines Zeichens Bräutigam dieser Veranstaltung, mit einem seligen Grinsen auf den Lippen, während Daisuke ihm und Takeru mit wilden Gestiken und furchtbar komischen Grimassen von seinem letzten Spiel erzählte. Er hatte sich sagen lassen, dass es für den jungen Mann mit den haselnussbraunen Igelstacheln, die ihm manchmal einen Stich versetzten, ein gutes Spiel gewesen war. Doch auch ein Daisuke verstummte, als Miyako auf sie zutrat, das weiße Kleid, dessen Strasssteinchen im Sommerlicht strahlten, und die roten Locken ließen alle um sie herum in erstauntes Schweigen verfallen. Selbst er konnte sich ihrem Anblick nicht erwehren, dabei war es nur Miyako. Laute, anstrengende Miyako, mit den riesigen, runden Brillengläsern. Das Brautpaar warf sich klebrig-zuckrige Blicke zu, während um sie herum abermals tosender Beifall ausbrach. „Küssen! Küssen! Küssen!“ Mit rot anlaufenden Wangen suchten sie die Menge nach einem Notausgang ab, doch das Publikum wollte nicht nachgeben, und so drückten sie sich ein zaghaftes Küsschen auf die Lippen. „Das sah aber eben noch ganz anders aus!“, grölte Daisuke lachend, während Ken und Miyako sich von einander lösten, mit glühenden Blicken und einer Zärtlichkeit, die gemeinhin als Liebe bekannt war. Sehnsüchtig beobachtete er die Musiker, die ihre Instrumente stimmten, während der Sänger langsam ans Mikrofon trat und das Brautpaar sich für den ersten Tanz bereit machte. Die raue Stimme des Sängers wurde vom Wind über die Dachterrasse getragen, während das samtene Hochzeitskleid mit der Sommerbrise spielte die Brandung des Meeres leise applaudierte. All das verschwand jedoch in Bedeutungslosigkeit, als er die rostroten Haare erblickte, die sie zu einem formvollendeten Knoten zusammengesteckt hatte, während das türkisblaue Kleid über ihre schmale Taille glitt sich und in ausladende Stoffwellen verlor, die auf den Kleidsaum trafen, wie die Brandung auf den Strand. Tell me, did you fall for a shooting star One without a permanent scar And did you miss me while you were looking for yourself out there Sein Körper schien zu gefrieren, während sie sich ihm näherte. All die Jahre waren sie unterwegs gewesen, da hatte er wirklich geglaubt, seine Gefühle seien mit der Zeit weniger groß, weniger überwältigend geworden, doch ein Blick in ihre kastanienbraunen Augen genügte, und die Schleusen seines Herzens, die er sorgsam verriegelt hatte, wurden aufgerissen und Schmerz und Sehnsucht, Angst und Verlangen, und Heimweh und Liebe und das Stückchen Yamato, das sonst keiner kannte, brachen hervor. Ein unbändiger Strudel rauschte durch seinen Körper und pulsierte in seinen Adern. Ihre Lippen bewegten sich. Now that she’s back from that soul vacation Tracing her way through the constellation She checks out Mozart while she does tae-bo Reminds me that there’s room to grow „Hi.“ Er hatte ihre Stimme vermisst. Er hatte sie vermisst. „Hi“, antwortete er und räusperte sich, ohne zu wissen, wohin mit seinen Händen und den Gedanken in seinem Kopf. Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als die Menschen um ihn herum auf die Tanzfläche drängten. Sie geriet ins Wanken und konnte sich gerade noch an seinem Arm festhalten. Ihre Berührung brannte auf seiner Haut und alles ihn ihm schrie vor Schmerz und Sehnsucht. Langsam wanderte ihr Blick zu ihm hinauf, sie waren nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt. Sie duftete immer noch nach Pfirsichen stellte er, glücklich berauscht fest. Now that she’s back in the atmosphere I’m afraid that she might think of me as plain ol’ jane Told a story about a man who is too afraid to fly so he never did land „Sollen wir…“Seine Atmung setzte langsam wieder ein, während er mit einem Kopfnicken auf die Tanzfläche deutete. Tell me did the wind sweep you off your feet Did you finally get the chance to dance along the light of day Ein schrilles Schellen ließ den Moment verblassen, während Sora hastig nach ihrem Mobiltelefon kramte und den Anruf entgegen nahm. Hin und her gerissen lauschte sie der Stimme auf der anderen Seite der Leitung und richtete ihre Augen auf ihn. Ihr Blick verriet, dass es ihr genauso gehen musste, dass da dieses große Gefühl in ihr war, das sie seit Jahren mit sich herumtrugen. Doch sie entfernte sich zunehmend im Getümmel und als sie aufgelegt hatte, ließ sie die Schultern hängen. Sein Herz stolperte und Sora trat auf Miyako zu, die sich von ihrem Ehemann löste und den Schilderungen der Freundin lauschte. Sie umarmten sich und dann trat sie langsam auf ihn zu mit einer Miene, die nichts gutes verhieß. And head back to the milky way „Entschuldigen sie.“ Eine aufgeregte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er blickte auf zwei Mädchen – den grellen Haaren nach zu urteilen, Verwandte von Miyako, die ihn mit großen Augen anstarrten. Eines der Mädchen löste sich mutig von der anderen. „Könnte ich ein Autogramm bekommen?“ Sie reichte ihm schüchtern eine der Stoffservierten, die auf den umliegenden Tischen lagen, und er konnte die Aufregung in ihrem Gesicht ausmachen. Jene Aufregung, die er jedes Mal sah, wenn er auf der Bühne stand, und für die sich all die Strapazen, die das Musikerleben mit sich brachten, lohnten. And tell me, did Venus blow your mind „Na klar…“ Lächeln nahm er den Stift entgegen, der ihm mit zitternder Hand entgegen gestreckt wurde. „Wie heißt du denn?“ „Minako“, flüsterte das Mädchen andächtig und presste die Handflächen gegeneinander. Schwungvoll setzte er sein Zeichen auf die Stoffservierte und seine Augen fanden Sora, die in einigen Metern Entfernung ihre Handtasche von einem Stuhl gefischt hatte und ihm lautlos zunickte. Was it everything you wanted to find Eines Tages, formten ihre Lippen lautlos und das Versprechen, das sie einander gegeben hatten, hallte leise über sie hinweg. Und plötzlich fiel ihm das Lächeln gar nicht mehr schwer. Der Schmerz und die Sehnsucht ließen nach. And did you miss me while you were looking for yourself out there Für einen kurzen Moment badete er in ihrem Anblick, bevor sie hinter den wehenden Vorhängen verschwand, die in das Hotel hineinführten. „Danke.“ Glücklich drückte das Mädchen namens Minako die Servierte an sich und verschwand lachend im Menschengetümmel, während er der Melodie des Liedes lauschte. Seine Träume waren noch nicht ausgeträumt, es gab noch so viel zu entdecken. Doch eines Tages würden sie glücklich sein – zusammen glücklich sein – das wusste er. *** Müde Steine Sie spürte seine Hand auf ihrem Rücken und es fühlte sich an, als würde sie über die Tanzfläche fliegen. Sie hielt ihre Augen geschlossen, um das Gefühl nah bei sich behalten zu können, doch Takeru wollte reden. Die Unruhe kribbelte bis in seine Fingerspitzen, während sie ihren Problemen davon zu tanzen versuchten. Can you imagine no love, pride, deep-fried chicken Your best friend always sticking up for you, even when I know you’re wrong Aber sie wollte nicht reden, nicht hier, nicht heute, nicht mit ihm. Jeden Tag konnte sie die Enttäuschung in seinen Augen erkennen, darüber, dass sie ihre Zeit in der Digiwelt verbrachte, anstatt für wichtige Klausuren zu lernen, dass sie in einem Supermarkt arbeitete, anstatt die Vorlesungen zu besuchen, während er so glücklich schien, seit er studierte. Die Universität hatte die Kluft zwischen ihnen nur noch größer werden lassen. Ihre unterschiedlichen Vorstellungen waren mit Eintritt ins Studiums aufeinander geprallt. Sie hatten sich aneinander wund gerieben, wie die kleinen Steine am Sand, die tagein, tagaus von den Wellen überrollt wurden und so all ihre Ecken und Kanten verloren, während das Salzwasser sie zähmte und müde machte. Can you imagine no first dance, freeze dried romance five-hour phone conversation The best soy latte that you ever had – and me Verzweifelt hatten sie sich in den letzten Jahren aneinander festgekrallt, aus Angst vor den Konsequenzen einer endgültigen Entscheidung und auch in diesem Augenblick wagte sie es nicht, den Tatsachen ins Auge zu schauen. Deshalb ließ sie sich fallen und von der Musik tragen. Entfloh ihm auf einer Melodie und versteckte sich hinter den Tönen. So lange sie tanzten, redeten sie nicht. Tell me did the wind sweep you off your feet Did you finally get the chance to dance along the light of day And head back toward the milky way Doch Takeru räusperte sich und verlangsamte seine Schritte. Unnachgiebig. Sie konnte es ihm nicht verübeln, auch wenn sie ihn dafür ein bisschen hasste. „Ich hab dich gesehen“, begann er. „Dich und Wallace…“ Sie schwieg, wollte ihm widersprechen, aber auch sie war müde, wie die Steine am Strand. Müde, es ihm ständig recht zu machen. „Wallace… Ist da etwas…“, setzte er an und das Zittern in seiner Stimme war kaum zu überhören. „Ich mache mir Sorgen um dich…“ Und da war sie wieder, die Verzweiflung, die sie so oft in seinen Augen ausmachen konnte, wenn er sie beobachtete, und glaubte sie würde es nicht bemerken. „Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich dir helfen soll, Hikari…“ Tell me did you sail across the sun Did you make it to the milky way to see the lights all faded And that heaven is overrated Absurderweise tanzten sie immer noch, zwischen all den glücklichen Paaren. Er schien keine Antwort von ihr erwartet zu haben. „Ich dachte wirklich, dass es besser würde, sobald wir studieren, dass du dich fangen könntest und dein eigenes Leben endlich in die Hand nehmen würdest, und ein kleiner Teil von mir hofft das auch heute noch. Aber du verstrickst dich einfach immer weiter in diesem Wahn, eines Tages deinen Bruder zu finden und ihn nach Hause zu bringen…“ Sie wollte das alles nicht hören, doch Takeru blieb dieses eine Mal in seinem Leben unerbittlich. „Es gibt auch noch andere Menschen auf der Welt, die dich lieben – und die nicht einfach so gegangen sind. Deine Eltern, deine Freunde – und mich!“ Tell me, did you fall for a shooting star One without a permanent scar And did you miss me while you were looking for yourself? „Du verstehst das nicht!“ Sie versuchte sich von ihm loszumachen, sich zu befreien. „Die Uni und die ganze Lernerei, dein Manuskript, oder dass meine Mutter unbedingt möchte, dass ich Pädagogin werde – all das interessiert mich nicht.“ Tränen brannten auf ihrem Gesicht, während sie ihm die Worte entgegenschleuderte. Sie verletzte ihn, das wusste sie. And did you finally get the chance to dance along the light of day? „Ich will nur meinen großen Bruder zurück…“, flüsterte sie. „Und Wallace versteht das?“ Sein Gesicht verzog sich zu einer hässlich schmerzverzerrten Grimasse, während er sein Hand aus ihrer riss, als habe er auf eine heiße Herdplatte gefasst. Sie schwieg. „Ich kann das nicht, Hikari“, raunte er mit brüchiger Stimme. „Ich kann dich nicht mehr auffangen und aus jeder Depression retten, nur um zu sehen, wie du dich bereits im nächsten Wahn verlierst. Ich will endlich wieder leben, ohne um dich herum schleichen zu müssen, aus Angst, ich könnte etwas sagen, das dich an ihn erinnert, oder etwas tun, das er getan hat…“ Sie schwieg. And did you fall for a shooting star? „Das war’s, oder?“ Takeru stemmte die Hände auf seiner Hüfte ab und musterte eindringlich die sandfarbenen Steine, mit denen die Terrasse gepflastert war. Sie nickte lautlos, schluchzend und er stürmte von der Tanzfläche an einem verdutzen Daisuke vorbei, während sie sich müde die Tränen vom Gesicht wischte. Es war 15 Uhr und 33 Minuten, und Takeru und Hikari waren Geschichte. Are you lonely looking for yourself out there? *** Author’s Note: Das ist mit Abstand das kitschigste, was ich jemals geschrieben habe. Mit. Abstand. Aber es dient der Geschichte – und es wird definitiv nicht zu Gewohnheit. Ich habe mir mit diesem Kapitel auch eine Herausforderung gestellt. Ein durchgängiger Songtext, der in die Geschichte eingewebt wurde, und anders als bei den Teilen zuvor, durch das gesamte Kapitel geht. Train – Drops of Jupiter schien mir dafür sehr geeignet. Ich hoffe, die Hochzeit war angemessen beschrieben. Zumal ich davon keinen Dunst habe und mir deshalb dachte, dass ich mal lieber bei den Gefühlen bleibe, als bei der ganzen Zeremonie. Miyakos Ja-Wort mag ich. Eine andere Variante kann ich mir bei ihr nicht vorstellen. Die Geschichte, wie Ken Miyakos Vater von der Hochzeit überzeugte, ist übrigens sehr lustig, vielleicht schreibe ich sie irgendwann mal auf. xD Die Sorato-Überschrift ist schön zweideutig – Sora heißt schließlich Himmel/Horizont. ^^ (außerdem hat immer ein Kapitelteil den Namen eines bekannten Films oder Buches gehabt, also alles für die Kontinuität, yay,^^), wenn ihr versteht was ich meine. Ich weiß, viele von euch sehnen sich nach einem großen Urknall, wenn sie sich wieder sehen, aber ich wollte nur diesen kleinen, kleinen Moment, der zeigt, dass da immer noch all das ist, was da in Kirschblütenschauer war, und vielleicht sogar noch viel mehr, aber dass da eben auch noch individuelle Träume und Wünsche sind, die sie leben müssen, um EINES TAGES ganz und gar beieinander sein zu können. Ich glaube nämlich felsenfest daran, dass man nur dann einen anderen glücklich machen kann, wenn man nichts bereut. Yamatos Liebe zur Musik ist tief verwurzelt und älter als die Liebe zu Sora. Derzeit leben sie zwei eigenständige Leben, die sich nicht vereinbaren lassen. Soras Telefonat war übrigens mit ihrer melodramatischen Chefin Claudette – Modedesignerin, für die Sora als Assistentin arbeitet. Furchtbar anstrengende Frau, die gerade jetzt eine Schaffenskrise hat. Und wenn Sora ihren Job behalten will, muss sie nun zurück nach Paris – Das Leben ist kein Wunschkonzert… So Takari – ihr werdet mich hassen, bestimmt, sicherlich, aber das Pairing hat ein ganz großes Problem: Es ist zu groß für das wahre, echte Leben. Die beiden sind so dermaßen vorbestimmt, dass es schon wieder ins Negative fällt. Ich glaube fest daran, dass sie die große Liebe sind, aber nicht die richtige. Wäre Hikari mit Daisuke zusammen, wäre es nie so weit gekommen, weil wir es hier mit zwei sehr psychologisch unsteten Charakteren zutun haben. Besonders Hikari. Der Weggang Taichis hat bei Hikari etwas ausgelöst, das sie nicht unterdrücken kann, aber Takeru unglücklich macht. Dabei handelt sie sowohl aus Liebe, als auch aus Egoismus – das weiß sie nur noch nicht. Es tut mir leid, aber die beiden müssen getrennt werden – allein schon damit Takeru seinen Weg geht. Das Wort Manuskript ist nicht umsonst gefallen…^^ Verzeiht mir, bis dahin PenAmour Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)