Strange World von jakey-lynn (Auch wenn du mich nicht sehen kannst, bin ich niemals weit ...) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - Wie alles begann --------------------------------------- Ich rannte um mein Leben. Ich hörte die Höllenhunde mit den drei Köpfen. Sie suchten nach mir. Wieder einmal. Wo sollte ich mich nur verstecken? Ich schlängelte mich geschickt um die Bäume herum. Doch ich hörte sie, spürte ihre dumpfen Sprünge auf der kalten Erde. Ich war gerade 2 Jahrhunderte alt. Einer meiner Vorfahren hatte mich vor diesen Tieren gewarnt. „Sie sind viel kräftiger als wir, wenn wir noch so jung sind, wie du. Halte dich auf jeden Fall von ihnen fern! Wenn sie dich ein Mal haben, wirst du ihnen nicht so schnell entkommen können. Also sei auf der Hut!“, hallte mir die Stimme meines Großonkels im Kopf wieder. Panik umschlang mein Herz. Ich hatte keine Flügel. War immer die schwächste im Rudel gewesen, bis sie alle verschwunden waren. Mich hatten sie nie kriegen können. Irritiert sah ich mich schnell um. Wo sollte ich hin? Zum Glück hatte ich wenigstens meine langen Krallen an den riesigen Pfoten. Mein weißes Fell an meinen vier Beinen war von der Erde schon ganz schmutzig. Auch der Rest meines Körpers, der mit schwarzem Fell, dunkler als die Nacht, bedeckt war, war über und über mit eingetrocknetem Schlamm eingehüllt. Außerdem schmerzte meine große Bisswunde an meiner linken Flanke. Dort hatten mich vor wenigen Minuten noch die drei Köpfe des ersten Höllenhundes erwischt. Die Wunde blutete unaufhörlich. Schmutzig war sie auch schon. Ich hatte nicht mal genügend Zeit sie zu säubern. Ich sammelte Kraft und lief schneller. Plötzlich erkannte ich einen anderen Geruch. Etwas das ich vorher noch nie gerochen hatte. Was war das? Ein neuer Feind? Ein tiefes Knurren stieß aus meiner Kehle hervor. Was es auch war, ich würde es besiegen! Tief grollend sprang ich auf die Gestalt zu, die sich plötzlich vor mir aufstellte. Wir kugelten über den matschigen Grund. Vor uns war ein Abgrund und ehe wir uns versahen fielen wir immer tiefer in die Schlucht. Böse knurrte ich meinen sogenannten Feind an bereit ihm entweder meine glänzenden, scharfen Zähne oder verdreckten, blutigen Krallen in sein Fleisch zu hauen. Doch ich kam nicht dazu. Nach einem scheinbar unaufhörlichen Fall, landeten wir beide in einem starken Wasserstrom und wurden kurzfristig voneinander getrennt. Ich versuchte gegen meine Schmerzen anzukämpfen und sprang mutig zwischen den vielen Felsen hin und her um meinen Feind zu erwischen. Als ich ihn fast erreicht hatte, traf mich ein glänzender Gegenstand mit drei scharfen Enden an meinem rechten Oberarm. Ich brüllte auf vor Schmerzen, fiel ins Wasser und wurde von dem starken Strom mitgerissen. Als ich erwachte, hatte ich mich schon zurückverwandelt, war wieder in meiner menschlichen Gestalt. Meine langen schwarzen Stirnfransen mit hellroten Strähnen, hingen mir ins Gesicht als ich mich langsam aufsetzte. Der Rest meiner langen dunklen Mähne, die dieselben roten Strähnen hatte, hing mir lose über die Schultern. Mit der linken Hand stützte ich mich am Boden ab. „Schön, du bist wieder wach“, ertönte plötzlich eine fremde Stimme. Sofort sprang ich in Alarmbereitschaft auf die Beine, um Sekunden später wieder auf die Knie zu sinken, da ich starke Schmerzen in meinem linken Oberschenkel spürte. Daher drang nur ein tiefes Knurren aus meiner Kehle. Meine grünen Augen hefteten sich drohend auf mein Gegenüber. Dieser lächelte mich nur aufmunternd an. Als ich in seine graugrünen Augen blickte, konnte ich nur Mitgefühl und tiefe Ruhe erkennen. Irritiert huschten meine über sein Gesicht und schließlich über den Rest seines Körpers. Verwirrt blickte ich ihn weiterhin an, unfähig irgendwas zu sagen. Er warf ein wenig seinen Kopf zurück, damit seine schwarzen Haare, mit giftgrünen Spitzen und türkisen Strähnen, das rechte Auge nicht mehr verdeckten. Dann legte er ihn etwas schief, sodass er mich besser sehen konnte. Seine Lippen umschmeichelte ein sanftes Lächeln. Noch immer erstaunt betrachtete ich den Rest seines Körpers. Er war sehr muskulös, obgleich er sehr schlank war. An seinen Unterarmen konnte ich Verbände ausmachen und um seine Hände hatte er schwarze Bänder gewickelt. Der Fremde trug ein schwarzes T-Shirt mit giftgrünen Verzierungen, sowie eine schwarze Shorts und ebenso schwarze Hi-Tops. Nachdem ich ein paar Mal meinen Kopf schief gelegt hatte, sah ich wieder in seine Augen, die so freundlich waren und eine angenehme Wärme ausstrahlten. Ich zog geknickt meine Augenbrauen zusammen und blickte traurig zu Boden. „Was ist denn los mit dir?“, ertönte wieder diese sanfte, tiefe Stimme. Ich schüttelte langsam den Kopf. „Wie komm ich hier her?“, fragte ich nach kurzem Zögern. „Nachdem du am Oberarm verletzt wurdest, habe ich dich gerettet und in diese Höhle gebracht. Die Höllenhunde sind übrigens verschwunden. Du dürftest in Sicherheit sein, Kat“, lächelte der Fremde. „Wo-woher weißt du meinen Namen?“ Erstaunt blickte ich ihm wieder in die Augen. „Na ja“, begann er verlegen, „das weiß ich leider selber nicht genau. Es ist nur so, dass ich dich von irgendwoher zu kennen scheine. Weißt du, ich bin vor einem Jahrhundert eingefroren worden, um dann die spätere Welt zu retten. Ich bin schon seit einigen Monaten unterwegs. Stets auf der Suche nach dir. Wie’s aussieht haben wir uns zufällig wiedergetroffen.“ Er lächelte entschuldigend. „A-aber ich … ich kenne dich doch gar nicht!“, stammelte ich. Traurig lächelte mich der Fremde an. „Mein Name ist Keith. Ich bin ein Mensch. Doch mich scheint irgendeine besondere Aura zu umgeben, die mich am alt-werden hindert. Deshalb konnte ich so lange überleben.“ Er senkte den Kopf, sodass seine Haare wieder sein rechtes Auge verdeckten. Doch auch die auf der anderen Seite hüllten ihn ein. „Hey … ahm …Keith. Sei nicht traurig. Ich bin hier. Tut mir leid, dass ich dich angegriffen hab. Ich wusste ja nicht, dass wir uns, mehr oder weniger, kennen.“ Plötzlich empfand ich irrsinniges Mitgefühl für ihn. Auf einmal war er mir irre wichtig. Ich wollte ihn wieder lächeln sehen, wollte seine trüben Gedanken vertreiben. Vorsichtig legte ich meine linke Hand auf seine rechte. Doch er drehte sie herum und hielt meine sanft fest. Ein Kribbeln fuhr meinem Arm hoch. Ich fühlte mich auf einmal wahnsinnig zu ihm hingezogen, wollte seinen starken Körper an meinem spüren. Langsam kroch ich auf ihn zu und streckte meinen rechten Arm nach ihm aus. Unmittelbar spürte ich einen stechenden Schmerz und blickte drauf. Die offenbar tiefe Wunde war verbunden. Keith sah wieder hoch zu mir und lächelte mich liebevoll an. „Hast … hast du das gemacht?“, stotterte ich. „Ja, auch deine andere Wunde habe ich verbunden. Das ist beim Retten inklusive“, grinste er leicht. Auch mir wurde ein leichtes Lächeln entlockt. Vorsichtig beugte er sich zu mir vor und umarmte mich. Erstaunt, wie mir geschah, legte ich meine Arme um seinen Körper, ohne seine Hand loszulassen, und drückte ihn an mich. Wie ich das nur vermisst hatte! Seit Monaten war ich schon auf der Flucht gewesen, ohne Anhaltspunkt. Mein Rudel hatte ich zurücklassen müssen, als die Höllenhunde aufgetaucht waren. Was mit ihnen geschehen war, wusste ich nicht. Aber ich fühlte mich wahnsinnig geborgen bei meinem Retter. Ich wollte noch lange nicht, dass er mich losließ. Plötzlich hörte ich mit meinem scharfen Gehör ein Geräusch. Bereit Keith und mich zu beschützen, horchte ich auf und konzentrierte mich auf das Gelärm. Mit meinen aufmerksamen Augen suchte ich die Umgebung draußen ab. Ich lauschte angestrengt, konnte schwere Schritte über mir wahrnehmen. „Was ist los?“, wisperte Keith. „Da ist irgendwer. Wir müssen weg von hier und zwar schnell.“ Entschlossen stand ich auf. „Komm, beeil dich. Wir müssen laufen.“ Als er immer noch nicht stand, erblickte ich erstmals den blutigen Verband an seinem rechten Bein. „Oh, war das meine Schuld?“, fragte ich ihn. „Na ja, nicht direkt“, gestand er vorsichtig. „Tut mir leid. Dafür gibt’s für dich einen Abschleppdienst“, grinste ich. In wenigen Sekunden war ich wieder in meiner scheinbaren Wolfsgestalt, mit den langen Krallen. Ich legte mich dicht vor ihn hin, sodass er mühelos auf meinen Rücken steigen konnte. „Bin ich dir eh nicht zu schwer?“, erkundigte er sich leise. „Aber nein“, lachte ich geräuschlos. „Halt dich gut fest“, informierte ich ihn noch, ehe ich aus der Höhle preschte. Hinter mir hörte ich schon meine Verfolger. Soldaten ritten auf ihren Finsterpferden. Pferde gekreuzt mit einem Wolf. Sie waren alle schwärzer als die dunkelste Nacht, etwa 3 Meter hoch, mit großen, schweren Pfoten, die bestückt mit langen, scharfen Krallen waren. Leider hatten die auch Flügel. Elegant wich ich den Kugeln aus, die auf mich geschossen wurden. Schlängelte mich zwischen den Bäumen hindurch. Die Viecher holten ziemlich schnell auf. Ärgerlich entfloh mir ein Knurren. „Was ist los? Kannst du sie nicht abhängen?“, fragte Keith. „Sie können fliegen, dadurch haben sie einen großen Vorteil“, antwortete ich ihm. „Dann überlass sie mir!“, rief er noch ehe er sich von meinem Rücken abstieß und von Baum zu Baum sprang, bis er bei dem fliegendem Soldaten ankam. Keith zeigte eine enorme Wendigkeit. Ich hatte natürlich sofort kehrt gemacht und war hinter ihm her. Mein Freund konnte dem Soldaten viele Schnittwunden mit einem Messer zufügen. Doch plötzlich traf ihn eine Metallkugel in seiner linken Schulter. Kurz hielt Keith inne ehe er dem Soldaten die Kehle durchschnitt und sich auf den nächsten stürzen wollte. Ich rannte so schnell ich konnte und fing für meinen Freund die nächste Kugel ab. Mit vereinten Kräften bezwangen wir gemeinsam die noch übrigen Finsterpferde und ihre Reiter. Keith hatte weitaus mehr einstecken müssen als ich. Er blutete am ganzen Körper. Mit einer schnellen Bewegung schaffte ich es ihn auf meinen Rücken zu befördern und rannte was meine Beine noch hergaben. Ich wusste nicht wie lange ich lief. Alles sah identisch aus, wenn man es aus menschlicher Sicht betrachtet hätte. Doch meinen scharfen Augen und Ohren blieb nichts verborgen. Ich hörte weit oben in den Wipfeln die wenigen Vögel, am Boden die kleinsten Mäuse, in weiter Ferne Wasser rauschen, doch sonst war es still. Keith stöhnte leise auf. Seine Wunden sahen ziemlich schlimm aus. Vor wenigen Minuten hatte ich einen Unterschlupf für uns ausmachen können. Ich war wieder in meiner menschlichen Gestalt. Trug nur dieses schwarze, zerschlissene, kurze Top, dass ohne Ärmeln war und eine schwarze, zerrissene Hotpants. An den Füßen hatte ich wie immer schwarz-grüne Hi-Tops. An meinem Bauch und Rücken befanden sich viele kleine Kratzer und Schnittwunden an meinen Unterarmen. Langsam öffnete Keith seine Augen. „T-tut mir leid. Ich dachte, ich wäre stark genug.“, brachte er raus. Er lag auf dem Rücken, auf einem „Bett“ aus Moos und Blättern. „Schon ok. Vielleicht kann ich dir helfen. Warte hier, ich hole Heilkräuter. Nicht bewegen!“, forderte ich ihn auf und verließ mit hastigen Sprüngen das Versteck. Zum Glück konnte ich ein paar Metern von unserem Unterschlupf entfernt ein paar heilende Kräuter ausfindig machen. Danach eilte ich zurück zu meinem Freund. Bei ihm angekommen legte ich ihm die Kräuter auf die zahlreichen Wunden. Er kniff vor Schmerz die Augen zusammen. Nach wenigen Sekunden entspannte er sich wieder und sah mich dankend an. „Mann, auf was für einen Verrückten bin ich denn hier gestoßen?“, grinste ich ihn an. „Auf genau so einen Verrückten, der sein Leben für dich geben würde“, lächelte er zurück. „Du spinnst doch“, meinte ich amüsiert. „Mag sein, aber das ist mein Ernst“. Entschlossen blickte er mir in die Augen. „Gut, denn ich würde auch meines für deines geben“, antwortete ich. „Tu’s nicht“. Plötzlich sah Keith ziemlich frustriert drein. „Ich will nicht, dass du meinetwegen umkommst“. Seine Augen wirkten irrsinnig traurig und betrübt. Die Augenbrauen waren zusammengezogen. Sein Kopf sank zur Seite. „Was redest du da?“, wollte ich verstört wissen. „Vor 2 Jahrhunderten“, begann er. „Ach, ich kann es dir nicht sagen“, meinte er verdrießlich und setzte sich auf. „Wieso nicht?“, bohrte ich weiter. „Es geht einfach nicht!“, meinte er streng, sprang auf und rannte weg. Ich wollte hinter ihm her, doch er warf ein Messer in meine Richtung, welches mich verfehlte. „Folge mir nicht“, meinte er noch, ohne mich anzusehen, sprang von Baum zu Baum und ließ mich allein zurück. so das war das erste Kapitel ich freue mich über Lob und Kritik (: LG Jakey Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)