Competition - My Ass! von Shoot_the_puppy (written by crazypark & me) ================================================================================ Kapitel 17: Make U Hardo Gay 1.0 -------------------------------- Kapitel 17 Wieder eine Woche rum und so viele tolle Kommis Danke Danke Danke :D Irgendwie werden die Kapitel auch immer länger X__x macht ja nichts xD vielleicht schaffen es die beiden dann mal etwas schneller aus dem Knick zu kommen ^^“ Viel Spaß beim Lesen *** Make U Hardo Gay 1.0 Jin Ich schwebte den ganzen restlichen Tag und auch den darauffolgenden morgen auf Wolke sieben und hätte dies sicherlich noch einige Zeit getan, hätte es nicht den Anruf von ganz oben gegeben. Nein, nicht von Gott, sondern vom Management. Meine gute Laune war dahin und ich wünschte mir meinen Beruf zum Teufel, als ich erfuhr, um was es ging. Hatten die Leute alle kein eigenes Leben, um dass sie sich kümmern mussten? Offensichtlich nicht und diese Tatsache brachte mein Blut in Wallung. Dementsprechend nett fiel auch meine Antwort aus, als wir nach den Gründen für unser unvorsichtiges Verhalten gefragt wurden. Die gingen mir alle so auf den Sack mit ihren verschrobenen Ansichten und vorsintflutlichen Moralvorstellungen, die vermutlich noch aus dem Mittelalter stammten. Am liebsten hätte ich denen noch ganz andere Worte vor den Latz geknallt, aber zum Glück für die und wohl auch mich und meinen Job, kam ich nicht mehr dazu, weil wir das restliche Meeting über komplett ignoriert wurden. Meine Versuche, Kame aufzuheitern scheiterten auch kläglich und ich war nur noch gefrustet, als ich zu Hause ankam. Ich hatte nicht einmal mehr den Nerv, mich von meinem Chocolatier aufheitern zu lassen. Den nächsten Tag hatte ich wieder bessere Laune und über Nacht meinen Kampfgeist zurückgewonnen. Mein Plan war wie folgt: Kame klar machen, dafür sorgen, dass wir beide in der Band bleiben und die Kinoveranstaltung unfallfrei über die Bühne bringen. Mir wurde eine weibliche Begleitung namens Goto Maki zur Seite gestellt und ich musste allein bei ihrem Namen über die Frau feiern. Gedanklich nannte ich sie bereits „Sushi to go“. Ich sollte bei der Feier dann aufpassen, dies nicht laut auszusprechen. Im Internet hatte ich mich gleich über die Gute informiert. Ich musste ja schließlich wissen, auf was ich mich da einließ. Schlecht aussehen tat sie schon mal nicht, immerhin etwas, was unsere Firma auf die Reihe bekam. Leider Gottes verlor ich schnell das Interesse an ihr und googelte lieber die beim Meeting erwähnten Bilder von Kame und mir. Glücklicherweise schien unsere PR-Abteilung bereits Erfolg gehabt zu haben, denn ich konnte keine mehr finden. Dafür stieß ich auf ganz andere Dinge: Fanfictions über eine vermeintliche Liebesbeziehung zwischen meinem Kollegen und mir. Mir blieb bald die Spucke im Hals stecken, als ich das las. Wir benahmen uns wirklich zu auffällig, wenn es schon die Fans checkten. Denn die Geschichten existierten nicht erst seit ein paar Tagen. Es war vielleicht doch nicht die schlechteste Idee, uns zwei Mädels zur Seite zu stellen. Einige Leute, die mit dem Film beauftragt waren, wie zum Beispiel DVD-Produzenten etc., wollten sich die besten Szenen vom Drama ansehen und es würden leider auch jede Menge Presseheinis dabei sein, die nur darauf warteten, Auffälligkeiten abzulichten und dumme Fragen zu stellen. Warum jedoch auch unsere Bandkollegen genötigt wurden, sich den Schund zu Gemüte zu führen, war mir schleierhaft. Irgendetwas lag da im Argen und ich hasste es, wenn ich nicht über solche Dinge Bescheid wusste. Wenigstens war Yukie ausgeladen worden, da sie mal wieder Stellung wegen irgendwelcher Schlagzeilen nehmen musste. Ich würde Kyo demnächst darauf ansprechen. Der Abend, auf den ich im großen und ganzen gerne verzichtet hätte, stand an und ich versuchte, mir mein Lachen zu verkneifen, als ich auf das Maki-Röllchen traf. Was musste sie bei ihrer hellen Haut auch ein schulterfreies, schwarzes Kleid anziehen? Damit sah sie erst recht aus wie Reis in Algen gewickelt. Ein Glucksen unterdrückend begrüßte ich sie: „Hi, ich bin Jin.“ „Maki“, erwiderte sie lächelnd. Mein eigenes Grinsen würde ich wohl den restlichen Abend nicht mehr aus meinem Gesicht bekommen. Ich musste jedoch sagen, die Frau war mir sympathisch. Wir redeten zwar die ganze Zeit nur Smalltalk und über die Arbeit, aber dies auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise. Wäre ich nicht schon verliebt, hätte ich sie durchaus daten wollen. Aber ganz offensichtlich schien sie gar nicht an mir interessiert zu sein, wenn ich so ihren Blicken folgte. Denn die gingen eindeutig immer wieder zu Ueda. „Interessiert?“, fragte ich sie daher direkt. Sie lief rot an und antwortete: „Der eigentliche Grund, aus dem ich hier bin.“ Also, jetzt war ich doch ein wenig gekränkt. Nicht, dass ich es ihm nicht gönnte, aber so eine direkte Abfuhr zu kassieren, traf mein Ego ganz gewaltig. „Sorry“, meinte sie, als sie meine entgleisten Gesichtszüge bemerkte. „Ich mag dich auch, so ist es nicht. Aber auf deinen Kollegen habe ich schon lange ein Auge geworfen und da habe ich die Gelegenheit genutzt.“ „Ich werd's verkraften.“ „Kannst du da etwas für mich arrangieren?“ „Warum gehst du nicht einfach zu ihm rüber?“ „Heute Abend kommt das für dich vielleicht etwas ungünstig.“ Wo sie recht hatte. Die Pressefutzis lauerten schon wie die Aasgeier in den Ecken auf etwas Verdächtiges. Wenn man nicht aufpasste, hackten sie einem ohne zu Zögern die Augen heraus, um sie dann meistbietend zu verhökern. Daher verkrümelten Maki und ich uns möglichst unauffällig aus dem Saal in den angrenzenden Flur. Ich gab ihr meine Handynummer und versprach, sie zu meiner anstehenden Party einzuladen. Mein Geburtstag war zwar schon gewesen und wurde bei Cartoon abgehandelt, aber diesen Kindergeburtstag konnte ich mir auch in die Haare schmieren. Ohne Alkohol keine Feier, das war nun mal meine Devise. Außerdem suchte ich mir die Leute, mit denen ich feierte, lieber selbst aus. Die Ansage für die Filmvorführung ertönte und ich wunderte mich, dass sich unser Regisseur noch gar nicht hatte blicken lassen. Der nutzte doch sonst jede Gelegenheit, um uns zu nerven. Ich hatte auch wieder dieses Gefühl, beobachtet zu werden. Das beunruhigte mich wirklich, wenn ich daran dachte, was beim letzten Mal dabei das Resultat gewesen war. Jetzt musste ich erst einmal die Kinovorführung überstehen. War ja klar gewesen, dass sich unsere Kollegen über den etwas ausgeartete Filmkuss lustig machen würden. Was mussten die das auch unbedingt zeigen? „Ohne Zunge kann ja jeder. Ich wollte den Zuschauern etwas bieten“, verteidigte ich uns, als die Lichter wieder angingen. „Damit machst du gleich bei deiner Begleitung weiter, was?“, fragte mich Koki grinsend. „Bin nicht interessiert. Ich hab da nämlich etwas viel besseres in Aussicht“, sagte ich und lächelte dabei Kame an. Zum Glück saßen wir noch zu dritt in der Reihe, sodass es niemandem außer Koki auffallen würde, dass ich nicht ihn ansah. Aber langsam hatte ich den Eindruck, dass er mehr wusste, als er zugab. Er grinste mich des öfteren seltsam an und hatte diesen wissenden Ausdruck in den Augen. So als kannte er unser Geheimnis. Am Ende hatte sich Kame ihm anvertraut, was mich nicht wundern würde, so oft wie die beiden Zeit miteinander verbrachten. Und ich bräuchte dann auch kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, weil ich es Kyo gesteckt hatte. Als mein Blick wieder auf Koki fiel, hatte er erneut diesen Ausdruck drauf, sagte aber nichts mehr dazu. Dafür waren die anderen in heller Aufruhr und quetschten mich die nächsten Minuten aus, wer denn die Glückliche wäre. Hätte ich bloß meine Klappe gehalten. Aber ich hatte das Bedürfnis gehabt, Kame aufzuheitern, da er einen gereizten Eindruck erweckte. Kein Plan, was ihn schon wieder störte und ob das die beste Methode gewesen war, seine Stimmung zu bessern. Das Einzige, was ich geerntet hatte, war ein irritierter Blick, nachdem er wieder unter dem Vordersitz hervorgekrochen war. "Also geht das klar mit deiner Party?", fragte mich das Röllchen, als wir uns nach der Vorführung wiedertrafen. "Kannst dich auf mich verlassen", grinste ich sie an. "Du bist der Beste", sagte sie und gab mir einen Handschlag. Danach begab sie sich zu Kames Begleitung, die dieser so charmant abserviert hatte. Und eben dieser Charmeur funkelte mich gerade wütend an. Ach du kacke, ich hatte gar nicht bemerkt, dass er uns beobachtet hatte. Er machte auf dem Absatz kehrt, als er meine Aufmerksamkeit registrierte und diesmal war es an mir, ihm hinterherzurennen. "Bleib doch mal stehen", sagte ich, als wir auf dem Flur angekommen waren. Er gehorchte sogar tatsächlich. Sagen tat er allerdings nichts, dafür versuchte er mich mit Blicken ins Jenseits zu befördern. "Kannst du mir verraten, womit ich deine Feindseligkeit verdient habe?" "Willst du nicht lieber wieder zu deiner neuen Freundin?", fragte er mich stattdessen. "Du bist ja eifersüchtig", lächelte ich verzückt. "Warum freut das nur alle?", grummelte er. "Wen denn noch?", hakte ich irritiert nach. "Ähm...ich...nicht so wichtig. Man, du bringst mich völlig aus dem Konzept", rief er gefrustet. "Meinst du, da geht es mir mit dir besser?“ Am liebsten hätte ich ihn gegen die Wand gedrückt und ihm gezeigt, wie sehr er mich verwirrte, allerdings war die Gefahr, erwischt zu werden, eindeutig zu hoch. "Lass uns wieder reingehen, bevor noch jemand was merkt." So wie die uns derzeit beobachteten, war das nur eine Frage der Zeit. Wir überstanden die kack Veranstaltung ohne weitere Zwischenfälle und ohne, dass der Regisseur auch nur einmal aufgetaucht wäre. Was auch merkwürdig war: Die Journalisten hielten alle die Füße still. Was zum Henker war hier nur los? Heute Abend würde ich das sicher nicht mehr herausfinden und ich wollte nur noch von hier weg, daher verklickerte ich meinen Kollegen, dass ich Bock auf eine Aftershowparty hätte. „Yeha, Party“, brüllte Koki schon leicht besoffen drauf los und ich schlug mir innerlich gegen die Stirn. Die Köpfe der Reporter flogen auch sofort herum, so als wären sie Zombies, die das Wort „Menschenfleisch“ vernommen hatten. Ich konnte mich nur schwerlich zurückhalten, ihm nicht gegen das Schienbein zu treten. Hilfesuchend blickte ich zu Kame, der jedoch nur mit den Augen rollte. Ich war nur von Armleuchtern umgeben, alles musste man selber machen! Fieberhaft überlegte ich, wie wir hier nur ungesehen weg kamen, als mir eine Idee kam: Schnell flitzte ich zu Maki, um sie über mein Problem zu unterrichten und sie versprach, sich darum zu kümmern, bevor wir uns verabschiedeten. „Los geht's“, meinte ich zurück bei den anderen und steuerte auf den Ausgang zu. Meine Kollegen folgten mir auch brav und wir kamen ungesehen nach draußen. Was auch immer sich Maki hatte einfallen lassen, sie hatte echt was gut bei mir. „Wir haben ein Problem“, sagte Ueda, als wir bei seinem Auto angekommen waren. „Ich hab schon etwas getrunken. Auto fahren kommt da nicht mehr so gut.“ Verdammt noch eins! Fragend blickte ich die anderen an. Koki hatte ja schon einen sitzen, Kame sah auch nicht mehr sehr nüchtern aus und Junno schüttelte nur mit dem Kopf. Prima und ich hatte keinen Führerschein. „Ich hab keinen Alk getrunken“, meldete sich Maru zu Wort. „Aber wir sind zu sechst“, merkte Ueda an. So langsam begann es, mich zu nerven. „Dann setzt sich Kame auf Jins Schoß“, grinste Koki fies. „Warum binden wir dich nicht einfach aufs Dach?“, fragte ich gereizt. „Weil wir kein Seil dabei haben?“ „Dann eben in den Kofferraum.“ Ich unterdrückte ein genervtes Stöhnen. Wenn wir uns hier noch eine Weile den Bauch in die Beine standen, würde Makis Ablenkungsmanöver umsonst gewesen sein. „Wir könnten auch einfach ein Taxi nehmen“, schlug Junno vor. Gott, manchmal fragte ich mich wirklich, ob ich mir nicht schon den kompletten Verstand weggesoffen hatte. Warum war ich nicht auf die Idee gekommen? „Ich fahr mit Kame im Taxi“, sagte Koki und schenkte mir noch ein gehässiges Grinsen. Und er wusste doch etwas! Das konnte kein Zufall mehr sein. Zähneknirschend stieg ich in Uedas Auto und wir fuhren endlich zur nächsten guten Bar. Jetzt brauchte ich dringend etwas zu Trinken. Am Ziel angekommen stürzte ich auch als erstes zur Bar und orderte mir ein Bier, um wieder runter zu kommen. Dieser ganze Abend ging mir gegen den Strich. Es wurde wirklich Zeit, dass ich mal wieder etwas zu meiner Entspannung beitrug. Auch wenn ich wusste, dass es nichts werden würde, solange Kame sich im selben Raum mit mir aufhielt. Innerlich gab ich mir einen Ruck und begab mich zum Rest der Truppe an den Tisch. „Man, Kame. Diese Risa war doch echt toll, was hattest du nur gegen sie?“, säuselte Ueda verträumt. Spinnt der? Der versaute mir meine ganzen Pläne! Der sollte etwas mit meiner Begleitung und nicht mit Kames anfangen. „Die schlägst du dir mal lieber wieder aus dem Kopf“, riet ich ihm. „Wieso, ist das etwa das Weib, was du in Aussicht hast?“, grinste Koki schon wieder so dämlich. Ich glaub, ich würde ihm demnächst Panzertape für seinen Mund besorgen. „Unbedingt“, rollte ich mit den Augen. „Du kannst doch alle möglichen Weiber haben, Jin. Lass mir wenigstens die“, jammerte Ueda rum. „Wenn du wüsstest“, murmelte ich. Oh man, so war das nicht geplant gewesen. Meine Stimmung wanderte immer weiter gen Tiefpunkt. Ich stürzte mein Bier hinter und begab mich mit dem Hinweis, dass ich Nachschub brauchte, an die Theke. So schnell würde ich von dort wohl auch nicht mehr weggehen. Nach einiger Zeit gesellte sich Kame zu mir. „Weibergeschichten“, seufzte er und setzte sich neben mich. „Ich kann immer noch nicht recht glauben, dass du auch auf Kerle stehst.“ „Tu ich eigentlich auch nicht.“ „Wie jetzt?“ „Längere Geschichte“, versuchte ich das Thema abzuwiegeln. Ich fürchtete nur, dass ich Kame irgendwann mal aufklären musste. Jedoch würde das unsere Beziehung wohl bloß noch mehr verkomplizieren und darauf konnte ich wirklich verzichten. „Ich mag Geschichten.“ „Nicht diese, glaub mir.“ Ich blickte von meinem Bierglas auf und sah ihn an. Hätte ich es bloß gelassen. Kame schmollte und sah dabei mehr als nur knuffig aus. Mein Herz begann augenblicklich aufgeregt in meiner Brust zu klopfen. „Ich erzähl's dir demnächst“, versprach ich, nur um ihn wieder lächeln zu sehen. Ich war so erbärmlich und schaufelte mir damit mein eigenes Grab. „Ich nehm' dich beim Wort.“ Zum Glück bohrte er nicht so lange wie Kyo. Das hätte mir zur Krönung des Abends noch gefehlt. Wenn ich ihm die Story erzählte, würde er mich wahrscheinlich für ein riesengroßes Weichei halten und nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Wenn es nach mir ginge, könnte ich das bis in alle Ewigkeiten aufschieben. Kame Meine Neugier konnte ich nur schwerlich im Zaum halten. Ich hätte zu gern gewusst, was Jin genau damit meinte, dass er eigentlich nicht auf Kerle stand. Wie sollte ich das jetzt verstehen? Fand er nur mich scharf und nicht die sonstige Spezies? Am Ende war das Ganze nur eine Phase und ich der Angearschte. Aber dafür war es ihm scheinbar zu ernst. Warum sollte er sich sonst soviel Mühe geben? Es war doch zum Haare raufen! Warum war ich plötzlich so unsicher? Würde es mich stören, wenn er es sich wieder anders überlegen würde? Definitiv ja! Was für eine tolle Erkenntnis. Ich sollte mir selbst auf die Schulter klopfen.  Ich schielte rüber zu meinem Kollegen, welcher in sein Bier starrte, als würde es ihm die Zukunft zeigen können. Ich war heute verdammt noch mal eifersüchtig gewesen. Das war völlig neu. Ich wollte, dass seine Aufmerksamkeit mir galt, nur mir. Ich genoss seine Gesellschaft und er fehlte mir, wenn ich alleine war. Er brachte mich zum Lachen und in seiner Gegenwart konnte ich einfach nur ich sein.  Wenn ich all diese Dinge addierte, ergab das keine sehr gute Lösung. Ich wollte diese Schlussfolgerung nicht zulassen, obwohl es mir langsam dämmerte. Scheiße noch eins. Wir gehörten zu einer Band und in geraumer Zeit würde einer gehen müssen. Hier war kein Platz für solch romantischen Unsinn. Was hatte mich nur geritten, mich darauf einzulassen? Die Antwort war eindeutig: Jin. Leider nicht im wörtlichen Sinne. Okay, aus! Ich wollte solche Gedanken nicht mehr haben.  Ein Räuspern erlöste mich aus eben diesen und Jin blickte mich fragend an. Oh, ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich ihn immer noch anstarrte. „Ich...äh...trinkst du noch einen Kurzen mit mir, bevor ich abhaue?" Schnaps wäre jetzt genau das Richtige. Natürlich willigte der Ältere ein.  Wenig später verabschiedete ich mich von den anderen und machte mich ab nach Hause. Mein Kopf rauchte förmlich vom zu vielen Denken und ich wollte einfach nur noch meine Ruhe. Zum Glück waren die Sklaventreiber so human, den nächsten Tag nicht vollkommen zu zupacken. Es stand nur ein Tanztraining zu unserem neuen Song an und der Nachmittag war frei. Die Band lud sich zum wiederholten Male bei Ueda ein - nur diesmal mit seinem Wissen. Die Ausnahme bildete Jin, welcher scheinbar schon etwas anderes geplant hatte. Was es war, wollte er jedoch nicht verraten. Natürlich wurde ihm sofort ein Date mit seiner neuen Flamme angerichtet. Besagte Flamme war jedoch hoffentlich noch immer ich, hier anwesend, wusste nichts von einer eventuellen Verabredung und hatte erneut mit seiner Neugier und der aufkommenden Eifersucht zu kämpfen. Ich konnte nur hoffen, dass der Ältere einfach nur zum Zahnarzt musste. Es war vielleicht auch ganz gut so, dass er heute nicht dabei war. Ich brauchte dringend mal etwas Abstand, um meine Gedanken zu ordnen. Wir hockten alle auf der riesigen Couch. Auf dem Tisch standen schon diverse leere Bierflaschen herum. Die Stimmung war ausgelassen, zumindest bei den anderen, welche schon wieder bei dem leidigen Thema der angeblichen Neuen von Jin angekommen waren. Hatten die kein eigenes Leben? „Ich frage mich, warum er so ein Geheimnis aus ihr macht“, grübelte Junno. „Vielleicht ist sie so hässlich, dass er sich nicht mit ihr zeigen will“, mutmaßte darauf Maru und alle, ausgenommen von mir, brachen in schallendes Gelächter aus, bevor sie sich glucksend stritten, ob sie ein Pferdegebiss, Glubschaugen oder X-Beine hatte. „Ich hol Nachschub“, schnaubte ich griesgrämig und flüchtete mich schon beinahe in die Küche. So viel zum Thema Abstand. Selbst hier verfolgte mich dieser dumme Affe und wenn es nur als Inhalt der Gespräche von den anderen war. „Alles okay?“, riss mich Koki aus dem Gedanken, während ich Uedas Kühlschrank nach irgendetwas Hochprozentigem durchsuchte. Wenn das nicht alles bald ein Ende hatte, würde ich noch zum Gewohnheitstrinker werden. „Wie man es nimmt.“ Koki schien langsam ein schlechtes Gewissen bekommen zu haben. Sollte er gefälligst auch. Seine Kommentare gingen mir schon gestern tierisch auf die Nüsse und heute war es kein bisschen besser gewesen. Endlich wurde ich im Kühlschrank fündig und schnappte mir eine angerissene Flasche Bacardi und eine Cola. „Kommst du mit raus? Ich hab zur Zeit keine Lust, den anderen weiter beim Rätselraten zuzuhören.“ Tanaka stimmte zu und wir machten es uns im Garten auf zwei Liegen mit unserem neuen Mixgetränk bequem. „Weißt du, was Jin heute macht?“, nahm er das Gespräch wieder auf. War klar, dass die Frage kommen musste. Woher sollte ich das denn bitte wissen? Ich hatte leider keine hellseherischen Fähigkeiten. „Vielleicht ist er ja mit seinen Hamstern zum Tierarzt“, antwortete ich daher und konnte einen zickigen Unterton nicht unterdrücken. Das Thema nervte. „Jin hat Hamster?“ „Ja, auch wenn ich sie noch nicht näher begutachten durfte.“ „Warum das denn? Müssen Besuche beantragt werden?“ Wenn der wüsste, von was wir hier eigentlich redeten. Da konnte ich mir ein kleines Kichern nicht mehr verkneifen. Der Ältere stimmte mit ein, was bei ihm wahrscheinlich schon ein wenig am Alkohol lag. „Wie sieht es sonst bei euch aus?“ „Es stagniert“, antwortete ich ehrlich und leerte mein Glas, nur um es erneut zu füllen. „Er scheint es wirklich ernst zu meinen. Ich meine seine Blicke, der Spruch im Kino. Ich krieg' es zwar noch nicht ganz in meinem Kopf, aber scheinbar ist es wirklich so.“ Da war er nicht der Einzige. Mir wollte das Ganze auch noch nicht so recht verständlich erscheinen. Keine Ahnung warum, aber Jin blieb für mich ein Rätsel. Was wusste ich eigentlich von ihm? Verdammt, nichts. Vielleicht sollte ich diesen Umstand demnächst mal ändern. „Wann gibt es nun endlich das Happy End?“ Wo lebte der denn? Das war hier kein blöder Hollywoodfilm. Frustriert nippte ich erneut an der braunen Flüssigkeit und musste feststellen, dass ich es mit der Mischung wohl ziemlich gut gemeint hatte. „Wahrscheinlich nie“, antwortete ich irgendwann und erntete dafür einen geschockten Blick von meinem Kollegen. „Warum? Tu nicht so, als hätte es dich nicht auch erwischt.“ „Mich hat gar nichts erwischt.“ Höchstens vielleicht eine temporäre geistige Umnachtung. „Doch, die Flasche gleich deinen Schädel, damit du nicht mehr so einen Mist redest“, wedelte der Ältere mit der halbvollen Flasche herum und versuchte, bedrohlich dabei zu wirken. Ein Anblick für die Götter. „Selbst wenn da vielleicht was wäre...“ „Nicht wäre, ist!“ Hatte ich erwähnt, dass ich den Kerl ab und an wirklich umbringen wollte? Ich schnaubte entnervt und versuchte, diesen blöden Kommentar zu ignorieren. Wir einigten uns lieber darauf, zu Trinken, anstatt dieses leidige Thema weiter auszuführen. Zwischendurch sorge Koki für Nachschub, weil uns der Bacardi ausgegangen war. Keine Ahnung, wie viel Zeit inzwischen vergangen war oder was die anderen in dem Haus so trieben, aber wir hatten unseren Spaß. Mittlerweile waren wir beide so rotzen voll, dass wir nur noch scheiße von uns gaben. „Ich hab noch nie einen Kerl geknutscht“, lallte Koki und grinste dümmlich. Soviel zum Thema der geistigen Ergüsse hier. „Ich hoffe nicht, dass du den Umstand jetzt ändern willst.“ „Das hoffe ich auch“, ertönte plötzlich Jins Stimme hinter uns. Ach du Schande. Wo kam der denn her und warum hatte er seine zwei Zwillinge dabei? „Warum denn nicht? Gleiches Recht für alle. Du warst schon dran. Außerdem will ich auch mal eine Belohnung, wenn ich mir schon die ganze Zeit Kames Geheule anhören muss.“ Boah, so ein Verräter. Ich versuchte, Koki in die Seite zu boxen, verfehlte jedoch und kippte dank meines weg gesoffenen Gleichgewichtssinn von der Liege. Wenn ich hier schon auf dem Boden mein Dasein fristete, könnte der da oben mir auch den Gefallen tun, mir ein spontanes schwarzes Loch zu schicken. Zwar war ich hacketütendicht, aber ich schnallte leider immer noch, was Koki gerade dem anderen verklickert hatte. Man, war das peinlich. Es tat sich natürlich kein Loch auf. Wäre auch zu schön gewesen. Da Gras auch nicht zu meinen Leibspeisen gehörte, versuchte ich mich hochzustemmen, was leider nicht sonderlich gut funktionierte. Ich hätte erneut Bekanntschaft mit der grünen Fläche gemacht, wenn Jin mir nicht geholfen hätte, mich wenigstens aufzusetzen. Er kniete nun hinter mir und seinen Arm hatte er vorsichtshalber immer noch um mich gelegt, sodass ich nicht zur Seite wegkippen konnte. Da war er wieder: Mein strahlender Held. „Dauernd rettest du mich. Das nächste Mal bitte mit Ross und in Strumpfhosen.“ Gut, dass mein Hirn nicht mehr mitbekam, was mein Sprachzentrum für Schrott fabrizierte. Leider galt das nicht für den Älteren, denn der lachte nur leise. „Und bring deine Zwillinge mit. Die mag ich auch.“ „Du magst mich also?“ Darauf konnte ich nur noch dämlich kichern und lehnte mich mehr gegen Jin. Das fühlte sich verdammt gut an. Warum tat ich das nicht gleich noch mal öfter? Wie von alleine legten sich meine Hände auf seine. Ich konnte seinen warmen Atem an meinem Ohr spüren. Ein angenehmes Prickeln breitete sich in mir aus und ich bekam spontan das Verlangen, ihn einfach nur zu küssen. „Nehmt euch ein Zimmer oder ich mach gleich mit“, kam es mehr oder weniger deutlich von Tanaka, welcher dreckig grinste. „Denk nicht mal dran. Komm, ich bring dich rein.“ Jins Stimme verursachte eine Gänsehaut in meinem Nacken. Ich bekam gerade echten Fickreiz. Etwas umständlich half er mir hoch und schleuste mich ungesehen am Wohnzimmer vorbei in das obere Stockwerk. Ich schwankte munter durch den Flur und enterte das erstbeste Zimmer. Mir wäre auch eine Abstellkammer jetzt recht gewesen, aber ich fand sogar eine Räumlichkeit samt Bett. Was für ein Luxus. Erfreut von meiner Entdeckung schmiss ich mich auf dieses und musste feststellen, dass sich das Ding auch noch drehte. Oder war das nur in meinem Kopf? Jin stand etwas ratlos im Türrahmen und wusste scheinbar nicht so recht, was er jetzt machen sollte. Tja, mir kamen da so einige Ideen, wenn diese verdammte Karussellfahrt nur mal aufhören würde. Mir wurde schon ganz anders davon. Ich spürte, wie sich die Matratze neben mir ein Stück senkte. Ich drehte mich sofort auf den Rücken und blickte direkt in ein paar braune Augen, welche auf mich hinab sahen. Der Rest lief wie von alleine ab. Schneller, als mein Hirn es registrieren konnte, hatte ich den Älteren schon an seinem Shirt gepackt und zu mir nach unten gezogen, um meine Lippen auf seine zu pressen. Jedoch dauerte diese Berührung nicht lange an, da mich Äffchen bestimmt von sich wegdrückte. „Du bist betrunken“, hauchte er heiser und selbst ich merkte trotz meines Zustandes, wie er mit sich selbst kämpfte. „Und du wirst das jetzt gefälligst ausnutzen.“ Dahin war seine Zurückhaltung und schon konnte ich seinen Mund erneut in Beschlag nehmen. Als ich am nächsten Morgen erwachte, war das Bett neben mir leer. Meine Kehle fühlte sich an wie die Wüste Gobi und meinem Kopf ging es nicht sonderlich besser. Ich versuchte, mir die Ereignisse des gestrigen Abend wieder in Erinnerung zu rufen und wollte mich spontan mit meinem Kissen ersticken. Oh Gott, warum immer ich? Wo war der verdammte Filmriss, wenn man ihn mal brauchte? Was hatte ich da eigentlich für einen Müll gelabert? Ich saß richtig tief in der Kacke. Mit wackligen Beinen versuchte ich, aufzustehen. Ein Blick in den Spiegel an der Schranktür sagte mir, dass ich genauso scheiße aussah, wie ich mich fühlte. Ich war völlig zerknittert, genau wie meine Klamotten. Wenigstens hatte Jin sich gestern soweit unter Kontrolle gehabt, das Ganze bei einer kleinen Knutscherei zu belassen. Dafür war ich ihm gerade mehr als dankbar. Wie sollte ich ihm nach dem gestrigen Auftritt noch unter die Augen treten? Augen zu und durch, denn ich bräuchte dringend etwas zu Trinken. Unten herrschte schon ein reges Gewusel. Als erstes entdeckte ich Koki, welcher wie ein Häufchen Elend auf einem der Sessel hockte und sich an seiner Wasserflasche festklammerte. „Morgen“, murmelte ich und ließ mich ihm gegenüber nieder, während ich besagte Flasche fixierte. Scheinbar funktionierte sein Denkvermögen insoweit wieder, dass er mir gleich das Ding zuwarf und ich versuchte, meinen Durst zu löschen. „Alter, ich hab keinen Plan mehr, was gestern Abend noch war“, gab er gequält von sich und ich beneidete ihn dafür. Ich würde auch gerne so manches aus meinem Gedächtnis streichen, bis auf die Zungenaction vielleicht. Die war echt gut gewesen, aber der Rest davor konnte sich bitte in Luft auflösen. Wenig später gesellte sich auch Maru zu uns. Scheinbar hatten sich alle gleich mal hier über Nacht einquartiert. Nach ihnen folgten Ueda und Jin. Mein Blick heftete sich stur auf den Boden. Hübsches Fliesenmuster, musste ich schon sagen. „Nette Augenringe Tatsuya“, ertönte es von Koki. Tja, ihm ging es immer gleich besser, wenn es Menschen gab, denen es noch schlechter ging. „Halt die Klappe. Kein Wunder, wenn man in seinem eigenen Haus auf dem Boden schlafen darf, da mein Bett ja besetzt wurde.“ Okay, jetzt war der Zeitpunkt gekommen, rot anzulaufen. Tat ich dann auch und traute mich erst recht nicht mehr, aufzublicken. Dann war das wohl besagtes Schlafzimmer gewesen. Scheiße aber auch. Hatte uns jemand gesehen? Bitte nicht. „Wollt ihr uns vielleicht etwas sagen?“ Ich spürte die Blicke mehr als deutlich auf mir ruhen. Ein nervöses Räuspern erklang von Jin und ich versuchte, mich einfach in Luft aufzulösen. Soviel zu der Frage, ob uns jemand gesehen hatte. „Jin hat uns zumindest einiges zu sagen“, ertönte es plötzlich von Junno, welcher mit einer großen Tüte und einer Zeitung in der Hand auf uns zu kam. Jetzt war sogar ich zu neugierig, um weiter auf den Boden zu starren. Besagte Zeitung befand sich allerdings erst einmal in den Händen des Hausbesitzers. „Boah Jin, du nimmst auch alles, was dir vor den Schwanz kommt. Die Welt ist so ungerecht.“ Das Papier landete vor uns auf dem Tisch. Auf der Titelseite waren Bilder von Jin und Maki auf dem Screening, daneben welche in einem kleinen Café. Überschrift: Das neue Traumpaar der Pop-Industrie. Großes Kino, mir wurde speiübel. Nun war zumindest klar, was der werte Herr gestern noch so getrieben hatte oder mit wem. „Ich geh heim“, brachte ich leider nicht so neutral, wie ich wollte, hervor und erhob mich. Jin starrte mich an und schien krampfhaft zu überlegen, was er am besten sagen sollte. Konnte er sich alles schenken. „Eh, ich hab extra Frühstück geholt“, beschwerte sich Junno, was mir mal so was von am Arsch vorbei ging. „Keinen Hunger.“ „Wir haben auch noch nicht geklärt, was da bitte nebenbei noch zwischen euch läuft“, meldete sich Ueda erneut zu Wort und alle blickten irritiert zwischen Jin und mir hin und her. Sehr schön, ich fühlte mich langsam wie in einem beschissenen Drama. „Nichts. Gar nichts“, zischte ich nur. Höchste Zeit, hier wegzukommen, bevor ich noch völlig austickte. Ohne weiter auf die anderen zu achten, trat ich die Flucht an. Natürlich wurde es mir nicht zu leicht gemacht, denn Jin musste einem mal wieder hinterher rennen. „Kame! Bleib stehen!“ Ich dachte ja nicht einmal daran. „Kazuya!“ Der brauchte mir gar nicht auf die Tour kommen. „Kamenashi!!!“ Ach, verdammt. „Was?“, fuhr ich ihn laut an. Es war mir gerade so was von egal, dass wahrscheinlich die ganze Nachbarschaft mithören konnte. „Lass mich...“ „Erklären? Es ist sicher alles vollkommen anders.“ „Ja, ist es. Was da steht, stimmt nicht einmal im geringsten. Maki steht auf Ueda.“ „Warum sollte ich dir das glauben? Warum sollte ich dir überhaupt irgendwas glauben? Woher soll ich wissen, dass du mich nicht nur verarscht?“ Ich war verdammt wütend. Auf ihn, auf mich, auf diese gesamte scheiß Situation. „Das kannst du nicht wissen, aber du könntest es mal mit Vertrauen versuchen, sonst ist das alles zwischen uns zum Scheitern verurteilt.“ „Das ist es doch so oder so.“ Konversation beendet. Er ließ mich gehen. Unterwegs sagte ich alle Termine für heute, unter dem Vorwand krank zu sein, ab. Die konnten mich alle mal. Vor einer Stunde hatte Jins Geburtstagsfeier offiziell begonnen und ich hockte immer noch zu Hause herum. Mittlerweile hatte ich eingesehen, dass ich vielleicht etwas überreagiert hatte, so ein ganz klein wenig. Umso schwieriger war es nun, ihm wieder unter die Augen zu treten. Sogar Bakanishi sah mich vorwurfsvoll vom Bett aus an. Schon klar, ich hatte es versaut. Koki versuchte, mich auch schon den gesamten Tag zu erreichen, aber ich ignorierte mein Telefon gekonnt. Nicht hinzugehen war auch keine sehr gute Alternative. Außerdem war ich jetzt schon mal angezogen. Schön dunkel, damit ich mich besser in dem dunklen Club tarnen und mir eine finstere Ecke der Schande suchen konnte. Nach weiteren zwanzig Minuten schaffte ich es endlich, mich auf den Weg zu machen. Bock auf Party hatte ich nicht wirklich. Vom Alkohol sollte ich auch lieber die Finger lassen. Man sah ja, wie das jedes Mal endete. Das Taxi kutschierte mich direkt vor den Eingang des Clubs, welcher von Kyo gleich komplett gemietet wurde. Er mache keine halben Sachen, war damals sein einziger Kommentar dazu gewesen. Wir hatten alle kräftig zusammengelegt, um Jin die Party zu schenken, samt All you can drink natürlich. Das freute unseren Kollegen sicher mehr als langweilige Geschenke wie Bücher oder CDs. Die Räumlichkeiten waren gerammelt voll. Ich wollte gar nicht wissen, wer die Menschen alle waren. Ein paar von JE konnte ich schon ausmachen, aber der Rest war mir völlig unbekannt. Ich versuchte, mich unauffällig durch die Menge zu schleusen und nach dem Geburtstagskind Ausschau zu halten. Ihn entdeckte ich nicht, dafür seine angebliche neue Freundin. Diese stand neben Ueda an der Bar und beflirtete diesen heftig. Scheiße, Jin hatte doch die Wahrheit gesagt. Jetzt fühlte ich mich doch gleich besser. Ich sollte mich einfach im Klo runter spülen gehen. „Hey Fanboy, wir dachten schon alle, du kommst nicht.“ Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Kyo neben mir aufgetaucht war. Was musste sich der auch so anschleichen? Ich nuschelte schnell was von wegen fieser Verkehr und der Ältere nickte nur verstehend. „Wenigstens hast du es noch vor der Show her geschafft. Geht gleich los“, zwinkerte er mir zu und verdrückte sich, nachdem er mir noch netter Weise mitteilte, wo sich Jin aufhielt. Toll, jetzt hatte man mich gesehen. Da wäre es leicht unhöflich, nicht mal 'Hallo' zu sagen. Ich kam nicht einmal dazu, mich zu fragen, was für eine Show starten würde, weil ich ihn schon entdeckte. Jin sah zum Anbeißen aus. Das machte es nicht gerade einfacher. Langsam bahnte ich mir meinen Weg zu ihm und wartete brav in der Nähe, bis er sein aktuelles Gespräch beendete. „Hey“, begrüßte ich ihn unsicher. „Hey“, kam es emotionslos zurück. Ich versuchte, seinen aktuellen Gemütszustand in seinen Augen zu erkennen, was bei dem schummrigen Licht hier drinnen eigentlich unmöglich war. „Ich…wollte mich bei dir entschuldigen“, brach es schon beinahe aus mir heraus, sodass mich mein Gegenüber doch etwas überrascht musterte. „Ich hatte kein recht, dich so anzufahren. Ich hab überreagiert. Tut mir leid“, fuhr ich zerknirscht fort und traute mich gar nicht, ihn wieder direkt anzusehen. Die Musik wurde plötzlich lauter und die Leute gingen auseinander, sodass sich in der Mitte der Tanzfläche ein Kreis bildete. Kyo betrat eben diesen mit einem Mikro in der Hand und lotste Jin direkt zu sich. Dieser lächelte mich entschuldigend an, bevor er sich auf den Weg machte. Kurz faselte der kleine Sänger irgendetwas von einem tollen Geschenk und schon wurde mein Kollege auf einen Stuhl verfrachtet und los ging es. Im wahrsten Sinne. Zuerst geschah gar nichts, dann kamen Rauchschwaden und aus ihnen eine sehr leicht bekleidete Dame, die scheinbar auch nicht vorhatte, den wenigen Stoff auf ihrer Haut zu behalten. Am liebsten hätte ich mir mit der Hand gegen die Stirn geschlagen. Das war doch jetzt nicht der ihr Ernst? Die Stripperin räkelte sich genüsslich auf Jin, welcher leider Gottes auch noch mehr als angetan von dieser Darbietung schien. Zumindest verriet das die langsam entstehende Beule in seiner Hose. Die Menge jubelte und ich wollte am liebsten diese dumme Kuh abknallen oder Jin oder beide. Jetzt fiel auch noch das knappe Oberteil und sie präsentierte ihre unechten Brüsten der sabbernden Menge. Keine Ahnung, wie lange die „Show“ ging. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit, bis die Musik endlich stoppte, das Miststück auch noch die Hand meines Äffchens ergriff und diesen mit sich in den hinteren Bereich zog. Mein Kiefer klappte nach unten. Jeder hier wusste, was da jetzt abgehen würde. Die dumme …!!! Das war echt zu viel. Scheiß auf kein Alkohol. Den brauchte ich jetzt definitiv dringend. TBC Wir freuen uns wie immer über Feedback :D Seit gespannt auf nächste Woche ^///^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)