Competition - My Ass! von Shoot_the_puppy (written by crazypark & me) ================================================================================ Kapitel 2: Die Hamsterinvasion ------------------------------ Kapitel 2 Der Schund geht weiter :D und wow ... vielen Dank für die Favo-Einträge und natürlich für die zwei super Kommentare Wir hoffen es gefällt euch auch weiterhin :D *** Die Hamsterinvasion Jin Erstaunlich, dass ich die Show überstanden hatte, ohne mich komplett zum Vollhorst zu machen, auch wenn es die ersten Minuten sehr kritisch um mich stand. So neben der Spur war ich seit meinem ersten Konzert nicht mehr gewesen und vor der Kamera stand ich nun wirklich nicht zum ersten Mal. Aber der Druck war dieses mal auch dezent erhöht und meine Konkurrenz war mir leider Gottes mindestens ebenbürtig und hatte das letzte halbe Jahr genau das gemacht, was ich aufholen und mir traurigerweise auch wieder aneignen musste. Ich war nun mal nicht der Entertainer schlechthin, doch genau das sollte ich schleunigst ändern, wollte ich nicht mit 0% der Stimmen hier abtreten. Dieser scheiß Futzi hatte es aber auch drauf, das Publikum anzuheizen. Jetzt saßen wir in der versifften Ecke Namens VIP Lounge irgendeines angesagten Clubs und ich konnte mich trotz des Bieres in meiner Hand nicht entspannen, weil mir noch Kames Begrüßung durch den Kopf ging. Sein Lächeln war so dermaßen falsch gewesen, dass ich das Würgen kriegen könnte. Ich erkannte geheuchelte Höflichkeit sofort, schließlich war ich selbst ein talentierter Schauspieler. Mir wurde klar, dass er es mir nicht leicht machen würde, das Rennen zu gewinnen. Er war genau so scharf auf den Platz wie ich. Was auch durchaus verständlich war. Schließlich standen wir alle seit Jahren bei demselben Verein in der Sklaverei und die Chance, endlich mehr aus seinem Talent zu machen, als bloß ein lausiger Backgroundsänger oder -tänzer zu sein, wollte sich niemand wieder entreißen lassen. Mich kotzten solche Spielchen trotzdem an. Ich war viel zu ehrlich für den ganzen Mist und im Grunde war ich auch zu sozial und gehörte zu den Leuten, die schlecht Nein sagen konnten. Ich sah es schon kommen: Am Ende von dem ganzen Quark würde ich ihm noch freudestrahlend den Job überlassen. Ich wurde von meinen düsteren Gedanken abgehalten, als ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm. Ein Fan-Häschen hatte es geschafft, sich an den zwei Schränken von Bodyguards vorbei zu mogeln, ließ kurz den Blick über uns schweifen und kam dann zielstrebig auf mich zugesteuert. Mit einem strahlenden Lächeln ließ sie sich schwungvoll auf meinem Schoß nieder, strich sich ihre brünette Mähne nach hinten, der ich geschickt auszuweichen vermochte und säuselte mir sogleich etwas von „vermissen“ und „lass uns tanzen“ ins Ohr. Normalerweise mochte ich Frauen, die wussten, was sie wollten, aber meine aktuelle Laune und ihre Dreistigkeit vertrugen sich nicht sehr gut. Jedoch genügte ein Seitenblick auf Kame, der leicht entsetzt war, dass die Braut nicht ihn geentert hatte und ich wusste, was ich zu tun hatte. Ich erwiderte ihr Lächeln und ließ mich auf die Tanzfläche ziehen. Ein paar Lieder mit ihr würden mich nicht umbringen und außerdem war das wieder eine Methode, meine Konkurrenz ins Straucheln zu bringen. Nach zwei Liedern schien sie auch zufrieden zu sein und verabschiedete sich mit einem glücklichen Grinsen in den zappelnden Massen. Das Weib vom Flugzeug hätte spätestens jetzt bei mir einziehen wollen. Sie war hingegen nur froh gewesen, dass ich wieder bei KAT-TUN mitmachen würde. Das gab mir doch gleich ein Hochgefühl und die Entspannung stellte sich endlich bei mir ein, als ich mich wieder auf meinem Sitzplatz niederließ. Kame würdigte mich nicht eines Blickes, was mich gleich noch breiter grinsen ließ. „Ich dachte schon, dass du nicht zurückkommen würdest“, meinte Ueda mit vielsagendem Gesichtsausdruck. Er kannte meine nächtlichen Streifzüge von allen Bandmitgliedern wohl am besten und war früher so etwas wie mein Wingman gewesen. „Manche Frauen kann man allein schon mit bloßer Körpernähe befriedigen“, erwiderte ich leichthin. War mir ehrlich gesagt auch egal. Ich wusste nicht mal mehr, wie Sex praktisch lief. Auch hatte ich keine Ahnung mehr, wann ich das letzte Mal überhaupt Gelegenheit dafür gehabt hatte. Seit wir mit KAT-TUN das erste Album veröffentlicht hatten, und das war mittlerweile über ein Jahr her, stand ich unter ständiger Beobachtung seitens des Managements, der Fans und irgendwelcher fotogeiler Reporter. Ich musste also aufpassen, mich nicht erwischen zu lassen und irgendwie war mir das viel zu anstrengend. Und mal eben zwischen Tür und Angel eine Nummer zu schieben, war auch nicht mein Ding. Natürlich würde ich das meinen Kollegen gegenüber niemals zugeben und so wussten sie auch nichts von meiner Abstinenz, die inzwischen zur Gewohnheit geworden war. Eine Beziehung zu führen war ebenfalls ein Ding der Unmöglichkeit. Ich hatte schlicht und ergreifend keine Zeit dafür. In Amerika hatte sich auch nichts richtiges ergeben, aber das war ein anderes Thema, über das ich lieber nicht mehr nachdachte. Das Einzige, was mich noch wunderte, war, warum ich nach so langer Zeit keinen Tennisarm hatte. Eine Weile plauderten wir über die anstehenden Aufgaben wie Cartoon, Tourneen, eine neue Single und eventuellen Dramen. Alles Dinge, die unbedingt erledigt werden mussten und über die ich momentan nicht viel Lust hatte, zu reden. Mir gingen diese ganzen Pflichtveranstaltungen ohnehin auf den Sack. Am liebsten würde ich mich ausschließlich aufs Singen und Songschreiben konzentrieren. Aber da hatte Johnny & Associates eindeutig etwas dagegen. Und so musste ich mich in mein Schicksal fügen, wenn ich meinen Leidenschaften nachgehen wollte. Man konnte halt nicht alles haben. Missmutig seufzte ich und nahm den letzten Schluck von meinem Bier. Nachdem dieses leer war, entschuldigte ich mich knapp und verschwand auf der Tanzfläche. Der Club hielt einiges an guten Liedern bereit und ich schloss die Augen und bewegte mich im Takt der Musik. Das waren die Momente, in denen ich alles um mich herum vergessen konnte. Tanzen gehörte zu den vielen Talenten, die mir zu eigen waren und denen ich bis zur totalen Erschöpfung frönen konnte, ohne, dass sie mir langweilig wurden. Nach einiger Zeit spürte ich schlanke Hände auf meinen Hüften und erahnte einen Körper hinter mir, der sich meinem Rhythmus anpasste. Ich hatte keine Ahnung, wer es war und es war mir auch völlig gleich. Ich gab mich weiterhin mit geschlossenen Augen den Beats hin und erfreute mich an der fremden Person hinter mir, die ein wahres Talent dafür hatte, sich meinen Bewegungen anzugleichen. Nach einem Lied wurde ich jedoch wieder durstig und wollte mich zu der Person umdrehen. Diese spürte allerdings meine Bewegungen und war in der Menge verschwunden, bevor ich sie sehen konnte. Sollte mir auch egal sein. So schnell es ging, bahnte ich mir einen Weg zur Bar und orderte für mich und meine Band je einen Shot Vodka und ein Bier. Nachdem ich an unseren Platz zurückgelangt war, mussten wir auch nicht mehr lange auf unsere Getränke warten. Von allen tönten erfreute Rufe, nur von einem nicht: Kame. Er murmelte etwas vor sich hin, was ich nicht verstehen konnte und so boxte ich Ueda leicht in die Rippen und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Grummeligen. „Er trinkt keinen Alkohol“, kam es als Erklärung. Ich zog ungläubig die Augenbrauen hoch und rutschte schnell zu unserem Aussätzigen durch. Das konnte ich so nicht durchgehen lassen! „Ich hab gehört, du willst nichts trinken?“, hakte ich zur Absicherung noch einmal nach. „Jepp“, kam es gelangweilt zurück. Mir war vorher noch gar nicht aufgefallen, dass er bislang nur Cola getrunken hatte. Ich hielt dies für ein Mixgetränk. „Warum nicht? wir sind doch zum feiern hier!“, wies ich ihn mal auf die Gegebenheiten hin. „Schmeckt mir halt nicht.“ Meine Fresse, hatte der einen Stock im Arsch oder warum war er so wortkarg? Vorhin war er auch noch nicht so gewesen. Und nur, weil wir Konkurrenten waren, hieß das ja noch lange nicht, dass wir uns anfeinden mussten. War schließlich auch nicht gut für das Bandklima und für die kommenden Bewertungen. Am Ende wurden wir beide wegen unprofessionellen Verhaltens rausgeschmissen. „Stell dich nicht so an“, bluffte ich nicht sehr einfühlsam. „Ich will aber nicht“, kam es fast schon zickig von ihm. „Bist du etwa eine Pussy?“, versuchte ich ihn aus der Reserve zu locken. „Mir egal, als was du mich bezeichnest. Das ändert nichts daran, dass ich keine Lust auf Alkohol habe.“ Der Kerl begann, mich zu nerven und das stachelte umso mehr meinen Ehrgeiz an. Ich hatte bisher noch jeden zum Trinken gebracht und ich würde ganz sicher nicht ausgerechnet an dem scheitern, der vorhatte, mir meinen Job zu klauen. „Du willst doch nicht allen Ernstes in ein paar Stunden nüchtern neben fünf total besoffenen Kerlen sitzen, oder?“ „Macht mir nix aus“, kam es lahm von ihm und mein geschultes Ohr merkte sofort, dass seine Selbstsicherheit zu bröckeln begann. „Ach komm schon, jetzt trink wenigstens den Shot mit mir, ich hab ihn extra für dich mit geholt.“ Wenn alles nichts mehr half, musste eben Einschleimen herhalten. Er warf mir einen misstrauischen Blick zu und ich lächelte ihn aufmunternd an, während ich das Glas zu ihm schob. Er kämpfte innerlich mit sich selbst, das sah ich ihm sofort an. Und ich wusste, dass ich gewonnen hatte. „Meinetwegen“, grummelte er, „aber nur das Eine!“ „Geht klar“, grinste ich zufrieden, prostete ihm zu und kippte mir den Shot hinter die Binde. Nach kurzem Zögern tat er es mir gleich und verzog angeekelt den Mund. „Und jetzt das Bier“, gluckste ich vergnügt. „Vergiss es“, kam es prompt, „das hier war schon abartig genug.“ „Deswegen sollst du ja das Bier trinken, das neutralisiert den Geschmack“, laberte ich überzeugt von dem Scheiß, den ich von mir gab. Wieder wurde ich skeptisch beäugt und ich wusste genau, was er sich gerade dachte. Dem Rivalen konnte man nicht trauen, aber Schwäche zu zeigen, war ebenso ein Genickbruch. Hach, wie ich es liebte, wenn meine Pläne aufgingen. Auffordernd hielt ich ihm mein Glas entgegen und er stieß ergeben mit mir an. Kame Sonnenstrahlen erhellten den Raum und bereiteten mir schon Kopfschmerzen, bevor ich überhaupt in der Lage war, meine verkrusteten Augen richtig zu öffnen. Meine Zunge fühlte sich an, als ob eine ganze Hamsterfamilie darauf eine wilde Party gefeiert hatte und in meinem Schädel brummte es vor sich hin. Ich traute mich gar nicht, meinen Körper auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Irgendetwas war komplett verkehrt an diesem Morgen. Also abgesehen davon, dass ich wohl den schlimmsten Kater seit meiner Jugend hatte. Ich wusste schon, warum ich von diesem Teufelszeug sonst die Finger ließ. Nicht, dass ich etwas gegen Alkohol hätte, eher im Gegenteil, aber ich vertrug den Mist einfach nicht und verlor meist völlig die Kontrolle über mich samt Gedächtnis. Wenn wir schon beim Thema waren: Meine Erinnerungen an gestern waren mehr als nur verschleiert. Dieser dumme Sack hatte mich zum Trinken überredet und dann? Ich hatte keinen blassen Schimmer. Hilfe! Still betete ich vor mich hin, dass ich ja keinen Unsinn angestellt hatte, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel, was hier gerade gewaltig schief lief. Es war hell. Verdammt hell! Es hatte nicht hell zu sein. Denn wenn es das wäre, hätte ich richtig fies verschlafen. Ruckartig fuhr ich hoch und bereute es gleich wieder. Mein Kopf brachte mich um. Blind tastete ich nach meiner Brille, um die Uhrzeit auf dem Wecker lesen zu können. Ich hasste es. Ohne das Ding oder Kontaktlinsen war ich völlig aufgeschmissen. Nur irgendwie nicht heute. Seltsam, ich erkannte auch ohne Sehhilfe meinen Wecker klar und deutlich. Hatte der Alkohol heilende Kräfte? Wohl eher nicht. Scheiße, ich Depp hatte auch noch vergessen, meine Kontaktlinsen herauszunehmen. Kein Wunder, dass ich meine Augen nicht richtig auf bekam und diese brannten wie Hölle. Wahrscheinlich sah ich schon aus wie ein Albino. Großes Kino! Nächster Schock: Die Uhrzeit! Ich hatte ganze 90 Minuten verpennt. Mehr oder weniger schnell schälte ich mich aus dem Bett und marschierte direkt ins Bad. Erste Tat: Zeug aus den Augen, dann drei Schmerztabletten, dann Dusche. Half wirklich alles, nur den Blick in den Spiegel hätte ich definitiv lassen sollen. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals so scheiße ausgesehen zu haben. Zumindest würde mich heute so keiner auf der Straße erkennen. Man sollte ja an jeder Situation etwas Positives finden. Leider fielen mir sofort die überwiegend negativen Aspekte ein. Ein schwerwiegender war das heutige Fotoshooting. Das konnte ja was in meiner Verfassung werden. Irgendeine Zeitschrift wollte eine Fotostrecke über unseren kleinen Wettbewerb machen. Wie ich mich freute. So schnell, wie ich konnte, machte ich mich auf den Weg zu dem vereinbarten Ort - einem Studio mitten in der Stadt. Natürlich waren alle schon anwesend. Mit alle meinte ich neben dem Fotografen und dem Staff natürlich meinen neuen, besten Freund Jin, welcher mich fröhlich anstrahlte und dabei noch topfit aussah. Die Welt war ungerecht. Warum konnte er nicht genauso fertig sein wie ich? „Ganz schön spät dran“, kam nur der dumme Kommentar seinerseits, worauf ich ihm am liebsten meinen Mittelfinger entgegen gestreckt hätte. Stattdessen gab ich nur ein genervtes Knurren von mir. „Da hat einer aber gute Laune.“ Irgendwann würde ich diesen Kerl erwürgen, soviel stand definitiv fest. Zum Glück errettete mich die Visagistin, welche panisch auf mich zugerannt kam und mich kritisch musterte. „Ich brauche den Koffer für Härtefälle“, schrie sie mit ihrer schrillen Stimme über das ganz Set. Am liebsten wäre ich spontan im Boden versunken. Ging aber nicht, da ich schon direkt in die Maske verfrachtet wurde. Mein Rivale folgte mir natürlich und ließ sich in den nächsten Stuhl neben mir fallen. Eigentlich wüsste ich zu gerne, wie ich gestern heim gekommen war, aber ich wollte mir vor diesem Gockel ganz sicher nicht die Blöße geben. Irgendetwas Schlimmes konnte ich auch nicht angestellt haben, sonst hätte er mir das schon längst unter die Nase gerieben. Also hieß es Schweigen und dieses dämliche Grinsen ignorieren. Nach ungefähr einer halben Stunde war ich fertig gestylt und es ging direkt zu den Umkleiden. Da erwartete mich auch schon der nächste Schock. Statt tollen Kostümen hingen nur zwei Bademäntel vor den jeweils gekennzeichneten Türen. Meine Augenbraue zuckte ungläubig nach oben, während die Stylistin uns erklärte, das Magazin habe sich kurzfristig nach der gestrigen Sendung entschlossen, ein Bettshooting zu arrangieren. Ich glaube, mir kam mein nicht vorhandenes Frühstück hoch. Ich sollte mit dem in ein Bett? Halbnackt? Warum hatte der da oben nur was gegen mich? Ich brauchte etwas länger in meiner Umkleide, weil ich zunächst meine Nerven beruhigen musste, bevor ich mich in die Höhle des Löwen wagen konnte. HAHA, na das würde was werden. Ich hatte ja nichts dagegen, mich auszuziehen, aber heiße Spielchen in einem Bett, mit einem Kerl, der verdammt gut aussah, war dann doch für mich in Abstinenz lebendes, schwules Wesen nicht gerade leicht. Noch einmal tief durchatmend machte ich mich nun auf den Weg zum Set. Vor dem weißen Hintergrund war ein King-size Bett aufgebaut mit hunderten von Kissen und nur einer Decke! Na toll! Es wurde immer besser. Jin zog sich langsam den Bademantel aus und streckte sich ausgiebig. Ich hatte perfekte Sicht auf seine Rückseite, samt dem in doch sehr engen Shorts verpackten Arsch. Warum musste der Kerl so gut aussehen und solch eine Wirkung auf mich haben? Ich hasste ihn dafür nur noch mehr. Ich spürte deutlich, wie sich die Hitze in meinem Körper ausbreitete und sich in der Mitte sammelte. Oh nein, ich würde jetzt hier sicher nicht vor allen Menschen einen Ständer bekommen. Ruckartig drehte ich mich in eine andere Richtung und inspizierte interessiert die Flutscheinwerfer. „Kamenashi, kommst du?“, fragte der Fotograf freundlich und ließ mich erschrocken zusammenzucken. Wenn das hier so weiter ginge, kam ich tatsächlich noch. Aber das war sicher nicht das, was der Mann meinte. „Äh, einen Moment bitte noch. Ich muss mich erst...äh...ich meine, ich muss erst ein Gefühl für das Set bekommen“, stammelte ich verlegen und hoffte, dass sie mich in Ruhe lassen würden. Zwar hatte ich zum Glück eine weite Boxer bekommen, aber die versteckte mein Problem sicher auch nicht sonderlich gut. Der Fotograf zuckte nur mit den Schultern und murmelte etwas von „Einzelbilder zuerst“. Angestrengt versuchte ich, nie in die Richtung des Bettes zu schauen, wo sich Jin genüsslich drin wälzte und lasziv in die Kamera schaute. Wenn ich diesen Tag ohne peinliche Zwischenfälle überstehen würde, machte ich drei Kreuze im Kalender. Nach unendlich quälender Zeit ging es dann in die nächste Runde. Nervös trennte ich mich von dem Bademantel und flüchtete beinahe zu dem anderen unter die Decke. „Okay, näher zusammen“, schrie der Fotograf uns entgegen und sofort rückte Jin brav zu mir, während ich wie versteinert in diesem Bett lag. „Noch ein Stück und Akanishi, leg deinen Arm um ihn.“ Ich war tot. Das musste es sein. Tot und in der Hölle angelangt. Seine Haut war weich und warm. Ein verräterisches Kribbeln breitete sich überall in mir aus und ich musste mich verdammt zusammenreißen, meinem Fluchtreflex nicht nachzugeben. Ich war nur heilfroh, dass wir noch auf dem Bauch lagen. „Achte auf dein Gesicht, Kamenashi. Nicht so verkrampft.“ Der Kerl hatte gut reden. Der musste ja auch nicht gegen seine eigene Geilheit ankämpfen. „Ja, etwas mehr Ausdruck.“ Ich spürte schon den heißen Atem auf meiner Haut. Mein eigener ging nur noch mehr als zittrig, sodass ich Gott dankte, als das Bild im Kasten war. Leider dachte dieser Sklaventreiber von Fotomensch nicht einmal daran, einfach aufzuhören. „Okay, wir versuchen noch eine andere Pose. Akanishi auf den Rücken, Kamenashi seitlich über ihn.“ DAS war eine verdammt schlechte Idee, doch mein Betthäschen...äh Partner tat schon, wie ihm befohlen und schaute mich abwartend an. „Ich beiße nicht“, kam nur der blöde Kommentar von seiner Seite. Entweder ich zog das jetzt durch und hoffte, er bemerkte mein mittelgroßes Problem nicht oder ich kniff und machte mich zum Gespött der Leute. Die Augen zusammen gekniffen und angestrengt an die Socken meiner Großmutter denkend, legte mich auf meine vorgesehene Position. „Stinke ich oder warum siehst du so angewidert aus?“ Perplex über diesen Kommentar öffnete ich meine Glubscher und blickte direkt in ein paar braune unter mir. „Äh...nein“, war das Einzige, was ich über meine Lippen brachte. Scheiße, war das peinlich. Aber wie war das? Schlimmer geht’s immer, denn plötzlich schlich sich auf das Gesicht des Älteren ein fieses Grinsen. „Sag mal, hast du da was in deiner Shorts?“ Okay, ich war wahrscheinlich angelaufen wie eine überreife Tomate. Was sollte ich jetzt darauf sagen? Hey, ich kann dich nicht leiden, aber du machst mich scharf wie eine ganze Karnickelherde? „Hamster...äh...Socke!“, versuchte ich, schnell eine Ausrede zu finden und hätte mich selber für meine Wortwahl schlagen können. „Hamster–Socke?“, fragte Jin etwas ungläubig nach. „Ja, genau...ähm...Socken mit Hamstern drauf. Wirkt einfach mehr“, versuchte ich, so überzeugend wie möglich zu argumentieren, auch wenn ich mir damit ins eigene Fleisch schnitt. Lieber würde ich mir Gelächter über so eine Aktion anhören, als dass er die Wahrheit erfahren würde. Zum Glück kam der Herr nicht weiter dazu, nachzuhaken, da schon die Klicke der Kamera ertönten. Nach diesem Teil kam mein Einzelshooting. Das war wesentlich einfacher zu bewältigen, schon allein, weil sich mein neuer, bester Freund zum Umziehen verkrümelt hatte. Als der Fotograf endlich das Ende des Shootings verkündete, ließ ich nur noch frustriert mein Gesicht in das Kissen fallen und hoffte, mich damit ersticken zu können. Das wäre mal ein guter Abgang. TBC Kommentare? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)