Goldener Fluss, Silberner Fluss von Aquamarinesong (Der Mond verrät mir...dass Seireitei ein bisschen Chaos bevorsteht) ================================================================================ Kapitel 38: 24 hours(3): the Fall ~Sayounara no tsubasa~ - Countdown: 2 hours left ---------------------------------------------------------------------------------- Marina-chan: ich warte schon Ewigkeiten darauf, dieses Kapi zu schreiben (*.*) Auch wenn es sich mal wieder zieht :) Noch mehr freue ich mich darauf, das nächste zu schreiben. Danke an Mikiro für die liebe Rezension :) Kapitel 39: 24 hours(3): the Fall ~Sayounara no tsubasa~ - Countdown: 2 hours left Die Schülerin hob schnell die Hände schützend vors Gesicht, als es plötzlich wie aus dem Nichts anfing Staub aufzuwirbeln. Roujin versuchte sein Bestes, ihr ebenfalls Schutz zu bieten vor dem aufpeitschenden Winden, in dem er die Arme um sie legte und sie in seinem weichen, weissen Fell verbarg. Sie hörten beide das Husten, dass durch den Staub zu ihnen drang. Dort drüben musste wohl schon Luft und Licht sein und ebenso mussten dort Leute stehen, denn es drang noch mehr zu ihnen herüber. „Wa...Was zur Hölle...Huh...? Der... Hügel...?!“, erkannte Mitsuki die Stimme des Fukutaichous der 6bantai. Wie hiess er noch? Es wollte ihr beileibe nicht einfallen, dabei war er doch mit seinem Taichou an der Exkursion beteiligt gewesen...Naja, es fiel ihr nicht ein, also würde sie ihn einfach Redhead nennen, bis ihr der Name wieder einfiel, denn die roten Haare waren ihr im Gedächtnis geblieben. „Willkommen, Abarai-kun.“ Mitsukis Augen weiteten sich. Auch diese Stimme kannte sie und das nicht zu knapp. Das war derjenige, vor dem ihre Mama sie andauernd gewarnt hatte. Damals hatte sie es einfach nicht verstanden, doch nun glaubte sie auch zu wissen wieso. Seine Stimme klang eiskalt und berechnend. Dieser Mann konnte nicht gut sein. Das bewies er auch, als er seine nächsten Worte äusserte. „Lass Kuchiki Rukia hier und geh.“ Der Staub verzog sich gänzlich und der Rothaarige erstarrte, als er zusätzlich zu dem Befehl seines ehemaligen Kommandanten auch noch die kleine, blonde Schülerin sah, halb verdeckt durch den Hollow, mit verzweifeltem Ausdruck in ihrem Gesicht. hitomi wa ima nani wo mezasu(Im Augenblick konzentriert sich meine Sicht auf nichts) sono kuchibiru dare wo yo bu no(Wen rufen diese Lippen?) deaeru koto shinjite utai tsuzuketa(An die Dinge glaubend, die ich traf, sang ich immer weiter) subete tsugunau made sasageru made(Bis ich all das wieder gut gemacht habe, bis ich alles dargeboten habe...) „Ko-Kommandant Aizen...?! Wieso leben Sie...Nein...“ Redhead war vollkommen überfordert mit der Situation. Er war regelrecht erschüttert, von der Neuigkeit, dass der Taichou da vor ihm stand. Mitsuki verstand es nicht. Wieso fragte er wieso er lebte? War er denn je gestorben? Ausser dem obligatorischen Tod, damit man hierher kam, denn es würde wohl kaum so sein, dass Big Boss Evil hier zur Welt gekommen war. „Viel mehr zählt, was sie gerade... zu mir gesagt haben...!!“, fuhr der Rothaarige nun ein bisschen gefasster fort. „Seltsam...Du solltest verstanden haben, was ich gerade gesagt habe.“, meinte der Braunhaarige Taichou gleichgültig, „Unverbesserlicher Kerl. Ich sage es nicht noch einmal.“ Noch immer lächelnd sagte er mit einer Stimme, die Mitsuki das Blut in den Adern gefrieren liess: „Ich habe gesagt...Lass Kuchiki Rukia hier...und geh...Abarai-kun.“ „Wieso sollte er das tun?!“, brüllte Mitsuki aufgebracht, bevor sie sich eines besseren Besinnen konnte. Langsam drehte sich der Taichou um. Mit erhobener Augenbraue betrachtete er das Mädchen, das noch immer von den massigen Armen des weissen Hollow-Wolfes abgeschirmt wurde. Sie hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet und sah den Taichou trotzig über den felligen Arm hinweg an. „Erstaunlich, keine Angst, selbst im Angesicht des Todes durch einen gewöhnlichen Hollow.“, bemerkte ihr braunhaariges Gegenüber, „Dabei hatte ich mir viel mehr erhofft von euch beiden. Oder nein, eher von deiner ein bisschen eigenwilligen Freundin.“ Langsam hob der Taichou die Hand, inzwischen hatte er dem Rothaarigen vollkommen den Rücken zugedreht, doch dessen Ehrgefühl liess nicht zu, die Blonde einfach so hier zu lassen und somit ihr Schicksal zu besiegeln. Es wäre der Hollow oder Aizen, wobei er sich sicher war, dass Aizen der gnädigere Tod wäre. Doch dann geschah was er sich nicht hätte erträumen lassen. Der Hollow liess von dem Mädchen ab und stellte sich schützend vor sie. „Lass ohime-sama in Ruhe.“, sagte der wolfähnliche Hollow mit einer tiefen knurrenden Stimme, „Sie steht unter meinem Schutz.“ Erstaunt weiteten sich Big Boss Evils Augen ein Stück, nur damit sich sein Lächeln zu einem Grinsen wandelte und noch ein Stückchen breiter wurde. „So? Wirklich? Und wieso ist sie denn deine ohime-sama?“ „Weil sie die einzige ist, die diesen Titel zu tragen vermag. Sie und utahime-sama.“, spie Roujin ihm förmlich ins Gesicht. Es war offensichtlich, wie wenig er für diesen Mann übrig hatte. „Und wer mag utahime-sama denn sein?“, fragte der braunhaarige Taichou mit geheucheltem Interesse und ebenso geheucheltem freundlichem Lächeln. „Natürlich die Sängerin dieses Liedes.“ sono tsubasa wa BARUKYURIA(Diese Flügel sind einer Walküre) kizutsuita senshi no mae BARUKYURIA(vor dem verwundeten Krieger, eine Walküre) maioriru gensou no koibito(Liebhaber der Illusionen im Sturzflug) sora no ao ni(Das Blau des Himmels) anata ga tokete shimawanai you ni(Damit du nicht damit verschmilzst) BARUKYURIA(Walküre) ryoute de hiroi ageta BARUKYURIA(In beiden Händen gehalten, Walküre) tsugi hagi no kanashimi ga shinjitsu(ist diese gesammelte Trauer Realität) kono haikyo ni hokori sodatsu tane nigirishime higashi e(In diesen Ruinen ergreife den Samen, der zu Stolz wächst und gehe nach Osten) „TENTEIKURA!... Erfassung erfolgreich...! ...An alle Kommandanten,Vizekommandanten und stellvertretenden Vizekommandanten der 13 Hofgarden...sowie...an alle Ryoka...und sonstig Betroffenen... Hier ist Isane Kotetsu, die Vizekommandantin der 4. Kompanie. Können sie mich hören? Diese äusserst dringliche Nachricht stammt von Kommandantin Unohana Retsu und mir, Vizekommandantin Isane Kotetsu. Hören sie mir bitte aufmerksam zu. Was nun folgt ist die gesamte Wahrheit.“ itooshikute itooshikute sumiwataru yo(Geliebter, Geliebter, lass es mich klarstellen) BARUKYURIA(Walküre) „Der totgeglaube Kommandant Aizen, hat die Soul Society verraten. Er gaukelte uns seinen Tod mit Hilfe einer Hypnose ausgehend von seinem Zanpakutou Kyouka Suigetsu vor. Es handelt sich dabei um eine Technik namens >Kanzen Saimin< die alle fünf Sinne des Betroffenen beeinflusst und ihn die Form, Gestalt, Masse, Tastempfindung und den Geruch des Objektes verkennen lassen. Dieser Effekt setzt ab dem Zeitpunkt ein, in dem der Betroffene die Freisetzung dieses Zanpakutous sieht. Jedoch lebt Aizen nach wie vor und hat versucht sowohl seine Vizekommandantin Momo Hinamori umzubringen, als auch den Kommandanten der 10. Kompanie Toushirou Hitsugaya, den er im Kampf besiegte, nachdem diese beiden herausfanden, dass er alle 46 Mitglieder der Zentrale der 46 umgebracht hat. Aber er hat dies nicht alleine vollbracht. Seine Komplizen sind die Kommandanten der 3. und der 9. Kompanie, Gin Ichimaru und Kaname Tousen. Sie befinden sich nun auf dem Koordinaten Ost 332, Nord1566. Auf dem Hügel der Soukyoku.“ michibiku tame niji no hashi wo wataru(überquerst die Regenbogenbrücke um den Mut zu teilen) BARUKYURIA(Walküre) Vorsichtig unter den stets besorgten Blicken des Fukutaichous der 8bantai trat Ayumi vor zu den Hollows, die zu schlafen schienen. Leicht fasste sie einem, der einem Löwen ähnelte, aber viel grösser als ein gewöhnliches Tier war, an die Schnauze und hauchte, laut genug, dass man es hörte: „Es ist an der Zeit für euch zu gehen. Endlich erlöst zu werden.“ Der Fukutaichou riss erschrocken die Augen auf, als sie sah wie der Hollow seine Schnauze in die Hand der Schülerin schmiegte und sanft mit seiner feuchten Schnauze dagegen stupste. Ayumi lächelte und fuhr mit eben jener Hand vorsichtig über die Maske des Hollows, wobei ihre Augen sich erstaunt weiteten, als sie sah wie sie sich auflöste, sobald sie weitersang. Redheads Stimme liess Big Boss Evil sich umdrehen. „Was?“, fragte er mit leichtem Lächeln auf den Lippen freundlich. „Ich sagte: >Nein<, Kommandant Aizen.“, sagte der Rothaarige schlicht, obwohl man ihm ansah, dass es ihm nicht behagte, gegen einen Taichou kämpfen zu müssen. „Verstehe.“, meinte der Braunhaarige schlicht und hielt Gin auf, als er sein Zanpakutou ziehen wollte. „Schon gut, Gin.“, dann wandte er sich wieder an den Rothaarigen, Mitsuki hinter ihnen war vollkommen vergessen, „Du warst schon immer ein Sturkopf, Abarai-kun. Wenn du dich weigerst, sie allein hier zurückzulassen, kann ich nichts dagegen tun. Also lasse ich dir deinen Willen. Wenn du Rukia weiter in deinen Armen behalten willst, bitte. Deine Arme dürfen hier bleiben, doch nicht der Rest deines Körpers.“ Ein kalter Schauer lief der Blonden den Rücken hinunter, als der Taichou sein Zanpakutou aus der Saya zog. Sie sah kaum etwas, da sie noch immer hinter Roujin stand, doch sie wusste eins: Sie musste etwas tun. In einer fliessenden Bewegung, als ob sie nie etwas anderes getan hätte, zog sie ihr Wakizashi zwischen ihren Brüsten hervor und sprang mit einem schnellen Shunpo hinter ihrem Beschützer hervor, direkt in den Schwertstreich hinein, den Aizen gegen Renji ausführte. Die Saya hatte sie dabei in der anderen Hand, da ihr Tsuba zu kurz war um es zweihändig zu führen. Das war ihr Glück, denn der Schlag des Kommandanten war stärker, als sie sich vorzustellen vermocht hatte und so war es eben die Saya, die sie vor einer ernsthaften Verletzung schützte. Sein Zanpakutou bohrte sich in ihre Schulter und liess das Blut hervorquellen. Nichts desto Trotz sah sie dem schrecklichen Taichou in die Augen. „Nein.“, sagte sie mit einer Ruhe in der Stimme, von der sie selbst nicht recht wusste, woher die denn so plötzlich kam, „Das kann ich nicht zulassen.“ Der Braunhaarige lachte freudlos auf, während die beiden hinter Mitsuki erschrocken die Luft einzogen. „Dabei hatte ich gerade gedacht, dass du langsam interessant wurdest. Aber wenn du dich mir in den Weg stellst, musst du wohl einen recht starken Todeswunsch haben.“ Dann holte er noch einmal aus mit seinem Zanpakutou und schlug zu. Mitsuki schloss die Augen in Erwartung des Schmerzes, doch er kam nicht. Stattdessen kitzelte irgendetwas ihre Nase. Schlagartig öffnete die Schülerin die Augen. „Roujin!“ Der Wolf drehte den Kopf zur Blonden und lächelte gequält. „Ich sagte doch, ich würde euch beschützen. Deswegen werde ich auch für euch kämpfen.“ Geschockt starrte Mitsuki zum Gesicht des Wolfes hoch. Tränen glitzerten in ihren Augen. „Das musst du aber nicht!“, kreischte sie fast, so sehr schmerzte es sie zu sehen, wie der Hollow vor ihr das Schwert des Taichous mit den Krallen abwehrte. Das an sich war auch gar nicht das Problem. Nur war der Taichou so stark, dass die Hände Roujins nur schon von der Wucht des Schlages bluteten. Wieder drehte der Wolf ihr das Angesicht zu. „Ich will aber.“ iki wo haite ima erabi ni yukou mirai(Hol tief Luft, lass uns in die Zukunft gehen und unsere Entscheidung fällen) Sämtliche Masken lösten sich auf und mit ihnen auch die monströsen Erscheinungsbilder der Hollows. Übrig blieben die durchscheinenden Formen von Menschen meist in Jugendlichem Alter oder in ihren 30-ern. Ihre Gestalten waren noch immer weisslich, so wie es die der Hollows in der Nacht der Exkursion gewesen waren. Sie trugen schlichte, weisse Rollkragenpullover und ebenso schlichte, weisse Hosen. Erstaunt über ihr Aussehen, aber dankbar sahen sie zu Ayumi, die ihnen gütig zu lächelte. „Wir danken euch, utahime-sama.“, sagten sie glücklich, ehe sie friedlich die Augen schlossen und zersprangen. Die Scherben wiederum lösten sich in glitzernde Partikel auf und verschwanden. BARUKYURIA(Walküre) watashi wa kaze ni deai BARUKYURIA(Eine Verabredung mit dem Wind, Walküre) itsuka kaze wo miokuru BARUKYURIA(Irgendwann werde ich ihm „Lebe wohl“ sagen, Walküre) yoake mae ni kagayakanai inochi wa nai(Vor der Morgendämmerung gibt es kein glitzerndes Leben) ikiteiru(Ich lebe) hikari no yoroi kono mi ni matoi sora wo kakeru(eine Rüstung aus Licht tragend, dem Himmel entgegen fliegend) BARUKYURIA SAYONARA NO TSUBASA(Walküre: Flügel des Abschieds) „Dann wirst du eben als erstes daran glauben.“, meinte Big Boss Evil schlicht. Dann holte er noch einmal aus und zielte auf den Kopf. Tränen schossen Mitsuki in die Augen und sie schlug sich die Hände vor den Mund, als sie sah wie Aizen sein Zanpakutou in einem grazilen Schwung ohne nennenswerten Widerstand durchzog. Genau dort durch, wo vor wenigen Augenblicken noch Roujins Kopf war. Ungläubig starrte sie dorthin, wo eben gerade Aizen sein Zanpakutou durchgezogen hatte. Und es wollten einfach keine Worte über ihre Lippen kommen. aishiteru...(Ich liebe dich...) „Ich liebte dieses Leben“, flüsterte die Blonde leise in den Wind, als sie ihr Lied zu Ende gesungen hatte und schwer atmend in die Knie sank. Wieso waren Hollows zu ihr so anders, als zu normalen Shinigami? Wieso nannten sie sie utahime-sama? Wieso hatte sie die Gabe sie zu erlösen? War es, weil sie selbst bald zu einem Hollow werden würde? Man sagte doch, dass jedes Glück genauso viel Pech heraufbeschwor und umgekehrt... Die Blonde schüttelte bloss leicht den Kopf. Sie wusste es einfach nicht und sie hatte nicht die Zeit es herauszufinden. Besorgt eilte Nanao an die Blonde heran, als sie sah wie diese in die Knie ging, doch sie schüttelte bloss weiter, nun ein wenig stärker, den Kopf. „Finde Kyouraku-taichou. Ich komme zurecht.“ Zuerst irritiert sah Nanao zu Ayumi. „Hast du das etwa gerade gehört...?“, fragte sie erstaunt, ehe sie sich eines besseren besann, „Ich werde jetzt zu Kyouraku-taichou gehen, du bleibst mir eine Antwort schuldig, wenn diese Sache zu Ende ist.“ Das Mädchen in der blauen Uniform nickte widerwillig. Wenn ich dann noch lebe, gerne, dachte sie sarkastisch, nickte aber weiter. Einen Moment später war die Schwarzhaarige verschwunden. Gut so, denn Ayumi musste husten. Und in der Hand, die sie vor ihren Mund gehalten hatte, fand sie Blut. Ihre Augen weiteten sich ein Stück, doch es war voraussehbar, dass sie nicht ohne einiges an Schaden an ihrem Konpaku einfach so zu einem Hollow werden würde. Es würde sie wohl von Innen heraus zerstören und diese Lieder hatten gerade den Startschuss dafür gegeben. Wie konnte es auch anders sein, wenn sie wie immer rücksichtslos ihr Reiryoku verbrauchte? Sie wusste selbst, dass ihr Reiryoku gegen Ende knapp wurde und sie spürte es nun wieder im Hals. Fahrig strich sie ihre Hand am Rasen ab und nahm Lunas Kette von ihrem Hals. Bedächtig wog sie die Kette mit dem blauen Anhänger in der Hand, bevor sie ihn an ihr Gesicht hob und flüsterte: „Es ist Zeit, findest du nicht? Zeit das Versteckspiel mit Reikai zu beenden.“ Seufzend hob Ayumi ihren Arm, der wie ihr ganzer Körper schmerzte und legte sich die Kette um das linke Handgelenk. Dann biss sie die Zähne zusammen. Sie musste aufstehen, sie musste einfach, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass all ihre Muskeln zu bersten drohten und sie wusste, dass sie fast all ihr Reiryoku mit diesem Lied verbraucht hatte. Sie musste Aizen noch ins Gesicht spucken. Das hatte sie sich geschworen. All ihre Kräfte mobilisierend, versuchte Ayumi aufzustehen, doch es klappte nicht. Hatte die Reinigung all dieser Hollows einen zu hohen Tribut gefordert? Ein hysterisches Lachen verliess ihre Lippen. Okay, nun nur nicht die Nerven verlieren. Verzweifelt sonderte die Blonde zu aller erst einmal die Lage. Nanao war noch auf der Suche nach ihrem Taichou, der sich noch immer mit Yama-jii stritt, während Ukitake-taichou versuchte zu vermitteln. Das wusste Ayumi auch ohne anwesend zu sein, denn ihre Reiatsu flackerten angriffslustig, wobei nur das von Ukitake-taichou ruhig blieb. Das hatte sie oft genug bei Kiyone und Kotsubaki mitbekommen, so dass sie wusste, wie sich das anfühlt. Schliesslich hatten sie ihre Reiatsu-Wahrnehmung in Mitsukis Zimmer auf deren weichen Bett geübt. Auf dem Boden, auch bekannt als einzige Sitzgelegenheit in Ayumis Zimmer, sass sich einfach weniger bequem. Andere Taichous und deren Offiziere waren noch mit einzelnen Hollows beschäftigt, die nur noch minimale Spuren von Hollow-Reiatsu an sich haften hatten und sich bloss verteidigten. „Idioten.“, murmelte Ayumi abschätzig, wenn sie daran dachte, dass Leute wie Soi Fon gerade unschuldige Konpaku angriffen, nur weil sie mal Hollows waren. Da kochte ihr das Blut. Unohana-taichou und Isane waren noch im Chuuou 46 Shitsu und anhand des Reiatsus würde die Schülerin mal ganz stark vermuten, dass sie Hitsugaya-taichou und Hinamori-fukutaichou heilten. Als nächstes versuchte die Schülerin Mitsukis Reiatsu im Kidou-Corps-Shitsu wahrzunehmen, doch von ihr fehlte dort jede Spur. Nein, bitte, nicht, flehte die Blonde in Gedanken. Zwang sich aber weiter auf die Wahrnehmung bekannte Reiatsu zu konzentrieren. Dann kehrte Ayumis Aufmerksamkeit zum Soukyoku Hügel. Dort oben fanden sich, wie konnte es anders sein, Aizen, Gin, Tousen, Renji und Rukia. Doch zu Ayumis Schrecken auch Mitsuki. Und ein Reiatsu, dass sie nicht kannte. Verdammt! Wieso konnte sie nicht im Kidou-Corps-Shitsu bleiben?! Dann wäre sie in Sicherheit gewesen! Nun hatte Ayumi keine andere Wahl als aufzustehen. Sie musste aufstehen. Sie würde aufstehen. Und zwar jetzt. Mit übermenschlicher Anstrengung schaffte es die Blonde schliesslich nach ein paar Versuchen wirklich. „Ha! Mutterinstinkte!“, meinte sie grinsend, als sie sich nun endlich auf einen Langstrecken-Shunpo vorbereitete. „Roujin...“, hauchte Mitsuki, als sie sah, wie sich die weisse Gestalt des Wolfes auflöste. Tränen rollten ihre Wangen herab, als sie die weissen Partikel beobachtete. Aufgelöst griff die Schülerin nach dem Arm des Wolfes, der sich auflöste und klammerte sich daran fest. Der Taichou vor Mitsuki sah nur leicht unbefriedigt aus. „Ara, das war, glaub ich, nicht geplant.~“, flötete die Stimme von Gin hinter Big Boss Evil. Sein Grinsen liess wie immer nicht auf seine wahren Gefühle schliessen. „Lass das, Gin.“, knurrte der braunhaarige Taichou. „Roujin...?“, fragte Mitsuki vorsichtig, als sie plötzlich einen Mann vor sich stehen hatte, an dessen Arm sie sich nach wie vor klammerte. Sein Haar war silbergrau und er trug es hinten Lang in einem Pferdeschwanz, wobei sie vorne so gestuft waren, dass sie in alle Himmelsrichtungen abstanden. Er trug unerklärlicherweise einen Shihakushou, wobei dieser recht schäbig aussah, als ob er gerade von einem Schlachtfeld käme. Die Ärmel waren vollkommen abgerissen und alle Ränder begannen zu fransen. Er drehte sich langsam zu dem Mädchen hinter sich um und lächelte sie an. Er trug Roujins Wolfsmaske, doch sie löste sich langsam in genauso weisse Partikel auf, wie seine Wolfsgestalt. Seine Augen waren blau. Genauso blau, wie als sie noch unter der Maske steckten, doch es war ein grosser Unterschied, ob der Augapfel nun schwarz oder weiss war. Ein riesiger. Der junge Mann, er schien kaum älter als 19, begann zu leuchten und so plötzlich wie das Leuchten gekommen war, so zersprang es in tausende von Splittern, die ihrerseits nun Richtung Rukon wehten. Big Boss Evil gab einen leicht genervten Laut von sich, obgleich das falsche, gütige Lächeln seine Züge nicht verliess. Bevor der Braunhaarige aber zu einem erneuten Schwertstreich ausholen konnte, brachte Roujin sich und das blonde Mädchen hinter ihm auf Abstand. Rechts von Redhead. Das nächste was Mitsuki mitbekam war, dass Roujin sie zur Seite riss. Laut atmend stand er da und hielt sich den blutenden Linken Arm. „Roujin!“, sagte die Blonde besorgt und ergatterte gleichzeitig einen Blick auf den Rothaarigen, dessen rechter Arm gleich aussah. „Re...Renji...!“, hauchte Rukia fassungslos in seinen Armen. „Sieh an...Deine Ausweichmanöver haben sich stark verbessert, Abarai-kun. Du bist gewachsen. Gut.“, bemerkte der Taichou, wobei das Lächeln noch immer auf seinen Lippen ruhte. Wie gerne würde Mitsuki es ihm aus dem Gesicht wischen. Dann wandte sich der Haoriträger an Roujin und seine erklärte Prinzessin. „Und für einen neu-Shinigami, auch wenn ich nicht ganz zu erfassen vermag, wie das gerade von statten gegangen ist, hast du beeindruckend schnell gehandelt.“ „Ich war nicht umsonst mehrere Jahrhunderte lang ein Hollow.“, meinte Roujin abschätzig und wischte sich mit der unverletzten Hand über die Stirn, um den gebildeten Schweiss daran zu hindern in seine Augen zu tropfen. „Erstaunlich. Doch lehnt euch nicht zu lange auf.“, meinte der Taichou so, als ob er über die neuste Teesorte sprechen würde, „Es ist schwierig auf Ameisen zu treten, ohne sie dabei zu zerquetschen.“ Bewusst sah er dabei nur auf den Rothaarigen. Es war klar, dass er keine Ambitionen hatte Mitsuki oder gar Roujin entkommen zu lassen. „Als dein ehemaliger Kommandant würde es mich schmerzen, dich töten zu müssen.“ Redhead atmete heftig und Blut floss an seinem linken Auge vorbei, so dass er es eigentlich aus dem Weg wischen müsste, aber das ging nicht, da er mit der linken Rukia an sich drückte und mit der rechten sein Zanpakutou hielt. „Renji...!“, wollte Rukia gerade einbringen, doch der Rothaarige unterbrach sie. „Sei still, Rukia.“ Dann wandte er sich wieder an den Taichou vor ihm. „Was soll das? Es würde sie >schmerzen<, mich zu töten...? Wieso haben sie dann Hinamori-kun ermordet...?!“ Der Taichou verzog keine Miene. Dennoch lag alle Aufmerksamkeit auf ihm. In dem ganzen Schlamassel vergass Mitsuki beinahe, dass noch zwei weitere Taichou auf dem Hügel zugegen waren, doch als sie ihren Blick nach hinten schweifen liess, wurde es ihr wieder schmerzlichst klar. „Ah...verstehe. Dann war die spirituelle Druckschwankung eben tatsächlich >Tentei Kura<. War es Isane-kun...? Die Sache mit Hinamori-kun war unumgänglich. Schliesslich kann sie nicht ohne mich leben. Das war es schliesslich, was ich ihr eintrichterte.“(Marina-chan: Sorry, nicht meine Formulierung) Mitsuki wollte kotzen von dem Geschwafel der Braunhaarigen vor ihnen. Zwar verwirrte der Begriff „Tentei Kura“ sie, da sie keine Ahnung hatte, was das sein sollte, doch der Rest war einfach verabscheuungswürdig. Hinamori...Das war doch Crybaby... Der lebensfrohe, schwarzbraunhaarige Fukutaichou der 5bantai, der stets höflich und freundlich zu allen war. Mitsuki hatte sie nicht gut gekannt und nur wenige Male getroffen, doch sie hatte sie gemocht. Und der Mann dort hatte sie, die seine eigene Untergebene war, einfach so um die Ecke gebracht. „Ich habe sie also eher aus Barmherzigkeit getötet.“ Dafür wollte sie ihn Ohrfeigen. Mindestens. Dass er so etwas sagen konnte. „Ich hatte allerdings nicht vor, sie mit eigener Hand umzubringen. Deshalb versuchte ich Kira-kun und Hitsugaya-kun dazu zu bringen, es für mich zu tun. Doch das war ein Fehlschlag. Und so musste nun doch ich sie töten.“ Mitsuki biss die Zähne zusammen, um nichts falsches zu sagen. Dabei wollte sie ihn am liebsten anschreien, dass das Einzige, was hier ein Fehlschlag war, sein Gehirn war. „Verstehe. Kira, Hinamori...Beide waren für sie nichts weiter als Spielbälle.“, bemerkte Redhead. „Ebenso wie du, Abarai-kun.“, fügte der Braunhaarige lächelnd hinzu. Seine Augen jedoch blieben so kalt, wie die Antarktis es im Sommer blieb. „Ich habe begriffen. Sie sind nicht mehr der Kommandant Aizen, den ich kannte. Es ist mir egal, welche Gründe sie dafür haben...Ich werde ihnen Rukia nicht aushändigen. Auch wenn ich dabei sterbe.“, spie ihm der Rothaarige entgegen. Doch er blieb gelassen. „Ich war nie der Kommandant Aizen, den du kanntest. Tut mir Leid. Er war eine Illusion. Der Kommandant Aizen, den du kanntest, hat nie existiert.“ Dann ging alles sehr schnell. Redhead ging zum Angriff über, indem er rief: „Hoeru, Zabimaru!“ Der braunhaarige Taichou lächelte weiter und gab Gin ein Zeichen. „Beschäftige doch bitte unsere beiden ungebetenen Gäste, damit ihnen nicht langweilig wird, bis ich mich um sie kümmern kann.“, meinte er schlicht, als er dem Angriff des Rothaarigen auswich, dessen Zanpakutou sich geteilt und gestreckt hatte, wobei die einzelnen Segmente von einer Art Stahlfäden zusammengehalten wurden. Das war sicher sein Shikai. Nur war es ein leichtes für Big Boss Evil den Angriff mit seinem nicht freigesetzten Zanpakutou abzuwehren. Dann gab es noch ein Problem. Es kam gemächlich auf Mitsuki und Roujin zu. Die Blonde schluckte. „Wieso tun sie das, Ichimaru-taichou?!“, versuchte sie an sein Herz zu appellieren, „Was ist mit Rangiku?“ Doch der Silberhaarige kam weiter näher. Roujin fletschte die Zähne. Er verkrampfte seine Hände zu Fäusten und hielt sie kampfbereit vor sich, doch er wirkte auf seltsame weise abwesend. Noch immer trat Gin immer näher, sein Zanpakutou hatte er schon gezogen, es hatte die Form eines Kodachi, was Mitsuki irgendwie ironisch rüberkäme, wenn sie nicht gerade solche Angst hätte. Er liess es locker mit einer Hand kreiseln, während er zermürbend langsam näher trat. Fluchend zog Roujin das Zanpakutou aus der Scheide, dass dort hing, seit seine Hollowform verschwunden war. Es war ein >Asa Uchi<, erkennbar daran, dass es keinerlei spezielle Form hatte, noch irgendwelche Eigenheiten. Es gab zwei in der Klasse #1, die offiziell schon ein Zanpakutou besassen. Natsuko und Haruko. Und beide trugen sie ein Asa Uchi, dass genauso aussah, wie das das Roujin eben zog. „Hya~~...eigentlich will ich euch ja nichts tun, aber wenn Aizen-taichou möchte, dass ich euch unterhalte...“, erklärte Gin grinsend und blieb stehen. Nur wenige Meter vor Roujin und Mitsuki. Plötzlich schien der Grauhaarige vor Mitsuki wieder vollständig anwesend zu sein, denn seine Augen glänzten stolz, als er laut rief: „Reina wo mamore, Reina no Ookami-buke“(Schütze die Königin, Wolfsritter der Königin, spanisch-japanisch :P) Das Asa Uchi verwandelte sich auf der Stelle in mehrere Dolche, die sich wie Krallen an Roujins Hände legten. Sie glänzten rot im Sonnenlicht, als er damit den ersten Streich Gins abwehrte. Aufgeschreckt durch einen Knall von hinter Gin gingen sie sofort wieder auseinander, nachdem sich ihre Klingen das erste Mal gekreuzt hatten. Mitsuki wirbelte herum. Da stand Aizen, als ob nichts wäre und hielt mit der blossen Hand Redheads Zanpakutou ab, welches sich noch immer im Shikai befand. Doch das war nur seine linke Hand. Die Rechte hielt noch immer das Zanpakutou des Taichous und mit einem gezielten Streich von ihm war vom Shikai des Rothaarigen nur noch Fetzen übrig. Der Fukutaichou der 6bantai riss die Augen schockiert auf. Ebenso Mitsuki, als sie sah, dass Redheads rechter Arm eine wahre Blutfontäne spritzen liess, dort wo Big Boss Evil ihn anscheinend getroffen hatte. Den Schlag hatte sie gar nicht gesehen. Geschwächt ging der Rothaarige zu Boden, wohingegen der Braunhaarige gemächlich, wie vorher Gin, auf die beiden Shinigami vor ihm zuging. Doch was auch immer der böse Oberboss Redhead sagte, er gab nicht auf. Das beeindruckte Mitsuki. Genauso wie Roujin vor ihr, der immer weiter jegliche Attacke Gins von ihr abzuhalten versuchte, auch wenn er dabei die meisten selbst kassierte deswegen. Big Boss Evil lachte noch einmal freudlos auf und wollte gerade sein Zanpakutou auf den Rothaarigen niederfahren lassen, da streifte ein verschwommener schwarzer Fleck Mitsukis Sicht. Der Fleck blieb direkt vor Aizens Zanpakutou stehen und hielt es auf. Freudentränen liefen Mitsuki über die Wangen, als sie das sah. Der Fleck stellte sich als dieser orangehaarige Ryoka heraus, der Rukia gerettet hatte. Erdbeere. Oder nein... Das ging anders: Ichigo. Mit beiden Händen hielt er sein Zanpakutou und setzte ein recht grosses Mass an Reiatsu frei, dass sowohl Mitsuki ein Bisschen, als auch Roujin ein Bisschen mehr zusetzte. „Was denn, du gehst in die Knie? Ist Rukia denn so schwer? Ich muss dir wohl helfen, Renji!“, meinte der Ryoka grinsend, als er das Zanpakutou des Taichous aufhielt. Die Miene des Big Boss Evil blieb aber unverändert, selbst als Ichigo ihn mit einem Hieb zurückdrängte. „Argh...“ Das kleine Stöhnen, dass Roujin entwichen war, holte Mitsuki zurück zu ihrem eigenen Problem. Gin hatte Roujin recht stark an der linken Schulter erwischt, wo dieser nun blutete, als gäbe es kein Morgen. Was es bei dem Blutverlust wahrscheinlich auch nicht gab. Der silberhaarige Taichou vor ihnen hatte sich unterdessen zu seinem Boss umgedreht. „Ich wollte mich nicht einmischen. Also liess ich den Jungen gewähren.“ „Ja. Schon gut.“, meinte der Big Boss Evil gelassen, „obwohl, du könntest die beiden anderen Gäste auch noch gleich hierher lassen. Dann kann ich mich um alle gleichzeitig kümmern. Ob nun einen oder drei... Das macht keinen Unterschied.“ „Ihr habt gehört, was der Boss gesagt hat~~.“, flötete der Silberhaarige seinen beiden Gegnern fröhlich zu, „Also husch, husch, dort rüber!~~“ Misstrauisch folgten Mitsuki und Roujin der Anweisung und begaben sich neben die beiden anderen Shinigami und Rukia, die noch immer an den Rothaarigen gedrückt wurde. Die beiden mit den auffälligen Haarfarben hatten bereits die Köpfe zusammengesteckt und Ichigo rief ihrem gemeinsamen Gegner grinsend zu: „Das heisst wir stehen gemeinsam an der Front!!!“ „Bleibt zurück, Rukia, Mitsuki.“, erklärte Renji ruhig. Es war bewundernswert, wie sie im Angesicht des Todes so ruhig bleiben konnten. Mitsuki hatte noch immer ihr Wakizashi gezogen und hielt es vor sich. Wenn alles Fehlschlug, würde sie Rukia beschützen. Koste es was es wolle. Dann kam der Augenblick in dem sich alles Entscheiden würde. Renji aktivierte die Fähigkeit seines Zanpakutous, indem er den Stumpf, den er in der Hand hielt ungespitzt in den Boden rammte und knurrte: „Jetzt...Zabimaru. Higa Zekko!“ Daraufhin lösten sich die abgetrennten Segmente vom Boden und hielten auf Big Boss Evil zu. Sie schienen ihr Ziel gefunden zu haben, denn es wurde eine Menge Staub um den Taichou gewirbelt, als Ichigo und Roujin auf ihn zuhielten. Der Ryoka brach zuerst durch den sich legenden Staub und als ob es nichts wäre, hielt der Braunhaarige Ichigos Hieb auf. Mit dem Zeigefinger. Ohne zu zögern stach er daraufhin zu und fügte dem Orangehaarigen eine ernsthafte Bauchwunde zu. Da brach Roujin durch die Staubwolke. Er war nicht so schnell wie Ichigo, doch auch er hatte einen Affenzahn drauf, als er ausholte, um den Taichou von hinten mit seinen Wolfskrallen anzugreifen. Der Staub legte sich gänzlich und man sah, wie Aizen gerade mühelos dem Angriff auswich und dabei mit einem Streich sowohl den Orangehaarigen als auch den Silbergrauhaarigen beinahe halbierte. „Nein! Ichigo! Roujin!“, rief Mitsuki entsetzt, als sie die beiden zu Boden gehen sah. „Oh, eigentlich wollte ich euch beide zweiteilen...habe ich mich verschätzt? War es nicht tief genug?“, bemerkte der Braunhaarige neutral lächelnd, liess aber von den Halbtoten ab. Bereits einen Augenblick später stand Big Boss Evil hinter Renji und hatte ihm die Nächste Schulterwunde an der linken Schulter beigebracht, so dass das Blut hoch spritzte. Dann schritt er langsam auf Mitsuki zu. „Du bist die Letzte. Willst du deinen Freunden nicht Gesellschaft leisten?“, fragte der Taichou vor ihr spöttisch, als er auf das zitternde Wakizashi deutete, dass sie zu Rukias und ihrem Schutze vor sich hielt. Wieder kreuzte ein Fleck ihre Sicht, als im nächsten Augenblick ihre Mama neben ihr stand und grinsend meinte: „Nein, ich möchte lieber zu ihr kommen, aber danke für das Angebot, Aizen-taichou.“ „Ach, noch ein Gast. Und diesmal sogar das richtige Mädchen.“, meinte Aizen freundlich lächelnd, „Aber geh lieber aus dem Weg, wenn du weiterleben willst.“ Ja, klar, sie würde ja dann noch so lange leben, dachte die gerade angekommene Blondine sarkastisch. Ihr Atem ging schneller, und sie wusste, dass sie in dem Zustand auf keinen Fall lange gegen Aizen, einen Taichou, bestehen würde. Das würde sie auch nicht, wenn sie im Besitz ihrer vollen Kräfte wäre, doch so noch weniger, da sie beinahe ihr gesamtes Reiryoku verputzt hatte. Dennoch versuchte sie es sich nicht anmerken lassen, dass sie schon grösste Mühe nur mit dem aufrecht Stehen hatte und stellte sich vor Mitsuki-chan. „Lieber nicht.“, meinte sie zuckersüss als Antwort. Ihr Gesichtsausdruck wechselte schlagartig zu einer wutverzerrten Fratze und in der Hitze des Augenblickes spuckte sie ihm ins Gesicht. „Ich stehe nämlich zu meinen Freunden.“, meinte sie abschätzig und bedachte den Taichou vor sich dabei mit einem hasserfüllten Blick, während sie die verbliebene Spucke von ihren Lippen wischte. „Dann war das gerade dein Todesurteil.“, meinte der Taichou kalt. Er wischte sich gerade mit dem Ärmel über die Wange, die von der Spucke getroffen wurde. Zumindest hatte sie ihm das selbstgefällige Grinsen vom Gesicht gewischt. „Mach dich bereit zu sterben.“, sagte der Braunhaarige schlicht, als er Kyouka Suigetsu hob und gerade auf sie niederfahren lassen wollte. „Lieber später als früher.“, meinte Ayumi lächelnd und legte ihre rechte Hand so unter ihr linkes Handgelenk, als ob sie den Tsuba eines Katanas in der Hand hielte. In einer fliessenden Bewegung zog sie Luna aus nichts als Luft, wie es für die Zuschauenden schien und hielt plötzlich Crescento Lunas Saya in der anderen Hand. „So ist es doch ein bisschen fairer, oder?“, fragte sie spitzbübisch, als sie spürte wie ein grosser Teil ihres Reiryokus aus unerfindlichen Gründen zurückkehrte, und damit auch die Zuversicht, genug lange durchhalten zu können, bis die andern Taichous hier wären, um die Sache in die Hand zu nehmen. „Na dann komm. Ich lasse dir den ersten Streich.“, meinte Aizen lächelnd. Das Blut der Blonden kochte. Sie hasste, hasste, hasste diesen Typ wirklich. Langsam machte sie die Saya an ihrem Obi fest, ehe sie wieder den Taichou fokussierte. Mit einem gezielten Shunpo stand sie direkt vor ihm und schlug Crescent Luna direkt nach unten, so dass sie dem Arschloch den Kopf gespalten hätte, wenn er nicht mit Kyouka Suigetsu den Schlag umgelenkt hätte. „Kuso.“, fluchte die Blonde, als sie einen Schlag seitens Aizen parieren musste und sogleich zurück geworfen wurde. Sie schlitterte rückwärts über den Boden, dazu bemüht auf den Beinen zu bleiben und anzuhalten, wozu sie versuchte mit der linken Hand zu bremsen. Den nächsten Schlag sah sie nicht kommen. Dafür Mitsuki deren Augen sich geschockt weiteten, als sie sah wie der Braunhaarige plötzlich hinter ihrer Mama stand und ohne zu zögern in ihren Unterleib stach. Ungläubig drehte Ayumi den Kopf zu dem Taichou, dessen Zanpakutou vorne wieder durch ihren Bauch trat. Sie keuchte auf vor Schmerz, als Aizen Kyouka Suigetsu mit einem Ruck wieder aus ihr raus zog und sie zu Boden fallen liess. Dann sah sie hilflos zu, wie das Arsch sehr gemächlich auf Mitsuki und Rukia zuging. Sie sah, dass auch Ichigo sich noch regte, doch die Geräusche um sie herum klangen seltsam gedämpft. Zitternd legte sie eine Hand auf ihre Bauchwunde und liess ihr Reiryoku hineinfliessen, während sie in einem verzweifelten Versuch in ihre Seelenwelt zu gelangen ihre Augen schloss. Das was sie als erstes sah, als sie das nächste Mal ihre Augen öffnete, waren die ebenso saphirblauen Augen Crescent Lunas, die unverwandt in ihre starrten. „Nun, was lässt euch zu mir irren, Inochi-sama?“, fragte sie ohne abzuwarten, dass Ayumi ein Lebenszeichen von sich gab. „Bitte, Crescent Luna. Ich bitte dich, lehre mich Shikai.“, hauchte die Blonde verzweifelt zur Seele ihres Zanpakutous. Diese schloss nur tief seufzend ihre Augen. „Wenn es doch nur von solch Leichtigkeit wäre, Inochi-sama. Ich werde euch Shikai nicht lehren, denn es ist etwas, was man nicht lehren kann.“, erklärte sie mit dem Glitzern kleiner Tränen in ihren Augenwinkeln. Dennoch sah Ayumi ungläubig zu dem Mädchen vor ihr, dass ihr bis auf die Haarfarbe so glich. In ihrer Verzweiflung drehte sie sich einfach um und rannte. Vielleicht, wenn die Sorge und Verzweiflung nicht ihre Sicht vernebeln würde, würde sie sich wundern, wie weit sich ihre Seelenwelt erstreckte, doch in dem Augenblick lief sie einfach. Sie lief und lief. Sie wollte den friedlichen See nicht mehr sehen. Den Mond, der sich in dessen Oberfläche spiegelte und die tanzenden Sakura-Blüten. Denn es half ihr nicht Mitsuki zu beschützen. Mit jedem Schritt, den sie tat, wirbelte mehr Staub auf und das saftige, grüne Gras wurde zusehends trockener. Die sanften Hügel wichen zerklüfteten, sandfarbenen Bergen. Ihre Umgebung wandelte sich in eine Wüste, doch Ayumi rannte weiter. Vielleicht war es ein Effekt des Zersplitterns ihrer Seele, doch auch wenn dem so war, Ayumi sah es durch den Schleier ihrer Tränen schlicht nicht. Sie lief und lief, bis ihre Füsse schliesslich von selbst anhielten. Sie stand an einer Klippe. Gras gab es schon lange keines mehr, so bedeckte nur Staub den Boden. Doch am äusserten Rand der Klippe stand einsam eine kleine Blume. Nicht hoch. Vielleicht von der Grösse eines Gänseblümchens. Fünf Blütenblätter reckte sie dem Himmel entgegen, deren Farbe die des blauen Ozeans in all seinen Facetten war. Eine Blume, wie es sie eigentlich nicht geben dürfte oder konnte. „Wir empfinden eine Blume an einer Klippe als schön, weil wir am Klippenrand stehen bleiben, unfähig, so furchtlos wie sie dem Himmel entgegenzuschreiten.“, flüsterte die Blonde leise und ehrfürchtig. Dieser Spruch stand zu Anfang von Band zwölf und hatte sie schon immer fasziniert. Langsam trat sie Schritt für Schritt der Blume und somit auch der Klippe näher. Sie wusste, würde sie noch einen Schritt machen, so fiele sie. Doch in ihr regte sich etwas. Ein Widerstand, der sie antrieb weiter zu gehen. Sie hatte keine Angst zu fallen. Sterben würde sie auch so. Doch sie wollte wissen, was es mit dieser seltsamen Blume auf sich hatte. Und um ehrlich zu sein, wollte sie wie diese Blume, furchtlos dem Himmel entgegenschreiten. Sie tat den nächsten Schritt, doch die Klippe hielt, auch wenn sie noch so dünn war. Ein weiterer Schritt. Jetzt müsste sie sicher fallen, denn der Fels unter ihr war nur noch knapp 15 Zentimeter dick. Doch er hielt. Noch ein Schritt. Sie bückte sich nach der seltsamen Blume und pflückte sie. Fünf Zentimeter trennten sie noch vom Fall, das widersprach der Physik. Da wurde der Blonden ihre Ähnlichkeit zu der Blume bewusst. Sie musste alles ihren eigenen weg nach machen. „Ich bin du.“, schien die Blume zu flüstern. Ayumi lächelte. Ein kleines „Vielleicht“ verliess ihre Lippen, als sie den letzten Schritt tat. Und fiel. Marina-chan: Ja, ich bin gemein, aber das Kapi endet hier. :P Spannungsbogen und so. Das was in anderen FFs gänzlich fehlt. Ich musste lachen, als ich letztens eine las, so vielleicht ein eine Wordseite langes Kapi und am Ende der Kommentar: „Ich hör hier auf um die Spannung zu bewahren“... Die die sie zerstört hatte, in dem sie auf die meisten Adjektive oder beschreibenden Handlungen verzichtete und einfach fakten aufzählte mit ein paar Konjunktionen... Und hmm. Ja, ich hab immer was zum lästern, auch in den Ferien. Ich finde die Fasnacht ist zu laut. Deswegen bin ich so viel drinne am PC :) Ach und bin ich die Einzige, die Gin wirklich bildlich vorstellen kann, wie er das sagt? (o.0) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)