Blood in the Moonlight von ultraschokomuffin (Ein arroganter Schnösel und ein Mädchen mit grünem Haar) ================================================================================ Kapitel 14: Stetiger Brechreiz ------------------------------ (Vierzehntes Kapitel – stetiger Brechreiz) Nach dem kurzen, geflüsterten Gespräch zwischen dem Reinblüter und mir, wandten wir uns wieder den anderen beiden Personen in dem Keller zu. Cross Kaien war gerade dabei den Silberhaarigen von den Ketten zu befreien. Ich wusste, sollte ich jetzt noch irgendetwas sagen, würde ich bloß Ärger heraufbeschwören, deshalb zog ich mich ohne ein weiteres Wort zurück. Doch bevor ich die schwere Eisentür hinter mir gänzlich schloss, warf ich Zero noch einen besorgten Blick zu. Ich hoffte aus ganzem Herzen, dass es ihm irgendwann wieder besser gehen würde… Als ich aus dem kleinen Steinhäuschen hinaus trat, blendete mich die strahlende Sonne. Sofort kniff ich meine Augen leicht zusammen, nur um sie Sekunden später zögerlich wieder zu öffnen. Dem Stand der Sonne nach schätzte ich, dass es ungefähr drei Uhr nachmittags sein musste. Zero und ich hatten wohl wirklich lange geschlafen… Da ich nicht wusste, wann genau „später“ war beschloss ich einen kleinen Spaziergang auf dem Schulgelände zu machen, denn in den Unterricht würde ich jetzt ganz bestimmt nicht gehen. Ich achtete kaum mehr auf meine Umgebung und versank fortwährend tiefer in meinen Gedanken. Noch immer konnte ich nicht wirklich fassen, was in den letzten beiden Tagen alles passiert war. Und noch weniger konnte ich glauben, dass es erst gestern gewesen war, als ich diesen bescheuerten Traum gehabt hatte – okay, insgeheim hatte er mir gefallen. Um mich zu beruhigen atmete ich tief die frische, nach Rosen duftende, Luft ein. Erst jetzt wurde mir die Tragweite meiner Entscheidung bezüglich dem umgekehrter Level-E -Dingens bewusst. Ich hatte ernsthaft zugestimmt, mich mein restliches Leben an Zero zu binden und sein und Kanames Blut zu trinken?! Wahrscheinlich war das Zero auch schon unten in dem schaurigen Keller bewusst gewesen und er hat sich deshalb so dagegen gesträubt. Ich hatte Angst davor, dass er irgendwann herausfinden würde, was ich für ihn empfand. Eigentlich war die ganze Situation einfach nur scheiße. Ich meine, ich wollte weder, dass Zero stirbt, noch dass er dazu gezwungen wird, dass er sein gesamtes Leben mit mir verbringen musste. Ich hatte ja kein Problem damit, Zeit mit Zero zu verbringen, nur wusste ich leider nicht, wie es da bei ihm aussah. Vielleicht war dem Silberhaarigen da die erste Variante ja doch lieber… Ich kam vor einem kleinen, zierlichen Rosenstrauch zu stehen. Zwar war ich von Tausenden anderen, großen Rosen umgeben, doch ich hatte nur Augen für das bezaubernde Gewächs vor mir. Der Strauch hatte kleine, jedoch wunderschön geformte Knospen und Blätter und reichte gerade so über meine Knie. Schon immer hatten mich die kleinen Rosenblüten mehr fasziniert, wie ihre größeren Brüder und Schwestern. Konnte man sich in ihnen doch viel besser verlieren, gab es doch viel mehr Wege zu erkunden, als bei einer großen, ebenfalls anmutigen Rose. Der Geruch, den der liebliche Strauch vor meinen Füßen verströmte, war berauschend und benebelte beinahe meinen Verstand, was ich in diesem Moment sogar willkommen hieß. Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken was passieren könnte, wollte einfach für den Augenblick leben und diesen genießen. Plötzlich spürte ich, wie sich zwei kräftige Arme um meine Mitte schlangen und ein Kinn sich auf meiner linken Schulter platzierte. Erschrocken drehte ich meinen Kopf herum und blickte auf silberne Strähnen. Der Duft der mir augenblicklich in die Nase stieg, war sogar noch betörender als der der Rosen. Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Auf meinem gesamten Körper breitete sich eine Gänsehaut aus. Leise, genuschelte Worte drangen an mein linkes Ohr. »Warum machst du das alles für mich?« Ich zog es vor zu schweigen. Wenn ich jetzt zum Sprechen ansetzen würde, würden bloß wieder Worte über meine Lippen kommen, die ich eigentlich gar nicht aussprechen wollte. »Du musst wirklich nicht das Blut dieses Schnösels trinken, wenn du das nicht willst…« Auf diese Aussage hin musste ich Schmunzeln. »Weißt du Zero, als ich dich kennen lernte, hab ich dich in Gedanken immer „arroganter Schnösel“ genannt. Und kannst du bitte auch ein einziges Mal an dich selbst denken?« »Wenn es dich in Gefahr bringt, dann nicht, nein.« Ich schnaubte. Ihm konnte es doch eigentlich völlig egal sein, ob mir was passierte oder nicht. Doch irgendwie war es ja schon süß. Unbewusst schaffte Zero es, dass ich ihm immer weiter verfiel. Mein Körper gehorchte mir nicht weiter, denn ohne es zu wollen, hob ich meine Hand und streifte mit meinen Fingerspitzen leicht über die Wange des Silberhaarigen. //Verdammt! Wieso hab ich mich nicht mehr unter Kontrolle? Wenn das weiterhin so ist, wird das sicher kein gutes Ende nehmen. Ich will einfach nicht, dass die gerade erst entstandene Freundschaft zwischen uns zerstört wird. Also Körper! Warum, verdammt nochmal, machst du das?!! Du bist so- // Bevor ich mich weiter selbst fertig machen konnte, spürte ich wie sich Zero zaghaft an meine Hand schmiegte. Diese Bewegung ließ sämtliche Gedanken meiner, augenblicklich verstummen. Nur ein Thema kreiste nun ich meinem Kopf. Warum machte er das? Das war doch eigentlich völlig untypisch für ihn. Ich war mir absolut sicher, dass Zero meine Gefühle nicht erwiderte, also, was war der Grund? Sehnte er sich nach Geborgenheit? Nach der Nähe anderer Menschen? Ich wusste es nicht. Zero war für mich einfach undurchschaubar. »Ich hab dich übrigens insgeheim immer „das Gör mit den widerlich grünen Haaren“ genannt.« »Äh…was?« »Naja, anfangs fand ich dich irgendwie nicht sonderlich sympathisch und deine Haare waren irgendwie seltsam… Aber irgendwann wurde mir klar, dass sie einfach nur einzigartig sind und dich auszeichnen. Außerdem sind meine Haare auch nicht grade gewöhnlich...« »Ich mag sie. Einen Zero mit blonden oder gar braunen Haaren kann und möchte ich mir gar nicht vorstellen.« Und wieder mal sprach ich Worte aus, ohne weiter darüber nachzudenken. Doch Zero schien sich nicht weiter daran zu stören, denn nach meinem gemurmelten Satz, legte sich Stille über uns beide. Doch war es keine erdrückende Stille, sondern eine angenehme, beruhigende. Nachdem wir weiterhin eine halbe Stunde einfach nur dagestanden und auf den kleinen Rosenstrauch gestarrt hatten, erhob Zero erneut seine Stimme. Warum war er in letzter Zeit so gesprächig? »Ich glaube, wir sollten uns langsam auf den Weg machen. Du solltest zu Kaname und ich muss mich ja auch noch darum kümmern, dass die Mädchen nicht völlig durchdrehen. « Nach einem kurzen Zögern, fuhr der Silberhaarige schließlich fort »Wenn ich nur daran denke, was du für mich bereit bist zu tun, bekomme ich schon ein schlechtes Gewissen…« Ich erwiderte darauf nichts. Ich nahm lediglich Zeros Hand, löste sie von meiner Taille, drehte mich um und zog ihn mit in Richtung Wohnheim der Night-Class. Der Silberhaarige hatte mich kurz vor dem Tor zum Wohnheim gefragt, ob er mich begleiten sollte. Nach kurzem Zögern verneinte ich jedoch. Und so kam es, dass ich jetzt unschlüssig vor einer großen Tür stand und überlegte ob ich endlich anklopfen sollte, oder nicht. Die Entscheidung wurde mir abgenommen, als besagte Tür sich mit einem Ruck öffnete und mir Smaragdgrüne Augen entgegen blickten. »Hallo Akemi-chan. Kommst du jetzt rein oder nicht? Du wartest hier sicher schon fünf Minuten. Ich verspreche dir, dass du auch sicher von niemandem gebissen wirst.« – Nein, weil ich es sein werde, die heute Blut trinkt. Ich hätte vorhin echt was essen sollen. Mein leerer Magen würde das Blut wohl noch schlechter vertragen, als wenn ich nur einen kleinen Bissen gegessen hätte. Aber vielleicht war es doch ganz gut, dass ich es nicht getan hatte, denn allein bei der Vorstellung gleich Blut zu trinken, wollte ich kotzen. Ichijo hielt die Tür offen, sodass ich eintreten konnte. Zögerlich – zurzeit zögerte ich echt bei allem was ich tat – trat ich über die Schwelle und wurde sogleich von Hanabusa begrüßt. Hmm… Wie hatte er mich wohl empfangen? – Richtig, er katchingte mich an. Grr. Entweder der Kerl war lebensmüde, Masochist, oder er wollte einfach mal ausprobieren, wie es war ein paar von Akemi in die Fresse zu bekommen. Zu meiner Verwunderung konnte ich mich jedoch beherrschen und ignorierte den Blondschopf ganz einfach. »Also, wo soll ich jetzt hingehen, Takuma-san?« Bei meiner Frage blickte ich dem Grünäugigen unentwegt ins Gesicht, konzentrierte mich einzig und allein auf seine Augen, um nicht weiter über die Situation nachzudenken. »Aber natürlich. Komm mit, Akemi-chan.« Also diese Bezeichnung war ja nun wirklich fehl am Platz. Ich war vielleicht klein, trotzdem war ich nicht mehr sechs sondern siebzehn, verdammt! Und einmal abgesehen von der Tatsache, dass der Typ ein Vampir war, kannte ich ihn genau einen Tag. Der Einzige bei dem ich es einigermaßen geduldet hätte, dass er mich Akemi-CHAN nannte, war Zero und es war ziemlich unwahrscheinlich, dass der das jemals tun würde… Jedoch hatte ich keine Lust dazu, meine Meinung zu äußern und folgte dem Blondhaarigen stumm. Wir gingen eine Treppe hinauf und folgten einem langen Flur. Irgendwie bewunderte ich mich dafür, gestern den Weg zu Zero und Kaname gefunden zu haben, denn ich hätte locker noch hundert weitere Türen öffnen können, ohne dass ich auch nur eine Spur von den beiden bekommen hätte. Irgendwann, nach einer schier endlosen Reise, klopfte Ichijo an eine Tür und wartete geduldig. Ich hingegen zappelte rum wie ein kleiner, wild gewordener Pinguin – kein sonderlich treffender Vergleich, aber Pinguine haben’s einfach drauf – genau wie ich. Ah ja, Sarkasmus lässt grüßen… Obwohl ich vorhin glaubte, mir meiner Entscheidung absolut sicher zu sein, packten mich jetzt doch wieder die Zweifel. War es wirklich das Richtige was ich hier tat? »Herein!« Verdammt. Ich hatte jetzt sicherlich keine Chance mehr, irgendwie abzuhauen. »Viel Glück, Akemi-chan.« sagte Ichijo, bevor er in Windeseile den nächsten Gang entlang huschte. Danke. Das konnte ich jetzt wirklich gebrauchen, ansonsten würde ich wohl Kanames gesamtes Büro vollreihern. Hätte mich der Blonde nicht wenigsten noch zur Tür reinschubsen können?! //Akemi. Jetzt reiß dich doch mal zusammen. Also wirklich. Zuerst große Reden schwingen und einen auf Retter der Welt machen, und dann nicht einmal genug Mumm haben, um ein bisschen Blut zu trinken. Einfach lächerlich.// Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich nicht den Drang meine innere, spöttische Stimme umzubringen, sondern sie ganz einfach nur abzuknutschen. Ich machte das für Zero. Und der war es ja wohl wert Unmengen an Blut zu trinken. Entschlossen öffnete ich die Tür zu Kanames Büro und wünschte mir sogleich wieder, es niemals getan zu haben. Der wartete doch nicht ernsthaft mit einem Weinkelch und Dolch darauf, dass ich endlich eintrat?! »Du willst mich verarschen, oder?« fragte ich den Braunhaarigen ungläubig. »Ich bezweifle, dass du Lust hast an meinem Handgelenk zu saugen, oder liege ich da falsch?« Verdammter Idiot! Würde ich ihn nicht noch brauchen um Zero zu helfen, hätte ich dem arroganten Vollarsch schon längst eine geknallt. Vorsichtig setzte ich den ersten Schritt in Richtung Kaname, der mir sogleich, gespielt höflich wie er war, einen nicht sonderlich gemütlich aussehenden Stuhl anbot. Langsam ließ ich mich auf besagten Stuhl gleiten und stellte fest, dass seine Gemütlichkeit wirklich zu wünschen übrig ließ. Mein Blick schweifte durch den Raum, nahm etwas wahr, um gleich darauf wieder zu vergessen was. Ich war unglaublich nervös. Mein Herz krampfte sich bei jedem Schlag zu einem kleinen, harten Klumpen zusammen und meine Hände zitterten so stark, dass ich, hätte ich ein Glas Wasser in ihnen gehabt, wohl den gesamten Inhalt verschüttet hätte. Kaname ließ sich auf den Sessel neben mir nieder und drückte mir sogleich den wertvoll aussehenden Dolch in die rechte Hand. »Gibt’s hier irgendwelche Nebenwirkungen von denen ich wissen sollte?« Während ich den Braunhaarigen diese Frage stellte, betrachtete ich den spitz zulaufenden Gegenstand. Vorsichtig führ ich mit meinem Zeigefinger über die scharfe Klinge. Ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, obwohl mir durchaus bewusst war, dass ein Vampir direkt neben mir saß. »Dein Körper wird das Blut anfangs vermutlich nicht sonderlich gut vertragen, dafür wird es dir nachher umso besser gehen. Du wirst dich unglaublich fühlen. Unbesiegbar. Doch vergiss nicht, dass du das nicht bist. Für uns Vampire bist du immer noch ein Nichts. Gegen einen Level-E hättest du noch eine kleine Chance, aber das war’s dann auch schon.« //Danke liebster Vollarsch, dass du mir so unmissverständlich klar gemacht hast, dass ich quasi Müll bin.//Da ich aber Angst hatte, dass der Reinblüter mir nicht mehr helfen wollte, sollte ich ihn jetzt in irgendeiner Weise beleidigen, sagte ich nichts und zeigte lediglich mit einem kleinen Nicken, dass ich verstanden hatte. »Willst du mich schneiden, oder soll ich das selbst übernehmen?« »Da ich keine Ahnung hab, wie tief der Schnitt sein muss und ob ich überhaupt richtig ansetzte, wär’s mir lieber, wenn du das machen würdest.« Ohne ein weiteres Wort, nahm Kaname die Waffe wieder aus meinen Fingern und setzte sie an sein linkes Handgelenk. Bevor er jedoch in seine Haut schnitt, deutete er mir mit einer Kopfbewegung an, den Weinkelch darunter zu halten, damit das Blut in ihn hineinfließen konnte. Ich beugte mich vor, nahm den Kelch in meine beiden Hände und platzierte ihn unter besagtem Handgelenk des Braunhaarigen. Eine kleine Bewegung seiner Finger, und ich sah Blut aus der kleinen Wunde quellen. Tropfen für Tropfen fiel in den Becher und kündete sein Auftreffen mit einem leisen Geräusch an. Fasziniert sah ich dabei zu, wie der Weinkelch immer voller wurde, bis er schließlich gänzlich gefüllt war. Der Blutstrom an dem Handgelenk des Reinblüters, versiegte unerklärlicher Weise. Den Dolch legte er auf ein kleines Tischchen neben sich, bevor Kaname seine Finger um mein Handgelenk legte und den Becher zu meinen Lippen führte. Vorsichtig nahm ich den ersten Schluck. Als das noch warme Blut meine Speiseröhre entlang floss und in meinem leeren Magen ankam, rebellierte mein Körper beinahe sofort, und ich war kurz davor, eine Mischung aus Magensäure und Blut auf den Boden zu erbrechen. Gerade noch so konnte ich die Suppe in mir behalten. Heilige Scheiße! Und davon sollte ich nun einen viertel Liter trinken?! Na dann, viel Spaß! Zögerlich nahm ich einen weiteren Schluck und stellte mir ganz einfach vor, dass das was ich grade trank, kein Blut war, sondern ein leckerer Tee. Erstaunlicherweise funktionierte das sogar einigermaßen gut und nach kurzer Zeit war der Becher dann zur Hälfte geleert. Mein Magen grummelte nichts Gutes verheißend und zeigte somit an, dass es doch kein Tee war, den ich getrunken hatte, jedoch zwang ich ihn dazu seinen Inhalt inne zu behalten. Es war so widerlich, sich vorzustellen, was ich hier grade machte. Ich verleibte mir das Blut eines, mir unsympathischen Typen ein, damit ich dann monatlich einen Blutaustausch mit einem anderen Kerl, in den ich verliebt war, durchführen konnte… Ich hoffte einfach inständig, dass ich mich irgendwann an den metallenen Geschmack gewöhnen würde. Kurz setzte ich den Kelch von meinen Lippen ab, um einmal tief durchzuatmen. Mir war unglaublich übel. Nach einer für mich schier unendlichen Prozedur, war der Becher nun bis auf den letzten Tropfen Blut geleert. Zu meinem Erstaunen, befand es sich aber immer noch in meinem Bauch. Jeij! Ich hatte nicht gekotzt. »Du solltest jetzt wohl besser auf dein Zimmer gehen und dich hinlegen.« empfahl mir der Reinblüter. »Auch wenn es verdammt widerlich war, ich danke dir sehr dafür, dass du mir dein Blut gegeben hast.« Kaname erwiderte nichts. Er stand lediglich auf und öffnete die Tür. Oh, da wollte mich wohl jemand weiterhaben. Naja, an mir sollte es nicht liegen. Und ohne dass auch nur irgendjemand die Chance dazu gehabt hätte mich aufzuhalten, war ich auch schon wieder aus dem Wohnheim raus. Doch zu rennen war vielleicht doch keine so gute Idee gewesen. Ach verdammt! Mein Magen krampfte sich abermals zusammen und ich musste den erneut aufkommenden Brechreiz unterdrücken. Ich ließ mich gegen das Tor sinken und krallte meine Finger in meinen Bauch. Warum konnte das nicht aufhören? Ich spürte schon, wie sich mein Mageninhalt sich seinen Weg zurück bahnte. Ich schloss meine Augen, um meinen rebellierenden Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Hoffentlich würde er Zeros Blut mal besser aufnehmen können. Eine weibliche Stimme ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken.»Akemi? Was ist los mit dir?« »Nichts… Mir geht’s gut... Keine Sorge, Yori.« brachte ich unter großer Anstrengung hervor. Ein erneuter Krampf ließ mich aufkeuchen. »Komm, ich bring dich in unser Zimmer, okay? Wo warst du eigentlich heute Nacht? Und warum warst du nicht im Unterricht?« Fragen über Fragen, doch ich war im Moment nicht imstande auch nur eine davon zu beantworten. »Ich erklär’s dir später, in Ordnung?« »Sicher.« Auf unserem Zimmer angekommen, nahm ich erstmal auf meinem Bett Platz. »Yori, nimm’s mir nicht böse, aber wär‘ es für dich in Ordnung, wenn ich mich jetzt ‘ne halbe Stunde aufs Ohr haue? Weißt du, ich bin echt geschafft…« Ich war wirklich ziemlich fertig, aber zu meinem Glück, flaute der Drang mich zu übergeben, auch langsam wieder ab. »Nein, mach ruhig. Schlaf gut.« erwiderte das Mädchen nur. »Danke.« Man kannte mir deutlich an, wie müde ich war. »Warte, willst du dich nicht noch umziehen?« »Was? Nein. Das schaff ich jetzt nicht mehr…« Yori seufzte. »Dann zieh dich doch wenigstens aus. Es wird sicher niemand reinkommen.« »Da wär ich mir nicht so sicher.« murrte ich, strampelte mir jedoch widerspruchslos meine Strümpfe und Schuhe von den Füßen… »-mi…kemi…Akemi. AKEMI!!!« »Hell! Nein, ich will keinen Bluttee, verdammt!!... Yori? Warum willst du, dass ich Bluttee trinke?!« Fassungslos sah mich die Braunhaarige an. Äh, was? Es war ja wohl mein Part fassungslos zu sein. »Akemi, beruhige dich. Du hast nur geträumt. Außerdem gibt’s sowas wie Bluttee doch überhaupt nicht. Hier, nimm das Glas Wasser.« »Und das ist auch sicher kein Blut?« fragte ich skeptisch und zeigte mit meinem Zeigefinger auf das Gefäß. Ja, ich war leicht paranoid, aber Blut entsprach eben nicht ganz meinem Geschmack. Yori war es wohl zu blöd auf meine Frage zu antworten, denn sie zog es vor, mir lediglich das Glas Wasser in die Hand zu drücken. Vorsichtig nahm ich einen Schluck. Puh! Es war Blutfrei. »Ich will jetzt nicht unhöflich erscheinen, aber ich wollte dich vorhin schon was fragen. Ähm.. Bist du schwanger?« Und schon landete eine schöne Ladung Wasser mit Spucke auf meiner Bettdecke. »Bitte WAS?!!« »Ja, dir ist schlecht, du bist fortwährend müde und du bist nachts fast immer mit Zero zusammen. Ich weiß nicht, vielleicht habt ihr da ja mal…« Das war ja wohl bitte nicht ihr ernst. »Glaubst du wir sind zu dämlich um zu verhüten, oder was? Außerdem gab es doch nicht mal was zum Verhüten. Wir hatten keinen Sex, verdammt!« »Es ist mir peinlich sowas zu sagen und ich will dir auch nicht zu nahe treten, aber man kann auch, ohne dass man miteinander schläft schwanger werden. Also wenn ihr zum Beispiel-« »Ich weiß das, Yori! Aber wir haben nichts dergleichen gemacht. Wir haben uns noch nicht einmal geküsst.« - er hat mich bloß gebissen. Ich hatte zwar eigentlich keine Probleme damit, offen über solche Sachen zu sprechen, aber wenn’s um mein eigenes Sexleben ging, war mir das dann doch etwas unangenehm… Nicht, dass ich mir dergleichen noch nicht vorgestellt hätte, keineswegs, aber ich kannte Yori kaum, und da wollte ich nicht wirklich mit ihr über meine Vorlieben und Träumereien reden. »Also, du kannst dir sicher sein, dass ich nicht schwanger bin. Und ich nehm dir das auch nicht böse, du hast dir schließlich bloß Sorgen gemacht.« Für eine Weile herrschte Stille in dem kleinen Raum. Ich war kurz davor erneut einzuschlafen und auch Yori schien ihre Augen nur noch mit Mühe offen halten zu können. Ein unheilverkündendes Geräusch ertönte, es klang wie das Brüllen eines wütenden Monsters. Doch Tatsache war, dass mein Magen so furchteinflößende Laute von sich gab. Aber bitte, ich hatte seit gestern Mittag nichts mehr zu Essen bekommen, da hatte ich ja wohl das recht hungrig zu sein. Von Kanames Geschwafel, von wegen, sich unbesiegbar fühlen, spürte ich derweilen noch absolut nichts. Ich war mal echt gespannt, wann das kommen sollte. »Das Abendessen ist leider schon vorbei…aber ich hab einen Apfel für dich mitgenommen, weil ich nicht wusste, wann du von was auch immer wieder zurück kommst. Vielleicht magst du ja den..?« Auch wenn die Situation grade sowas von peinlich war, als die Braunäugige den Apfel erwähnte, konnte ich einfach nicht anders, als sie mit großen Augen und gekonnten Schmollmund anzusehen. Solche Blöße wurde ich mir unter normalen Umständen niemals geben, aber ich hatte Hunger, verdammt! Schweigend überreichte mir Yori den Apfel, den sie zuvor aus ihrem Rucksack gefischt hatte. Ich murmelte ein leises „Dankeschön“, bevor ich genüsslich in den roten Apfel biss. Während ich so kaute, dachte ich in aller Ruhe noch mal über den vergangenen Tag nach. Eine Frage beschäftigte mich dabei ganz besonders. »Warum warst du eigentlich bei dem Tor zum Night-Class-Wohnheim?« Das Mädchen zögerte kurz, bevor es mir eine Antwort gab. »Naja… eine Person hat mich darum gebeten, mich um dich zu kümmern. Und sie sagte mir, dass du wahrscheinlich dort sein würdest…« »Okay… und wer war diese mysteriöse Person?« fragte ich Yori. »Das darf ich dir leider nicht sagen.« Ich runzelte die Stirn und zog eine Augenbraue hoch. Mhmm. Ja, warum hätte ich auch wissen wollen, wer der Braunhaarigen den Auftrag gegeben hatte… ~~~~*~~~~ *reingeschlichen komm* *vorsichtig aus ihrem Kragen rausgekrochen komm* Bitte tötet mich nicht! Ich bin doch noch so jung! Fünfzehn ist kein gutes Alter zum sterben! Ich weiß, es ist jetzt ewig her, seit ich das letzte Mal gepostet hab, aber ich hatte einfach zu viel um die Ohren um zu schreiben... Naja. Ich hoffe es war mal wieder ganz erträglich. Wie immer würd ich mich freuen, wenn ich einen Kommi von euch liebsten Lesern bekommen würde. Ich bin süchtig ^^ Und. OMFG! Ich hab sechs Leute auf meiner Favoliste. SECHS!! Hach ihr seit alle wunderbar. :3 Da ich nichts von virtuellem Essen halte, fühlt euch alle von mir geknuddelt. Und zwar so richtig ^^ Ja... dann bis zum nächsten Mal, oder auch früher ^^ Peace. Lisi-chan ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)