Fallen goddess von LadySerenity (...neither human nor god...) ================================================================================ Prolog: Leavin the dark jail... ------------------------------- 01. Prolog – Leaving the dark jail Es war dunkel, kein Sonnenstrahl war je in diesen Raum vorgedrungen, es war kalt und unbehaglich, genau so sollte es auch sein. Die Wände waren kalt und auch ein wenig feucht, kalter lebloser Stein eben, auch der Boden war so, zum Davonlaufen… wenn dies möglich gewesen wäre. Doch es ging nicht, denn die schweren Ketten aus magischen Metall geschmiedet hinderten die einzige Person in jenem Raum auch nur in die Nähe der Tür zu gelangen und um ganz ehrlich zu sein, sie hatte es schon seit langem aufgegeben, Stunde für Stunde, Tag für Tag, sogar Jahr für Jahr hockte sie nur noch stillschweigend auf ein und demselben Platz in jenem Raum, sie wusste schon gar nicht mehr, wie lange sie hier schon verbracht hatte. Sie wusste weder, wie sie hierher gekommen war noch weshalb, sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren, auch jegliches Interesse an dem, was passierte, nur manchmal sahen Wächter vorbei ob sie sich auch ruhig verhielt. Ihr Blick war leer und mit angezogenen Beinen starrte sie desinteressiert gen Tür, der einzige Ort, wo sich manchmal etwas bewegte. Sie brauchte keine Nahrung und auch sonst nichts, die magischen Fesseln sorgten dafür, dass das einzige, was sie benötigte, Luft zum Atmen war und auch sonst wäre es nicht zwingend erforderlich gewesen, schließlich war sie ursprünglich als Göttin geboren worden, doch trotz der Tatsache, dass man sie ihres Gedächtnisses beraubt hatte, wusste sie, dass sie nie offiziell aufgenommen worden war, fehlte ihr doch etwas ganz Entscheidendes und dies war das Einzige, was ihr über die Jahre erkaltetes Herz schmerzen ließ. Es war alles so furchtbar nervtötend und langweilig und aussichtslos… „Und wir sollen wirklich sie schicken? Ich meine, nach dem, was damals passiert ist…“ „Ja, mich verwundert es auch, doch so lautet der Befehl, nach so langer Zeit soll sie wieder dorthin, es muss wirklich ernst sein…“ „Na gut, dann lass sie uns mal präparieren…“, Stimmen waren von außerhalb zu hören, wenig später knackte das Schloss, man hatte es aufgesperrt und nun traten zwei Wächter herein, leere blaue Augen sahen ihnen entgegen. >Gleich zwei? Was wollen sie< Doch die Wächter schwiegen, einer der beiden holte etwas aus seinem Waffengürtel hervor, ein kleines Fläschchen hervor und es der Gefangenen unter die Nase und wieder wurde alles schwarz… Es war ein trüber Frühlingsmorgen in Harmonika hereingebrochen und die ersten Bewohner des kleinen Städtchens begannen ihren tag, gestern war eine stürmische Nacht gewesen und heue sollte man nach den angerichteten Schäden sehen, die würden nur warten müssen… „Komm Toby, wir gehen heute gleich zur alten Mühle, da kann man morgens die besten Fische fangen, nicht so langsam“, rief ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren mit einer blauen Baseballkappe einem jungen Mann mit kurzen weißen Haaren entgegen, der gemächlich hinter ihm herging und die Angelausrüstung trug. „Nur mit der Ruhe Pablo, bis wir dort ankommen sind sie schon noch da…“, kam es von Tobe und er sah gen Himmel, er wollte einfach nicht aufklaren., doch dies war im nächsten Moment nicht das, worauf er nun ein Augenmerk richtete „Nanu…?“, entwich es dem Älteren, auch Pablo sah irritiert nach oben, was verwunderte seinen Cousin denn auf einmal so? „Was ist denn das?“!, war nun der aufgebrachte Kommentar des Jungen, doch egal was sie da gerade am Morgenhimmel gesehen hatten, es stürzte gen Erde und schlug nur Sekunden später außerhalb von Harmonika auf… „Komm Cousin, da müssen wir hin!“, fand Pablo als Erstes seine Worte wieder und sie liefen los, auch der Zimmermannslehrling Bo und der Viehzüchter Karl waren in der nähe gewesen und trafen nun mit den beiden Fischern auf der wiese einer verlassenen Farm zusammen… „Ist das da… ein Mensch? Kaum vorstellbar“, kam es leise von dem Jungen, Karl beugte sich etwas zu der am Boden liegenden Gestalt hinunter, ein schwarzer, zerschlissener Umhang verdeckte größten Teils den Körper, er zog die Kapuze etwas weg. „Ja, sieht so aus… ein Mädchen, eine junge Frau wie es scheint. Und sie atmet noch, das ist ein Wunder“,, erkannte dieser, die Anwesenden konnten es kaum glauben. „A aber seht doch mal was sie für einen Graben gezogen hat, das kann doch kein Mensch überleben.. und sie ist ganz sicher das Ding, das gerade abgestürzt ist, da bin ich mir sicher“, Bo konnte es nicht fassen, das war doch alles nicht normal. „Wir sollten sie schnell in die Klinik bringen, die muss doch zig Brüche haben“, beschloss nun Toby und die Männer halben zusammen, sie mussten auf den schnellsten Weg mit der Unbekannten nach Harmonika… ----------------------------------- Na, wie hat es euch gefallen? Wie üblich ein bisschen verwirrend, aber mal ehrlich: Seid ihr einen anderen Prolog von mir gewöhnt? Bald kommt das erst Kapi, bis bald LadySeri - chan Kapitel 1: I´m no human! ------------------------ 02. I´m no human! Langsam öffnete sie ihre Augen, es war furchtbar hell, es blendete… wie war das? Es war hell?? Energisch öffnete sie erneut ihre Augen und stob hoch, wo war sie? Das war nicht ihr gewohnter Kerker, das war ein anderer Raum und es gab Licht, echtes Sonnenlicht! „Wo bin ich?“, entwich es ihrer Kehle, es war eine Ewigkeit her, seitdem sie ein Wort gesprochen hatte, in letzter Zeit hatte sie sich auf gedachte Flüche beschränkt, es hatte sie ohnehin keiner gehört. Wieder sah sie sich um, die Dinge hier waren ihr vollkommen unbekannt, das Mobiliar konnte sie ja zuordnen aber das andere? Doch dann wandte sie den Blick wieder dem Fenster zu und schob den Vorhang etwas beiseite, damit noch mehr Licht in den Raum drang, so lange hatte sie es nicht gesehen und da war noch etwas… sie spürte dieses wärmende Gefühl auf ihrer Hand, es war also echt… „Nanu, du bist aber schon wieder sehr lebendig, dabei hast du vermutlich eine Gehirnerschütterung… junge Dame, wie geht es dir?“, drang die Stimme einer anderen Person an ihr Ohr, sie drehte sich in i ihre Richtung und erblickte eine alte Frau mit bereits ergrautem Haar und einem festen Haarknoten, doch sie entgegnete nichts, sie sah die Fremde nur stumm an. „Kannst du etwa nicht reden oder verstehst du meine Sprache nicht? Ich beherrsche auch die Zeichensprache…“, versuchte die Frau es erneut, doch die Jüngere mit den gleichgültigen blauen Augen schüttelte den Kopf, das war nicht ihr Problem. Irene wollte zu einem erneuten Versuch ansetzen, doch da erschien noch jemand im Zimmer, diesmal ein schwarzhaariger Junge. „Und Irene? Wie geht es ihr? Ich konnte nicht mehr warten“, plauderte der Junge los, die Unbekannte sah nun zu ihm, er bemerkte den Blick und augenblicklich erhellte sich sein Gesicht. „Oh, du bist wach? Tut dir was weh? Du bist ja schließlich vom Himmel gefallen, da muss dir was wehtun, bist du aus einem Flugzeug oder so gefallen, aber wir haben keins gesehen… ich bin Paolo und wie heißt du?“, sprudelte es förmlich aus dem etwa Zehnjährigen heraus, er kam noch etwas näher zum Bett, schlussendlich saß er dann auf der Bettkante und strahlte sie an. „Ich… weiß es nicht… Menschenkind.“ „Menschenkind?“, wiederholte Irene noch einmal, sie konnte es nicht fassen, dass die Fremde das gesagt hatte. „Eh? Bist du etwa kein Mensch? Aber du siehst doch genauso aus…“ Paolo sah fragend zu der Blauäugigen, wider schüttelte sie den Kopf, wenn sie eines wusste, dann, dass sie kein Mensch war und noch weniger hatte sie Lust, jetzt hier von welchen umgeben zu sein, deshalb hatte sie auch dieser Irene nicht geantwortet. >Ich bin auf der Erde? Warum? Ich spüre hier doch ganz deutlich, dass es Selphines Zuständigkeitsbereich ist…< ging es der Unbekannten durch den Kopf, ein Seufzen war von Irene zu hören. „Paolo, die junge Dame hat eine Gehirnerschütterung, vermutlich sogar eine leichte Amnesie, das darfst du nicht so ernst nehmen. Ich denke in ein paar Tagen müsstest du dann wieder wissen, wer du bist, du solltest dich noch etwas ausruhen.“ „Ich weiß sehr wohl, dass ich kein Mensch bin“, kam es kalt von der Fremden und sie schlug die Bettdecke zurück, sie wollte aufstehen, doch dann erst fiel ihr das Rasseln auf, welches sie bei jeder Bewegung machte und sah zu ihren Handgelenken. „Ketten?“, entwich es ihr, man hatte ihr wohl während ihrer Bewusstlosigkeit noch Hand – und Fußfesseln verpasst, sie knirschte mit den Zähnen. „Ja, aber wir haben sie noch nicht entfernen können, der Sturm gestern hat die Brücke zum Schmied in Mitleidenschaft gezogen, es dauert wohl och etwas“, erklärte Irene, ein Schnauben war von der Fremden zu hören. „Das sind magische Fesseln zum Unterbinden von Magie, mit gewöhnlichen Werkzeug gehen die nicht ab… dreht euch weg, ich entferne sie selber.“ Die beiden verstanden nicht ganz, doch sie taten wie geheißen, keine Sekunde zu früh, denn schon konnte man ein Sprengen hören, sie hatte die Ketten genommen und sie mit bloßer Hand entzwei gerissen, die beiden anderen staunten nicht schlecht. „Wow, bist du stark, bestimmt noch stärker als Owen!“ Paolo war hin und weg, sie ließ die losen Kettenglieder zu Boden fallen, nur die Reifen an sich waren noch an ihrem Handgelenk. „Wenigstens die Götterkraft haben sie mir gelassen… Junge, nein… Paolo, nenn mich wie du willst, ich gehe jetzt ohnehin“, kam es von der Unbekannten, Irene sah sie etwas verwundert an. „Ach und wohin willst du?“ „Weg, ich bleibe nicht hier.“ Und schon war sie an Irene vorbeigegangen und zur Tür hinaus, sie wollte nicht länger bei diesen Sterblichen sein, warum sollte sie deren Gesellschaft wollen, sie war doch eine Göttin, auch wenn sie anscheinend vor langer Zeit durch etwas in Ungnade gefallen war, aber davon wusste sie nichts mehr. Sie entdeckte eine Treppe nach unten und stieg die hölzernen Stufen hinab durch eine weitere Tür und fand sich in einem Raum wieder der nach draußen zu führen schien, ein Glück für sie, denn diese ganzen Geräte und Apparaturen, diese eigenartigen Bilder an der Wand, das alles kannte sie nicht und wollte es auch nicht, der dunkle Raum in dem sie bis vor kurzem ihr Dasein gefristet hatte, war vollkommen leer gewesen und hatte sie abgestumpft und lustlos für Alles und Jeden gemacht. Gerade wollte sie die Türklinke in die Hand nehmen, da kam ihr auch schon die Tür entgegen und traf ihre Stirn, sie taumelte ein wenig zurück und hielt sich eine Hand an di schmerzende Stelle. >Moment einmal… Schmerz?! Aber… wie ist denn das nur möglich? Seit wann empfinde ich wieder etwas? Seit wann empfinde ich überhaupt etwas?< Waren ihre Gedanken und für den Bruchteil einer Sekunde konnte man sowohl Entsetzen als auch erstaunen über diese Erkenntnis in ihren Augen sehen, doch dann drang eine Stimme an ihr Ohr, diesmal war es ein Mann. „Ach du meine Güte, das tut mir ja so Leid. Bist du verletzt? Deine Stirn ist ziemlich rot, ich rufe Irene… ah, da ist sie ja schon, aber wieso bist du überhaupt auf den Beinen, das ist doch unmöglich, du bist so tief gestürzt…ach übrigens, mein Name ist Hamminger, ich bin der Bürgermeister dieser Stadt, aber setz dich doch hier auf die Wartebank hin, sonst wirst du vielleicht noch ohnmächtig“, kam es von einem rundlichen älteren Herrn mit silbergrauem eigenwillig frisiertem Haar, der die Unbekannte wohl so mit seinem Gerde verwirrt hatte, dass er sie ohne Probleme auf die Bank versetzen konnte, Irene seufzte tief, dieses Mädchen war ziemlich anstrengend und mit dem Bürgermeister dazu würde es nicht leichter werden. „Junge Dame, so kann ich dich unmöglich gehen lassen, du hast kein Gedächtnis und dir scheint es noch nicht einmal aufgefallen zu sein, dass du barfuss unterwegs bist, es ist noch viel zu kalt draußen, wir haben gerade einmal Frühling“, meinte Irene streng, das berührte die Fremde wenig. „Ich bin nicht wie ihr…“ „Was meinst du denn damit? Oh wie ich sehe hast du diese schweren Eisenwaren nicht mehr bei dir, war Rupert denn schon hier? Ich dachte, Bo ist noch bei der Reparatur, da fällt mir ein, er hat noch gar nichts gegessen, er wird sicher hungrig sein, ich muss ihm was bringen. Oje, wie konnte ich das nur vergessen?“ Nun war auch Paolo bei den dreien angekommen, er eilte zu der jungen Frau, er hatte wohl trotz ihrer unterkühlten Art einen Narren an ihr gefressen. „Du, du darfst nicht so einfach weglaufen… sag mal, wenn du nicht weißt, wo du hingehörst, dann bleib doch einfach hier in Harmonika, ja? Ich mag dich. Weißt du was? Wenn du wieder gesund bist und Bo die Brücke repariert hat, dann gehen wir zusammen zur Göttinnenquelle. Wenn du wirklich eine Göttin bist, dann wird dir die Erntegöttin ganz sicher erscheinen, aber bis dahin musst du warten. Mein Cousin kommt dich bestimmt auch besuchen, Toby hat geholfen dich hierher zu bringen, deine Ketten waren ganz schön schwer, das hätte Karl alleine nie geschafft. Wenn du die anderen kennen lernst, dann willst du bestimmt hier bei uns bleiben, oder kannst du etwa zu den anderen Göttern in den Himmel zurück? Von da bist du ja heruntergestürzt, kannst du fliegen? Wohl eher nicht, du hast ja keine Flügel, außerdem hast du keine so spitzen Ohren wie auf den Bildern von anderen Göttern, sieh eh besser so aus finde ich…“ Paolo sah hoffnungsvoll in die hellblauen Augen der jungen Frau, einige Momente sah sie ihn nur stumm an, dann stand sie langsam auf, Irene drehte sich zu ihr. „Wo willst du hin, junge Dame?“ „In das andere Zimmer… ich wate bis ich zur Quelle kann“, war ihre knappe Antwort, dann war sie schon im Gang verschwunden, wieder seufzte Irene. „In all meinen Jahren hier in dieser Klinik habe ich noch nie so eine Patientin erlebt. Ich wünschte, Jin wäre hier, vielleicht hatte er mehr Glück, sie scheinen ja etwa im gleichen Alter zu sein…. Hamminger, wolltest du nicht zu Bo?“ „Aber ja, ich gehe sofort los und Kopf hoch Irene, das wird schon, auch wenn ich aus ihr nicht recht schlau werde…“ Tja, das wurde zur Zeit wohl keiner und so trennen sich die Wege der drei , Paolo übernahm Hammingers Essenslieferung während dieser die anderen Bewohner informierte, dass es der Fremden gut ging, so mehr oder weniger zumindest… Wieder sah die Namenlose aus dem Zimmerfenster, sie konnte Wasser sehen, endlos viel davon, war sie etwa am Meer? Doch etwas störte sie, es fuhren gar keine Schiffe, eigenartigerweise wusste sie das obwohl sie sich nicht daran erinnern konnte, jemals m Meer gewesen zu sein oder davon gehört zu haben. Und es war auch so ruhig, sie hatte eigentlich vermutet, dass da draußen mehr Menschen sein würden, diese Stille war ihr wohl ertraut und obwohl sie nichts anderes kannte, war sie ihr doch zutiefst zuwider, doch wenn sie mit der Erntegöttin geredet hatte würde sie wohl wieder in ihren dunklen Kerker zurückgebracht werden, sie verstand ohnehin nicht, warum man sie von dort weggebracht hatte und sie nun bei den Menschen aufgewacht war, Götter zeigten sich Menschen für gewöhnlich nicht, zumindest vollwertige Götter, da müsste es sich schon um einen Notfall handeln. >Aber solch einer bin ich nun mal nicht, mir wurde nie eine genaue Bestimmung zugeteilt so wie Selpgine, ist das nun meine Strafe, dass man mich hier ausgesetzt hat? Wenn ich doch nur wüsste weshalb eigentlich? Man hat mir allein meine Stärke gelassen, wofür? Es ergibt keinen Sinn und ich will auch nichts mit diesen… diesen Menschen zu tun haben. Erwachsene Menschen haben keine reinen Herzen mehr, ich weigere mich bei ihnen zu leben, lieber gehe ich zugrunde, falls ich jetzt sterblich geworden sein sollte< Dachte sie verbittert, es war nicht grundsätzlich so, dass Erwachsene unreine Herzen hatten, doch dieser Satz hatte sich tief in ihr eigenes nun emotionsloses Herz gebrannt, sie waren in ihren Augen einfach unaufrichtig und verdorben. Ein Klopfen riss sie aus ihren Gedanken und die Tür öffnete sich erneut, dabei wollte sie doch nur ihre Ruhe haben. „Oh hallo, Paolo hatte Recht, du siehst wirklich schon ganz fit aus… mein Name ist Toby, freut mich.“ Sie besah ihn sich kurz, der weißhaarige Mann lächelte sie sanft an, sie blieb wieder einmal stumm und tat nichts dergleichen, das störte ihn nicht wirklich. „Mein Cousin hat mir schon erzählt, dass du ziemlich wortkarg bist, ich für gewöhnlich auch, aber du hast mir ganz schöne Sorgen bereitet, ich dachte wirklich du wärst tot als wir dich gefunden haben… übrigens, ich bin Fischer und arbeite bei meinen Onkel Oskar, Paolos Vater wie du dir denken kannst.“ „Fischer?“ „Ja, ich angle wahnsinnig gerne und so habe ich Hobby und Beruf vereint, das ist eine schöne Sache. Am Schönsten ist es bei der alten Mühle bei den Flötenfeldern, da kann man sich so schön entspannen, der ideale Ort für ein Nickerchen…“, erzählte Toby, doch das hatte sie gar nicht wissen wollen. „Wo sind die Boote?“ „Äh was? Ach du meinst auf dem Meer… na ja, weißt du, in den vergangenen Jahren ist der Wasserpegel am Festland zurückgegangen und deshalb funktionieren auch die Wassermühlen nicht mehr richtig und manchmal steht es schlecht um die Stromversorgung und auf hoher See ist auch nichts mehr wie früher. Die Fische sind weniger geworden und es ist zu gefährlich, weiter aufs Meer hinaus zu fahren da der Leuchtturm nicht funktioniert, deshalb ist der Bootsverkehr zum Erliegen gekommen. Wir können mit dem Boot nicht raus und die anderen können auch nicht anlegen, das ist echt schlimm… der Doktor, der hier eigentlich arbeitet ist vor kurzem auch mit dem Boot weg, aber jetzt hängt er außerhalb fest und in der Bar und der Gaststätte fehlen wichtige Zutaten, vor allem die tropischen Früchte und Gewürze von der Tukaninsel… ah, aber das wird dich wohl nicht interessieren, du hast ja selbst genug Probleme. Sag mal, glaubst du wirklich, dass du eine Göttin bist? Vielleicht solltest du ja mal unseren Wahrsager besuchen ob das auch stimmt, der liegt immer richtig“, erzählte Toby traurig, eigentlich wollte er ja mit dem letzten Teil vom Thema ablenken, doch nun schien er etwas in der Unbekannten geweckt zu haben. „Wahrsager? Wo ist er?“, wollte sie nun wissen, Toby biss sich auf die Unterlippe, er hatte Irene doch gerade eben versprochen, dass er die Fremde nicht auf irgendwelche dummen Ideen bringen würde. „Ach, den willst du garantiert nicht kennen lernen, der ist ein wenig seltsam. Geht so gut wie nie vor die Tür und sieht die halbe Nacht die Sterne an, außerdem hat er uns noch nie seinen Namen gesagt, deshalb nennen wir ihn einfach nur Coel, weil er Kaffee ganz gerne mag, gefällt ihm sicher nicht, dass die Vorräte schon langsam knapp werden….“, beschwichtigte er sie, doch schon hatte sie sich aus dem Bett erhoben. „Dann suche ich ihn selber…“, meinte sie kalt, das wollte der Fischer nun auch wieder nicht und so führte er sich mit Irenes Erlaubnis zum Haus des Wahrsagers, er selbst blieb draußen… Sie trat ein, es war still und es schien niemand hier zu sein, da erblickte sie den Aufgang zu einem Fernrohr. Gerade wollte sie die erste Stufe meistern, da kam ihr ein dunkelhäutiger Mann mit weißen Haaren entgegen und musterte sie eindringlich. „Ich kenne dich nicht, du bist nicht von hier…“ „Und du bist kein Wahrsager, deine Aura ist wirklich von Magie beseelt…“, war ich Gegenkommentar, ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht. „in der Tat, ich bin eigentlich ein Zauberer, aber die Menschen hier in Harmonika halten mich für einen Wahrsager, also lasse ich sie in dem Glauben, das muss wohl an meiner Kristallkugel liegen… und du bist kein Mensch, du hast etwas Göttliches an dir. Bist du etwa die Abgestürzte ohne Namen? Komm setz dich, mir war ohnehin langweilig. Und nenn mich ruhig wie die anderen Coel, wie du weißt verraten Zauberer und Hexen ihren wahren Namen nicht“, erklärte der Zauberer, sie ließ sich auf einen Stuhl nieder und nickte zustimmend. „Ja, aber ich weiß nicht weshalb ich nun hier auf der Erde bin und ich will hier nicht bleiben, die mir mit ihrer Engstirnigkeit nicht glauben wollen, dass ich keine von ihnen bin.“ „Nun ja, dir fehlt der göttliche Glanz oder die Flügel, als auch die spitzen Ohren die dich überirdisch wirken lassen, du siehst nun einmal aus wie eine Menschenfrau. Sag mal, was ist eigentlich mit deinen Haaren passiert? Für gewöhnlich haben Götter doch sehr langes Haar als Zeichen ihrer Stärke…“, wunderte der Weißhaarige sich, die Angesprochene nickte verbittert. „Man hat es mir vor kurzem wieder abgeschnitten, damit ich darin keine Energie sammeln kann, es sieht furchtbar aus. Es ist vollkommen ermattet und verschnitten, dabei bin ich mir sicher, dass es einmal ein strahlendes Goldblond war… ich bin keine vollständige Göttin, ich habe wohl vor langer Zeit etwas getan und man hat mich daraufhin in ein Verlies gesperrt, mir wurde nie die Schirmherrschaft für etwas übergeben, ich kenne meine wahre Kraft nicht…“ „Und du willst ernsthaft wieder in das Verlies zurück als hier zu leben? Ich lebe schon sehr lange hier, verwunderlich, dass den Menschen ne aufgefallen ist, dass ich um einiges langsamer altere als sie selbst“ „Ich bleibe nicht bei den Menschen, sie sind schlecht, man spürt doch genau wie die Natur hier leidet, der Boden ist kraftlos und auch das Wasser ist betroffen, so viel Empfinden habe ich noch. Die Erntegöttin scheint ihre Arbeit ja sehr zu vernachlässigen.“ „Hm, das ist so nicht richtig, ihr geht einfach die Kraft aus… die Hexe hat vor kurzem auch versucht, ihr zu helfen, aber mit Magie kann man das hier alles nicht in Ordnung bringen und ich denke, ihr Fluch ist ziemlich nach hinten los gegangen. Ich vertrage mich nur nicht so sonderlich mit ihr, sie nimmt mir immer die TomTom – Pilze im Wald weg, ich sollte vielleicht doch mal nach ihr sehen… sag mal, spürst du das nicht auch? Ich habe das Gefühl, dass du von jemanden gesucht wirst“, gab Coel zurück, sie schnaubte nur ein wenig. „Dann sollen sie mich finden, ich denke, ich gehe jetzt wieder… sonst schläft mir dieser Mensch da draußen noch ein.“ Mit diesen Worten erhob sich die Namenlose wieder, darüber musste der Zauberer schmunzeln, wollte sie denn nichts mit den Menschen zu tun haben? „Ich denke, wir werden uns wieder sehen, also bis bald und falls du in den TomTom – Wald kommst, nimm mir doch einen von den blauen Pilzen mit.“ Ein Schnauben war von der ehemals Blonden zu hören, dann verließ sie das Haus… „Und konnte er dir weiter helfen?“ „Nein…“ Toby seufzte etwas, wenigstens ihren Namen hatte er sich erhofft, doch es ging wohl alles nicht so einfach. Er sah wieder zu der Fremden, sie ließ ihren Blick gerade über Harmonika schweifen, die Anordnung der Stadt auf dem Hügel war ja einzigartig. „Hier von der obersten Etage hat man einen tollen Überblick, nicht wahr? Auf den drei Hauptebenen hier sind ganz unten die Schneiderei und die Bar, in der Mitte die Klinik und die Gaststätte und hier oben der Wahrsager, das andere sind Wohnhäuser. Oh und auf der anderen Straßenseite stehen das Haus des Bürgermeisters und daneben die Schule. Darunter sind das Rathaus und Simons Fotoladen. Ich wohne in der Nähe vom Strand, siehst du? Da unten ist der Fischerladen und da ganz rechts ist der Leuchtturm, er funktioniert nur zurzeit eben nicht wegen dem mangelnden Strom. Und wenn du die Straße links hinauf gehst, dann kommst du zur Kirche, wir haben einen wirklich wunderschönen Kirchenplatz, da gibt es oft Feste… was hast du?“, erzählte der Weißhaarige, doch dann sah er, dass es ihr offensichtlich nicht gut ging, sie hielt sich den Bauch. „Keine Ahnung, es ist unangenehm, ich fühle mich kraftlos…“ „Kann es sein, dass du Hunger hast? Wann hattest du deine letzte Mahlzeit?“ „Ich weiß nicht, vor ein paar Jahren oder länger. Für gewöhnlich benötige ich keine Nahrung, wie nervtötend, schon wieder so eine menschliche Sache“, kam es genervt von ihr, darüber konnte Toby nur kichern. >Falls sie wirklich so was wie eine Göttin ist und das alles nicht kennt, dann wird sie noch viel mehr nervtötende Sachen erleben solange sie hier ist, aber ich denke, das behalte ich für mich, Paolo sagte mir, dass sie ziemlich kräftig ist< Dachte doch dann wies er auf die mittlere Etage. „Komm, lass uns etwas essen gehen, Yolanda kocht wirklich vorzüglich, ich lade dich ein.“ Und bevor sie wieder damit anfangen konnte, dass ihr das alles zuwider war, nahm er sie kurzerhand am Handgelenk und zog sie mit sanfter Gewalt hinter sich her… Fortsetzung folgt LadySeri-chan Kapitel 2: Stay just a little while... -------------------------------------- 03.Stay just a little while… “Was hast du denn? Magst du keinen Omelettereis? Ich weiß ja nicht ob du Fisch magst, vielleicht bist du ja Vegetarierin und du selbst hast dich ja geweigert mit Yolanda zu reden. Probier es doch einfach…“, versuchte Toby die Namenlose zum Essen zu überreden, sie sah immer noch stumm auf ihren Teller, es roch köstlich, aber es war immerhin von einem Menschen zubereitet. „Wie du meinst, ich fang jetzt an. Nur wenn du nichts isst, dann wirst du irgendwann zusammenbrechen. Wenn dein Körper nach Nahrung verlangt, dann brauchst du sie auch. Wenn du wirklich so lange nichts gegessen hast, dann noch viel dringender, deine Arme sind wirklich ziemlich schlank…“ >Warum tut er das? Es kann ihm doch vollkommen egal sein, was mit mir ist. Aber die anderen sind auch alle so eigenartig aufdringlich und ich kann es genau spüren, dass mich alle von hinter der Theke anstarren, das ist lästig< Dachte sie, dann sah sie, dass Toby schon mit seinem gegrillten Fisch begonnen hatte und es schien ihm zu munden, wieder sah sie auf das Reisgericht, schlussendlich nahm sie ihre Stäbchen und probierte einen Bissen. „Und? Schmeckt es dir?“ „ja…“ Kaum hatte sie dieses eine Wort gesagt, da wirbelte auch schon Yolandas Enkelin hinter der Theke hervor und lachte die Fremde breit an. „Das ist ja super, weißt du, meine Oma kann so toll kochen, irgendwann will ich auch so gut kochen können. Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt, entschuldige… ich bin Maya und ich bin hier als Bedienung tätig. Meine Mutter Collen und mein Vater Veit führen diese Gaststätte, ist also ein richtiger Familienbetrieb… sag mal, kannst du dich an deine Familie wirklich nicht mehr erinnern? Das finde ich wirklich traurig.“ Maya sah sie mit ihren aufrichtigen großen blauen Augen an. „Familie? Was soll das sein? Götter haben so etwas nicht, sie werden von dem erschaffen, was sie beschützen sollen, ist doch logisch“, entgegnete sie Maya, die anderen glaubten, sich verhört zu haben, Yolanda kam auch aus der Küche nach vorne. „Heißt das, du hast keine Eltern? Aber das ist doch ein Ding der Unmöglichkeit.“ „Ich kenne diese Begriffe nicht und will es auch nicht wissen. Erntegötter werden von der Natur selbst hervorgebracht, Elementargötter ausschließlich von ihrem Element wie Wasser oder Erde, so ist es nun mal. Man widmet sich einzig und allein seiner Bestimmung bis man die vollständige Götterwürde verliehen bekommt, tz…“ Dann beschloss sie aber, sich wieder dem Gericht zu widmen, die Gesichtsausdrücke der Umstehenden ignorierte sie einfach, zumindest so lange bis Mayas Stimme wieder an ihr Ohr drang. „Aber sag mal, bist du denn kein bisschen einsam? Warst du denn die ganze Zeit allein?“ „Irgendwann verwandelt sich jedes Gefühl im Herzen in Gleichgültigkeit, möglicherweise war sogar ich einmal einsam, das weiß ich nicht mehr…“ Doch dann wurde das Gespräch vom Läuten des Telefons unterbrochen, Collen wandte sich zu den anderen um. „Irene sucht dich, du scheinst schon eine Weile aus der Klinik weg zu sein, außerdem möchte dich der Bürgermeister sehen, er hat Neuigkeiten für dich, äh… Mädchen, du solltest dir wirklich vorübergehend einen Namen ausdenken, das wäre leichter für uns alle.“ Ein Nicken war ihre stumme Antwort, also ging es nach nebenan in die Klinik, die anderen Anwesenden sahen ihr nach. „Sie ist nicht gerade die Höflichste, sie hätte sich wenigstens bei dir für das Essen bedanken können“, wandte sich Yolanda an den Fischer, dieser schüttelte den Kopf. „Wenn ich sie so reden höre, da denke ich, dass sie es gar nicht anders kennt. Ich bin schon froh, dass sie überhaupt mit mir redet. Vielleicht taut sie ja auf, wenn sie länger hier ist, ich glaube ja, sie ist einfach nur überfordert mit der Situation.“ „Wenn sie wirklich eine Göttin ist, dann verstehe ich schon ein wenig, dass sie es hier nicht mag, normalerweise zeigen sich die ja nicht, warum sie wohl hier ist? Glaubt ihr, sie kann uns helfen? Ich meine, diesem Land kann wirklich nur noch ein göttliches Wunder helfen…“ Maya sah fragend in die Rund, doch nur ein gemeinsames Schulterzucken war die Antwort… „Ah, da bist du ja wieder… ich möchte mit dir reden“, begrüßte hHmminger die Unbekannte, sie nickte nur kurz, also sprach er weiter. „Mädchen, ich bin mir im Klaren, dass dies eine anstrengende Situation für dich ist und deshalb möchten dir die Leute aus Harmonika helfen, aber zuerst möchte ich dich noch ein wenig herumführen, komm mit.“ Und schon waren sie wieder draußen, diesmal gingen sie den Hügel hinab in die untere Etage der Stadt und blieben vor der Schneiderei sehen, von der Toby schon geredet hatte. „Die Ladenbesitzerin Sigi hat gehört, dass du keine ordentlichern Kleider hast, sie möchte dich neu einkleiden, ihre Enkelin wird ihr dabei helfen…“ „Kein Interesse“, gab sie knapp zurück, da kam ihr schon wieder jemand Neues entgegen. „Oh wow, du bist also die Bruchpilotin? Was hältst du von einem kühlen Drink? Ich bin Kathy, meinem Vater Heiko gehört die Bar, freut mich.“ Diesmal war es eine junge Frau mit einem blonden Pferdeschwanz und dunkelbraunen Augen, sie wirkte recht lebensfroh und aufgeweckt, was wollten die nur alle von ihr? „Nein, ich…“, doch weiter kam sie nicht, es irritierte sie etwas, dass Kathy nun so nahe bei ihr stand und sie von oben bis unten musterte. „Hm, ein neuer Haarschnitt und andere Sachen und du wärdt bestimmt ganz hübsch, oder was meinst du Bürgermeister? Los bringen wir sie zu Kristina und Sigi.“ Jetzt war es der Fremden aber zuviel, das wollte sie alles nicht und sie drehte sich von Kathy weg und begann zu laufen. Über den Weg auf ie Hauptstraße und über die große steinerne Brücke die aus Harmonika führte, die Rufe der beiden Menschen hörte sie gar nicht. >Was soll dieser Unsinn? Sie sollen mich in Frieden lassen! Was glauben sie denn, wer sie sind um über mich bestimmen zu können?! Ich ziehe sicher keine Menschensachen an oder lasse mich oder vor allem meine Haare anfassen, das wäre ja noch schöner! Oh, was ist denn das für eine Gegend? Hier spür man es noch deutlicher, dass der Boden an Qualität nachgelassen hat und weshalb geht kein Wind? Nicht eine einzige Prise, sollte das im Frühling nicht so sein? Woher weiß ich das überhaupt?< Gedankenverloren lief sie weiter den Hügel hinauf, hätte sie doch besser auf den Weg geachtet, denn im nächsten Moment prallte sie gegen etwas Massives und fiel damit zu Boden. Wieder hielt sie sich ihre Stirn, die wurde heute besonders strapaziert, dann sah sie nach unten und entdeckte einen blauen Haarschopf, war sie gegen einen Menschen gelaufen? „Autsch… hey, wer bist du denn? Ich habe dich hier noch nie gesehen?“ Sie richtete sich ein wenig auf, damit sie nicht mehr direkt auf dem Blauhaarigen mit den goldenen Augen und dem markanten Kopftuch lag, er rieb sich gerade den Hinterkopf, doch er grinste sie frech an. „Ich habe keinen Namen“, erwiderte sie, er musste über diese Meldung loslachen. „Echt jetzt, du bist witzig, komm schon, jeder hat einen Namen… meiner ist Luke, ich bin Tischlergeselle. Sag mal, du hast ja schräge Sachen an, bist du verkleidet?“ „Nein… ich weiß nicht wer ich bin.“ „Oh, warte mal, Karl hat mir vorhin von einem Mädel erzählt, dass hier abgestürzt ist, bist das etwa du? Ich war im Wald Material sammeln, ich habe nichts bemerkt und dann gehe ich zurück zur Brücke und was ist? Sie ist kaputt und Bo werkt auf der einen Seite und mein Vater auf der anderen. Ich habe Bo zwar geholfen, bei den fehlenden Brettern muss man vorsichtig sein, die sind nicht allzu leicht wieder einzusetzen aber heute wird sie trotzdem nicht mehr fertig, ich penne heute wohl in der Gaststätte und du?“ >Der ist ja wahnsinnig neugierig, das nervt< „Keine Ahnung, ich gehe jetzt.“ „Ach und wohin?“, fragte Luke erstaunt als er beobachtete, wie sich die Namenlose erhob und weiter den Weg gehen wollte, sie drehte sich noch einmal zu ihm. „Weg von denen, die meine Haare anfassen wollen… was ist das?“ Erst jetzt bemerkte sie, dass nur wenige Meter von ihnen entfernt ein altes Gebäude stand, um genau zu sein, es waren gleich drei, Luke rappelte sich hoch, klopfte sich den Staub ab und kam zu ihr. „Das ist die alte Farm, da wohnt keiner mehr drinnen, der Vorbesitzer ist vor einigen Jahren zu seinen Verwandten in eine weit entfernte Stadt gezogen wenn ich mich recht erinnere, seitdem versucht der Bürgermeister einen Nachfolger zu suchen, aber wir bleiben eher bei den Berufen unserer Eltern und Ilka und Thilo von der Gemüsefarm können später mal den Hof ihrer Eltern übernehmen, die brauchen das hier nicht… sag mal, habe ich das richtig verstanden? Wegen der Haare hast du mich über den Haufen gerannt?“ „Die Haare sind für Götter sehr wichtig, das verstehst du nicht…“ Dann aber hörten die beiden Schritte hinter sich, der Bürgermeister kam völlig außer Puste bei ihnen an, war ja auch nicht mehr der Jüngste. „Ach du meine Güte, kannst du schnell rennen… was war denn los?“, wollte dieser wissen, das konnte ihm aber Luke mit einem Grinsen sagen. „Ihr wolltet ihr an die Haare gehen, das mag sie wohl nicht. Na ja, ich gehe jetzt wieder zu Bo, damit wir die Brücke morgen fertig kriegen, Simon ist ja schon fertig weil er nicht zu Barbara und Pia kann… ach ja, eine Sache noch: Was hältst du von Akira?“ Luke sah in ihre hellblauen Augen, sie verstand nicht ganz. „Was meinst du?“ „Na du hast doch keinen Namen und allem Anschein nach willst du dir keinen überlegen, also dachte ich mir, Akira würde zu dir passen. Frag mich nicht warum, einfach so ein Gedanke.“ Sie überlegte kurz, auch wenn sie es nicht offen zugeben wollte, aber Akira klang ganz gut, also nickte sie. „In Ordnung…“ Luke winkte den beiden noch zum Abschied und ging weiter bergauf, Hamminger sah zu der Blonden und wies auf das Farmgebäude hin. „Darüber wollte ich vorhin eigentlich mit dir reden…da du ja nicht weißt wo du herkommst und wie du wieder dorthin gelangst, da dachte ich mir, dass du solange hier bleiben könntest. Für den Anfang könntest du zwar auch bei jemanden aus Harmonika unterkommen, aber es hat den Anschein als würdest du Gesellschaft nicht so mögen und na ja, vielleicht willst du ja doch hier bleiben, dann könntest du dir hier auf diesem Stückchen Land etwas aufbauen und wenn du genug verdient hast, es sogar käuflich erwerben, der Preis beträgt 5.000 G, aber das ist nicht so wichtig… sieh es dir an, es ist allerdings ein wenig heruntergekommen“, erklärte Hamminger ihr, Akira besah sich das Haus für einige Augenblicke, es fehlten Schindeln und die Täfelung war ausgebleicht und bedurfte einiger Ausbesserungen, kaputte Blumentopfe lagen herum, das Unkraut wuchs überall heraus, doch es schien stabil zu sein. „Ist gut, für mich reicht es…“ „Akira, eine Frage: Warum kannst du uns nicht leiden? Liegt es an den Menschen hier in Harmonika oder ist das generell so? Ich meine, mittlerweile glauben wir dir ja, dass du anders bist als wir, sonst hättest du unmöglich diesen Sturz überlebt und das ohne einen einzigen Bruch und als mir Irene gesagt hat, dass du die Ketten an denen Händen und Füßen einfach so abgerissen hast… wir wollen dir nichts Böses, verstehst du?“, wollte der Ältere wissen, sie zuckte mit den Schultern während sie den alten Haustürschlüssel entgegennahm und diesen ins Schloss steckte. „Götter und Menschen gehen von Natur aus getrennte Wege, sie kreuzen sich nur äußerst selten und das ist auch gut so, außerdem… ich spüre genau, dass der Grund, warum ich immer noch ohne offizielle Götterwürde bin mit euch Menschen verbunden ist“, war ihre Antwort, dann aber machte Hamminger sich wieder auf den Weg nach Harmonika und Akira betat ihre neue Bleibe, sie war ziemlich karg eingerichtet, eine Tischgarnitur und eine kleine Küchenzeile , ein leeres Bücherregal, eine alte Holzkiste und ein Bad im kleinen Nebenraum, links und ein Einzelbett und ein Nachtkästchen im anderen kleinen Raum rechts das war alles. Sie ließ sich auf das Bett sinken, es war alles so staubig hier drin, aber es war ihr egal. Kurz schloss sie ihre Augen um sich zu sammeln, ihre derzeitige Lage frustrierte sie sichtlich, doch das war nicht ihr vorrangiges Problem. Sie öffnete die Augen wieder und sah durch die geöffnete Zimmertür in den Wohnraum. „Komm schon raus und zeig dich“, sagte sie energisch, einige Augenblicke später kam ein kleines goldenes Licht unter dem Bett hervor, das sich jedoch als kleiner, noch sehr junger Erntewichtel entpuppte. „Endlich habe ich dich gefunden, ich habe schon den ganzen Tag auf dich gewartet…“, kam es vergnügt von dem gelben Wichtel, sie sah ihn gleichgültig an. „Und? Was willst du von mir?“ „Also, zuerst einmal, ich bin Finn und du bist Akira, richtig? Die Erntegöttin hat mich geschickt um dich zu ihr zu bringen, sie braucht dich, deshalb bist du ja jetzt auch auf der Ede. Nur als ich hierher gekommen bin, da warst du wohl schon weg und da dachte ich, du kommst schon wieder hierher…“ „Die Erntegöttin? Also war das ihre Schnapsidee mich hier runter zu diesen Menschen zu befördern? Selphine hat vielleicht Nerven… na ja, ich muss bis morgen warten, der Weg zur Quelle ist blockiert. Und woher weißt du eigentlich deinen Namen?“, entgegnete Akira, Finn sah sie etwas verwundert an. „Na die Erntegöttin hat ihn mir genannt… freust du dich etwa nicht, mich zu sehen? Ich wurde immerhin geboren um bei dir zu sein, also: Hier bin ich!“ Akira fasste sich an den Kopf, dieser Erntewichtel war noch anstrengender als die Stadtbewohner, das würde ja heiter werden. >aber Moment, sie musste ihm meinen Namen sagen bevor mir Luke ihn gegeben hat… heiße ich denn wirklich Akira? Dann hat der Blauschopf aber gut geraten…< Ging es ihr durch den Kopf, sie erhob sich wieder vom Bett, Finn sah zu ihr und schwebte um sie herum. „Was hast du denn?“ „Ich will nicht in einem verstaubten Bett schlafen, wo es doch schon so lange her ist, dass ich einmal geschlafen habe, ich schüttle es auf, vielleicht liegt ja irgendwo noch etwas Brauchbares herum damit ich den Staub vom Rahmen wegbekomme.“ „Du meinst einen Besen oder einen Handfeger? So was liegt glaube ich in der alten Scheune rum, frag mich nicht wie es hinkommt. Und eine kleine Schaufel habe ich im Hühnerstall gesehen, sehr mysteriös, findest du nicht?“ „Na wenn du meint, Hauptsache, es ist was da…“ „Ach so… sag mal, weiß du eigentlich, dass du keine Schuhe anhast?“ „Ja…“ „Und hast du auch bemerkt, dass dein Gewand ganz doll schäbig aussieht und diese schwarze Kutte dir überhaupt nicht steht?“ „Jaha…“ „Und deine Haare, die sind irgendwie so…“ „Halt die Klappe, du Nervensäge!“ „Irgendwie habe ich mir dich ganz anders vorgestellt, netter und hübscher… so wie die Erntegöttin, da habe ich mich wohl getäuscht…“ „Noch ein Kommentar und ich schicke dich auf dem Luftweg wieder zu deiner Erntegöttin!!“ Tja, so ging das bis zum Abend, bis der kleine Finn schließlich losheulte, weil Akira ihn ignorierte… Akira wurde durch ein Klopfen geweckt, sie sah etwas verschlafen zum Fenster über ihr, es war wieder Morgen geworden und sie erhob sich aus dem Bett, um den früh morgendlichen Besucher zu öffnen, es war Maya und sie strahlte ihr schon mit einem Lächeln entgegen. „Hallo, guten Morgen! Akira, ich lade dich zum Frühstück an,. Gestern bist du ja am Abend nicht mehr in die Stadt gekommen, also gibt es Frühstück aufs Haus komm mit… dein neuer Name gefällt mir, der Bürgermeister hat ihn mir gestern noch gesagt. An irgendwen erinnert mich der Name zwar, aber ich weiß nicht woran, vielleicht hatten wir mal einen Gast mit denselben Namen.“, begrüßte Maya sie mit einem Elan, sie seufzte ein wenig, doch sie schloss die Tür hinter sich und folgte ihr. „Du bist ganz schön wach…“ „Ja klar, meine Eltern führen ja auch eine Pension, da gehört es auch dazu, morgens Frühstück für die Gäste zu machen, habe ich dich etwa geweckt? Das tut mir Leid.“ „Nein, ich konnte nur nicht richtig schlafen, ich bin ein Bett nicht gewohnt, außerdem habe ich den gestrigen Vormittag im Klinikbett verbracht, da war ich wohl ausgeruht, denke ich…“ >…und diesen kleinen Erntewichtel, der mich die ganze Zeit genervt hat, dass ich mir was zu Essen machen muss, aber ich kann nicht kochen und er meinte dass wilde Himbeeren keine ausreichende Nahrung sind. Hätte ich lieber die rohen Pilze essen sollen? Das weiß sogar ich, dass die so nicht genießbar sind und dann hat er erst gemeckert weil ich in die Quelle hinterm Haus reingestiegen bin obwohl das Wasser kalt war, mir doch egal…Finn kann echt nerven, ich bin ihn aber hoffentlich nach den Besuch bei der Erntegöttin wieder los< Dachte sie im Stillen, während sie mit Maya Richtung Harmonika ging, es war noch so still und die Luft war wirklich angenehm rein, das gefiel Akira schon fast ein bisschen. „Sag mal, wo hast du denn vorher geschlafen?“ „Ich habe nicht geschlafen, ich bin auf dem Boden gehockt und habe vor mich hingestarrt“, war Akiras Antwort, die Kellnerin mit den tiefblonden Zöpfen im Haar sah sie entsetzt an. „Was?! Du hast weder richtig gegessen noch geschlafen? Das muss ja grausam gewesen sein, das hätte ich nicht ausgehalten, ich esse wahnsinnig gerne und am Abend kuschle ich mich dann in mein Bett, da ist es so schön weich und warm…“ „Ich hatte keine andere Wahl und es kümmerte mich auch nicht wirklich, Götter sterben nicht, es sei denn sie geben ihre Unsterblichkeit aus freien Stücken auf, aber wer wäre schon so dumm? Wer seine ganze, wahrhaftige Kraft besitzt gibt sie doch freiwillig nicht her…“ erklärte Akira, doch dann kamen sie bei der Gaststätte an, auch Bo und Luke traf sie da, sie hatten die Nacht über ja hier verbracht. „Wie, du wohnst jetzt in der alten Hütte? Da ist doch das Dach undicht… ich habe mich schon gewundert, dass ich dich gestern nicht mehr hier im Essbereich gesehen habe, aber dann dachte ich, dass du vielleicht in der Klinik schläfst, Irene kann sehr streng sein wenn es um die Gesundheit geht“, äußerte Luke seine Bedenken, auch Bo nickte zustimmend, das war Akira egal. „Nur so lange bis ich bei der Erntegöttin war“, gab sie zurück, das warf aber eine andere Frage auf, die nun Maya stellte. „Und was machst du dann?“ „Dann bin ich weg, sie soll zusehen, dass sie mich wieder zurückbringt, sie hat schließlich ihre vollständige Kraft, die soll sie nutzen. Ich habe nie darum gebeten hierher zu kommen, was soll ich auch hier unten machen?“, meinte Akira schlicht, auch wenn sie neben ihrem linken Ohr schon wieder Finn protestieren hörte. Nur gut, dass die anderen den Wichtel weder sehen, noch sein leises Gemaule hören konnten, nur Maya sah sie jetzt wieder traurig an. „Ach wirklich? Dabei hatte ich schon das perfekte Willkommensgeschenk, überlege es dir doch noch mal. Ich bin mir sicher, ir könnten prima Freundinnen werden… ach ja, Kathy wollte sich bei dir entschuldigen, an ihre aufgeweckte Art muss man sich erst gewöhnen und ihre Einladung steht auch noch, soll ich dir sagen, ihr Vater Heiko möchte dich übrigens auch gerne mal sehen. Er ist wirklich nett, nur sein Aussehen macht einem Anfangs ein bisschen Angst, also nicht schrecken.“ Für Akira war deren Verhalten wirklich unbegreiflich, doch um weiteren Redeschwällen seitens Maya zu entgehen nickte sie einfach nur stumm und genoss den Tee und das Früchtesandwich… Fortsetzung folgt LadySerenity Kapitel 3: ´Selphine´s request ------------------------------ 04.Selphines´s request… Es war nun später Vormittag, Maya hatte Akira noch ganz schön in Beschlag genommen und ihr von Gott und der Welt und ihr völlig unbekannten und unsinnigen Dingen – zumindest in Akiras Augen – erzählt und sie hatte damit zu tun gehabt, einfach immer wieder stumm zu nicken und weiter zu zu hören. Nun schloss sie seufzend die Tür hinter sich, doch der nächste Quälgeist ließ nicht lange auf sich warten, nun konnte Finn ja ungestört reden. „Na los, gehe den beiden Tischlern nach, damit wir zur Quelle kommen, die Erntegöttin wartet schon auf uns.“ „Sei ruhig.“ „Aber, aber… du bist so gemein! Warum musst du nur so fies sein? Ich bin doch auch lieb zu dir!“ Und schon wieder war Finn den Tränen nahe, Akira hatte wohl kein Händchen für Wichtel, dennoch kümmerte sie sich nicht weiter um ihn und machte sich auf den Weg Richtung Brücke, unterwegs traf sie auf ein unbekanntes Gesicht, er schien Koch zu sein, zumindest wies seine Schürze darauf hin. „Oh hallo, bist du jene Akira von der alle reden? Ich bin Chase und Koch in der Bar, nur zurzeit ist der Ofen aus, zu wenig Feuer und zu wenig Zutaten“, stellte der Mann mit den oorangefarbenen kurzen Haaren und dunkelblauen Augen sich vor, sie nickte zur Bestätigung. „Alles klar, Maya hat mir gestern noch die Ohren vollgelabert, apropos… iss nie etwas, das Maya selbst gekocht hat. Sie hat absolut nichts von Yolandas Kochtalent geerbt und egal was du isst, es schmeckt scheußlich und am nächsten Tag krümmst du dich vor Bauchschmerzen, vom Aussehen der Gerichte ganz zu schweigen, sie schmeißt einfach alles in einen Topf und hofft, dass es dann gut schmeckt. Unfassbar, nicht wahr?“ „Vermutlich…“ Chase sah sie etwas verwundert an, warum vermutlich? „Findest du das nicht auch furchtbar, was sie den guten Zutaten antut?“ „Ich äh… du hast Recht, ich muss weiter“, gab Akira zurück, auch Chase machte siech auf den Weg, Finn sah etwas erstaunt zu ihr. „Warum hast du ihm nicht einfach gesagt, dass du nicht kochen kannst?“ „Es ist schon frustrierend genug den Leuten zu sagen, dass ich nichts außer einem dunklen Kerker kenne, was glaubst du wohl wie demütigend es ist, ihnen auch noch zu sagen, dass ich auch sonst nichts kann? Außerdem, warum sollte ich ihnen das auch erzählen, ich kann Menschen nicht leiden und ich werde auch nicht mehr allzu lange hier sein, sie brauchen das alles nicht zu wissen“, gab Akira genervt zurück, Finn gab den Kopf leicht schräg. „Ich glaube, dein größtes Problem ist, dass du einfach nicht weißt, wie du mit anderen umgehen sollst, weil du eben total abgestumpft bist. Dann ist es also meine Aufgabe, dich dazu zu ermutigen, dein Herz zu öffnen und dir zu zeigen, wie schön es mit anderen sein kann, juhu“, freute er sich, Akira strafte ihn mit einem kalten Blick. „Versuch es und du wirst es furchtbar bereuen…“ Jetzt war der Kleine wieder schockgefroren und schwieg bis sie die große Hängebrücke erreichten, die das Farmland und den Minenbezirk trennte. Vor allem zu Finns Freude waren die Tischler gerade mit der Arbeit fertig geworden und Akira überquerte zusammen mit Luke und Bo die Brücke, auf der anderen Seite erwartete sie bereits ein stämmiger Mann mit schwarzen zusammengebundenen Haaren und einem üppigen Schnauzer, er wirkte zufrieden… „Na Dad, was sagst du, ist doch genial geworden, oder? Da kann der nächste Sturm schon kommen, diesmal rührt sich kein Brett bei der Brücke!“, rief Luke ihm zufrieden zu, er nickte. „Schon aber das ist vor allem Bos Verdienst, du hast dich ja mal wieder im Wald verlaufen gehabt… wie immer. Wer ist denn das Mädel da? Ich bin Detlef, Kleine und hier der Tischlermeister..“ „Ach das ist Akira, die Abgestürzte von gestern…“, begann Luke, dann beugte er sich etwas näher zu seinem Vater und flüsterte ihm zu: „…aber sag nichts über ihre Haare, da ist sie total eigen, ist gestern sogar vor Kathy deshalb abgehauen, krass oder?“ „Luke…?“ Der Angesprochen sah zu Akira, sie hatte zum ersten Mal seit gestern seinen Namen ausgesprochen, ungewöhnlich für sie. „Ja was ist?“ „Ich habe ein sehr gutes Gehör und habe verstanden, was du gesagt hast… lass es sein wenn du keine Ahnung hast, was passieren kann, wenn man ungefragt an meinen Haaren herum schneidet und nicht unsterblich ist.“ Ihr Blick war eindringlich und ernst, er wich vorsichtshalber einen Schritt zurück. „O – okay, was passiert denn, wenn man sie abschneidet?“, fragte er ahnungslos, Akira meinte nur schlicht. „Sie sind etwa schulterlang, schneidet man sie gegen meinen Willen ganz kurz stünde das Haus hier nicht mehr.. ich gehe jetzt zur Quelle.“ „Ach warte mal Kleine, auf dem Weg dorthin treibt sich jetzt öfter eine Bärenmuter mit ihre Jungen herum, das könnte gefährlich werde“, wollte Detlef sie noch warnen, doch kaum hatte Akira den Weg eingeschlagen und war ein paar Schritte gegangen, raschelte schon das Gebüsch neben ihr und aus dem Dickicht erschien ein mächtiger Braunbär, im Hintergrund konnte sie ein Bärenjunges entdecken. Die Bärin bäumte sich bedrohlich vor ihr auf, doch Akira blieb unbeeindruckt stehen. „Was soll das? Du kannst genau spüren, dass ich deinem Jungen nichts tue, also sei friedlich und lass mich passieren“, sagte sie zu dem Tier, die dunklen Augen fixieren Akira, doch dann gab die Bärin schließlich ihre bedrohliche Haltung auf, Akira kam näher und legte ihr eine Hand auf den Kopf, die drei Tischler waren fassungslos, wie hatte sie das nur geschafft? „Boah, die kann ja fast noch besser mit Tieren umgehen als du Dad, das will schon was heißen… Akira ist echt cool drauf, stellt sich vor einen Bären und hat keine Angst“, kam es von Luka, Bo war immer noch mulmig zumute. „Schon, aber irgendwie auch ziemlich unvernünftig, so wie du manchmal… dabei kann die Bärin doch Fremde absolut nicht leiden, nur uns aus Harmonika mag sie.“ Akira kraulte das Muttertier am Kopf, da kam auch das Junge hervor, es sah fast aus wie ein übergroßer Teddybär, sie kniete sich zu ihm. „Du brauchst keine Angst vor mir haben, Tieren füge ich keinen Schaden zu… ah, warum schnuppert ihr denn so an mir?“ Die zwei Bären schienen die Blauäugige wirklich zu mögen, allen voran die Bärin, sie schleckte zur Bestätigung über Akiras Wange und schon war sie wieder überfordert. „Ist gut, ich muss jetzt weiter…“ Dann setzte sie aber den weg zur Quelle der Erntegöttin fort… „Selphinge, wo bist du? Erscheine, ich muss mit dir reden!“, rief Akira, als sie an der Lichtung mit der Quelle angekommen war und über ein paar alte Steinplatten zu einer kleinen Halbinsel gelangt war, dort stand ein alter Baum, er wirkte kränklich, die Blätter waren fast alle abgefallen. Noch ein paar Sekunden vergingen, da ging von dem Baum ein blauer Glanz aus und eine wunderschöne Frau mit seidigen langen blauen Haaren und ebenso kraftvollen blauen Augen erschien in der Mitte der Insel, die Erntegöttin höchstpersönlich. „Akira, ich bin froh, dich endlich zu treffen…“, begann sie, Akira schnaubte nur kurz, Finn dagegen flog mit seinen kleinen Flügeln überglücklich zu Selphine und ließ sich in den Arm nehmen. „Froh? Ich wäre froh wenn ich wieder da wäre wo ich hingehöre.“ „Aber Akira, ich brauche doch so dringend deine Hilfe, deshalb ließ ich dich auf die Erde bringen… diese trostlose Zelle ist doch nicht der Ort, wohin du gehörst.“ „Tz, als ob du das wüsstest…“ „Lass mich dir doch erklären… ich benötige dich, um das Gleichgewicht der Natur hier in Harmonika wieder herzustellen, du kannst doch spüren, wie sie leidet. Die Natur, die Menschen und Tiere, einfach alles, deshalb solltest du hierher und glaub mir, es war sehr schwer, den Wächterrat zu überzeugen, sie haben immer noch… Bedenken“, versuchte Selphine es erneut, Akira sah sie immer noch unverändert an. „Aber es ist deine Aufgabe als Erntegöttin für das Gleichgewicht hier zu sorgen, du besitzt alles, was dazu nötig ist: göttliche Kraft, unermessliche Magie und die nötigen Heilkräfte, warum ist di Lage dann hier so katastrophal?“ „Vor langer Zeit fing der Mutterbaum hinter mir an, schwächer zu werden und zu vergehen, doch ich beziehe meine Kraft aus dem Mutterbaum und kann ihn selbst nicht heilen, da ihn ein mächtigerer Gott als ich erschaffen hat und zwar der Erntekönig selbst. Hier in Harmonika gab es einst fünf magische Glocken, die meine geliebten Erntewichtel läuteten um die Kraft des Baumes zu erneuern, doch deren Melodie ist schon lange verstummt. Ich sandte die fünf aus um die Glocken zu läuten, doch es geschah nicht und auch die Wichtel kamen nicht mehr zurück… mir blieb nichts anderes übrig als über den Mutterbaum zu wachen und zu warten, doch mittlerweile ist seine Magie so schwach geworden, dass ich nicht länger zusehen kann, jedoch… ich bin nicht in der Lage etwas dagegen zu tun“, erklärte Selphine traurig, Akira verstand noch immer nicht. „Ach und was soll ich bitte machen? Du bist eine vollkommene Göttin…“ „jJ, aber als solche ist es mir nicht möglich, den Mutterbaum und diese Quelle zu verlassen, aber du kannst dich frei bewegen, da dir die die vollkommene Götterwürde bis jetzt untersagt wurde und nur du kannst außer mir die Erntewichtel sehen. Zwar der Zauberer und die Hexe auch, aber ihre Magie reicht nicht aus, mit Magie lässt sich das Vergehen des Baumes nicht aufhalten.. Akira, auch wenn man dir dein Gedächtnis genommen hat, so weiß ich sehr wohl, dass du einst schon einmal auf der Erde warst und du den Menschen gegenüber wohl gesonnen warst, warum willst du denn nicht hier bleiben?“ Akira ballte ihre Hände zu Fäusten, war es denn nicht offensichtlich? Seit so langer Zeit war sie jetzt einmal wieder richtig wütend, sie wusste selbst nicht einmal, dass sie das sein konnte. „Warum? Na warum wohl? Sieh mich doch an, ich bin zwar ursprünglich eine Göttin, aber habe keine Kraft mehr, nichts, über das ich wachen soll und keine Möglichkeit, es je zu erlangen! Und jetzt bin ich hier mitten unter Menschen, ich bin aber kein Mensch! Ich, ich bin… im Moment keines von beiden. Warum sollte ich ihnen helfen? Das Herz eines Erwachsenen ist unrein…“ Die Erntegöttin schüttelte den Kopf, auch wenn sie Akiras Frust und Wut ganz gut nachvollziehen konnte. „Aber nein, das ist es nicht, zumindest nicht von Natur aus und ich denke, wenn du in die Herzen der Leute hier in Harmonika siehst, dann wirst du das auch erkennen. Es mag zwar stimmen, dass damals Erwachsene in den Vorfall verwickelt waren, doch sie waren wirklich verdorben, nicht so wie die Menschen in Harmonika. Nur wenn du schon nicht ihnen helfen willst, dann wenigstens den Kindern, hier in Harmonika gibt es auch Kinder wie du weißt.“ „Paolo…“, entwich es Akira, er schien sie wirklich ehrlich zu mögen, warum auch immer. „Ja, aber er ist nicht der Einzige… Akira, eben weil du keine vollständige Götterwürde besitzt, bist du etwas ganz Besonderes, du kannst Dinge sehen und fühlen, di den Menschen verborgen sind und im Gegenzug können die Menschen dich sehen und dir helfen, dich hier zurecht zu finden und du kannst dich frei bewegen. Wie du sehen kannst, nützt mir all meine Göttlichkeit nichts, ich bin dazu gezwungen stillschweigend zuzusehen, ich konnte lediglich etwas für dich erschaffen, dass dir hilft und zwar den kleinen Finn… bitte, kümmere dich gut um ihn, er ist noch sehr jung, aber ich denke, er kann dein Herz erleuchten und dir deine Angst nehmen.“ „Angst? Wovor sollte ich Angst haben?!“, schrie Akira nun aufgebracht, diese Selphine raubte ihr den letzten Nerv, so ein Unsinn! „Du kennst nur deine dunkle Zelle, man hat dir alle Erinnerungen genommen und dir nur ein gewisses Maß an Wissen gelassen und nun bist du in einer dir völlig fremden Welt, zumindest scheint es dir so. Mit der Zeit wirst du sicher erkennen, dass sie dir vertrauter ist, als du vielleicht denken magst., vor allem weil du die Gefühle der Menschen kennst und sie im Gegensatz zu vielen anderen Göttern fühlen kannst Und eben weil du nichts anderes kennst, hast du auch nie gelernt mit anderen zu kommunizieren, deine Einsamkeit setzt dir sehr zu… leugne nicht, ich kann genau wie du in das Herz eines Wesens sehen, egal ob Mensch, Tier, Gott oder Wichtel… Finn, bitte gib dein Bestes damit Akira sich hier zurecht findet, ich muss wieder zurück, meine Kraft lässt nach…“ Und mit diesen Worten verschwand Selphine auch wieder und ließ Finn und Akira allein zurück, letztere hatte sich auf den weichen Grasboden sinken lassen und hielt sich den Kopf, Finn ließ sich auf ihrer rechten Schulter nieder. „Was hast du denn? Ist das denn alles wirklich so schlimm für dich?“ Akira drehte ihren Kopf ein wenig in seine Richtung, ihr Blick war ein eindeutiges Ja, aber was sollte sie schon groß dagegen tun? „Diese Göttin hat vielleicht Nerven, ich habe bis jetzt noch keine einzige Glocke gesehen außer die vor dem Haus und ich weigere mich strikt nach ihrer Pfeife zu tanzen, ich habe schließlich auch meinen Stolz“, erwiderte sie, Finn seufzte etwas, er hatte sich schon gedacht, dass sie nicht so leicht zu überreden war. „Ja vielleicht sogar viel zu viel davon, das ist es ja gerade und auch deine riesige Sturheit stehen dir im Weg um hier vielleicht ein fröhliches Leben zu führen. Versuche es doch einfach mal… ich möchte so gerne die anderen Erntewichtel kennen lernen, sie sind alle bestimmt groß und stark, immerhin beschützen sie eine Glocke und verleihen ihnen ihre Kraft, ich bin noch klein und wenn du auch weggehst, dann bin ich auch ganz alleine, du siehst ja selbst wie schwach die Erntegöttin ist, sie kann auch nicht lange erscheinen bevor sie wieder mit dem Mutterbaum Eins werden muss… ich bin mir sicher, wir finden was damit du in Harmonika leben kannst, in irgendwas bist du bestimmt ganz gut so wie die anderen“, versuchte Finn die Blonde aufzumuntern, nur bei ihr konnte man nie so genau sagen ob es auch funktionierte. Schlussendlich stand Akira auf und ging durch die alte steinerne Ruine wieder Richtung Minenbezirk. „Was machst du denn jetzt?“ „Irgendwo in dieser Stadt gibt es bestimmt einen Hinweis auf diese ominösen Glocken, vielleicht in einem Buch oder so. Am besten frage ich den Bürgermeister, dann sehe ich weiter. In der Verfassung, in der Selphine sich zurzeit befindet kann sie mich ohnehin nirgends hin telteportieren und ich glaube es dauert auch einige Tage bis sie sich wieder zeigen kann“, entgegnete Akira, so hatte sie wenigstens eine Beschäftigung… „Ah na ja, ich selbst kann mich zwar nicht mehr daran erinnern, aber es gibt eine Legende über die heiligen Glocken von Harmonika und deren wundervolle Melodie, ich bin mir sicher du findest etwas in der Bibliothek, geh einfach die Treppen hinauf. Es ist schon Jahre her, dass ich das Läuten das letzte Mal gehört habe, aber ich weiß noch, dass es wunderschön war. Ich verstehe selbst nicht, warum ich mich nicht mehr daran erinnern kann wo sie sind, ich bin mir nämlich sicher, sie schon einmal gesehen zu haben. Den anderen hier in der Stadt geht es genauso… bedeutet das jetzt, das du hier leben möchtest, Akira?“, erklärte Hamminger ihr mit nachdenklicher Miene, sie nickte. „Mir bleibt nichts anderes übrig… selbst wenn ich diese Stadt oder noch besser die Insel verlasse, so gelange ich doch nicht dorthin wo ich hingehöre.“ „Gut zu wissen, während du oben bist, habe ich einiges zu erledigen.. oh und falls ich versehentlich absperre wenn ich das Rathaus verlasse, dann benutz einfach die Tür im oberen Stockwerk, da gelangst zu in die Schule und da habe ich einen Ersatzschlüssel beim Fensterbrett hinterlegt. Weißt du, ich habe hier schon mal meinen Sohn Gill eingesperrt, wenn er oben bei den Büchern war, da höre ich auch stundenlang nichts von ihm, manchmal lässt er dafür sogar Mahlzeiten aus. Ach ja, dieser Junge… bis später dann“, kam es ein wenig verlegen vom Bürgermeister, dann aber ging Akira die Treppen hinauf, dieses Verhalten wollte sie lieber nicht kommentieren. Oben angekommen sah sie sich erst einmal um, es war eine beachtliche Sammlung an Büchern und alten Schriftstücken, sie ging erst einmal durch die Reihen, vielleicht sprang ihr ja etwas ins Auge. In der hintersten Ecke fand sie tatsächlich etwas, doch es war kein Buch sondern ein Mensch mit schneeweißem Haar der gerade neben einigen aufgeschlagenen Büchern hockte und fieberhaft in einem herumblätterte. Er bemerkte den Neuankömmling und sah nach oben, er hatte nicht damit gerechnet, dass sich jemand mal hier herauf verirrte, er erhob sich und klopfte sich den Staub von seiner karierten Hose und kam zu ihr herüber, auch seine Augen waren hellblau. „Du bist wohl Akira, nicht wahr? Was willst du hier oben? Ich bin Gill, der Sohn des Bürgermeisters“, wollte er wissen, sie musterte ihn kurz. „Du bist anders als er…“, war ihr Kommentar, Gill strich sich kurz eine Haarsträhne zurück, dann nickte er. „In der Tat, ich bin bei weitem nicht so schusselig und redselig wie mein Vater, aber das beantwortet nicht meine Frage.“ Gab er zurück, man konnte ein wenig Arroganz in seiner Stimme erkennen, aber das störte Akira nicht, sie wollte ohnehin nur nach einem brauchbaren Buch suchen, doch dann fiel ihr Blick auf eines, welches Gill gerade gelesen hatte und sie kniete sich nieder, die Zeichnung auf der aufgeschlagenen Seite sah interessant aus. „He, was soll das? Dieses Buch lese ich gerade… mehr oder weniger, die alte Schrift ist schwer zu entziffern, also verblättere mir nicht die Seite! Hörst du mir überhaupt zu? Tz, unmögliches Frauenzimmer“, beschwerte Gill sich, doch das berührte Akira nur wenig. „Die fünf Glocken… aber die Karte ist so ungenau… hm, was steht denn da? Na toll, die Standorte sind in Rätseln aufgeführt…“ „Kannst du etwa lesen, was da steht?“, kam es überrascht von Gill und er gesellte sich zu ihr auf den Boden, sie nickte. „Ja… hier steht: Wenn Alans Stimme erklingt, dann tanzen die Flammen selbst im tiefen Dunklen heiß und feurig. Suchst du Ben im kühlen Nass, so gib Acht, dass das stetige Tropfen dich nicht aus dem Takt bringt. Wenn Carsten Lachen über die Wiesen und Felder widerhallt, so lehn dich im Schatten zurück und lausche dem sanften Wogen der Ähren. Es rattert und rattert, mal mehr und mal weniger, wie weiß nur der Wind und doch übertönt es Darius´ Schnarchen nicht. Vernimm Elmars Schluchzen nicht am Boden, steig die Stufen hinauf und nimm die Stille um dich herum in dich auf, nur manchmal hörst du einen sehnsüchtigen Wunsch, welches ein reines Herz verspürt. Bring sie alle zusammen zum Klingen und alles um dich herum wird erblühen … wer schreibt denn nur so einen Schwachsinn?“, las Akira vor, auch wenn der Text nicht wirklich informativ war, so staunte Gill doch nicht schlecht, für ihn waren diese alten Schriftzeichen nur Krakeleinen gewesen. „Woher kannst du das? Wer hat dir das beigebracht?“ „Niemand, ich kann es einfach… also die Namen der Schutzwichtel stehen für die Glocken, aber auf der Karte sind keine Namen sondern andersfarbige Glocken, an ganz toll, obwohl… Alan hat die Kraft des Feuers, Ben die des Wassers, Carsten die der Erde, Darius steht für den Wind nur Elmar kann ich nicht zuordnen… sag mal Mensch, warum list du dieses Buch?“ „Ich stelle Nachforschungen an, ganz einfach. Als Sohn des Bürgermeisters will ich nun einmal auch, dass es den Bewohnern von Harmonika gut geht und in letzter Zeit häufen sich die Probleme nun einmal. Als ich vor kurzem an der Göttinnenquelle war, da habe ich gesehen, in welch schlimmen Zustand der Mutterbaum ist, aber Clemens und Detlef meinten, dass man dagegen nichts tun könne, zumindest nicht durch menschliches Zutun, aber damit gebe ich mich nicht zufrieden… als ich noch sehr klein war, da hat meine Mutter mir die Legende von der Melodie der Glocken erzählt, aber sie geriet in Vergessenheit und dieses Buch hier ist das Einzige, in dem überhaupt etwas steht. Ich dachte mir, wenn ich diese alten Glocken irgendwie finde und zum Läuten bringe, dann würde das helfen, aber dieser Text macht mir Kopfzerbrechen… kannst du ihn mir aufschreiben? Hier, Papier und Stift“, erklärte der Weißhaarige, Akira musterte ihn einige Momente eindringlich. >Meint er es denn wirklich ernst? Er will helfen, dass der Mutterbaum wieder gesundet? Für mich klingt das zwar unglaubwürdig, aber nun ja, soll er sein Glück versuchen. Spätestens wenn er vor einer der Glocken seht wird er merken, dass er nicht tun kann… dazu müsste er die Erntewichtel sehen können und sie bitten, den Glocken ihre Kraft zu leihen und sie erklingen zu lassen< Ging es ihr durch den Kopf, während sie ihm die Übersetzung aufs Papier schrieb, Gill betrachtete sie stumm, irgendwie kam sie ihm so verdammt bekannt vor, doch das bildete er sich bestimmt nur ein. Woher sollte er sie auch kennen? „Hier…“ Akira hielt ihm den Zettel entgegen, zu seiner Verwunderung hatte sie alles in Blockbuchstaben geschrieben. „Äh… danke“, erwiderte er, sie sah ihn prüfend an. „Was ist? Dich stört etwas.“ „Nein schon gut, aber das sieht aus als hätte es eine Fünfjährige geschrieben, du hättest auch Schreibschrift verwenden können, so eine schlimme Handschrift wirst du schon nicht haben. Ich kann immerhin auch das Geschmiere meines Vaters entziffern, von Luke oder Clemens will ich gar nicht reden. Leserlich ist es zwar, aber doch ziemlich umständlich und es sieht etwas komisch aus“, gab Gill zurück, Akira schnaubte genervt und sah in seine blauen Augen. „Vielleicht war ich ja auch so alt als ich schreiben gelernt habe, ich weiß es nicht und etwas anderes kann ich nicht, nur noch die Schriftzeichen, die in diesem Buch verwendet werden. Wenn es dir so nicht gefällt, dann musst du es noch einmal neu schreiben, ganz einfach.“ „Wirklich nicht? Aber du bist doch erwachsen, da solltest du so etwas beherrschen…“ Doch bevor Gill auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, war Akari hoch gestoben und sah ihn genervt an, sie war sich sicher, dieser Kerl war wirklich der Schlimmste von allen Menschen, die sie bisher getroffen hatte. „Das hat dich nicht zu kümmern, in all der Zeit in der ich nun einfach vor mich hingestarrt habe, hatte ich kein einziges Mal etwas zu schreiben, keiner hat es von mir verlangt und niemand hat mir auch nur irgendetwas Neues beigebracht, man hat mir einzig und allein das gelassen, was ich schon wusste und was für keinen gefährlich werden könnte. Nun zufrieden?“, herrschte sie den jungen Mann an und wandte sich zum Gehen, da spürte sie, dass er nach ihrer eigenwilligen Kleidung gegriffen hatte und sie festhielt, sie drehte sich noch einmal um. „Tut mir Leid, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Wenn du möchtest, kann ich es dir beibringen, als Dank für deine Hilfe jetzt… anders denke ich, kann ich mich ohnehin nicht revanchieren. Was hältst du davon?“ Es herrschte einige Momente Stille, doch schlussendlich nickte Akira, es war immerhin ein Anfang und was er ihr anbot würde ihr nicht nur hier auf der Erde von Nutzen sein… Fortsetzung folgt LadySeri -chan Kapitel 4: Skills ----------------- 05.Skills Es war spät geworden in Harmonika, Akira ließ sich erschöpft auf ihr Bett fallen, gerade war sie von der Willkommensfeier heimgekehrt, die der Bürgermeister und die anderen Bewohner auf die Beine gestellt hatten, fast hätte Akira der Schlag getroffen als sie die ganzen Leute auf einen Haufen gesehen hatte und als sie gehört hatte, dass sie mal eben schnell ihr neues Heim umdekoriert hatten. >Ich werde ab jetzt immer die Haustür abschließen< hatte sei sich geschworen,, auch wenn es hier drin nun einiges bequemer war. Von Collen und Veit hatte sie eine neue Bettgarnitur erhalten, von Maya einen Reiskocher – die Kellnerin konnte ja nicht ahnen, dass Akira keine Ahnung von Elektrogeräten hatte – und von Yolanda und Chase Gewürze und haltbare Lebensmittel – die wiederum konnten nicht wissen, dass Akira nicht kochen konnte. Von Hamminger hatte sie eine Tasche und eine Karte erhalten, damit sie sich hier in Harmonika am Anfang zurechtfand, außerdem hatte er die alten Leitungen überprüfen lassen, es sollte keine Probleme mit Wasser und Strom geben. Von Kathy und Heiko etwas Geschirr und von Toby, Paolo und Oscar eine Angelausrüstung. Auch die Leute von der Horn – Ranch hatte sie kennen gelernt und von ihnen eine Sichel sowie ein Topfset bekommen, von den Besitzern der Gemüsefarm ein Starterpaket für die Landwirtschaft, da sie ja auf einem alten Farmgebäude wohnte. Darin waren Gießkanne, Hacke und einige Samenpäckchen enthalten gewesen, auch Rupert, Owen und Claire von der Schmiede hatten ihr Werkzeug geschenkt, einen Hammer und auch Nägel, immerhin hatte sich Geröll auf dem Acker angesammelt und einen Hammer zu besitzen war schließlich nie verkehrt. Und die Nägel waren dafür gut, falls sie mal schnell etwas richten musste, man konnte ja nie wissen Barbara, Simon und Pia vom Kramladen stellten einen Wecker, ein Schneidbrett und einen Wasserkocher zur Verfügung, von Irene und Pit, dem Priester, Bedarf für das Bad, sie dachten alle ziemlich praktisch. Auch Luke hatte sich von einer seiner Äxte trennen können und würde zudem mit Bo das Dach reparieren und Detlef gab ihr eine Kommode und Tierpfeife, auch wenn sie sich nicht sicher war ob sie diese jemals brauchen würde. Nur mit den Geschenken von Mira und Julius wusste sie nichts anzufangen, die im Schmuckladen arbeiteten: Was sollte sie mit einem Tischspiegel, Haarspangen und dem Gutschein für einen Haarschnitt? Von Sigi und Kristina hatte sie Kleidung bekommen, mit der Unterbekleidung konnte sie sich ja noch anfreunden, aber die anderen Sachen waren nicht so ihr Ding, die würden wohl noch eine Weile in der kommode bleiben… und dennoch, in ihr machte sich ein unbekanntes wohliges Gefühl breit, welches sie wohl schon langer Zeit nicht mehr verspürt hatte, ein Lächeln huscht kurz über ihre Lippen. Aber dann holte sie ein anderer Gedanke wieder ein und ein Seufzen entwich ihrer Kehle, Finn ließ sich neben ihr auf dem Kopfkissen nieder. „Was hast du denn?“ „Ich bin so dumm…“ „Aber warum sagst du so was, das stimmt doch nicht“, versuchte der Kleine sie zu beschwichtigen, doch es klappte nicht. „Doch, im Gegensatz zu diesen Menschen kann ich überhaupt nichts. Sie alle haben einen Beruf und Dinge, die ihnen sehr gut liegen, sogar die Kinder scheinen sehr geschickt zu sein und ich habe gerade eine Ewigkeit gebraucht um diesen Wecker zu stellen, weil ich solch ein Gerät noch nie in der Hand hatte… dieser Clemens hat mir einiges über das Anlegen eines Feldes und die Pflege erzählt, wenn er nicht gerade über den schlechten Boden gejammert oder dieses eigenartige Getränk getrunken hat. Ihre beiden Kinder sollen vor kurzem aufgebrochen sein um nach einer Lösung zu suchen, aber die werden sie außerhalb von Harmonika auch nicht finden, da müssten sie schon einen Weg finden um die Glocke der Erde zu läuten…“ „Ach, das wird schon. Wir werden schon was finden, was dir auch gut liegt, auch wenn du es vielleicht jetzt noch nicht weißt. Ich bin ja bei dir und während du schläfst lese ich mir die Bedienungsanleitung für den Reiskocher durch, damit du morgen was Anständiges zum Frühstück hast, abgemacht? Beim Wasserkocher musst du ja einfach nur einschalten. Aber weißt du, genau da wären wir wieder bei der Sache mit dem falschen Stolz, du müsstest die Leute hier doch einfach nur fragen, sie helfen dir schon, lass ihre Hilfe zu…“, Finn wartete auf eine Antwort, doch bei genauerem Betrachten erkannte er, dass Akira schon eingeschlafen war, es war eben alles noch völlig fremd für sie… „Guten Morgen Akira, du bist aber schon fleißig… oh, wo sind denn die Haarspangen, die ich dir gestern gegeben habe? Die sehen bei dir sicher total süß aus“, begrüßte Julius sie am nächsten Morgen, er hatte seinen freien Tag und wollte nach ein paar neuen Anziehsachen suchen, die Angesprochene erhob sich vom Feld. „Ich versuche hier Rüben zu pflanzen… die Spangen? Na ja, ich…“, begann sie, doch der Lilahaarige mit seiner eigenwilligen Kleidung konnte es sich schon denken. „Deine Frisur passt nicht dafür, nicht wahr? Komm, ich verpasse dir einen neuen Look, ich habe alles dabei, war ich brauche“, meinte Julius mit einem Augenzwinkern und binnen eines Wimpernschlags stand er auch neben Akira, diese war nicht so begeistert von der Idee. „Nein, sie sollen wieder lang werden“, blockte sie ab, das aber kein Hindernis für den auszubildenden Juwelier. „Aber egal wer vorher an deinen Haaren hantiert hat war ein Stümper, ich schneide dir zumindest die Spitzen nach, die Spitzen sind total gebrochen, so wachsen sie noch langsamer als anders, vertrau mir.“ „Habe ich eine andere Wahl?“ fragte Akira schon fast ein wenig resigniert, de Llilahaarige schüttelte den Kopf. „Nein, ab ins Haus mit uns beiden…“ Gesagt, getan und so durfte Julius doch Hand anlegen und er überließ ihr auch noch ein weißes Haarband, damit sie ihre Haare zusammenbinden konnte. Jetzt, wo er wieder gegangen war, machte Akira sich daran, die Pilze einzusammeln, die hinter ihrem Haus wuchsen, genießbar waren sie zwar, doch sie selbst hatte keine Verwendung dafür, also gab sie diese in die alte Versandbox neben ihrem Acker. „Meinst du, sie wird entleert?“, wollte Finn wissen, sie zuckte etwas mit den Schultern. „Der Bürgermeister hat zumindest so gesagt, deshalb hat er mir auch diese Umhängetasche gegeben, damit ich das gesammelte Zeug leichter transportieren kann, die Himbeeren esse ich selber… was hast du denn?“ „Findest du nicht, dass du rund ums Haus ein wenig Ordnung machen solltest?“ „Findest du es nicht wichtiger, dass ich diese Kohlsamen und die Lavendelsaat noch vor Mittag anbaue? Das Chaos da läuft mir nicht weg, außerdem hat der arrogante Kerl von gestern gesagt, dass ich heute Nachmittag in die Bibliothek kommen soll…“ „Ach, du meinst Gill? Er scheint doch ganz nett zu sein. Dir scheint es wohl wirklich ernst damit, etwas Neues zu lernen, nicht wahr?“ „Ich weiß nicht, wie lange ich hier festsitze und darauf zu warten, dass man mir doch noch die Götterwürde verleiht, das bringt auch nichts, also schlage ich mich für Erste hier durch, auch wenn ich mich mit diesen Gedanken noch immer nicht anfreunden kann. Ich bin kein Mensch, ich habe hier nichts verloren…“, stellte Akira die Situation klar, Finn ließ etwas den Kopf hängen. „Und was ist mit den Glocken?“ „Harmonika ist laut der Karte vom Bürgermeister ziemlich weitläufig und diese rätselhaften Beschreibungen sagen mir noch nichts. Es macht mehr Sinn, danach zu suchen, wenn ich die Gegend hier besser kenne. Ich bin gerade mal den dritten Tag hie und ich habe mich noch nicht wirklich für die Gegend interessiert, ich kann nicht einfach blindlings losrennen und hoffen, dass ich einfach über eine der Glocken stolpere, verstehst du?“ „Ja klar und bis du sie gefunden hast, da freundest du dich mit den Menschen hier an…weißt du, mit den ganzen Problemen hier sind auch ihre Herzen traurig geworden und wenn sich nicht bald etwas ändert, werden sie diese völlig verschließen, das darf nicht passier. Sorg dafür, dass sie ihre Herzen wieder öffnen und deines sollte das Gleiche tun…“ „Träum weiter du Zwerg…“ Und schon war der kleine Wichtel den Tränen nahe, Akira kümmerte sich lieber wieder um ihre Saatgutpäckchen… Nach einem anstrengenden Nachmittag mit Gill hatte Akira beschlossen, noch eine Weile am östlichen Strand bei Harmonika zu bleiben, der Sand unter ihren Füßen fühlte sich angenehm an und so war sie ihn entlang gegangen. Nun war die Sonne untergegangen und sie folgte dem gepflasterten Weg Richtung Farmland hinauf, es war kühl geworden, war immerhin gerade einmal Anfang Frühling. „Oh äh.. hallo, Akira…so spät noch unterwegs? Das kann aber gefährlich sein..“ Sie drehte sich in Richtung Schneiderei, woher die Stimme gekommen war. „Kristina? Ich war am Strand, die Nacht birgt keine Gefahr für mich“, erwiderte die Blonde, die Blauhaarige seufzte ein wenig. „Du bist eben um einiges mutiger als ich… was klimpert denn da in deiner Tasche? Hast du Muscheln gesammelt?“ Akira nickte und holte eine davon hervor. „Ja, sie haben mir gefallen, vor allem die hier… eine schöne natürliche Färbung.“ Als Kristina die Muschel sah, musste sie unweigerlich kichern, Akira verstand nicht ganz, doch die Schneiderin löste das Missverständnis auf. „Oh, oh tut mir Leid, aber weißt du, ich habe eine jüngere Schwester, ihr Name ist Linda und sie… sie mag rosa Muscheln auch ganz gerne, eigentlich alle rosa Sachen. Magst du die Farbe auch? Ich mag eher blau…“ Akira überlegte kurz, gefallen? >Es ist ohnehin schon ungewöhnlich für mich, dass ich überhaupt etwas mag, aber jetzt wo sie es sagt… wenn ich an die Himbeeren denke, da ist es dasselbe, die Blaubeeren, die ich gefunden habe, habe ich sofort in die Lieferbox gegeben, die waren überhaupt nicht mein Geschmack, viel zu sauer…< „Ich denke schon, es wirkt… nett. Aber Blau mag ich auch, das Meer hier ist schön, auch wenn es nicht bei voller Kraft ist“, war Akiras Antwort und besah sich wieder die Muschel. „Ach deshalb…“, konnte sie es von Kristina hören, sie verstand nicht ganz und sah deshalb fragend zu ihr. „Deshalb magst du wohl die Sachen nicht anziehen, die wir dir gegeben haben, sie haben keine der beiden Farben“, meinte Kristina leicht traurig, Akira schüttelte den Kopf. „Äh, nein… ich kann mich einfach noch nicht dazu überwinden, etwas anderes als das hier anzuziehen, das ist alles, vor allem die Schuhe…“ „Akira, versprichst du mir was?“ Die Angesprochene sah irritiert in Kristinas blaue Augen, doch sie nickte. „Ja, was?“ „Ich schneidere dir was, aber du musst es dann anziehen. Wir haben denke ich noch genau den richtigen Stoff dafür im Lager, okay? Weißt du, ich nähe gerne Kleidung für andere Leute, ich selbst traue sie nämlich nicht so anzuziehen, aber ich freue mich, wenn sie die Sachen tragen. Ich weiß, ich bin sehr schüchtern und ziehe mich nicht so auffällig an, deshalb ärgert mich Julius auch immer. Er ist total anders als ich…“ >Weshalb denn nun Julius? Ich verstehe die menschliche Logik wirklich nicht, aber nun gut… aus irgendeinem Grund scheint es ihr wichtig zu sein, dass sie mir was Neues nähen kann< ging es Akira durch den Kopf, sie willigte ein. „Einverstanden…hier.“ Sie hielt Kristina die rosa Muschel entgegen, diese sah verwundert zu ihr. „A- aber du wolltest sie doch behalten, weil sie dir gefällt… ich kann doch nicht…“ „Ich finde bestimmt wieder mal eine…“, war alles, was Akira noch sagte, dann aber setzte sie ihren Weg fort, Kristina sah ihr nach. Erst als sie das Klingeln der Ladenglocke hinter sich hörte, drehte sie sich um und sah zu ihrer Großmutter. „War das gerade Akira? Sie läuft noch immer in den Fetzen rum, ach herrje…“ „Ja, aber nicht mehr lange, Oma… weißt du, sie kann echt nett sein, auch wenn sie es wohl selber nicht so weiß…sieh mal.“ Sigi zog überrascht eine Braue hoch, als sie den kleinen Gegenstand sah. „Oh, aber woher wusste sie denn, dass du die genauso magst wie Linda?“ „Gar nicht, deshalb bin ich noch glücklicher, sie bekommen zu haben…“ Zu Hause angekommen, entleerte Akira noch ihre Tasche und nahm wie immer unter Finns lautstarkem Protest ein Bad in der erkalteten Quelle hinter der Farm. Nun schloss sie die Tür hinter sich zu hing ihre Tasche über einen der hölzernen Stühle, sie wollte noch etwas lesen, also ging sie zum Bücherregal. „Wer hat dieses Ding eigentlich halb vors Fenster gestellt? Hier drin ist doch wo anders genug Platz, ich stelle es um“, bemerkte die Blonde und schob das hölzerne Möbelstück ein wenig nach links, damit das Fenster wieder frei war und staunte nicht schlecht als sie ein Poltern hörte. Sie sah auf den aus Holzdielen gefertigten Boden und entdeckte ein kleines Buch, es schien schon sehr alt zu sein, hatte der Vorbesitzer es etwa beim Auszug vergessen? „Was ist das?“, wollte nun auch Finn neugierig wissen, also schlug sie es auf, es war handgeschrieben und auf der Außenseite stand in vergilbten Lettern: Die Sage der Glocken. „ich fasse es nicht, sieh mal… da ist die Entstehungsgeschichte der Glocken niedergeschrieben… ach, der Erntekönig selbst soll sie geschaffen haben? Zutrauen würde ich es ihm… oh, da hinten ist noch ein kleiner Zettel, diesmal eine andere Handschrift, das Buch muss also schon vorher von jemanden gefunden worden sein… ist das denn möglich?“ Finn beugte sich über das Buch und strahlte im nächsten Moment über das ganze Gesicht. „Derjenige hat sich in Harmonika wohl gut ausgekannt, er hat zwei Glocken gefunden: Die blaue Glocke schlummert auf ihrem Sockel in der Grotte, welche in Harmonika alle nur Wasserstraße nennen… verwunderlich, dass sie keinen Rost ansetzt, aus welchem Material sie wohl gemacht ist? Auch die rote Glocke fand ich, auf der zehnten Ebene in der unteren Mine, es war so heiß und stickig und dennoch raube mir ihr feuerroter Anblick schier den Verstand. Ich will versuchen, auch noch einen Blick auf die anderen drei Glocken zu erhaschen, doch dieser herzensgute Jüngling, n welchen ich vor kurzem mein Herz verlor, sagt, es sei zu gefährlich und dennoch… ich will sie sehen, ich wüsste nicht, was mich davon abbringen sollte. Oh, das war wohl gar kein Mann, sondern eine Frau, da steht ihr Name, Akemi… wie schön, findest du nicht auch?“, las der Kleine vor, Akira nickte kurz, doch noch besser gefiel ihr die Tatsache, dass sie nun wusste, wo sie suchen sollte, zwei von fünf Glocken waren zumindest ein Anfang.“ „Morgen werde ich mir das ansehen, es soll ohnehin regnen, da muss ich meine Beete nicht gießen… Finn, was tust du da bei den Himbeeren?“ Ihr Blick war Richtung Küche gewandert, wo Finn am Rand der Schüssel hockte und sich gerade eine der Beeren schmecken ließ. „Ich habe Hunger, als Erntewichtel brache ich schließlich auch was zu essen, obwohl… nö, eigentlich nicht, aber ich mag auch gerne was essen, ich will auch die leckeren Sachen probieren, die es hier gibt und vielleicht wachse ich so schneller, wer weiß?“, erklärte der Wichtel, Akira seufzte etwas, aber von ihr reden, dass sie sich was Ordentliches kochen sollte… „Schon wieder Tomatenrisotto?“, kam es niedergeschlagen vom Bürgermeister, als sein Sohn ihm den Teller servierte, dieser meinte jedoch nur schlicht. „Sei froh, dass ich genug gekocht habe, heute Morgen hast du noch gesagt, dass du auswärts isst, also beschwer dich nicht. Vater, du solltest dir nicht ständig immer alles anders überlegen oder mir zumindest früher Bescheid sagen.“ Gill nahm ihm gegenüber am Tisch Platz und nahm seinen löffel in die Hand, da bemerkte er Hammingers Blick. „Was ist Vater?“ „Du bist so streng zu mir, dabei hatte ich einen anstrengenden Tag. Hab Mitleid mit deinem einzigen Vater…“ Ein Seufzen war von Gill zu hören, jedes Mal das gleiche Theater. „Reiß dich zusammen und iss solange es heiß ist. Sei froh, dass du mich als Sohn hast, du könntest es auch noch schlimmer erwischen. Außerdem weißt du genau, dass ich deine schon fast fanatische Liebe zu Kartoffeln nicht wirklich teile. Als Beilage sind sie okay, aber sonst brauche ich sie nicht…. Und noch was, irgend jemand in diesem Haushalt muss streng mit dir sein, du bist zwar ein guter Bürgermeister aber zu Hause würde hier alles in einem Chaos versinken…“, stellte der Jüngere die Situation klar, nun war es Hamminger, der seufzte. „Trotzdem, deine Mutter war nie so streng zu mir und sie hat mir immer was gekocht was ich gerne hatte.“ „Sie war einfach viel zu nachlässig mit dir, Vater…“ „Dabei war sie, als sie nach Harmonika kam noch ganz anders, sie war so abenteuerlustig und auch manchmal ziemlich unvernünftig. Einmal wäre sie fast in Meer gestürzt, weil sie nicht glauben wollte, dass man die Lore vom Minenbezirk nicht bei Regen fahren durfte und die Bremsen nicht so gut gegriffen haben. Nur gut, dass das alte Ding außer Betrieb ist, wer wei0 was die Claire alles damit anstellen würde, sie hat dasselbe Temperament. Ich bin wirklich froh, dass deine Mutter nach unserer Hochzeit ruhiger wurde und noch glücklicher bin ich darüber, dass du nicht ihre Gene was das Aufspüren von Gefahrensituationen angeht geerbt hast…. Ich vermisse sie.“ „Da bist du nicht alleine Vater und es ist für mich immer noch unfassbar, dass eine Krankheit so schwach werden ließ und schließlich von uns weggenommen hat. Irene und Jins Vater konnten nichts für sie tun… hier, dein Nachtisch, jetzt will ich aber keine Beschwerden mehr hören“, kam es von Gill, mittlerweile war das Risotto verzehrt und der Weißhaarige hatte ein anderes Teller auf den Tisch gestellt, nun war der Bürgermeister wieder glücklich. „Kekse? Ich nehme alles zurück, du bist der beste Sohn aller Zeiten…“ „Tz…“ Das war Gill zuviel und er beschloss, dass er sich nun auf sein Zimmer zurückziehen würde, Hamminer nahm einen von den Keksen und nahm einen Bissen, er lächelte und sah zu einem der Fotos auf dem Kaminsims wo ihn eine wunderschöne Frau mit strahlen blauen Augen und zartrosa Haaren anlachte. >Genau wie meine Frau sie früher immer gemacht hat… was meinst du, Akemi? Wird sich unser Sohn auch mal in eine so starke Frau wie seine Mutter verlieben? Ich hoffe doch sehr, dass er endlich mal die Bücher beiseite legt und sich um jemanden umsieht, aber er ist so stur. Immer wenn ich auch nur im Ansatz mit ihm darüber reden will, blockt er ab, ach wärst du doch noch hier, bei dir wäre er sicher nicht so verschlossen…< Doch dann erhob auch er sich, es war wirklich spät und morgen hatte er wieder einen Haufen Papierkram zu erledigen… Fortsetzung folgt LadySeri - chan Kapitel 5: The missing bell... ------------------------------ 06.The missing bell… „Hm, erstaunlich, dabei habe ich die Samen doch erst gestern gesät… wie kann das nur so schnell wachsen? Clamens hat gesagt, dass die Feldfrüchte durch den ausgelaugten Boden noch langsamer wachsen…“, wunderte Akira sich am nächsten Morgen, an der Bodenqualität konnte es nicht liegen, die Erde war schwach. „Vielleicht liegt es ja an dir, immerhin bist du ja fast eine Göttin… sag mal, willst du wirklich so vor die Tür? Du bist barfuss und hast keinen Regenschirm“, äußerte Finn seine Bedenken, doch Akira war schon in Richtung Hängebrücke aufgebrochen, sie störte das ganz und gar nicht, der kleine Wichtel hatte zu tun, sie wieder einzuholen. Der Regen prasselte beständig nieder und die Brücke war rutschig, es hieß also vorsichtig zu sein. „Menschen mögen den Regen wohl nicht…“, kam es nachdenklich von ihr, der Weg des Minenbezirkes war verwaist, Finn nickte heftig. „Natürlich, wenn man so wie du im Regen herum läuft, da kann man sich ganz böse erkälten. Ich bin ja jetzt kein Genie, aber ich denke, bei dir könnte das auch passieren. Außerdem wird man ganz nass und voller Schlamm und so…“ „Ich finde es angenehm kühl… sieh mal, da vorne geht es zur Mine.“ Akira wies in Richtung Berg, man konnte den Eingang deutlich sehen, also überquerte sie einen kleinen Steg und ging am Schmuckladen und der Schmiede vorbei, bis sie den Eingang betreten hatte, es war ein großer Vorraum, dann gabelte sich der Tunnel, man konnte die Mine wohl nach jeder Richtung betreten, doch der Tunnel, der nach oben führte war unbeleuchtet, also zu gefährlich um ihn zu betreten. „Ich muss ohnehin nach unten steigen, auf dem Zettel stand untere Ebene, also geht es abwärts. Falls uns etwas den Weg versperrt, habe ich den Hammer dabei“, entschied sich die Blonde, doch kaum standen sie vor dem Abgang in die erste Etage, stockte sie, Finn betrachtete sie kurz. Er konnte sich schon denken, was sie hatte. „Nach so langer Zeit in einem dunklen Kerker sind dunkle Orte wie dieser wohl nicht ganz das Richtige für dich. Wir können doch auch jemanden von der Schmiede bitten, da runter zu steigen. Owen hat doch auf der Party gesagt, dass er täglich nach Erzen schürft.“ Akira schüttelte den Kopf, das wollte sie auf keinen Fall tun. Sie atmete noch einmal tief durch und stieg dann hinab, einige Lampen erleuchteten die Ebene. „Ich muss ohnehin selbst runter, wer anderer kann nicht mit dem Wichtel reden. Ich vermute mal, es ist Alan.. bleib bei mir Finn, ich will dich nicht suchen müssen.“ „Aber hier unten ist es so gruselig, die Stahllampen lassen so komische Schatten an der Wand tanzen… ich habe Angst“, jammerte der kleine Wichtel und klammerte sich an Akiras Schulter, was sollte sie denn sagen? >Er kann froh sein, dass es hier überhaupt Lampen gibt, ich kenne es auch anders, dagegen ist es hier direkt einladend<, ging es ihr durch den Kopf, während sie langsam nach einer Abstiegsmöglichkeit suchte, einige Stellen sahen nicht allzu vertrauenswürdig aus, sie musste vorsichtig sein und so meisterte sie Ebene um Ebene, bis sie schließlich zu einem kleinen Raum gelangte. „Oh Akira sieh mal, der Sockel!“, freute Finn sich und flog zu dem massiven Gehänge für die Glocke, doch… „Ja schön, aber wo ist die Glocke? Will man mich auf den Arm nehmen? Das hier ist die zehnte Ebene und hier der Sockel… das darf doch alles nicht wahr sein“, fluchte die Blauäugige leise vor sich hin, da entdeckte sie etwas beim Sockel. „Das sind doch Abdrücke, von einem kleinen Schuh… etwa von einem Kind?“ Die beiden überlegten kurz, doch da fiel ihnen spontan nur ein Kind ein, welches hier unten gewesen sein könnte, Claire! Frustriert stieg Akira wieder nach oben und zerdepperte auf ihrem Weg noc hein paar lose Stein, die sogar Erze frei gaben und machte sich zur Schmiede auf, doch die Kleine war wider Erwarten der beiden nicht da. „Nein, meine Enkelin habe ich den ganzen Vormittag noch nicht gesehen, sie hat gestern nur etwas von einem neuen Spielzeug erwähnt. Tut mir Leid Akira, vielleicht ist sie ja draußen, sie kümmert der Regen wohl genauso wenig wie du und ich komme ihr auch nicht mehr so schnell nach wie früher…“, erklärte Rupert, die Blonde nickte und trat wieder nach draußen, mittlerweile hatte der Regen etwas nachgelassen und sie sah sich um, sie hörte Gekicher nahe dem Eingang zur Göttinnenquelle und folgte dem Geräusch. Sie erblickte das aufgeweckte Mädchen, doch vor ihr stand etwas noch Interessanteres. Auf dem Boden war eine große Rote Glocke aufgestellt, hatte die Kleine das Ding etwa von da unten bis hier hoch geschleppt. „Claire.“, rief ihr Akira zu, doch das Mädchen hörte nicht und ging ein paar Schritte zurück und dann… nahm sie Anlauf und versetzte der Glocke einen kräftigen Tritt, Akira war geschockt als sie das sah, Finn vergaß sogar für einen Moment mit seinen Flügel zu schlagen und purzelte auf Akiras Kopf. Die Glocke flog nun hoch über den Köpfen der beiden, wo würde sie wohl landen? „Akira, tu doch was!!!“ Finn war mit den Nerven fertig, Claire hingegen hüpfte vor Freue, Akira rannte in die Richtung, in der die Glocke aufkommen würde, sie verlagerte ihr Gewicht und sprang mit einem gekonnten Satz auf das Dach der Schmiede, noch einmal sprang sie in die Höhe, doch nur wenige Millimeter zu wenig, die Glocke verfehlte ihre Hand und kam an der Umrandung des gemauerten Schornsteins auf und dann…. Ein Poltern und schließlich noch ein paar dumpfe Aufschläge, dann wurde es still. Akira landete auf dem Dach und schlitterte langsam nach unten, sie biss sich wütend auf die Unterlippe. „Nicht ein einen Zentimeter höher und ich hätte sie gehabt…verdammt!“ Die restlichen Flüche dachte sie sich nur da Claire zu ihr gerannt kam. „Hast du gesehen wie weit ich sie schießen konnte? Toll nicht? Was hast du denn, bist du etwa böse auf mich?“, wollte das kleine Mädchen mit dem brünetten Haar wissen, Akira sammelte sich einige Momente, dann meinte sie wieder etwas beruhigter. „Claire, warum hast du diese Glocke vom Sockel genommen? Sie ist sehr alt und wertvoll, so etwas darf man nicht zum Spielen verwenden.“ „Oh tut mir leid, das wusste ich nicht… lass uns reingehen, vielleicht kann Opa sie herausholen, okay? Akira nickte und sie gingen in die Schmiede um Rupert das Geschehene zu erklären, er besah sich den Schornstein und ihm rauchte sichtlich der Kopf. „Ach Claire, was hast du nur wieder angestellt? Das Einzige, was mir einfällt wäre, es mit viel Rauch zu versuchen, vielleicht löst sie sich dann und fällt entweder runter oder raus… dann brauche ich aber viele verschiedene Erze, das wird schwierig. Owen kann auch nur das Nötigste abbauen, es ist da schon schwer damit zu arbeiten, aber er kommt einfach nicht tiefer… ich frage nicht gerne, aber könntest du mir helfen Akira? Allein kriege ich die Materialien nicht zusammen, hast du so viel Zeit übrig? „Ich muss sie mir einfach nehmen, die Glocke ist sehr wichtig, ich brauche sie unbedingt und ich denke du brauchst einen freien Schornstein… hier in meiner Tasche habe ich schon ein wenig was, den Rest werde ich in den nächsten Tagen fördern“, gab Akira zurück, der Schmied nickte, so würde es funktionieren, Claire sah bedrückt zu Boden und meinte traurig: „Das wollte ich nicht, ich wollte doch nur in wenig spielen und jetzt habt ihr so viel Ärger wegen mir….“ Akira sah zu ihr und legte ihr eine Hand auf den Kopf, das Mädchen sah zu ihr. „Es könnte schlimmer sein, aber frag das nächste Mal bitte vorher, bevor du einfach etwas nimmst, okay?“ Claire nickte heftig, Rupert staunte nicht schlecht, wie sanftmütig Akira doch mit seiner ungestümen Enkelin umging, bis jetzt hatte sie jeder als emotionslos beschrieben, bei Kindern war sie wohl anders. „Okay, versprochen… oh sieh mal, der Regen hat aufgehört, spielen wir was?“ Jedoch schüttelte Akira den Kopf, dafür war leider keine Zeit. „Nein, bleib lieber hier im Haus, es regnet bald weiter, außerdem habe ich etwas zu erledigen. Wir sehen uns morgen wieder…“ Und mit diesen Worten verschwand sie aus der Schmiede, Claire seufzte ein wenig. „Claire, du hast schon genug Unfug für einen Tag angestellt, geh dir was Trockenes anziehen und beschäftige dich dann mit dem Spielzeug hier drinnen… weißt du, im Gegensatz zu uns steht Akira noch am Anfang, sie weiß noch nicht worin sie ihre Berufswahl legen soll, denke ich. Und jetzt hat sie noch mehr Arbeit am Hals…“ Das Mädchen nickte, irgendwie hatte ihr Großvater ja recht… Einige Tage später hatte Akira erst die Zeit gefunden, sich dem Standort der zweiten Glocke näher anzusehen, doch nun stand sie vor einem Problem: Diese Wasserstraße hatte sie zwar gefunden, doch… „Mist verdammter, das Tor ist abgeschlossen… wo kriege ich denn nur einen Schlüssel her?“, fluchte Akira als sie vor dem verschlossenem Gatter stand. Sie drehe sich um und lehnte sich gegen den Zaun, da hörte sie eine bekannte Stimme von unterhalb her und sie sah über das gemauerte Treppengeländer auf das Dach der Fischerei. „Toby?“, meinte sie ein wenig verwundert, der Fischer winkte ihr entgegen. „Yep, habe gerade ein Nickerchen gemacht, doch dein Rütteln am Eisengatter hat mich aufgeweckt… warum willst du in die Wasserstraße?“, reif er ihr zu und bewegte sich auf dem Dach weiter nach oben sodass er auf dem Steinweg ankam, diese Stadt war wirklich eigenartig angelegt und doch erschien es Akira mittlerweile nicht mehr ganz so verwirrend, sie ging die Treppen abwärts, damit sie sich auf halber Höhe trafen. „Nennen wir es Nachforschungen… weißt du, wer einen Schlüssel zum Gatter hat? Ich muss da hinunter“, fragte sie ihn, er überlegte kurz. „Schon, aber es ist ganz schön gefährlich da unten, es ist ziemlich düster und auch sehr rutschig, da di Grotte direkt mit dem Meer verbunden ist. Bist du dir sicher, dass du da rein willst? Ich würde dir abraten, sogar Onkel Oskar geht da nur hinunter wenn irgendwas die Zuflüsse verstopft…“, äußerte Toby seine Bedenken, Akira nickte trotz der Warnung, es schien ihr Ernst zu sein. „Eine Sache noch: Da unten gibt es Meerwasser, es ist besonders salzig, das wird nicht gut für deine Füße sein, du solltest dir vorher geschlossene Schuhe besorgen.“ „Nein, ich gehe so“, widersprach sie ihm, Toby seufzte etwas. Er kannte ihre Sturheit ja, aber er hatte gedacht, dass sie mittlerweile ein wenig zugänglicher geworden sei, so konnte man sich täuschen. „Na gut, es ist deine Entscheidung, warte hier kurz.“ Und schon war er die Treppe nach unten gegangen und im Fischereiladen verschwunden, ein paar Minuten später kam er mit einem alten blauen Schlüssel zurück. „Hier bitte, aber Onkel Oskar möchte, dass du das Gatter wieder absperrst, wen du die Grotte verlässt. Den Schlüssel kannst du behalten, es ist ein Zweitschlüssel und bitte sei vorsichtig… es ist auch schon eine Ewigkeit her, dass ich da unten war, aber da kann man auch gut angeln, falls es dich interessiert. Hast du deine Angelrute schon ausprobiert?“, erklärte Toby, Akira nickte bestätigend. „Ja, am Strand unterhalb der Farm, aber bis jetzt fische ich nur Seegras und anderen Müll.“ „Das wird schon, du musst erst den richtigen Dreh finden… weißt du was? Wenn du mal Zeit hast, dann gehen wir zusammen angeln. Zu zweit macht es bestimmt noch mehr Spaß, einverstanden?“ >Eigentlich habe ich dafür die nächsten Tage überhaupt keine Zeit, aber Finn sagt, ich soll nicht so unhöflich zu den Menschen sein und um ehrlich zu sein würde es mir gefallen wenn ich mal etwas anderes als lauter unnützes Zeug an Land ziehe<, ging es Akira durch den Kopf, sie nickte schließlich. „Ja, aber es wird noch ein paar Tage dauern, da ich noch nach Erzen schürfen muss, aber dann geht es wieder… ich sage dir Bescheid.“ Toby nickte, er wusste einfach, dass Akira ihr Versprechen einhalten würde… „Akira, pass auf, hier ist alles nass und rutschig und… aua!“ „Und voller Tropfsteine, du musst nach vorne schauen, wenn du nicht dagegen fliegen willst. Sieh mal, ich sehe das Treppenende, das wird aber auch Zeit. Mich wundert es nicht, dass sich sonst nie einer hierher verirrt.“, war ihr Kommentar, also ließ Finn sich vorsichtshalber auf ihrer linken Schulter nieder, noch mal wollte er keinen Hautkontakt mit den Tropfsteinen machen. Sie kamen unten an und Akira watete durch das fast knöcheltiefe Wasser, es war wirklich salziger als das Meerwasser oben am Strand, das konnte sie genau spüren. Meter um Meter kämpfte sie sich vor, doch schließlich erreichte sie ihr Ziel, eine strahlend blaue Glocke hing vor ihnen auf dem Podest. „Erntewichtel der blauen Glocke, zeig dich!“, wandte sie sich an den blauen Gegenstand und nach wenigen Sekunden erschien vor ihnen ein blaues Licht und schlussendlich ein blau gekleideter Erntewichtel, er sah zu der Unbekannten. „Hallo? Du kannst mich sehen? Ich bin Ben, der Wichtel des Wassers“, stellte dieser sich vor, Finn kam zu ihm nach unten. „Und ich bin Finn und das da ist Akira, sie ist eine Göttin, deshalb kann sie dich sehen… aber sag mal, warum läutest du denn deine Glocke nicht so wie dich die Erntegöttin darum gebeten hat?“ Ben sah ein wenig verlegen zur Seit. „Ich wollte ja, aber es ging nicht… ich kann mich nicht mehr an den Klang erinnern, deshalb wird die Glocke wohl auch nicht läuten… ich schäme mich ja so! Ich bin eine Schande für alle Erntewichtel!“, war der blauen Wichtel den Tränen nahe, Akira hob ihn hoch. „Beruhige dich… kenn Selphine den Klang deiner Glocke?“ Ben zuckte mit den Schultern, das baute Akira nicht gerade auf. „Dann muss ich mich wohl an diesen arroganten Menschen wenden, vielleicht kann der etwas herausfinden…“, beschloss die Blonde schließlich, Ben und Finn stimmten ihr zu, jemand der Stadtbewohner würde sich sicher an den Klang der Blauen Glocke erinnern und so stieg Akira wieder hoch, sie wurde bereits erwartet… „Hallo Akira, Toby hat mir gesagt, dass du in der Stadt bist, da habe ich auf dich gewartet bis du wieder aus der Grotte hochkommst… ganz schön dunkel da unten, nicht wahr?“ Paolo hatte vor dem Aufgang auf sie gewartet und sah nun zu ihr hoch. „Ja, aber ich muss wieder hinunter…“ „Wieso das denn? Irgendwie siehst du bedrückt aus, kann ich dir helfen?“, wollte der Kleinere wissen, während sie auf die untere Etage der Stadt schritten, Akira zuckte mit den Schultern. „Du wirst dich wohl nicht an den Klang der Blauen Glocke hier im Ort erinnern können?“ Paolo überlegte kurz, ein kKang von einer Glocke? „Warte mal… früher soll man hier öfters eine Melodie gehört haben, der Mann von Mira hat ihn uns oft auf dem Klavier vorgespielt weil er ihm so gut gefallen hat. Da haben Pia und ich beschlossen, dass wir hier in der Stadt so einen Apparat bauen, damit man den Klang öfter hören kann, aber die Sachen, die man dafür benötigt sind schwer aufzutreiben… aber ein Versuch ist es wert, Tom kann dir die Melodie ja leider nicht mehr vorspielen, da er letztes Jahr gestorben ist… was meinst du Akira, wollen wir es versuchen?“, fiel es dem Jungen nach einer Weile ein, einen Versuch war es zumindest wert. „Was benötigt man denn dafür?“, wollte die Blonde wissen, Paolo lachte glücklich, endlich würde er diesen Klang mal wieder hören, er hat ihm doch auch so gut gefallen. „Okay, siehst du die Tasten da und das Becken? Wenn alles klappt, kann man die Melodie hören, aber ich benötige dafür ein Entenei, eine Schwarze Perle und fünf normal große, lebende Fische… die Fische kann ich übernehmen, aber die Perle ist echt schwer zu finden, aber Pia und ich haben einfach keinen anderen geeigneten Gegenstand dafür gefunden.“ „Und wo findet man so etwas? Ich denke nicht, dass ich solch ein Ding schon mal gesehen habe, nur die weißen, geht es mit denen nicht?“ Paolo schüttelte den Kopf und nahm Akira überraschend bei der Hand um sie in den Fischerladen zu bringen, dort kramte er kurz bei einem der Bücherregale und zog schließlich das Gesuchte hervor und schlug es auf. „Nein leider, da stimmt das Gewicht nicht… sieh mal, das ist eine schwarze Perle, manchmal kann man sie ganz tief in der Wasserstraße finden. Papa hat mir verboten da hinein zu gehen, weil man nie sagen kann, wie sich der Wasserspiegel verändert… traust du dich so tief?“ Der Kleinere wies auf ein bestimmtes Bild in dem Buch, Akira besah es sich kurz, ein kleiner schwarzer Ball, der schön glänzte, so etwas kannte sie jedoch schon. „Wenn wir diese Perle brauchen, dann muss ich so tief hinunter, aber sag mal Paolo… das hier sieht doch genauso aus.“ Akira kramte kurz in ihrer Tasche und holte ein kleines schwarzes Ding hervor, Paolo schlug die Hände vor den Mund. „Das… das ist eine, wo hast du die denn her? Ist ja toll!“, entwich es ihm freudig, Akira seufzte etwas. „Ich bin darauf getreten, als ich durchs Wasser gewatet bin, sie fühlte sich anders an als die kleinen Steinchen und deshalb habe ich sie aufgehoben. Sie muss wohl durch die Gezeiten weiter nach oben gespült worden sein… mit festen Schuhen hätte ich sie vermutlich nicht einmal gespürt. Dann brauchen wir noch ein Entenei, richtig?“ Der Junge nickte heftig, er zeigte der Ältern den Plan für die Maschine. „Ja sieh mal, das Ei rollt da runter und kommt zur Perle und wenn die ins Wasser fällt, dann springen die Fische nach unten und gelangen so zum Bassin mit den Tasten, toll oder?“ „Und das Ei ist stabil genug?“ „Enteneier haben eine härtere Schale, deshalb hält es den Flug aus, es darf nicht gekocht sein, da fliegt es nicht richtig… glaubst du, du schaffst es noch zur Horn – Ranch? Heute wäre das Wetter ideal dafür, ich weiß nämlich nicht, wenn wir das nächste Mal ein bisschen Wind bekommen“, erklärte er, zwar schmerzten Akira de rechte Fuß von der unsanften Begegnung mit der Perle, aber sie nickte dennoch… je schneller sie wenigstens eine Glocke zum Läuten brachte, desto besser. >Außerdem kann ich dem Jungen ohnehin nichts abschlagen und morgen muss ich wieder in die Mine, mir fehlt noch Kupfererz, also mal ab in die Flöten – Felder<, dachte sie und willigte ein, Paolo rief zuvor aber noch bei Karl und Hanna an, ob sie ein solches Ei vorrätig hatten. Zum Glück der beiden ja und so ging Paolo zum Strand Fischen und Akira Richtung Horn – Ranch, es war schon eigenartig… wollte sie denn nicht eigentlich gar nichts mit den Menschen zu tun haben? Doch jetzt, wo sie einige Tage hier verbracht hatte, da konnte sie auch die tiefe Traurigkeit in den Herzen der Menschen spüren und aus welchen Grund auch immer, es berührte auch ihr Herz, vor allem die Kinder wollte sie glücklich sehen… Fortsetzung folgt LadySeri -chan Kapitel 6: Refreshing water... ------------------------------ 07. Refreshing water… Es war später Nachmittag und Akira hatte gerade die große Steinbrücke überquert und hielt sich nun links, um zu er Horn – Ranch zu gelangen, Lena wartete schon auf sie. „Hallo Akira, schön, dass du mal vorbeikommst… Paolo hat angerufen“, rief sie ihr fröhlich entgegen, die Braunhaarige war ohnehin ein sonniges Gemüt. „Ja, ich brauche unbedingt ein Entenei….“, gab die Blonde zurück, Lena nickte, das hatte sie schon gehört. „Normalerweise haben wir die zwar nicht im Angebot, aber der Kleine hat gesagt, dass es echt wichtig ist, deshalb kannst du eines haben, komm mit…“, erklärte sie und die beiden Frauen gingen zu dem großen Hühnerstall der Ranch, wo drinnen munter die Hühner und Enten gackerten. „So warte mal… ah, hier ist eines, bitte schön.“ Lena überreichte Akira das Ei, sie sah zu ihr. „Wie viel muss ich dafür bezahlen?“ „Gar nichts, ich weiß schon, warum ihr es braucht… für den Apparat im Ort, nicht wahr? Ich habe die Melodie früher auch oft gehört, sie klang schön und ich finde, du solltest sie auch einmal hören. Nur leider kann Miras Mann sie nicht mehr spielen, er ist ja von uns gegangen und sonst kann keiner auf dem alten Klavier spielen, leider… weißt du was? Ich begleite dich, heute bin ich sowieso mit der Tierpflege fertig. Die Pferde sind gestriegelt und gefüttert und um die Schafe kümmert sich heute Papa, ich wünschte so sehr, dass es wieder wie früher wird, da hatten wir viel mehr Tiere, sogar Strauße, aber mit der Futterknappheit können wir nicht mehr halten. Wenn es wenigstens nur an der Windmühle liegen würde, aber der Boden lässt das Futtergras und den Weizen, den Mais, einfach alles viel zu langsam und kraftlos wachsen., das ist alles so schade“, erklärte Lena, das hatte sie schon gehört, auch wenn Akira sich immer noch wunderte, dass auf ihrem Feld alles so wunderbar gedieh, viel schneller als auf der Verpackung stand und es sah viel gesünder aus als die Feldfrüchte von der Gemüsefarm. „Na gut, dann lass uns aufbrachen bevor es dunkel wird, Paolo meinte, heute wäre das Wetter ideal. Bis wir wieder in Harmonika sind hat er bestimmt auch die Fische gefangen.“ Und so brachen die beiden auf, Akira war schon gespannt darauf, ob diese seltsame Vorrichtung wirklich funktionierte… „So, die Fische habe ich im Becken platziert, die Perle liegt auch in der Waagschale, fehlt also nur noch das Ei auf dem Dach von Bürgermeister Hammingers Haus und ab geht es!“, kam es voller Elan von Paolo, Akira setzte das Ei vorsichtig auf die Dachkante, wenngleich Paolo es wenige Augenblicke später kraftvoll anstieß und so liefen die zwei los um zum Wasserbassin zu kommen, währenddessen segelte das Ei durch die Luft und in die Wagschale, die Perle suchte sich ihren Weg ins Wasserbecken und vor Überraschung darüber hüpften die Fische in den Wasserkanal, der nach unten führte und dann… „Hörst du es?“, wollte der Junge wissen, Akira nickte, sie konnte die einzelnen Töne hören, die sich nun zu einer Melodie zusammensetzten, wie hatte Ben das nur vergessen können? „Ja, wirklich schön… ich muss los“, erwiderte sie und lief wieder zum Eingang der Wasserstraße, Paolo und Lena sahen ihr verwundert hinterher, doch ihr zu folgen trauten sie sich auch nicht., sie wussten ja, wie gefährlich die Wasserstraße war. „Akira, glaubst du, Ben hat das gehört?“ „Er kann was erleben, wenn nicht… noch einmal finde ich sicher nicht so leicht eine schwarze Perle, die Stelle an meinem Fuß schmerzt immer noch von dem harten Ding“, gab Akira dem kleinen Wichtel zurück, während sie die Treppe erneut hinunter stieg und schließlich zu Bens Glocke kam. „Ben, wach auf… hast du die Melodie gehört?“, rief sie der Glocke zu und der blaue Erntewichtel erschien wieder, sein glückseliges Lachen machte eine Antwort überflüssig. „Laut und deutlich, juhu… jetzt kann ich sie wieder Leuten.“ „Dann beeil dich Ben, die Sonne geht bald unter und wer weiß ob sie nicht bis morgen wieder vergisst“, meinte Akira schlicht, Finn flog zu Ben. „Mach dir nichts daraus, sie ist immer so… gibst du der Glocke jetzt ihre Kraft? Ich bin schon so gespannt darauf, ich habe das noch nie gesehen, ich bin ja noch klein.“ Ben nickte und drehte sich zu besagtem Gegenstand. „Ja, auf dass das Wasser wieder fließen möge, so schnell und voller Leben! Ich bitte dich, Blaue Glocke, ertöne über das ganze Land und bring die Kraft das Wassers wieder zurück!“ Und dann geschah es, das große metallene Ding begann zu schwingen und zu läuten, es war ein wirklich wunderschöner Klang und an der Oberfläche kamen die Leute aus ihren Häusern, auch Paolo und Lena lauschten den heiligen Klängen…. „Ist das die richtige Melodie?“ „Ja, ich habe sie damals gehört, als ich noch ganz klein war Paolo, aber warum jetzt? Es hört sich fast so an, als würde es aus der Grotte kommen… kann das denn sein?“, gab Lena dem Fischerjungen zurück, dieser nickte, da kam ihnen ein anderer Bewohner der Stadt entgegen. „Paolo, Lena! Wo kommt dieser Klang her?“ Es war Gill, der dien Weg zum Kai herunter gerannt kam und nun ein wenig außer Puste war, die beiden zuckten mit den Schultern. „So genau wissen wir das auch nicht, wir haben nur mal wieder den alten Apparat ausprobiert und dann ist Akira die Wasserstraße hinunter… und jetzt ist da wieder das richtige Läuten, oh, seht doch mal, da… das Wasser!“, erklärte Lena, doch dann wies sie Richtung Steinbrücke, wo nun wieder mehr Wasser als vorher durchfloss, Gill hatte gerade etwas anderes im Kopf. >Akira…<, dachte er, dann betrat auch er die Wasserstraße, unterdessen verstummte das Läuten schön langsam, Ben hatte seine Arbeit getan. „Nun kann ich jederzeit wieder hierher zurück und die Glocke läuten, ich vergesse ihren Klang bestimmt nicht mehr…spürt ihr das?“, sprudelte es förmlich aus dem blauen Erntewichtel heraus, Akira nickte, sie stand ja mit den Füßen im Wasser. „Es fühlt sich besser an, ich spüre eine stärkere Strömung und wenn ich mich nicht irre, werden die Fische dadurch auch bald wieder zurückkehren, darüber werden die Fischer froh sein. Vielleicht fange ich dann auch mal einen echten Fisch, nicht nur Müll… Ben, kehrst du jetzt zu Selphine zurück?“ „Ja, sie ist schon so lange allein und ich auch, auch wenn hier der Sockel für meine Glocke steht, so bin ich nicht gerne in einer dunklen Höhle, verstehst du das?“, wandte er sich an die Göttin, Akira seufzte ein bisschen. „Ich denke schon… eine Ewigkeit verbrachte ich in meinem dunklen Loch und jetzt wo ich gerade mal zwei Wochen hier bin habe ich mich schon so an das Licht gewöhnt und natürlich auch an die Himbeeren.“ Finn sah mit großen Augen zu ihr. „Und was ist mit mir? Würde ich dir denn nicht fehlen?“ „Warum sollte mir ein nerviger kleiner Erntewichtel fehlen, der mir ständig sagen will, was ich tun soll? Entweder du meckerst oder du jammerst, aber ich kann dich ja leider nicht bei der Erntegöttin zurückgeben“, sagte Akira schlicht und verschränkte dabei ihre Arme vor der Brust, Finn war über diese Meldung entsetzt. „Wähh, du bist so gemein! Ben, hilf mir bitte, du bist doch ein vollwertiger Erntewichtel!“ Der Kleine sah Hilfe suchend zu dem blau gekleideten, ausgewachsenen Wichtel, doch dieser lächelte nur etwa verlegen. „Sie meint es bestimmt nicht so… ich fliege jetzt zur Erntegöttin, sie muss schon sehr schwach sein, aber jetzt, wo das Wasser wieder gesund wird, da wird es dem Mutterbaum auch bald viel besser gehen… kommt mich doch bald besuchen!2 Mit diesen Worten verabschiedete Ben sich, zurück blieben die beiden, oder auch nicht. „Mit wem redest du da?“, konnte sie jemanden hinter sich hören und sah zum Treppenaufgang, es war Gill. „Das würdest du mir ohnehin nicht glauben…“, war ihre knappe Antwort und sie kam zum Fuß der Treppe, ihre Blicke trafen sich. „Glaubst du? Wie hast du es geschafft, die Glocke zu finden und zu läuten?“, „Du kannst Ben von der Liste streichen, das hier ist seine Glocke, jetzt macht auch das Rätsel sinn: Das Tröpfeln stand für die Tropfsteine von den die Wassertropfen abfallen.“ Mit der Antwort gab sich Gill aber nicht zufrieden und stieg noch eine Stufe hinab, doch für seine glatten Sohlen war der nasse und durch die Gezeiten gezeichnete runde Stein eindeutig nicht geeignet und er rutschte aus und fiel genau auf Akira zu, er hatte nicht einmal mehr die Gelegenheit zu schreien, so schnell ging alles… „Platsch!“ Akira war rücklings hingefallen und landete im Wasser, die beiden waren durch die erzeugte Welle klitschnass geworden, doch das war nicht das vordergründige Problem. Akira öffnet verwundert die Augen, es war ihr eigentlich egal, das Gill vollkommen auf sie gestürzt war und noch immer auf ihr verweilte , doch er war sie unglücklich gefallen, dass nun seine Lippen auf en ihren lagen. Auch Gill realisierte das und erhob sich von ihr, mit hochrotem Kopf und der Hand vor dem Mund stammelte er: „Tut mir Leid, ich wollte dich nicht küssen…“ „Küssen?, wiederholte Akira leise, sie verstand nicht ganz und noch weniger, warum er sich nun so eigenartig verhielt, er sollte lieber froh sein, dass ihm nichts passiert war, er erschien ihr nicht so robust zu sein wie sie, vermutlich weil Sport für ihn ein Fremdwort war. „Ja, natürlich ein Kuss… oh warte, sag mir nicht, dass du das auch nicht kennst“, erwiderte der Weißhaarige, die Blonde rappelte sich wieder auf und wand sich ihren Umhang aus, dann sah sie wieder zu ihm. „Ich weiß nur, dass wir jetzt beide dringend neue Kleidung brauchen und wir nach oben gehen sollten, wenn die Sonne untergegangen ist, dann haben wir hier drinnen auch kein Licht mehr… was siehst du mich denn jetzt wieder so entsetzt an?“ „Da, da ist…“, brachte er hervor und zeigte auf eine Stelle neben Akiras linkem Ohr. „Kannst du ihn etwa sehen?“, war ihre Gegenfrage, die Rede war von Finn, Gill nickte langsam, auch wenn er es nicht glauben konnte. „Da kommst du aber schon bald drauf, der kleine Quälgeist verfolgt mich schon die längste Zeit. Und Finn, auch wenn du dich jetzt hinter meinem Kopf verstecken willst, lass es, deine Hände kitzeln…“ „Aber ich habe ihn vorher nie bemerkt… ich sehe ihn zwar ein wenig verschwommen, aber es ist eindeutig ein Erntewichtel… ob der versehentliche Kuss mit dir gerade eben das ausgelöst hat?“, überlegte Gill laut, woher sollte sie das wissen? „Keine Ahnung, aber willst du ihn haben?“ „Akira! Du kannst mich doch nicht so einfach hergeben! Das geht nicht! Warum bist du nur immer so fies, immer und immer wieder… dabei habe ich mich so richtig gefreut als die Erntegöttin gesagt hat, dass ich ab jetzt bei dir sein darf und dann habe ich dich kennen gelernt und du bist so…“ Und schon weinte er wieder, Gill streckte eine Hand aus und ergriff den Kleinen vorsichtig, dann sah er zu der Blonden. „Willst du ihn nicht trösten?“ „Nein, das habe ich jeden Tag ein paar Mal, aber jetzt zu dir… komm endlich, ich weiß nicht was passiert, wenn die Flut kommt, das Wasser hat jetzt wieder seine alte Stärke zurück“, erklärte Akira und packte Gill einfach am Hemdkragen und zog ihn hinter sich her, er schnappte nach Luft. „Erwürg mich nicht, du hast wirklich kein bisschen Feingefühl… was für eine Göttin bist du eigentlich? Die sollen doch eigentlich sanftmütig und anmutig sein. Der Erntewichtel kann einem wirklich Leid tun…“ Doch auch das ignorierte Akira nun, wenn sie weiter mit dem Sohn des Bürgermeisters diskutierte, dann würden sie vermutlich um Mitternacht noch hier stehen… Ein neuer Tag war heran gebrochen und Akira hatte nach ihrer Arbeit auf dem Feld der Göttinnenquelle einen Besuch abgestattet, Ben war überglücklich nun wieder bei Selphine zu sein und diese war nun wieder etwas bei Kräften. Nun hatte sie gerade mit Pia geredet, sie hatte sich mit Oskar um den Leuchtturm gekümmert, die Stromversorgung war nun wieder gewährleistet und mit etwas Glück würde heute Abend schon wieder das erste Schiff anlegen, es war immerhin ein Anfang. Nun stieg sie wieder in die Mine hinab, es nahm einige Stunden in Anspruch, doch nun überreichte sie Rupert die letzten fehlenden Brocken Kupfererz, er schien zuversichtlich. „Gut, dann werde ich gleich mal anfangen. Halt die Daumen, damit es klappt…“, meinte er und begann am Schmelzofen zu hantieren, wirklich keine leichte Aufgabe wenn das Feuer nicht richtig brennen wollte, doch nach einer Weile wurde der Rauch mehr und mehr, nun schmolzen auch die letzen Metallbrocken, Claire und Akira gingen nach draußen um zu sehen, ob sich etwas tat und tatsächlich! Es qualmte wie verrückt aus dem Schornstein doch dann konnte Akira etwas in den Rauchschwaden erkennen, es flog gen Erde. Ein paar hastige Schritte später hatte sie es in der Hand, die Rote Glocke! „Toll, du hast sie gefangen! Was machst du denn jetzt mit dem Ding?“, wollte nun das Mädchen wissen, das verriet ihr Akira gerne. „Ich bringe sie wieder an ihren alten Platz, aber ich muss es vor Sonnenuntergang wieder auf die zehnte Ebene schaffen… wir sehen uns später.“ Und weg war sie, erst als sie außer Sicht – und Hörweite war, wandte sie sich an die Glocke. „Alan, lebst du noch?“ Ein Husten und Röcheln war zu hören, doch dann erschien der rot gekleidete Erntewichtel und hielt sich schmerzend den Kopf. „Gab es denn wirklich keinen anderen Weg, die Glocke da wieder heraus zu bekommen?“, war seine Frage, seineSstimme klang kratzig. „Nein, ich glaube kaum, dass Rupert es gestattet hätte, dass ich den Schornstein einreiße… bis ich mit dir unten beim Sockel ankommen, kannst du dich noch etwas erholen, aber die Glocke muss unbedingt geläutet werden“, entgegnete Akira, der Anführer der Erntewichtel nickte und zog sich wieder zurück, Finn sah zu ihr. „Ich bin ja so froh, dass wir endlich nicht mehr im Dunkeln herumwandern müssen, bringen wir Alan zurück und dann wieder ab ans Tageslicht. Das gestern in der Grotte hat schon gereicht…“ Und so ging es wieder zehn Ebenen hinab, der Sockel wartete schon auf seine Glocke, die Blonde machte sie wieder bei der Aufhängung an und Alan erschein wieder, er wirkte etwas frischer als zuvor. „Ui, das kleine Nickerchen hat gut getan… weißt du, ich wollte die Glocke schon vor langer Zeit läuten, aber sie war aus der Aufhängung gefallen und ich konnte sie nicht aufhängen, da musste ich warten, bis jemand kommen und mir helfen würde, doch das kleine Mädchen hat es für ein Spielzeug gehalten und sie… sie hat mich getreten, ist das nicht unglaublich?“, erklärte Alan, Finn nickte heftig. „Ja, wir haben es gesehen, Akira konnte dich nicht rechtzeitig fangen, aber jetzt bist du ja wieder an deinem alten Platz… Alan, du besitzt die Kraft des Feuers, nicht wahr?“ „Hm, es tanzen die Flammen… war der Berg hier etwa früher ein Vulkan?“, wollte nun Akira wissen, Alan nickte heftig. „Ja, im tiefsten Inneren ist auch noch aktiv, zumindest wenn die Melodie erklingt und er erhitzt die Quellen mit heißem Wasser und er lässt jedes Feuer hier in Harmonika wieder heiß brennen.. ich fange dann an, ja?“ Der Wichtel drehte sich zur Glocke und sprach weiter: „Oh rote Glocke, heiß und feurig, bring dem Land das Temperament und die Hitze wieder auf dass die Flammen wieder tanzen mögen und die Herzen der Menschen mit neuer Leidenschaft entfachen!“ Auch diese Glocke begann zu läuten und ihr Klang erfüllte vom Fuß des Berges bis hinauf zur Spitze, dem Königssitz, die Luft und mit jedem Ton loderten die Flammen in den Öfen höher und höher, das Feuer kehrte zurück und brachte vor allem der Schmiede und den Köchen in Harmonika Erleichterung, auch Akiras Herz füllte sich mit Wärme. >Unbegreiflich, eine kurze Melodie und schon fühle ich Wärme und ich denke auch Glück in meinem Herzen… ich frage mich zwar, warum ich solch menschliche Emotionen empfinde, doch da ich mir nicht dagegen zu helfen weiß, sollte ich anfangen, sie zu akzeptieren, vielleicht die Menschen an sich zu akzeptieren… ach ich weiß nicht<, dachte sie, dann klang die Glocke ab und Alan tanzte vor Freude. „Es ist vollbracht, wenn du nach oben gelangst, dann wirst du merken, dass es nun um einiges heißer her geht… Akira, bitte finde auch noch die anderen Glocken, damit wir Wichtel unsere Mission beenden können und den Mutterbaum, aber auch der Erntegöttin helfen können… ich hoffe, du kommst bald zur Quelle, ich warte auf euch!“ Und wie gestern Ben, so verschwand auch nun Alan und flog zur Erntegöttin zurück, Finn war den Tränen nahe. „Diesmal war ich aber nicht gemein zu dir, warum weinst du denn jetzt?“, wollte sie wissen, Finn schluchzte etwas. „Nein, das sind Freudentränen, weil wir jetzt schon die zweite Glocke gefunden haben, das ist so schön. Ich hoffe, wir finden die anderen drei auch bald, aber jetzt will ich hier raus, von Grotten und Minen habe ich schön langsam die Nase voll.“ „Sag der, der ohnehin die meiste Zeit auf meiner Schulter verbringt weil er sich fürchtet“, stellte Akira klar, doch sie kehrte zum Eingang der Mine zurück und wurde bereits von Owen und Luke erwartet, die beiden sahen etwas besorgt zu ihr. „Hey Akira, hast du Claire gesehen? Rupert meinte, sie wäre vorhin mit dir aus der Schmiede, aber sie ist weder nach Hause gekommen noch bei den anderen n den Läden und mit Bo spielt sie auch nicht“, fragte Luke sie, doch sie wusste es auch nicht. „Nachdem ich die Glocke eingesammelt habe, habe ich mich verabschiedet und bin in die Mine gegangen um sie wieder aufzuhängen, ich weiß es nicht.“ „Das ist schlecht, sonst ist sie immer nur auf der ersten Ebene, vielleicht wollte sie dir ja folgen… sie ist nämlich vor einer Weile an mir vorbei und hat mir zugerufen, dass sie sich ihr Spielzeug noch mal ansehen will, aber ich wusste nicht, was sie meinte… ich gehe runter und suche sie, es ist schon spät“, meinte Owen nachdenklich, Luke und Akira schlossen sich ihm an und stiegen noch einmal in den unteren Tunnel, und es dauerte auch nicht lange, bis sie auf ihre Rufe eine antwort erhielten, Claire lief ihnen entgegen. „Oh Akira, du warst so schnell, ich habe dich nicht mehr gefunden und wollte auch allein nicht weiter nach unten… warte, ich komm zu euch, da sind ein paar Lampen ausgefallen“, rief sie ihnen entgegen und rannte los, doch der Boden und die Decke waren brüchig, deshalb war auch dieser Teil der Ebene vor kurzen gesperrt worden. „Nein Claire, pass auf! Komm schnell her!“, schrie Akira auf einmal,, das Mädchen war auf einen Spalt getreten, es schien brüchiges Gestein zu sein, der Riss zog sich bis an die Decke und das Grollen über dem Kopf der Kleinen wurde lauter. Sie wollte noch schneller laufen, doch zu spät, es kamen schon die ersten brocken hernieder,. „Hilfe!!!“ Claire war vor Angst wie gelähmt, der Hilferuf war das Einzige, was sie noch hervorbrachte, doch dann spürte sie zwei schützende Hände, die sich um ihren Körper legten und sie zu sich zogen, dann ging es bergab, die Gesteinsbrocken gleich hinterher… Fortsetzung folgt LadySeri -chan Kapitel 7: Teardrops falling down... ------------------------------------ 08. Teardrops falling down… „Daddy, sieh mal… nii – san und ich haben ganz viele Pilze gesammelt!“ „Nicht so stürmisch Kleines, wie du wieder aussiehst! Wart ihr etwa wieder im Wald? Das ist sehr gefährlich, vor allem weil dein Bruder sich ständig verläuft…“ „Aber daddy, da wachsen doch die Besten und schau, wir haben auch Beeren gefunden.“ „Ah ja Himbeeren, wie könnte es auch anders sein…“ Akira riss die Augen auf? Was war das gerade gewesen? Ein Traum, eine Erinnerung? Nein, das konnte es nicht sein, sie hatte keine Familie, Götter besaßen so etwas nicht und dennoch, es hatte so real gewirkt… Sie kam nun zu vollem Bewusstsein und mit diesem breitete sich auch Schmerz in ihrem Körper aus, vor allem ihr Rücken tat höllisch weh und so richtete sich auf, doch in der nächsten Sekunde überkam sie Schwindel, mit einer Hand stützte sie sich auf der Matratze ab, mit der anderen hielt sie ihren dröhnenden Kopf, da fiel ihr etwas ins Auge, sie fühlte es sogar, an ihren Händen und auf der Stirn waren Bandagen, aber weshalb? „Ach du Schande tut das weh! Oh.. was mache ich denn schon wieder hier?“, drückte sie ihr Unwohlbefinden aus, dann erst bemerkte sie, dass sie sich gar nicht in ihrem Schlafzimmer befand, sondern in jenem Raum, in dem sie auch schon nach ihrem Absturz aufgewacht war. Die aufkommende Übelkeit zwang sie, sich wieder ins Kissen sinken zu lassen, da hörte sie, wie die Klinke nach unten gedrückt wurde und jemand den Raum betrat, Akira drahte ihren Kopf nach links, wer war das? Irene auf jeden Fall nicht. „Meine Großmutter hat mir zwar schon einiges über dich erzählt, aber dass du jetzt schon wieder aufgewacht und in der Lage bist, so lautstarke Äußerungen zu machen, das erstaunt selbst mich… oh verzeih mir, ich habe mich gar nicht vorgestellt: Ich bin Jin, der Doktor hier in Harmonika und Irenes Enkelsohn, ich kam vorgestern Abend mit dem ersten Boot zurück und wie sich herausstellte, keinen Tag zu früh. Wie geht es dir Akira?“ Akira musterte den Mann vor sich, er trug eine silberne Brille und hatte dunkelgraue Augen, sein langes schwarzes Haar hatte er mit einem Haarband zusammengebunden, sie richtete sich wieder auf. „Wenn ich liege brennt mein Rücken wie Feuer und wenn ich aufstehen will, dann dreht sich alles… was ist denn nur passiert?“, erwiderte sie ihm und hielt sich erneut den Kopf, doch ihre Erinnerung kam nicht zurück, dafür erneuter Schmerz, Jin bereitete unterdessen auf dem Tisch am anderen Ende des Zimmers etwas vor. „Du weißt es nicht mehr? Nun ja, die Gehirnerschütterung ist wohl stärker als angenommen, du bekommst gleich etwas gegen die Schmerzen aber versuch nicht, aufzustehen, dafür bist du zu schwer verletzt… anscheinend warst du vorgestern mit Owen und Luke unterwegs um die kleine Claire zu suchen und als ihr sie gefunden habt, da brach ein Teil der Tunneldecke ein und du bist mit der Kleinen eine Etage tiefer gestürzt. Sie sagte, du hättest dich über sie gebeugt und dich an der Wand abgestützt um die losen Brocken abzuwehren, ihr wurdet ja förmlich darunter begraben. Du sollst sogar noch so lange durchgehalten haben bis Owen und Luke das Gestein von dir entfernt hatten, es ist ein Wunder, dass dich die Felsen nicht erschlagen haben, aber für die nächsten Tage musst du das Bett hüten… deine Handflächen sind völlig aufgeschürft, deinen Fußsohlen geht es auch nicht besser, auch da hast du nun einen dicken Verband und was deinen Rücken angeht… es müssen auch scharfkantige Bruchstücke dabei gewesen sein, denn du hast einige Schnitte erhalten, vor allem einer war so groß und tief, dass ich ihn nähen musste, von den Prellungen und Stauchungen fange ich gar nicht an, die sind im Gegensatz zu deinen anderen Verletzungen harmlos.“ Jin trat zu ihrem Bett und nahm ihren Arm, dann nahm er einen Tupfer und reinigte eine Stelle, Akira sah skeptisch zu ihm. „Was tust du da?“ >Wo ist eigentlich Finn?< „Dir eine Spritze mit Schmerzmittel verabreichen. Halt still, dann spürst du auch nichts“, gab er zurück, auch wenn die Blonde sich das bei jenem spitzen Ding nicht vorstellen konnte. Einen kleinen Pieks später war es dann aber schon vorbei, doch da hatte sie ein neues Problem. „Was, was sind denn das für Sachen?!“, stellte sie entsetzt fest, als sie bemerkte, das sie nicht mehr ihre gewohnte Kleidung sondern einen weißen Schlafkimono trug, doch dies beantworte ihr Irene, die nun auch am Krankenlager erschienen war. „Junge Dame, beruhige dich, das ist doch nur ein Kimono, dein Gewand ist bei deinem Unfall völlig zerrissen worden und auch völlig blutig, die Wunde an deinem Rücken blutete sehr stark, ich habe es weggeworfen. Ich werde dann Maya oder Kristina bitten, die etwas von zu Hause zu holen, also hör bitte auf, daran herum zu zupfen, du behältst dieses Kleidungsstück an. Ich habe dir etwas Tee gemacht, ich denke, etwas anderes verträgst du noch nicht“, kam es von der alten Frau, sie stellte die Tasse auf das Nachtkästchen neben Akiras Bett, da diese gerade nicht ansprechbar war. „Menschenkleidung…!, entwich es ihr leise, Irene seufzte, dieses Mädchen hatte manchmal wirklich Komplexe. „Ja und sie wird dich nicht beißen… junge Dame, was hast du nun wieder vor?“ Irgendwie kam Irene diese Szene bekannt vor, Akira schlug die Bettdecke zurück und gab ihre Füße auf den Boden, doch dieses Mal stob sie nicht einfach an den Umstehenden vorbei sondern kippte benommen nach vor, Jin fing sie auf. „Ja, wie Großmutter gesagt hat, du ignorierst jeden gut gemeinten Rat. Sieh es ein, du bist schwer verletzt und musst dich auskurieren…“ „Aber ich…“, begann sie, doch der Doktor unterbrach sie. „Nein, du legst dich jetzt wieder hin, Luke, Paolo und Claire sagten mir, dass sie sich um dein Feld kümmern würden, du brauchst dir also keine Gedanken zu machen…“ „Die solltest du dir jedoch machen, bevor du dich wieder in solch eine halsbrecherische Situation begibst, junge Dame“, rügte Irene sie, Akira ließ sich wieder auf dem Bett nieder, sie war wieder völlig entkräftet. „Auch wenn ich darüber nachdenke, ich würde es wieder tun, das Wohl eines Kindes hat immer Vorrang, solch unschuldige Wesen mit reinem Herzen muss man schützen…“ Doch dann schloss sie ihre Augen und war sogleich eingeschlafen, Irene seufzte tief. „Ja, das habe ich mir schon gedacht… weißt du Jin, sie ist schon ein eigenartiges Mädchen, sie wollte nicht hier bei uns bleiben und auch nichts mit uns zu tun haben, weil wir ja Menschen sind und sie nicht. Und doch riskiert sie Kopf und Kragen, die anderen sagten auch, dass sie sehr hilfsbereit sein könne, ich werde aus ihr nicht schlau… tut sie das denn alles nur für die Kinder hier in Harmonika? Paolo und Claire lieben sie ja jetzt schon abgöttisch, bei Thilo wäre es vermutlich auch nicht anders.“ Jin sah zu der Schlafenden hinab, er musste unweigerlich lächeln. „Ich kenne sie zwar noch nicht, aber anscheinend hat unser Ort hat genau jemanden wie sie gebraucht. Es fehlte schon lange jemand, der in Harmonika wieder etwas Leben zurückbringt, es ist schon viel zu lange zu ruhig hier, dabei bin ich mir sicher, dass es nicht so war, als ich ein Kind war, doch ich weiß nicht mehr warum…“ Es war nun Abend geworden, vor einer Weile war Akira wieder aufgewacht und hatte Besuch von Claire und Paolo bekommen, das Mädchen war unversehrt geblieben und heulte Freudentränen, weil es Akira auch gut ging, durch den hohen Blutverlust hatte es gar nicht so gut um sie gestanden. Außerdem erzählten sie ihr, dass die Feuerstelle in der Schmiede nun wieder einwandfrei funktionierte, Alan hatte also gute Arbeit geleistet. Man hatte das Bett verstellt, sodass sie nun bequemer lag, doch momentan fragte Akira sich ehr, warum Chase stumm neben ihr stand und sie verärgert ansah. „Was hast du?“ „Ich will eine Erklärung…“, war seine Antwort, Akira verstand nicht ganz, das konnte auch er sehen. „Irene hat Maya gebeten, zu dir nach Hause zu gehen und zu sehen, ob du dort irgendwelche verderbliche Lebensmittel hast, damit sie während deiner Abwesenheit nicht schlecht werden und Maya hat mich gleich mitgeschleppt und was sehe ich da? Die Sachen, die Yolanda und ich dir gegeben haben, hast du noch nicht einmal angerührt. Das sind wunderbare Gewürze und Lebensmittel, warum verwendest du sie nicht?“, stellte er klar, die Antwort war ernüchternd. „Weil ich nichts damit anzufangen weiß…“ „Ach und weshalb nicht? Sind sie dir nicht gut genug?“ Akira schüttelte leicht den Kopf, dann drehte sie ihn aber von Chase weg, jedoch hatte der Blauäugige den leicht beschämten Blick in ihren Augen sehen können, er beruhige sich wieder etwas und nahm auf dem Stuhl neben ihrem Bett Platz. Kurz raufte er sich noch einmal durch die Haare, dann meinte er leise: „Du kannst also nicht kochen?“ „Ja…“ „Und was hast du dann jetzt die ganze Zeit gegessen?“ „Tee und Reis… und Himbeeren“, gab Akira zurück und sah wieder zu ihm, er massierte sich die Schläfen. „Weißt du was ich nicht verstehe? Sonst bist du so direkt, warum hast du das denn nicht gesagt? Außerdem musst du etwas zu dir nehmen, was dir Kraft gibt, du bist doch den ganzen Tag auf den Beinen, kein Wunder, das du noch immer viel zu dünn bist, das ist gefährlich und das wird dir Jin auch noch sagen… es ist doch nichts dabei, es zuzugeben, jeder musste es mal lernen. Ach ja, was deine Beeren angeht… hier, probier das mal.“ Chase holte aus einer Tortenglocke ein Stück Kuchen hervor und reichte es Akira weiter, es roch köstlich und es schmeckte auch genau so. „Und?“, wollte der Koch wissen. „Lecker.. was ist das?“, Akira sah fragend zu ihm, darüber musste Chase leicht schmunzeln. „Himbeertorte, ich dachte mir bevor sie schlecht werden, mache ich einen Kuchen daraus.“ „Aus Himbeeren kann man so was machen?“, meinte die Blonde überrascht, er nickte zustimmend. „Ja, auch Saft, Marmelade, Bonbons, Eis, Cocktails, es gibt viele Möglichkeiten… möchtest du das auch machen können?“ Akira nickte, das wollte sie wirklich gerne, aber wie sollte sie das lernen? „Gut, sobald du wieder gesund bist, fängt der Kochunterricht an, aber ich warne dich, ich bin ein strenger Lehrer. Jetzt, wo das Feuer wieder seine alte Kraft hat und wir endlich wieder Zutatenlieferungen von außerhalb erhalten dürfte es leichter sein, es dir beizubringen…“ Tja, Akira würde wohl in nächster Zeit nicht langweilig werden, das war sicher… „Guten Abend mein Sohn, sitzt du schon wieder über diesen alten Büchern?, begrüßte Hamminger seinen Filius als er nach Hause gekommen war und nun die Küche betreten hatte, Gill sah von einem Stapel alter Bände auf. „Ja, ich brauche sie für meine Nachforschungen… wo warst du so lange? Du sagtest doch, dass du heute pünktlich Feierabend machen würdest.“, gab dieser zurück und sah wieder auf das vergilbte Papier. „Ich war noch schnell in der Klinik drüben, eigentlich wollte ich mit Akira reden, aber sie schlief schon wieder, aber Jin hat mir versichert, dass sie über den Berg ist und er dafür sorgen wird, dass sich das Mädchen auch wirklich ausruht. Warst du schon bei ihr? Ich war ja ganz krank vor Sorge…“, erzählte der ältere Herr, Gill schüttelte den Kopf. „Nein war ich nicht und ich wüsste auch nicht, warum ich mir hätte Sorgen machen sollen… ich dachte immer, Götter können nicht sterben, außerdem kann ich auf ihre bestimmt schlechte Laune verzichten. Macht doch nicht alle so einen Zirkus wegen Akira, sie ist vom Himmel gefallen und hat es überlebt, da werden ihr die paar steine auch nichts ausmachen.“ Hamminger sah überrascht zu seinem Sohn, ein wenig mehr Mitgefühl hatte er schon erwartet. „Aber Gill…“ „Nichts aber, sie ist gelinde gesagt eine sture Zicke und verantwortungslos obendrein, der Minenabschnitt war gesperrt, da hatte sie nichts zu suchen. Und wenn sie wirklich so göttlich ist wie sie immer tut, dann werden die Wunden auch schnell heilen… eine Frage Vater, kannst du dir etwas denken,, das einmal mehr und einmal weniger rattert, es soll mit dem Wind zusammenhängen…“ Der Angesprochene überlegte kurz. „Als erstes fallen mir da die Flügel von einer Windmühle ein, warum fragst du?“ „Eine Windmühle, hm… wenn ich von der Karte ausgehe, dann wäre das… tatsächlich, die große Windmühle. Ich ziehe mich jetzt zurück, ich breche morgen früh auf, warte mit dem Frühstück nicht auf mich…“ Und schon war Gill in seinem Zimmer verschwunden, Hamminger beschloss, dass er der Bass Bar noch einen Besuch abstattete, immerhin wurde da jetzt wieder gekocht und ausgeschenkt. Gill legte die Bücher auf seinen Schreibtisch und wandte sich zum Bett. „Finn?“ Eigentlich sollt der kleine Erntewichtel dort auf einem Kissen liegen, doch er war verschwunden, da hörte er es vom Wäschekorb her rumpeln und Gill öffnete diesen, da kam der Vermisste heraus. „Gott sei Dank, da drin war es so dunkel, aber ich wollte sehen, was da drin ist, weil wir so was zu Hause nicht haben und der Korb so interessant aussah, tut mir leid… darf ich jetzt zu Akira? Sie vermisst mich ganz bestimmt schon ganz doll!“, meinte der Kleine erleichtert, doch zu seiner Enttäuschung schüttelte Gill den Kopf. „Nein, es ist schon zu spät. Hier, magst du einen Keks?“ Er reichte Finn die Schüssel, dieser kaute lustlos an einem herum, Gill seufzte. „Du hängst wirklich sehr an ihr, nicht wahr? Ich verstehe es zwar nicht ganz, aber nun gut… begleitest du mich morgen früh zur Windmühle? Wenn wir Glück haben, befindet sich dort die Grüne Glocke, das bringt dich auf andere Gedanken.“ „Schon, aber ich will auch zu Akira, die Erntegöttin hat mich erschaffen, um ihr zu helfen und das Einzige, was ich tun konnte, war zu zusehen, wie sie mit Claire unter dem ganzen Geröll begraben wird. Ich bin dann runter und zwischen den Seinen durchgeschlüpft und sie kniete da, Claire schützend unter sich, dabei konnte ich genau sehen wie langsam das Blut von ihrem Kopf tropfte und ihre Arme zitterten, sie hatte so eine große Last auf sich ruhen und dennoch hielt sie durch und ich konnte wieder nichts tun. Dass Mädchen hat vor Schock und Angst geweint und Akira hat sie angelächelt, ich konnte es genau erkennen obwohl es sehr duster war und sie hat gesagt: „Es wird alles gut, hab Vertrauen.“ I ch hätte nie gedacht, dass ausgerechnet Akira so etwas sagt, ich bin die ganze Zeit bei ihr und ich kenne sie überhaupt nicht richtig… ich bin so nutzlos und weil ich mich so geschämt habe, da habe ich mich auch nicht zu der Erntegöttin, Alan und Ben getraut…“, kam es schluchzend vom dem kleinen gelben Wichtel, Gill hob ihn hoch. „Dann sei jetzt stark und hilf mir solange Akira außer Gefecht gesetzt ist, ich denke nämlich, dass die anderen Wichtel sich mir nicht so einfach zeigen, wenn ich sie überhaupt sehen kann. Als ich heute bei der Quelle war konnte ich zwar die neuen Triebe beim Mutterbaum sehen, aber sonst war nichts da.. und in der Klinik ist sie ja gut aufgehoben, du musst dir keine Sorgen machen Finn.“ Finn sah zu Gill hinauf und nickte, energisch wische er sich die Tränen weg. „Genau, ich will auch ein großer starker Wichtel sein, da muss ich mich zusammen reißen und dann kann ich ihr morgen auch gleich erzählen, dass die kleine Thermalquelle jetzt wieder heißes Wasser hat, jetzt muss ich sie gar nicht mehr schimpfen wenn sie baden geht, das wird sie freuen, ganz bestimmt…“ Also ging es ab ins Bett, immerhin waren die beiden schon gespannt darauf ob sie mit ihrer Vermutung richtig lagen… „Sie ist weg?“ Akira sah zu dem Weißhaarigen, dieser nickte bedrückt und ließ sich auf den Stuhl sinken. „Ja, nur der leere Sockel… ich habe dann Karl und Hanna gefragt, er meinte, dass die Hexe vom Wald sie gestohlen habe, aber das macht irgendwie keinen Sinn. Dennoch bin ich dann mit Finn in den TomTom – Wald, im Gegensatz zu Luke verlaufe ich mich da ja nicht und bin zum Sumpf gegangen, aber sie war nicht zu Hause und ich sah die Glocke auch nirgends herumstehen, das war wohl eine Sackgasse…“, erklärte Gill, Finn fügte noch hinzu: „Da war nur so ein großer grüner Frosch mit einem Hexenhut, bestimmt das Haustier von der Hexe und der hat so furchtbar laut gequakt, das tat in den Ohren weh…“ Der Kleine kuschelte sich zu der Blonden, sie ließ es ihm durchgehen, wenigstens wusste sie jetzt, dass ihm in der Mine nichts passiert war. „Und ihr seid euch sicher, dass es ein echter Frosch war? Coel hat doch gesagt, dass ihr Zauberspruch fehlgeschlagen ist und vermutlich auf sie zurückgeprallt… vielleicht seid ihr der Hexe sogar begegnet aber als Frosch bringt sie uns nicht viel… Finn kannst du mit Coel reden? Er weiß bestimmt einen Gegenzauber, er hat hohes magisches Potential, ich darf mich ja gerade mal de paar Schritte bis ins Badezimmer bewegen…“, kam es genervt von ihr, Finn nickte, sie hatten den Zauberer ja schon besucht, eigentlich war er ganz nett, wenn auch eigenbrötlerisch, hatten wohl alle menschenähnlichen magischen Wesen gemeinsam und so öffnete Akira Finn das Fenster, damit er hinausfliegen konnte. „So und jetzt sagst du mir, warum du so wütend auf mich bist, Finn war anscheinend viel zu fertig um das zu spüren…“, wandte die Blonde sich an ihm, er zuckte etwas zusammen. „Warum sollte ich das sein? Was liest du da eigentlich alles? Ein Lexikon?“, versuchte er das Thema zu wechseln, es funktionierte nur nicht ganz. „Ich habe eben Zeit und versuche den ganzen eigenartigen Begriffen auf den Grund zu gehen, die ihr ständig verwendet. Als Kathy mir von Owens und ihrer Verlobungsfeier erzählt ha, da konnte ich nur nicken und die Einladung annehmen. Wegen dem Vorratsengpass und dem fehlenden Feuer hatten sie anscheinend gewartet, was weiß ich, ist auch egal… für wie dumm hältst du mich eigentlich Mensch?? Auch wenn mir selbst die Kenntnis über die meisten Emotionen fehlen, so weiß ich doch genau, wie du fühlst, ich kann in dein Herz sehen und die Gefühle zuordnen, die ich kenne und Wut kenne ich sehr gut…“ Ihre Blicke trafen sich, sie bluffte nicht, Gill erhob sich vom Stuhl und drehte ihr den Rücken zu, dann atmete er einmal tief aus. „Du merkst anscheinend nicht, wie du die Wesen um dich herum mit deinem Handeln belastest. Finn hat sich fast die Seele aus dem Leib geweint, alle hier im Ort waren krank vor Sorge, sogar Clemens soll nach dir gefragt haben und der st für gewöhnlich nicht so und wenn man Detlef und Bo glauben kann, dann war sogar die große Bärin oben bei der Mine so niedergeschlagen, dass sie nicht ordentlich gefressen hat. Egal wie edel auch deine Absicht war, es war einfach nur ein Selbstmordkommando…“ „Das verstehe ich nicht, ich frage mich immer noch wieso…?“, kam es mit nachdenklicher Miene von ihr, Gill drehte sich auf dem Absatz um, jetzt konnte man seine Wut auch auf seinem Gesicht erkennen, er stützte sich energisch auf ihr Krankenlager und beugte sich zu ihr, sodass Akira gar nicht anders konnte, als ihn anzusehen. „Was gibt es denn da nicht zu verstehen? Trotz deiner eigenwilligen und oft abweisenden Art bist du allen hier wichtig, sie haben dich in ihr Herz geschlossen. Du solltest endlich begreifen, dass wir Menschen doch nicht so schlecht sind, wie du immer denkst!“ Jetzt reichte es Akira aber, was bildete er sich eigentlich ein? „Du erwartest, dass ich das einfach alles so begreifen kann? Versetze dich doch mal in meine Lage, ich habe es den anderen und ich habe es dir gesagt, dass ich bis man mich nach Harmonika befördert hat, in einem dunklem Raum gesessen habe und einfach nur vor mich hingestarrt habe… und jetzt verlangst du allen Ernstes, dass ich all diese Dinge, all diese Emotionen, die für euch so allgegenwärtig, jedoch für mich völlig fremdartig sind, einfach so erkenne und verstehe? Du hattest dein Leben lang Zeit, dies alles zu lernen, ich bin jetzt drei Wochen hier, was erwartest du von mir? Ich versuche mich ja, mich mit dieser Situation zu arrangieren, doch ich weiß nicht einmal ob ich in der Lage bin, jemals diese ganze Palette an Emotionen zu fühlen, sie in Worte fassen zu können, man hat es mir schlicht weg nicht beigebracht! Du darfst nicht von der Erntegöttin ausgehen, die alles und jeden in ihr Herz schließt, solch eine Göttin ist eher die Ausnahme, eigentlich sind Götter Lebewesen mit einem seichten Gefühlssumpf der vor allem aus Arroganz, Geringschätzung, Gleichgültigkeit und einem viel zu großem Ego besteht! Und weißt du was das Schlimmste daran ist? Du scheinst nicht einmal zu erkennen, in welch glücklicher Position du dich eigentlich befindest, du bist ein vollwertiger Mensch und lebst als solcher, aber ich bin von einer vollwertigen Göttin weit entfernt… für andere Götter bin ich noch weniger wert als der Dreck unter ihren Füßen, weil ich etwas Unreines bin, ich bin in Ungnade gefallen, warum auch immer, und ich bin noch immer nicht rehabilitiert, man sperrte mich lieber irgendwo ein als mir zu zeigen, was ich falsch gemacht habe oder wie ich es wieder gut mache. Glaubst du denn wirklich, ich lerne all diese neuen Dinge und Verhaltensweisen, weil mir langweilig ist? Ich versuche ernsthaft wenigstens hier wieder oder überhaupt zu leben. Also bevor du Gedanken machst, worin du mich alles kritisieren kannst solltest du dir lieber Gedanken darüber machen wie ich es besser wissen sollte und jetzt will ich, dass du gehst…verschwinde!“,, warf sie ihm ungehalten an den Kopf, Gill konnte sehen, dass sie jedes einzelne Wort davon ernst meinte, in ihren Augen spielten sich Wut, Enttäuschung, Scham, Verzweiflung wieder, doch er wusste nicht, was er ihr nun erwidern sollte, also schwieg er und verließ das Zimmer. Auf der Treppe kam ihm Irene entgegen und sah ihn prüfend an. „Gill, was war denn oben los? Hast du dich etwa mit der jungen Dame gestritten? Man konnte euch zumindest bis hier unten hören, dabei habe ich ausdrücklich gesagt, dass du sie nicht aufregen sollst.“ Der Angesprochene schnauft nur kurz, dann meinte er knapp. „Ach, gar nichts…“, und ging an Irene vorbei, er wollte einfach nur weg, die Ältere sah nach ihrer Patientin, sie sah vollkommen auf gelöst aus. „Alles in Ordnung junge Dame?“ „Nein… Irene, was ist das? Mir läuft Wasser aus den Augen, ist das normal?“, gab die Blonde zurück, Irene setzte sich auf die Bettkante und sah zu Akira. „Nun ja, das sind Tränen… man weint sie für gewöhnlich wenn man sehr wütend oder traurig ist, aber auch wenn man sich sehr freut oder man große Schmerzen hat. Hast du noch nie geweint?“ „Nicht das ich wüsste, ich wusste nicht einmal, dass Götter weinen können… hören sie auch wieder auf? Irene nickte und reichte ihr ein Taschentuch. „Ja, wenn du dich wieder beruhigst, das solltest du ohnehin in deiner körperlichen Verfassung tun““ Akira stütze ihren schmerzenden Kopf auf ihre rechte Hand. „Das sagt sich so leicht, wenn ich an gerade eben denke, dann werde ich wieder wütend und traurig… was erwartet denn dieser Mensch eigentlich von mir?“ Und wieder rollten ein paar Tränen von Akiras zarten Wangen… Fortsetzung folgt LadySeri - chan Kapitel 8: My black and white friend... --------------------------------------- 09. My black and white friend… Fünf Tage später war Akira aus der Klinik entlassen worden, die Wunden an Händen und Füßen waren gut verheilt und auch die Naht am Rücken schien gut auszusehen, Jin hatte ihr die Fäden entfernt, jedoch durfte sie die nächsten paar Tage nicht zu schwer haben. Außerdem war Kristina mit Akiras neuen Anziehsachen fertig geworden und nun trug die Blonde eine langärmlige rosa Bluse und eine Jeans in einem dunklerem Rosa, es ging schon fast ins brombeerfarbene hinein, damit kam sie ja ganz gut zurecht, doch nun trug sie Socken und leichte Stiefel, das war ungewohnt, vor allem musste sie sich daran gewöhnen, dass sie mit der Sohle nicht überall anstieß. Auch Chase hatte sein Angebot ernst gemeint und nun traf sie sich nach der Feldarbeit bei seinem Haus in den Flötenfeldern und er war froh, dass sie um einiges begabter und lernfähiger war als Maya… doch nun stand sie am Pier vor dem Fischerladen, Toby überprüfte noch mal ihre Ausrüstung. „Wir haben alles, die Tickets für die Überfahrt habe ich auch, wir können also zu Parcel aufs Boot. Glaub mir, es wird dir auf der Tukaninsel gefallen, dort kann man toll angeln, außerdem hast du bestimmt noch nie eine Tropeninsel gesehen, oder?“, fragte er seine Begleiterin, sie nickte. „Stimmt, ich war auch noch nie auf einem Boot, wie ist es so?“ „Einfach toll, die frische Meerluft, das Geräusch der brechenden Wellen und der blaue Himmel über einen, ich finde das einfach herrlich. Heute Morgen war auch schon so ein schönes Wetter, da dachte ich, fahren wir doch für unseren Angelausflug auf die Tukaninsel, komm.“ Und schon gingen die beiden an Bord, also hieß es Leinen los, Parcel ließ das Schiffshorn ertönen und kaum war das Boot ein paar Meter gefahren, bereute es Akira auch schon, jemals den festen Boden unter ihren Füßen verlassen zu haben… „Geht es dir wieder besser?“ „Mir ist immer noch schlecht, dabei ist mir doch schon das Essen der letzten Woche hochgekommen… und wir müssen mit diesem schwankenden Ding auch wieder zurück, ich will endlich meine Flügel haben.“ Akira war ziemlich blass um die Nase als sie das Boot verließen, konnte ja vorher keiner ahnen, dass sie seekrank werden würde, Toby lächelte etwas. „Die würden dir bestimmt gut stehen, aber du wirst trotzdem mit dem Schiff vorlieb nehmen müssen.. was sagst du nun? Habe ich dir zuviel versprochen?“ Akira blickte sich um, ein lang gezogener weißer Sandstrand, herrliche Blumen in allen möglichen leuchtenden Farben, große Palmen mit Früchten behangen und im Innen der Insel konnte sie einige Hütten erkennen. „So etwas habe ich noch nie gesehen, das war diese Übelkeit wirklich wert, oh… was ist denn das?“ Die Blonde hatte etwas zwischen den Klippen entdeckt, es bewegte sich und so lief sie Richtung der zerklüfteten Steine, Toby ihr hinterher. >Wie schnell sie ist, sie muss sich wirklich gut erholt haben. Und in diesen Kleidern sieht sie endlich wie eine hübsche junge Frau aus, kein Vergleich mehr zu vorher mit dem hässlichen schwarzen Fetzen… ach das hat sie gesehen?<, dachte der Fischer, mittlerweile war seine Begleiterin bei einem schwarz – weißem Tier angekommen und musterte es neugierig. „Ach das, das ist ein Pinguin. Ein Vogel, der zwar nicht fliegen, aber sehr gut tauchen kann, vorwiegend lebt er in eiskalten Gefilden wie dem Südpol, aber einige Arten halten es auch in solchen Klimazonen aus. Akira, hörst du mir zu?“, erklärte Toby, doch ihre Aufmerksamkeit gehörte ganz dem Vogel, sie kniete sich zu ihm nieder, er musterte sie, doch er spürte, dass sie ihm nichts antun wollte. „Du… du bist ja so süß!“ Und schon fand sich das Tier in Akiras Armen wieder, zu Tobys Verwunderung schien es dem Vogel jedoch zu gefallen, vor allem als sie ihm den Kopf tätschelte. „Akira, sei vorsichtig, der Schnabel ist ziemlich hart und spitz. Lass uns an den Strand gehen und angeln, vielleicht kommt er ja mit…“ Sie nickte und ließ den Pinguin wieder los, dann suchten sie sich einen schönen Platz beim südwestlichen Strand und siehe da, nun bissen sogar bei der Blonden die Fische. „Ich habe tatsächlich einen gefangen, nach so viel Seetang und Dosen…“, kam es von Akira, sie konnte es immer noch kaum fassen, Toby lächelte. „Ein schönes Gefühl, nicht? Den kannst du dir heute Abend zubereiten wenn du willst. Wir können später auch ein Lagerfeuer machen und sie grillen, aber ich dachte, wir besuchen den Ananaswirt, da bekommst du Gerichte, die man zu Hause in Harmonika nur schwer nachkochen kann, bei uns wachsen keine tropischen Früchte. Bevor der Schiffsverkehr zum Erliegen kam, da war ich mit Paolo und Onkel Oskar hier, den Pudding nach Tukan – Art kann ich nur empfehlen…“ „Chase hat mir noch davor abgeraten, ihn selbst zuzubereiten, wegen der Gräten, ich beschränke mich noch auf einfache Gerichte, aber wenigstens kann ich jetzt schon einen Salat selber machen und Marmelade… wusstest du, dass man aus Himbeeren auch Marmelade machen kann? Die ist sehr süß, das schmeckt gut. Luke hat mir erzählt, dass es hier auch sehr süße Gerichte gibt, er hat gesagt, dass ich unbedingt mal eine Schokobanane probieren muss. Mache ich vielleicht sogar wenn ich herausfinde was Bananen sind“, gab Akira zurück, Toby musste lächeln, auch wenn man es der Göttin nicht ansah, aber sie schien sich auch für wie ein Mensch für gewisse Dinge begeistern zu können. „Dir haben es wohl süße Sachen angetan, normalerweise mag ich die nicht so sehr, aber hier auf der Insel schmecken sie mir weil sie exotische Früchte verwenden. Siehst du die Palme da? Das da oben sind Kokosnüsse und daneben hängt eine mit Bananen, die scheinen schön reif zu sein. Schade, dass sie so hoch oben hängen.“ „Ah, das sind Bananen, schöne Farbe…“ Das hätte Toby nicht sagen sollen, dann schon stand Akira vor der Kokosnusspalme und besah sich den ungewöhnlichen Baum und bevor der Fischer überhaupt fragen konnte, da kletterte sie schon den Stamm hoch, geschickt war sie ja. „Pass auf dich auf, fall mir bitte nicht runter!“, rief er ihr zu, während Akira auf der Spitze angekommen war und nach den runden Früchten griff, sie sah zu ihm nach unten. „Bist du dir sicher, dass die gut schmecken? Die fühlen sich ganz haarig an und hart“, wollte sie wissen, er nickte, also erntete die Blonde die Kokosnüsse. „Lass sie einfach fallen, die harte Schale hält das aus.“ Sie ließ die Früchte fallen, doch anstatt wieder nach unten zu kommen, drehte sie sich in Richtung Bananenstaude, Toby bemerkte das auch. „Akira, denk nicht mal daran, das ist viel zu gefährlich!“ Doch wie üblich hörte die Blonde nicht auf ihn und stieß sich von der Kokospalme ab und umschloss nach einigen Schrecksekunden Tobys den Stamm der Palme und kam wenige Minuten später mit den Bananen nach unten. „Die sehen lecker aus, findest du nicht?“, meinte Akira und hielt ihm die Baumfrüchte entgegen, Toby seufzte tief. „Mach das bitte nie wieder, vor allem solltest du dich noch schonen…“ „Du hörst dich ja schon fast so an wie dieser nervtötende Mensch… aber nun gut, ich unterlasse das nächstes Mal, versprochen“, kam es von Akira, Toby sah ihn ihre hellblauen Augen. „Nervtötender Mensch? Von wem redest du?“ „Na von Hammingers Sohn…“, gab sie knapp zurück, seit seinem Besuch in der Klinik hatte sie nicht mehr mit ihm geredet, nur Finn kam ihn abends besuchen, der kleine Wichtel hatte den Streit ja nicht miterlebt und so versuchte er die ganze Zeit aus ihnen heraus zu bekommen, warum sie sich nicht sehen wollten, doch ein richtige Antwort erhielt er von keinem. Toby musterte Akira, sie sah ein wenig gekränkt aus, er kratzte sich am Hinterkopf. „Ah, du redest von Gill, verstehe… weißt du, du darfst es nicht immer so ernst nehmen was Gigi sagt, er ist zwar sehr klug aber manchmal kann auch er sich nicht so richtig ausdrücken, das war schon immer so. er tut zwar sein Bestes, immerhin ist er stellvertretender Bürgermeister und will einmal seinem Vater nachfolgen, aber da er die meiste Zeit über Büchern hängt, redet er nicht so sonderlich viel, zumindest nicht mit Gleichaltrigen, eher mit den Kindern die er unterrrichtet. Ich kenne ihn ja schon von Kindesbeinen an, er ist eben ein wenig eigen und deshalb werden eure Persönlichkeiten noch öfter aneinander ecken als normal, aber glaub mir, er hat ein gutes Herz…“ „Gigi…?“, wiederholte Akira, Toby nickte schmunzelnd. „Ja so habe ich ihn, aber auch die anderen Kinder damals in Harmonika, als kleinen Jungen oft genannt, da hat er sich immer so schön aufgeregt, er legt sehr viel Wert auf seinen richtigen Namen, aber manchmal rutscht es mir eben noch so heraus, vor allem wenn ich ihn mal wieder aus der Reserve locken will“, gab Toby zurück, Akira ließ sich wieder auf dem weißen Sandstrand nieder, der Pinguin neben ihr, sie seufzte. „Ich weiß, dass er ein gutes Herz hat, diese Fähigkeit hat man mir gelassen, aber er ist so, so… ach ich weiß auch nicht, du bist auf jeden Fall völlig anders. Du beschwerst dich nicht gleich über alles und kritisierst einen auch nicht, dabei dürftest du das bei mir tun, ich war nicht nett zu dir…“ Toby ließ sich neben ihr nieder und legte eine Hand auf ihre Schulter, Akira sah in seine Richtung, er schüttelte leicht den Kopf. „Mach dir darum keine Gedanken, ich konnte dich ja verstehen, es war völlig neu für dich und ich glaube, dass du immer mal wieder Probleme damit hast, uns Menschen zu verstehen, wir tun manchmal ziemlich eigenartige Dinge und deshalb nehme ich es dir auch nicht übel. Du warst so lange allein, ich denke, ich hätte da auch so meine Schwierigkeiten mich zurecht zu finden und ich erkenne, dass du dich bemühst, sonst würdest du wohl weder hier mit mir sitzen noch überhaupt mit mir reden. Und was Gill angeht, wie gesagt, er meint es nicht bös… komm, lass uns zum Ananaswirt gehen und etwas essen und dann versuchen wir noch einen richtig großen Fisch zu angeln.“ Toby lächelte die Blonde an, Akira besah ihn sich noch einige Momente stumm, dann aber nickte sie und die beiden erhoben sich wieder, auch der Pinguin watschelte ihnen nach, Akira beugte sich zu ihm, als sie nach einer kleinen Stärkung wieder am Strand waren, da brachte er Akira sogar eine Makrele, das Tier war wohl sehr von der Göttin angetan… Es dämmerte bereits als die beiden wieder in Harmonika ankamen und von Bord gingen, sie hatten noch einen guten Fang gemacht und Samson, der Wirt, hatte Akira noch einige Tipps für die Zubereitung der exotischen Früchte gegeben. Nun aber gingen sie Richtung Fischerei, da rief ihnen Parcel nach. „Hey ihr zwei, wir haben da einen blinden Passagier… seht mal, gehört der zu euch?“, Akira und Toby hielten an und drehten sich um, da erblickten sie den schwarz – weißen Vogel, den der Kapitän des Bootes gerade auf dem Steg absetzte. „Der Pinguin?“, fragte Toby verwundert, das Tier gab einige vergnügte Laut von sich und watschelte Akira entgegen, dann wartete er darauf wieder von der Blonden hochgenommen zu werden. „Willst du etwa bei mir bleiben? Du bist ja so was von niedlich… Toby, verträgt er das Klima hier in Harmonika?“, wandte sie sich an den Fischer, dieser überlegte kurz. „Na ja, ich denke schon, aber eigentlich sind diese Vögel nicht als Haustiere geeignet, andererseits, wenn er sich extra deinetwegen auf des Schiff geschmuggelt hat, dann will er auch bei dir sein…“ Akira nickte und nahm den Pinguin hoch, dieser schlug erfreut mit den Flügeln. „Gut, dann kommst du mit mir auf die Farm, du kannst im Stall wohnen, im Wohnhaus machst du mir wohl zu viel Unsinn… was sagst du dazu Parceval?“ „Parceval? Das ist aber ein langer Name und ziemlich ungewöhnlich dazu..“, kam es von Toby, doch irgendwas sagte ihm, dass sie den Namen nicht mehr überdenken würde. „Ich habe gerade ein Buch mit fremdländischen Sagen ausgeliehen, da kommt der Name vor, aber nun gut, Parceval bleibt, aber man darf ihn auch Perry nennen, Percy gefällt mir nicht. Ich denke, ich sollte schön langsam aufbrechen, meinen Magen geht es von der Überfahrt mal wieder nicht so gut…“, gab Akira zurück, Toby rauchte der Kopf über diese Logik, aber nun ja, dem Pinguin gefiel es und so sagten sie Parcel Bescheid, dass er sich nicht weiter um das Tier kümmern müsse. Akira verabschiedete sich von dem Weißhaarigen, Parceval trottete hinter ihr her. Auch Toby wollte wieder nach Hause, da kam ihm vom Strand her ein anderer weißhaariger Bewohner Harmonikas entgegen, er sah Akira ungläubig nach, dann aber wandte er sich an den Fischer. „Warst du mit Akira unterwegs?“ Toby nickte. „Ja Gigi, auf mich ist sie ja nicht wütend, wir waren auf der Tukaninsel, war ein toller Tag…“ Gill verzog den Mund. „Hör auf mich so zu nennen, ich bin kein kleines Kind mehr“, meinte er genervt, Toby amüsierte das. „Tja wer weiß, wenn du es schaffst Akira ernsthaft zu kränken dann bin ich mir da nicht so sicher. Ich habe ihr zwar gut zugeredet, aber ich weiß nicht, ob es was gebracht hat, scheinst ihren Stolz ja ziemlich verletzt zu haben wenn sie dich nicht einmal beim Namen nennt“, gab Toby zurück, Gill schüttelte den Kopf. „Sie hat mich noch kein einziges Mal beim Namen genannt, das hat damit nichts zu tun, nur… auf was willst du hinaus? Wie nahe willst du dieser abgestürzten Göttin denn kommen, wenn du schon so nebenbei mal einen Abstecher auf eine tropische Insel mit ihr machst?“ „Tja wer weiß, sie ist schon was Besonderes und wir hatten einen wirklich tolle Zeit zusammen. Auf jeden Fall scheint sie die Männer hier in einen Bann zu ziehen, welchen sie nicht einmal bemerkt: Luke sieht jeden Abend nach Arbeitsende noch zu ihr um zu sehen, dass sie auch nicht zuviel arbeitet und Chase soll bei ihr ein richtig einfühlsamer Lehrer sein und wie Akira mir erzählt hat, war Jin gestern bei ihr und hat mit ihr zusammen Kräuter in Blumentöpfe gepflanzt, lagen ja genug bei ihrer Farm herum. Ach und Coel besucht sie auch öfters, Kathy sieht sie jeden Tag bei ihm… sie gibt sich wirklich große Mühe. Schon fast ein wenig schade, dass ich Lena schon versprochen habe, dass ich sie aufs Blütenfest begleite…“ Gill musterte den Fischer argwöhnisch, war das sein Ernst? „Nur Pech für euch alle, dass sie mit dieser Art von Zuneigung nichts anfangen kann und vermutlich auch nicht will. Nun ja, ich gehe wohl jetzt nach Hause, eine Frage noch: War das ein Pinguin?“ „Oh ja, er heißt Parceval, du kannst ihn aber auch Perry nennen, Percy mag Akira nicht… der Vogel scheint sich auch in Akira verschaut zu haben… wir sehen uns.“ Dann aber trennten sich die Wege der beiden, Gill ging über Tobys Worte schnaubend seines Weges Richtung Haus, Toby hingegen grinste stumm, seine Worte hatten also die gewünschte Wirkung nicht verfehlt… „Parceval, sieh mal was ich für dich habe“, wandte Akira sich einige Tag später an ich neues Haustier, dieser nahm den Fisch, den Akira ihm entgegenhielt freudig entgegen und schlang ihn runter, die Blonde schmunzelte. „Gut, nicht? Ich habe ihn ganz frisch gefangen… passt du auf die Farm auf? Ich muss zu Ruth und meine Vorräte auffüllen, Reis wächst leider nicht im Frühling und zur Horn – Ranch muss ich auch, ich brauche Eier und Milch schadet auch nicht.“ „Akira, das ist ein Pinguin und kein Wachhund…“, war nun Finns Einwand, doch der Pinguin nickte, Finn seufzte. „War ja klar, dass er mir in den Rücken fällt, ich bin ja auch nicht seine Angebetete… wundert mich, dass er nicht vor dir salutiert, er will ja nur gut vor dir da stehen. Wundert mich ja, dass du mich überhaupt bemerkst, seit Perry da ist bin ich ja so gut wie Luft für dich, das ist nicht nett…“ „Red nicht so einen Unsinn, Perry kann sehr wohl zwischen Pinguin und anderen Wesen unterscheiden, du bist ja nur angebissen weil ich netter zu ihm bin als zu dir, aber von ihm kommen ja auch keine Widerworte und er ist einfach nur süß und so pflegeleicht, er versorgt sich nämlich selber“, gab Akira zurück und machte sich auf den Weg zu den Flöten – Feldern, wo sie überraschend auf den Bürgermeister traf. Es war zwar Sonntag, doch da für gewöhnlich war er da in der Kirsche, er erklärte: „Ach heute gehe ich mal einkaufen, Gill nimmt nie Kartoffeln mit, dabei mag ich sie so gerne, da habe ich beschlossen, dass ich heute mal koche, also gibt es Kartoffelgratin… wie geht es deinem Feld? Wird die Ernte etwas, Clemens und Ruth kämpfen mit der schlechten Bodenqualität.“ „Eigenartigerweise wächst alles sehr schnell und die Qualität ist auch gut obwohl ich dieselbe kraftlose Erde habe wie die Gemüsefarm auch. Vielleicht liegt es an mir, wer weiß, es überrascht mich nur da mein Gespür die Erde selbst nicht so stark ausgepägt ist, ich kann nicht sagen, welche Nährstoffe fehlen oder ähnliche Dinge, jetzt wo ich diese Schuhe trage ist es noch schwerer für mich“, entgegnete Akira, Hamminger schmunzelte leicht. „So schlimm? Ich im Gegensatz könnte es mir barfuss nicht vorstellen.“ „Götter tragen für gewöhnlich kein Schuhwerk da es sie die Umgebung um sich herum noch intensiver spüren lässt, aber Jin besteht darauf und zugegeben sähe meine Kleidung ohne die Stiefeletten auch etwas eigenartig aus, ich werde mich schon irgendwie daran gewöhnen… Bürgermeister, als ich gestern beim Rathaus vorbeiging stand auf dem schwarzen Brett etwas von einem Blütenfest. Was ist das?“, wollte nun die Blonde wissen. „Ah wie schön, du liest es also, die meisten laufen immer nur daran vorbei… das Blütenfest findet kommenden Samstag statt, am Kirchplatz um genau zu sein. Es ist eine Art abendliches picknick wo wir uns gemeinsam die Kirschblüten ansehen, sie sehen ja jetzt in voller Blüte und es ist jedes Jahr wieder wunderschön. Es ist schon eine sehr alte Tradition und einige von uns tragen da auch wieder traditionelle Kleidung, Sigi kann wirklich hervorragende Kimonos fertigen, vor allem jetzt mit den neuen Warenlieferungen. Du kommst doch auch, oder?“, erklärte Hamminger, Akira überlegte kurz, schließlich nickte sie. „Es muss schön sein, die Kirschblüten bei Mondlicht zu betrachten, ich mag den Mond und ich mag die Farbe der Blüten, so schön rosa… ich werde kommen, Parceval lasse ich aber zu Hause, der ist nach Einbruch der Dunkelheit sonst immer so aufgedreht, obwohl… ganz allein will ich ihn auch nicht lassen, er wird schon nichts anstellen wenn er mich begleitet.“ „Ich habe schon von deinem ungewöhnlichen Haustier gehört, hast dir ja was ganz exotisches ausgesucht, für gewöhnlich hält man sich eine Katze oder einen Hund, meinetwegen auch einen Hasen, aber ein Pinguin als Haustier ist mal was Neues…“ „Ich mir ausgesucht? Eher das Gegenteil… ich trete Tieren wohlgesinnt gegenüber, das merken sie und bei meinem Pinguin war es so dass er mir sogar heimlich auf dieses schaukelnde Schiff gefolgt ist und bleiben wollte. Jedes Mal wenn ich zu Hanna in den Laden gehe, dann umzingeln mich nachher alle Farmtiere, Lena kriegt sich kaum noch ein vor Lachen, das wird mir dann wohl auch wieder blühen“, seufzte Akira leicht, sie mochte die Tiere ja wirklich, aber so viele auf einmal waren einfach zu viele, darüber konnte auch Hamminger nur beherzt lachen. „Tja als Göttin hat man es wohl auch nicht leicht, was? Aber ich kann die leiben Tierchen schon verstehen… auch wenn du es nicht zugeben willst, du hast ein sehr großes und gütiges Herz, das kann auch deine etwas eigene Art nicht verbergen, irgendwie erinnerst du mich ein wenig an meine verstorbene Frau, Akemi war dir ähnlich…“ Akira sah zu dem beleibten Mann, den Namen hatte sie doch schon gehört. „Akemi?“ >So war doch auch der Name derjenigen, die vor uns die beiden Glocken gefunden hat, ist das Zufall? Nein, ich denke eher nicht…<, ging es der Blonden durch den Kopf während Hamminger fortfuhr. „Ja, so hieß sie, ein wundervoller Name, nicht? Sie kam damals nach Harmonika, weil ihre Eltern ihre doch etwas ungestüme Art zügeln wollten. Natürlich war es anfangs ein Kulturschock, sie kam aus einer großen Stadt und war nun hier auf dieser Insel, doch das weckte ihre Entdeckerfreude mehr als dass es sie stillte. Sie tat oft unvernünftige Sachen, vor allem gefährliche, aber sie war sehr aufgeweckt und gab sich distanziert, doch sie konnte auch sehr sanftmütig sein… sie war wirklich ein Engel und bei unserer Hochzeit versprach sie mir hoch und heilig, keine solchen halsbrecherischen Dinge mehr zu tun und sie hielt es bis zu ihrem Tode, ich kann gar nicht fassen, dass es schon so lange her ist, dass sie gestorben ist. Ihre einzigartigen blauen Augen und ihre rege Fantasie hat sie an Gill vererbt, die beiden waren immer sehr anfällig für Sagen und Märchen, mein Junge hat sogar mal behauptet, er könnte Erntewichtel sehen, oh aber das sollte ich ja gar nicht erzählen, da ist er bestimmt wieder böse auf mich… du verrätst mich doch nicht, oder Akira?“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf, der Ältere konnte ja nicht ahnen, dass die ganze Zeit neben ihnen ein kleiner gelber Erntewichtel herumschwirrte, der Bürgermeister war glücklich. „Danke schön, er hat in letzter Zeit ohnehin so eine schlechte Laune und ich glaube, er hat schon di halbe Bibliothek in sein Zimmer verlagert, ich frage schon gar nicht mehr, was er nun wieder herausfinden will, nur den Buchrücken zufolge irgendwas mit Magie, dafür interessiert er sich doch gar nicht.“ „Magie? Dann kannst du ihm sagen, dass er die Bücher wieder wegräumen kann, um dieses Problem kümmert sich Coel schon, er kriegt nur die Zutaten noch nicht so schnell zusammen, die Jahreszeit passt noch nicht… nun ja, ich gehe wohl zuerst zu Hanna, sonst denken die Tierchen noch, ich bringe ihnen Snacks mit…“, waren Akiras Worte, der Bürgermeister verstand den ersten Teil zwar nicht ganz, dennoch würde er sie seinem Sohn ausrichten. Er winkte der Blonden noch zum Abschied und wandte sich dann der anderen Farm in den Flötenfeldern zu, Akira hingegen fand sich wenige Zeit später von einigen Jungtieren der Ranch umkreist wieder, die kannten sie noch nicht und wollten sie wohl unbedingt kennen lernen… Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Kapitel 9: Sweet cherry blossoms... ----------------------------------- 10. Sweet cherry blossoms… „Und Akira, was sagst du? Habe ich dir zuviel versprochen?“, kam es am darauf folgendem Samstag von Sigi, ihre blonde Kundin betrachtete sich im Spiegle, sie war zufrieden. „Absolut, es gefällt mir…“, war Akiras Antwort, Sigi lächelte glücklich. „Das stimmt mich froh und darin siehst du wirklich hübsch aus… gehst du allein zum Fest oder hat dich einer der jungen Herren gefragt ob du ihn begleitest?“ „Ich geh mit Parceval, warum sollte mich überhaupt jemand fragen? Ist doch ohnehin ein Fest an dem alle Bewohner teilnehmen“, stellte die Jüngere nun die Gegenfrage, irgendwie hatte sie ja recht. „Ach nur so, solche Feste sind eben sehr romantisch und da will man als Frau doch einen hübschen Mann an seiner Seite haben, zumindest wir Menschen… aber da Götter für gewöhnlich alleine leben ist ihnen das wohl egal, oder irre ich mich Akira?“ „Ja, für mich besteht auch keine Notwendigkeit… geht Kristina etwa nicht zum Kirchplatz? Ich habe sie noch nicht gesehen.“ „Oh doch, sie sagte, Julius würde sich dort mit ihr treffen, sie zieht sich noch um… meine liebe Enkelin ist ja so schüchtern, traut sich einfach nicht in einem Kimono zu gehen, dabei würde er ihr so gut stehen… hm, irgendwas fehlt noch bei dir, willst du auch einen Haarschmuck haben? Ich kann dir eine Frisur stecken wenn du möchtest“, überlegte Sigi, Akira winkte b und holte etwas aus ihrer Tasche hervor. „Nein, ich lasse die Haare heute offen, Mira hat mir das gefertigt.“ „Wirklich hübsch und pass bitte beim Gehen auf. Im Gegensatz zu deinen normalen Kleidern kann man mit einem gut geschnürten Kimono nur kleine Schritte machen, also versuch nicht, damit zu laufen, dafür sind auch die Holzschuhe gar nicht gemacht“, gab Sigi der Jüngeren noch diesen Rat, dann aber stieg Akira die Steinstufen zum Kirchplatz hoch, dort waren schon alle Vorbereitungen für das Fest getroffen worden, auch die Sonne ging nun langsam unter, bald würde man das Schauspiel sehen können… Die meisten Bewohner waren bereits anwesend und hatten es sich auf den vorbereiteten Decken gemütlich gemacht, es herrschte eine harmonische, ausgelassene Stimmung, Akira sah sich um und ging näher zu einem der Bäume, er ragte hoch in den Himmel. >Es ist mir zwar schon aufgefallen, dass es hier auf dem Kirchplatz viele schöne Kirschbäume gibt, aber jetzt kommen sie durch diese einzigartige Färbung erst richtig zur Geltung, da können sich die paar bei meinem Haus verstecken obwohl ich es zu meiner eigenen Überraschung kaum erwarten kann, dass ich die ersten Kirschen ernten kann… wann habe ich mich denn nur mit dem Gedanken angefreundet hier länger bleiben zu wollen? Es ist doch so mühselig so wie ein Mensch zu leben, all diese Dinge nach denen mein Körper nun verlangt und um zu überleben. Ich bin zwar unsterblich doch wenn ich nicht esse oder schlafe, werde ich schwach, das ergibt für mich keinen Sinn, bin ich etwa doch sterblich? Aber nein, das kann mir niemand genommen haben, wenn man als Göttin geboren wird kann man nur selbst auf seine Unsterblichkeit verzichten und das habe ich nicht, dessen bin ich mir vollkommen sicher… ach was soll´s, darüber zerbreche ich mir nun nicht den Kopf, der Anblick dieser Blüten lässt mein Herz so leicht erscheinen, das ist es wohl was Toby immer mit entspannen meint…<, dachte Akira während sie das sanfte Wogen des Windes in den Baumwipfeln beobachtete, da drang eine vertraute Stimme an ihr Ohr und sie wandte sich nach rechts. „Oh Akira, du trägst die Haarspange also wirklich? Die steht dir wirklich fabelhaft, die kleinen Kristalle spiegeln die untergehende Sonne und irgendwie sieht sie ja auch aus wie eine filigrane Blume wirklich toll“, schwärmte Julius, Akira nickte. „Ja, sie passt zu meinen neuen Armschellen, Owen und Rupert haben meine neuen nun fertig gestellt, es war sehr schwer für sie, das Material der alten zu verarbeiten, doch sie sehen um einiges besser aus“, gab die Blonde zurück und schob die Ärmel ihres Kimonos hoch, auch in den zierlichen Schellen waren Kristalle verarbeitet und sahen nun um einiges besser aus als die alten, klobigen, detaillosen Armfesseln. „Ich verstehe zwar, dass du die alten Fesseln loswerden wolltest, aber warum hast du sie neu anfertigen lassen? Diese sehen zwar gut aus, aber hättest du da nicht ein anderes Metall hernehmen können? Einfache Armreifen oder Kettchen würden bestimmt auch net tan dir aussehen, das verwirrt mich etwas.“ „Ich wollte aber, dass dieses magische Metall wieder verwendet wird, es dient zum Schutz… hast du Schmerzen Julius?“, war nun Akiras Frag an den Lilahaarigen, er lächelte etwa ertappt. „Ich habe mir den Fuß verstaucht, nichts schlimmes….“ „Wie du meinst, Kristina ist gerade gekommen, Sigi sagte, du triffst dich hier mit ihr… geh zu ihr, mir scheint sie sucht dich schon.“ Julius nickte und machtes sich mit leichtem Humpeln auf dem Weg zu der Blauhaarigen, Akira sah ihm nach, er wirkte nervös, ungewöhnlich für den sonst so selbstbewussten Schmuckhersteller. Dann jedoch wandte s ihre Aufmerksamkeit dem Bürgermeister zu, der das Fest nun offiziell eröffnete, er genoss es einfach mal wieder eine Rede halten zu können. „Willst du dich nicht setzen? Die Decken sehen flauschig aus und die Schuhe erscheinen mir unbequem…“, hörte sie Finn, er saß auf ihrer linken Schulter, das war eindeutig angenehmer als die ganze Zeit herum zu schwirren, davon wurde er viel zu müde. „Nein noch nicht, es sind genug für alle da… diese Bäume, so majestätisch und dazu diese zierlichen Blüten, wirklich schade, dass ich keine Kirschblütengöttin bin, aber dann würden die Blüten auf mich reagieren und das tun sie nicht.. oh?“ Akira brach ab, sie hatte langsame Schritte hinter sich gehört, doch ein paar Meter hinter ihr war die Person stehen geblieben, sie spürte jedoch, dass man sie beobachtete und so drehe sich die Blonde etwas um, es war Gill. Er sah sie stumm an, auch sie verharrte wortlos, er strich sich kurz durch seine schneeweißen Haare, dann aber begann er: „In diesem Kimono siehst du aus als würdest du jede Sekunde mit den Kirschblüten wegfliegen…“ Sie blickte wieder zu dem Meer aus Rosa und erwiderte: „Ich wünschte, ich könnte es..“ „Findest du es denn immer noch so schlimm hier in Harmonika?“ Er kam näher, sie schüttelte den Kopf, dann sah sie ihm direkt in seine eisblauen Augen. „Nein, aber mein Herz ist von diesem Anblick so beflügelt, dass ich mit diesen wunderschönen zarten Blüten einfach mitfliegen möchte und mich im Schein des Mondlichts bis in die Ferne treiben lassen möchte… ich begreife zwar nicht, weshalb es mir möglich ist, solch menschliche Empfindungen zu haben, doch ich bereue es auch nicht. Es lässt mich wenigstens erahnen was euch Menschen so an diesem Ereignis fasziniert, ich bin es auch…“ Gill schluckte, er war es nicht gewohnt von ihr solche Antworten zu erhalten, normalerweise bekam er nie eine Antwort auf die Frage, die er gerade gesellt hatte,. „Du bist anders als sonst“, bracht er hervor, Akira seufzte etwas. „Nun ja das ist auch nicht gerade leicht… wusstest du, dass Götter auch weinen können? Nicht nur Menschen und Erntewichtel?“ „Nein, das ist mir neu, hast du etwa…?“ „Ja…“ „Darf man auch fragen weshalb?“ „Wegen eines sturköpfigen Menschen, der es anscheinend nicht versteht, wenn es andere Personen gibt, die etwas nicht verstehen, dass er jedoch für selbstverständlich hält. Diese Person hat wohl nicht bemerkt, dass dies sehr verletzend und kränkend sein kann, Ich bin ja auch nicht stolz darauf, dass ich so unwissend bin, aber alles auf einmal kann ich nicht lernen, ich gebe mir Mühe mein Leben hier überhaupt meistern zu können“, waren Akiras aufrichtige Worte, Gill sah betreten zur Seite, er hatte sie doch gar nicht verletzen wollen. Finn sah zwischen Akira und Gill hin und her. „Ach deshalb habt ihr nicht miteinander geredet? Das hättet ihr mir aber auch sagen können“, meinte Finn und erhob sich wieder etwas in die Luft. „Klar, dann hätte ich gar keine Ruhe mehr gehabt, du nervst mich ohnehin schon genug… sieh nach Parceval, ich glaube, er hat die Sandwiches bemerkt und sie riechen verdächtig nach Thunfisch“, gab Akira zurück, Finn wollte zwar protestieren, aber schlussendlich flog er doch zu dem Pinguin, dem es jedoch nur gefiel auf der Decke herum zu watscheln und den Wichtel zu ärgern. Akira indes kramte kurz in ihrem Kimonoärmel und hielt das Gesuchte Gill entgegen. „Hier…“ Er drehte sich wieder in Akiras Richtung und sah verwundert auf ihre Handfläche. „Eine Perle? Was ist damit?“ „Ich habe sie auf der Tukaninsel gefunden, sie ist genauso weiß wie deine Haare, deshalb möchte ich sie dir geben.“ „Vielen Dank, aber warum?“, wollte Gill von der Blonden wissen, mittlerweile hatten sie sich doch auf die Picknickdecke niedergelassen, das lange Stehen war einfach unbequem und die vorbereiteten Snacks rochen einfach zu gut, also verzehrten sie erstmal ein Sandwich, dann aber fuhr Akira fort.. „Ich habe so lange Zeit mutterseelenallein in einem dunklen Kerker verbracht, ich habe es einfach satt. Es war niemand da mit dem ich reden konnte, mit dem ich wollte und nun bin ich an einem Punkt angekommen wo ich dies nicht mehr will. Auch wenn es oft sehr anstrengend für mich ist, den Gesprächen hier folgen zu können, da mir viel Begriffe immer noch unbekannt sind so will ich einfach nicht mehr nur stumm an euch vorbei gehen und rückblickend betrachtet kann ich diese Zeit nun mit dem Wort schrecklich beschrieben, schrecklich langweilig, schrecklich einsam, schrecklich frustrierend, auch wenn es mir während meines Aufenthalts dort im Verlies nicht so erschienen sein mag. Als ich vor einem Monat hierher befördert wurde, da hatte ich keine Lust hier zu bleiben, das stimmt aber mittlerweile habe ich keine Lust mehr einfach nur im dunkeln zu hocken und nichts zu tun, das ist für mich keine Definition mehr von Leben, auch wenn mir unklar ist, warum ich mich hier unten auf der Erde überhaupt so abmühen will. Ich könnte es mir ja leicht machen und irgendwas anstellen, damit man mich wieder einsperrt, aber das will ich nicht…. Und genau deshalb will ich auch nicht mehr an dir vorbeigehen als wärst du gar nicht da, ich habe keine Lust mehr, länger auf dich wütend zu sein, das führt zu nichts und die einfache Variante ist jetzt auch nicht mehr möglich, da ich mir neue Armschellen habe anfertigen lassen“, erklärte Akira, Gill seufzte, er hatte wirklich Mist gebaut. „Es tut mir Leid und es ist schön zu hören, dass du hier bleiben möchtest aber das mit den Armreifen verstehe ich nicht. Zugegeben, sie sehen hübsch aus mit den kleinen Kristallen darauf, aber warum solltest du deshalb nichts Verbotenes mehr tun können?“ Akira sah auf die golden glänzenden Schmuckstücke, das konnte sie ihm gerne erklären. „Weil darin dasselbe magische Metall verarbeitet ist, welches sämtliche Magie in mir unterbunden hat, aber dadurch, dass man sie mir abnehmen konnte und nun ich diejenige bin, die sie wieder angelegt hat, da hat sich die magische Kraft darin verändert. Nun dienen sie zum Schutz, damit ich niemanden schaden kann, es ist immerhin möglich, dass ich mal ungewollt Magie freisetze und ich möchte nicht, dass jemanden etwas passiert… aber trotzdem gilt: Hände weg von meinen Haaren, verstanden?“ Er nickte zur Bestätigung, er konnte ihre Haltung da nachvollziehen, er hasste es auch, wenn jemand ungewollt an seinen Haaren herum hantierte, Akira sah wieder zu den Blüten hinauf. „Es ist schade, dass die Kraft des Windes nachgelassen hat, es wäre bestimmt schön, wenn die Blüten im Wind tanzen würden und nicht nur langsam zu Boden fallen…“ „Das sieht auch schön aus, es ist nur schon eine Ewigkeit har, dass der Wind sie so fortgeweht hat, damals war ich noch ein Kind. Vor allem die älteren bewohner hier würden sich wünschen, wenn es ihre Kinder und Enkel sehen könnten…. Äh Akira?“ Die Blonde hatte sich wieder erhoben, doch das störte den Weißhaarigen noch nicht einmal so stark, etwas an ihr stimmte nicht. „Akira, wa – was ist mit deinen Haaren los? Die leuchten ja!“, entwich es Gill ein wenig erschrocken, auch er stob hoch, Akiras Haare strahlten förmlich, doch auch ihr Blick , ihre Augen wirkten anders, schon fast ein wenig wie in Trance, doch sie war bei Bewusstsein. „Ich habe keinen blassen Schimmer, aber du brauchst keine Angst haben….“, kam es leise von ihr, dann aber schloss sie ihre blauen Augen und hob die Arme zur Seite. Sie stand einfach nur so da mit ihrer leuchtenden Mähne, doch dann konnte Gill ihre Stimme wieder hören, sie summte. Es war eine Melodie, die ihm so seltsam vertraut vorkam und dennoch war er sich sicher, dass er sie sonst von keinem anderen je gehört hatte. Auch Finn und Parceval kamen zu den beiden, Gill wollte eine Hand auf Akiras Schulter legen um sie wieder wach zu rütteln, doch der Wichtel hielt ihn davon ab. „Nein Gill, sie tut nichts Schlimmes… sieh doch nur!“ Der Wichtel zeigte nach oben, der Weißhaarige sah hinauf, eine leichte Brise war aufgekommen und wehte Blüten von den Bäumen, sie waren von einem mysteriösen goldenen schon fast weißen Leuchten umgeben und begannen nun, im Schein des Mondlichts zu tanzen, auch die anderen Bewohner Harmonikas hatten es bemerkt, sie waren fasziniert von dem Schauspiel. Zu sehr um wahrzunehmen, wer dies eigentlich verursachte, lediglich der Bürgermeister kam zu den Jüngeren geeilt, da bemerkte er Akira. „Was ist mit ihr? Ist sie dafür verantwortlich?“, wandte er sich an seinen Sohn, Gill nickte. „Ja, aber sie weiß selbst nicht wie sie das macht… aber diese Melodie, ich kenne sie.“ Nachdenklich sah er zu den tanzenden kleinen rosa Blüten hinauf, die über den Platz und die Klippen der Insel wehten, eine Weile später verstummte Akira wieder, sie ließ ihre Arme sinken und ihr Haar wurde auch wieder normal, sie lächelte. „Wundervoll“, war alles, was sie sagte, Hamminger und Gill kamen zu ihr, sie wirkte erschöpft. „Alles in Ordnung mit dir Akira?“, wollte der Ältere besorgt wissen, sie nickte. „Ja, aber ich sollte jetzt nach Hause gehen, ich fühle mich ausgelaugt, doch das war es wert. Ich wünschte nur ich wüsste, wie ich das angestellt habe…“, entgegnet sie ihm, Gill stützte sie vorsichtshalber. „Darüber kannst du grübeln, wenn du dich ausgeruht hast, ich begleite dich… sag deinem Pinguin, er solle dir folgen.“ Zwar nickte Akira noch und rief Perry zu sich, doch als sie losgegangen und ein paar Schritte Richtung Treppenabgang gegangen war, da verließ sie der Rest ihrer Kraft, sie war einfach zu müde um sich noch auf den Beinen zu halten… „Na, heute seid ihr zwei aber schon früh auf, was habt ihr denn vor?“ „Aber daddy, heute kommen doch unsere Freunde zum Spielen hoch, hast du das vergessen?“ „Genau Dad, du hast gesagt, sie dürfen kommen, sonst würde ich noch schlafen, aber nee –chan hat mich einfach aus dem Bett geschmissen.“ „Tja, deine Schwester hat denselben Dickkopf wie du Junge, wo geht ihr denn hin? Aber nicht in die Mine, verstanden?“ „Nö, da kriegen wir doch immer geschimpft, wir gehen zur Quelle…“ Akira richtete sich Zähne knirschend auf, schon wieder so ein eigenartiger Traum? Das ergab keinen Sinn, sie öffnete die Augen, es war dunkel, doch für gewöhnlich war es in ihrem Schlafzimmer nie dunkel, sie mochte es, wenn das Mondlicht ins Zimmer fiel. „Das ist ja gar nicht mein Bett.. für was habe ich eigentlich ein Haus, wenn ich ständig auswärts schlafe?“, richtete sie die Frage an sich selbst und versuchte zu erkennen, wo sie war, auf jeden Fall lag sie auf einem Futon, der war angenehm warm und kuschelig. Mittlerweile hatten sich ihre Augen daran gewöhnt und sie konnte ein Bett und viele Bücherregale erkennen, mal sehen, bei wem sie gelandet war. Sie stand auf und ging di paar Schritte hinüber, sie ließ sich auf der Bettkante nieder, da bemerkte sie auch, dass sie nur noch die weiße untere Lage ihres Kimonos trug, keine Ahnung wo der Rest der traditionellen Kleidung war. Sie beugte sich ein wenig nach vor, da sah sie auch eine Stehlampe auf dem Nachtkästchen, kurzerhand betätigt sie den Schalter, sie konnte diese Dunkelheit nicht ausstehen. „Was…?“, kam es verschlafen von der nun wachen Person, der Wecker hatte doch noch gar nicht geklingelt. „Akira, musste das sein?“ Gill war nun endgültig wach und rieb sich verschlafen die Augen, er richtete sich in seinem hellblauen Pyjama ein wenig auf und sah in ihre fragenden hellblauen Augen. „Ich habe es wohl gestern nicht mehr nach Hause geschafft, was?“, wollte sie wissen, er nickte und er betätigte den Hauptschalter neben dem Bett, die Lampe blendete ihn zu sehr. „Ja du bist im Gehen eingeschlafen. Vater wollte schon Jin und Irene alamieren, aber Coel kam zu uns, er sage, du hättest zuviel Energie verbraucht und bräuchtest einfach nur eine Mütze voll Schlaf. Und da weder ich noch Vater Lust hatten, dich den ganzen Weg zu deinem Haus zu bringen, da haben wir dich zu Hause untergebracht… du siehst wieder besser aus… ach ja, dein Kimono liegt auf dem Stuhl dort, so gut wie der geschnürt war hättest du beim Schafen vielleicht Probleme beim atmen bekommen können“, erklärte der Weißhaarige, Akira nickte. „sigi hat mir geholfen, ihn anzulegen… wo sind denn Parceval und Finn?“ „Draußen im Vorhaus, da ist er mir egal fall der Vogel auf den Boden macht, sind Fliesen, nur hier im Zimmer habe ich Teppich, da wollte ich ihn nicht haben und weil Finn sagte, dass er in der Nacht oft Unsinn macht da hat der Wichtel auch draußen geschlafen… ist Perry immer so?“ „Na ja, bei mir übernachtet er meistens im Hühnerstall, da kann er Unordnung machen soviel er will, aber im Haus ist er eigentlich friedlich. Er ist süß, nicht?“, gab die Blonde zurück, Gill zuckte mit den Schultern. „Wie du meinst war der Futon auch nicht zu unbequem? Wir haben zwar ein Gästezimmer, aber zugegeben habe ich es momentan in einen Hauswirtschaftsraum umgewandelt und das Bett ist die ideale Ablage für alles, was man nicht so oft benötigt. Ich räume dort nur auf wenn sich Gäste ankündigen, aber das ist der Erntegöttin sei Dank nicht so oft der Fall…“, erkundigte der Weißhaarige sich, Akira nickte. „Ja, der Fuon ist sehr angenehm zum Liegen, so was sollte ich mir auch besorgen… das ist komisch…“ Etwas verwundert hob Gill eine Braue, was meinte sie denn? Sie sah in seine Richtung, was sollte da komisch sein? „Was genau?“ „Na, deine Haarsträhne, die immer so nach oben steht. Ich dachte immer du frisierst sie extra so, dabei liegt sie jetzt auch so“, meinte Akira mit einem Fingerzeig auf Gills eigenwillige Strähne, er fast sich kurz dorthin. „Ach die, nein ich kann sie nicht bändigen, egal was ich mache. Den Rest meiner Haare kann ich frisieren wie ich mir das vorstelle, aber die hier weigert sich. Das dir gerade das auffällt… na komm, lass uns nach den anderen sehen, Jetzt wo wir ohnehin schon wach sind können wir ja frühstücken“, beschloss der Weißhaarig und schlug die Bettdecke zurück, auch Akira erhob sich von der Kante, damit er aufstehen konnte. Gill war schon in seine Hauschuhen und auf dem Weg zur dunklen Eichentür, da sah er noch mal zu seinem Gast, Akira stand immer noch auf derselben Stelle und schien zu überlegen, ihr Gesichtsausdruck deutete zumindest darauf hin. „Was hast du denn? Brauchst du auch Hausschuhe? Ich kann dir welche geben“, wandte Gill sich an die Blonde, diese schüttelte den Kopf, darum ging es ihr nicht. „Was? Nein… ich bin gerne barfuss unterwegs, der Teppich fühlt sich gut an, so etwas will ich auch mal in meinem Haus haben… nein, ich…“, begann sie, doch sie stockte und sah ein wenig verlegen nach unten, da Gill ihr Verhalten nicht ganz nachvollziehen konnte, kam er noch einmal zu ihr und musterte sie ein wenig. Akira atmete einmal tief aus, so schwer konnte das doch gar nicht sein… „Nein es ist nur… ihr beide, dein Vater und du – vor allem du – ihr hattet wieder Mühe mit mir, ich habe nur nie etwas gesagt, ich meine… danke für alles“, waren Akiras Worte, sie sah ihm in die Augen, Blau in Blau und genau wi eam Vorabend musste er schlucken, dieser Blick… so aufrichtig und ehrlich, er lächelte sanft, sie war schon ein Phänomen für sich, diese abgestürzte Göttin. Noch einen Moment ruhten ihre Blicke aufeinander, dann aber beugte Gill sich nach vor zu ihr, da sie wenige Zentimeter kleiner war als er und hob mit seinem schlanken Zeigefinger ihr Kinn leicht nach oben um ihre Lippen mit einem sanften Kuss zu versiegeln…. „Diesmal bist du aber nicht ausgerutscht…“, kam es leise von ihr, da sie das Gerade Geschehene nicht zuordnen konnte, ein neckisches Grinsen huschte über seine schmalen Lippen. „Diesmal war es auch kein Versehen, es ist schon sagenhaft wie umwerfend und begehrenswert zu wirken kannst ohne es auch nur zu wollen und dennoch…“ Und wieder ließ er seine Lippen auf die ihren sinken, die Blonde ließ es geschehen, denn auch wenn dies Verhalten ihr so gänzlich unbekannt war, so fühlte es sich nicht falsche an… Foertsetzung folgt LadySeri -chan Kapitel 10: I hate you all! --------------------------- Wow, so lange schon nichts mehr hochgeladen? Tut mir wirklich Leid, ich versuche mich zu bessern^^ ----------------------------------------------------------------- 11. I hate you all! Das klopfen an der Tür ließ die beiden von ihrem Tun ablassen, sie konnten Hammingers Stimme hören. „Gill, seid ihr schon wach?“ Der Gerufene fasste sich an den Kopf, was für eine Frage! „Ja Vater und spätestens jetzt wären wir es, Akira und ich kommen gleich zu dir“, erwiderte der Weißhaarige, die Blonde ging schon einmal vor, Gill wollte sich noch Sachen zum Anziehen suchen, er sah nachdenklich zu Tür aus der Akira gerade verschwunden war. >Ich frage mich, ob das gerade wirklich vernünftig war, nun ja ungeschehen kann ich es ohnehin nicht mehr machen. Ich bereue es auch nicht, es ist nur… sie ist eine Göttin, sie sieht zwar nicht offensichtlich wie eine aus und sie ist auch sonst mehr menschlich als göttlich, doch sie ist eine Göttin und genau deshalb hat sie vermutlich wenig bis gar kein Interesse an einer Beziehung mit einem Menschen, den sie ja noch nicht einmal beim Namen nennt… ich mach mich erstmal frisch, wenn Akira bei Papa ist da ist sie ohnehin beschäftigt, am liebsten würde er ihr ja die gesamte Weltgeschichte erzählen<, ging es dem Weißhaarigen durch den Kopf, dann aber begab er sich ins Bad, Akira war unterdes mit Hamminger in der Küche, seufzend sah dieser zum Fenster hinaus. „Ach du ja, es schüttet ja wie aus Eimern, solange es so regne kannst ich dich unmöglich nach Hause gehen lassen. Nach dem Essen sehen wir weiter, magst du lieber Tee oder Kaffee?“ Akira staunte immer wieder wie schnell sich doch die Laune ihres Gegenübers ändern konnte, gerade war er noch bedrückt über den Regen und jetzt strahlte er sich tatenfreudig an. „Lieber Tee, ich habe Kaffee ehrlich gesagt noch nicht gekostet, ich sehe es ja oft genug wenn Coel ihn trinkt und mir gefällt dieses schwarze Gebräu nicht… glaubst du wirklich, ich kann nicht raus? Regen ist doch nicht schlimm.“ „Nein, da holst du dir ja den Tod, eine Erkältung ist das Mindeste und Perry scheint die Idee auch nicht zu gefallen.“ Akira sah zu ihrem Pinguin, Wasser in Form eines Sees, das Meer oder auch die Badewanne waren okay, aber Regen konnte er nicht ausstehen, die Blonde nickte schließlich. „Ist gut, aber wenn es aufhört, dann gehen wir nach Hause, ja Parceval? Wir müssen uns um den Lavendel kümmern und um die Katzenminze auch, verstanden?“, wandte sie sich an den flugunfähigen Vogel dieser schnatterte zustimmend, da kam auch Gill zu den anderen in die Küche und besah sich die beiden. „Ich denke, er tut ohnehin alles was du sagst… warum hast du denn nur Blumen auf dem Feld?“ „Na ja, es wird bald Sommer und da habe ich Blumen gesät, die brauchen nicht so lange zum Wachsen und das Rosa und Violett auf dem Beet sieht wirklich toll aus. Ruth sagte mir, dass ich damit auch Parfüm herstellen kann, ich will es versuchen, der Lavendel riecht wirklich gut (Eir vergessen die Tatsache, dass Parfümherstellung im echten Leben aufwendig ist und halen uns an das simple Herstellen im Mixer wie bei Animal Parade) Wenn ich alles geerntet habe, dann werde ich wohl Mais – und Tomatensamen säen, Coel braucht unbedingt hochwertiges Maismehl und bei Ruth und Clemens wächst die Saat einfach nicht so schnell wie bei mir…“, erklärte Akira, dann aber bemerkte Hamminger erst, dass sie immer noch in ihrem Unterkimono herumlief und verfrachtete sie kurzerhand in ein weiß – blaues Kleid seiner Frau, er konnte viele der Sachen noch nach Jahren nicht weggeben, heute ausnahmsweise mal gut für Akira und schön langsam gewöhnte sie sich auch an die Tatsache Menschenkleidung zu tragen. Nach einem prüfenden Blick in dem Spiegel ging es aber endlich zum Essen, auch Parceval wurde versorgt, es war anders als sonst. Sonst aß sie allein mit Finn, da war es schön ruhig, doch heute hatte sie Hamminger am Tisch, der Bürgermeister redete wirklich viel und gerne, kein Wunder, dass seinem Sohn das manchmal zu viel wurde. >Gut, dass ich das schon von Maya gewöhnt bin, sie erzählt ja auch immer das meiste wenn ich mich mit ihr, Kristina, Kathy, Celine, Pia und Lena treffe. Ich kann zwar diese Schwärmerei für die Männer hier nicht ganz nachvollziehen, aber nun ja, die anderen sehen dabei glücklich aus, da lasse ich sie reden… ich frage mich nur, was der Mensch eigentlich vorhin bezwecken wollte. An wen kann ich mich denn da wenden ohne dass es peinlich wird? Dieser Mensch macht mich wirklich noch mal fertig…<, dachte Akira während sie einen Toast mit Honig genoss und hie und da zu den Erzählungen des Bürgermeisters nickte, Gill hatte sich in ein Buch vergraben, der hatte es gut… Kaum waren sie fertig, da läutete auch schon das Telefon, Hamminger ging in sein Zimmer, Akira half Gill beim Aufräumen, er seufzte. „Es ist immer dasselbe mit meinem Vater… ich mag ihn zwar wirklich sehr, aber er ist verdammt anstrengend. Und wenn du dabei bist, dann überschlägt er sich ja fast vor Freude.“ „Ja schon komisch, alle mögen Akira, vertragt ihr beiden euch jetzt auch wieder?“, wollte Finn nun von den neiden wissen, ein gemeinsames Nicken war die Antwort, der Erntewichtel machte Luftsprünge. „Jippie, das ist toll, dann muss ich nicht immer alleine zu Gill fliegen, dann begleitest du mich jetzt wieder, oder Akira`?“ Ein treuherziger blick traf die Blonde, sie schnaubte nur kurz. „Glaub ja nicht, dass ich mitten in der Nacht noch mit dir nach Harmonika renne nur weil du Sehnsucht nach ihm hast…“ „Ich meine auch tagsüber und ich finde es lediglich gut, dass mich auch ein Mensch sehen kann, das ist alles und außerdem ist Gill immer sehr lieb zu mir, im Gegensatz zu anderen Anwesenden hier im Raum“, stellte Finn klar und sah mit einem leichten Seitenblick zu Akira, diese zuckte nur etwas mit den Schultern.. „Ja ich weiß, Parceval ärgert dich schon oft, aber das darfst du ihm nicht übel nehemen, er ist nur ein Pinguin.“ „Ich meinte doch nicht den Vogel, ich meinte DICH!!, kam es energisch von Finn, Gill konnte beobachten, wie sich ein amüsiertes Lächeln über Akiras schmale Lippen stahl, er wandte sich zu Finn. „Dir ist schon bewusst, dass sie dich mit Absicht aufzieht?“ „Äh, was…? Akira, ist das wahr?“ Doch Akira ignorierte ihn, sie war zu fasziniert von dem Gerät in welches der Weißhaarige gerade das schmutzige Geschirr getan hatte und nun eigenartige Geräusche davon vernahm. „Stimmt etwas nicht? Ich finde es lediglich unlogisch, das Geschirr von Hand zu spülen wenn wir einen Geschirrspüler haben“, erklärte er, sie sah schon fast mit Begeisterung in ihren Augen zu ihm. „Ist ja Wahnsinn, ihr Menschen habt wirklich viele Dinge, die euch die Arbeit erleichtern…“ Gill verstand diese Euphorie nicht ganz, da flog Finn zu seinem Or und flüsterte ihm zu: „Wunder dich nicht, Akira kennt nur all diese elektronischen Geräte nicht, Götter brauchen ja so etwas nicht und deshalb hat sie auch immer wieder mit diesen Geräten zu kämpfen, aber sie mag sie… nur mit der Waschmaschine wird sie sich nie anfreunden, jedes Mal wieder liest sie die Anleitung dafür und wirfst sie genervt in die nächste Ecke. Verwunderlich nur, dass die Wäsche jedes Mal sauber und richtig gewaschen raus kommt. Einmal hätte sie mich mit der Anleitung fast erschlagen, weil ich zufällig ins Zimmer geflogen bin. Den Ofen hat ihr Gott sei Dank Chase erklärt, den kann sie mittlerweile gut bedienen…“ Gill nickte verstehend, da konnte er Akiras Ausdruck natürlich nachvollziehen. „Ja, manche Dinge erleichtern uns die Arbeit wirklich, vor allem wenn man nicht so viel Zeit und Lust hat… da ich ja vormittags in der Schule Paolo und Claire unterrichte will ich meine Nachmittage auch nicht immer mit dieser lästigen Hausarbeit verbringen, aber Vater will ich sie auch nicht sparen, der ha genug im Rathaus zu erledigen…“ Die beiden unterhielten sich noch ein wenig, dann kam aber Hamminger zurück, er wirkte bedrückt und nachdem sein Sohn ihn nach dem Grund gefragt hatte, fing der Ältere zu erzählen an. „ach, das war gerade ein Anruf von deiner Tante Miyoko…“ „tatsächlich? Wie geht es ihr denn?“, wollte Gill wissen, ein schweres Seufzen war die Antwort. „Also nicht gut, was wollte sie denn?“ „Ihre Krankheit ist wieder schlimmer geworden, deshalb hat sie sich an mich gewendet… sie möchte, dass deine Cousine zu uns kommt, sie kann sich bald nicht mehr um sie kümmern und sie weiß nicht wen sie sonst fragen soll“, fuhr der Bürgermeister langsam fort während er sich auf einen der Stühle sinken ließ, das waren keine guten Neuigkeiten. „Ich verstehe, wissen meine Großeltern davon?“ „Ja, aber du kennst sie doch, sie kümmern sich zwar um die Behandlungskosten aber sonst distanzieren sie sich. Sie waren eben nie wirklich mit Miyokos Lebensstil einverstanden…“ Gill nickte, das war wirklich keine leichte Situation. Er sah in Akiras Richtung, sie wirkte verwirrt, doch anscheinend wollte sie sich in das Gespräch nicht einmischen. „Ah Akira, das kannst du ja nicht wissen, meine Mutter kam nicht aus Harmonika…“ „Doch, das weiß ich, dein Vater hat es mir erzählt“, erwiderte die Blonde, Hamminger nickte. „Ja stimmt, neulich habe ich es erwähnt, du hast ein gutes Gedächtnis… weißt du, Akemi hatte eine jünger Schwester, ihr Name ist Miyoko, sie hat nur leider dieselbe Krankheit wie meine verstorbene Frau, doch bei ihr ist sie später ausgebrochen und sie wird jetzt in eine spezielle Klinik gehen, vielleicht kann man sie stoppen, damals gab es noch keine Behandlungsmethode, nur sie kann sich nicht um ihre Tochter kümmern und ihre Eltern sind einfach schon zu alt, außerdem wollen sie leider keinen Kontakt zu Miyoko haben, ist nicht so einfach“, fuhr Hamminger fort, doch etwas störte sie an der Erzählung. „Und deren Vater? Lebt er nicht mehr?“ „Das weiß keiner so genau, Tantchen war nie verheiratet, Vivians Vater ist unbekannt. Bevor sie erkrankt ist war sie immer unterwegs und hat die Welt erkundet, davon hielten meine Großeltern nichts und noch weniger von einem unehelichen Enkelkind, Vivian kennt sie nicht einmal… natürlich schadet so etwas dem Ruf der Familie aber den Kontakt zu der einzigen noch lebenden Tochter abzubrechen finde ich übertrieben, Familie ist und bleibt Familie… Vater, wann kommt Vivian denn?“ „In etwa einer Woche, Meyoko möchte sie persönlich zu uns bringen bevor sie sich in die Klinik begibt“, erwiderte Hamminger, Akira hob verwundert die Brauen. „Sie nimmt die Fahrt auf diesen schwankenden Metallschalen auf sich? Das macht sogar mir zu schaffen und ich bin gesund“, gab die Blonde zu bedenken, di beiden konnten das gut nachvollziehen. „Nun ja, sie wird sich wohl vergewissern wollen, dass ihre Tochter hier sicher ankommt… Gill, wir müssen wohl oder übel das Gästezimmer aufräumen. Die Sachen, die wir momentan nicht brauchen packen wir einfach auf den Dachboden, da sind sie gut aufgehoben. Da haben wir für heute schon eine gute Beschäftigung…“ Gill stützte den Kopf auf die Tischplatte, genau das wollte er in nächster Zeit nicht machen, die beiden Herren hatten das Zimmer in letzter zeit ziemlich vernachlässigt und alles, was sie eigentlich nach oben räumen wollten im Gästezimmer gestapelt. „Ja, es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, das wird mühsam das ganze schwere Zeug zu verräumen.“ Ein synchroner Seufzer entwich den beiden, sie waren wirklich Vater und sohn. „Braucht ihr Hilfe?“, konnten sie es hören, Gill und Hamminger sahen in Akiras Richtung, hatte sie das gerade wirklich gesagt? Bot sie freiwillig ihre Hilfe an? „Ist das dein Ernst?“, fragte Gill noch einmal nach, Akira nickte. „Solange es regnet kann ich ohnehin nicht nach Hause und ich denke es steht außer Frage dass ich um einiges stärker bin als ihr beide. Wenn ihr es verpackt, dann trage ich es hoch, Jin hat es mir wieder erlaubt, solche Arbeiten zu verrichten und für meinen Körper ist das auch keine Belastung." Da sagten die beiden Herren natürlich nicht Nein… Und schon war es wieder eine Woche vergangen, Akira hatte die letzte Woche mit der Ernte ihrer Blumen und angeln zugebracht, mittlerweile machte sie ganz gute Fänge und für Parceval hatte sie Gesellschaft besorgt, eine Ente, die sie – trotz der Tatsache, dass das Tier weiblich war – Daryl genannt hatte. Die zwei Vögel schwammen des Öfteren im Teich neben dem Haus und schienen ihren Spaß zu haben. Am gestrigen Sonntag hatten sich nun endlich Kathy und Owen das Jawort gegeben und der Schmied war nun in die Bass – Bar zu seiner Angetrauten gezogen, auch Julius und Kristina hatten sich beim Blütenfest verlobt, es wurde in diesem Städtchen echt nie langweilig. Nun war sie gerade in Harmonika angekommen, da hörte sie die Straße rauf schon eine unbekannte Mädchenstimme, die Kleine war ganz offensichtlich wütend. „..Nein! Auf gar keinen Fall!“, rief sie aufgebracht, Akira ging Richtung Haus des Bürgermeisters und sah schon das Mädchen auf sich zu laufen, da hörte sie noch jemanden, diesmal war es eine Frau, die vom Haus aus rief: „Liebling, warte! Lauf doch nicht weg!“ Doch das Kind dachte nicht daran, auf die frau zu hören und lief unbeirrt weiter. >Ist das da diese Vivian? Wer soll es denn auch sonst sein?<, dachte Akira als das Mädchen gerade an ihr vorbeistürmen wollte, kurzerhand ergriff sie die Kleine am Kragen ihrer Bluse und stoppte sie somit, damit sie nicht doch noch weglief hievte sie das Kind auf ihre Schulte, es protestierte fürchterlich. „HEY! Wer bist du? Lass mich sofort runter!“ „Nein…“ Kurz und knapp und nicht das, was das Mädchen hören wollte, da kam der Sohn das Bürgermeisters zur Tür heraus, Akira kam ihm mit ihrem „Fang“ entgegen. „Oh hallo Akira…“ „Habe hier was für dich, willst du es haben?“, erwiderte die Blonde, das Mädchen mit den hellblonden Haaren und den hellblauen Augen zappelte wie verrückt, doch sie konnte sich nicht befreien. „Da kannst dir wahrscheinlich denken, dass es sich bei diesem Kind um meine jüngere Cousine Vivian handelt, oder? Vivian, hör auf so zu zappeln und beruhige dich… die Frau hier ist übrigens Akira“, wandte Gill sich an die beiden Blonden, die Jüngere jedoch dachte nicht daran auf ihn zu hören. „Das ist mir so was von egal, die soll mich auf den Boden lassen! Ihr könnt mich alle mal gern haben, ich bleibe nicht hier , ich lasse mich nicht einfach so abschieben wie es meine Mutter sich so schön ausgedacht hat und überhaupt: Du verknitterst mir meine hübsche weiße Bluse! Ich hasse euch, euch alle!“ „Vivian, was sind denn das für Manieren, benimm dich bitte etwas“, tadelte der Weißhaarige sie, Vivian verschränkte beleidigt die Arme, nachdem Akira sie nun doch wieder absetzte, das Mädchen schrie ihr permanent ins Ohr. „Das wird sie aber nicht so schnell, in ihrem Herzen scheint sehr großes Chaos zu wüten…. Kommst du hier klar? Ich wollte nur schnell zu Jin, ihm grünes Kraut bringen und dann zur Quelle hoch“, erklärte Akira, Gill nickte und nahm das blonde Mädchen bei der Hand, sie zerrte und wand sich, dass ihre Krawatte nur so durch die Gegend flog, ein Wunder dass sie ihre Blumenhaarspange dabei nicht verlor. „Jedenfalls danke fürs Einsammeln, Vivian, wir gehen jetzt wieder zu deiner Mutter und hör auf so zu ziehen, es ändert sich trotzdem nichts daran, du bleibst hier in Harmonika“, stellte der Weißhaarige die Situation klar, sie schüttelte energisch den Kopf. „Nein, Mama will mich doch nur abschieben, ich bleibe hier nicht!“ Akira ging etwas in die hocke damit sie in Augenhöhe mit Vivian war, ein wenig verwundert sah das Mädchen zu der Fremden, diese musterte Vivan eindringlich und legte ihr sanft die Hand auf ihr hellblondes Haupt. „Was für traurige und zugleich zornige Augen… ein Kind sollte niemals solche Augen haben und dennoch kann ich diesen Ausdruck verstehen, aber… du machst es dir damit nicht leichter, dein Schmerz und der deiner Mutter werden dadurch nur stärker. Ich kenne diese ganzen Familiendinge nicht, weil ich keine habe aber wenn deine Mutter dafür sorgt, dass du gut aufgehoben bist auch wenn dies nicht an ihrer Seite ist, dann muss sie dich sehr gern haben, denkst du nicht auch?“, meinte Akira ruhig, darauf wusste Vivian nichts zu erwidern und so setzte die Bonde ihren Weg fort, die beiden sahen ihr nach, bis sich das Mädchen schließlich zu ihrem cousin drehte. „Die ist ja komisch drauf…“ „Na ja, sie ist etwas eigen, aber mit ihren Worten hat sie schon recht, immerhin ist es für die aber auch für Tante Miyoko nicht leicht, du bist immerhin nicht nur von ihr getrennt sondern sie auch von dir, das darfst du nicht vergessen… aber jetzt gehen wir wirklich wieder ins Haus, deine Mutter musste sich hinlegen“, erklärte Gill, Vivian folgte ihm stumm, doch ihr Blick war immer noch Richtung Straße gerichtet wo die ihr unbekannte Frau gerade in das Klinikgebäude verschwand… „Es ist schön zu hören, dass der Zauberer einen Gegenzauber für die Hexe sprechen will, dann erhalten wir auch die Glocke von Darius wieder…“ „Schon, aber die von Carsten und Elmar haben wir immer noch nicht gefunden, es sind deine Wichtel, kannst du denn wirklich nicht sagen wo sie sind?“ Akira sah zu der Erntegöttin, diese seufzte schwer. „Leider nicht, aber ich habe großes Vertrauen in dich und Finn und auch in den Menschen, von dem Finn mir erzählt hat… wo ist der Kleine eigentlich?“, wollte nun Selphine wissen und sah zu Akira, die vor ihr im Gras saß und ihren kopf auf ihren Fuß stützte. „Bei dem Sohn des Bürgermeisters, seine Cousine ist heute angekommen und ich glaube nicht, dass sie so ohne weiteres bei ihnen bleibt. Also falls sie weglaufen will, da kann Finn ihr folgen, außerdem…“, Akira stockte, sollte sie das wirklich sagen? Alan und Ben kamen zu ihr und sahen sie fragend an, sie merkten sofort, dass die Größere etwas auf dem Herzen hatte. „Sag schon Akira, was ist los? Streit mit Finn? Oder mit jemand anderem?“, kam es neugierig von Alan, sie schüttelte den Kopf. „Nein, mit Finn gerate ich jeden Tag ein paar Mal aneinander, das ist nichts Ungewöhnliches, ich habe mich mit gar keinem gestritten. Ich verstehe nur etwas nicht…“ „Und was ist es? Sag es dem lieben Ben, ich habe immer ein offenes ohr für dich und ich versuche es auch nicht wieder zu vergessen.“ „Was für ein toller Vorsatz, den hast du dir bei deiner Melodie bestimmt auch gemacht… nein, ich frage mich was ein Kuss zu bedeuten hat. Ich habe die Menschen gesehen, sie machen das oft, zumindest einige von ihnen“, rückte die Blonde mit der Sprache heraus, die beiden Wichtel kicherten etwas. „Weiß du das nicht? Wenn man jemanden gern hat, dann küsst man ihn. Vor allem Ehepaare und verliebte Menschen machen das. Es ist ein Zeichen von Zuneigung…“, kam es von dem roten Wichtel, Akira machte eine nachdenkliche Miene. „Zuneigung, hm? Ich begreife es trotzdem nicht… bei Kathy und Owen okay, dasselbe bgilt für Veit und Collen, bei Kristina und Julius ist es auch okay, aber warum hat er…?“ Wieder brach sie ab und grübelte weiter, ihr Gesicht wurde noch nachdenklicher, jetzt hatten die zwei aber die Ohren gespitzt, er? „Hat dich etwa ein Junge geküsst? Hat er, hat er? Wer ist es denn? Magst du ihn auch? Erzähl doch schon, wir wollen alles wissen. Nicht aus Neugier oder so, wir wollen dir helfen…“, quengelte nun Ben, auch wenn Akira nicht wusste weshalb, aber diese Fragerei brachte sie in Verlegenheit, sie sah etwas zur Seite. „Das… das geht dich gar nichts an. Und überhaupt: Warum sollte ich Zuneigung für einen Menschen empfinden? Schon vergessen, ich bin eine Göttin, ich weiß nicht einmal wie sich das anfühlt“, entgegnete sie, das ließ nun auch Selphine schmunzeln. „Mag sein, dass ihr auf diese Weise unterschiedlich seid, dennoch können Götter und Menschen etwas für einander empfinden, das ist weder unnatürlich noch verboten, es kommt nur sehr selten vor da wir uns für gewöhnlich den Menschen nicht zeigen und nur wenige Götter wirklich tiefe Emotionen zulassen wollen oder können… ich denke, du wirst es schon merken, wenn dir diese Person sehr am Herzen liegt, jedoch musst du dir bewusst sein, dass diese Gefühle auch durchaus schmerzhaft sein können. Ich selbst kenne dies zwar nicht, aber ich habe die Menschen oft beobachtet, Liebeskummer kann heftig sein, die Liebe selbst ist jedoch viel schöner und ich denke auch Liebeskummer wert.“ Akira erhob sich, das reichte jetzt aber wirklich. „Tz, ich habe kein Interesse an einem Menschen, ich sehe ja, wie sich Kathy und Kristina dadurch verhalten, einfach nur eigenartig… ich gehe jetzt wohl besser, Parceval und Daryl vermissen mich bestimmt schon.“ Sie wollte gerade aufstehen, da verschwanden die drei plötzlich, normalerweise verabschiedeten sie sich wenigstens, Akira sah sich um, hinter ihr war eine unbekannte Frau aufgetaucht. Sie hatte kräftige rosa Haare und hellblaue Augen, sie war blass und wirkte sehr zerbrechlich. „Bist du Miyoko?“ Die Frau nickte und kam zu ihr, was machte sie nur an der Quelle? „Ja und du musst Akira sein, mein Schwager hat mir von dir erzählt, er scheint dich sehr zu mögen… ich wollte noch die Quelle besuchen bevor ich mich wieder auf den Weg mache, meine Schwester hat immer so von ihr geschwärmt, aber…“ Sie sah zum Mutterbaum, Akira verstand schon was sie sagen wollte. „Ja, der Mutterbaum ist sehr geschwächt, doch er hat neue Triebe bekommen… du solltest hier nicht alleine unterwegs sein, Oto mag Leute nicht, die nicht aus Harmonika stammen.“ „Wer ist Oto?“, fragte Miyoko verwirrt, das konnte die Jüngere ihr leicht beantworten. „Die Bärenmutter, die mit ihrem Jungen hier am Eingang zur Quelle lebt. Für gewöhnlich ist sie friedlich, aber bei Fremden reagiert sie sehr mistrauisch… hat Vivian sich beruhigt?“ „Nicht wirklich und ich kann meine Kleine auch verstehen, aber es geht nicht anders. Ich als ihre Mutter muss dafür sorgen, dass es ihr gut geht und das geht es ihr nur hier in Harmonika und nicht mit ihr in der Klinik, vor allem… ach tut mir Leid, ich will dich damit nicht belästigen“, sage Miyoko leicht traurig, Akira schlickte etwas, konnte das wirklich sein? „Du wirst aus dieser Klinik nicht mehr zurückkommen, nicht wahr?“, wollte sie von der Älteren wissen, diese ließ betrübt ihren Kopf sinken. „Ja, das haben mir die Ärzte schon gesagt, dafür ist meine Krankheit schon zu weit fortgeschritten, deshalb sollte Vivian hierher, hier in Harmonika hat sie es gut… ich bitte dich Akira, behalt das für dich und ich weiß, ich habe absolut kein Anrecht darauf dies von dir zu verlangen, aber ich bitte dich dennoch: Habe bitte ein wachsames Auge auf meine kleine Tochter, ich habe dich vorhin mit ihr reden hören und du bist die Einzige bei der sie keine Widerworte gegeben hat. Bitte, hilf Hamminger und Gill mit Vivian und bitte hilf meiner Kleinen, dass es ihr hier gut geht, wenn ich… na ja, wenn ich nicht mehr da bin, ich bitte dich Akira…“ „Weshalb denkst du, dass ich zu so etwas in der Lage bin oder überhaupt Interesse daran hätte, dies zu tun?“ Akiras Blick ruhte auf der kränklichen Frau, in ihrem blassen Gesicht zeichnete sich ein sanftes Lächeln ab. „Wenn ich dich ansehe, dann weiß ich das einfach, du hast dich ihrer bereits angenommen, nicht wahr Akira? Und ich danke dir dafür aus tiefsten Herzen…“ Fortsetzung folgt LadySerenity Kapitel 11: Weird auntie Akira ------------------------------ 12. Weird auntie Akira Es war nun schon einige Tage her, seitdem Vivian hier in Harmonika lebte und ihrem Onkel und Cousin graue Haare bescherte, doch die Worte ihrer Mutter gingen Akira immer noch nicht aus dem kopf, seufzend sah sie zum Fenster hinaus und beobachtete den Wind wie er mit seinem bisschen Kraft die aufgehängte Wäsche trocknete, Finn saß auf ihrer Schulter. „Wir hätten eigentlich Arbeit, weißt du das? Im Schlafzimmer wolltest du abstauben und im Hühnerstall Ordnung machen, außerdem wolltest du noch nach den Kirschen sehen, die werden bestimmt bald reif werden.“ „Ist ja gut du kleine Nervensäge, gönn mir doch auch mal eine kleine Pause, ich habe immerhin heute Morgen schon Ruth bei der Ernte ausgeholfen weil Clemens sich mal wieder aus dem Staub gemacht hat“, gab Akira zurück und ging vor die Tür, man merkte, dass bald der Sommer vor der Tür stand, es war angenehm warm. Sie schloss die hözerne tür und sah nach der Wäsche, die würde wohl noch ein Weilchen braucen, dann goss sie eben ihre kleinen kräutertöpfe. Als sie damit fertig war, ließ sie sich auf der Versandbox nieder und sah ihren beiden Vögeln zu wie sie frühlich im see planschten, die schienen echt fröhlich zu sein. >Es will mir immer noch nicht in meinen Kopf gehen, warum mich diese Frau, die mich doch überhaupt nicht kennt, mich darum gebeten hat, auf ihr Kind zu achten… ich konnte es spüren, ihre Bitte war aufrichtig, ihr Herz schwer über die Tatsache, dass sie nicht dazu in der Lage ist und auch darüber bestürzt, dass sie nichts gegen diese Krankheit ausrichten kann. Ich habe zugesagt auch wenn ich nicht weiß, wie ich es eigentlich anstellen soll, ein wenig auf Vivian aufzupassen, ich habe doch keine Ahnung davon und ich denke auch dass der Bürgermeister und sein Sohn sich gut um das Mädchen kümmern. Außerdem bin ich ja, was den normalen menschlichen Alltag angeht ziemlich unbeholfen, ich lebe jetzt so, dass ich mich selbst versorgen kann, aber eine wirkliche Arbeit habe ich immer noch nicht, ich weiß einfach nicht, worin ich gut bin. Ich bin nur irgendwie glücklich darüber, dass ich mir jetzt ein Telefon leisten konnte, ich finde dieses Ding echt praktisch und ich kann es auch bedienen, ich verstehe nur nicht, warum Luke immer noch jeden Abend vorbeikommt, er kann mich doch einfach anrufen, aber vermutlich liegt es auf dem Weg. Chase sagte mir, dass er immer zu ihnen in die Bar kommt seit Celine dort arbeiten, die menschliche Gefühlswelt wird mir wohl immer ein rätsel bleiben, auch die von… auch seine, tat er das denn wirklich aus Zuneigung? Aber er verhält sich nicht anders als sonst, ich denke ich sollte gar nicht auf das Gerde der beiden Erntewichtel hören…<, hing Akira ihren Gedanken nach, die Sonne wärmte sie angenehm dabei. „Oh, da kommt wer…“, vernahm sie es von Finn, er zeigte auf den unteren Weg, da kam wirklich jemand entlang gelaufen, es war die neue Bewohnerin dieser Insel. „Vivian, wo willst du denn so eilig hin?“, erkundigte die Blonde sich, das Mädchen mit den gut acht Jahren kam zu ihr hinauf. „Ich will nicht mehr bei denen bleiben, die machen mich noch verrückt! Onkel Hamminger möchte mir ständig einreden, dass Kartoffeln lecker sind und Gill nervt mich, dass ich mehr lesen und lernen soll, das will ich aber nicht. Es reicht schon, wenn ich ihn vormittags als Lehrer aushalen muss, aber wenn die Schule aus ist soll er mich in Frieden lassen und so kann man in diesem Kaff doch gar nichs machen, ich will wieder in die Stadt wo ich herkomme. Schräge Tante, was machst du denn den ganzen Tag?“, beschwerte sie die Kleine, mittlerweile verbesserte Akira sie gar nicht mehr, dann war sie eben die „schräge Tante“, irgendwann würde ihr die Bezeichnung bestimmt zu blöd werden. „Ich arbeite…“ „Ach und was? Ich sehe dich immer nur in der Stadt herumlaufen, was bist du denn von Beruf? Bist du Farmerin? Onkel hat gesagt, du würdest was auf dem Feld da ansetzen… oh, ist das da Katzenminze?“ Vivian lief zum acker rüber wo die kräftigen rosa Blumen blühten, sie hatte wohl auch enen Fabel für diese Farbe. „Ja, wenn die aufgeblüht sind, kommt die erste Sommersaat in die erde, Tomaten und mais brauchen etwas länger zum wachsen… ich habe eigentlich keinen Beruf gelernt, ich bin noch nicht sehr lange hier“, gab Akira zurück und ließ sich neben Vivian nieder, das Feld war ja von einer angenehm eichen Wiese eingesäumt, Vivan sah sie skeptisch an. „Echt jetzt? Das ist eigenartig, jeder Erwachsene hat einen Beruf, warum du nichtß immer wenn ich Gill frage, dann gibt er mir keine richtige Antwort und onkel redet von allem anderen nur nicht von dem, was ich wissen will… ich wusste schon, warum ich bei Mama bleiben wollte, aber die hat mich ja einfach hier abgegeben.“ „Ja, aber auch aus gutem Grund… ich kenn solche Behandlungszentren nicht, aber ich denke es ist kein Ort für ein Kind“, erwiderte die Älter, Vivian schnaubte ein wenig und zog auf dem Ackerboden kleine Kreise. „Das schon, aber die halten mich doch alle für dumm, ich weiß doch genau, wie krank Mama eigentlich ist und ich habe es gehört… wie sie mit dem Arzt geredet hat, die können ihr nicht mehr helfen und deshalb möchte ich noch mehr bei ihr sein, sie ist doch meine Mama und sie lässt mich lieber hier ganz allein in so einer langweiligen Stadt wo es nicht mal eine Spielhalle oder Einkaufszentren gibt, hier gibt es nur einen kleiderladen, das ist doch der blanke Horror.“ Als Vivian darauf keine Antwort bekam sah sie wieder zu ihrer schrägen Tante und stellte erstaunt fest, dass diese in einem kleinen Buch blätterte, sie sah auf den Einband. „Ein Lexikon? Tante, hörst du mir überhaupt zu?“ „ja, eben weil ich dir zuhöre… ach ja, da ist es: Einkaufszentrum… willst du dir das wirklich antun? Reichen dir nicht die Menschen, die ohnehin schon auf dieser insel herumlaufen? So viele auf einen Haufen sind doch furchtbar. Oh, ich vergaß, du bist ja…“, Akira stockte, Vivian war verwirrt. „Ich bin was?“ „Ach, vergiss meine Aussage einfach…“, beschwichtigte Akira sie, Vivian wollte zwar erneut fragen aber da kam ihr ein anderes mädchen dazwischen. !HUHU Akira!“ Claire kam ihnen vom Bergpfad her entgegengerannt und blieb keuchend neben den beiden stehen und leiß sich ins Gras vfallen, sie war völlig außer Atem. „Hallo Clair, bist du auf der Flucht?“, erkundigte Akira sich, Claire schütelte heftig den Kopf. „Nö, aber heute wollte ich nicht oben spielen, Hausaufgaben habe ich ja gerade gemacht. Bo hat keine Zeit und so wollte ich dich besuchen, du bist so selten bei mir, du warst schon lange nicht mehr in der mine“, erzählte die Kleine und fiel der Blonden um den Hals, Akira lächelte ewas. „Tut mir Leid, aber zurzeit feile ich an meinen Angelkünsten und die Dunkelheit in der Mine mag ich immer noch nicht.“ „Och, dann bist du jetzt mehr bei Paolo als bei mir? Das ist ja fies, was macht ihr gerade? Vivian, willst du mi mir zur Horn – Ranch? Die haben so süße Tiere“, schlug Claire dem blonden Mädchen vor, diese verneinte jedoch. „Nein, da werde ich ja ganz dreckig und rieche dann nach Stall, Mädchen sollten hübsch und ordentlich angezogen sein. Sieh dir die schräge Tante an, die hat auch hübsche Sachen an.“ Claire musste grinsen. „Ja, aber Aki – chan hatte vorher ganz andere Sachen an, aber so gefällt sie mir auch viel besser. Du hättest mal den schwarzen Fetzen sehen sollen, in dem sie herumgelaufen ist, gut dass du seit dem Unfall jetzt was Ordentliches anhast. So schlecht sind Menschenkleider auch nicht, nicht wahr, Aki –chan?“, kam es fröhlich von Claire, Akira seufzte. „Ich fand meinen Umhang sehr praktisch, aber Irene hat ihn weggeschmissen…“ Vivian war noch immer über ein anderes Wort verwirrt. „Menschenkleidung?“, wiederholte sie, Clair nickte heftig. „Klar, ha dir denn noch keiner gesagt, dass Akira gar kein Mensch sondern eine Göttin ist? Deshalb ist sie so wahnsinnig stark, sogar noch stärker als mein Cousin Owen und die Tiere verstehen, was sie ihnen sagt. Und beim Blütenfest hat sie die Kirschblüten so schön fliegen lassen, ich habe es genau gesehen…“, bestätigte Clair, Akira sah zu der jüngeren. „Du hast es gesehen?“, kam es verwundert von ihr, die Angesprochene nickte heftig. „Ja klar und Paolo auch, wir wollten eigentlich zu dir gehen, da haben wir aber gesehen, dass du dich mit Gill unterhältst und dann haben deine Haare geleuchtet und auf einmal waren da die ganzen Blüten, das war so schön… machst du das nächstes Jahr wieder?“, „Ich weiß nicht einmal, wie ich das dieses Jahr angestellt habe…“, gab Akira zurück, da bemerkten sie, dass Vivian aufgestanden war und die beiden ungläubig ansah. „ach und das soll ich glauben? Wenn du wirklich eine Göttin bist, warum bist du dann hier und nicht im Himmel wo Götter normalerweise sein sollen und warum kann ich dich sehen? Ich glaube euch nicht, ihr seid ja total irre, Götter gibt es überhaupt nicht, das redet man uns doch nur ein, damit wir jede Woche in die Kirche rennen und fleißig beten. Wenn du wirklich eine wärst, dann hättest du meiner Mama geholfen, dass es ihr besser geht, aber du tust gar nichts also bist du keine Göttin… du bist keine schräge Tante, du bist eine Lügnerin!“, kam es aufgebracht von dem mädchen, Akira konnte es genau spüren wie nun wieder Wut und Verzweiflung in der Kleinen hochstiegen und auch Tränen in ihren Augenwinkeln glitzerten, doch sie konnte nichts dagegen tun, dazu reichte ihre Macht bei weitem nicht aus, sie besaß doch nur noch ihr Götterkraft… „Vivian, es reicht!“, Die drei drehten sich um, Gill war bei den drei Grazien erschienen, Vivian sah ihn böse an. „Das hast du mir nicht zu sagen, glaubst du ihr etwa auch? Dann bist du aber ziemlich doof!“ „Vergreif dich nicht so im Ton junge Dame und was Akira angeht… akzeptiere die Tattsache, dass sie eine Göttin ist, denn so ist es nun einmal auch wenn man auf den ersten Blick keinen Unterschied zu uns Menschen erkennt. Außerdem hast du kein Recht über sie zu urteilen, sie besitzt ohnehin nicht ihre volle Kraft“, taelte der weißhaarige sie, die Kleine verzog das Gesicht, da hörte sie Akiras Stimme. „Ich weiß nicht, welches Bild du von Göttern hast, aber… sie sind nicht allmächtig. Nicht einmal der Erntekönig könnte einfach so Menschen von schweren Krankheiten heilen. Ein Schnitt oder vielleicht ein Bruch, okay, das ginge mit Heilkraft, aber nicht solche Erkrankungen. Götter wachen über das, was sie zu beschützen haben, nicht mehr und nicht weniger… ich bin einst in Ungnade gefallen und habe meine vollständige Götterwürde nie erhalten, beschämend aber ich kann nichts daran ändern. Ich bin hier, weil die Erntegöttin nach mir gebeten hat, zuvor war ich in einem Verlies, deshalb habe ich weder Beruf noch Ausbildung und vor allem keine Familie… natürlich musst du mir nicht glauben, das ist dein gutes Recht, aber es ist die Wahrheit, die anderen Menschen hier haben es akzeptiert“, erklärte akira, wieder einmal wusste Vivian nicht, was sie sagen sollte, stumm liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Claire löste sich von Akira und kam zu vivian und nahm ihre Hände. „Wen doch nicht, glaub mir, wenn Aki – chan was machen könnte, dann würde sie das auch tun, das weiß ich einfach… aber sag mal, auch wenn sie kein Mensch ist, so magst du deine schräge Tante doch trotzdem oder? Du konntest dir doch vorher schon denken, dass sie anders ist, immerhin hat sie einen Pinguin als Haustier… magst du nicht vielleicht doch mit zu Lena und den tieren kommen? Das gefällt dir bestimmt, da bist du gleich wieder fröhlich“ Vivian nickte langsam, es stimmte ja, sie mochte Akira, egal was sie war. Nachdem sie sich die Tränen weggewischt hatte, schleifte Claire sie auch schon Richtung Flöten – Felder, die beiden Älteren sahen ihnen nach. „Es ist wirklich hart für sie…“, meinte Akira leise, Gill nickte zustimmend. „Ja, ich hoffe, der Zirkus wird sie ein wenig aufheitern.“ „Zirkus? Was ist denn das?“, fragte Akira und sah in seine hellblauen Augen. „Ich frage mich ernsthaft, warum ich mich überhaupt noch über deine Unwissenheit wundere, natürlich kannst du das nicht wissen… also, bei einem Zierkus da sitz man in einem großen Zelt und sieh sich eine Vorstellung mit vielen verschiedenen Tieren und Artisten an, das ist sehr lustig und gefäll zwar vor allem aber nicht nur den Kindern, Erwachsene sind auch ganz begeistert davon. Begleite uns doch, da wirst Tiere sehen die bei uns nicht leben, so wie Löwen und Elefanten“, lud gill die Blonde ein, sie überlegte kurz. „Ja, das hört sich interessant an und der kleine Quälgeist auf meiner Schulter will das sicher auch sehen, nicht wahr Finn?“ „Nenn mich nicht immer Quälgeist, ich bin ein Erntewichtel und bald ein bestimmt ganz großer und starker, zumindest mit Nerven aus Stal, muss man ja bei dir haben Akira… aber ich bin mir sicher, diesem traurigen Mädchen wird es bestimmt auch gefallen, es bringt sie wieder ein wenig auf andere Gedanken. Es muss wirklich hart für sie sein, weg von ihrer Mama und so wie hier scheint sie in ihrer Heimat auch nicht gelebt zu haben…“, kam es von Finn, Akira seufzte etwas. „Ich kann sie verstehen, aber sie hat ein starkes Herz und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Si weiß sich vermutlich momentan nicht anders zu helfen als auf alles so aufbrausend zu reagieren…“, Der Weißhaarige nickte, da hatte Akira gar nicht mal so Unrecht. „Ja, Tantchen wollte uns zwar einreden, dass sie in der Klinik behandelt wird, aber man sah es ihr an, dass sie nur ihre Leiden ein wenig lindern können, bald wird sie vermutlich genauso schwach sein wie meine Mutter damals, aber sie will unter keinen umständen, dass Vivian sie so sieht. Wenn sie von uns geht, dann soll ihre Tochter sie fröhlich lächelnd in Erinnerung behalten, doch den Schmerz wird es trotzdem nicht lindern. In dem Fall kannst du froh sein, dass du keine Familie hast, da widerfährt dir dieser Schmerz des Verlustes nicht.“, erwiderte Gill, doch bei diesen Worten hatte sich Airas Gesichtsausdruck verändert, ihre Augen sahen aus, als wäre sie gerade ganz woanders… „Daddy, wird Mami wirklich nie mehr aufwachen? Das, das…“ „Ja Dad, das kann gar nicht sein, heute Mittag war sie doch noch ganz gesund, sie steht bestimmt gleich wieder auf!“ „Tut ir Leid Kinder, aber eure Mutter wird nie mehr aufwachen, es tut mir so unendlich Leid.. Ich wünschte, es wäre nicht so…“ „Akira! Alles in Ordnung? Geht es dir nicht gut?!“ „Huh?“ Die Angesprochene sah in das besorgte Gesicht des Weißhaarigen, schon wieder so ein merkwürdiger Traum? Sie fasste sich an den Kopf. „Was ist denn los? Warum liege ich auf dem Boden?“, kam es fragend von der Blonden, Gill seufzte erleichtert auf, sie war wieder bei Bewustsein. Er lockerte den Griff an ihren schmalen Schultern, an denen er sie gerade noch wachgerüttelt hatte und strich sich kur durchs Haar. „Das sollte ich wohl eher dich fragen, auf einmal werden deine Augen ganz glasig und dann kippst du mir einfach seitlich weg. Fehlt dir etwas, hast du das öfter?“ Akira schüttelte den Kopf, nein, tagsüber hatte sie dies für gewöhnlich nicht. „Nein, es ist so eigenartig… auf einmal tauchen wieder so gedankliche Brocken auf, aber für einen Traum fühlen sie sich zu real an. Auf der anderen Seite kann es aber keine echte Erinnerung sein, weil…“, die Blonde stockte, während Gill ihr auf die Beine half und mit ihr Richtung Haus aufbrach, er fragte nach: „Weshalb nicht? Es wäre doch gut wenn du dich an etwas erinnern könntest… sag bitte Becheid wenn dir wieder schwindelig wird, du bist ganz blass.“ „Das kann aber nicht sein, weil ich… weil ich als Göttin keine Familie haben kann. Weder einen Vater noch eine Mutter und auch keinen Bruder und in diesen Fragmenten lebten zumindest der Vater und der Bruder noch, aber diese Stimme… diese Mädchenstimme klang so nach meiner, aber es ist trotzdem unmöglich“, erklärte Akira und sah in die immer noch besorgten blauen Augen des Weißhaarigen. „Und wenn es doch möglich ist? Vielleicht bist du ja doch mal in einer Familie gewesen als du jünger warst, es muss ja nicht heißen, dass die Personen von denen du da sprichst Blutsverwandte waren… aber jetzt ist es vermutlich besser, wenn du dich eine Weile ausruhst, du zitterst immer noch leicht.“ „Was? Nein, das wird gleich wieder, da muss ich mich nicht extra hinlegen, außerdem habe ich noch Arbeit zu erledigen, kommt nicht in Frage. Und was du da gerade gesagt hast: es macht doch gar keinen Sinn, warum hätte ich bie fremden Leuten leben sollen? Das müssten dann ja wohl Menschen gewesen sein, das glaube ich nicht“, widersprach Akira ihm, Gill seufzte tief, warum konnte diese Frau denn nicht ein einziges Mal auf ihn hören? Er sah zu Finn, der auch nervös vor den beiden herumschwebe. „Finn, kümmerst du dich bitte darum, dass Perry und Daryl in den stall kommen? Es soll in der Nacht gewitter geben und vor allem für die Ente ist es nicht gut wenn sie da draußen ist, ich kümmere mich um Akira.“ „Kein Problem, wenn ich Daryl überrede kommt Perry automatisch mit, aber er ist immer so stur und hört nicht auf mich, das hat er von akira Ich hoffe für dich, du hast mit ihr mehr Glück, bei mir tut sie immer das Gegenteil“, erwiederte der kleine Erntewichtel und verließ das Haus, während Akira und Gill immer noch im Wohnraum standen, die Blonde jedoch wollte partout nicht ins Bett. „Mir geht es gut…“ „Akira bitte, ich habe zurzeit schon eine weibliche Person zu Hause die mich um den Verstand bringt, sei du bitte etwas umgänglicher. Ich will dich ja nicht ärgern sondern ich mache mir Sorgen um dich und nebenbei werde ich dich nicht loslassen bis du nachgibst“, versuchte Gill an ihre Vernnft zu appelllieren und gab seine Arme um sie, die Blonde war perplex, warum tat er das? „Du bist und bleibst ein sturer Mensch und lass mich jetzt gehen, ich muss mich um die Wäsche kümmern. Für gewöhnlich habe ich diese eigenartigen Erinnerung nur wenn ich nach einem ungewöhnlichen ereignis schlafe, das ist sehr selten…“ „Wie oft denn noch Akira? Ich mache mir Sorgen um dich, bei den vielen unvernünftigen und gefährlichen Dingen die du sonst immer anstellst möchte ich wenigstens jetzt, dass du dich schonst, dich wenigstens ein bisschen ausruhst…“ Bei diesen Worten drückte er die Kleinere noch näher zu sich, sie konnte die Wärme die von seinen Körper ausging deutlich spüren, es war… >…so schön… warm… ich bin…<, dachte sie noch, doch dann schlos sie ihre Agen. Da Gill keine Widerworte mehr von ihr hörte, sah er nach unten und stellte erstaunt fest, dass Akira eingeschlafen war, ein Lächeln huschte über seine Lippen. „Von wegen alles in Ordnung… schlaf gut du sture Göttin.“ Mit diesen Worten legte er sie sanft aufs Bett, wenn sie schlief war sie ja wirklich pflegeleicht… Fortsetzung folgt LadySeri -chan Kapitel 12: Summertime in pink... --------------------------------- 13. Summertime in pink „Yahoo! Ist heute nicht ein toller Tag? Bei so viel Sonne werden die Lebensgeister erst richtig wach, findest du nicht auch Akira?“, kam es einige Tage später gut gelaunt von Luke, Akira nickte. „Ja, ich mag es warm aber es kommt doch ein wenig plötzlich. Ist das normal beim Jahreszeitenwechsel hier in Harmonika? Oh Luke, pass auf, da…“ „Autsch!“ „Zu späte, ich wollte sagen da ist ein Ast, duck dich“, meinte die Blonde während der Blauhaarige sich schmerzend die Stirn rieb, warum achtete er auch nie auf den Weg? „Immer dasselbe… ja, wenn der Sommer kommt dann gleich mit voller Kraft. Warum begleitest du mich noch mal? Hab es vergessen“, erwiderte er, Akira schüttelte etwas den Kopd, warum überraschte sie sein Verhalten nur immer noch? Mittlerweile sollte sie den Tischler doch kennen, er dachte während der Arbeitszeit doch nur an sein Holz und vor allem seine Axt.. „Weil mich dein Vater darum gebeten hat, deshalb. Vorige Woche hast du dich so schlimm verirrt dass Karl dich am Abend suchen musste und er braucht dich aber heute Nachmittag wieder weil ihr die neue Theke in der Bar noch aufstellen müst.“ „Ah ja, jetzt fällt es mir wieder ein… jetzt ist doch bald das Sommerfest, hast du schon fleißig für den Angelwettbewerb geübt? Ich angle oft beim Wasserrad oben bei uns, ich freue mich schon tatal darauf“, wechselte Luke das Thema während sie ihren Weg fortsetzten, es dauerte ein wenig bis sie zu den brauchbaren Bäumen kamen. „Na ja, ich bin zumindest besser geworden, ich kann es mir immerhin aussuchen wo ich angle, meistens jedoch unten am Strand. Wenn ich im Teich angle meint Parceval immer er kriegt alles als Futter. Ich habe jetzt jedoch viel Beschäftigung mit meinen Pflanzen, bei der Hitze muss ich sie mehrmals täglich gießen und Vivian kommt auch fast täglich vorbei…“ „Ja das Mädel hat es nicht leicht und ich glaube Gill ist auch ganz schön streng zu ihr, ist ja immerhin Lehrer. Celine hat mir erzählt dass du dich ziemlich oft mit ihm triffst, was ist denn so toll an ihm?“ Goldene Augen blickten in ihre hellblauen, doch Akira wusste nicht so recht, was sie antworten sollte, ein Schulterzucken war ihre Reaktion. „Toll? Ich denke der Begriff passt nicht, er ist ein Mensch wie jeder andere auch.“ „Ja ne ist klar… sag mal Akira, kannst du es dir nicht vorstellen mit einem Menschen zurammen zu leben? Ich meine so richtig…“ „Ich lebe doch schon unter Menschen und das ist alles andere als leicht, ihr habt so komplizierte Gefühle und alles, aber diese wunderbar süßen Himbeergerichte machen einiges wieder wett. Ich mag auch die Pilzgerichte, die es im Gasthaus gibt, aber vor Pilzragout habe ich Angst, wenn man das so nennen kann. Es it so, als würde mich etwas davon abhalten, es zu probieren“, gab Akira zurück, das war zwar nicht ganz das, was Luke gemeint hatte, aber die Sahe mit dem Pilzragout konnte er ein wenig nachvollziehen. „Ja, da kann man nicht genug aufpassen, früher gab es das oft bei uns, aber weißt du, meine Mum starb an einem Pizragout. Sie hatte inen Knollenblätterpilz mit einem Champignon verwechselt, das hat mir zumindest Dad damals so erzählt und die sehen sich wirklich ähnlich wenn der giftige Pilz noch jung ist. Das war so schlimm damals für uns, ich war noch ziemlich jung, aber irgendwie hat Dad weiter gemcht und aus mir ist ja auch ein guter Tischler geworden und ein Meister der Axt obendrein. Beeindruckend, nicht wahr?“ „Ja, aber der Meister sollte wirklich auf den Weg achten, da ist ein – „ „AUA!“ „ – Baum, kein Wunder, dass du ständig Kratzer und Pflaster hast. Heute wird wohl noch eine rote Stirn dazu kommen…“ „Kristina, bist du dir wirklich sicher, dass man so etwas af einem Fest trägt?“, erkundigte Akira sich vorsichtig einen Tag vor dm Fest bei der Schneiderin, die Angesprochene nckte mit einem Schmunzeln. „Ja, es findet doch am Strand statt und bei den Temperaturen wirst du doch bestimmt schwimmen wollen, oder? Da trägt man einen Badeanzug oder einen Bikini, wir haben hier ganz viele Modell… mal sehen, was am Besten zu dir passt“, überlegte sie, da hörten die beiden eine weitere Person hinter sich. „Na den hier, ganz klar!“ Akira drehte sich um, wer war das? „Ah schwesterherz, bist du schon fertig mit auspacken? Dann kann ich dir ja Akira vorstellen… Akira, das ist meine jüngere Schwester Linda. Sie ist nach harmonika gekommen weil Julius und ich ja bald heiraten und da will sie mir bei den Vorbereitungen helfen. Und sie hat ein tolles Händchen für Mode, sie kann dich bestimmt noch besser als ich beraten. Weißt du, ich kann zwar besser schneidern als Linda, aber sie ist besser beim Verkauf und der Beratung wie du sehen kannst. Sie hat mir auch ganz viele neue Schnittmuster mitgebracht“, atellte Kristina die junge Frau mit den kräftigen blauen Augn und der üppigen rosa Haarmähne vor, sie trug ein gelbes Sommerkleid un ihre Haare waren mit Blumen verziert. „Ach, du bist Akiraß Meine Schwester hat mir schon so viel von dir erzählt… wir trinken dann alle einen schönen süßen Tee und dazu ein leckeres Stück Kuchen, ich will alles von dir wissen, aber zuerst… der hier ist absolut perfekt für dich!, kam es vergnügt von Linda. „Aber Linda, Akira hat am Rücken…“, wollte Kristina ihre bedenken äußern, doch die Jüngere wollte sich davon nicht abhalten lassen und händigte Akira besagtes Badeteil aus. „Bist du dir sicher Linda“, vergewissterte sich die Blonde, ein hefites Nicken war die Antwort, also bezahlte Akira nd fand sich einige Momente später im Esszimmer der beiden Schwestern wieder und wie sich Akira gedacht hatte, war Linda genauso redselig wie Maya, doch bei ihr drehte sich nicht alles um essen sondern um Kleider und Stoffe und all diese Dinge. Da Akira nun eindlich Gefallen an den menschlichen Kleidungsstücken gefunden hatte, war es auch spannend der Jüngeren Gehör zu schenken… Am Abend machte Gill noch eine runde durch die Stadt, da war es nicht mehr so heiß, doch weit sollte er nickt kommen, da traf er eine alte bekannte wieder, auch sie erblickte ihn. „Lange nicht gesehen Gill…“ „Linda…“, kam es von ihm, so sonderlich begeistert war er jetzt nicht, sie wieder zu sehen. „Ja, live und in Farbe. Jetzt sieh mich nicht so entgeistert an, war doch klar dass ich wieder auf die insel komme wenn meine Schwester bald heiratet. In meiner Abwesenheit hat sich hier einiges geändert habe ich gehört“, meinte die Rosahaarige und lehnte sich am Brückengländer bei der Schneiderei ein und sah auf den Ozean, Gill nickte. „Ja, das Meer und das Feuer sind wieder bei ihrer alten Kraft und der Stadt geht es wieder ein wenig besser, immerhin hat der Schiffsverkehr wieder eingesetzt, das ist sehr vorteilhaft“, erwiderte er, Linda seufzte. „War ja klar, dass du das erzählst, das bist ja so typisch du. Ich rede eher von den neuen Leuten hier, aber ist ja auch egal, ich habe schon eine neue Freundin hier gefunden, sie mag rosa genau so wie ich auch… du wolltest mich nicht wirklich wegen damals sehen, oder?“ „Nun ja…“ „Dachte ich mir, aber keine Sorge Gill, ich bin über dich hinweg. Du hast mi damals eine klare Absage erteilt, es war gut, dass ich wegen meines Studiums weggezogen bin, ich habe jemand anderen kennen gelernt der meine Gefühle erwidert, ich bin verlobt.. Siehst du den schönen Ring? Er hat extra einen rosa Diamanten einsetzen lassen, dabei sind die so selten“ Stolz präsentierte Linda das Schmuckstück, der Weißhaarige nickte. „Meinen Glückwunsch, ist dein Verlobter auch hier?“ Nun war dem Weißhaarigen wirklich wieder etwas wohler, er wusste ja nicht, ob Linda nicht doch noch etwas für ihn empfand und das hätte er jetzt nicht wirklich brauchen können. „Nein, mein Herzchen kommt erst am tag vor der Hochzeit, er ist shr mit dem Familienunternehen beschäftigt, sie haben eine Modefirma und da muss man immer am Ball bleiben, er ist Modedesigner, perfekt für mich. Und was ist mit dir? Immer noch single?“ Linda sah zu ihm hoch, er nickte stumm. „In deinem Büchern wirst du deine Traumfrau auch nicht finden oder erwartest du ernsthalft, dass sie eines tages vom Himmerl fällt? Entschuldige, aber du kennst mich ja, ich habe noch nie ein Blatt vor den mund genommen“, „Hier in Harmonika geschehen in den letzten Wochen so einige Dinge, die man nicht glauben würde, sähe man sie nicht mit eigenen Augen… ich denke ich gehe jetzt besser, morgen wird ein anstrengender Tag, bis morgen“, verabschiedete sich der Mann mit den hellblauen Augen von Linda, diese sah ihm ein wenig verwirrt hinterher, so etwas hätte er früher doch nicht gesagt… „Oh Akira, du siehst ja sooo süß aus, der Bikini steht dir total super, ich habe es dir doch gesagt. Was hältst du von meinem? Rosa mit einer kleinen Erdbeere, niedlich nicht?“, kam es am nächsten Tag lautstark von Linda, während sie die Blonde begutachtete, sie nickte. „Ja, ich mag die Farbe, rosa ist schön, meines ist ein wenig kräftiger… ich frage mich nur schon seit gestern warum die weiße Katze auf meinem eine Haarschleife trägt…“ Darüber musste Linda lautstark lachen, ihre neue Freundin war ja echt witzig, auch Kristina musste schmunzeln, sie hatte sich für einen blau – karierten Badeanzug entschieden. „Na klar, du kennst Hello Kitty wahrscheinlich nicht, das ist gerade total in… oh da ist Julius, ich äh…“, begann die Blauhaarige, Linda ab ihr einen Schubs. „Na geh schon zu denem verlobten und gib ihm ein Küsschen, sei doch nicht so schüchern. Jetzt ist es ja offiziell, dass ihr zusammen seid. Meiner müsst da nicht so lange darauf warten, hi hi.“ Kristina ging zu julius an den Pier, doch lange blieben die beiden frauen nicht allein, Jin gesellte sich zu ihnen. „Hallo ihr beiden, ich hoffe, ihr habt nicht auf die Sonnencreme vergessen, es wird heute sehr heiß und sonnig werden. Ihr wollt euch doch keinen Sonnenband holen, oder? Übrigens Akira, deine Narbe scheint sehr gut verheilt zu sein, das freut mich“, wandte er sich an die beiden, Akira nickte. „Danke, ich habe die Salbe genommen die Irene mir verschrieben hat… aber was ist Sonnencreme?“ „echt, du weißt nicht, was das ist? Warte, ich leih dir meine, mitkommen!“, kam es überrascht von Linda, so schnell konnte der Doktor gar nicht scheune wie die Rosahaarige Akira weggezerrt hatte, er schmunzelte leicht. „Da scheinen sich ja die richtigen gefunden zu haben, Linda und die junge Dame könnten unterschiedlicher nicht sein, aber ich denke die Vorliebe zu Rosa macht dies wieder wett, erstanlich, nicht wahr?“ „Ja Großmutter, aber es überrascht mich eher wenig. Egal wen Akira auch trifft, sie wird von allen gemocht und sie gibt sich große Mühe. Als sie mir neulich in der Praxis ausgeholfen hat weil dein Rückenleiden mal wieder so stark war, da war sie mir schon eine große Hilfe, auch wenn mir schien, dass sie meinen medizinischem Gerät nicht über dem Weg traut.“ „Bei dir ist sie zahmer mein lieber Enkel, als sie zu uns kam brauchte ich etwas gegen Kopfschmerzen, so sehr hat sie mich angestrengt und ich bin wirklich froh, dass sie mich vertreten hat, sonst hat das ja Ilka öfter gemacht…“ „Ruth sagte ir, dass Ilka bald wieder kommen würde, da sie Saatgut für nährstoffarmen Boden gefunden hätte, ich freue mich auf ihre Rckkehr“, erwiderte der schwarzhaarige Arzt, seine Großmutter musste schmunzeln. „Na dann sieh aber zu, dass sie sie nicht noch einmal gehen lässt. Im Beruf handelst du immer sofort doch wenn es um die Frau deines Herzens geht bist du ziemlich langsam…“ „großmutter, bitte…“, kam es von Jin, doch irgendwie hatte sie ja recht, bei Ilka wartete er wirklich schon viel zu lange zu, doch diesen Gedanken schob er beiseite, da er Claire davon abhalten wollte von einem der Felsen am strand zu sprinen, das Wasser war an der Stelle viel zu sicht. Auch Hamminger kam nun zu den anderen bewohnern und eröffnete das Fest und der größte Teil verschwand danach sofort ins Wasser, es war einfach zu heiß, nur sein Sohn blieb in seinen üblichen Klamotten beim Fischerladen stehen und schimpfte vor sich hin. „Viel zu heiß, ich hasse diese Hitze…“, maulte er waährend er beobachtete wie seine Cousine fröhlich im Wasser herumplanschte und claire und Paolo nass spritzte, sie schien Spaß zu haben. „Na kein Wunder, dass dir heiß ist wenn du heute auch diesen warmen Pullunder anhast. Hast du etwa Angst vorm Wasser? Würde mich jetzt wundern wenn du nicht schwimmen könntest, das kann sogar ich, habe es schon ausprobiert, nur da werden die Haare immer so nass und dann strahlen sie nicht mehr so schön, das mag ich nicht, jetzt wo sie wieder ihre ursprüngliche Farbe haben“, konnte er es von der Seite her hören und erblickte Akira nun fertig eingecremt in ihrem kräftig rosa Bikini, mit so wenig Stoff am Leib hatte er sie noch nie gesehen, kaum merklich errötet er über diesen Anblick. Er wusste ja, dass sie einen schönen Körper hatte, sie kleidete sich sonst auch sehr feminin aber in diesem Badeoutfit kam er noch besser zur Geltung. „A – Akira?“ „Wer sonst, Mensch?“, gab sie zurück, Gill sammelte sich wieder. „Ich vertrage die pralle Sonne auf meiner Haut nicht, davon bekomme ich eine Sonnenallergie. Du solltest mit deinen hellen Haaren auch nicht zu lange in der Sonne sein, sonst bekommst du noch einen Sonnenstich.“ „ich tu jetzt einfach so als würde ich verstehen was du sagst… mir macht die Sonne nichts aus, ich mag die Wärme auf meiner Haut, in meinem Verlies war es so unangenehm kalt. Ich mag es zwar auch wenn es kühl ist, aber die Kälte von damals will ich nicht mehr spüren…. Nimmst du auch am Angelwettbewerb teil?“, entgegnete sie, während sich die beiden mit einem kühlen Getränk unter einen der Sonnenschirme Platz nahmen, Gill verneinte. „Nein, ich bin kein sonderlich guter Angler, dafür habe ich keine Geduld. Du wirst ja sicher teilnehmen, oft genug bist du ja mit Toby unterwegs…“ „Jetzt nicht so oft, er trifft sich öfter mit Lena, aber Paolo geht gerne mit mir fischen, Chase hat mir jetzt gezeigt wie man Sashimi macht, aber es sieh bei mir noch ziemlich unförmig aus. Es ist aber genießbar, Finn hat es probiert und lebt immer noch, es hat ihm sogar geschmeckt. Falls du ihn suchst, er ist bei der Erntegöttin und macht sich mit den anderen Wichteln einen schönen Tag… sag mal Mensch, du siehst heute noch genervter aus als seit Sommerbeginn, magst du den Sommer nicht?“, wollte die Blonde nun wissen, Gill seufzte etwas. „Nicht wirklich, es ist vor allem die Hitze, das macht meinem Körper zu schaffen. Liegt wohl daran, dass ich im Winter geboren wurde, am 2. Dezember um genau zu sein, merk dir das Datum, da erwarte ich für die angstrengende Zeit mit dir ein Geburtstagsgeschenk.“ „Hm, haben Götter auch so einen speziellen Tag?“, meinte Akira nun nachdenklich und sah mit dem Strohhalm ihres Drinks im mund gen Himmel, wie üblich hatte sie den letzen Teil von Gills Aussage ignoriert, irgendwann würde ihm wohl darüber mal der Kragen platzen. „Na das wird wohl der Tag sein an adem du erschaffen wurdest, aber an das wirst du dich wohl nicht erinnern können…“ „8. August“, unterbrach sie ihn, der Weißhaarige zog überrascht eine braue hoch. „Woher weißt du das?“ „ich weiß nicht, vielleicht will ich da auch nur Geburtstag haben, aber vielleicht ist das wirklich der tag an dem ich erschaffen wurde, das sagt mir einfach mein Gefühl… der Tag passt doch zu mir, findest du nicht?“ Ihre hellblauen Augen sahen in die seinen, natürlich nickte Gill, was sollte er auch sonst tun? „Wie du willst… mich verwundert es nur, dass du am selben Tag Geburtstag feiern willst wi Luke….“ „Das wusste ich gar nicht, er redet immer nur davon, dass er ein Sommertyp ist, aber seinen Geburtstag hat er nicht verraten. Dann habe ich am selben Tag wie er, geht das?“ „Natürlich geht das, wenn du da haben möchtest. Kann dir ja niemand verbeiten oder das Gegenteil beweisen…“ Dann aber gesellte Linda sich zu den beiden, in der Hand hielt sie einen weißen Lederball. „Habt ihr Lust auf eine Partie Volleyball? Du wahrscheinlich nicht Gill, du bewegst ja bist zum Feuerwerk nicht von deinem Sonnenschirm weg, aber Akira, du spielst doch mit oder? Maya und Kathy machen auch mit, das wird ein Spaß! Apropos, Gill hast du ihr überhaupt schon ein Kompliment für ihr niedliches Outfit gemacht? Wenn nicht, dann wird es aber mal Zeit Gill, eine hübsche Frau verdient das einfach…“ „Misch dich da nicht ein Linda“, war Gills knapper Kommentar, da meldest sich auch Akira wieder zu Wort. „Ich komme gleich, ich trinke nur noch diesen Honigmelonensaft aus, in ordnung?“ Linda nickte vergnügt und trommelte indes die anderen Mädchen zusammen. „Du kennst das Spiel doch gar nicht…“ „Das macht nichts, aber ich habe begriffen dass Feste dazu da sind, dass man sich amüsiert also tue ich das auch. Ich sehe später wieder vorbei, das hier ist ein guter Platz“, sagte Akira, Gill sah sich um, er mochte den Sonnenschirm vor allem deswegen weil er den Umstehenden die Sicht auf einen verdeckte n er so seine Ruhe hatte, dann aber erhob er sich kurz und sah in Akiras verwundertes Gesicht, wollte er jetzt etwa doch mitkommen? Doch das glaubte sie irgendwie nicht und als er sich kurz zu ihr beugte, sanft ihr Kinn umfasste, es anhob und ihr einen kurzen Kuss gab, noch viel weniger. Und wieder wusste sie nicht, weshalb er dies getan hatte, doch eigenartigerweise mochte sie es sogar. „Komm aber wirklich wieder, die Sonne kann tückisch sein…“, kam es leise und dennoch bestimmt von ihm, sie nickte nur stumm und lief dann zu den anderen Frauen, die Zeit bis zur Abenddämmerung verflog so wie im Flug… Mittlerweile war es zwar dunkel geworden, abgekühlt hatte es jedoch nicht und jetzt sollte der Abschluss des Festes folgen, das Feuerwerk. Akira stand am pier, auch die anderen Bewohner Harmonikas hatten sich pssende Plätze gesucht, sie war schon gespannt auf das Spektakel, da fühlte sie jemanden neben sich, es war Vivian. „Schräge Tante, warum stehst du hier so allein? Hast du kein Date wie die anderen Mädchen? Dann seh ich es mit dir an“, war der Kommentar der Kleinen, doch auch gill und Hminiger gesellten sich zu ihr und wie üblich tadelte der Weißhaarige seine Cousine für diese indiskrete Frage, Hamminger schüttelte darüber nur lachend den Kopf. Und wandte sich an die blonde, die das Gezanke mittlerweile auch nicht mehr wahrnahm, sie hatte sich daran gewöhnt „Akira kannst du dir das vorstellen? So geht das den ganzen Tag, die beiden sind wirklich wie Hund und Katz, aber na ja, sehen wir lieber aufs Meer, es geht gleich los.“ Und wie angekündigt begann nun die ersten Raketen zu explodieren und sie erfüllten den Nachthimmel mit kräftigen farben, Akira sah fasziniert nach oben. „Das ist wunderschön… wie das leuchtet…“, entwich es ihr leise, doch dann drifteten ihre Gedanken wieder ab… „Boah seht mal, so viele Farben, woher kommen die eigentlich alle? Ich glaube, da draußen sind ein paar große Fische, die die Raketen in die Luft spucken, oder nee - chan?“ „Ich weiß nicht, Warum sollten Fische das machen? Vielleicht doch ehr ein Wal aber warum ist keine dabei, die wie eine Himbeere aussieht? Die mag ich doch so gerne…“ „Mein Papa sagt, die werden von Booten gezündet und mein Papa muss das wissen, er weiß auch alles, er muss sich ja um die ganze Stadt kümmern, das werde ich auch mal…“ „Ob die Fische sich das Feuerwerk auch ansehen? Das gefällt ihnen bestimmt. Wenn ich morgen einen fische, frag ich ihn, vielleicht sagt er ja was, aber zuerst mal ein Nickerchen…“ „Kinder! Kommt vom pier weg, das ist gefährlich!“ „Aber Dad, wir sind doch so weit weg, wir passen schon auf! Siehst du? Noch so ein Stück, dann ist der Steg erst au –„ „PLATSCH!“ *prust* *prust* „…Igitt, ist das kalt…“ „Was habe ich gesagt junge? Kleines hilf mir mal…“ „Ja daddy, fischen wir nii – san aus dem Wasser! Wir brauchen Curry als Köder“ Akira schreckte hoch, schon wieder? Doch diesmal war sie nicht ohnmächtig geworden, sie stand noch neben den dreien, doch das Feuerwerk schien nun zu Ende zu sein. „Und schräge Tante, hat es dir gefallen? Oh du zitterst ja, ist dir kalt?“, wollte nun Vivian wissen und ergriff ihr Hand, Akira schüttelte den kopf, jedoch spürte sie genau den prüfenden Blick des Blauäugigen im Hinterkopf. „Ach, nein… aber das Feuerwerk war wirklich schön“, beschichtigte Akira das Mädchen, damit gab sie sich zufrieden, auch der Bürgermeister war glücklich, das zu hören. „Das freut mich, die Organisation ist immer sehr viel Arbeit, aber wenn ich höre, dass es den Leuten gefällt, dann war es das wert. Ich finde, es gehört einfach zum Sommerfest dazu und ich bin froh, dass mein Sohn es heuer auch mal wieder ansieht, nicht wahr Gill?“ „Dau weißt genau warum Vater, selbst jetzt ist diese Hitze unerträglich, außerdem bin ich mit der Farbwahl immer noch nicht ganz zufrieden, irgendwas fehlt und das macht mich noch mal verrückt!“, gab gill mit einem Schnauben zurück, Vivian kicherte etwas. „Das liegt aber nicht am Feuerwerk, das bist du auch so…“ „Du sollst nicht immer so frech sein…“ „Aber du hast Recht, es fehlt eine Farbe, ich habe so viele verschiedene gesehen, aber rosa fehlt, gibt es denn immer noch keine Raketen in der Farbe?“ Während der Bürgermeister grübelte ob es diesen Farbton nun gab, zog Gill Akira etwas zu sich, Vivian war mittlerweile zu den anderen Kindern gerannt und verabschiedete sich von ihnen, es war schon spät. „Akira, was meinst du mit „noch immer“? Hast du etwa schon einmal ein Feuerwerk gesehen?“, wollte er wissen, sie zuckte leicht mit den Schultern. „Vielleicht, ich htte nur vorhin wieder so einen eigenartigen Erinnerungsfetzen, da war auch ein Feuerwerk, deshalb…“, gab sie zurück, da konnte Gill die Wortwahl natürlich verstehen… Fortsetzung folgt LadySeri -chan Kapitel 13: Wind and feever... ------------------------------ 14. Wind and feever… Auch die nächsten Tage war es sehr heiß und das Thermometer war jenseits der 30°, einigen Bewohnern der Insel wie Luke und Celine war dieses Wetter gerade angenehm, doch es gab auch welche, denen es nicht so bekam. Auch Akira dachte schön langsam darüber nach, sich etwas leichtere Kleidung zu besorgen, doch da musste ihr erst das passende ins Auge fassen und so war sie auf dem Weg zu Coel, dem sie Bescheid sagen wollte, dass er bald das benötigte Maismehl erhalten würde, jedoch machte sie auf dem Weg die steinerne Straße rauf etwas stutzig. „Claire, solltest du um die Uhrzeit nicht in der Schule sein?“, fragte sie das Mädchen etwas erstaunt, diese kam vergnügt zu der Blonden. „Nö, Schule fällt heute aus, außerdem haben wir ab nächster Woche sowieso Ferien, aber lies den Zettel bei der Tür da, da steht es schwarz auf weiß! Der Lehrer ist verhindert, also haben wir frei… ich geh jetzt mit Paolo angeln, bis später!“, kam es von der fidelen Schülerin, Akira trat zur Tür und las den Zettel, tatsächlich. >Was heißt den wohl verhindert? Auch wenn sie nächste Woche Ferien haben, er besteht doch sonst auch darauf, dass der Unterricht stattfindet, ich sehe mal zu dem sturen Kerl<, dachte die Blauäugige und durchquerte den weißen Rosenbogen mit den kräftig blühenden roten und weißen Rosen und klopfte bei der Haustür. Sie erhielt zwar keine Antwort, da jedoch nicht verschlossen war, trat sie ein, sie sperrten sonst immer ab. In der Küche und im Wohnraum war niemand zu sehen, also versuchte Akira es bei Gills Zimmer, da erhielt sie ein schwaches „Herein“, als Antwort und sie kam der Aufforderung nach. Sie trat ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich, der Weißhaarige lag mit einem kühlen Lappen auf dem Kopf auf seinem für gewöhnlich nächtlichen Lager, er drehte seinen Kopf in Richtung das Besuchers. „Akira, was machst du denn hier?“, wollte er wissen, sie kam zu ihm an Bett, sie war es nicht gewöhnt, ihn zu sehen wenn es ihm nicht gut ging, ein ungewohntes Gefühl machte sich in ihr breit. War das Sorge? „Ich habe mich gewundert weil heute kein Unterricht ist, da wollte ich sehen warum du verhindert bist… bist du krank?“, erklärte sie ihm, er nahm den Lappen von seiner viel zu heißen Stirn. „Ja, ich habe einen Sonnenstich, es geht mir miserabel, aber da ich das jeden Sommer mindestens einmal habe, hat man mich gar nicht in der Klinik behalten, ich muss mich ja nur niederlegen, ich bin es ja schon gewöhnt…“ „Brauchst du was?“ Gill sah überrascht über diese Frage zu Akira, so etwas hörte er sonst nie von ihr, doch ein Blick verriet schon, dass sie die Situation so wie sie war nicht mochte und daran etwas ändern wollte, also nickte er kurz. „Könntest du den hier ins kalte Wasser geben? Es fühlt sich einfach besser an, wenn ich meine Stirn damit kühlen kann“, erwiderte er und hielt ihr den Lappen entgegen, sie nickte zur Bestätigung und kurz darauf legte sie ihm den nun wieder nassen Lappen auf die Stirn, er seufzte leicht auf. „Angenehm… aber sag mal, hast du nicht Arbeit zu Hause? „Ich habe heute morgen früher angefangen, da war es noch angenehm und die Sonne hat nicht so geleuchtet… ich habe den kleinen Quälgeist heute auch lieber zu Hause gelassen, er ist noch klein und wenn er mir umkippt kann ich nicht einfach in die Klinik gehen, also verbringt er deinen schönen schattigen Tag mit Daryl und Parceval, ich habe ihnen im Stall den Trog mi Wasser gefüllt, da können sie rumplanschen. Ich wollte eigentlich zu Coel und ihm Bescheid geben, dass ich morgen den ersten Mais ernte und es in der Wassermühle mahlen lasse, dann erst fahre ich auf die Tukaninsel und besorge den Hibiskus, er braucht die Blume unbedingt frisch, dabei hasse ich dieses Schiff so sehr… es schwankt und es gibt keinen festen Boden“, erklärte Akira und dachte missmutig an die bevorstehende Überfahrt. „Verstehe, aber kann dieser Zauberer nicht einfach selbst fahren? Er hat doch ohnehin den ganzen Tag Zeit. Manchmal frage ich mich ohnehin was er den lieben langen Tag macht…“ „Während ich die Blume besorge verarbeitet er das Maismehl, der Zauber ist sehr anspruchsvoll und die Vorbereitung selbst dauert einige Tage hat er mir gesagt, immerhin hat die Hexe auch einen sehr mächtigen Fluch angewandt… ich werde einfach Toby fragen ob er mich begleitet, letztes Mal hat es mir mit ihm auch gut gefallen“, erwiderte die Blonde, das passte ihm wiederum gar nicht, er schnaubte, Akira sah verwundert zu ihm. „Was hast du denn? Die Emotion kenne ich nicht“, wollte sie wissen, Gill drehte den Kopf zur Seite. „Warum ausgerechnet Toby?“ „Er ist Fischer und er mag Boote und er behält im Gegensatz zu mir sein Essen drinnen wenn wir von einer Welle zur nächsten schaukeln… ich finde du verhältst dich etwas eigenartig, hat dir Toby was getan? Fände ich unwahrscheinlich, das wäre ihm bestimmt zu anstrengend. Wie ich ihn kenne, macht er gerade ein Nickerchen auf dem Ladendach, sein Strohhut schützt ihn ja.“ „Nein das ist es nicht, aber du unternimmst so viel mit den anderen Männern hier in Harmonika, egal ob mit Luke oder Chase oder Toby, selbst mit Jin, das…“ Der Weißhaarige brach ab, soviel wollte er doch eigentlich gar nicht sagen, Akira musterte ihn einige Augenblicke, dann raufte sie sich verwirrt durchs Haar. „Du ärgerst dich und ich frage dich noch einmal warum? Mit Maya, Lena oder Linda treffe ich mich auch oft, darüber meckerst du auch nicht. Sowieso unverständlich warum es dich stört mit wem ich etwas unternehme, das ist bestimmt wieder diese menschliche Unlogik, wie soll ein Gott wie ich das denn begreifen?“ „Das sind ja auch Frauen…“, gab Gill zurück, Akira seufzte leicht, worauf wollte er denn nur hinaus? „Es ist mir egal ob Mann oder Frau, Mensch bleibt Mensch… aber wenn wir schon bei deinem eigenartigen Verhalten sind, dann sag mir doch bitte endlich, was es zu bedeuten hat wenn du mich küsst? Nach dem Blütenfest und jetzt auch wieder beim Strandfest, liegt das an den Feiertagen? Ich verstehe dein Verhalten nicht, immerhin sind wir nicht so wie die anderen Menschen, die dies tun, ich bin ja nicht einmal ein Mensch um genauer zu sein und das weißt du auch genau.“ Akira sah zu dem erkrankten Lehrer hinab, zuerst blieb er stumm, doch dann rang er sich doch zu einer Antwort durch. „Akira, es ist mir bewusst, was du bist und glaube mir, die anderen machen noch ganz andere Dinge miteinander, aber wie mir scheint ist es dir unangenehm, also werde ich es in Zukunft unterlassen. Ich benehme mich ohnehin ziemlich unvernünftig“ Akira fasste sich an die Stirn, allmählich bekam sie Kopfschmerzen, meistens wenn sie mi ihm über etwas redete. „Also wirklich, wenn ich bei dir mal wieder so tue als würde ich dir nicht zuhören und dir eine völlig andere Antwort gebe als die, die du haben willst, dann ist das normal, aber von dir bin ich das nicht gewohnt. Ich habe lediglich gesagt, dass ich es nicht verstehe, aber nicht, dass es mir unangenehm ist, ich will doch nur das Wieso wissen, nichts weiter…“, versuchte sie es erneut, Gill mustere sie einige Augenblick, dann erhob er sich zu Akiras Verwunderung von seinem Krankenlager und zog sie unerwartet zu sich aufs Bet. „Na wenn das so ist…“, kam es leise von ihm und schon senkten sich seine Lippen auf die ihren, doch diesmal energischer als sonst, dennoch ließ Akira es geschehen, auch, dass er sie seine Arme um sie gab und näher zu sich drückte, dann jedoch spürte sie, wie er ihre Bluse hochschob und seine Hand auf dem Rücken spürte. Woher hatte er denn auf einmal so viel Energie, zuerst hatte er sein Befinden doch mit dem Wort miserabel beschrieben und jetzt? Die Blonde löste den doch sehr innigen Kuss und sah in seine hellblauen Augen. „Die – dein Fieber…“, brache sie hervor, doch daran wollte der Weißhaarige gar nicht denken und der nächste Kuss folgte, doch wenige Augenblicke später büßte er seinen Tatendrang ein und sank ohnmächtig ins Bett zurück, Akira seufzte. „Von wegen ich höre nie auf dich, du bist ja auch nicht anders… herrje, seine Stirn glüht wieder, ich lege einen frischen Lappen auf und lass ihn schlafen“, beschloss Akira, nachdem sie seine Stirn gefühlt hatte, dann aber wartete sie solange bis vivian nach Hause kam und sie als Krankenschwester ablöste, Gill schlief wie ein Baby… „Wow nii- san, du glühst ja richtig… kein Wunder, dass daddy geschimpft hat.“ „Aber ich war doch gar nicht so lange in der Sonne, außerdem war doch Geburtstag…“ „Schon, aber Mami hat auch immer gesagt, dass du was auf dem Kopf tragen sollst, wenn es so heiß ist und die Sonne so scheint… schau, das tust du dir von jetzt an auf den Kopf?“ „Was ist den das nee – chan?“ „Ein Bandana oder so ähnlich, komisches Wort…“ „Yo, aber es sieht cool aus… was sagst du nee –chan, bin ich cool?“ „Der coolste Bruder von allen, aber tu es wieder runter damit ich den Lappen auf die Stirn geben kann, sonst verbrennst du mir…“ „Verdammte Hitze…“ „Ich habe j gesagt, ich fahr mit Toby hierher, aber der Herr musste ja unbedingt mitkommen, auf eine Tropeninsel, obwohl du die letzten beiden Tage im Bett verbracht hast. Das kratzt irgendwie an deinem Image von einem vernünftigen erwachsenen Menschen. Wenn du Luke wärst, dann wäre das ja nicht weiter verwunderlich, aber ausgerechnet der strenge Lehrer“, kam es trocken von Akira, Gill strich sich eine Haarsträhne zurück, er mochte Kritik nicht sonderlich und schon gar nicht, wenn Akira ausnahmsweise Recht hatte. „Da muss ich Akira ausnahmsweise zustimmen, du müsstest dich noch schonen Gill, aber ich kann dich ja verstehen, auf der Insel hier ist es so schön“, tadelte Finn den Größeren ein wenig, doch dann flog er glücklich hin und her, er war eben noch jung und sie kamen ja auch nicht oft auf die Tukaninsel, vor allem wegen Akiras geschädigtem Magen. „Ich habe mich erholt und wollte eben auch mal wieder die Insel besuchen“, war seine Ausrede, ein Seitenblick von Akira traf ihn. „Da es mir zu dumm ist, weiter nach dem wahren Grund zu fragen und doch keine ordentliche Antwort zu erhalten, glaube ich dir diese Lüge einfach…“ Dann aber trat Parcel zu den beiden Jüngeren. „Ihr bleibt doch ohnehin bis zum Abend hier, oder? Dann kann ich die Waren nach Harmonika bringen und dort noch was erledigen, ich hole euch denn abends ab, ist das okay?“ Akira nickte und der Kapitän kehrte wieder auf seine Fähre zurück, Gill fühlte sich ein wenig übergangen, warum hatte Parcel nicht auf seine Antwort gewartet? „Das finde ich unmöglich, immerhin bin ich auch Passagier…“, meinte er eingeschnappt, Akira berührte das eher wenig. „Er weiß von letztem Mal eben noch, dass ich geraume Zeit brauche bis ich wieder auf diese Metallschale steige und wie ich beobachten konnte wird in Harmonika ohnehin nah dem Willen der Frauen gehandelt. Veit tut immer was Colleen will und Clemens hört auch auf Ruth, zumindest wenn er im Haus ist, er verdrückt sich nur meistens vorher, bei Barbara und Simon ist es ja auch das Gleiche… interessant und unlogisch zugleich, das ist selten“, erwiderte die Blonde und gab die Hände hinter den Kopf während sei langsam den Sandstrand entlangging, Gill stapfte genervt nach, Finn ruhte sich derweil auf seinem Kopf aus. „Die Männer wollen sich eben bei ihren Ehefrauen gut stellen, das ist alles…“ „Ja, sonst sind sie böse und das bekommt ihnen nicht gut… ich habe letztens mitbekommen wie Karl die Theke nicht richtig aufgefüllt hat, da war Hanna total sauer und sie hat gesagt, dass sie was zum Essen macht, was er überhaupt nicht mag. Das war spannender als zu sehen wie Akira von den Lämmchen verfolgt wird, das ist ja jedes Mal das Gleiche“, kicherte nun Finn ein wenig, dann aber beschlossen sie, sich einen entspannten Tag auf der Insel zu machen: Akira versuchte ihr Glück beim Angeln während sich Gill unter den Schatten einiger Palmen verkroch und ein Buch las, zu dem er während der Überfahrt nicht gekommen war, da hatte er nämlich darauf achten müssen, dass Akira sich nicht freiwillig über die Reling stürzt, damit sie nicht mehr auf dem Boot sein muss, vermutlich wäre sie dem Boot sogar nachgeschwommen, zugetraut hätte er es ihr. Nach einem exotischen Mittagessen, einem reichen Fischfang, einigen tropischen Früchten und einem an der Angelleine festgeknoteten Wichtel – weil er Akira zu sehr genervt hatte – holten sie sich am späten Nachmittag ihre Hibiskuspflanzen beim Wirt ab, doch kaum hatten sie nur einen Fuß wieder vor die Tür gesetzt, da bemerkten sie auch schon wie sich der Himmel über ihnen zugezogen hatte, pechschwarze Wolken zogen auf, das würde einen Sturm geben. Samson rief sie noch einmal zu sich ins Wirtshaus, Sonja und er hatten gerade einen Anruf aus Harmonika erhalten. „Tut mir Leid euch das zu sagen, aber das war gerade Parcel, bei ihnen stürmt es schon heftig, er kann bei dem Wetter den Hafen heute nicht mehr verlassen. Bei uns ist es ja auch nur noch eine Frage von Minuten bis das Unwetter bei uns ist… ihr werdet wohl die Nacht auf der Insel verbringen müssen, sorry“, erklärte Celinas Vater den beiden, so war das nicht wirklich geplant gewesen. „Können wir in eurem Haus übernachten?“, wollte nun Gill wissen, Sonja hatte sogar einen besseren Vorschlag. „Hier im Haus haben wir keine extra Gästebetten, aber ihr könnt im Gästehaus übernachten, da habt ihr alles, was ihr braucht. Wir geben euch auch vorsichtshalber Streichhölzer und eine Laterne mit, wenn es erstmal gewittert kann auch leicht der Strom ausfallen“, schlug sie vor, Akira und Gill tauschten kurz einen Blick aus, sie hatten ja ohnehin keine andere Wahl, also willigten sie ein und machten sich auf dm überdachten Holzweg auf zum freien Gästehaus, die anderen die mehr auf der Anhöhe erbaut waren, waren um die Jahreszeit logischerweise belegt. Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, da prasselte auch schon der Regen nieder, es war duster geworden obwohl es um die Uhrzeit noch strahlenden Sonnenschein geben müsste, eben nur nicht bei Tropenstürmen, doch das konnte man sich nicht aussuchen. Vorsichtshalber wurden die Fensterläden geschlossen, der Wind nahm nämlich auch an Intensität zu und so waren wenigstens die Glasfenster geschützt. „Warum eigentlich ausgerechnet heute? Da kommt man nach so langer Zeit mal wieder auf die Tukaninsel und was kriegt man? Einen Tropensturm!“, schimpfte Gill genervt, auch Akira mochte das Wetter nicht sonderlich in Harmonika stürmte es nie so stark. „Na wenigstens sind wir nicht auf See in den Sturm geraten, hast du vorhin die hohen Wellen gesehen? Die haben mir gar nicht gefallen“, gab die Blonde zurück, da war was Wahres dran. „Da stimme ich dir zu und dieses Apartment ist ja auch gut ausgestattet: Ein Bad, eine kleine Küchenzeile, Sitzmöglichkeit, ein Doppelbett… Moment, ein Doppelbett?!“, sprach Gill weiter während er einen Blick auf die Einrichtung war, dabei hätte er sich das eigentlich denken können, für gewöhnlich kam en verliebte Paare auf die Tukaninsel um sich ein schönes Wochenende zu machen oder um ihre Flitterwochen zu feiern. Finn fand das Möbelstück allerdings ganz toll und ließ sich darauf fallen, was irgendwie komisch aussah. „Das ist ja toll, dann kann ich heute bei euch beiden schlafen! Ich liege in der Mitte, juhu!“, freute der Wichtel sich, Akira seufzte. „Jetzt freust du dich, aber spätestens morgen jammerst du wieder herum und behauptest, dass ich dich fast erdrückt hätte, weil du ja nicht auf dem Kissen schlafen willst.“ „Stimmt ja auch, du wanderst ständig hin und her und außerdem will ich mich auch unter die Decke kuscheln, einem Erntewichtel kann auch kalt werden.“ Danach ignorierte Finn die Blonde einfach und hüpfte lieber auf dem Bett herum, binnen weniger Minuten war er vor Erschöpfung eingeschlafen und döste friedlich vor sich hin, Akira legte ihn dann doch lieber auf einen kleinen Polstersessel und wickelte ihn in eins der Gästehandtücher, Gill war erstaunt. „Aus dir werde ich wohl nie schlau werden, vor einer Stunde hast du ihn noch als Fischköder hernehmen wollen und jetzt gehst du so liebevoll mit ihm um?“ Sie drehe sich wieder zu ihm, ein leichtes Lächeln war auf ihrem Gesicht zu erkennen. „Tja, was soll ich sagen? So sehr er meine Nerven auch strapaziert, aber ich will trotzdem nicht, dass es ihm schlecht geht. Er ist nun mal noch ein sehr junger Erntewichtel mit viel Tatendrang und es ist seine Aufgabe mir zu helfen, aber ich bin nun mal etwas – nennen wir es – kompliziert und wenn er schläft ist er ja niedlich, schon fast so wie Perry…“ Darüber musste auch der Weißhaarige schmunzeln und er ließ sich zusammen mit Akira auf dem Rand des Bettes nieder, über ihnen tobte der Sturm und wie es schien würde er noch die ganze Nacht so weitermachen. „Akira, ich möchte mich für mein unmögliches Benehmen vorgestern entschuldigen, ich hätte dich nicht so bedrängen dürfen, ich hoffe, du verzeihst mir“, wechselte Gill etwas beschämt das Thema, er hätte nicht so aufdringlich sein dürfen, doch wie es schien beschäftigte die Blonde etwas ganz anderes, verwundert sah er zu ihr als sie unerwartet seine rechte Hand in die ihre genommen hatte. „Kalt…“, war alles, was sie sagte, etwas verwirrt sah Gill zu ihr. „Wie bitte?“, fragte er nach, Akira hob ihre Han etwa und klärte dann die Verwirrung auf. „Deine Hände sind nicht nur kalt wenn du krank bist, sondern jetzt auch, meine sind immer schön warm, spürst du?“ Der Weißhaarige schüttele den Kopf, immer fielen ihr die eigenartigsten Sachen auf. „Ja, das spüre ich und noch mal ja, ich habe so gut wie immer kalte Hände, zufrieden?“ „Warum sollte ich darüber zufrieden sein? Das war eine Feststellung, du hast mich nur vorgestern ein wenig erschreckt, das ist alles. Du hast meine Narbe gestreift, da bin ich noch empfindlicher… wie kommst du eigentlich darauf, dass ich dir wegen irgendwas böse wäre? Ich fand dein Verhalten lediglich genauso seltsam wie die anderen Male zuvor auch, weiter nichts… na ja, nicht so wichtig, ich bin dann mal im Bad, blöder Sturm, ich möchte in meiner Quelle baden“, erwiderte Akira und zog sich dann in das Badezimmer zurück, um nach einer Weile frisch gebadet jedoch nur noch in Unterwäsche wieder ins Zimmer zu kommen, der Weißhaarige bekam bei dem Anblick fast die Krise, mit geröteten Wangen meinte er: „Akira, was wird das? Warum hast du deine Sachen nicht an?“ „Na warum wohl? Ich lege mich nicht damit ins Bett, da verknittert meine Bluse, außerdem ist es mir zu warm. Du wirst dich ja wohl auch nicht in kompletter Montur schlafen legen, oder Mensch?“ „Das nicht, aber trotzdem…“ „Du irritierst mich, mein Bikini hatte immerhin auch nicht mehr Stoff… ich schlafe jetzt, das Fernseher - Ding da vorne funktioniert bei dem Sturm sowieso nicht mehr, also schlaf ich lieber“, entgegnete die Blonde noch, dann schlüpfte sie wirklich unter die Decke und war auch schnell eingeschlafen, bei Gill dauerte das länger und er sollte auch bald wieder erwachen… Das Donnern war stärker geworden und hatte den Weißhaarigen aus seinem unruhigen Schlaf gerissen, Akira jedoch schlummerte friedlich neben ihm, da gesellte sic auch Finn zu den beiden aufs Bett, seine kleinen Flügel leuchteten etwas im Dunkeln. „Ihr seid gemein, warum darf ich nicht im Bett schlafen?“ „Akira hat dich auf dem Polstersessel gegeben, sie wird dich nicht verletzen wollen“, gab Gill zurück, Finn sh in ihre Richtung. „Ich glaube es ja nicht, sie schläft mit freien Schultern?! Dabei weiß sie genau, dass sie dann morgen wieder verkühlt ist, aber was anderes als ihren Pyjama will sie im Bet nicht anziehen, nicht mal ihren schwarzen Umhang hatte sie damals im Bett an“, kam es seufzend von Finn, auch Gill wandte seinen Blick auf die Schlafende. „Wenigstens hat sie einen festen Schlaf, dieses Getöse nervt ziemlich…“ „Ja, neben ihr könnte ein Komet einschlagen und sie würde weiterschlafen… du musst mit ihr ganz schön was aushalten.“ „Wie meinst du das?“, fragte Gill nun überrascht, Finn schmunzelte etwas. „Na, ich meine ihre Unbekümmertheit dir gegenüber… da sie keine Menschenfrau ist, stört es sie auch nicht sich zu einem unverheirateten Mann lediglich mit Unterwäsche bekleidet zu legen, jedes andre mehr oder weniger anständige Mädchen würde sich da vermutlich genieren“, erklärte der Wichtel, Gill nickte zustimmend. „Ja, aber ich verstehe es nicht ganz.“ „Ach, da bist du nicht der Einzige, aber dir kann ich es erklären weil du mich siehst: Sie ist nun einmal eine Göttin und für sie ist es im Prinzip egal welches Geschlecht sie selbst oder ihr Gegenüber hat, sie akzeptiert es halt einfach, dass es wie bei den anderen Lebewesen auch männlich und weiblich gibt, bei Göttern in manchen Fällen sogar beides. Im Gegensatz zu Menschen besteht für Götter weder Notwendigkeit noch Interesse daran, sich einen Partner zu suchen und mit ihm eine Familie zu gründen, sprich Kinder zu bekommen und sich eine gemeinsame Existenz aufzubauen oder wie bei Tieren um einfach nur den Fortbestand zu sichern, immerhin entstehen Gottheiten auf andere Weise…“, begann Finn, da drängte sich für Gill jedoch eine Frage auf. „Aber sie sieht doch aus wie eine normale Frau…“ „Schon und laut den anderen Erntewichteln unterscheidet sich der Körper von Göttern auch nicht von einem menschlichen, ihr Körper ist lediglich robuster als der eines Menschen wie du ja nach ihrem Unfall in der Mine gesehen hast… ich glaube Akira ist sich nicht einmal bewusst, dass sie selbst Nachfahren haben kann, aber darum geht es mir jetzt gar nicht… ich möchte nur, dass du dich nicht wunderst, wenn sie manche zwischenmenschlichen Dinge einfach nicht begreift, da wundern sich die anderen Frauen auch immer wenn sie on ihren Freunden oder Männern reden und sie deren Verliebtheit nicht nachvollziehen kann. Ich glaube, sie würde es nicht einmal merken, wenn sie jemanden so richtig gern hat, also wenn sie sic in jemanden verleibt… andererseits würde sie auch Probleme haben, wenn jemand ihr ein Liebesgeständnis machen würde oder sie zu einem richtigen Date ausführen würde, aber wenn es wirklich mal so weit kommt, dass ihr jemand näher kommen will, dann, na ja, ich versuche zumindest ihr zu helfen, sie hört mir nur so selten zu und sie setzt dann einfach Begriffe gleich so wie „zusammenleben“ und „unter Menschen leben“ obwohl das ganz und gar nicht dasselbe ist“. Von Finn kam ein tiefes Seufzen, Gill wollte gerade was sagen, da drehte Akira sich plötzlich in deren Richtung und ihr Hand verfehlte den kleinen Wichtel nur um Haaresbreite. „Siehst du? Sie ist gefährlich“, meinte Finn geschockt, der Größere nickte. „Vielleicht solltest du dich doch lieber auf meine Seite legen…“, schlug er vor, doch Finn schüttelte den kopf. „Nö, das geht auch anders… sieh zu und lerne…“ Finn krabbelte zu Akiras Ohr. „Akira, dreh dich um, auf der anderen Seite sind ganz viele Himbeeren.“ „Him – beeren…“, wiederhole Akira langsam und glückselig lächelnd und hatte schon wieder die Seite gewechselt, Finn kicherte vergnügt. „So, jetzt kann ich in Ruhe hier liegen, sag etwas von Himbeeren, Pinguinen oder irgendwelchen rosa Sachen und sie bleibt die ganze Nacht so liegen… gute Nacht.“ Und mit diesen Worten begab sich nun auch der kleine Wichtel zur Ruhe, auch Gill schlief nach einem nachdenklichem Blick zu der abgestürzten Göttin ein, nach diesem Gespräch waren ihm nun einige Dinge klar geworden… Am nächsten Morgen war wieder der schönste Tag und man könnte meinen, am Vortag hätte es nie einen Sturm gegeben. Die drei machten sich nun auf den Heimweg, Akira war ein wenig verstimmt weil ihre linke Schulter o unangenehm zog… Fortsetzng folgt LadySerenity -chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)