The other way of pole-dancing von Satra (Oder auch: Don't drink and dance (Kid & Law)) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Juhuuu~! :D Ein neuer OneShot, aber diesmals was ganz Neues, hehe. Was völlig Losgelöstes von den (meisten) anderen FFs, die so meinem Getippe entspringen. Ich hoffe, es macht dennoch Freude. Mir jedenfalls hat es wahnsinnig Spaß gemacht, die Beziehung der beiden mal als selbstverständlich zu nehmen und nicht erst darauf hin zu arbeiten. :3 Die FF war bereits im April fertig, musste aber bis jetzt warten... aus zwei ganz speziellen Gründen: Der eine heißt Baku und sie hatte vor kurzem Geburtstag. Noch mal alles Gute nachträglich! :3 Der andere heißt Miu und sie hat in kürze Geburtstag! Dir werde ich dann noch gratulieren. *g* Die FF möchte ich euch beiden widmen, weil... ach, aus so vielen kleinen Gründen. Vor allem aber, weil ich bei euch immer auf neue Ideen komme. Wie zu dieser FF. Es war nur ein Satz mit Baku. Ich meinte, ich würde... das sage ich NACH der FF, ich spoiler mich noch selbst hier! -__-' Pairing: Kid & Law Warning: - ACHTUNG: JUGENDFREI!! xD~ - Ich liebe den Unsinn! ~ Kid's PoV ~ The other way of pole-dancing oder auch ~ Don't drink and dance ~ "Einen noch!" "Mindestens." Die Zustimmung von Trafalgar klingt schon leicht schleppend. Ich gewinne. Garantiert. Ich glaube nicht, dass er noch mehr als zwei oder drei Gläser schafft. Meine Konstitution ist eben doch besser. Nicht nur bei körperlichen Aktivitäten. Ich grinse und blicke zu ihm rüber. Es ist mitten in der Nacht, noch nicht spät genug, um unseren Zustand der fast völligen Betrunkenheit zu rechtfertigen, aber definitiv früh genug, um einfach weiter zu trinken. Die Bar, in der wir sitzen, hat sich nach und nach geleert und ist bis auf zwei oder drei Schnapsleichen in der Ecke nur noch von uns bevölkert. Der dämliche Pinguin ist auf dem Sofa in der Ecke eingeschlafen, Killer sitzt gelangweilt neben ihm und kratzt mit seiner Waffe eine Strichliste über getrunkene Gläser Alkohol in den Tisch. Ich winke und Killer zieht einen neuen Strich bei mir. Zählt er etwa doch keine Gläser, sondern dummes Benehmen? Unnatürliches Verhalten? Seit wann winke ich so blöde? Ich lasse die Hand sinken. Ich will wissen wessen Liste länger ist, die von Trafalgar oder die von mir. "Auf Ex?" Ich drehe mich zurück zu Trafalgar. "Hng?", mache ich fragend. "Ex." "Hng." Wir setzen beide das Glas an, ich habe keine Ahnung was darin ist. Inzwischen schmeckt fast alles gleich. Vielleicht habe ich mir mit irgendwas die Geschmacksnerven weggeätzt. Auf jeden Fall ist das Zeug hellgelb und verursacht mir unangenehme Assoziationen. "Los." Ich trinke. Schmeckt wie... keine Ahnung, aber ist eigentlich auch egal. Ganz langsam kippe ich das Zeug in mich hinein. "Du bist zu langsam", kichert Trafalgar und donnert sein Glas auf den Tisch. Das heißt, er versucht es. Irgendwie rutscht ihm die Hand weg und das Glas schlägt mit der Kante auf. Es zerspringt in tausend Stücke. Der Barkeeper flucht. Hinter uns höre ich Killer wieder einen Strich ritzen. Ich hoffe sehr, der geht auf Trafalgars Liste. Ich grinse und kippe den Rest Alkohol. "Ich hoffe ich sehe euch zwei nach dieser Nacht nie wieder", flucht der Barkeeper, ich weiß nicht zum wievielten Mal, ich kann es mir nicht merken. Aber dass er es bereits mehrfach gesagt hat, das weiß ich noch. Unbequem rutsche ich auf meinem Hocker hin und her. Ich hätte gerne eine Lehne. Ich will mich zurücklehnen. Ich fühle mich, als würde der Hocker mit mir schwanken. Betrunken zu sein ist nicht das Problem, den Zustand kenne ich zur Genüge. Ich mag Alkohol, fast alles Trinkbare auf meinem Schiff ist Alkohol. Aber Wetttrinken gegen Trafalgar Law ist nicht so einfach. Ich weiß schon gar nicht mehr wer auf die beschissene Idee gekommen ist. Uns war langweilig. Seit Wochen auf See, seit Wochen nichts passiert. Nicht das kleinste Marineschiff zum Versenken, keine Insel, niemand, der mich schief ansieht und den ich aus Spaß und Freude hätte zerquetschen können. Und nun diese Insel. Ich weiß nicht mehr wie sie heißt. Es ist ein Kuhkaff, ein Minidorf, mit einer erstaunlich großen Bar. Der Barkeeper macht Überstunden, nur für uns. Mehr oder weniger freiwillig. Die meisten Bewohner des Dorfes sind längst brav in ihren Betten und auch unsere Crews sind bis auf Killer und Penguin auf den Schiffen. Aber irgendwelche Zeugen über den Ausgang dieses Wetttrinkens brauchen wir ja. "Wirst du garantiert nicht", antworte ich dem Barkeeper, der die Scherben auf dem Tresen wegwischt. Als er lange genug darauf gewartet hat, dass Trafalgar seine Hand, die erstaunlicherweise nicht blutet, von alleine hebt und er die Splitter auch dort wegwischen kann, fasst er ihn an. Böser Fehler. Ich weiß nicht wer schneller ist, Trafalgar selbst oder ich, aber wir beide greifen gleichzeitig nach dem Kragen des Barkeepers und fauchen ihn wütend an. "Fass ihn nicht an, er-" "Nimm deine Pfoten weg, sonst-" "-gehört mir!" "-setzt es was!" Wir reden sogar gleichzeitig. Kaum, dass wir unseren Satz beendet haben, ziehen wir beide die Hand zurück und sehen uns an. Ein Grinsen umspielt Trafalgars Lippen und automatisch berühre ich seine Wange, tätschele dagegen und nun funkelt er mich statt des Barkeepers an. "Das gilt auch für dich, Grapscher." Er wischt meine Hand weg wie eine lästige Fliege, aber seine Bewegung ist fahrig. "Grapschen sieht anders aus, stell dich nich so an." "Halt die Klappe und trink." "Was denn, is ja nichts mehr da." Wir sehen wieder zum Barkeeper, der seufzend ein neues Glas vor Trafalgar abstellt. Einschüchternd zu sein, hat manchmal auch seine guten Seiten. Ich hoffe, ich habe Killer gebeten hinterher zu bezahlen. Ich bin zu wackelig und zu langsam, um die Zeche zu prellen. "Was wollen die Herren denn jetzt trinken? Wieder das gleiche?" Wenn ich wüsste, was 'das gleiche' ist, dann könnte ich das wohl entscheiden. So aber überfliege ich die Flaschen, die neben mir am Rand des Tresens aufgereiht stehen. Viele sind es nicht und einige scheinen mir schon leer zu sein. "Traf?" Irgendwie ist meine Zunge zu faul, seinen ganzen Namen auszusprechen. "Was willst du?" Er schielt angestrengt auf die Etiketten an den Flaschen, seine Augen ein wenig zusammen gekniffen, den Kopf vorgestreckt. Er sieht lächerlich aus. Und ich lache. Kurz darauf fange ich mir eine Kopfnuss ein. "Aua!" "Penner!" "Blindfisch!" "Idiot!" "Ey, nimm das zurück!" "Schnauze!" "Wollen die Herren überhaupt noch was trinken?" "Halt die Klappe und gib uns irgendwas!" Wir sprechen nicht nur erneut simultan, sondern auch noch den gleichen Satz. Langsam wird es gruselig. Der Barkeeper greift nach einer großen Flasche, die noch etwa zur Hälfte voll ist. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich das schon getrunken habe und der Schriftzug auf dem Etikett ist so verschlungen und verschnörkelt, dass ich gar nicht erst versuche ihn zu lesen. Tut nur in den Augen weh. Ich hoffe, ich kann das Zeug schmecken. Wir schieben die Gläser zusammen, auch wenn der Mann, der hier so schön mit Alkohol jongliert, ganz sicher ein so gutes Augenmaß hat, dass er uns beiden gleichviel einschenkt. Aber sicher ist sicher. "Bitteschön." Trafalgar lallt ein danke und steckt den Finger in die Flüssigkeit. Wieder höre ich Killer über den Tisch kratzen. Ich frage mich, woran Killer dumme Aktionen von uns festmacht, aber ich kann wohl davon ausgehen, dass er mich ohnehin gut genug kennt und seit Trafalgar und ich nicht mehr ohne einander können, wird er auch ihn studiert haben. Mit einem Mal werde ich eifersüchtig. Und das ist der einzige Grund, warum ich tatsächlich an Trafalgars Finger lecke, als er ihn mir vor die Nase hält. Erstaunlicherweise schmecke ich wirklich was. Das Zeug ist unglaublich süß. "Ekelhaft", murmle ich, nachdem ich den Finger beinahe schon ausgespuckt habe. Trafalgar tritt mir gegens Schienbein. "Ich mein das süße Zeug, du Vollidiot, hör auf mich zu treten!" "Ach so." Ich knurre. Depp! Hat seinen Verstand bereits vorhin verloren! Wieso sitzt der überhaupt noch? Wieso kann der sich noch bewegen und warum, verflucht noch mal, klingt er so, als hätte er fast nichts getrunken?! Hin und wieder lallt er, genau wie ich, aber wir beide sprechen ansonsten deutlich. Von mir bin ich das gewohnt, von ihm nicht wirklich. Wir betrinken uns nicht alle Tage über alle Maßen. Und jetzt habe ich verpasst, ob Killer wieder einen Strich gemacht hat für mich oder ob an Trafalgars Finger zu lecken noch durchgeht als normal. Tze. Trafalgar hebt sein Glas. "Süß ist gut. Ich mag süß." "Dann bist du bei mir falsch", knurre ich und starre auf das Zeug in meinem Glas. Es ist rosa. Wieso um alles in der Welt muss es ausgerechnet rosa sein?! "Du bist eine Ausnahme... Süßer." Ich kill ihn. Definitiv. Gleich schubs ich ihn vom Hocker! Wenn ich ihn nur nicht so lieben würde. Er kichert über seinen lauen Scherz. Ich schubs ihn doch vom Hocker! "Wieder auf Ex." Ich fürchte, ich bekomme das Zeug sonst nicht runter. Für den nächsten Drink bestell ich mir definitiv was Herbes. Trafalgar neben mir schüttelt den Kopf. Er steht auf süß, das ist so widerlich. Aber bei Alkohol waren wir noch nie einer Meinung. Ich greife nach meinem Glas und bekomme es beim zweiten Mal auch tatsächlich zu fassen. Trafalgar ist schlauer und nähert sich mit beiden Händen. Soll er machen wie er will, ich trinke das in einem Zug, wenn ich schon muss. Und ich muss, denn ich gebe nicht auf. Niemals. Ich gewinne das hier! Ich kippe das Zeug hinunter, in einem einzigen Rutsch, ich schlucke gar nicht mehrfach. Einfach Kopf in den Nacken und rein damit. Jetzt freue ich mich, dass ich nicht so viel schmecken kann. Ich hoffe nur, wir haben um irgendwas Gemeines gewettet. Ich will Trafalgar mal wieder so richtig dominieren. Vielleicht kann ich ihn ans Bett fesseln. Ohne, dass er sich irgendwann befreit. Oder er muss irgendwas für mich tun, was er nicht will. Während ich dumm grinsend mit Blick ins Nichts meinen Gedanken nachhänge, schlürft Trafalgar genüsslich sein Zeug und ich verpasse die Chance ihm vorzuschreiben, dass er sich beeilen soll. Ob der Pinguin und Killer wissen, ob wir gewettet haben oder das tatsächlich nur aus Langeweile tun? Weil wieder keiner von uns nachgeben konnte und wir beide der festen Meinung waren, wir selbst hätten die bessere Konstitution? Dabei müsste Trafalgar mich kennen. Ich blinzle und reibe mir über die Nase, schiebe meine Fliegerbrille ein Stück höher. Dann drehe ich mich zu Killer und gebe ihm Handzeichen. Irritiert sieht er mich an. Aus den Augenwinkeln blicke ich zu Trafalgar, aber der ist noch damit beschäftigt den Rand vom Glas abzulecken. Killer zuckt mit den Schultern. Herrje! Bin ich denn so undeutlich?! "Ich versteh kein Wort, Kid." "Wie viele haben wir schon?! Üb mal an deiner Kommunu... Kommunikation!" Ich bin sicher, unter seiner Maske verzieht er grinsend die Lippen. Aber er ist klug genug, nichts darauf zu erwidern, sondern mir nur eine Antwort zu geben. Auf Killer ist eben Verlass, selbst wenn ich morgen bereits vergessen habe, falls er mich beleidigen sollte. "Zu viele. Aber zu wenig, um aufzuhören." Hng, das ist keine hilfreiche Antwort. Missmutig drehe ich mich zurück. Zu schwungvoll. Ich kann den Barhocker nicht stoppen wo ich will und so drehe ich um ein Viertel weiter nach links und halte erst, als ich zu Trafalgar gewandt bin. Er sieht mich abschätzend an, die Zunge noch immer halb am Glas. "Kontrollverlust?" "Das war Absicht", lüge ich. Nur die Ruhe bewahren. Und ein Pokerface. Eindringlich sehe ich ihn an, suche in seinen Augen nach einem Hinweis darauf, wie viel er noch verträgt, ehe er von alleine vom Hocker fällt. Seine Augen schimmern dunkler als sonst, kein helles anthrazit mehr. Lange bleibt er nicht mehr sitzen. "Noch mal?", fragt er und stellt das Glas ab. "Nee, ich will was männliches, nicht so ein Frauengesöff." "Pffffft!", macht Trafalgar viel zu gedehnt. "Du hast absolut keinen Geschmack!" "Das weiß ich, seit ich dich habe." Ich fange mir einen erneuten Tritt gegens Schienbein ein, aber den hab ich verdient, das seh ich ein. "Barkeeper! Was absolut männliches für den männlichen Machopiraten hier!" Trafalgar schiebt unsere Gläser vor. Ich mache mir nicht die Mühe ihm was zu entgegnen. Ich hebe mir meinen Elan für meinen Sieg auf. Der Barkeeper kramt unter dem Tresen und zieht nach einiger Anstrengung eine völlig verstaubte Flasche hervor. "Ich empfehle das hier. Ist hausgemacht und nicht zu unterschätzen. Haut die stärksten Kerle um." "Immer her damit", murre ich. Das wird jetzt ein K.O.-Sieg. Mein Magen muss nur mitmachen. Der Barkeeper füllt unsere Gläser nur etwa zwei Finger breit. Misstrauisch legt Trafalgar den Kopf schief und linst in sein Glas. "Voller." Und das vom ihm! "Sicher? Das Zeug ist..." "Absolut", unterbreche ich. "Du hast den Mann doch gehört. Mach voll." Nach einer Sekunde des Zögerns gießt der Barkeeper beide Gläser bis obenhin voll. Ganz langsam steigt mir eine Note wie von überreifen Früchten in die Nase. Ob voll eine gute Idee war...? "Wenn einer kotzen muss, dann bitte erst vor der Tür und nicht hier drin." "War das ein Befehl?", fragt Trafalgar und er sieht verdammt böse aus, dabei ist seine Stimme so sanft, dass man glatt darauf reinfallen könnte. "Nein, nur eine Bitte." Gerade noch gerettet. Trafalgar setzt wieder ein Lächeln auf, allerdings etwas schief. "In dem Fall – gerne." Der Barkeeper seufzt erleichtert und tritt drei Schritte zurück. Sicherheitsabstand? Ich greife nach meinem Glas, erwische es sofort und ziehe es zu mir ran. Der scharfe Geruch treibt mir fast Tränen in die Augen. Dieser Sieg wird alles andere als leicht. Wie kann man nur so ein stinkendes Zeug als Hausgebräu machen? Vertreibt er damit lästige Gäste? Mein Hirn hat fünf Sekunden Leerlauf. Moment! Vertreibt er damit uns?! Ich überlege angestrengt. Nein, Trafalgar hat ja was Männliches bestellt. Ich schnuppere über dem Glas. Ich bin mir sicher, dass das Zeug glatt einen Seekönig umhauen könnte. "Also dann..." Ich mache keinen Rückzieher. "Traf?" Keine Antwort. "Trafalgar?" Ich wende den Kopf zu ihm. Unbeweglich sitzt er da, starrt auf das Glas in seiner Hand. Er ist unnatürlich grün im Gesicht. Ich grinse breit. Habe ich schon gewonnen? "Eustass...?", spricht er ganz leise und fragend meinen Namen aus und ich weiß, dass er mich damit fragt, ob wir das wirklich tun müssen. "Ja." "Nagut..." Das kam jetzt aber zögernd. Ich werde den Anfang machen müssen. Tief atme ich ein und aus, dann setze ich das Glas an und kippe das Zeug. Kaum habe ich einmal geschluckt, spucke ich alles, was noch da ist, auf den Tresen. "Scheiiiiße!", fluche ich angeekelt. "Was ist das denn?!" "Du machst mir Angst." "Sei still und trink!" Keine Zeit für Mitleid. Allerdings schüttelt es mich, wenn ich daran denke, dass ich den Rest noch trinken soll. Das Glas ist noch mehr als halbvoll. Ich hoffe einfach, dass Trafalgar gleich kotzen geht und ich das widerwärtige Zeug seinem Hersteller persönlich in den Hals gießen kann! Das ätzt einem nicht nur alles weg, das schmeckt sogar, obwohl man keine Geschmacksnerven mehr hat! Und es macht sie auf Wochen unbrauchbar, fürchte ich. Abwartend starre ich Trafalgar an. Mach schon! Trink! "Wenn du verzichten willst, nur zu." Meine Stimme hat tatsächlich einen hämischen Unterton. Ich bin stolz auf mich. Trafalgar wirft mir einen finsteren Blick zu und ich versuche zu kaschieren, dass mir geschmacklich gerade meine Zunge abfällt. Dann setzt er das Glas an. Mit einem alles-oder-nichts Ruck kippt er das halbe Glas auf einmal in sich rein. Bewundernd sehe ich zu. Allerdings nur zwei Sekunden, dann packe ich ihn an einer Schulter und drehe ihn samt Hocker von mir weg. Den Bruchteil einer Sekunde später kotzt er. Der Barkeeper flucht laut. "Haben wir gesagt bis der erste kotzt?", frage ich, ohne mich zu Killer zu drehen. "Nein." Mist, verfluchter! Also liegt Trafalgar trotz Kotzattacke vorne! Das ist ungerecht! Fluchend und ohne weiter nachzudenken, greife ich nach meinem Glas und würge tatsächlich noch etwas von dem Zeug runter. Mein Magen rebelliert. Ich würge, halte mir die Hand vor den Mund und schlucke ununterbrochen. Nur nicht wieder hochkommen! Bleib drin, bleib drin! Kotzen ist zwar offensichtlich erlaubt, aber ich hasse es. Das gibt immer so einen ekelhaften Nachgeschmack, ich mag das nicht. Mit einer Hand immer noch an Trafalgars Schulter, schiebe ich mit der zweiten unsere Gläser aneinander. Ich warte, bis die Flüssigkeit nicht mehr hin- und herschwankt, dann winke ich Killer zu mir. Er steht auf, seine Schritte dröhnen unnatürlich laut in meinen Ohren. Er muss jetzt entscheiden, ich sehe nicht mehr deutlich genug, um den Minimalunterschied zu erkennen. Ich blinzle angestrengt. Trafalgar schwankt und nachdem ich mich vergewissert habe, dass er nur noch flucht, würgt und hustet, aber nicht mehr kotzt, ziehe ich ihn samt Hocker zu mir, nehme die Hand von seiner Schulter und lege sie ihm stattdessen über die Schulter und auf die Brust, halte ihn an mich gedrückt, damit er nicht fällt. Er beschwert sich lallend, befreit sich aber nicht. "Und?", frage ich an Killer gewandt. "Du liegst vorn, Kid." "Yeah!" Mit der freien Hand schlage ich auf den Tresen. "Das heißt noch nicht, dass du auch gewonnen hast." "Eh?", mache ich ziemlich unintelligent. "Law kann noch nachlegen, wenn er will." Unsere Blicke wenden sich zu Trafalgar. Interessiert sehe ich auf seinen Hinterkopf. Schwarze Haare, sonst nichts, den Hut hat er vorhin schon bei Penguin gelassen. Trafalgar lehnt den Kopf an meine Schulter. "Mach mit mir was du willst, Eustass, aber ich werd nie wieder dieses Zeug anrühren." Gewonnen!! "Damit hat Kid gewonnen. Glückwunsch, Boss." Ich grinse dumm vor mich hin. Gewonnen! Ich liebe es zu gewinnen! Ich gewinne immer! Wenn schon nicht bei der Sache, die es zu gewinnen gilt, dann doch spätestens in dem darauffolgenden Kampf, den ich beginne. Ich bin so ein Sieger! "Yeah", lache ich und drücke Trafalgar einen Kuss auf den Hals. "Irks!", macht er und zuckt. "Ich brauch Wasser." Er befreit sich aus meiner halben Umarmung und steht auf, klammert sich dann an meinen Arm. "Worauf wartest du?" Offensichtlich erwartet er von mir, ihn zu begleiten. Mühsam stehe auch ich auf, halte mich meinerseits an Trafalgar fest. Ob wir so überhaupt bis zu den Toiletten kommen? "Haben wir eigentlich um irgendwas gewettet?", frage ich Killer, während ich den ersten unsicheren Schritt mache. Der Boden ist verdammt uneben, das würde ich beschwören, dabei dachte ich eigentlich, es wäre glatter Stein. Oder Marmor. Oder doch nur Stein. Mit der freien Hand hangle ich mich am Tresen entlang. Killer sieht uns interessiert zu, ist aber klug genug, uns keine Hilfe anzubieten. Was Trafalgar und ich uns einbrocken, das baden wir auch gemeinsam aus, ohne fremde Hilfe. Im Normalfall ist es allerdings Trafalgar, der auf mich aufpasst und nicht andersrum. Ich gewinne immer nur, wenn es um Alkohol geht. Jedenfalls auf dem legalen Weg. Was immer auch nach der Wette kommt... Trafalgar verliert. Garantiert. Naja, fünfzig, fünfzig… "Killer?" Habe ich seine Antwort verpasst? "Wette?" "Keine Wette. Nur dumme Ideen." Er läuft zurück zum Sofa. "Ah", mache ich und nicke. Dumme Ideen, ja, was sonst. Kann nur von Trafalgar kommen, meine Ideen sind nie dumm. "Kannst du nicht geradeaus laufen, man?" Trafalgar boxt mir in die Seite, was ich dank meines Mantels und seiner merkwürdigen Armschwingtechnik nicht wirklich merke. "Ich laufe geradeaus." "Nein." "Doch." "Nein!" "Dann lauf doch alleine!" Ich lasse ihn los, aber er klammert sich an meine Hand, die er gerade noch so erwischt. Als ich ihn ansehe, werd ich auf der Stelle weich. Sein Blick ist wie ein Kleinkind, dem ich am liebsten seine Spielsachen klauen will, völlig hilflos und ängstlich, gleich alleine da zu stehen. "Vertraust du mir?", frage ich hinterhältig und grinse. Er zögert, dann schüttelt er den Kopf. "Nää." "Dann lauf alleine." Von jetzt auf gleich schlechte Laune, das schafft auch nur Trafalgar bei mir. So ein Verräter! Und ich wollte ihm auch noch helfen! Der kann sehen, wie weit er kommt! Ich wette er kippt auf der halben Strecke um! "Euu~~s*..." Ich hasse es, wenn er mir so kommt. Nicht nur, dass er meinen Namen verunstaltet, er bekommt dann auch immer so eine quengelige Stimme. Nicht auszuhalten! Er nennt mich selten so, sehr selten, eigentlich nur, wenn er unbedingt was von mir will, egal was und genau weiß, dass er es nicht kriegt. Oder wenn er seine ganz besondere Art und Weise mit mir beim Sex hatte und sich danach fast wie eine Katze schnurrend im Bett rumräkelt und mit sich und der Welt dermaßen zufrieden ist, dass ich fast schon rosa Herzen um ihn herumschwirren sehe. In diesen Momenten würde ich am liebsten aus dem Bett springen und einfach weglaufen. Das Problem ist nur, dass wenn er es hatte, wie er es wollte... er mich einfach so fix und fertig gemacht hat, dass ich zu nichts mehr im Stande bin. Weder zum Weglaufen, noch zum Schlafen! Und Trafalgar ist nach solchem Sex so munter und springt manchmal in der Gegend rum, dass ich mir immer neu schwöre, es nie wieder so weit kommen zu lassen. Ich habe es bisher nur leider einfach nicht geschafft ihm zu widerstehen. Denn wenn er anfängt, wenn er derjenige ist, der hemmungslos und ohne Bedenken über mich herfällt... dann schaltet mein Gehirn sich automatisch ab. Ich seufze schwer und strecke ihm wieder meinen Arm hin. Der Mann ist gefährlich, sehr gefährlich. Man darf ihn nicht unterschätzen, selbst dann nicht, wenn er nicht mehr von alleine laufen kann. Wackelig und nicht gerade auf direktem Weg kommen wir bei den Toiletten an. Beide hängen wir uns ans Waschbecken. Ich nehme meine Fliegerbrille ab, lege sie an die Seite und spritze mir Wasser ins Gesicht. Das tut unglaublich gut, auch wenn es nicht nüchtern macht. Die Nacht wird noch sehr lang. Oder sehr kurz. Je nachdem, wie schnell wir auf seinem oder meinem Schiff sind. Garantiert ist nur der morgige Kater. Und der wird übel, das weiß ich schon jetzt. "Uuuuhrg..." Augenbrauenhochziehend werfe ich einen Seitenblick zu Trafalgar. "Alles klar?" "Hum." War das jetzt ein ja oder ein nein? Egal. "Das letzte Zeug war die Hölle." "Dein Magen ist nur zu schwach." Interessiert blinzle ich mein Spiegelbild an. Ich seh ja immer noch gut aus. Mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand versuche ich eine Haarsträhne von mir zu packen, die nicht mehr da ist, wo sie hingehört, aber das gestaltet sich komplizierter, als ich dachte. Lautlos fluche ich. "Ich geb dir gleich schwach!" Die Bewegung von Trafalgar ist so lahmarschig, dass ich selbst in meinem Zustand noch ausweichen kann. "Ich seh's." Endlich erwische ich die Strähne und lege sie wieder dahin, wo sie hingehört. Na bitte, perfekt. Ich drehe den Kopf etwas, besehe mich von rechts und links und nicke dann zufrieden. Mich kriegt eben doch nichts klein, auch kein magenumdrehendes, Seekönige tötenden Hausgebräu! Ich bin Eustass Kid! "Ey..." "Hm?" "Du stehst auf deinem Mantel." Das scheint so komisch zu sein, dass Trafalgar anfängt zu lachen. Missmutig mache ich einen Schritt zur Seite und ziehe meinem Mantel wieder über die Schultern. Mir ist nicht aufgefallen, dass er gerutscht war. "Pass du lieber auf dich auf. Ich geh schon vor." Und damit schnappe ich mir meine Brille und lasse ihn mit seinem immer noch laufenden Wasserhahn alleine. Er hat das irgendwie nötiger als ich. Zurück im Barraum, erschlägt mich fast die Luft. Nicht wirklich stickig, aber doch irgendwie zu wenig Sauerstoff. Mühsam taste ich mich an der Wand entlang und gehe den kürzesten Weg zurück zum Tresen. Der scheiß Boden ist immer noch uneben! Der Barbesitzer hat inzwischen aber alle Spuren von Trafalgars Kotzattacke beseitigt. "Sobald Trafalgar auch da is, gehen wir." Killer nickt und weckt Penguin. Als der gähnend nach Trafalgars Hut greift, fällt mir Killers Strichliste wieder ein. Ich würde nur zu gerne einen Blick darauf werfen! Leider befindet sich der kleine Tisch in Brennholzformat. Ich gucke genauer hin. Was hat Killer getrieben?! "Wollen wir nicht schon mal raus? Euer Gelage ist bezahlt." Killer schiebt sich in mein Blickfeld. Abwartend steht er da und ich versuche meine Augen auf sein Hemd scharf einzustellen. Nicht leicht, wenn man eben noch auf Distanz geschaut hat. Die Punkte auf seiner Kleidung machen mich wahnsinnig. "Wir warten." Killer zuckt mit den Schultern und entfernt sich wieder, läuft allein voraus zur Tür, öffnet sie und bleibt stehen. Penguin gesellt sich zu ihm, Killer scheint ihm lieber zu sein als ich. Aber das kann ich ihm nicht verdenken. Betrunken bin ich kein angenehmer Zeitgenosse, das weiß jeder aus meiner und aus Trafalgars Crew. Heute ist mir aber nicht nach Streit und außer dem Barkeeper ist auch niemand mehr hier. Die Schnapsleichen wurden bereits entfernt. Ein Windstoß weht einen angenehmen Luftzug in die Bar und ich hebe den Kopf. Langsam könnte der Kerl aber mal kommen! Oder muss ich nachsehen, ob er inzwischen eingepennt ist? Missmutig knurre ich vor mich hin, während ich langsam und vorsichtig doch gen Tür laufe. Als ich fast bei den beiden anderen bin, sieht Penguin auf und rauscht an mir vorbei. Kann nur heißen, dass Trafalgar an der Tür hängt und 'ne Stütze braucht. Ich lauf garantiert nicht zurück. Viel zu weit. Es ist selten, dass Trafalgar sich so sehr betrinkt und ich fürchte, ich habe da einen sehr schlechten Einfluss auf ihn. Oder einen guten, je nachdem wie man das sieht. Ich grinse innerlich. Ein wenig Spaß muss sein und ich halte es so, dass ich nichts getan habe, wovon ich am nächsten Morgen nichts mehr weiß. Das ist eine ganz simple Logik. Und eine verdammt gute! Endlich kommen Penguin und Trafalgar bei Killer und mir an und wir verlassen die Bar. Die Nachtluft ist frisch, aber nicht zu kalt. Dennoch ziehe ich den Mantel enger um mich. "Lass los", beschwert sich Trafalgar und befreit sich von Penguins helfender Hand. Nur, um gleich darauf zu stolpern und gegen mich zu stoßen. Entschuldigend grinst er mich an. "Der Boden ist uneben." Ich grummle verstehend. "Kenn ich." Sein Grinsen wird breiter. Inzwischen hat er wieder seinen Hut auf dem Kopf, die braunen Punkte springen unruhig auf und ab unter meinem Blick. Die Straßenlaternen sind aber auch beschissen! "Hey...", haucht Trafalgar mir verschwörerisch zu und sein Handrücken streift meinen. Ich blicke nach links und werde dabei langsamer. Man kann von mir wirklich nicht mehr erwarten, dass ich mein Tempo beibehalte, während mein Blick nicht mehr auf dem Boden haftet! Ich kann alleine laufen, ohne groß vom Kurs abzukommen, was will man mehr? "Hm?" Irre ich mich, oder riecht er komisch? Ich beuge mich zu ihm vor, er weicht nicht zurück. Wir bleiben stehen, mitten auf der Straße, aber es ist ja niemand mehr hier. Vor uns gehen Killer und Penguin und laufen einfach weiter. "Was is das?" "Was?" Er legt den Kopf schief, blinzelt. "Na das." Meine Hand wedelt unruhig zwischen uns hin und her und Trafalgar legt den Kopf noch schiefer. Wenn er so weitermacht, dann kippt er gleich hinterher. "Was ist 'das'?", fragt er. Ich packe ihn im Nacken und drücke ihm einen Kuss auf. Er beschwert sich, aber ich ignoriere ihn, lecke mir über die Lippen. Der schmeckt eindeutig nach Cassis, das erkenne ich auch ohne Zunge. Trafalgars kleine Geheimnisse nach dem Kotzen. "Komm mal her." "Geh weg! Lass das!" Er versucht mich wegzuschieben, langsam, unsicher und ich klammere mich an seinem Arm fest. Ich will doch nur ein wenig von seinem Geschmack, damit ich dieses widerliche Hausgebräu loswerde, was ich irgendwie immer noch halb schmecke. "Stell dich nich so an, ich will doch nur teilen." "Ich aber nicht", meint er und dreht den Kopf weg. Anscheinend weiß er ganz genau was ich vorhabe. Wirklich nicht zu unterschätzen der Typ. "Geteiltes Leid ist halbes Leid, Traf. Ich leide. Und ich hab gewonnen. Sei nett zu mir." Ich versuche mitleiderregend zu klingen, immer wieder eine Herausforderung für mich. "Du bist wie ein Kleinkind, Eustass!" Autsch! Das war gemein. Er seufzt, greift aber dennoch nach meinem Mantel und zieht mich mit, als er drei Schritte rückwärts geht und sich vorsorglich gegen den einzigen Baum lehnt, der hier steht. Ich frage mich, wieso es der einzige ist. Und ich frage mich, wieso wir gerade zufällig davor stehen. Außerdem, wie Trafalgar ihn so zuverlässig mit dem Rücken treffen kann. In der nächsten Sekunde frage ich mich nichts mehr. Trafalgar drückt seine Lippen auf meine und ich halte mich gar nicht lange auf, öffne die Lippen und intensiviere den Kuss. Im ersten Moment ist es komisch einem so anderen Geschmack zu begegnen, aber gleich darauf überwiegt das Angenehme. Trafalgar ist einfach zu nett. Und immer zu nett zu mir. Ich bin glücklich, dass er da ist. Meine eine Hand stützt sich automatisch am Baum ab, während die andere an Trafalgars Hüfte liegt. Ich hab so ein Glück ihn zu haben. Er gehört mir. Mir ganz allein. Und jeder, der ihm zu nahe kommt, lernt mich kennen, gründlich! Trafalgar Law gehört mir! Ich weiß das, er weiß das, unsere Crews wissen das und allen anderen werde ich das schon noch beibringen, wenn sie uns zu nah auf die Pelle rücken. Bestimmend streicht meine Zunge über seine. Trafalgars Finger fahren über meinen Nacken, halten mich, dirigieren mich und ich neige den Kopf entsprechend. Tanze doch eigentlich ich nach seiner Pfeife? Ein lautes Räuspern lässt uns auseinanderfahren. Ist da jemand? Waren wir nicht eben noch alleine?? Ganz langsam drängen sich Baum, Straße, Laterne und anderes zurück in mein Bewusstsein. "Sollen wir vielleicht schon mal vorgehen?" Die Stimme kenne ich! Ich drehe den Kopf nach rechts und sehe Killer, Hand gedreht und in die Hüfte gestemmt. Neben ihm steht Penguin und sieht betreten direkt an Trafalgar und mir vorbei. Komischer Vogel. "Vorgehen?", frage ich, nehme die Hand vom Baum und streiche mir durch die Haare. "Zum Schiff", seufzt Killer und klingt eine Spur genervt. Trafalgar schlägt mir auf die Hand, die immer noch seine Hüfte festhält. Ich lasse los. "Geh nur." Kaum, dass ich das gesagt habe, dreht Killer sich wieder um und verschwindet. Ist das jetzt absolutes Vertrauen in mich oder mangelnde Fürsorge für den Captain? Ich will überlegen, aber irgendwie stört Penguin mich, der immer noch da rumsteht. "Du kannst auch gehen, kusch." "Ey, der gehört zu meiner Crew." Mein Blick wandert zu Trafalgar, der es tatsächlich schafft drohend zu gucken. "Und?" "Du kannst ihm keine Befehle geben." Ich sehe zurück zu Penguin, der wirklich nicht reagiert und immer noch doof rumsteht. "Ich kann Befehle geben wie und wo... und wem ich will." "Mir nicht." Trafalgar hasst Befehle, daran braucht er mich nicht zu erinnern, wir geraten oft genug in merkwürdige Situationen, die einen befehlenden Touch haben, ohne, dass einer von uns beiden einen direkten Befehl geäußert hat. "Und meiner Crew auch nicht." "Dann sag du's ihm doch." Ich verziehe die Lippen, fahre mit der Zunge darüber. Ich schmecke wieder anständig – soweit ich das beurteilen kann. Wunderbar. Trafalgar zögert. Das ist so typisch! Er stellt sich so oft quer, obwohl er es besser weiß. Aber er will einfach nicht nachgeben. Er weiß genau, dass wir Penguin nicht mehr brauchen, dass wir alleine zu seinem oder meinem Schiff kommen, dass wir alleine den Hafen finden, der doch schon fast zu sehen ist. Oder aber, dass wir uns alleine verlaufen können, wenn wir gerade andere Dinge im Kopf haben. Aber nein, er will nicht. Nur, weil ich will. Sturkopf! "Traf?!" "Hng." "Captain?", schaltet sich nun Penguin selbst ein. "Geh. Wir kommen klar." Penguin nickt, wirft uns noch einen langen Blick zu, den ich schadenfroh erwidere, dann dreht er sich um und geht. "War das jetzt so schwer?" Ich tippe mit dem Finger gegen Trafalgars Brust. "Halt die Klappe!" "Hatte ich sowieso vor...", murmle ich und drücke ihn eng gegen den Baum, ehe ich ihn wieder küsse. Irgendwas stimmt nicht. Ich glaube ich hab 'nen Filmriss. Um mich herum ist es ziemlich dunkel, mal von dem Scheinwerfer abgesehen, der unangenehm warm und hell auf mich gerichtet ist. Ich stehe hier wie auf einem Präsentierteller und ich weiß nicht, wem ich eigentlich präsentiert werde. Meine Hand umfasst kühles Metall und erst beim zweiten Blick und einer Kopfbewegung hoch und runter erkenne ich, dass ich mich an einer Stange festhalte. Einer langen Stange, die an Decke und Boden befestigt ist. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Moment, da war doch was? Kurze Szenen huschen durch meinen Kopf. Laute Musik, von der Trafalgar und ich neugierig angezogen wurden. Ein Club, hell erleuchtet, bunte Lichter, sich auflösende Menschenmassen, flatternde Geldscheine und... nackte Frauen. Irgendwie tut mir meine Seite weh. Auch das erinnert mich an was. An Trafalgars normale Reaktion, wenn ich zu viel fremdflirte. Er hat einen verdammt fiesen Schlag drauf. Dabei kann ich gar nichts dafür, ich bin halt ein Frauenmagnet, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so scheint. Aber ich weiß immer, wo ich hingehöre, in absolut nüchternem Zustand, wie auch in völlig besoffenem. Selbst wenn ich wütend und auf 180 bin, eigentlich schon auf 200. Trafalgar ist der einzige für mich. Immer. Mein Blick wandert durch die Gegend, die ich kaum erkenne, der Scheinwerfer blendet beschissen. Ich sehe hier keine Frauen, eigentlich sehe ich hier niemanden. Ich mache einen Schritt vorwärts, wackelig, lasse die Stange nicht los. Ach ja, Alkohol... Ich blinzle. Mein Kopf schwirrt. Ich murre leise. Irre ich mich oder ist da was zerlegt? Tische, Stühle, die halbe Bühne? ... Bühne? Liegt da Metall? War ich das? Uh... wie war das? Was ich morgen nicht mehr weiß, das habe ich auch nicht getan? Also wenn ich es jetzt bereits vergesse habe, dann war ich das garantiert nicht! "Trafalgar?" Müsste der Kerl nicht auch hier sein? "Hmmmm", kommt seine Stimme von irgendwo schräg vor mir. Ich drehe den Kopf und in dem Moment tritt er in den Kreis des Scheinwerfers. Erst jetzt fällt mir die zweite Stange auf, die fast direkt neben der ist, an die ich mich immer noch klammere. Langsam habe ich eine vage Ahnung, wo wir uns befinden... aber absolut keinen Plan, wie wir hier gelandet sind! "Sag mal, wie..." Weiter komme ich nicht, das breite Grinsen in Trafalgars Gesicht bringt mich zum Verstummen. "Absolut keine Ahnung!" Warum grinst er dann so bescheuert?! Ich starre ihn an, bemerke den unnatürlichen Glanz in seinen Augen. Er streckt die Hand aus, greift nach der zweiten Stange und wirbelt einmal darum, lacht, als würde ihm das auch noch Spaß machen. Irritiert sehe ich ihm zu. Die Nacht wird immer verrückter! Ich will meinen Mantel ausziehen, weil mir einfach zu heiß ist, aber statt in Fell, greife ich in normalen Stoff. Was ist das denn?! Fragend blicke ich an mir selbst runter. Ich trage weiß. Einen weißen Anzug. Und auf der linken Seite, ungefähr auf Höhe des Herzens, prangt ein Kreis, in dem ein Gesicht lacht. Vollkommen ungläubig verharre ich. Was! Ist! Das?! "Steht dir echt gut", kichert Trafalgar. "Willkommen in meiner Crew!" So muss es sich anfühlen, wenn man tot ist und keinen einzigen Gedanken mehr im Kopf hat. Peeeeeeeep, Flatline! Das muss die Hölle sein. Weiß! Anzug! Heart-Pirat! "Gahhhhh!!!" Ich fluche lautstark. "Wie zum Teufel komm ich in den Anzug?!" Verdammte Scheiße! Haben wir Penguin ausgezogen? Ich pass doch niemals in seine Klamotten! Alleine daran zu denken, seine Klamotten zu tragen...! Mir wird schlecht, schlagartig. Egal was, das Ding muss weg! Das ist eine Modesünde an sich, was auch immer Trafalgar sich dabei denkt! Jeder aus seiner Crew trägt einen Anzug. Wenigstens habe ich nicht auch noch so eine Mütze auf, stelle ich fest, als meine freie Hand durch meine Haare streift. Aber leider ist meine Fliegerbrille weg! Wo zum Teufel sind meine Klamotten?! Hektisch blicke ich mich um, erkenne meinen Waffengurt auf dem Boden, daneben ein Fellbündel. Na toll, nicht mal mehr bewaffnet bin ich! Aber wenigstens sind meine Klamotten noch da! Also nichts wie weg mit diesem abartigen Overall! "Hey, lass das, was machst du denn?!" Ehe ich noch meine zweite Schulter befreit habe, einen Arm schon fast aus dem Ärmel, packt Trafalgar mich, zerrt an meinem Handgelenk. "Ausziehen", murre ich und versuche sein Gesicht scharf in den Fokus zu kriegen. Kann er nicht Rücksicht nehmen? Ich bin gerade ein wenig langsam – in allem. "Ausziehen ist guuuut." Das klang jetzt nicht so, wie ich es mir erhofft habe. Und er lässt mich auch nicht los. Ich nicke heftig und bereue es sofort. Fühlt sich an, als würde der Alkohol in meinem Gehirn sein und durchgeschüttelt werden. Mir wird schlecht. "Ausziehen?", frage ich hoffnungsvoll und drehe die Schulter. Der Stoff rutscht. Trafalgar nickt. Ich warte. Und warte. Und warte. "Traf!!" "Ja! Aber doch nicht so!" Wenn nicht so, wie dann? Will der mich verarschen?! "Eustass", spricht er mich an und hebt belehrend einen Finger. "Das macht man langsam." Ehm... aha, langsam. Trafalgar greift nach meiner Hand, legt sie wieder an die Stange, an der ich mich zuvor festgehalten habe. Was zum Teufel will er eigentlich?? "Jetzt ausziehen." Er tritt zwei Schritte zurück, streckt eine Hand aus, wie um das Gleichgewicht zu halten, als er kurz schwankt. Scheint immer noch so blau zu sein wie vorhin. Aber auch ich halte mich mit einer Hand weiter fest. Mit der anderen streife ich diesen hässlichen Anzug über beide Schultern, lasse mit der Hand dann doch kurz los, um beide Arme zu befreien und den Anzug bis zur Hüfte runter zu ziehen. "Eustass...", seufzt Trafalgar und ich sehe, wie er den Kopf schüttelt. Er läuft zur zweiten Stange, hält sich fest, dreht sich zur Seite und lehnt den Rücken dagegen, eine Hand noch immer daran. Die zweite Hand streckt er vor, hebt den Arm in meine Richtung. Und dann grinst er, undurchschaubar. Zumindest für mich und in diesem Moment, in meinem Zustand. "Was soll die..." "Muss man dir denn alles zeigen?", unterbricht er mich. Ich ziehe eine Augenbraue hoch, missmutig, verwirrt. Einen Moment passiert nichts, dann seufzt Trafalgar hörbar laut. "Pass auf." Er drückt sich von der Stange weg, hält mit einer Hand fest, wirbelt merkwürdig schnell einmal um die Stange und bewegt sich ein Stück nach links. Dann nach rechts, noch ein Stück nach rechts und wieder nach links. Ich blinzle. Erst als sein freier Arm eine Drehung vor seinem Oberkörper macht und er die Schultern dreht verstehe ich, was er da treibt: Tanzen. Ohne Musik. Ich blinzle erneut. "Verstanden?" Ich nicke. Er dreht den Oberkörper wieder in meine Richtung, schiebt sich ein Stück vor, zieht sich wieder zurück. Seine Hände greifen um an der Stange und er wirbelt auf die andere Seite, wendet den Rücken zu mir und wirft den Kopf in den Nacken, bis er mich wieder ansehen kann. Er grinst. Und er rutscht langsam aber sicher gen Boden. Ob das so gewollt ist, bezweifle ich jetzt mal. Schnell schüttle ich den Kopf. Trafalgar richtet sich auf, etwas zu mühevoll, um locker zu wirken, aber das liegt am Alkohol. Trotzdem frage ich mich, ob das jetzt sexy oder nur bescheuert aussieht. Auf jeden Fall ist es zu interessant, um ihn damit aufhören zu lassen. "Nicht verstanden", sage ich und schüttle noch einmal den Kopf. Er soll weiter machen! Trafalgar vollführt eine diesmal recht passable Drehung um die ganze Stange. Interessiert sehe ich ihm zu, als er einen Moment stehen bleibt und wieder diese Armbewegung vor dem Oberkörper macht. Dann hebt er den Arm, greift an die Stange, lässt mit der anderen Hand los und rutscht schwungvoll bis fast auf den Boden, als würde er sich fallen lassen. Dass ich immer noch in diesen grässlichen Klamotten stecke, vergesse ich schlagartig. Meine Augen sind nur noch auf Trafalgar gerichtet, wie er sich um die Stange räkelt und ganz langsam wieder hoch kommt. Nach und nach glaube ich den Rhythmus zu erkennen, den er sich im Kopf zu denken scheint und nach dem er sich bewegt. Nicht ganz einfach, aber ich kann die Musik fast hören. Nicht, dass ich ebenso Lust hätte wie ein Bekloppter um meine eigene Stange zu laufen... aber Trafalgar zuzusehen, das hat was! Immer neue Bewegungen lässt er sich einfallen, mal schnell, mal langsam und ich komme nicht mehr an allen Stellen hinterher mit dem Musik Denken, aber das macht nichts. Es ist faszinierend wie er manchmal so gezielt mit der Stange umgeht, dass man es fast schon grazil und beabsichtigt nennen könnte. Ganz selten rutscht er weg und dann muss er sich erst fangen, bis er die ursprünglich geplante Bewegung ausführen kann. Wenn er denn überhaupt plant. Spontan steht ihm, er sollte öfter spontan sein. Genauso wie jetzt, als er zu schwungvoll ist und seine Hand von der Stange abrutscht. Er kippt nach vorn. Ich mache keine Anstalten ihn aufzufangen, aber das ist auch nicht nötig. Noch im Kippen schnellt sein anderer Arm nach hinten und trifft tatsächlich die Stange. Ebenso sein Bein, das er weiß-der-Teufel-wie irgendwie um die Stange winden kann. Das hat jetzt wirklich was! Stumm stehe ich da, ungerührt. Meine Augen kleben an seinem Körper, als er sich wieder aufrichtet. Trafalgar wirft mir einen Blick zu, irgendwas zwischen 'huch', 'hoffentlich ist ihm das nicht aufgefallen' und 'guck mich an, schau mir zu, beobachte mich, du sollst mich wollen'. Vermischen tun sich diese Emotionen zu einem Blick, der unsicher, aber gleichzeitig irgendwie sexy ist. Und dann lächelt Trafalgar, lächelt ein herausforderndes Lächeln, was mein Herz schneller schlagen lässt. Dieser Blick, der sich jetzt verändert! Ich will ihn wirklich. Er zieht sich mit einem Ruck an die Stange, öffnet die Lippen und in meiner Phantasie leckt er über das Metall, während er in der Wirklichkeit nur die Augen schließt und für zwei Sekunden die Stirn dagegen lehnt. Dann lässt er sich langsam runter sinken bis in die Hocke, lässt die Arme lang, lehnt sich zurück und legt den Kopf in den Nacken, ehe er mit einer kreisenden Bewegung wieder aufsteht, langsam, den Unterkörper eng an der Stange. Das kann ich jetzt wirklich nur noch sexy nennen! Erst jetzt merke ich, dass ich ziemlich flach und dadurch schneller atme. Ich bin viel zu fasziniert von Trafalgars Anblick, als dass ich noch irgendwas um mich herum wahr nehme. Seine tollpatschige Art, bedingt dadurch, dass er noch immer besoffen ist, gepaart mit dem absoluten Schwachsinn der Realität, dass er hier tatsächlich an der Stange hängt und tanzt...! Seine Bewegungen sind zwischen Lächerlichkeit und Sex gefangen und gerade das macht es so unglaublich, so umwerfend, so fantastisch, als wäre es nicht echt, was ich sehe, als würde ich mir das immer noch zusammen reimen, wie das übers Metall Lecken. Ich hebe die Hand und reibe mir über die Augen, aber als ich wieder hinsehe, steht Trafalgar immer noch an der Stange, scheint mich aber nicht wahr zu nehmen. Seine Augen sind geschlossen, seine Bewegungen langsam. Er spielt mit der Stange, als wäre sie sein Partner, nicht nur im Tanz. Und ich werde eifersüchtig. Eifersüchtig auf ein Stück Metall, das ich jeden Augenblick zerquetschen könnte, wenn ich es wollte. Trafalgar sollte niemanden außer mir so antanzen, wie er es genau jetzt tut, nicht einmal eine Stange! Erst als meine Hand beginnt zu schmerzen merke ich, wie fest ich meine Stange umklammere. Ich lasse locker, nur ein wenig, denn Trafalgar ändert sein Verhalten nicht. Ist das Absicht?! Will er mich wirklich neidisch auf eine Metallstange machen?! Er weiß doch, wie schnell ich wütend werde! In genau diesem Gedankengang meinerseits zieht Trafalgar sein Sweatshirt aus. Ungeschickt, aber er tut es. Er wirft es einfach in eine Richtung, desinteressiert und drückt sich dann wieder so eng an seine Stange, dass ich unbewusst leise knurre. Und Trafalgar lächelt. Er dreht sich, einmal um die Stange und dann zu mir, sieht mich an, mit undeutlichem Blick. Er muss noch viel besoffener sein, als ich dachte. Oder ich sehe gerade eine neue Seite an ihm, die auch er erst jetzt an sich entdeckt. Gruselig. Aber sexy! Und absurd. Absurd pervers! Ich grinse ihn an, ohne Kontrolle über diese Reaktion. "Eustass...", murmelt er meinen Namen und streckt einen Arm nach mir aus. Als ich seine Hand umfassen will, entzieht er sich mir, noch ehe ich ihn erreiche. Ich mache einen Schritt nach vorn, will wieder nach ihm greifen, aber er schwingt sich auf die andere Seite der Stange, legt ein Bein darum und bleibt konsequent außerhalb meiner Reichweite. Jetzt spielt er mit der Stange und mit mir! Seine Hand streicht über seinen Oberkörper, langsam gleitend, weiter runter, über seinen Bauch. Er schiebt die Finger in seine Hose und jetzt wird mir klar, dass ich mich nicht bewegen, Trafalgar nicht berühren darf. Sonst war's das mit seiner merkwürdig skurril-sexy Vorstellung. Mühsam unterdrücke ich den Impuls die Stange aus ihrer Verankerung zu reißen und sie dahin zu schleudern, wo ich sie nie wieder sehen muss. Ich hasse diese Stange wirklich abgrundtief! Und gleichzeitig muss ich ihr wohl dankbar sein. Diesen Trafalgar hat vermutlich noch nie jemand gesehen. Irgendwie erregend, diese Vorstellung. Mein Eigentum zeigt eine völlig neue Seite an sich. Wir müssen glatt öfter extremes Wettsaufen machen! Wie gebannt schaue ich auf Trafalgar. Seine derzeitigen Bewegungen sind schnell, fast schon hektisch und mehr als ein Mal kommt er leicht ins Stolpern. Ich muss grinsen. Er hat die anmaßende Überheblichkeit trotzdem weiter zu machen, als wäre es völlig egal, dass ich ihm zusehe, dass er diesen leichten Touch der Lächerlichkeit hat, dass sein Rhythmus jeglicher Logik entbehrt. Oder aber, er ist voll und ganz in seinem Tun aufgegangen. Vielleicht ist das auch nur ein perfides Spiel von ihm, mit dem er irgendwas bezweckt, was ich wieder nicht verstehe. Wie so oft bei seinen Spielen. Ich merke erst am Ende, dass er mich mal wieder unterschwellig manipuliert hat. Er dreht den Kopf nach links, grinst mich an, wirft mir einen verspielten Blick zu und dreht den Kopf dann in die andere Richtung, wiederholt den Blick. Langsam bin ich mir nicht mehr sicher, was er eigentlich beabsichtigt. Er will mir wohl kaum immer noch zeigen, was ich tun soll. Mal abgesehen davon, dass ich das garantiert nicht tun werde! Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er hier aus purer Freude um die Stange wedelt. Sollte er allerdings erreichen wollen, dass merkwürdig viele Emotionen auf mich einstürzen, ich ihn sexy, verwegen, mutig und dabei genauso bescheuert und lächerlich finde, dann hat er bereits erreicht, was er wollte. Irgendwie überwiegt die Erregung, muss ich zugeben, wenn ich ihn sehe, wie er ganz langsam seine Hüfte bewegt und sich immer mal wieder gegen die Stange drückt. Irrational eifersüchtig war ich ja schon. Aber ich kann es nicht abstellen. Trafalgar fährt sich mit einer Hand über den Hals, streicht mit dem Zeigefinger über sein Schlüsselbein, weiter runter, über seine Brust und die Bauchmuskeln. Und dann nimmt er zwei Finger und öffnet seinen Hosenknopf. Mit angehaltenem Atem sehe ich seinem Tun zu. Die Hose öffnet sich, erst nur der Knopf, dann der Reißverschluss und mit einem Ruck zieht Trafalgar sie über die Hälfte seines rechten Beckenknochens. Meine Metallstange vibriert in meiner Hand. Unruhig versuche ich meine Kräfte unter Kontrolle zu halten. Trafalgar lacht, dunkel, rau, geht in die Hocke und kommt wieder hoch, wirft mir einen Blick zu, der mich auf ihn zugehen lässt. Er dreht sich auf die andere Seite der Stange, kickt seine Schuhe weg und bleibt dann stehen, sieht mich herausfordernd an. Und ich lasse mich nicht lange bitten, trete zu ihm, die Stange zwischen uns, halte mich fest und sehe ihn an. Er gehört mir. Ich schiebe den Kopf rechts an der Stange vorbei, will ihn küssen, aber er weicht zurück, grinst überheblich, als wäre er nicht so leicht zu haben. Aber er ist meine Beute und ich bekomme immer, was ich will. Außerdem besitze ich ihn bereits. Und genau jetzt juckt es mir tierisch in den Fingern ihm weiter beim Ausziehen zu helfen. Der hin- und hergerissene Zustand zwischen zugucken und mitmachen hat bei mir nicht lange angehalten. Ich will ihn berühren, ihn anfassen und ihn verdammt noch mal küssen! Aber wieder weicht er mir aus, gekonnt dank der Stange, ohne zu fallen. Aber er dreht zu weit, stupst gegen meine linke Seite und mein rechter Arm schnellt vor, um die Stange und packt ihn im Nacken. Einen Moment sehen wir uns an und als sein Ausdruck sich von Grinsen zu Warten verändert, zögere ich nicht länger und drücke ihm einen festen Kuss auf die Lippen. Trafalgar gibt nicht nach, lässt seine geschlossen, auch wenn er den Kuss erwidert. Seine Hand findet den Weg über meine Seite bis hoch auf meine Brust und er drückt gegen mich. Aber auch ich gebe nicht nach, greife mit der linken Hand hinter seinen Rücken, während meine rechte loslässt, weil immer noch die Stange zwischen uns ist. "Man... darf den Tänzer nicht... anfassen...", murmelt er zwischen mehreren Küssen und drückt wieder gegen mich. Irritiert lasse ich von ihm ab, aus kurzer Distanz sehen wir uns in die Augen. "Das gehört sich nicht." Und wieder grinst er. Ich glaube wenn er morgen noch weiß, was wir hier machen... was er hier macht, dann schämt er sich in Grund und Boden. Falls ich das hier morgen aber noch weiß, dann werde ich ihn gnadenlos auslachen. Trafalgar befreit sich aus meiner halben Umarmung, schwenkt um die Stange und stupst mich diesmal von rechts an. Als ich nach ihm greife, dreht er sich um, wechselt die Hand an der Stange. Seinen Rücken anzusehen ist irgendwie unbefriedigend, auch wenn ich seine Muskeln beobachten kann, wie sie sich unter der Haut spannen. Ich will ihn berühren. Dringend. Ich packe ihn an der Hüfte, halte ihn fest, er zieht und seine Hose rutscht. Meine Augen kleben auf seinem Beckenknochen. Trafalgar macht mich wahnsinnig. Ich ziehe ihn zu mir ran, bis er mit dem Rücken gegen mich stößt. Meine zweite Hand lege ich an seine Wange, zwinge ihn den Kopf zu mir zu drehen und gebe ihm einen erneuten, diesmal ziemlich dominanten Kuss. Immer noch lässt er seine Lippen geschlossen. Er ärgert mich. Ich knurre ihm entgegen und lasse ihn wieder los. In merkwürdig sanften Bewegungen schwingt er hin und her und spielt wieder nur mit der Stange, obwohl ich doch direkt neben ihm stehe. Jetzt reicht's! Wütend greift meine Hand fester um die Stange, direkt unterhalb Trafalgars und die ganze Stange vibriert, wackelt und bricht schließlich aus der Decke. "Woooah, Eustass!", ruft Trafalgar ungläubig und seine Augen werden groß. Im nächsten Moment springt er mich regelrecht an. Seine Lippen treffen unsanft auf meine, seine Arme schlingen sich um meinen Hals. Der Kuss ist schnell, unsicher, hält aber an. Bereits als seine Lippen meine berühren, vergesse ich die Stange. Schief hängt sie, schwankt gefährlich zwischen Trafalgar und mir, bricht aber nicht. Vom Boden wird sie gehalten und neigt sich gefährlich zur Seite. Ich hab genug davon. Gierig ziehe ich Trafalgar enger an mich, mehr in den Kuss, nur Lippen reicht mir nicht. Noch ehe ich einmal komplett über seine Unterlippe lecken kann, öffnet er seine Lippen freiwillig und stupst meine Zunge mit seiner an. Und auch ich lasse mich nicht bitten. Stürmisch setzen wir den Kuss fort, die Augen geschlossen, meine Hände an seinem Rücken. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie drehen wir uns so, dass Trafalgar mit dem Rücken gegen die Stange stößt, die nur noch mehr wackelt. Ich greife um an Trafalgar, packe ihn mit beiden Händen an der Hüfte. Er dreht, ich drehe mit ihm und wir beschreiben eine halbe Drehung um die Stange, ehe wir krachend zu Boden fallen. Trafalgar lacht unter mir, während ich irritiert blinzle. Die Frage, ob er sich wehgetan hat, kann ich mir offensichtlich sparen. Er schlingt ein Bein um meine Hüfte und sieht mich an. Wir sind auf meinem Mantel gelandet und mit einer Hand schiebe ich meine Waffen zur Seite, damit sie nicht stören. Plötzlich lacht Trafalgar noch lauter, streicht mit den Händen über meine Oberarme, dann über meine Seiten, bis er an dem Anzug zieht, den ich noch immer trage, auch wenn er mir seit einer ganzen Weile nur noch auf der Hüfte hängt. Schlagartig wird mir klar, dass ich bei Trafalgars Anblick einfach vergessen habe ihn weiter auszuziehen. "Du sieht so bescheuert aus, Eustass!" Danke... Missmutig knurre ich ihn an, aber das bringt Trafalgar nur noch mehr zum Lachen. Arschloch! Ich drücke meine Lippen erneut auf seine und versuche ihn zum Verstummen zu bringen. Für einen Moment funktioniert es, dann reißt er sich aus dem Kuss los, lacht weiter. Genervt greife ich nach seinen Händen und drücke sie neben seinem Kopf auf den Boden. "Halt die Klappe!", fahre ich ihn an, aber er zeigt keinerlei Reaktion. Erst als ich eine Hand von ihm loslasse und meine eigene an seine Seite lege, knickt er leicht ein und windet sich unter meiner Berührung. Was soll denn das?! "Hör auf...!", schnappt er sprechend nach Luft und versucht meine Hand los zu werden. Wütend halte ich ihn fester, aber er lacht immer noch. "Eustass! Das kitzelt!" Eigentlich sollte ich aufstehen und ihn hier liegen lassen. Oder mit einem Eimer eiskaltem Wasser zurückkommen. Das kitzelt! Der spinnt doch! Sein Bein schlingt sich fester um meine Hüfte, ehe er es über meinen Hintern gleiten lässt und mich anstupst. Ich fasse an sein anderes Bein und schiebe es recht unsanft zur Seite, drücke seine Beine weiter auseinander als ich müsste und mache es mir dazwischen gemütlich. Trafalgar ist gerade dermaßen respektlos, dass ich ihm wohl mal wieder zeigen muss, wo es langgeht. Ich beiße ihm in die Unterlippe und drücke mein Becken eng gegen seins. Er stöhnt auf und endlich, endlich hat das Lachen ein Ende! Grob packe ich seine Handgelenke und schiebe seine Hände bis über seinen Kopf, lasse ihn mein ganzes Gewicht tragen. "Mister Eustass, also bitte...!", murmelt er, immer noch eine Spur zu spaßig für meinen Geschmack. Ok, alles was jetzt kommt, das hat er sich selbst zuzuschreiben! Meine Hände sind überall an ihm, berühren ihn, streicheln ihn, halten ihn fest. Und Trafalgar ist viel zu abgelenkt für meinen Geschmack, findet das eine Mal Gefallen an meinem Dolch und fuchtelt damit herum, bis ich ihm die Waffe aus der Hand schlagen kann. Ein anderes Mal gilt sein Interesse meiner Fliegerbrille, die er aber für meine Stiefel wieder links liegen lässt. Eigentlich sollte ich beleidigt sein, dass er nicht bei der Sache ist. Aber ich bin schon viel zu weit, viel zu erregt, um einfach aufzuhören. Ich hab auch keine Lust dazu. Erst als ich Trafalgar von seiner Hose befreit habe und selbst diesen lächerlichen weißen Anzug losgeworden bin, habe ich den Großteil von Trafalgars Aufmerksamkeit. Wild küsse ich ihn, mache ihm deutlich, dass er sich auf mich fixieren soll und endlich schließt er die Augen, schlingt wieder ein Bein um meine Hüfte, greift mit einer Hand in meine roten Haare und hängt hingebungsvoll an meinen Lippen. Na bitte... geht doch! Irgendwie habe ich das miese Gefühl bereits, bevor ich wirklich wach bin. Ich weigere mich die Augen aufzumachen, halte sie konsequent geschlossen, bis mir die Schwere deutlich wird, die auf mir lastet. Ich unterdrücke ein Gähnen und blinzle. Mein Schädel brummt und mein Rücken tut weh. Außerdem fühlen sich mein linkes Bein und mein Arm merkwürdig taub an. Ich gähne doch, drehe den Kopf und lande mit der Nase in weichen, schwarzen Haaren. Irritiert verziehe ich die Lippen und rutsche mit den Kopf leicht zurück. Trafalgar liegt halb auf mir, auf dem Bauch, den Kopf von mir gedreht. Sein linker Arm liegt über meinem Bauch, sein Bein zwischen meinen und irgendwie hat er es geschafft in einer Position einzuschlafen, die ich nicht recht erklären kann. Er liegt so dicht an mir, aber gleichzeitig nur halb auf meiner Schulter. Ich versuche den Arm unter ihm zu bewegen, scheitere aber kläglich. Ein widerliches Kribbeln zieht sich durch meine ganze linke Körperhälfte. Stöhnend drehe ich wieder den Kopf und blicke an die Decke. Grelles Licht scheint durch ein hohes Fenster und lässt mich die Augen halb zukneifen. Trotzdem blicke ich mich um nach allem, was ich sehen kann ohne mich groß bewegen zu müssen. Trafalgar und ich liegen auf meinem Mantel, der uns vor dem kalten Boden schützt. Wir befinden uns in einem leeren, offenen Raum. Als ich über Trafalgar hinwegsehe, fallen mir zwei Stangen auf, die eine von beiden halb aus der Verankerung gerissen, schief hängt sie nur noch am Boden befestigt. Ich neige den Kopf und denke nach. Sollte mir das jetzt was sagen? Mein Schädel dröhnt viel zu doll, als dass ich lange grübeln kann. Verschiebe ich das auf später. Ich lasse den Kopf sinken, sehe lieber wieder nur Trafalgar an. Er ist nackt, ich bin nackt. Meine rechte Hand hebt sich automatisch und ich streiche über seine weiche Haut, über seinen Rücken und verharre dort. Ich muss ihn immer berühren, wenn er nichts anhat, ich kann nichts dafür, das ist wie ein Reflex. Erneut gähne ich, meine Augen wollen nicht offen bleiben. Wieso liegen wir hier auf dem Boden? In einem Gebäude, das mich stark an ein Striplokal erinnert... Ich weiß, wir haben gestern zu viel getrunken, das sagt mir allein mein Kopf. Vielleicht ist es besser, wenn ich vorerst nicht darüber nachdenke. Noch einmal öffne ich kurz die Augen, sehe an mir hinunter, über Trafalgars Hintern und sein Bein entlang, das er angewinkelt zwischen meinen hat. Gerade als ich die Augen wieder schließen will, fallen mir schwarze Stiefel an seinen Füßen auf. Das sind meine Stiefel!! Wieso zum Teufel hat Trafalgar meine Stiefel an?! Oder will ich das jetzt nicht wissen? Sollte ich ihn wecken und sehen, was er noch von letzter Nacht weiß? Oder sollte ich mich einfach wieder zurücklehnen, die Augen schließen und noch eine Runde schlafen? Immer auf die Gefahr hin, dass hier der Besitzer des Lokals auftaucht. Müde drehe ich den Kopf zu Trafalgar und drücke mein Gesicht in seine schwarzen Haare. Hier wird schon niemand auftauchen. Und ich glaube, es ist besser, wenn man einige Dinge nicht mehr weiß. Was immer letzte Nacht auch war... Ich habe die Befürchtung, dass mir die Hälfte davon früher oder später ohnehin wieder einfällt... ~ owari ~ * "Eus"... sprecht es fast wie Eustass, nur eben ohne –tass. xD So eine Mischung aus dem englischen you +s und dem Namen Hugh +s. Fertig. :3 Eigenlob stinkt, aber ich mag den OneShot irgendwie. ^^' Es macht wirklich Spaß, wenn sie schon zusammen sind. Vielleicht kann man diese FF ja irgendwo in der Zukunft meiner anderen FFs sehen. :3 Eine völlig jugendfreie FF, nicht mal der lime war richtiger lime. Toll, oder? xD Herrje, wie konnte ich sowas nur produzieren?! Achja, der Satz mit Baku! Ich weiß nicht mehr wie wir darauf gekommen sind, aber wir unterhielten uns über diese Anzüge und ich sagte zu ihr, dass ich Kid zu gerne in einem sehen würde. Sie musste so lachen und wollte das auch und voila... hier isses. xD Zeichnet mir Bilder dazu, bitte! xD~ Ich hoffe dieser OneShot kann euch etwas die Zeit verkürzen... bis Chap °3 von "HEART for you" rauskommt (das btw schon fertig is...). :3 Danke fürs Lesen! Sayonara, --> Satra ^^/) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)