Liebe auf Kriegspfad... von abgemeldet (...mit vielen Komplikationen) ================================================================================ Kapitel 1: Alles hat seinen Anfang Teil 1 ----------------------------------------- 23.04.1503 „Prinzessin Yumiko! Prinzessin Yumiko! Wo stecken Sie!?“, riefen verschiedene Bedienstete durch den riesigen Garten des Schlosses, doch nach wenigen Minuten gaben sie auf, um an einem anderen Ort zu suchen. Das Schloss lag in der prächtigen Hauptstadt Fugaruk, des Landes Nusarigas. Dieses Land war vor allem wegen seiner großen militärischen Stärke und seiner einzigartigen Gebäude bekannt, doch das schien ein junges Mädchen nicht zu beeindrucken, die seufzend von ihrem Versteck hinausspähte. Als Versteck diente ihr eine großgewachsene Linde, von der sie auch gerade runtersprang. Das Mädchen hatte langes braunes Haar, die ihr bis zu den Ellenbogen reichten. Sie trug ein violettes, teilweise schlichtes Kleid. „Meine Diener haben wirklich eine große Ausdauer… ich würde bestimmt nicht 2 Stunden nach einer bestimmten Person suchen.“ Verträumt schaute das braunhaarige Mädchen nach oben in den Himmel, wo zwei Rotkehlchen über ihr Kreise, auf einer spielerischen Art und Weise, zogen. Seufzend glitt ihr betrübter Blick auf dem Boden. „Die beiden haben es gut. Sie sind frei, können tut und lassen was sie wollen. Diese Freiheit habe ich nicht und werde sie niemals haben.“ Sie legte ihre Hand an den dicken Baumstamm der prächtigen Linde. Ein Schauer rannte ihr den Rücken runter als sie die alte Stimme des Baumes hörte. „Ihr solltet in eurer Zimmer zurückkehren, kleine Hoheit. Eure Diener machen sich Sorgen.“, ertönte die alte und vor allem weise Stimme in ihren Kopf. Sie grinste auf diesen Kommentar der alten Stimme. „Du hast leider recht, danke“, murmelte das bleiche Mädchen und ging gemütlich durch den Garten, Richtung eines großen goldenen Tors. Sie schob das Tor langsam auf, bis sie sich durchquetschen konnte. Kurz drehte sie sich um, um zu sehen ob sie entdeckt wurde, doch zum Glück nicht – okey zu früh gefreut. Eine leicht wütende Person kam auf sie zu. Die Frau war großgewachsen, hatte schwarze Haare die sie zu einem strengen Dutt zusammengebunden hatte und trug eine Brille auf der Nase. Tadelnd hob sie ihren Zeigefinger zur Predigt. „Prinzessin Yumiko!! Wir haben Sie jetzt fast 3 Stunden gesucht!! Was machen Sie denn hier? Sie müssen zur Anprobe für den Ball in fünf Tagen!“, quakte die Frau mit einer sehr hohen Stimme. Verwirrt hob Yumiko ihre linke Augenbraue. „Ich habe doch vor 2 Tagen das Kleid anprobiert, oder etwa nicht?... oder wollen Sie damit sagen das ich gleich in zwei Tagen zu dick werde?“ Geschockt weiteten sich die Augen der Dienerin, als sie erkannte, dass sie die Prinzessin indirekt beleidigte. „Nein! So hatte ich das natürlich nicht gemeint! Es soll-“ „Ich weiß… es soll alles reibungslos verlaufen, immerhin sind wir die Stattgeber, dieses ‚Princess-Treffen‘… apropos ich hoffe für Sie Miss Takana, dass die Pläne fertig sind und bald auf mein Zimmer kommen.“ Takana verbeugte sich schnell. „Es ist alles vorbereitet. Gäste sind alle eingeladen – die Bestätigungen werden auch heute Abend wieder zurück kommen, die Halle wurde geschmückt und nicht zu vergessen das Büffet und Orchester ist alles in Auftrag gegeben. Darum müssen Sie sich nicht mehr kümmern“ „Danke Miss Takana Sie sind eine große Hilfe! Also was steht noch auf dem Plan?“, grinste Yumiko, denn sie war glücklich darüber, dass sie fast nichts mehr machen musste. Auf die Frage von der Prinzessin holte die Dienerin ein Stück Papier heraus, auf dem feinsäuberlich alle Termine aufgeschrieben wurden. Kurz spickte sie auf den Zettel, rückte ihre Brille zurecht und antwortete: „Nein Sie haben nichts mehr… außer das Ihre kaiserliche Majestät wünscht Sie zu sprechen“ „Über was wollte Mutter sprechen?“, fragte Yumiko besorgt, nebenbei dachte sie fieberhaft darüber nach, was sie angestellt hat, worüber ihre Mutter mit ihr reden wollte. Ihre ständigen Versteckspiele mit ihren Diener ganz bestimmt nicht – das müssten ihre Eltern schon gewohnt sein. Dann vielleicht der eine Ausritt in die Stadt… nein auch nicht – O-Oh bitte kein Verkupplungsversuch wie letztes Mal. Schnell schüttelte die Braunhaarige ihren Kopf, um diese unangenehmen Erinnerungen wieder zu vergessen. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Brillenträgerin. „Also?“ „I-ich weiß es leider nicht, ihre kaiserliche Majestät sagte es wäre sehr dringend, aber Sie meinte, dass Ihr euch waschen und frisch kleiden solltet.“ „Warum sollte ich mich schon wieder umziehen es ist erst 14.00 Uhr!“, fragte eine verwirrte Prinzessin. „Das kann ich Ihnen leider nicht beantworten aber wir haben nicht mehr so viel Zeit, also hopp hopp!“, begeistert klatsche Miss Takana in die Hände und schob Yumiko durch das Schloss zu ihren Gemächer. ~Im Zimmer – eher Saal - von Yumiko~ „Meinen Sie das es passt?“, meinte die Prinzessin von Nusariga, als sie sich im Spiegel betrachtete. Sie trug ein schlichtes schwarzes, ärmelloses Cocktailkleid, das ihr nur knapp bis zu den Knien reichte. An der Hüfte von Yumiko wurde ein goldener, dünner Gürtel befestigt. Über das Kleid trug sie ein weißer Haori mit Ärmeln. „Sie sehen wie immer wunderschön aus“, grinste die Takana. Kurz betrachtete die Prinzessin sich noch im Spiegel ob ihre Frisur saß und wandte sich der Brillenträgerin zu. „Bringen Sie mich dann zu Mutter?“ Schnell nickte die Dienerin: „Natürlich. Folgen Sie mir bitte“. Zu zweit gingen sie die Gänge entlang. Sie waren in einem matten Gelb tapeziert und alle zwei Meter folgte ein großes Fenster, das einem sehr guten Ausblick auf das Schlosstor zeigte und den Flur mit Licht versorgte. Yumiko erlaubte sich raus zu schauen, wobei ihr ein auffälliger Trubel auffiel. 16 Kutschen, die an jeweils zwei Pferden gespannt wurden, standen vorm Tor. Verwirrt beobachtete sie das Spektakel, bis ihr bewusst wurde um was es sich dabei genau handelte. Es waren spezielle Kutschen, die nur von den Ministern dieses Landes benutzt werden, was heißen musste, dass sich die Politiker hier im Schloss befinden. Sie wandte ihren Blick wieder nach vorne und verschränkte die Arme vor der Brust. //Komisch… nur für wichtige Besprechungen oder Befehle kommen sie direkt zum Schloss, sonst bleiben sie immer im Parlament. Also muss irgendetwas passiert sein// Tief in ihren Gedanken versunkten, bemerkte sie nicht, das Miss Takana vorm Thronsaal stehen blieb und rannte in sie hinein. Erschrocken wich sie zurück. „Tut mir leid! Ich war in Gedanken versunken!“. Die Schwarzhaarige rückte ihre verrutschte Brille zurecht und lächelte die Prinzessin an. „Keine Sorge, es ist nichts passiert Prinzessin. Sie müssen aber immer aufpassen und seid auf der Hut, denn einzig und allein das kann Ihr Leben retten“, empfahl die Frau. Glücklich lächelte Yumiko Miss Takana an. „Ich werde hier draußen warten Prinzessin Yumiko, geht bitte hinein.“ Die Schwarzhaarige trat zu Seite, sodass Yumiko vorbei gehen konnte. Bevor sie die große Tür aufmachte, atmete sie tief durch. Mit geradem Rücken ging die Thronfolgerin in den Saal und suchte mit ihren Augen, nach ihren Eltern, die sie auch nach wenigen Sekunden erblickte. „Vater? Mutter? Warum habt ihr mich gerufen?“ „Das wird später geklärt… folge uns mein Kind“, meinte Akastar, Herrscher über Nusariga und Vater von Yumiko. Er war ein großgewachsener Mann mit braunen fluffigen Haaren, der seinen Bart mit einem lilanen Band zusammenhielt. Akastar ging zu einen Porträtreihe, die Yumikos Vorfahren zeigten und blieb bei einem ganz bestimmten Bild stehen. Der Braunhaarige drückte auf die Augen des porträtierten Mannes und setzte dadurch ein Mechanismus im Gang. Das Bild verschob sich nach links und öffnete einen Geheimgang, wodurch der König gleich ging. „Komm meine Tochter“, befahl Nadeshiko, die Mutter von Yumiko, in einer sanften Tonlage. Yumiko nickte und stolzierte durch den Gang, dicht gefolgt von Nadeshiko. Nadeshiko war eine etwas kleinere Frau, ca. 1,60 m, mit langen lilanen Haaren, die sie zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden hat. Nach wenigen Minuten erreichten sie einen großen Raum. In dem Raum war ein XXL Tisch mit genau 20 Stühlen, 17 von den Stühlen waren schon mit älteren Männern besetzt und einer mit Yumikos Vater. Die beiden Frauen setzten sich neben Akastar. Links Nadeshiko und rechts Yumiko. Akastar schaute sich um, ob alle versammelt sind und nickte einen Diener zu, der hinter sich die Doppelflügeltür zu schloss, sodass sie alleine waren, unbeobachtet dass ein Stuhl noch frei war. Der König räusperte sich, sodass er sicher sein könnte die volle Aufmerksamkeit zu besitzen. „Wir haben uns hier zusammen gefunden, um eine sehr wichtige Sache zu bereden, die die ganze Welt beeinflussen wird“ Er schaute tief in die Augen der andere Männer. „Es tut mir Leid sie zu unterbrechen mein König. Aber was ist mit Norther? Er ist nicht hier!“, fragte ein grünhaariger Mann, der in seinen 40-ger Jahren war und dem König gegenüber platzgenommen hatte. „Er kann uns nicht beiwohnen, weil sein Sohn gerade geboren wird und ich wollte ihm das nicht nehmen. Sind alle Fragen erledigt?“, die anderen Männer wollten schon zu protestieren anfangen, denn was ist wichtiger als die Sicherheit des Landes? Wurden aber von dem stechenden Blicken des Königs erstickt. „An den Grenzen zwischen Mirasia und Nusariga wurden zwielichtige Aktivitäten festgestellt, aufgrund dessen habe ich vor 1 Woche einen Spion dort hingeschickt und er sollte uns Informationen beschaffen. Gestern ist er zurück gekommen und hat mir erschreckende Nachrichten gebracht… Es hat sich eine Rebellengruppe namens Ragnarock gebildet, deren Ziele noch unbekannt sind, doch Gerüchte sagen, der Anführer will der einzige König Yasushins sein! Auch wenn die Gruppe noch klein ist, sollten wir sie nicht unterschätzen! Um sich Geld zu beschaffen, fangen sie Menschen und seltene Tiere, stehlen Wasser und andere wertvolle Dinge, um sie dann auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Das können wir nicht dulden! Außerdem habe ich gestern eine Nachricht vom König Lamias erhalten. Er hörte von der Rebellengruppe und reagierte gereizt darauf, denn das Land Lamias ist bis jetzt am Meisten betroffen! Dort hat Ragnarock mit einer Maschine einen kleinen See ausgesaugt und das kann zur Dürre führen! Der König meinte wir sollen uns mit dem König von Mirasia darum kümmern, denn es passiert wie er es im Brief wortwörtlich geschrieben hatte ‚vor unserer Nase‘!“ Leise seufzte Yumiko, sodass keine es bemerkte. //Seit dem Krieg vor 30 Jahren, sind die Länder nicht mehr gut aufeinander zu sprechen, sie sind misstrauisch und haben Angst dass ein Land wieder die Weltherrschaft anstrebt. Aber was hat diese Rebellengruppe wirklich vor? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Rebellen absichtlich diese angeknacksten Verhältnisse ausnutzen und die Länder gegenseitig aufhetzen… Warum? Warum wollen sie einen Krieg provozieren? Um ein leichteres Spiel zu haben die Welt zu erobern? Doch warum will es der Anführer? Ist er so machtbesessen oder will er etwas ändern? Warum, warum, warum? Ich hasse Fragen über Fragen// „Meine Herren, was schlagen Sie vor?“ //Anscheinend war ich schon wieder so in Gedanken verloren, dass ich die Hälfte des Gesprächs gar nicht mitbekommen habe// Als niemand antwortete, erhob Akastar seine Stimme erneut. „Zuerst sollten wir uns vorbereiten, wenn es wirklich zum Krieg kommt… auch sollten wir die Gruppe mehr in Auge behalten und mehr über sie erfahren, ebenfalls sollten wir uns nicht schämen ein anderes Land um Hilfe zu bitten, dann können wir hoffentlich das Misstrauen von König Babarossa mildern… auch würde ich einen Gatten für Yumiko suchen, in schweren Zeiten brauchen wir eine Absicherung und das Volk braucht einen mächtigen und guten König!“, schlug der König von vor. „Was?!“ Jetzt konnte sich Yumiko nicht mehr halten. Warum immer nur sie? Sie sprang von ihrem Platz auf und schlug die Hände auf den Tisch. „Das kannst du nicht machen, Vater!“ „Yumiko Ruhe!“, befahl Akastar seiner Tochter, die widerwillig kleinbeigab und sich hinsetzte. „Anscheinend hast du eine Idee, Nurack. Trage sie uns vor!“, der Braunhaarige schaute Nurack an, der höflich nickte. „Danke Majestät. Ich würde den Thronfolger von Lamia vorschlagen, er ist ein mächtiger und stolzer Mann, der nicht zurück scheut so große Macht zu besitzen!“ Yumiko knirschte mit ihren Zähnen. Sie hatte schon mal über den Thronfolger von Lamia gehört, er soll ein arroganter Schnösel sein, der meint er wäre was Besseres. Auch soll er Frauen wie Dreck behandeln und ist der Meinung sie seien nur dazu da Männern zu umgarnen und sie zu verwöhnen. //Den heirate ich ganz bestimmt nicht! Da war sogar der letzte besser!// Yumiko stellte sich schon in ihren Gedanken vor, wie sie den Typen ermorden oder sein Leben zur Hölle macht, wenn es wirklich zur Verlobung oder gar zur Hochzeit kommen sollte. Währenddessen schaute Nadeshiko ihre Tochter besorgt an. Sie und Akastar waren auch eine Zwangsheirat, aber sie hatten Glück, dass sie sich ineinander verliebten, das Glück, das ihre Tochter wahrscheinlich nicht hatte und das machte sie traurig. Sie gab ihren Mann den weltberühmten bösen Blick, der jeden in die Knie zwang. Akastar schaute seine Frau entschuldigend und ängstlich an, seufzte dann aber geschlagen. „Gebt uns zwei Monate um einen passenden Mann für meine Tochter zu finden, wenn es nicht klappt… muss meine Tochter den Thronfolger von Lamia heiraten, natürlich mit dem Einverständnis von König Babarossa! Sitzung ist hiermit geschlossen!“ Die obersten Politiker marschierten aus dem Raum, bis nur noch ein seufzender König, eine niedergeschlagene Königin und eine wirklich wütende Prinzessin zurück blieben. „Wie konntest du das nur tun! Du hattest mir versprochen, dass ich meine Liebe selbst suche darf und ich Zeit habe wie ich möchte, Vater! Das ist so ungerecht! Ich hasse dich!“ Yumiko sprang von ihren Platz auf, sodass der Stuhl umfiel und rannte mit Tränen in den Augen den Gang entlang. „Warte Yumiko!“, rief Nadeshiko hinterher, wurde jedoch ignoriert. Wütend schaute sie ihren Gatten an. „Das hast du wieder einmal schön hingekriegt, Akastar!“ „Ich weiß, ich weiß… Es tut mir auch leid!“, murmelte der Braunhaarige. Darauf seufze Nadeshiko und schaute traurig zu Boden. „Ich hätte mir gewünscht dass meine Tochter die richtige Liebe findet… aber anscheinend will es das Schicksal nicht so“ Yumiko raste währenddessen an Frau Tanaka vorbei, die verwirrt ihrer Prinzessin hinterher schaute. //Ich lass mir das nicht bieten! Ganz und gar nicht!// Mit dem Entschluss die zukünftige Verlobung zu verhindern, stolzierte sie auf ihr Zimmer. //Ich könnte weglaufen… aber in paar Tagen ist dieser Ball und es wäre gegenüber der anderen Prinzessinnen unfair, wenn ich wegen meinen Problemen nicht auftauchen würde… also nach dem Princess-Ball, das könnte klappen!// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)