Living Lies von Varlet ================================================================================ Kapitel 22: Fundort ------------------- Grimmig blickte Shuichi Akai auf den Oberschüler. „Hast du nicht verstanden, was ich gesagt hab?“, kam es von dem FBI Agenten. Shinichi musste leicht grinsen. „So langsam sollten Sie mich aber kennen. Sie wissen doch, wenn es um die Organisation geht, misch ich mich immer ein…selbst wenn ich es nicht sollte.“ Er schmunzelte dabei. Es entsprach der Wahrheit. Wenn sich Shinichi an seine Zeit als Grundschüler erinnerte, wusste er wieder, wie er sich damals im Wagen von Shu versteckte. Da konnte Akai auch nichts anderes machen, als Conan mit nehmen. „Deswegen überrascht es mich auch nicht“, entgegnete Akai. Und trotzdem wollte Shu dafür sorgen, dass Kudo nicht mit in die Sache gezogen wird. Jetzt war es sowieso zu spät. „Also wir sind jetzt drin. Was denken Sie, wo kann die Bombe sein?“, wollte Shinichi wissen. Shuichi zuckte mit den Schultern. „Gibt genug Möglichkeiten“, sprach der FBI Agent. Shinichi nickte. „Sie sagten, sie wäre an Orten, wo man sie vermuten würde…“, murmelte er. „Geh du in die Küche schauen, ich übernehm das Wohnzimmer“, sagte Akai. Mit schnellen Schritten ging Shinichi in die Küche. Sofort schaute er sich um, doch beim ersten Umsehen, fand er nichts, dass nach einer Bombe aussah. Danach seufzte er. Wahrscheinlich war die Bombe auch nicht als Bombe getarnt und er musste anders denken, um sie zu finden. Der Oberschüler ging an den Kühlschrank und öffnete ihn. Er seufzte erneut. Eigentlich war es alles andere als der geeignete Ort für die Bombe, aber wenn es offensichtlich sein sollte, war die Möglichkeit, dass sich die Bombe im Kühlschrank befand groß. Jedes einzelne Lebensmittel drehte der Oberschüler um, aber alles waren normale Nahrungsmittel. Das wäre ja auch zu einfach, wenn sie so schnell was fänden. Doch je mehr der Oberschüler daran dachte, desto mehr fragte er sich, ob die Bombe ein tickendes Geräusch von sich gab, oder aber ob sie still herunter lief. Nachdem der Kühlschrank wieder zu war, trat der Oberschüler zu den einzelnen Schränken heran. Er öffnete diese und durchsuchte ihren Inhalt. Wieder fand er nichts. Selbst im Ofen schaute er nach. Doch auch hier gab es keinen einzigen Anhaltspunkt. Warum konnte die Organisation auch nicht einfach ein Schild mit einem Pfeil hinstellen ‚Achtung Bombe‘. Aber das wäre zu einfach. Als nächstes ging der Oberschüler an die Eieruhr und kontrollierte, ob sie nicht in Wahrheit die versteckte Bombe war. Aber nichts. Alles war ganz normal. Der Detektiv kratzte sich am Kopf und überlegte, wo er noch suchen konnte. Bei Shuichi lief es auch nicht anders. Der FBI Agent kontrollierte erstmals das gesamte Inventar, beginnend bei dem Sessel und der Couch. Shuichi sah ebenfalls in den Rillen der Bezüge nach, aber nichts. Keine Bombe. Akai runzelte die Stirn. Die Organisation hatte hier genügend Orte zum Verstecken, aber nur einer war der Wahre. Im Anschluss sah sich der Agent in den Schränken um. Aber auch hier fand er nichts außer ein paar Süßigkeiten und Geschirr. Grummelnd machte sich Akai auf den Weg in den Flur, von welchem er her kam. Er erblickte die Aufhängung für die Jacken und durchsuchte sofort jede einzelne von ihnen. Auch in die Taschen griff er, doch fand er nichts. Akai knurrte. Das konnte doch nicht so schwer sein, zumindest erwartete er, dass ihm die Bombe bald auffiel, nur leider schien die Organisation besser geworden zu sein. „Herr Akai?“, fing Shinichi an. Er lief aus der Küche heraus und sah den Agenten an. „Was ist? Hast du sie?“, wollte er wissen. „Nein“, Shinichi schüttelte den Kopf. Der Oberschüler seufzte. „In der Küche ist nichts. Und wie sieht es bei Ihnen aus?“ „Wohnzimmer und Flur sind sauber.“ „Hmm, dann bleiben noch ein paar Zimmer übrig“, seufzte Shinichi. Die Villa war nicht gerade klein. Es konnte noch eine ganze Weile dauernd, ehe sie an die Bombe kamen. „Wir müssen anders denken“, entgegnete der Agent anschließend. „Das heißt? Haben Sie schon eine Idee, was wir machen könnten?“, wollte der Oberschüler wissen. „Wir denken wie die Organisation. Ansonsten finden wir die Bombe nicht in der Zeit.“ Shuichi zog sein Handy aus der Jackentasche heraus und sah auf seine Uhr. Sie hatten nur noch ein-ein-halb Stunden Zeit ansonsten würde es schlimm werden. „Wie lange noch?“, fragte Shinichi nach. „Über eine Stunde. Wir sollten uns beeilen“, kam die knappe Antwort. „Gut, ich wird die Schlafzimmer überprüfen“, nickte Kudo. „Nein. Warte!“, sprach Akai. Jetzt fiel es ihm erst wie die Schuppen vom Auge. „Was haben Sie?“ „Ich weiß jetzt, wo sie die Bombe versteckt haben. Es gibt hier einen Raum, wo man suchen kann wie man will und trotzdem nicht wirklich voran kommt. Ein Raum, dessen Regale vollgestellt sind“, erläuterte er. „Wir müssen nach oben in eure Bibliothek. Ich bin mir sicher, die Bombe wird sich dort anfinden. Wie ich deine Familie einschätze, habt ihr mehr als nur zehn Bücher, was heißt, dass in jedem die Bombe versteckt sein kann“, fügte er an. „Aber natürlich. Das wäre gar nicht mal zu verkehrt, sie dort zu verstecken. Abends halte ich mich meistens dort auf. Die Explosion würde sofort das tun, was die Organisation will“, murmelte der Oberschüler. „Also los“, wies ihn Akai an. Zusammen liefen sie die Treppenstufen nach oben. Shinichi öffnete die Tür und blickte sich um. „Meinen Sie, die Bombe tickt?“, wollte er wissen. „Das werden wir sehen. Aber ich glaube eher weniger. Die Wahrscheinlichkeit eine tickende Bombe zu finden, ist größer als eine, die keine Geräusche von sich gibt. Unglücklicherweise weiß die Organisation, wie sie solche Bomben herstellen können. Das haben wir damals im Beika-Krankenhaus gesehen“, warf Akai an. „Dann suchen wir also nach einer tickenden Zeitbombe ohne das Ticken“, nickte der Oberschüler. „Schau du dich in den Regalen um. Wenn dir was auffällt, was so nicht hingehört, schau es dir genau an“, wies Shuichi ihn an. Shinichi nickte und trat an die Bücher heran. In der Zwischenzeit ging Shuichi zum Schreibtisch im Zimmer. Man sah sofort, dass dieser früher oft verwendet wurde, wenn Yusaku an seinen Büchern schrieb und jetzt wurde er scheinbar für das Lesen und Schreiben verwendet. Shuichi setzte sich auf den Stuhl und überprüfte die einzelnen Schubladen. Außer einigen Stücken Papier und Stiften war nichts in diesen zu finden. Vom Stuhl aufstehend ging Akai auf die andere Seite und überprüfte dort alles. Er beugte sich nach unten und suchte wirklich jede einzelne Stelle ab. Aber nichts. Keine Bombe. Akai grummelte und blickte zu Shinichi. „Und? Schon was gefunden?“, wollte er von dem Oberschüler wissen. „Leider nichts“, seufzte der Gefragte. Hier waren so viele Bücher und in jedem konnte eine Bombe sein. So richtig wusste er auch nicht, wo er schauen sollte. Shinichi sah sich weiter um und blieb dann an den Büchern seines Vaters stehen. Er zog es heraus und blätterte in diesem herum. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass die Organisation ihn mit dem Buch seines Vaters in die Luft jagen wollte. Doch wie schon zu vor fand er gar nichts. Der Oberschüler fuhr sich durch die Haare und sah dann zu den weiteren Büchern. Direkt neben Yusakus Büchern, waren die Holmes Bücher – Shinichis Lieblingsbücher. Er schmunzelte leicht, wenn er daran dachte, wie viel Spaß er beim Lesen dieser Bücher hatte. Shinichi richtete seinen Blick weiter, stoppte dann aber. Eine Studie in Scharlachrot, fiel ihm sofort auf. Es standen zwei identische Bücher nebeneinander, dabei befand sich in seinem Besitz nur eine. „Herr Akai? Ich hab sie“, rief Shinichi. Mit seiner Hand griff er nach den beiden Büchern und zog sie heraus. Sie glichen einander, kaum zu unterscheiden. Das eine Buch besaß auf der Vorder- und Rückseite mehrere Kratzer, weswegen der Oberschüler bereits ahnte, dass sich in diesem die Bombe befand, immerhin behandelte er seine eigenen Bücher mit einer größeren Sorgfalt. Shinichi schlug die erste Seite des Buches auf. Sir Arthur Conan Doyle – Eine Studie in Scharlachrot – Roman, stand auf der ersten Seite. Die zweite Seite zierte das Inhaltsverzeichnis und danach ging es auch schon los. Aus den Erinnerungen von John H. Watson M.D., ehemals Mitglied des Medizinischen Dienstes der Armee. Es schien, als wären alle Seiten intakt. Hatte sich Shinichi doch geirrt und keine Bombe gefunden? Der Oberschüler runzelte die Stirn und blätterte um. Die nächsten Seiten waren ausgeschnitten, der ganze Text fehlte und inmitten dieser Seiten befand sich eine kleine, 13 cm lange, 8 cm breite und 0.5 cm breite, Bombe. Das Display zierte die Zahlen 01:08:32. Da war sie also. Jetzt hatten sie sie gefunden. In der Zwischenzeit fuhren Korn und Chianti auf ihren Motorrädern im Beika-Viertel vor. Sie kamen von der anderen Seite und parkten anschließend in einer kleinen Garage. Gemeinsam gingen sie dann los. Anders als erwartet, suchten sie sich ein Haus aus, welches zwar unbewohnt war, aber nicht in der Abriegelung lag. Korn und Chianti machten es sich auf dem Balkon gemütlich und bauten ihr Gewehr zusammen. Das weibliche Wesen setzte sich ein Headset auf und war so mit Gin verbunden. „Wir sind jetzt da“, sprach sie in das Mikrofon. „Sehr schön. Wie sieht die Lage aus?“, wollte der Mann in Schwarz wissen. „Die Polizei hat alles abgeriegelt. Da muss denen wohl ein Tipp eingegangen sein“, knurrte sie. „Aber zwei von drei Zielpersonen stehen draußen herum.“ „Warte noch ab“, entgegnete Gin. „Ist Akai in der Nähe?“ Chianti blickte sich um. „Nein, ich seh ihn nicht.“ „Gut, warte noch. In einer Stunde geht die Bombe hoch. Wir warten eine dreiviertel Stunde. Danach kannst du schießen“, sprach er. „Ist gut. Aber hier draußen ist eine große Menschenmasse“, warf sie ein. „Mach dir darum keine Sorgen. Die Polizei wird alle evakuieren je näher die Explosion rückt. In dem Getümmel wirst du sie dann erschießen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)