My Beloved Target von Night_Baroness (Gin&Rye-FBI VS. Black Organization) ================================================================================ Kapitel 19: Provocation ----------------------- „Eine FBI Agentin also?“ Gin hatte Rye, der bevor die Polizei ihm dumme Fragen hatte stellen können, zum Auto zurückgekehrt war, während der Fahrt alles über die merkwürdige Begegnung erzählt. „Genau. Nicht zufällig die, die du getroffen hast?“ „Ach, Akemi arbeitet seit Neustem fürs FBI?“ Er hob die Augenbrauen. Gin seufzte. „Mir ist nicht nach Scherzen zumute.“ Sie stiegen aus und gingen über den großen Parkplatz zum Haupteingang ihres Quartiers. „Weil sie dich reingelegt hat?“ Rye sah ihn mitleidig an, was ihn nur noch wütender machte. „Nein, weil ich kurz davor war deinen Namen aus ihrem Mund zu hören.“ „Wird dir diese Ich-weiß-genau-dass-du-ein-Verräter-bist-Nummer nicht langsam langweilig?“ Gin ignorierte seine Frage und schritt wortlos an ihm vorbei. Im Konferenzraum waren bereits Vermouth und Calvados vertreten. Ihrem Gesichtsausdruck waren sie ebenfalls nicht gerade vom Glück geküsst worden. Als sie eintraten, hellte sich Vermouths Gesicht jedoch merklich auf. „Hello, Gin, I guess you have some results to please me?” “Pah.” Gin ließ sich, ohne sie zu beachten, auf einen möglichst weit entfernten Stuhl fallen. Rye betrat den Raum direkt hinter ihm und lehnte gewohnt cool im Türrahmen. „Dummerweise gab es einen kleinen Zwischenfall.“ Calvados schnaubte. „Ach? Ihr habt es also verbockt?“ Gin kniff ärgerlich die Augen zusammen und musterte ihn feindselig. „Unser Agent wurde ermordet.“ Stellte Rye schließlich klar. Vermouth sah ihn überrascht an. „Ermordet? Stevens ist tot?“ Er nickte. „Irgend so ein Irrer hat ihn vergiftet, allerdings ist der Mord dank unseres Scharfsinns bereits vollständig aufgeklärt.“ Vermouth runzelte die Stirn und sah zu Gin, der sich gerade eine Zigarette angezündet hatte und grimmig die graue Wand vor ihm musterte. „Ich wusste gar nicht, dass in dir ein kleiner Detektiv steckt.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Du hast ja versteckte Qualitäten.“ „Durch diesen lästigen Mordfall haben wir jetzt so gut wie keine Ergebnisse.“ Warf Rye ein, um unauffällig zum eigentlichen Thema zurückzukehren. „Aber eine Sache haben wir dennoch herausgefunden. Stevens wollte sich mit einer FBI Agentin treffen, einer jungen Japanerin.“ Er und Vermouth wechselten einen vielsagenden Blick. „Wie steht es mit euch?“ „Tja, da wir nicht zugelassen haben, dass unser Agent umgebracht wird…“ „Wir haben auch so gut wie keine Ergebnisse.“ Fiel Vermouth Calvados ins Wort. „Brynes hat sich lediglich sich lediglich mit ein paar anderen Agenten getroffen und mit der Beschattung niederer Mitglieder begonnen. Niemand von ihnen ist an jemand Höherrangigen herangekommen.“ „Vielleicht überschätzen wir sie ja auch.“ Überlegte Rye. „Vermutlich wissen sie viel weniger, als wir glauben.“ Gin schüttelte den Kopf. „Wohl kaum. Ich bin immer noch der Ansicht, dass ihr Kontaktmann sie bestens auf dem Laufenden hält. Sie planen bestimmt irgendwas.“ Während er das sagte, warf er Rye einen intensiven Blick zu, der eindeutig sagte „Ich weiß, wer du bist“. Dieser lächelte nur geheimnisvoll. „Das ist ja wirklich ein trauriger Anblick.“ Rye wich überrascht zur Seite, als Metaxa sich energisch an ihm vorbeischob. Kir, die ihr folgte, warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. „Zum Glück machen wenigstens manche von uns ihren Job, sodass der Boss nicht allzu enttäuscht sein muss.“ Alle warfen ihr fragende Blicke zu. „Und welchen großen Erfolg habt ihr zu verzeichnen, wenn ich nachfragen darf?“ Calvados Stimme triefte vor Spott. Metaxa ging zu ihm hinüber und baute sich mit einem verächtlichen Ausdruck in den Augen vor ihm auf. „Im Gegensatz zu euch ist es uns gelungen eine Agentin gefangen zu nehmen.“ Die Agentin saß gefesselt in einem kleinen Raum, der sich direkt neben dem Konferenzraum befand. Ihre Hände waren hinter ihrem Rücken gefesselt, ebenso wie der Rest ihres Körpers, der von den Seilen umschlugen wurde, wie von einer tödlichen Anakonda. Ihr Mund war mit Klebeband zugeklebt. „Darf ich vorstellen.“ Metaxa machte eine einladende Handbewegung. „Anne Fox. FBI Agentin in geheimer Mission in Japan.“ Die junge Frau funkelte die Neuankömmlinge mit ihren feurigen braunen Augen wütend an. „Und? Habt ihr sie schon befragt?“ Metaxa schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Sie ist nicht wirklich das, was ich als kooperativ bezeichnen würde.“ „Das haben wir gleich.“ Gin schob sich an ihr vorbei und riss mit einem Ruck das Klebeband herunter. Anne machte ein schmerzverzerrtes Gesicht, gab aber keinen Laut von sich. Gin holte seine Waffe aus der Tasche und hielt sie ihr an den Kopf. „Wie viele Agenten befinden sich zurzeit in Japan?“ Sie hustete ein paar Mal, bevor sie schließlich antwortete. „Fünfzehn.“ Gin überraschte es nicht sonderlich, dass sie diese Information so leichtfertig preisgab. Immerhin wusste sie ja, dass die Organisation im Besitz der Liste war und konnte sich deshalb sicher sein, dass diese Information nichts Neues für sie war. Die Zahl der Agenten stimmte mit der auf der Liste überein. Also kein Angreifpunkt. „Vierzehn.“ Gin grinste. „Stevens hat leider das zeitliche gesegnet.“ Einen Moment lang beherrschte der Schock ihren Gesichtsausdruck, doch sie fing sich schnell wieder. „Ihr habt ihn umgebracht?“ „Nein, diesen Job hat leider schon jemand Anderes für uns erledigt, aber das tut nichts zur Sache.“ „Was wollt ihr von mir? Ich gehe doch stark davon aus, dass ihr mich nicht getötet habt, weil ihr Informationen wollt.“ „Nicht nur das.“ Gin drückte die Pistole so tief in ihre Haut, dass sich ein Abdruck gebildet hätte, wäre ihre Hautfarbe nicht von einem zarten Karamell gewesen. „Wir wollen die Agenten und zwar alle.“ „Und wie wollt ihr das schaffen?“ „Nicht wir, sondern du.“ Sie warf Gin einem Blick zu, der sowohl Neugierde, als auch Panik enthielt. „Ich will, dass du ein Telefon in die Hand nimmst und einen Kollegen anrufst. Du wirst ihm sagen, dass wir in ganz Tokyo Bomben verteilt haben und das wir sie zünden werden, wenn sie sich nicht an einem bestimmten Ort einfinden.“ „Sie werden wissen, dass das eine Falle ist.“ Warf Rye ein. „Und wenn sie bereits ahnen, dass die Bomben nur ein Bluff sind, werden sie wohl kaum auftauchen.“ Kir lächelte. „Genau deshalb habe ich vorhin auch mit Chianti telefoniert. Sie hat zur Sicherheit ein paar Bomben in der Stadt verteilt, damit die FBI Agenten auch wirklich einen Grund haben, sich sorgen zu machen.“ Klingeling. Vermouth blickte auf den Display ihres Handys. Dann nickte sie Kir zu. „Der Boss hat den Ort bestätigt. Sieht aus, als würden die Agenten eine würdige letzte Ruhestätte finden.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)