The Force of Trust von raysofjune ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - Der Hinterhalt ------------------------------------- „GRIEVOUS!!“ Ginia schreckte aus dem Schlaf und blickte sogleich im Zimmer umher. Schweiß rann ihr über die Stirn und ihr Atem ging stoßweise. Sie erkannte jedoch sofort, dass sie sich immer noch in der Kabine des Jedi-Kreuzers befand, in der sie gestern eingeschlafen war, und beruhigte sich wieder. Gegenüber von ihr atmete Ahsoka gleichmäßig und sie wusste, dass sie das Mädchen mit ihren Träumen nicht geweckt hatte. Ginia stand leise auf, immer darauf bedacht keinen Lärm zu machen. Sie wollte unter keinen Umständen, dass Ahsoka sie in dieser Verfassung sah. Geräuschlos öffnete sie die Tür zum Korridor und verschwand nach draußen. Sie musste sich erst entscheiden, wohin sie ging und dachte, es wäre ein guter Plan erstmal etwas zu essen. Daher führten sie ihre Schritte in die Cafeteria, in der sich noch einige Klonkrieger befanden. Rex schaute auf, als sie sich ein Tablett nahm. Er mochte die junge Kaleesh, warum wusste er nicht so richtig. Vielleicht lag es daran, dass sie immer freundlich zu den Kriegern war. „Ginia, was machst du denn schon so früh hier?“ Sie lächelte ihn entgegen, während sie sich an seinen Tisch setzte. „Ich hatte einen Traum und bin davon aufgewacht. Da dachte ich, dass ich vielleicht noch etwas essen könnte. Ich wollte Ahsoka nicht aufwecken. Sie ist doch immer so mürrisch, wenn man sie aus den Schlaf rüttelt.“ „Ja, das stimmt allerdings. Bist du schon auf deinen ersten Einsatz gespannt?“, fragte der Klonkäptn herzlich. Ginia verdrehte ihre Augen. Es war eine schweres Unterfangen gewesen, Meister Windu zu überreden, dass sie endlich auch an einer Mission außerhalb Coruscant teilnehmen konnte. Bisher durfte sie nur als Archivwache und Jünglingstrainer aktiv werden. Mehr hatte ihr Meister ihr nicht zugetraut. Doch nun hatte sie die Chance erhalten, sich zu beweisen und diese wollte sie um jeden Preis ausnützen. Sie wollte gerade antworten, als Obi Wan den Raum betrat. Er hielt auf das kleine Grüppchen zu und gesellte sich zu ihnen. „General Kenobi, Ihr seid auch sehr früh wach.“ „Ja, ich konnte nicht mehr schlafen. Aber was ist mit dir, Ginia? Bist du schon sehr nervös?“ Sie schenkte ihm einen fröhlichen Blick und meinte: „Ein wenig, Meister. Doch das ist nicht der Grund, warum ich schon so früh auf den Beinen bin. Ich hatte einen Traum von meinen früheren Leben, der mich aus dem Schlaf geweckt hat. Trotzdem möchte ich gerne wissen, wann es los geht.“ „Wir werden gegen Mittag in den Hyperraum springen und vor Kashyyk an der Hauptluftschlacht teilnehmen. Wie uns von unseren Geheimdienst bekannt ist, sollen sich Ventress und Grievous an dem Kampf beteiligen. Ob sie jedoch auf einem Schiff sind oder auf zwei verteilt sind, ist uns nicht bekannt. Jedenfalls wurde uns von den Kreuzern, die bereits dort Vorort sind, gemeldet, dass sich zwei Kommandokreuzer bei der Schlacht beteiligen, daher ist die Möglichkeit groß, dass sie auf jeweils einem sind“, erklärte Meister Kenobi ruhig. Er nahm einen Biss von seinem Frühstück und zwinkerte Ginia zu, die immer aufgeregter wurde. „Du solltest dich nicht so aufregen. Das wäre nicht von Vorteil für die Mission. Keine Sorge, du wirst es schon schaffen.“ „Aber ich habe immer noch keine Ahnung, was ich genau tun soll. Bitte, könnt Ihr mir das nicht verraten?“ Er lachte herzig und strich der jungen Padawan über den Kopf, während sie ihn neugierig beäugte. „Du dringst mit Ahsoka und Anakin in Ventress' Schiff ein, sobald wir ausgemacht haben, welches von beiden es ist. Währenddessen nehme ich mir Grievous' Kreuzer vor. Wir zerstören die Hauptgeneratoren von innen und verschwinden dann wieder. Daraufhin werden wir uns den Bodentruppen auf Kashyyk anschließen, wenn die restlichen separatistischen Kampfschiffe zerstört wurden.“ Ginia schluckte kurz. Sie musste ihre Gedanken erst sammeln, um zu verstehen, welche Bürde auf ihren Schultern lastete. Dennoch war sie sich klar, dass sie es schaffen konnte, immerhin war kein anderer als Mace Windu ihr Jedi-Meister und er hatte sie sehr gut ausgebildet. Doch sie fragte sich oft, warum er sie nie auf Einsätze mitgenommen hatte. Und auch die Tatsache, dass Anakin schon ein Jedi-Ritter war, obwohl er nur ein Jahr mehr zählte als sie, ließ sie nicht los. War er wirklich so viel besser als sie? Oder hatte Meister Windu vor ihrer Macht Angst? Aus heiterem Himmel wurde sie von Ahsokas aufgeregter Stimme aus ihrem Grübeln gerissen. Die junge Padawan hielt direkt auf sie zu. „Warum hast du mich denn nicht aufgeweckt, Ginia? Ich hab schon wieder Ärger von Anakin bekommen, weil ich so lange geschlafen habe.“ „Entschuldigung, Ahsoka, aber du wirst immer so mürrisch, wenn man dich weckt. Ich wollte nicht, dass du mich schon wieder anfährst. Aber du machst es ja eh wieder, also hätte ich dich auch wecken können. Wenn ich das nur früher gewusst hätte“, feixte Ginia zurück. Obi Wan und die Klonkrieger kicherten amüsiert und bedeuteten Ahsoka, dass sie sich zu ihnen setzen solle. Genervt tat sie, wie ihr geheißen und ließ sich neben Meister Kenobi nieder. Nun stieß auch Anakin hinzu, um sie auf die Kommandobrücke zu holen, damit sie den Schlachtplan bereden konnten. Grievous stand neben einem der Droiden, die fleißig auf den Schaltplatinen des Schiffes herumtippten. Er blickte über das Schlachtfeld hinweg und war mit seinen Truppen bisher zufrieden. Dieses Mal durfte er sich keinen Fehler leisten, wollte er doch die Gunst von Count Dooku zurückgewinnen, obwohl er ihn nicht leiden konnte. Der Count war schmierig und gab bei jedem Misserfolg, den er selbst zu verantworten hatte, dem Cyborg die Schuld. Doch um den Krieg gegen die Jedi weiterführen zu können, war Grievous jedes Mittel recht, auch wenn er sich den Buckel für diesen Schleimbeutel krumm arbeiten musste. Ein Droide unterbrach seinen Gedankengang mit einer Meldung und der General drehte sich zu ihm. „Was ist los?“ „Einige Schiffe verlassen bald den Hyperraum“, ließ seine mechanische Stimme verlauten, während er erneut die Scanner über die Objekte jagte. „Sind es republikanische oder separatistische Schiffe?“ „Es sind drei Kreuzer der Republik.“ Kaum hatte sich Grievous der Scheibenfront der Kommandobrücke zugewandt, tauchten die besagten Schiffe bereits auf. „Schickt die Jäger raus. Und macht euch gefechtsbereit.“ „Roger, Roger.“ „Ich werde die Jäger höchstpersönlich begleiten. Mal sehen, wen wir antreffen werden.“ Mit diesen Worten stürmte er aus dem Raum und hielt direkt auf den Haupthangar zu. Sein Jäger war bereits einsatzfähig. Er hielt sich mit den Armen am hinteren Ende fest und schwang sich gekonnt in den Sitz des Flugvehikels. Seine Finger betätigten die nötigen Schalter, während sich der Jäger langsam erhob. Dann flog er aus dem Schiff hinaus und hielt direkt auf den vorderen Jedi-Kreuzer zu. Er wollte um jeden Preis erfahren, wer seine Gegner waren. Aus diesem Grund wich er etlichen feindlichen Jägern aus und drehte eine Schraube vor der Kommandobrücke des Kreuzers. Seine Augen fingen einige bekannte Gesichter ein. Zu seiner größten Freude war General Kenobi mit von der Partie, mit dem er noch ein Hühnchen zu rupfen hatte. Doch ein Augenpaar fesselte ihn kurz. Sein Atem stockte und er verlor einige Sekunden die Kontrolle seines Jägers. Es war eine Kaleesh. Bei den Jedi? Das war unmöglich. Er merkte, wie der Zorn durch seine verbliebenen Adern schoss und ihn knurren ließ. Was fiel dieser Verräterin ein, den Jedi zu helfen? Er wollte sie tot sehen und zwar sollte sie durch seine eigenen Hände sterben. Anakin erblickte den Jäger zuerst. Wer war so waghalsig, als dass er so nah an einer Kommandobrücke vorbeiflog? Obi Wan staunte ebenfalls nicht schlecht und meinte: „War das nicht Grievous' Jäger? Dieser General ist einfach nur wahnsinnig.“ „Er wollte bestimmt herausbekommen, mit wem er die Ehre hat, dieser Narr“, entgegnete Anakin genervt. „Gut, wenn er schon nicht in seinem Schiff anzutreffen ist, sollten wir nicht lange fackeln und es mit unserer Gesellschaft erfreuen. Also los. Ihr wisst, was zu tun ist.“ Die vier machten sich sofort auf zu ihren Gleitern und verließen den Jedi-Kreuzer, um ihrer Mission nachzugehen. Ginia flog bei Anakin mit, da sie mit Jägern nicht viel Erfahrung hatte, während sich Ahsoka und Obi Wan alleine zu den Schiffen aufmachten. Sie erreichten die separatistischen Kreuzer nach einigen Schwierigkeiten und dockten sich an den Abfallbeseitigungsklappen an. Mit jeder Minute stieg Ginias Anspannung. Obwohl sie versuchte sich zu beruhigen, begann sie allmählich zu zittern. Es war ein Fehler, dass Mace sie nie mit auf Einsätze genommen hatte, das spürte sie in diesem Moment nur allzu sehr. Sie schluckte und probierte sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Ahsoka beobachtete sie kontinuierlich. „Sag mal, bist du wirklich so ein großer Schisser? Du traust dir auch gar nichts zu, oder?“ „Ich bin nur nervös. Ich war schließlich noch nie bei einem Kampf dabei. Schon gut, ich muss nur ein wenig Sicherheit finden, wenn ich doch nur ein wenig Dampf ablassen könnte.“ Plötzlich rollten einige Droideca um die Ecke des Korridors, die sogleich auf sie zielten, als sie die Jedi bemerkt hatten. Anakin grinste und meinte zu der jungen Kaleesh: „Ich glaube, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, in dem du ein wenig Dampf ablassen kannst, Ginia. Dann zeig uns mal, was du so drauf hast.“ „Gerne, darauf habe ich gewartet“, entgegnete sie mit noch zitternder Stimme. Dann preschte sie auf die Droiden zu und machte sich schon auf das Parieren bereit, da beide sofort das Feuer auf sie eröffneten. Kurz bevor sie die beiden erreichte, setzte sie sich zum Zeichen des Kampfes die Maske der Kaleesh auf. Sie gab ihr Selbstvertrauen und die Sicherheit, jede Schlacht zu gewinnen. Behände schlug sie ein Salto über die beiden Droideca und enthauptete sie mit einem gezielten Schlag ihres Lichtschwertes. Ahsoka stand mit offenen Mund da, während Anakin anerkennend lächelte. „Siehst du, das war doch gar nicht mal so schlecht. Warum bist du dann nur so nervös, wenn du in Wirklichkeit so unglaublich kämpfen kannst?“ „Ich hab doch schon gesagt, dass es nur daran liegt, dass ich nicht mehr als Archivwache tätig bin. Ich habe niemals behauptete, dass ich nicht kämpfen kann, Meister“, zwinkerte Ginia ihm zu. Langsam stieg das Selbstbewusstsein in ihr und sie wusste, dass diese Mission doch nicht unmöglich für sie sein würde. „Du solltest dich nicht auf deinen Lorbeeren ausruhen. Da kommen noch mehr.“ Kaum hatte Ahsoka den Satz beendet, stürmten schon etliche Kampfdroiden und Superkampfdroiden auf sie zu. Ginia packte die neue Gelegenheit beim Schopf und erledigte die erste Welle im Alleingang. Sie schlug Schrauben, sprang an den Wänden ab, schwang ihr Lichtschwert und schlug ein um den anderen nieder. Da Anakin und Ahsoka ebenfalls nicht untätig rumstehen wollten, beteiligten sie sich bei der nächsten Welle, die ankam. Die drei hatten schnell den Bogen heraus, wie sie miteinander kämpfen konnten. Für die junge Padawan und ihren Meister Skywalker war es eine ganz neue Erfahrung mit einer Kaleesh an der Seite zu kämpfen, denn Ginia hatte einen ganz anderen Stil als jeder diverse Jedi, den sie kannten. Sie führte ihre Lichtklinge etwas aggressiver. Dennoch war sie sich der Situation bewusst und traf immer ihr Ziel. Es lag dem Volk der Kaleesh wohl nicht im Blut zurückzustecken, auch wenn die junge Frau eine eher ruhigere Persönlichkeit aufwies, bei der man nicht damit rechnete. Nach einigen Minuten hatten sie die letzte Welle zerschlagen und machten sich wieder auf den Weg zum Hauptgenerator des Kreuzers. „Ventress hat bestimmt mit uns gerechnet, ansonsten hätte sie nicht schon von Vornherein eine solche Patrouille von Kampfdroiden hier unten positioniert“, bemerkte Anakin, als sie die nächste Biegung nahmen. „Ja, Meister, das habe ich mir auch gerade gedacht. Ich frage mich nur, wann Ventress selbst auftaucht, um uns zu empfangen.“ „Sie hat bestimmt etwas vor und wir werden ihr wohl in die Falle laufen. Aber das ist ja schon öfters vorgekommen.“ Ginia starrte ihn erstaunt an, während er verschmitzt grinste. Sie verlangsamte ihr Tempo, um auf eine Höhe mit ihm zu kommen und fragte: „Was? Ihr seid als absichtlich in die Falle gelaufen?“ „Sehr häufig sogar. Aber keine Sorge, wir haben das so geplant, also sind wir im Vorteil. Meistens muss man ihnen sogar in die Falle gehen, damit man sie überlisten kann“, entgegnete er belustigt. Die junge Kaleesh wollte ihm schon antworten, als sie plötzlich ein Geräusch aus ihrer friedlichen Unterhaltung riss. Ein hämisches Gelächter drang aus der Dunkelheit und zog sogleich alle Aufmerksamkeit auf sich. Anakin stellte sich vor die beiden Padawan und zückte sein Lichtschwert. Ventress trat aus der Finsternis. Sie blickte die Jedi hasserfüllt an, während sich ein fürchterliches Grinsen um ihre Mundwinkel zog. „Sieh an Anakin Skywalker und seine Padawan, Ahsoka Tano. Aber wer ist dieses neue Gesicht? Dich habe ich noch nie zuvor gesehen“, meinte sie düster und schenkte Ginia einen neugierigen Blick. „Das braucht Euch nicht zu interessieren. Hier spielt die Musik, Ventress.“ Anakin ging allmählich auf sie zu. Sie zog ebenfalls ihr Laserschwert und ging einige Schritte vorwärts. „Schade, ich würde nur allzu gerne ihren Namen kennen, bevor ich sie töte.“ „Ihr werdet nichts dergleichen tun. Zuerst müsst Ihr an mir vorbei.“ „Das ließe sich einrichten, Skywalker!“ Die Sith-Schülerin preschte auf ihn zu und attackierte ihn mit einem gezielten Laserhieb. Anakin parierte diesen gekonnt. Er sprang in die Luft, schlug ein Salto und setzte zum Gegenangriff an. Doch Ventress drehte sich schneller um die eigene Achse, als er erwartete hatte, und zerschlug den Angriff, indem sie ihm in die Magengrube trat. Durch die Wucht flog er einige Meter, konnte sich jedoch gerade noch so abfangen. Diesen Moment nutzte sie, um ihn kontinuierlich zuzusetzen, während er immer wieder ihre Attacken parierte. Momentan befand sie sich im Vorteil, aber Anakin wollte das nicht lange auf sich beruhen lassen und schlug ihr mit einem gewagten Manöver, das daraus bestand, dass er an der Wand entlang lief, die Lichtklinge aus der Hand. Sie sprang der Klinge nach und vollführte ein Hechtsprung, um seine nächsten Angriff in letzter Sekunde parieren zu können. Anakin schaute kurz über die Schulter und rief den beiden Mädchen zu: „Los, beeilt euch. Ich halte sie solange auf. Ihr müsst den Hauptgenerator erreichen und die Mission erfolgreich abschließen.“ „Ja, wird gemacht, Meister!“, antwortete Ahsoka tatbewusst und bedeutete Ginia, ihr zu folgen. Beide Padawan verschwanden um die nächste Biegung, während ihr Meister den Kampf gegen Ventress fortführte. Derweil landete General Grievous in Ventress' Schiff nahe dem Hauptgenerator in einem Nebenhangar. Er sprang aus seinem Jäger und blickte sich skeptisch um. Warum wollte Ventress ihn treffen? Hatte sie Probleme und benötigte seine Hilfe? Er wusste es nicht und das ließ sein Misstrauen nicht verrauchen. Einige Kampfdroiden hielten auf ihn zu und zeigten ihm, dass er ihnen folgen sollte, was er sogleich tat. Er wollte herausbekommen, was in diesem Schiff vor sich ging. „General, Mistress Ventress wartet im Raum des Hauptgenerators auf Euch. Sie hat eine wichtige Nachricht für Euch.“ „Was ihr nicht sagt. Warum trödelt ihr dann noch so herum? Führt mich gefälligst etwas schneller zu diesem besagten Ort!“, keifte er die Droiden an, die sofort ihre Schritte beschleunigten. Sie rannten durch eine Tür und einen langen Korridor entlang, der endlos zu sein schien. Einer der Droiden meinte zu seinem Nebenmann: „Der General hat heute mal wieder schlechte Laune.“ „Ja, er scheint mit dem falschen Fuß aufgestanden zu seinen.“ Grievous lachte kurz und schlug einem der Droiden das Bein ab, der sofort stürzte. Niemand kam ihm zu Hilfe, da sie wussten, was ihnen sonst blühen würde. „Meint ihr mit diesem? Verdammt, ich habe keine Zeit für dieses dumme Geschwätz! Erledigt lieber eure Arbeit!“ „Roger, Roger.“ Nach einer weiteren Biegung erreichten sie endlich den Raum des Hauptgenerators. Der Cyborg trat ein, wunderte sich jedoch sogleich, weil niemand auf ihn wartete. Ventress war nicht dort. Er sah sich ein wenig um und ihm schoss vieles durch den Kopf. Hatte sie ihn reingelegt? Was sollte das alles? War das vielleicht...? Plötzlich hörte er ein piependes Geräusch und bewegte sich in dessen Richtung. Was hatte das alles zu bedeuten? Grievous schaute sich nochmals um, dann fingen seine Augen ein blinkendes Gerät ein. Er ging näher heran und schreckte zurück, als er erkannt hatte, um was es sich dabei handelte. Die Gerätschaft war nichts anderes als eine Blasterbombe. Ihr Signal wurde kontinuierlich lauter, während das Blinken in geringeren Abständen erleuchtete. „VERDAMMT!! DIESES MISTSTÜCK!!“, brüllte er wutentbrannt, was die Droiden mit Kopfschütteln beantworteten. „Was hat er denn schon wieder?“ „Ich habe keine Ahnung.“ Grievous' Beine setzten sich von selbst in Bewegung. Durch seine verbliebenen Adern schoss das Adrenalin und sein Herz begann zu rasen. Wenn er hätte schwitzen können, wäre ihm der Schweiß die Stirn hinab geronnen. Sein Atem verwandelte sich in ein angestrengtes Keuchen, als er mit unmenschlicher Geschwindigkeit durch die Kampfdroiden stürmte, um noch rechtzeitig den Raum zu verlassen. Dann kam der Zeitpunkt, an dem ein ohrenbetäubender Knall den Kreuzer durch rüttelte. Grievous' Augen verzogen sich zu Schlitzen, während er im Rücken die Feuerbrunst der Explosion spürte. Alles verging im Sekundentakt. Er preschte zum Schott, hielt sich mit einer Hand an der einen Seite des Rahmens fest und stieß sich mit dem Fuß an der anderen Seite ab. Dann erreichte die Druckwelle den Korridor, erfasste ihn und schleuderte ihn noch etliche Meter weiter. Er schmetterte gegen die nächste Wand und verharrte einige Augenblicke in einer Starre, um seine Gedanken wieder zu sammeln. Fahrig fuhr er sich mit einer Hand über das Gesicht. Er hatte überlebt. „Verdammt, ich hätte es wissen müssen. Das war die ganze Zeit ihr Plan. Aber das wird sie mir büßen, diese hinterlistige Schlange. Doch zuerst muss ich von diesem Schiff runter“, dachte er zitternd und machte sich auf den Weg zum Haupthangar, da der Weg zu seinem Jäger durch die Explosion verschüttet war. Ginia und Ahsoka hielten sich immer noch an den Wänden des Korridors fest, in dem sie sich gerade befanden. Währenddessen ertönte der Alarm im gesamten Schiff und sie sahen einander an. „Was war das?“ „Ich habe keine Ahnung. Wir sollten nachschauen, da wir eh gleich am Hauptschott sind, das diesen Gang vom Hauptgang des Generators trennt“, erwiderte Ahsoka und deutete in die Richtung, in die sie gehen mussten. Ginia stieß sich von der Wand ab. Die junge Togruta tat es ihr gleich und beide eilten den Gang entlang. Ihre Neugierde war nun vollständig geweckt. Was ging hier vor sich? Wer hatte diese Explosion zu verantworten? Hatte jemand bereits ihre Arbeit erledigt? Immer mehr Fragen durchströmten die Köpfe der Padawane, doch auf keine einzige fanden sie selbst eine Antwort. Also mussten sie es herausfinden, indem sie den Ort aufsuchten, wo die Explosion stattgefunden hatte. Als sie fast das Hauptschott erreicht hatten, kamen ihnen weitere Kampfdroiden entgegen. Ginia zog sogleich ihr Lichtschwert und preschte auf die Kontrahenten zu. Auch Ahsoka machte sich kampfbereit. Beide kämpften sich den Weg frei, wobei sie oft Schüsse der Blasterpistolen der Droiden parieren mussten. Es dauerte einige Zeit, bis auch der letzte fiel und sie ihre Mission fortführen konnten. Ahsoka war die erste am Hauptschott. Sie wollte es schon öffnen, doch Ginia hielt ihre Hand fest und deutete auf ein blinkendes Metallteil, das sich um den Rahmen schmiegte. Die junge Togruta sah sie fragend an. „Was ist das?“ „Ich habe keine Ahnung, aber ich spüre, dass wir vorsichtig sein müssen. Vielleicht ist dieses Gerät gefährlich,“ entgegnete die junge Kaleesh nachdenklich. „Aber wenn wir jetzt aufgeben, dann werden wir nie unsere Mission zu Ende führen können. Wir müssen das Risiko eingehen.“ Mit einem Ruck riss sie sich von Ginia los und betätigte den Schalter zum Öffnen der Tür. „NEIN!“ Doch Ginias Widerspruch kam zu spät. In letzter Sekunde stieß sie ihre Freundin mit einem Machtschub vom Hauptschott, konnte sich aber nicht mehr selbst retten. Sie wurde von der Wucht der Explosion durch das Schott gepresst und wirbelte herum, während sich fürchterlich heiße Flammen kurz um ihre Haut legten. Mit dem Rücken voran prallte sie gegen die nächste Wand und stöhnte vor Schmerz auf, als sie spürte, wie sich etwas kaltes durch ihren Magen bohrte. Einen Augenblick später fühlte sie die gellende Qual nochmals in ihrer rechten Schulter. In ihren Ohren pfiff ein nervtötender Piepton und vor ihren Augen verschwamm alles. Allmählich umgab sie die Dunkelheit, ohne dass sie sich dagegen hätte wehren können. Nur für eines war sie ihr dankbar. Der Schmerz nahm kontinuierlich ab, je dunkler es um Ginia wurde. Dann verlor sie das Bewusstsein. Ahsoka lag in einer Schockstarre da und blickte den Trümmerteilen, die sie von ihrer Freundin trennten, entsetzt entgegen. Was hatte sie nur getan? Was, wenn Ginia etwas zugestoßen war? Sie konnte gar nicht daran denken, was wäre, wenn sie tot wäre. Bebend raffte sie sich auf die Beine und ging auf die Trümmer zu. Doch was sollte sie jetzt nur tun? Sie konnte die Teile nicht ohne die Gefahr bewegen, dass sie Ginia vielleicht noch mehr Schaden zufügte. Plötzlich stieß Anakin zu ihr. Er hielt verdutzt an und wollte sie schon fragen, was passiert war, sah jedoch dann ihr verstörtes Gesicht. Einen Augenblick später merkte er, dass Ginia fehlte und konnte eine weitere Frage nicht mehr unterdrücken. „Wo ist Ginia? Was ist hier passiert?“ Ahsoka stammelte erst unverständliche Dinge vor sich her, bis sie sagte: „Ich... ich hab die Tür geöffnet, aber ich hätte... hatte keine Ahnung, dass... dass Ventress, uns eine solche Falle gestellt hatte... Ginia hat mich weggestoßen und dann... dann ist eine Bombe detoniert...“ Sie brach schluchzend zusammen und konnte nicht mehr weitersprechen. Anakin kniete sich zu ihr hinunter und nahm sie zaghaft in den Arm. „Keine Sorge, du weißt doch, dass Jedi viel wegstecken können. Wir schaffen jetzt die Trümmer zur Seite und dann sehen wir nach ihr und helfen ihr.“ Eine zweite Detonation durchschüttelte den Kreuzer. Grievous konnte sich gerade noch so abfangen, damit er nicht gegen die nächste Abbiegung fiel. Er schüttelte den Kopf und dachte: „Was war denn das schon wieder? Sind uns die feindlichen Schiffe schon so nah? Oder war das gar eine zweite Bombe? Ich glaube, Ventress will mich wirklich tot sehen.“ Doch für weitere Gedanken hatte er keine Zeit. Er musste von diesem Schiff unter allen Umständen fliehen und setzte daher seinen Weg fort. Als er eine weitere Ecke passiert hatte, entdeckte er an der Wand plötzlich auffällige Flecken. Er hielt an und untersuchte die Spritzer genauer. Es handelte sich um schwarzes Blut, das über die gesamte Front verteilt war. Neugierig folgten seine Augen der Spur und fingen eine kleine Person ein, die am Ende des Ganges an der Wand gelehnt saß. Aus ihrem Magen und ihrer Schulter ragten mächtige Eisenrohre, die sich durch den zierlichen Körper gefressen hatten. Grievous ging näher an die fremde Gestalt heran und erschrak. Es handelte sich um die kleine Kaleesh, die er zuvor auf der Kommandobrücke des Jedi-Kreuzer gesehen hatte. Aber was ihn am meisten entsetzte ,war die Tatsache, dass sie die Maske trug, die ihm gehört hatte. Die Verachtung, die er zuvor für sie empfunden hatte, verschwand und machte einem Gefühl platz, das er nicht definieren konnte. Sein Kopf schmerzte plötzlich, als würde er im nächsten Moment zerbarsten, doch es kümmerte ihn nicht. Seine volle Aufmerksamkeit besaß die kleine Padawan. Mit einem Ruck zog er seinen Umhang aus und zerriss ihn in zwei längere Streifen, während der Rest von ihm in zwei gleich große Teile zerteilt wurde. Daraufhin ergriff er die Eisenrohre nacheinander und zog sie aus dem zierlichen Leib der Kaleesh heraus.Kaum waren die Rohre entfernt, suchte sich das Blut einen Weg über ihre Rundungen und durchtränkte ihre Kleider. Grievous zerknüllte die großen Stücke seines Umhangs, dann legte er sie behutsam auf die Wunden der jungen Frau. Sie seufzte vor Schmerzen auf, als sie seine Berührungen spürte, wodurch er noch zärtlicher wurde. Vorsichtig verband er sie mit den Streifen, immer darauf bedacht, sie nicht zu sehr zu bewegen. Er wusste nicht, warum er es tat. Ein Impuls drängte ihn dazu, ihr zu helfen, als ob alles davon abhing und er konnte es nicht verstehen. Wieso er half einer Jedi, selbst wenn diese ein Teil seines einstigen Volkes gewesen war? Seine Augen glitten über ihr schmerzverzerrtes Gesicht. Sie litt sogar, obwohl sie ohnmächtig war und er konnte jede Qual in ihrer Mimik sehen. Mit einem Mal wurde sein Herz schwer und eine Trauer legte sich über ihn. Er wollte nicht, dass sie starb. Warum war ihm nicht bewusst, doch eines wusste er. Er musste sie retten, koste es was es wolle. Grievous riss sich aus seinen Gedanken und nahm die kleine Kaleesh zaghaft auf seine Arme. Nur wenn er sie rechtzeitig in seinen Kreuzer brachte, hatte sie einen Chance zu überleben. Er stand auf und wollte schon kehrt machen, doch genau in diesem Augenblick wurden die letzten Trümmer zur Seite geschafft und vor ihm tauchten Anakin und Ahsoka auf. Sie blickten ihn kurz geschockt an, dann zogen sie ihre Lichtschwerter und wollte schon auf ihn zu stürmen. Aber sie erkannten, wen er in seinen Armen hielt und blieben auf der Stelle stehen. Der Cyborg wandte sich ihnen zu. Er näherte sich ihnen mit einigen Schritten und meinte energisch: „Lasst mich vorbei, wenn Euch ihr Leben lieb ist! Sie wird nicht mehr lange durchhalten! Für einen Kampf ist also keine Zeit, außerdem wird das Schiff in einigen Minuten explodieren!“ „Was meint Ihr damit, General? Denkt Ihr allen ernstes, dass wir Euch Glauben schenken?“ „Oh, Skywalker, Ihr solltet mir in dieser einen Sache vertrauen. Der Hauptgenerator wurde in die Luft gejagt und der Kreuzer wird es nicht mehr lange machen.“ Anakin sah ihm durchdringend in die Augen, doch er konnte keine Lüge in ihnen lesen und wich etwas zurück. „Wenn Ihr die Wahrheit sagt, dann gebt uns Ginia!“ „Ich werde sie Euch nicht geben! Und nun macht den Weg frei!“ In Grievous' Stimme schwang nicht nur Zorn mit, sondern noch etwas anderes, was Ahsoka und ihr Meister nicht definieren konnten. So hatten sie ihn noch nie erlebt. Seine Aura war nicht wie sonst von blindem Hass umgeben. Stattdessen konnten sie ganz klar Unsicherheit und Angst spüren, auch wenn der Cyborg sie auffordernd musterte. Er wollte mit allen Mitteln an ihnen vorbei und ging erneut auf sie zu. Aus heiterem Himmel kam Obi Wan den Korridor entlang gesprintet. Er konnte im letzten Moment vor Grievous halten und beäugte die kleine Runden neugierig. Daraufhin zog er sein Lichtschwert und hielt es dem Cyborg an den Hals. Grievous sprang etwas zurück, ohne auch nur ansatzweise die Klinge zu berühren. Er blickte den Jedi-Meister fest an und offenbarte ihm die kostbare Last in seinen Armen. „Ginia! Was habt Ihr ihr angetan?“ „Ich habe ihr rein gar nichts getan. Ich fand sie hier schwerverletzt“, beteuerte der General und wich noch etwas vor Meister Kenobi zurück. Ahsoka schaltete sich ein und entgegnete: „Leider muss ich Grievous in diesem Punkt recht geben. Sie hat mich vor der Bombe beschützt, weil ich mal wieder überstürzt gehandelt habe. Ich war so blind.“ „Das ist mir alles ganz gleich! Lasst mich jetzt endlich durch! Sie hat keine Zeit mehr!“ Die Verzweiflung in Grievous' Stimme wurde immer deutlicher. Obi Wan musterte ihn erstaunt und trat, wie von einer fernen Macht geleitet, zur Seite. Diese Chance ließ sich der Cyborg nicht entgehen. Sofort setzten sich seine Beine in Bewegung und er ließ drei verdutzte Jedi hinter sich. Anakin ging auf seinen Meister zu. Er sah ihm entsetzt in die Augen und meinte: „Warum habt Ihr ihn durchgelassen? Er hat Ginia, habt Ihr das vergessen, Meister?“ „Nein, aber es hat mich verwirrt, warum eine solche Unruhe in Grievous herrscht. Es sieht ihm nicht ähnlich, solche Gefühle zu hegen. Sonst spüre ich nichts weiter als pure Verachtung, aber dieses Mal...“ Ahsoka fiel ihm ins Wort. „Dieses Mal war er nur verzweifelt und besorgt. Das habe ich auch gespürt, Meister.“ Sie schauten den Korridor entlang, in dem der Droidengeneral verschwunden war, obwohl sie nichts mehr von ihm sehen konnten. Grievous erreichte schwer keuchend einen Jäger und hievte sich mit Ginia auf dem Schoß vorsichtig ins Cockpit. Er legte die nötigen Schalter um, damit das Schiff starten konnte. Nachdem es sich in die Luft erhoben hatte, flog er aus dem Kreuzer und wollte schon auf sein Schlachtschiff zuhalten, doch er erkannte, dass es bereits am Abstürzen war. Irgendjemand hatte auch bei diesem Kreuzer den Hauptgenerator in die Luft gesprengt. Er wollte schon eine Schleife drehen, als sich plötzlich ein republikanischer Jäger an seine Fährten heftete. Aus seiner Kehle grollte ein zorniges Knurren, während er versuchte seinen Kontrahenten abzuschütteln und schlug eins ums andere Mal einen Looping, aber der Pilot ließ sich einfach nicht in die Knie zwingen. Daher musste er schnell handeln, denn er merkte langsam, dass Ginia allmählich kälter wurde. Ihr Puls war schwach und ihr Atem wurde unruhig. „Nicht sterben, halte durch“, flüsterte er ihr zaghaft zu und verzog die Augen zu Schlitzen. Er musste sie so schnell wie möglich zu einem Bakta-Tank bringen, andernfalls wäre sie verloren. Sein Blut schoss vor Anstrengung durch die Adern, während er verbissen probierte einen Bogen um den feindlichen Jäger zu schlagen. Dann war er endlich hinter seinem Kontrahenten. Mit einem gezielten Schuss beschädigte er den Antrieb des Jägers und der Pilot war gezwungen, sich zurück zu ziehen. Einen Moment später aktivierte Grievous den entsprechenden Hebel und verschwand im Hyperraum. Er setzte alles daran, die kleine Kaleesh zu retten und wusste, dass er erst den Grund für diese Aktion erfahren würde, wenn er sich mit ihr unterhalten könnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)