Final Destination von Psychoqueen (RuffyxNami) ================================================================================ Ruffy rannte so schnell er konnte den Waldweg entlang. Ein starkes Unwetter tobte. Man konnte jede Menge Blitze am Himmel aufleuchten sehen und es war nur eine Frage der Zeit, bis einer von ihnen irgendwo einschlagen würde. „Verdammt! Wieso ist das Wetter auf einmal so schlecht?“ Schweratmend fand sich der Strohhutjunge auf einer Lichtung wieder. „Shit! Ich glaube, ich habe mich verlaufen…“ Er sah sich um. „Diesen Teil des Waldes kenne ich gar nicht, aber hier kann ich unmöglich bleiben.“ Ruffy warf einen prüfenden Blick auf die Bäume. „In einem alten Sprichwort heißt es nämlich: Eichen sollst du weichen und Buchen sollst du suchen und die Bäume hier sind garantiert keine Buchen.“ Er drehte sich schnell nach rechts und eilte einen neuen Weg entlang. In der Zwischenzeit hetzte Nami, da ihr Auto nicht ansprang, durch die Straßen. Sie bereute, dass sie ihre Regenjacke im Wagen gelassen hatte, aber im Moment zählte jede Minute und da war nun mal keine Zeit gewesen, sich noch ordentlich anzuziehen. Es war sehr dunkel, doch da es erst später Nachmittag war, brannten die Lichter der Laternen noch nicht. „Wenn ich Glück habe, zieht das Unwetter bald weiter.“, keuchend kam sie am Teich zum Stehen. „Hoffentlich hat sich Ruffy einen Unterschlupf in einem Haus gesucht. Wenn er jetzt noch im Wald sein sollte, hat der Tod leichtes Spiel.“ Aus der Ferne hörte die Rothaarige jemanden rufen. Sie sah in die Richtung, aus der die Stimme kam. Ihr Gesicht hellte sich merklich auf. „Lysop! Da bist du ja endlich! Gott sei Dank es geht dir gut.“ Der Langnasige umarmte das Mädchen kurz. „Klar geht es mir gut, aber was ist mit Ruffy?“ „Der geht einfach nicht an sein Handy ran.“ „Glaubst du er ist noch…“ „Ich denke, er wird sich bereits auf den Rückweg gemacht haben. Ich hoffe bloß, dass er nicht mehr im Wald herum irrt. Was den Orientierungssinn betrifft ist er kein Stück besser, als Zorro.“ „Ok und was schlägst du jetzt vor?“ Lysop verschränkte die Arme vor der Brust und musterte die Ältere besorgt. Ihr T-Shirt war klitschnass. Wenn sie aus der Sache lebend rauskommen sollten, wird sie wohl ein paar Tage flach liegen müssen. Das Mädchen zitterte aufgrund der Kälte leicht, doch das hinderte sie nicht daran nachzudenken. „Ruffy ist der naivste Mensch den ich kenne. Ich befürchte, wir müssen ihn im Wald suchen.“ Der Schwarzhaarige reichte ihr seine Jacke. „Und wo genau, wenn ich fragen darf.“ Sie nahm die Kleidung dankend an. „Am besten in der Nähe des Friedhofs.“ „Wa…wa…was?! Auf dem Friedhof, um die Zeit?“ „Nun hör mal, es ist noch nicht mal um sechs!“ „Ja, aber auf dem Friedhof ist es gefährlich! Kennst du nicht die Geschichte von den Grabräuber, die verflucht wurden, weil sie die Ruhe der Toten gestört haben?“ „Das war in Ägypten Lysop und die meisten von denen wären sowieso gestorben, so wie wir, wenn wir uns nicht beeilen.“ Ohne auf eine Reaktion zu warten, rannte sie los. Über seine eigenen Füße stolpernd, folgte ihr der Langnasige. Da er ein sehr guter Läufer war, hatte er sie schnell eingeholt. Sie sprangen über Stock und Stein. Der Boden war bereits ziemlich schlammig, sodass es schwierig war, nicht auszurutschen. Ruffy hatte seinen Strohhut tief ins Gesicht gezogen. Er fror am ganzen Leib. Der Wind, der stark zugenommen hatte, tat sein übriges dazu. Die Beine eng an den Körper gezogen hockte er, wie sollte es anders sein, unter einer Buche. Fragend ließ er seinen Blick über die Umgebung schweifen. Das Gefühl, welches sich in seinem Magen ausbreitete, verhieß nichts Gutes. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Er spürte die Anwesenheit von einer Person…...oder war es ein Gegenstand? Er richtete sich auf. „Es ist nicht Ace.“, stellte er fest. „Diese Aura ist stärker. Sie ist böse.“ Ruffy konzentrierte sich auf die Umgebung. Das Rauschen des Baches, der zum Teich führte, fand den Weg in sein Gehör. „Ich muss da lang.“ Entschlossen sprintete er in die Richtung, in der er den See vermutete. Die Rothaarige stolperte über eine Wurzel. Sie rutschte noch einen halben Meter weiter, ehe sie der Boden halbwegs gebremst hatte. „Aua!“ Sie setzte sich aufrecht hin und hielt sich den Arm. Einige Schürfungen waren daran zu erkennen und ihr Knie blutete, doch tapfer, wie sie war, stand sie wieder auf. „Alles in Ordnung Nami?“ „Ja, ja es geht schon.“ „Ich glaube Ruffy ist nicht mehr im Wald.“, meinte Lysop. „Wie kommst du darauf?“ Sie wischte sich mit einem Taschentuch den Dreck aus der Wunde. „Naja so groß ist der Wald nicht. Glaub mir, ich kenne mich hier ganz gut aus.“ Er sah sich kurz um. „Außerdem habe ich ein ganz komisches Gefühl….was hast du noch mal in deiner Vision gesehen?“ „Äh…ein helles Licht.“ Sie sah in den Himmel. „Das Gewitter beunruhigt mich.“ „Das Licht könnte aber auch von einem Feuer kommen.“, vermutete der Schwarzhaarige. „Der Blitz könnte in einen Baum einschlagen und Ruffy in den Flammen einschließen….“ „Verdammt mal nicht immer den Teufel an die Wand Lysop!“, brüllte Nami zornig. „Ich sag´s ja bloß…“ Die Rothaarige zerknüllte das Taschentuch in ihrer Hand und warf es wütend auf den Boden. „Wenn du schon so ein Klugscheißer bist Lysop, dann sag mir doch bitte, wo er dann ist, wenn nicht im Wald!“ „Ich und ein Klugscheißer?!“, erboste sich der Langnasige, „Wer von uns beiden wollte denn unbedingt noch studieren? Ich jedenfalls nicht!“ „Hast du etwa was gegen Studenten? Ich gebe mich im Gegensatz zu dir nicht mit einem Realschulabschluss zufrieden!“, schrie Nami ihn an. „Und ich bin, im Gegensatz zu dir, nicht zu faul zum Arbeiten!“, konterte er. „Du bezeichnest das, was du machst als Arbeit? Steckdosen fest schrauben und ein paar Kabel verlegen, ja das ist wirklich eine schwere Arbeit…“, spottete sie. „Zu meinem Beruf gehören noch mehr Aufgaben dazu!“ „Ach ja? Dann beweis es….“ „Juhu! Endlich bin ich aus dem Wald raus!“ Die Augen der Streitenden weiteten sich, als der Ruf zu ihnen rüber hallte. „RUFFY!“, riefen sie wie aus einem Mund, bevor sie zurück zum Dorfteich sprinteten.“ Der Strohhutjunge hatte seine Arme zum Himmel empor gestreckt. Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht, da er endlich den richtigen Weg gefunden hatte. Er knackte leicht mit seinen Knochen und atmete die stickige Stadtluft ein. „Nur auf dem Meer ist es schöner!“, behauptete er gut gelaunt, wie eh und je. Seine Ohren zuckten auf einmal leicht. „Hat da nicht gerade einer meinen Namen gerufen?“ Er ließ seinen Blick von dem See auf den Wald schweifen, als er plötzlich seine Freunde entdeckte. „Oh hey Nami! Lysop! Was macht ihr denn hier?!“, rief er ihnen breit grinsend zu. „Ruffy!“ Schwer keuchend kamen die beiden vor dem Strohhutträger zum Stehen. Grob packte Nami ihren Freund an die Schultern und sah ihm tief in die Augen. „Hör mir jetzt genau zu! Es ist so Lysop….“ Plötzlich stockte die junge Navigatorin. Mit geweiteten Augen starrte sie neben sich auf den Boden. „Was ist los?“, fragte der Strohhutjunge verwirrt. Erst jetzt bemerkte er, dass wilde Funken, die durch das Gewitter entstanden waren, auf der Erde herum sprangen. Sie zogen enge Kreise um die drei Freunde, als ob sie vorhätten, jeden Moment zu zuschlagen. Nami schluckte hart. „Meine Vision war für dich bestimmt und nicht für Lysop.“ „Wa….“ Vor Schock stockte ihm kurz der Atem. „…..Bist….bist du dir da sicher?!“ Sie nickte traurig und beobachtete weiterhin gebannt den Verlauf der Funken. Lysop schluckte hart. „Jeder einzelne dieser Funken hat mindestens eine Ladung von 10 000 Volt!“ „Scheiße!“, schluchzte die Rothaarige. „Da ist ein Weg frei!“, behauptete Ruffy plötzlich. Nami folgte seinem Blick und tatsächlich, zwischen den vielen Mini-Stromschlägen war ein kleiner Durchgang, der ihre Rettung sein könnte. „Schaffen wir das?“, fragte sie unsicher. „Wir haben eine Chance von 1 zu einer Million!“, behauptete Lysop, seinem Ruf als Pessimisten alle Ehre machend. „Das schaffen wir nie im Leben!“ „Das ist mehr als genug!“, rief Ruffy. „Los!“ Ohne auf eine Antwort zu warten packte er seine beiden Freunde an der Hand und rannte mit ihnen geradewegs auf den Weg zu. Sie hatten nur einen einzigen Versuch, wenn sie versagen, bedeutet das das Ende für sie. Fest biss Ruffy die Zähne zusammen. „Nur nicht aufgeben.“, mahnte er sich in Gedanken selbst. »Rot, Schwarz, Körper« Sie hatten es schon fast geschafft, als Ruffy plötzlich abrupt stehen blieb. Überrascht, von diesem unerwarteten Zwischenstopp, rasten die anderen in ihn rein. „Ruffy, was ist….“, fing Lysop an, doch als er Ruffys geschockten Gesichtsausdruck sah, verschlug es ihn die Sprache. Mehr als hundert verschiedene Gefühle spiegelten sich in seiner Mimik, nein allein schon in seinen Augen wieder. Es waren Empfindungen von purer Angst, über totalen Schock, bis hin zur tiefster Trauer und der großen Erleuchtung zu erkennen. Dem Langnasigen blieb der Mund offen stehen. So viele Eindrücke hatte er bisher noch nie in einem einzigen Gesicht sehen können. Der Donner grollte. Sofort schlug Namis Körper in Alarmbereitschaft über. Instinktiv schubste sie Ruffy nach vorne. Jener fiel unsanft auf den Boden, doch bemerkte er, wie hinter ihm ein helles Licht aufleuchtete. Er wollte sich umdrehen, doch auf einmal wurde es schwarz um ihn herum. Nami hatte gespürt, dass gleich der Blitz neben ihr einschlagen würde. Aus Reflex heraus und weil es die Seite war, auf der Ruffy stand, hatte sie den Strohhutträger einfach weggeschubst. Ihr wurde mit einem Schlag eiskalt und in diesem kurzen Moment flog ihr ganzes Leben noch einmal an ihr vorbei. All die Fehler, all die Streiche, All der Spaß und auch die Unschönen Momente, die sie erlebt hatte, schossen ihr durch den Kopf. Es kam ihr schon fast wie ein langes Déjà-Vu vor, welches einfach nicht zu Ende gehen wollte. Sie spürte, wie sie nach vorne fiel und im kalten Schlamm des Bodens landete. Dunkelheit umgab sie, doch darauf achtete Nami nicht mehr. Sie blendete einfach alles aus, was sie umgab. „Es ist vorbei. Nichts kann mich jetzt noch retten. Wahrscheinlich bin ich, sobald ich meine Augen öffne, bereits in der Hölle, um dem Antlitz des Teufels entgegen zu blicken. Ruffy! Wenigstens konnte ich dich noch retten. Vergib mir bitte die Kopfnüsse, die ich dir immer gegeben habe, es war schließlich zu deinem besten. Danke für alles Freunde! Ohne euch wäre ich nicht das, was ich heute bin.“ Nur langsam nahm sie die warmen Tränen, die ihre Wangen hinab flossen, wahr. Das laute Knistern und Zischen der vielen Blitze, die auf irgendeine Folie trafen, traten allmählich in ihr Unterbewusstsein. Sie spürte einen warmen Körper neben sich und auf ihrem Rücken. Vorsichtig öffnete sie ein Auge. „Hä?“ Verwirrt blinzelte sie. Nami starrte auf eine blaue Plane. Ihr Blick glitt zu ihren Händen. Eine Hand wurde von Lysop und die andere von Ruffy umklammert. Die Navigatorin wollte sich aufrichten, doch spürte sie jetzt das Gewicht auf ihrem Rücken deutlicher. „Lysop…. was?“, wollte sie Fragen, als sie das typische Lachen, des Schwarzhaarigen vernahm. „Meine neuste Erfindung. Eine Gummiplane die mit hundertprozentiger Sicherheit, jede Art von Strom isoliert. Ich nenne sie die einzigartige Gummiblocker Blitzableiter Decke des tapferen Käpt´n Lysop.“ „Lysop!“ Nami hatte ein breites Grinsen im Gesicht. „Du bist ein Genie!“ Nach dem sich das schreckliche Gewitter etwas gelegt hatte und nur noch teilweise Blitze am Himmel zu erkennen waren, trauten sich die Drei unter ihrer Gummidecke hervor zu krabbeln. Der Langnasige klopfte sich den Staub von der Hose, als ihm Ruffys Gesichtsausdruck in den Sinn kam. „Sag mal Ruffy, was war vorhin eigentlich los? Du hast so komisch geguckt.“ Der Angesprochene kauerte im Schneidersitz auf dem Boden und betrachtete seinen Strohhut. Seine Haare fielen ihm tief ins Gesicht und es machte den Anschein, als ob er über ein ernstes Thema nachdachte. „Hey Ruffy Lysop redet mit dir.“ Nami beugte sich mit einem strahlenden Lächeln, welches man schon seit Tagen nicht mehr bei ihr gesehen hatte, zu ihm herunter und tippte ihm gegen die Stirn. „Es ist noch nicht vorbei.“, behauptete der Schwarzhaarige plötzlich. „Was?!“ Das Lächeln verschwand augenblicklich. Entsetzen machte sich in der Navigatorin breit. „Aber….der…..der Tod hat dich doch übersprungen!“ „Mich ja….“, flüsterte er leise. „….aber DICH NICHT!“ Er sprang auf. „Ich weiß nicht, wie ich es euch erklären soll, aber….“ Er ballte die rechte Hand zur Faust. „Ich hatte so eine Art…Vision!“ „Ruffy das ist unmöglich.“, meinte Lysop. „Erst wurdest du übersprungen, weil Nami dich geschubst hat und dann wurde sie übersprungen, weil ich sie gerettet habe. Es muss einfach vorbei sein.“ „Und wenn es nicht so ist?! Was ist, wenn Nami noch nicht übersprungen wurde, da der Blitz sie nie getroffen hätte?“ Auf einmal wurde der Wind wieder etwas stärker. Es war fast so, als ob die Natur nur auf diese Worte gewartet hätte. Der Himmel verfinsterte sich ein zweites Mal. Ein kalter Schauer lief dem Strohhutträger über den Rücken. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Langsam kroch die Angst auch in Lysop hervor. Seine zitternden Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Nami blieb fast die Luft weg, wenn sich die Situation nicht bald auflockern würde, kann sie nicht mehr für den sinnvollen Gebrauch ihres Verstandes garantieren. Ruffy keuchte erschrocken auf. Er spürte, wie er von einer kalten Hand mitten im Gesicht berührt wurde. Die eisigen Finger rutschten seinen Hals entlang, weiter hinunter, vorbei an sein Herz, krallten sich brutal in seine Armen fest und ließen ganz plötzlich wieder von ihm ab. Aus dem Augenwinkel bemerkte der Strohhutjunge die Leichenblässe, die Lysop beschlich und sogar dafür gesorgt hatte, dass er sich keinen Millimeter mehr bewegte. Das Zittern verebbte auf einen Schlag und wich einer puren Starre. Die Rothaarige schnappte überrascht nach Luft, doch irgendwas, auch wenn das ein Ding der Unmöglichkeit zu sein schien, schnitt sie ihr förmlich ab. Sie geriet in Atemnot. Ihr Puls raste. Die Kälte glitt ihren Körper hinab und genau in dem Moment, als sie wieder etwas anderes wahrnehmen konnte, schrie sie mit tränenden Augen den wohl fassungslosesten Schrei, den ihre junge Kehle hergab. „SEHT IHR WAS HAB ICH GESAGT?!!“, brüllte Ruffy darauf. „RENNT!!!“ Automatisch setzten sich ihre Beine in Bewegung. Ihre Köpfe waren wie leergefegt, nicht gewillt auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Es musste für dieses Phänomen eine logische Erklärung geben. Das konnte nicht der Tod sein, aber das zählte in diesem Moment einfach nicht. Wichtig war jetzt nur laufen, was das Zeug hielt. Laufen und Überleben. Nie hätten sie es für möglich gehalten die Gesetze der Natur mal so intensiv am eigenen Leib zu spüren. Nie! Nicht einmal in ihren kühnsten Träumen. Ihre Angst war größer, als in jedem Alptraum. Selbst den längsten nach Hause Weg in der dunkelsten Nacht konnte man nicht mit diesem Erlebnis vergleichen. Sie wurden vom Tode höchstpersönlich gestreichelt, wenn man es denn so bezeichnen konnte. Das Licht, dass die Blitze erzeugten schimmerte blau. Der Weg, den die Freunde entlang hasteten wurde gekennzeichnet durch umfallende Bäume, die allem Anschein nach versuchten sie zu zerquetschen. Sie achteten nicht mehr aufeinander, sondern nur noch auf sich selbst, da die Berührungen des Todes sie viel zu sehr eingeschüchtert hatten. Die ersten Häuser der Stadt waren zu erkennen. Zielsicher steuerten sie mit dem Gedanken, dort Schutz zu finden, auf sie zu. „Wir haben´s gleich geschafft!“, schrie Ruffy erschöpft, als er plötzlich einen lauten Schrei hinter sich vernahm. Reflexartig drehten er und Lysop sich um. Ein besonders dicker Baumstamm versperrte der Navigatorin den Weg. Der Blitz schlug in einem Baum neben ihr ein und fing Feuer. Er drohte auf sie zu kippen. Namis Beine gaben ihren Geist auf. Sie sackte zu Boden und hielt ihre Arme schützend über den Kopf. Ihre Tränen vermischten sich mit dem Regenwasser und flossen ihre Wangen hinab. Verzweifelt biss sie sich auf die Unterlippe, wollte sich durch den entstehenden Schmerz ablenken, doch zeigte es keinerlei Wirkung. Fast wie in Zeitlupe, so kam es ihr vor, fiel der Baum, welcher übrigens eine alte Eiche war, nach vorne. „Es ist aus. Diesmal kann mich niemand mehr retten.“ Schnell zog Lysop seine Schleuder, aus der übergroßen Tasche, die er immer bei sich trug. Er spannte sie an und schrie: „Ninja-Shuriken!“ Zeitgleich seinem Schrei ließ er den Gummi los, sodass die Ninja-Sterne, wo immer er sie auch her hatte, nach vorne schnellen konnten. Die Klingen der Sterne waren Messerscharf und durch die Geschwindigkeit, in der sie umher wirbelten, noch um einiges gefährlicher. In Sekundenschnelle zerschnitten sie den Baumstamm in mehrere große Stümpfe. Ruffy stürmte nach vorne. Geschickt sprang er auf den Baum, der den Weg versperrte und drückte sich von diesem ab. „Gum Gum Gatling!“ Mit bloßen Fäusten zerschlug er das Holz einfach so, als wäre es überhaupt nicht hart und schleuderte es problemlos weg. Seinen Strohhut festhaltend und breit grinsend landete er neben Nami. Diese betrachtete ihn nur mit geweiteten Augen. „Wie…Wie hast du das gemacht?“ Ihr blieb fast der Mund offen stehen. „Ich wusste gar nicht, dass du so eine Kraft hast!“ Der Schwarzhaarige verschränkte stolz die Arme vor der Brust. „Alles eine Frage der Übung.“ „Ach ja…“ Ihre Augenbraue zuckte genervt. „Und was sollte das Gum Gum? Du bist doch kein Gummimensch. Du alter Angeber!“ Ihr Lachen am Ende wiedersprach dem eigentlichen Vorwurf, den sie Ruffy damit machen wollte. Mit tränenden Augen fiel sie dem Strohhutträger um den Hals. Das Gewitter legte sich diesmal endgültig. Die warmen Strahlen der Sonne trafen allmählich auf die Erde. Kleine Pfützen reflektierten das Licht und zum Glück hatte der Regen das Feuer löschen können. Als der Strohhutjunge das Schluchzen seiner Freundin hörte, musterte er sie verwirrt. „Hey Nami, was ist denn los? Es ist doch jetzt endlich vorbei.“ „Ja…du hast recht. Es ist vorbei.“ Sie lächelte ihn liebevoll an. Wie von selbst fanden ihre Lippen die seine und vereinigten sich zu einem leidenschaftlichen Kuss miteinander. Hinter ihnen sprang Lysop jubelnd in die Luft. „Yeah! Wir haben es endlich geschafft! Der Großartige Käpt´n Lysop und seine treuen Freunde haben den Tod besiegt!“ Ruffy kicherte. „Das muss gefeiert werden! Ich lad euch zu einem großen Festessen ein!“ „Ach ja und von welchem Geld?“ Nami zog an seinem Ohr. „Vergiss nicht, dass du noch Schulden bei mir hast.“ „Ja, aber Nami….“ Fragend legte er den Kopf schief, als die Rothaarige in schallendem Gelächter ausbrach. „Hahaha das war doch nur ein Witz du Dussel!“ Vorsichtig kletterte sie über den umgefallenen Baumstamm und rannte los. „Na los kommt! Den letzten beißen die Hunde!“ Kurz blickte Ruffy zurück in den Wald, spürte die Aura von Ace und den anderen vor sich. „Danke. Ohne euch hätten wir das bestimmt nicht geschafft.“, flüsterte er noch, ehe mit ausgestreckten Armen zu seinen Beiden Freunden aufholte. Hosted by Animexx e.V. 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