Wenn Freunde mehr als Freunde sind... von sarai ((Natsu x Lucy), (Gajeel x Levy)) ================================================================================ Kapitel 18: Liebst du Lucy, Gray-sama? -------------------------------------- Sie schluchzte. Sie hatte sich nicht zurückhalten können, als sie Gajeel gegen den Drachen hatte kämpfen sehen. Wie ein Kind hatte sie nach ihm geschrien. Doch natürlich hatte es nichts gebracht. Nun saß sie hier alleine in der Kutsche, die Hände hinter dem Rücken gefesselt, während Clover vorne auf der Bank saß und die Kutsche lenkte. Obwohl...Levy war sich nicht sicher, ob die Kutsche nicht von alleine den Weg wusste, denn wenn sie durch das Fenster zu der Magierin sah, erschien ihr Clover recht desinteressiert. Levy hatte Angst. Sie wusste nicht, was Clover von ihr wollte. Clover hatte ihr eine Ohrfeige verpasst und "Hör auf zu heulen! Das hält man ja nicht aus so'n Geflehne!" geschimpft, ehe sie sie allein in der geräumigen Kutsche gelassen hatte. Das war nun schon Stunden her. Sie fuhren durch eine Gegend, die Levy nicht kannte. Der Weg war steinig und von riesigen schwarzen Felsen umsäumt. Blattlose Äste versperrten der Sonne den Weg zum Boden und ließ nur kleine Schimmer durchdringen. Ein herrliches Horrorszenario, dachte Levy schaudernd. Dann fuhr sie zusammen. Ihr Bauch tat weh. Ushio schien sie getreten zu haben und das nicht zu knapp. Levy musste nach Atem ringen. "Kräftig wie dein Vater, wie?", flüsterte sie leise und schloss die Augen. Endlich war Gajeel zurück gekommen und nun war sie weg. Was würde alles passieren? Wann konnten sie sich wiedersehen? Würde Ushio das Ganze gut überstehen? Wenn nicht... Die Heilerin schüttelte entsetzt den Kopf, während sie murmelnd durch eines ihrer dicken, etwas verstaubt wirkenden Bücher blätterte. Makarov starrte sie an. "Wie sieht's aus?" Sie warf ihm einen durchdringenden Blick zu. "Ich konnte die Auswirkung ein wenig eindämmen, aber wir sprechen hier von einer Todesmagie." "Wird sie...?", fragte er erschrocken. Ihre Augen schlossen sich kurz, ehe sie gen Zimmerdecke schaute. "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Die Magie frisst sich durch den Körper wie ein feines Gift." Der Master schüttelte den Kopf. "Wäre ich nur früher zurückgekommen!" "Deine Gilde ist wirklich voller Idioten!", schimpfte Porlyusica. Makarov wies zu Loki. "Und...er? Ist er wirklich...?" Porlyusica runzte die Stirn. "Ein Mensch? Nach meinen Untersuchungen ja. Allerdings brauch ich diese Formel, die das Mädchen benutzt hat. Ich kann mir keine Magie vorstellen, die einen toten Spirit in einen Menschen verwandelt." Loki sah auf. Seinetwegen hatte Mirajane sich einer solchen Gefahr ausgesetzt. Er schämte sich beinahe, der Gilde so zur Last zu fallen. Hoffentlich kommt sie durch, dachte er. Mirajane, die in einem Bett lag, stöhnte offenbar unter Schmerzen. "Kannst du ihr nicht etwas gegen die Schmerzen geben?", fragte Makarov, der deutlich mitlitt. Energisch schüttelte sie den Kopf. "Zu riskant. Ihre Überlebenschancen liegen vielleicht mal bei fünf Prozent. Im schlimmsten Fall würde ich sie umbringen!" Die Kutsche hielt an. "Steig aus", befahl Clover. Levy stieg ängstlich aus der Kutsche und warf einen Blick auf die Umgebung. Sie standen vor einer kleinen, schäbig wirkenden Holzhütte, drum herum nur kahle Bäume. Clovers Augen wanderten über das Gesicht ihrer Gefangenen. Sie war recht hübsch, auch wenn ihr die Angst ins Gesicht geschrieben stand. "Komm." Die beiden Frauen betraten die Hütte. Diese besaß nur karges Mobiliar. Ein groß gezimmerter Tisch samt Stuhl, neben dem ein Herd mit einer einzigen Kochstelle stand. Ein schlichtes Bett stand auf der gegenüberliegenden Seite. Geradeaus befand sich noch eine Tür, vielleicht das Badezimmer. Levy zitterte, während Clover gelassen zum Tisch ging und sich im Schneidersitz auf diesem niederließ. Was würde nun passieren? "Willste Wurzeln schlagen, Mädchen?", keifte Clover mit hochgezogenen Augenbrauen. "Oder glaubste, die Metallnase könne dich besser riechen, wenn du an der offenen Tür stehen bleibst? Vergiss es. Dieser Ort ist magisch gesichert. Also komm richtig rein!" "Was...Was willst du von mir?" "Nichts. Die Frucht ist noch nicht reif, um gepflückt zu werden." Was sollte das heißen? Levy ballte die Fäuste. Ihr war, als müsse sie gleich heulen, doch das wollte sie nicht, nicht hier in Gesellschaft dieser Frau. Clover musterte sie wieder. "Du bist hübsch", sagte sie in einem beiläufigen Ton. "Aber klein. Zart. Schwach. Was macht jemand wie du in einer Magiergilde?" Schwach und klein...wie oft hatte Levy das schon zu sich selbst gesagt. Und doch...wäre er hier, so würde er solche Worte nicht auf sich sitzen lassen. "Du kennst mich gar nicht! Was weißt du schon? Du..." Ein warnender Blick traf sie und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. "Treib es nicht zu weit!" Porlyuscia und Makarov standen draußen und starrten gen Himmel. "Du hast...sie gesucht?", fragte die Heilerin mit einem beinahe schmerzlichen Gesichtsausdruck. "Mmm", kam es von Makarov, dessen Stirn eine Sorgenfalte mehr offenbarte. "Sie hat ihren Sohn auf dem Gewissen." In seinen Augen brannten bittere Tränen."Sie hat Lucy die Hölle angetan, indirekt Mirajane dazu getrieben, sich umzubringen..." "Noch ist das Mädchen nicht tot", unterbrach Porlyuscia. "Jetzt kommt es auf ihren Wilen zu Überleben an! Und deine Gilde ist voll von Idioten, die selbst in der aussichtslosten Situation nicht aufgeben..." Sie schwieg kurz, bevor sie hinzufügte: "...dich eingeschlossen." Er musste ein bisschen schmunzeln,jedoch nur kurz. Die Lage war viel zu ernst, wenn man bedachte, wie gering die Überlebenschancen standen. "Sie ist wie eine Tochter für mich." "Sind sie nicht alle deine Kinder?" Juvia saß neben Gray, der mit verschränkten Armen und einem grimmigen Ausdruck das Treiben in der Gilde betrachtete. "Gray-sama..." "Mm." "Ich denke...", fing sie an, doch als sie sah, das er ihr nicht zuhörte, brach sie ab. Tränen der Enttäuschung brannten ihr in den Augen. Wie oft hatte sie ihn ihre Liebe schon gezeigt, sich nach kleinen Ausmerksamkeiten seinerseits gesehnt. Doch er schien an ihr kein besonderes Interesse zu haben. Sie war für ihn nur ein weiteres Mitglied der Gilde, eine Bekannte, vielleicht auch eine Freundin, aber nicht DIE Freundin. Würden ihre Gefühle ihn denn nie erreichen? Nie... Sie straffte die Schultern. Es reichte ihr! Jetzt würde es um alles oder nichts gehen! "Gray, liebst du Lucy?!", fragte Juvia so laut, das alle sie hören konnten. Gray, der in Gedanken versunken war, wandte sich mit geweiteten Augen zu ihr. "Wah...was? W-Wie kommst du darauf?" Er lief knallrot an. Sie ballte die Fäuste so stark, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. "Du denkst nicht an Levy, sondern an Lucy, der wir nichts sagen, stimmt's?!" Peinlich berührt darüber, erwischt worden zu sein, drehte er sich weg. "So'n Quatsch! Ich denke an Levy..." "...und Lucy!" Er fuhr sich durchs Haar. "Ich finde es nicht richtig, ihr nichts zu sagen." "Liebst du sie?" "N..Nein..." Juvia spürte, wie ihre Tränen sich ihren Weg über ihr Gesicht bahnten. "Du liebst sie!" Wütend drehte er sich wieder zu ihr und packte sie an den Armen. "Ja, ich liebe sie. Ich liebe sie wie ich jeden hier liebe! Wie kannst du, gerade DU mich fragen, wen ich liebe!? Das ist doch schon offensichtlich, dass ich dic..." Plötzlich wurde ihm bewusst, was er da gerade sagte. Rasch ließ er sie los und fasste sich ans gerötete Gesicht. Hatte er wirklich gesagt...? Sie starrte ihn ungläubig an. "A-Aber...ich...du...und Lucy..." Gray schaute weg. "Retten wir Levy!", sagte er, fasste Juvias Hand und zog sie mit sich, um sich endlich aktiv an den Vorbereitungen zu beteiligen. Ihre Hand ließ er jedoch nicht mehr los... Levy saß auf dem Bett. Um das Bett herum waren Runen geschrieben worden, sodass sie nicht hinaus konnte. Clover war bereits vor Stunden wieder gegangen. Zunächst hatte Levy versucht, die Runen umzuschreiben, aber sie konnte keine Magie wirken. Die Runen spielten in einer ganz anderen Liga als die von Freed. Sie knetete ihre Hände nervös. Wann würde Clover wiederkommen? Was wollte sie von ihr? Die Frucht... "Moment...", stieß Levy erschrocken hervor. Das würde es nicht sein! Das war absurd! Eine Spinnerei von ihr selbst, hervorgerufen durch die Angst. Clover konnte mit der Frucht unmöglich meinen... Levy legte ihre Arme kräftig um ihren Bauch. "Dir passiert nichts. Nein, alles, nur das nicht! Das lasse ich nicht zu." Sie blickte suchend um sich, obwohl ihr klar war, dass sie nichts finden würde, schließlich hatte sie dies bereits mehrere Male getan. Dennoch, wenn es hier wirklich um ihr Kind gehen sollte, so würde sie solange suchen wie möglich, um es zu retten. "Ushio, hab keine Angst. Wir kommen hier raus! Du wirst deinen Papa kennenlernen. Und unsere Familie, die ganze Familie von Fairy Tail." Die Gilde sammelte sich zum Angriff... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)