Wenn Freunde mehr als Freunde sind... von sarai ((Natsu x Lucy), (Gajeel x Levy)) ================================================================================ Kapitel 4: Hoffnungsschimmer? - Teil 2 -------------------------------------- Die Tür zur Gilde flog mit einem lauten Knall auf und festen Schrittes trat er ein, während alle ihn erschrocken ansahen. Als Gray klar wurde, wer da vor ihm stand, kochte die Wut wieder in ihm hoch. "Du!" Natsu warf ihm einen kalten Blick zu, jedoch merkwürdig entschlossen. Dieser Blick...das war nicht der Natsu der letzten Wochen, der in seinem Leid zerflossen war. Jeder sah es, irgendetwas hatte sich geändert. Nur was? Hinter ihm stand Loki, um dessen Lippen ein leises Lächeln spielte. So kannte er Natsu und nicht wie den Jammerlappen von vorhin, der alles mit sich machen ließ. "Natsu!", brüllte Gray und wollte schon mit Fäusten auf ihn losgehen, als Levi sich plötzlich auf ihn warf. Ihre Arme umschlugen seinen Oberkörper. Überrascht und verwirrt versuchte er, sie von sich zu stoßen, doch sie ließ nicht locker. "Lass los! Ich werde diesem Feuerfloh eine Abreibung verpassen, die..." "Hör auf!", heulte Levi und verstärkte den Druck an ihrem Griff. "Das bringt nichts! Und Lucy hätte das niemals gewollt!" Gray knurrte, aber er wagte nicht, sie mit Gewalt von sich zu stoßen. Der Feuermagier ballte die Fäuste, warf sich dann aber zu Boden und kniete vor der gesamten Gilde nieder. "Es ist meine Schuld! Lucy ist...!" Mira funkte ihm dazwischen. "Wir wissen es, Natsu. Du brauchst es uns nicht sagen." Dieser schüttelte den Kopf. "...wegen mir in eine Art magisches Todesloch gezogen worden. Ich trage die Verantwortung! All das ist die Konsequenz meines verdammt noch mal idiotischen Handelns. Nur hat die Konsequenz die falsche Person getroffen und Auswirkungen auf Fairy Tail! Also muss ich das korrigieren! ICH werde die mir mögliche Konsequenz tragen." Makarov starrte ihn, wie alle anderen, entsetzt an. "Natsu...Wovon redest du? Ja, du warst überheblich und hast deine Kraft überschätzt. Aber das DAS passieren würde, konnte niemand ahnen." "Nein!", unterbrach er den Master. "Es gibt keine Entschuldigung. Deswegen..." Er stand auf, warf einen entschiedenen Blick in die Runde. "...verlasse ich Fairy Tail!" Stille. Niemand sagte etwas. Alle, wirklich jeder außer Loki, trauten ihren Ohren nicht. Natsu trat aus Fairy Tail aus? Fairy Tail ohne Natsu? Erza meldete sich ernst zu Wort. "Das kann nicht dein Ernst sein! Natsu! Wir haben schon Lucy verloren. Nun dich auch? Das...!" "Meine Entscheidung steht fest", sagte er und nickte noch einmal bestätigend. "Aber..." Elfman schüttelte den Kopf. "Ein Mann läuft nicht weg, er stellt sich Problemen!" "Das habe ich." Natsu schien wirklich nicht umstimmbar zu sein. "Wie kannst du gehen?! Erst lässt du Lucy im Stich, jetzt Fairy Tail?!", fragte Gray. Natürlich war er noch sauer und wollte Natsu eine reinhauen, jedoch wollte er auf gar keinen Fall, dass Natsu Fairy Tail verließ. Er gehörte dazu! Wie konnte er überhaupt auch nur daran denken, seine Freunde zu verlassen? "Lucy...Lucy hätte das nie gewollt." Natsu nickte. "Wahrscheinlich." "Ist das alles, was du zu sagen hast?!" "Nein." Der Rosahaarige schaute zu Boden, ehe sein altbekanntes Grinsen erschien. "Ich gehe nach Alcalypha zur Gilde Love&Lucky" Makarov verstand sofort. "Ich habe bereits mit ihm geredet! Du brauchst nicht..." "Ich gehe jetzt." Mit diesen Worten drehte er sich um, aber bevor er endgültig die Gilde verließ, drehte er sich noch mal um, schaute jeden traurig an und sagte: "Sayōnara, Fairy Tail." In ihm drin schrie schon alles danach, seinen Austritt zurück zu nehmen, aber er tat es nicht, auch wenn es fürchterlich schmerzte, dass er seine Freunde scheinbar verließ. Draußen stand jedoch noch jemand. "Bist du dir sicher?", kam die kalte Frage. Rote Augen stachen in seine. Gajeel hatte die Arme verschränkt und lehnte am Gemäuer. "Ja." Gajeel zuckte mit der Schulter. "Aha", sagte er nur, doch seine Augen folgten den beiden Gestalten, die sich nun entfernten. Gemeinsam mit Loki machte Natsu sich nun auf den Weg nach Alcalypha. "Glaubst du, dass war richtig so?" Natsu brummte nur. Natürlich war seine Aktion etwas übertrieben rübergekommen, nur wussten sie ja nicht, was er vor hatte. Wüssten sie es, hätten sie ihn bestimmt aufgehalten. Loki zuckte die Schulter, schließlich war es Natsu's Angelegenheit, wie er seinen Plan durchsetzte. Solange es funktionierte und er seine Rache bekam, war ihm alles recht. "Glaubst du, Master schickt uns noch jemanden hinterher." "Bestimmt", lächelte Natsu. "Das ist Fairy Tail!" Loki lächelte zurück, ehe er aus dem Fenster des Zuges schaute. Nach einer langen Fahrt waren sie in Alcalypha angekommen. Nun mussten sie ihn nur noch suchen. Erster Anhaltspunkt war die Gilde Love&Lucky, daher gingen zielstrebig darauf zu. Innen drin sah es sehr gemütlich, aber auch zu sehr nach Poststelle aus. Natsu schaute sich um. Wo war er? Da er ihn nirgends sah, fragte er eine junge Frau. "Entschuldigung, ich suche einen Herrn." "Aha. Wie heißt er denn?" "Heartphilia-sama." "Ah. Tut mir leid. Er ist im Urlaub und kommt erst morgen zurück." "Wohin ist er denn?" "Mmmm...ich glaub zum Grab seiner Frau. Wissen Sie, vor ein paar Wochen ist auch noch seine Tochter verstorben. Das hat ihn hart getroffen, vor allem, da sie sich erst vor kurzem versöhnt zu haben scheinen. Jedenfalls sagte er, dass er bei Layla m besten damit klar kommen würde." Natsus Herz wurde schwer. Wie sehr hatte ihr Vater wohl schon gelitten? Und das nur wegen ihm! Er senkte beschämt den Blick, fuhr sich durchs Haar und murmelte: "Ah. Ok. Danke." "Sir, alles in Ordnung?" "Hä? Oh, jaja, danke. Auf Wiedersehen." Er wollte schon gehen, als die Frau ihn sanft am Arm packte. "Bitte warten Sie. Sie sehen nicht gut aus. Möchten Sie sich nicht vielleicht kurz setzen?" Ohne eine Antwort abzuwarten zog sie ihn mit sich und drückte ihn auf einen Stuhl. "Warten Sie kurz, ich hole Ihnen ein Glas Wasser." "Nein, wirklich, ich..." Die Frau sah ihm in die Augen. "Darf ich fragen, was Sie von Heartphilia-sama wollen?" "Mmmm...nichts besonderes." "Das erscheint aber anders." Sie setzte sich neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Sir, ich weiß ja nicht, was bei Ihnen los ist, aber manchmal hilft es, sich anderen mitzuteilen." "Kein Bedarf", flüstere er und wich ihrem stechenden Blick aus. "Sind Sie sicher?" "Ja..." Sie seufzte, stand dann jedoch auf. "Ok. Aber ein Glas Wasser hole ich Ihnen. Ansonsten könnte ich nicht verantworten, Sie gehen zu lassen." Er zuckte die Schulter. Er hatte keinen Durst, aber sie schien ja darauf zu bestehen, also nahm er es eben an. Just in diesem Moment trat ein Mann mit blondem Haar ein. Die Frau sah das und lächelte. "Sie sind ja früher zurück als erwartet. Sehen Sie, Sie haben Besuch." Dabei wies sie auf Natsu. Lucy's Vater schaute ihn verwirrt an, aber als er ihn erkannte, verfinsterte sich sein Gesicht. Dennoch gaben sie sich die Hand und entschieden, draußen zu sprechen. "Was willst du?", fragte der ehemals reiche Mann in einem Ton, der Grays Eis alle Ehre machte. Natsu schaute in den Himmel. "Ich weiß, was Sie von uns und insbesondere mir denken." "Ach echt? Vielleicht, dass ihr der Grund seid das ich keine Tochter mehr habe?" "Nein, ich bin der Grund." Sein Gesprächspartner verpasste ihm eine Ohrfeige. "Glaubst du, ich wüsste das nicht? Du, Natsu Dragneel, bist der Mörder meiner Tochter. Sie hat euch vertraut, von Familie gesprochen! Und dir, einem sogenannten Familienmitglied, fällt nichts besseres ein als dich mit ihr in Lebensgefahr zu begeben!" Was sollte er sagen? Oder vor allem...wie? "Ich...Ich weiß und bin mir bewusst, wie schwachsinnig ich gehandelt habe. Nur..." "Was?", brüllte der Andere. "Lucy kann nicht tot sein!" "Wie bitte? Du leugnest...!" "Nein, aber...Warten Sie, ich erkläre es Ihnen in Ruhe, ok?" "Da bin ich aber mal gespannt", sagte Lucy's Vater sarkastisch. Doch was er dann zu hören bekam, ließ ihn stocken. Tränen traten ihm in die Augen. Gab es doch noch eine Möglichkeit? "Lasst uns rein gehen", meinte er, nachdem Natsu und Loki, der etwas später erschienen war, ihm alles erzählt hatten. Als er abends das Gebäude verließ, traf ihn fast der Schlag. Sofort stürmten sie auf ihn zu und redeten wild durcheinander. Mit so einer Horde hatte er nicht gerechnet. Erza, Gray, Mirajane, Elfman, Kana, Alzack, Bisca, Levi, sogar Gajeel war dabei, auch wenn sich eher dieser Abseits hielt! "Komm zurück, Natsu!" "Keiner macht dir einen Vorwurf!" "Bitte..." Gray packte ihm am Schal. "Lucy liebte Fairy Tail! Und sie liebte dich! Du warst ihr bester Freund!" Heftiges Keuchen, Schluchzen. "Bevor deine Seele nun endgültig stirbt, hast du einen Wunsch. Wähle!" "..w...Wunsch...?" "Ja. Bisher hat sich jeder gewünscht, frei zu sein oder sein Leid zu beenden. Das geht nicht, aber du kannst es minimieren." "Mein...Mein...Leid..." "Beeile dich, sonst verfliegt deine Chance. Wünsch es dir einfach." Sie fühlte sich elend. Alles tat ihr weh, sie war nichts als eine einzige Wunde und doch! Ein Funke sprühte in ihr, wärmte sie. Niemals würde sie ihn verlieren, in all der Zeit ihr hatte er ihr geholfen. Leid?, fragte sie sich. Ja, sie hatte gelitten, leidete immer noch. Diese Dunkelheit um sich, Einsamkeit, gepaart mit Schmerzen, Trauer und Sehnsucht, eine einzige Kälte. Aber wenn sie einen Wunsch frei hatte... "Wer...wirklich leidet..." Trotz der nie aufhörenden Tränen musste sie lächeln. Ja, sie wusste den einzig richtigen Wunsch! Das war sie allen und sich selbst schuldig. "...bin nicht ich...Sie haben so oft um mich gekämpft...mich beschützt..." "Bist du fertig mit deinem Gelaber und wünschst dir endlich etwas?" "Bitte...Lass alle..." Sie schluckte, sprach dennoch weiter. Es musste sein! Nur so würde sie hundertprozentig sicher sein, dass es ihrer geliebten Gilde gut gehen würde. "...mich vergessen...Es soll sein...als...habe es mich...nie gegeben..." Eine kurze Pause, dann ertönte die Stimme. "Deinen Wunsch verschwendest du für Menschen, die du so oder so nie wieder siehst?" Sie grinste leicht. "Ich sehe sie...vielleicht nicht mehr...aber..." "Schluss, interessiert mich sowieso nicht! Dein Wunsch wird erfüllt! Jeder wird dich vergessen. Keiner wird an dich denken, während du wirkliche Qualen erleidest. Das ist dein Wunsch!" Alle zuckten, als wären sie vom Blitz getroffen. Minuten vergingen, ehe Natsu als erster verwirrt aufsah. "Wo...Worüber...haben wir gerade gesprochen?", fragte er. Sein Kopf fühlte sich merkwürdig wirr an. Keiner, nicht ein einziger konnte antworten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)