Eine Frage des Ego von haki-pata (Kommt drauf an, wen man(n) fragt) ================================================================================ Kapitel 17: Gib Gas, ich will… WROOMM ------------------------------------- Dick Grayson stoppt auf dem Parkplatz eines Supermarktes, pausiert und gestattet sich ein kurzes Nickerchen. Keine zehn Minuten später erwacht durchsucht er neuerlich das Innere seines Falcon nach Kleingeld. Er hat Hunger. In seiner Wohnung erwartet ihn nur gähnende Leere. Im Kühlgerät wie in den Küchenschränken. Bei Roy hat er auch nichts gegessen. Nach intensiver Suche im Handschuhfach – Er hat es komplett ausgeräumt! – findet er seinen lange vermissten Schlaubi Schlumpf, den Gutschein für eine Autowäsche, ein Zeitungsinserat über die Auflösung einer Schlumpf-Sammlung – Sch…eibenhonig! Er hat vergessen da anzurufen! Sicher ist alles weg! – und endlich ein paar Münzen. Alles zusammengekratzt kommt er auf drei Dollar und siebzehn Cent. Für ein Sandwich reicht es durchaus. Ein Getränk obendrein. Ein Eiskaffee aus dem Kühlregal. Beim Aussteigen ziept es überall und dem jungen Mann fällt es leichter aufzuzählen, was NICHT wehtut. Kurz an den Falcon gelehnt holt er tief Luft. Besser. Artistenblut von über sechs Generationen und ein knallhartes Training von Batman. Die Nachtschichten dazu. Das härtet mehr ab als jeden Tag mehrmals am Tag eine eiskalte Dusche. Drei Kugeln, eine Rippe, alles andere… Das ist nicht einmal persönlicher Rekord! Gut… Er hat bei Roy ein klein wenig geschwächelt, aber… Das ist Hunger! Im Gegensatz zu Batman oder Bruce Wayne kommt sein Körper nicht ohne Nahrung aus. Sirenengeheul lässt ihn aufhorchen. Mehrere Streifenwagen jagen hinter einem schwarzen schnittigen Schlitten hinterher. Moment mal… Das ist… Dick lacht auf! Klar! Kein Zweifel! Das ist Bruces Madison. Und bei DEM Fahrstiel ist es Bruce hinter dem Steuer. Na! Das wird ja was! Die Daumen gehoben grinst er. Erstklassige Verfolgungsjagd. Seine Gothamer Kollegen haben nicht die geringste Chance! Oha! Zwei Streifenwagen weniger! Die Cops sollten aufgeben, sonst verlieren sie mehr. Just in dem Augenblick sehen es auch die Beamten ein. Die Sirenen verstummen bereits und das Leuchtfeuer der Blaulichter erlischt genauso. Er braucht kein Batmobil, um sie in ihre Schranken zu weisen. Bruce Wayne gibt Gas. Der Motor heult auf. Das Pedal durchgedrückt mogelt er sich gekonnt an anderen Verkehrsteilnehmern vorbei. Selbst das Motorrad, das er hinter sich lässt, wirkt auf der Stelle klebend. LKWs, Busse, Kleinwagen. Links, rechts, links. Jetzt ist es der Madison, der mit dem Po wackelt. Slalom Gotham City… Vielleicht sollte Batman dem Commissioner ein Fahrtraining für seine Beamten nahe legen. Hm… Nein. Wo bleibt denn da der Spaß? Wieder macht der Madison einen Satz nach vorn, das Lenkrad herumgerissen und die Handbremse angezogen schleudert der Wagen herum. Im Neunzig-Grad-Winkel um die Ecke. Handbremse los und ab. Im Rückspiegel beobachtet er die kümmerlichen Versuche der Polizei, ihm zu folgen. Es knirscht, als ein Streifenwagen seitlich an einer Mauer landet. Ein zweiter knallt in die intakte Seite. Keine Verletzten. Blechschaden. Und Verschwendung von Steuergeldern. Aha. Gesichtet. Supermarkt. Gut. Cops abschütteln, ruhiges Plätzchen suchen, Nummernschilder wechseln, Maske ablegen und Sohn einsammeln. Sicher denkt Dick, Bruce hat ihn bei voller Fahrt nicht gesehen. Der Mann hofft zumindest, dass Dick das denkt. Ah ja! Die Cops kapitulieren und im Polizeifunk hört er Wagen- und Fahrerbeschreibung und möglichen Fluchtweg. Sehr amüsant, wie er findet. Da hinten! Eine ruhige Ecke. Mit voller Fahrt rauscht Bruce in die abbruchreife Lagerhalle einer Kartonagen-Fabrik, sucht sich das abgelegenste Plätzchen aus und stoppt. Ein kurzer Knopfdruck und die Nummernschilder springen um. Schon sitzt Bruce Wayne in einem Madison, der auf Bruce Wayne zugelassen ist. Zeit also, wie Bruce Wayne auszusehen. Die Perücke, Bärtchen und Kontaktlinsen verstaut er in einem Geheimfach unter der Konsole. Auch den Schmuck packt er dort hinein. An den Rückspiegel bammelt er eine kleine violette Plüsch-Fledermaus und eine Diskokugel im Miniformat. Beidem gibt er einen Schups. Mit etwas anderem in der Hand verlässt er schnell den Wagen und bringt einen schmalen langen bedruckten Magneten am Heck an. Andere halten es für einen Aufkleber. ‚Reich, sexy und noch zu haben!’ Von Tim. Auch aus dem Internet. Na! Passt doch. Damit hat der Madison mit dem beschriebenen kaum noch Ähnlichkeit. Wieder hinter dem Steuer streicht sich der Mann über das schwarze Haar, setzt die Sonnenbrille auf und startet den Motor. Und jetzt: Sohn einsammeln. Mit dem Wunsch, von Cops unbehelligt zu bleiben, fährt er schön langsam. Hoffentlich hat Dick ihn wirklich nicht gesehen! Seufzend sucht Dick via Abzählreim aus. „Ene, mene…“ Und greift zu einem Cappuccino mit extra Milch und Zucker. Den kann er gebrauchen. Unschlüssiger steht er vor den Reihen von eingepackten Sandwiches. Sushi-Style. Low fat. Hotdog. Das ist ja alles zum Würgen! Oh. Was Neues. Mit einem Überraschungs-Schlumpf in der Packung. Sorgfältig liest er die Zutatenliste. Doch, ja. Essbar. Dazu ein Schlumpf – der ist allerdings nicht essbar. Der junge Mann wägt sorgfältig ab und rechnet. Drei Dollar und siebzehn Cent. Die anderen Packungen kosten weniger und haben mindestens fünfzig Gramm mehr verzehrbaren Inhalt. Dick legt das Schlumpf-Sandwich zurück, schnappt ein ordinäres – Und weit günstigeres! – Käse-Schinken-Brot und beeilt sich schnellen Schrittes – Genug Zeit verbummelt! – zur Kasse zu kommen. Bruce hat ihn gesehen. Das heißt: Erst abmampfen, dann abdampfen. Schnellstmöglich! Dick richtet sich darauf ein, während der Fahrt zu essen. Noch schnelleren Schrittes flitzt er zurück und tauscht um. Die Packung unter dem Arm versteckt braucht er seinem stänkernden Gewissen – Zu teuer und zu wenig Inhalt! – keine Rechenschaft ablegen. Immerhin ist da ein Überraschungs-Schlumpf drin! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)