Red Days von Varlet (Rote Sehnsucht) ================================================================================ Kapitel 2: Der Kubus -------------------- Liebe , mit diesem One Shot wünsch ich dir fröhliche Weihnachten ________________________ 24.12 – der Weihnachtsabend und wer durfte an dem Tag arbeiten? Das FBI, allen voran Jodie und Shuichi, wie immer. Und warum? Natürlich weil die Organisation wieder zuschlagen konnte. Selbst vor Weihnachten machten sie keinen Halt. Mit Zeige-, Mittel-, Ring- und kleinem Finger tippte Jodie nacheinander auf ihrem Tisch herum. Immer mal wieder schweifte ihr Blick zu Shuichi, der sich in seinem Stuhl nach hinten lehnte und die Augen geschlossen hielt. Shu hatte manchmal wirklich die Ruhe war. Die blonde Agentin blickte wieder an den Computer, das einzige, was an diesem geöffnet war, war das Standardspiel Solitär. Mehr hätte sie heute nicht zu tun, was auch daran lag, dass sie nur auf der Lauer zu liegen hatten. Abwarten. Einfach nur abwarten und nichts tun. „Ich glaub nicht, dass sie heute irgendwas tun werden“, sprach die Blonde dann. Dabei wandte sie sich wieder zu Shuichi. Doch von ihrem Partner kam keine einzige Reaktion. Er blieb immer noch still. „Shuuu“, brachte Jodie anschließend heraus. Sie mochte es gar nicht, wenn er nicht reagierte und so still blieb. „Was ist?“, grummelte der FBI Agent. „Mir ist langweilig“, gab Jodie von sich. Sie seufzte auf. Das konnte es doch nicht sein. „Heute ist der Weihnachtsabend, wir sollten zu Hause sein, was leckeres Essen und unseren liebsten frohe Weihnachten wünschen“, fügte sie an. „Und natürlich auch Geschenke verteilen“, warf Akai, mit einem Hauch von Sarkasmus in der Stimme, ein. „Ja genau“, nickte die Blonde. Das verbesserte schon ihre Laune. Mit einem Mal stand Jodie auf. Sie grinste und kramte anschließend in ihrer Schreibtischschublade. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah Akai auf seine Partnerin. „Was wird das jetzt?“ „Ich überreiche dir dein Weihnachtsgeschenk“, schmunzelte sie. Sobald Jodie die kleine Verpackung heraus zog, stolzierte sie auf ihn zu. Das Geschenk in ihrer Hand hatte die Form eines kleinen Quadrates und war zudem mit blauem Geschenkpapier eingewickelt. Drum herum befand sich eine gelbe Schleife – selber umwickelt. „Ich habs geahnt“, murmelte Shuichi leise. Immer wieder, jedes Jahr, egal wie viel Zeit verging, es änderte sich nie. Und dann kam auch noch immer das Übliche ‚Ich erwarte nicht, dass du mir auch was schenkst‘ von ihr. Wie gut kannte er seine Partnerin bereits. Es war schon fast unnatürlich. „Ich hoffe, du freust dich“, lächelte sie und legte ihm das Geschenk auf den Tisch. Mit großen Augen blickte sie zu ihm. „Machs doch auf…“ Und wieder ahnte er, dass es dazu kam. Es gab keine wirklichen Überraschungen mehr, in Jodie konnte er lesen, wie in einem offenen Buch. So wusste er auch jetzt, dass sie nur sein Gesicht sehen wollte, wenn er das Geschenk aufmachte und mehr nicht. Reden war sinnlos. Schweigend griff Akai nach dem Geschenk, zog die Schleife herunter und öffnete dann das Papier. Zu Vorschein kam eine kleine schwarze Box, die das eigentliche Geschenk noch verdeckte. Mit wenig Interesse nahm der FBI Agent die Box in seine Hand. „Aha…danke“, sprach er. „Huh?“, hastig schüttelte Jodie den Kopf. „Du musst es aufmachen. Das Geschenk ist da drin.“ Ein Kichern umspielte ihre Worte. „Hätte ich jetzt nicht gedacht“, entgegnete Akai darauf und hob den oberen Deckel von der Box herunter. Anschließend griff er an den silbernen Metallring und zog das Geschenk heraus. Diesmal hatte sich Jodie wenigstens etwas Sinnvolles überlegt – einen Schlüsselanhänger konnte er wenigstens verwenden. „Und gefällt er dir? Er ist für deinen Wagen“, sprach Jodie fröhlich. „Danke“, gab Akai nur von sich. „Ich hab extra darauf geachtet, dass am Anhänger ein kleiner Chevrolet C-1500 ist.“ Akai nickte. Es war wirklich ein passendes Geschenk und die kleine Figur, die seinen Wagen darstellte, war wirklich sehr gut getroffen. „Freut mich, dass es dir gefällt“, Jodie machte sich wieder zurück auf den Weg zu ihrem Stuhl und ließ sich auf diesen nieder. „Ich erwarte auch keine Gegenleistung oder sonst was“, sprach sie anschließend. Ohne viele Worte – eigentlich ohne Worte – griff Akai in seine Schublade. Er brauchte nicht so lange wie Jodie mit dem Suchen und fand sofort das Objekt seiner Begierde. „Fang“, gab er nur von sich und warf ihr schon ein kleines Geschenk hin. Es war ein wenig größer als das von Jodie, aber auch eingepackt. Zum Glück gab es immer wieder Kassierer, die das Einpacken übernahmen. „Eh?“, überrascht fing sie es auf und sah auf Shuichi. War das sein Ernst oder machte er sich gerade über sie lustig. „Weil du doch neuerdings gerne spielst.“ „Danke“, wisperte die Blonde und konnte mit seiner Aussage eigentlich nicht so viel anfangen. Aus dem Grund öffnete sie das Geschenk auch gleich. „Hä?“ Ein wenig verwirrt nahm Jodie einen buntflächigen Würfel heraus. „Kinder nennen es Zauberwürfel, in der Fachsprache wird er Rubik’s Cube genannt“, erklärte Akai. „Es ist ein Denkspiel für dich. Du bringst die einzelnen Flächen durcheinander und versuchst den Würfel wieder zusammen zu setzen. Das solltest du doch hinkriegen.“ „Natürlich“, murmelte die Blonde. Sie sah sich zunächst alle 6 Flächen an. Sie bestanden aus den Farben Grün, Rot, Gelb, Schwarz, Weiß und Blau. Noch waren sie geordnet, alle 9 Einzelflächen befanden sich zusammen auf einer Seite. Sie drehte an dem Würfel und vertauschte die ersten Reihen. Akai schüttelte den Kopf. „Doch nicht so“, gab er von sich. „Du musst es schon ordentlich mischen.“ „Ich weiß, ich weiß“, entgegnete Jodie. Nur um nicht als Loser da zustehen drehte sie die Flächen des Würfels weiter…bis an jeder Stelle eine andere Farbe war. Wie sie das so schnell hinbekam, war auch ihr ein Rätsel. Aber nun war es so. Shuichi grinste. „Viel Spaß beim neu Zusammensetzen“, kam es von Shuichi. Damit hatte er sie für die nächsten Stunden beschäftigt. „Och Shuuuu“, grummelte Jodie seufzend. Immer noch hielt sie den Würfel in der Hand, doch jetzt war die Farbverteilung schlimmer als zuvor und weiter kam Jodie in den letzten paar Stunden auch nicht. „Was ist? Kannst du schon nicht mehr?“, er grinste leicht und stand auch von seinem Platz auf. „Es ist schwieriger als gedacht“, gab Jodie von sich. „Darum geht es“, meinte Shuichi. Er grinste leicht, sein Plan ging auf, Jodie war beschäftigt, aber trotzdem kamen immer noch Kommentare von ihr. „Zeig mal her, so schwer kann es nicht sein.“ „Das sagst du jetzt, aber dreh mal ein paar Mal dran herum, dann siehst du auch schon nichts mehr außer Farben“, warf Jodie ein und reichte ihm den Würfel. „Wie ein kleines Kind“, murrte der FBI Agent. Er drehte und drehte den Würfel. Es waren einige Handgriffe, man konnte nicht gerade sagen, dass es ihm Jodie einfach machte – doch nach ein wenig Einsatz von ihm, waren die Farben wieder an den richtigen Stellen. „Da“, entgegnete er anschließend und warf ihr den Würfel wieder zurück. „Eh?“, verwirrt und überrascht blickte Jodie auf den Würfel und anschließend auf Shuichi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)