100-Storys von Remy ================================================================================ Kapitel 7: 71 Unsichtbar (Naruto/AU) ------------------------------------ Wieso sieht er mich nur nicht? Dauernd renne ich doch vor seiner Nase herum. Eigentlich kann er mich doch gar nicht übersehen. Will er mich vielleicht nicht sehen? Bin ich so abstoßend? Ein tiefer Seufzer verlässt meine Kehle, während mein Blick über den Schulhof wandert. Da drüben steht er. Mein Angebeteter. Er scheint so nah und ist doch so unerreichbar für mich. Wie lange wir es dauern bis er mich einmal sieht. „Kommst du, Sakura?“ Ich wende mich zu meiner besten Freundin und besten Feindin Ino um, die mich mit leicht gehobener Augenbraue ansieht. Ich nicke knapp und folge ihr. Gerade hat es zur nächsten Stunde geläutet und wir mussten wieder ins Klassenzimmer. Ich gehe mit ihm nicht in eine Klasse, also werde ich ihn wohl bis zum Schulende nicht mehr sehen. Irgendwie hat das auch etwas Gutes, denn so kann ich mich zumindest etwas auf den Unterricht konzentrieren, auch wenn meine Gedanken immer wieder zu ihm abschweifen. Es gibt ziemlich viele Mädchen an meiner Schule, die auch auf ihn stehen, doch nur wenige kommen an ihn heran. Er hängt aber auch immer nur mit Jungs rum, wodurch sich nur ein kleiner Teil seiner weiblichen Fangemeinde je an ihn herangetraut hat. Man wollte sich einfach nicht vor seinen Freunden blamieren. „Sakura!“ Ich ziehe missmutig die Schulter leicht hoch, als ich das Schulgebäude verlasse. Wieso muss dieser Blondschopf eigentlich immer auf mich warten. „Sakura, wie geht es dir?“, fragt er mich und strahlt mich dabei an. Naruto eben. Manchmal kann ich es gar nicht glauben, dass er mit ihm befreundet ist. Sie sind so verschieden. „Es geht so“, antworte ich knapp und blicke mich schon nach ihm um. Manchmal habe ich das Glück und erwische ihn noch. Doch dann ist meistens auch schon Naruto bei ihm und ich kann ihn wieder nicht ansprechen, wie auch heute. „Hey! Sasuke!“ Wie gerne wäre ich auch so gut mit ihm befreundet. Aber wahrscheinlich wird es nie so weit kommen. Schließlich mache ich mich dann mit Ino und Hinata auf den Heimweg. „Mann“, seufzt Ino, als wir zusammen in meinem Zimmer sitzen, „mein Vater will mich einfach morgen nicht auf die Party gehen lassen. Dabei wird Sasuke vielleicht auch da sein!“ Ino steht genauso wie auch ich auf ihn. Aber – wie gesagt – das tun viele Mädchen auf unserer Schule. „Ja, sicher auch…“ Hinata bringt ihren Satz nicht zu Ende, da Ino wütend mit der Faust auf den Fußboden, auf dem wir saßen, schläg. „Ich hasse ihn dafür so sehr!“, faucht sie. Manchmal ist Ino schon etwas sehr reizbar. Gerade wenn sie etwas nicht darf, kann sie ganz schön ausrasten. Aber wir sind daran gewohnt und wissen damit umzugehen. „Schleich dich doch einfach raus… Hat doch bis jetzt auch immer ganz gut geklappt“, meine ich schließlich um sie zu besänftigen. Doch da seufz sie nur herzzerreißend. „Leider passt er in letzter Zeit besser auf…“ Ich habe schon längst die Erlaubnis meiner Eltern und so weit ich weiß selbst Hinata. Ohne Ino wird es auf der Party recht langweilig werden. Aber irgendwie kann ich mir vorstellen, dass sie es doch wieder schaffen wird, hinzugehen. Und so ist es dann auch schließlich. Mit ihrem Charme kann sie einfach selbst ihren Vater um den Finger wickeln. Wir stehen an der Bar und mein Blick schweift schon seit einiger Zeit immer wieder langsam hin und her. Ist es möglich, dass er doch nicht da ist? Eigentlich habe ich von einigen Mädchen in der Schule gehört, dass er ganz bestimmt kommt. Und wo ist er dann jetzt? Missmutig verschränke ich die Arme vor der Brust und wie es aussieht, geht es Ino nicht anders als mir. „Also irgendwie sind wir verarscht worden“, meint sie gerade so laut, dass ich sie über die Musik hinweg noch hören kann. „Nein, nein“, widerspricht Ino jedoch, „Sasuke kommt sicher noch!“ Ich zucke nur leicht mit den Schultern. So recht glaube ich ihr nicht. Es ist schon recht spät um jetzt noch auf einer Party zu erscheinen, zumindest ist es schon nach ein Uhr, wenn mich meine Uhr kurz zuvor nicht angelogen hatte. „Ino, ich muss langsam nach Hause, sonst werden meine Eltern nur sauer.“ „Kannst du ja, ich bleib’ noch etwas hier und warte auf ihn!“ Somit mache ich mich dann schlussendlich alleine auf den Heimweg, da ich Hinata nicht finden konnte. Aber wahrscheinlich ist die auch schon längst nach Hause. Ein kalter Wind weht mir um die Nase und irgendwie fühle ich mich verfolgt. Immer wieder drehe ich mich um, doch nie ist jemand hinter mir. Bilde ich mir das wirklich alles nur ein? Ich atme einmal tief durch, dann gehe ich weiter. Doch immer noch habe ich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Ich meine, dass ich jeden Moment in eine dunkle Gasse gezogen werden könnte. Aber da passiert es auf einmal. Ich will schreien, doch mir wird der Mund zugehalten. Panisch versuche ich um mich zu schlagen, ohne zu treffen. Mir bricht der kalte Angstschweiß aus. Nur reißt mich da auf einmal jemand los. „Fass sie ja nicht mehr an!“ Ich kenne diese Stimme. Viel zu gut. Er wendet sich zu mir und hält mir die Hand hin, um mir hoch zu helfen. Danken stehe ich auf und spüre dabei, wie sich ein zarter Rotschimmer auf meinen Wangen abzeichnet. „Du solltest etwas besser auf dich aufpassen… Sakura.“ Bin ich vielleicht doch nicht so unsichtbar für ihn, wie ich die ganze Zeit dachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)