Even if the morrow is barren of promisses von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Alea (Wagnis) ------------------------ Kapitel 3: Alea (Wagnis) Sephiroth und Genesis war es in der Zwischenzeit gelungen, sämtliche Aufständische in ihren Bereichen unschädlich zu machen. Viele mussten getötet werden – das gehörte zu ihrem Job. Die Sicherheit der unschuldigen Zivilisten war entscheidender – die anderen wurden gefangen genommen und werden sich einem Gericht stellen müssen. Sie wurden bereits von einem Hubschrauber abgeholt, der sie nach Midgar in die Hände von Shinra liefern wird. Sephiroth und Genesis begaben sich nun zum östlichen Dorfrand, wo Angeal immernoch mit seinen Männern in dem Graben in Deckung lag. Offenbar hatte er auf sie gewartet. „Wie ist die Lage, Angeal?“, fragte Genesis. „Passt auf: die Zivilisten befinden sich allesamt in dieser Höhle. Da stehen nur drei Feinde davor. Aber der Eingang ist mit Sprengkörpern versehen...“ „Und wenn jemand Mätzchen macht, macht es *booom*?“, schloss Genesis. „Also müssen wir zusehen, dass niemand an den Auslöser rankommt, wenn wir die Bewohner befreien wollen.“, sagte Sephiroth. „Naja, die Gegend ist gut zu überblicken, ich sehe weder ein Kabel, dass von der Höhle wegführt, noch sonst irgendwas Verdächtiges.“, entgegnete Angeal, „Womöglich wird die Detonation per Fernsteuerung ausgelöst. Wer auch immer diese Fernsteuerung bei sich trägt, er könnte überall sein.“ Kurzes nachdenkliches Schweigen umgab die drei Freunde. Genesis musterte die Infanteristen. Die meisten waren müde vom Kampf oder verletzt. „Wir sind zu wenige, um die Umgebung nach irgendeinem Drahtzieher zu durchkämmen.“ „Aber wir müssen es versuchen, eine andere Lösung fällt zumindest mir nicht ein. Wir haben ja auch noch die Erkundungsflieger.“, sagte Angeal. „Negativ, die sind abgezogen. Haben scheinbar einen neuen Auftrag erhalten und hier war ja eigentlich auch alles roger, deshalb haben wir unser Einverständnis gegeben. Wir konnten ja nicht ahnen, dass es hier Schwierigkeiten gibt.“, gab Genesis zu bedenken. Angeal gab ein Brummen von sich. „Trotzdem müssen wir es versuchen, wer weiß wie lange die Menschen schon dort drin ausharren müssen. Es ist unsere Pflicht, sie zu befreien.“ *** Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel und brannte auf die Erde und ihre Bewohner nieder. Es war mühsam, die Umgebung nach weiteren versteckten Feinden abzusuchen. Sephiroth ärgerte sich sehr, dass er die Luftkräfte hatte abziehen lassen. Sie wären eine immens große Hilfe gewesen. Nun hatten sie nur eine Handvoll müder Soldaten und ihren Instinkt, um mögliche Gefahren zu orten und unschädlich zu machen. Aber so sehr er auch alle seine Sinne schärfte – ihm viel nichts Verdächtiges auf, er begegnete weder einem fremden Menschen, noch passierte sonst irgendetwas, was Anlass zur Sorge gewesen wäre. Insgeheim hatte er gehofft, jemanden zu finden, der die Detonation hätte auslösen sollen. Sein Tot oder zumindest seine Festnahme hätte ihnen die Sicherheit liefern können, dass alles in Ordnung war. So aber trafen sich er, Angeal und Genesis nach einiger Zeit wieder am natürlichen Graben vor dem Höhleneingang, ohne irgendwelche Ergebnisse vorweisen zu können. Die drei feindlichen Wächter am Höhleneingang schienen sich unterdessen unschlüssig über ihr weiteres Vorgehen zu sein. Sie hatten sehr wohl bemerkt, dass die restliche Gruppe aufgerieben worden war...und sie nun zu dritt drei erstklassigen Kämpfern nebst dazugehöriger Infanterie gegenüber standen. „Alter, das isses echt nicht wert.“ „Aber der Chef wird ganz schön sauer sein.“ „Das ist mir egal, Mann. Wenn er was will, soll er seinen Arsch selber hinhalten. Ich habe keine Lust, hopp genommen zu werden! Außerdem – welche von den Versprechen, die er uns gegeben hat, hat er denn bisher erfüllt?“ „Naja...“ „Eben, keine! Ich hab da keinen Bock mehr drauf, lasst uns zusehen, dass wir verschwinden.“ „Und die Technik?“ „Was soll mit der sein? Die lassen wir hier, natürlich. Ist eh keiner mehr da, um sie zu bedienen. An das Steuerpult kommen wir jetzt eh nicht mehr ran, oder wie willst du an den Shinra-Typen dort vorbeikommen? Zwar schade um das ganze Dynamit, das war ´n halbes Vermögen, aber meine Haut ist mir allemal wichtiger!“ Möglichst unauffällig versuchten die drei Rebellen, sich langsam aber sicher von der Höhle weg und in Richtung eines Pfades zu verkrümeln, der aus der Mulde, wo das Dorf lag herausführte. „Hey, die wollen türmen.“, rief Genesis. „Hinterher!“ Vier Infanteristen und Sephiroth setzten sofort die Verfolgung an. Weit kamen die drei Flüchtlinge nicht. Der erste wurde, noch bevor er den Pfad erreichen konnte von einem der Soldaten mit einer Schusswaffe niedergestreckt. „Stop, wir brauchen sie lebendig, sie haben womöglich wichtige Informationen!“, warf Sephiroth ein, ’Zum Beispiel darüber, was nun mit diesen elenden Sprengkörpern ist.’, fügte er in Gedanken hinzu. Mit ein paar wenigen Sätzen war der General den zwei verbliebenen Feinden nun dicht auf den Fersen. Doch was er nicht ahnen konnte: der Pfad führte zu einer kleinen Aussicht oberhalb des Dorfes. Dahinter verlief die Felswand steil abwärts, es müssen mindestens 20 Höhenmeter sein. Hier nun endete die Flucht der beiden Rebellen und sie drehten sich erschrocken zu ihren Verfolgern um. Sephiroth vor sich, den Abgrund im Rücken. „Alter, scheiße!“ Die Soldaten hinter Sephiroth holten nun sehr schnell auf und stürmten ungebremst auf die Flüchtlinge zu. In einem Anflug purer Panik wichen diese noch einen Schritt zurück... und auf einmal sprangen beide von dem Felsvorsprung. „Verdammt!“ Sephiroth schaute über den Abgrund und konnte unten die beiden aufgeschlagenen Körper erkennen. Er wirbelte zu den Männern herum. „Ich sagte doch, wir brauchen sie lebend!“ „E-entschuldigung, General, wir wollten nur schnell sein...“, versuchte einer der Infanteristen einzulenken. „Es gibt noch sehr, sehr vieles, das ihr lernen müsst!“, donnerte der 1st class Kämpfer und augenblicklich erschienen die vier Soldaten noch viel unerfahrener und kleiner. Mit gesenkten Blicken kehrten sie zu den anderen zurück. „Das darf doch alles nicht wahr sein!“, wetterte Sephiroth auch noch, während er schon wieder bei Angeal und Genesis stand, „Wozu gibt man denen überhaupt Anweisungen, wenn sie sie ohnehin nicht befolgen können?“ „Sie sind unerfahren, so wie wir es einmal waren.“, versuchte Angeal ihn zu beruhigen, „Daran, was geschehen ist, können wir nun auch nichts mehr ändern.“ „Außerdem scheinen wir doch alle feindlichen Einheiten dingfest gemacht zu haben. Zumindest die von denen wir wissen, dass sie da waren.“ Genesis schnalzte mit der Zunge. „Nun lasst uns aber endlich mal die Zivilisten da rausholen, damit wir zu einem Ende kommen.“ *** Die drei SOLDIERs näherten sich langsam dem Höhleneingang. Sie waren auf der Hut, aus purer Gewohnheit. Die Felswand warf einen schmalen Schatten vor dem Eingang, wo die Hitze durch ein wenig Kühle gemildert wurde. Aus der Höhle selbst wehte ein kalter Luftstrom den Freunden entgegen. „Sag mal, Angeal, woher wusstest du das eigentlich mit den Sprengsätzen?“, fragte Genesis, nachdem die Installation rund um den Eingang sichtbar geworden war. Vier Sprengkörper waren in gleichmäßigem Abstand im Fels befestigt und durch Kabel miteinander verbunden. „Ein Mädchen hat es mir gesagt. Sie hatte sich in der Scheune versteckt und alles beobachten können.“, antwortete Angeal. „Aha. Und wo ist dieses Mädchen jetzt?“ „In habe sie zurück in die Scheune geschickt und einen der Männer dort gelassen. Sie ist in Sicherheit.“ Genesis musste lächeln. Wenn es ihm möglich wäre, würde sich Angeal wahrscheinlich um jeden einzelnen Bewohner persönlich kümmern. Soviel Mitgefühl und Ehrfurcht vor dem Individuum in einem einzigen Menschen... Manchmal wirkte der Schwarzhaarige fast zu perfekt, um menschlich zu sein. Er warf einen Seitenblick auf seinen Freund. „Ich habe kein gutes Gefühl.“, sagte Angeal plötzlich. Sephiroth nickte. Sie hatten in all den Jahren Kampferfahrung einen guten Instinkt entwickelt, der meist zuverlässig Alarm schlug, wenn Gefahr im Verzug war. Aber diese Mission musste beendet werden. Auf einmal ertönte von drinnen eine weibliche Stimme. „Was geschieht da draußen? Ist da jemand?“ „Wir sind SOLDIERs, geschickt von ShinRa.“, gab Sephiroth zurück, „Wir sind hier, um Sie in Sicherheit zubringen.“ „Den Göttern sei dank!“, kam es zurück. Langsam betraten die drei nun die Höhle. Sie war hoch genug, um aufrecht zu gehen. Genesis verengte die Augen zu Schlitzen, als sie den Eingang passierten. Der pessimistische Teil in ihm erwartete, dass just in diesem Moment alles um sie herum in die Luft fliegen würde... Aber nichts geschah. Auch Angeal atmete hörbar aus. Im Zwielicht nahmen sie Fässer und Säcke wahr, die an den Wänden deponiert waren. Offensichtlich wurde in ihnen die Ernte gelagert. „Genau wie in Banora.“, sagte Genesis leise an Angeal gewandt. Dieser gab ein antwortendes Grinsen zurück. Einige Meter vom Eingang entfernt erkannten sie eine Gruppe von Menschen. Sie waren eng zusammen gedrängt und starrten den SOLDIERn mit großen Augen entgegen. Sie waren einfache Leute, tagein, tagaus den Anblick weiter Felder und ihrer Nachbarn im Dorf gewohnt. Die Erscheinung der drei Kämpfer mit ihren Schwertern nun trug nicht gerade dazu bei, dass sie sich sicherer fühlten, obgleich die Gefahr von draußen gebannt schien. „Bitte, haben Sie keine Angst.“, begann Angeal zu sprechen, „Wir haben den Rebellen draußen das Handwerk gelegt. Es ist vollkommen sicher. Vor der Höhle warten weitere Soldaten und werden für Ihre Sicherheit sorgen.“ „Sie sind wirklich alle weg?“, fragte einer der Männer. Er hielt seine Frau fest im Arm, welche wiederum ein kleines Kind an sich drückte. „Sie haben Dynamit am Eingang installiert.“ „Im Dorf und in der näheren Umgebung ist kein einziger Feind mehr auffindbar gewesen.“, entgegnete Sephiroth, „Das Gebiet dürfte als sicher erklärt werden.“ „Eolie. Haben Sie zufällig meine kleine Tochter gesehen? O Gott, sie muss irgendwo da draußen sein...“ „Beruhigen Sie sich, ich habe sie bereits getroffen. Sie hat sich in der Scheune versteckt und wird dort nun zusätzlich von einem unserer Männer bewacht.“, sagte Angeal ruhig. Sephiroth wurde ungeduldig. „Nun aber Schluss mit dem Geplänkel und raus hier!“ Er hatte immernoch ein seltsames Kribbeln im Nacken. Obwohl er wusste, dass kein Feind mehr da war, der die Sprengsätze auslösen konnte, machten sie ihn mehr als nervös. Sie hatten ja nicht in Erfahrung bringen können, wo sich die Zündung befand. Genesis nickte seinem silberhaarigen Gefährten dankbar zu. Auch er fühlte sich unbehaglich. Er machte eine einladende Bewegung Richtung Ausgang, um die Zivilisten endlich zum gehen zu bewegen. Sie rührten sich nur langsam aus ihrer Starre. Der Commander gab ein leicht genervtes Seufzen von sich und wandte sich selbst nach draußen. ’Womöglich nimmt es ihnen die Angst’, dachte er, ’wenn sie sehen, wie wir nicht nur unbeschadet herein, sondern auch heraus kommen’. Angeal sah, wie Genesis sich aufmachte, die Höhle wieder zu verlassen. Anscheinend wollte er den Leuten zeigen, dass es ungefährlich war. Als er die schlanke Gestalt seines Freundes gegen das Licht betrachtete, stellten sich ihm plötzlich die Nackenhaare auf. „Genesis!“ In dem Moment, wo der Angesprochene sich um wandte, ertönte ein heller Piepton. Dann ein zweiter, ein dritter, ein vierter. Dann Stille... ...die jäh unterbrochen wurde von vier ohrenbetäubenden Knallen! Der Schall wurde förmlich von den Felswänden hin und her geworfen, potenzierte sich, mischte sich mit den Schreien der Bauern und dem Geräusch einstürzender Felsens. Dann eine weitere Detonation, nicht am Eingang, sondern kurz dahinter. Holz und Staub flog durch die Luft, vermischt mit zerfetztem Obst und Gemüse. Angeal spürte wie Holzsplitter und Steinchen auf seinen Körper einprasselten, dann wurde er von einer Druckwelle erfasst und gegen die Wand geworfen. Er schlug hart auf dem Felsen auf, dann auf dem Boden und verlor völlig die Orientierung. ***************************** Hier endet Kapitel drei. Jetzt freu ich mich darauf, in den nächsten Kapiteln meine sadistische Seite rauszulassen! Har, har, ich habe das Gefühl, hier muss bald jemand arg leiden!... Ich würde mich über Kommentare freuen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)