Let me laugh von Lydra ================================================================================ Prolog: Past ------------ Es gibt eine Sache die ich schon immer wollte und das ist Wahrheit. Ich wollte, dass man mir die Wahrheit ins Gesicht sagt. Dass man mit mir über alles reden kann. Und dass man mir vertrauen kann. Ich wollte eigentlich nur akzeptiert werden. So wie ich bin. Aber das war nicht so. Und ich weiß, es wird auch nie so sein. Aber bitte, nimmt mir nicht meinen letzten Funken Hoffung, lasst mich lächeln, damit ich nicht weinen muss. Es war ein anstrengender Tag. Schule, Stress und Hausaufgaben. Außerdem war da ja noch Kaito, der mich von Tag zu Tag nervöser machte. Wie konnte er nur? Wie konnte sich dieser bescheuerte, kaltherzige Weiberheld in Kazuha verlieben? Sie war schön, ja, und auch intelligent. Ja, und sie ist auch dass liebste Mädchen was ich kenne. Aber was ist mit mir? War es ihm denn egal, dass ich ihm meine Liebe gestanden hatte? Als ich endlich zuhause angekommen war legte ich erstmal meine Sachen ab und schmiss mich auf die Couch. „Warum ist Pubertät so anstrengend?“, nörgelte ich ins Kissen. Ich legte mich auf den Rücken und starrte die Decken an. Eigentlich wären meine Eltern zu hause, aber heute war ein wichtiges Treffen mit einer Freundin – sie wollten irgendetwas planen – und ich war allein zu haus’. Was mich aber nicht wirklich störte. Ich machte den Fernseher an und zog mir eine Folge nach der anderen rein. Es war richtig cool so allein zu hause zu sein. Am nächsten Tag erfuhr ich dann von meinem Musiklehrer, dass er eine Bläserklasse eröffnen wollte und nach Interessenten suchte. Da ich nicht besseres zu tun hatte, habe ich mich mit ein paar anderen Jungs dafür angemeldet. Ich hab mich echt pudelwohl gefühlt: Ich, als einziges Mädchen unter fünf Jungs. Es hat noch einige Tage gedauert und dann haben auch meine Eltern zugestimmt, den Vertrag unterschieben und alles unter Dach und Fach gebracht. Dann war die erste Versammlung in der man entscheiden konnte welches Instrument man für eineinhalb Jahre lernen wollte. Ich entschied mich für die Querflöte. Was mich wunderte war, dass sich außer mir nur ein weiterer Junge dafür interessierte. Toll, oder? Ich durfte Einzelunterricht mit diesem hässlichen Jungen nehmen. EINEINHALB JAHRE!!!! – Das ist ironisch gemeint, wirklich ich freue mich nicht im Geringsten. So Und heute war meine erste Stunde mit ihm. Er heißt Mato und sieht gar nicht mal so schlecht aus. Er ist lustig, zurückhaltend und süß. Vielleicht, aber nur vielleicht wird da etwas aus uns. Gute Nach, liebes Tagebuch. Yumi. Erinnerst du dich? An diesen Ersten Tag, als wir uns zum ersten Mal getroffen haben? Danach ist eine Menge passiert nicht wahr? Wir sind uns immer näher gekommen, haben uns in den Pausen getroffen und haben kleine Geheimnisse gehabt. Es war die schönste Zeit in meinem Leben, weil alles so perfekt schien. Vielleicht war es gerade desshalb eine so schöne Zeit. Gerade weil es nur so perfekt schien. Aber das war auch bald vorbei. Als die eineinhalb Jahre rum waren trennten sich unsere Wege und wir sahen uns immer seltener. Und genau aus diesem Grund wurde mir immer bewusster, dass ich dich liebte. Und dann war es soweit. Ich war fest entschlossen es dir zu beichten. Dir meine Liebe zu gestehen. Es war 15:00. Sie stand alleine an dem Billardtisch und wartete. Sie stand schon seid 10 Minuten dort und wartete, dass ihr Traumprinz endlich erschien. Hoffnungsvoll starrte sie den Gang an. Und dann endlich bog er um die Ecke. Er hatte ein Pfandkuchen in der Hand und kam mit schnellen Schritten, lächelnd, auf Yumi zu. Yumi lächelte ebenfalls und ging ein paar Schritte nach vorne. Dann umarmte sie ihn und schloss die Augen. „Sorry, hast du lange gewartet?“, fragte Mato und lächelte. „Nein, ich bin auch gerade eben erst hergekommen.“, lächelte Yumi gezwungen und musterte den Pfandkuchen. „Tut mir leid, aber ich habe so lange anstehen müssen um diesen hier zu kriegen. Willst du ein Stück?“ „Nein, danke!“ Gemeinsam schlenderten sie durch die Schule. Es war Adventszeit und der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien. Die Schule veranstaltete ein großes Fest mit leckrem Essen und Aufführungen, um Weihnachten willkommen zu heißen. Yumi und Mato hatten sich einen schönen Platz gesucht und haben über Gott und die Welt geredet. Sie stritten über Lehrer, lachten über dumme Witze und regten sich über Klassenkameraden auf. Mato ging nicht in Yumis Klasse. Er war zwar etwas Junger als Yumi, ging aber in die Parallelklasse. Er hatte sich wirklich sehr verändert, seit dem ersten Mal. Seine Haare waren jetzt kürzer und sein Kleindungsstil cooler. Sein Charakter und seine Charismatischen Züge, sein liebesvolle Lächeln und seine strahlenden Augen hatten sich aber nicht im Geringsten verändert. Aber ihr Charakter hatte sich verändert. Sie wurde entschlossener. So entschlossen, dass sie ihre Angst überwand und ihn zu einem schönen Ort führte. „Ich habe das, was ich jetzt gleich machen werde, schon einmal gemacht. Nur ging es damals in die Hose. Die Person die damals bei mir war ein ziemlicher Egoist und ließ mich allein.“, sagte Yumi. Ihre Hände zitterten und ihr Herz klopfte so hart in ihrer Brust, dass es fast schon schmerzte. „Ok.“, meine er und runzelte die Stirn. Er wusste überhaupt nicht was jetzt passieren würde. „Ich hab dich echt gern.“, murmelte sie. „Ich dich auch!“, antwortete er so wie er es schon unzählige male in seinen Sms an Yumi geschrieben hatte. „Nein.“, Yumis Hände ballten sich zu Fäusten. - Sei stark, Yumi! – „Nein, so meine ich das nicht. Ich hab dich wirklich sehr gern!“ „Oh…“, nun hatte Mato verstanden. „Immer wenn ich dich mit den Mädchen rumlaufen sehe, mit ihnen reden und lachen, kocht mein Herz vor Eifersucht, und immer wenn ich dich aus der ferne sehe bekomme ich so ein Herzklopfen, was ich nicht beschreiben kann. Ich habe Schmetterlinge im Bach wenn wir mit einander reden, und…“, sie lächelte. „Ich muss immer lächeln wenn ich an dich denke.“ Er nahm sie in den Arm. Noch nie zuvor hatte ein Mädchen ihm die Liebe gestanden. Er hatte sich lange vorgestellt wie es sein würde: Perfekt. Er wollte immer, dass dieser Moment wunderbar sein sollte. Aber er war es nicht, denn er liebte sie nicht. Das Mädchen in seinen Armen, das ihm gerade die schönste Liebeserklärung gemacht hatte, bedeutete für ihn nicht mehr als eine gute Freundin. Sein Herz aber gehörte einem ganz anderen Mädchen. Stille machte sic breit. Es war eine sehr peinlich Stille. Yumi schaute die ganze Zeit auf dem Boden, in Erwartung auf einer Antwort. Ein ‚Ich dich auch’. Aber es kam nichts. Es wurde zu schmerzvoll für sie. Sie konnte nicht noch länger in seiner Nähe bleiben. Diese Stille brachte sie um. „Es… Es tut mir leid, ich muss hier weg.“, sagte sie, mit Tränen in den Augen. Dann rannte sie die Treppen hinunter. Er schlug sich mit der Hand auf die Stirn. Für ihn war klar, dass eine wunderbare Freundschaft sein Ende gefunden hatte. Yumi rannte währenddessen zu ihrer Klasse. Sie wurde von ihren Klassenkameradinnen in den Arm genommen. Sie heiterten sie auf und dachten sich die wildesten Theorien aus, um ihr einen Grund zu geben zu lachen. Sie machten alles damit sie ihn vergaß. Und für ein paar Minuten war alles gut. Now --- Das alles ist nun schon mehrere Monate her, nicht war? Was ist nun? Da Feigling hast mir eine Sms geschrieben, in der du meintest, dass mehr als Freundschaft nicht für dich drin währe. Danach haben wir nicht mehr miteinander gesprochen. Du schaust mich nicht an. Du gehst an mir vorbei ohne auch nur ein Wort. Ich sage zwar immer, dass mein Herzklopfen weg ist, aber das stimmt nicht. Ich habe Angst. Angst es könnte für immer so bleiben. Bedeutet dir denn unsere Freundschaft gar nichts? Ich laufe in letzter Zeit immer wieder an dir vorbei. Eigentlich gegen meinen Willen, da ich einer Freundin eine Gefallen tun will. Sie will nämlich jede Pause ihren Herzkönig hinterher steigen und ihn beobachten. Damit komme ich nicht drum rum immer und immer wieder an dir vorbei zu laufen. Und immer und immer wieder dich mit dieser Blondine zu sehen. Zu lachen. Zu spaßen. So wie du es auch mal mit mir getan hattest. Magst du sie? Was für eine Frage, nicht wahr? Natürlich. Sogar ein blinder mit einem Krückstock würde das sehen. Aber, was viel wichtiger ist, liebst du sie? Ist sie das glückliche Mädchen der du dein Herz geschenkt hast? Ja, es stimmt, nicht wahr? Ich bemerke es jedes Mal aufs Neue wie du sie anschaust, wie du sie anlächelst. Aber, es ist trotzdem etwas anderes. Denn, wenn ich dich früher so gesehen habe, dann kochte ich in mir. Jetzt nicht mehr. Ich bin nicht eifersüchtig. Nur zufrieden – für dich. Dass du die richtige gefunden hast und glücklich werden kannst. Aber ich, für meinen Teil bin nicht zu frieden. Ich bin dir schließlich egal. Ein so hässliches kleines unwichtiges Mädchen wie ich… für jemanden wie mich interessiert man sich nicht. Bitte, schikanier mich nicht weiter. Ich schaffe es bald nicht mehr. Ich möchte lächeln! Lass mich doch bitte lächeln! Epilog: Future -------------- Es regnet. Ich bin die letzte die aus dem Klassenzimmer hinausgeht. Die anderen sind schon alle fort. Langsam laufe ich Richtung Schulausgang und mache mir so meine Gedanken, als ich dich sehe. Dich, der mich all die Zeit nicht eines Blickes gewürdigt hat. Die Gelegenheit ist günstig. Niemand ist weit und breit zu sehen. Ich laufe schneller. „Mato!“ Er dreht sich um. „Yumi!“ „Warum? Warum siehst du mich nicht mehr an? Warum lächelst du mich nie an wenn ich hallo sage? Warum bist du immer so kalt zu mir und warum antwortest du nicht auf all meine Nachrichten?“ „Yumi, ich…“ „Antworte!“ „Wie soll ich dir denn noch ins Gesicht gucken können?“ „Wie bitte?“ „Ich bin mit Yoko zusammen.“ „Yoko?“ „Das blonde Mädchen mit dem ich immer in den Pausen zusammen bin.“ Eine Welt bricht ein. „Schon eine ganze Weile…“ So langsam zerfällt alles. „Und ich habe sie wirklich gern.“ Und wie ein Porzellan Herz bricht meine Hoffnung entzwei. „Und ich habe Angst mich wieder in dich zu verlieben. Ich bin darüber hinweg!“ „Du warst in mich verliebt?“, frage ich.. „Ja. Aber die Betonung liegt in WAR! So, jetzt muss ich aber gehen.“ Und da ging er fort, ich aber bleibe stehen, alleine, wie ein begossener Pudel. „Mato!“, rufe ich. „WAS?“, er dreht sich um. „Ich liebe dich immer noch. Und zwar so doll das ich warten kann. Ich werde warten, bis du dich traust mir in die Augen zu gucken.“ Er seufzt, steigt ins Auto seiner Mutter und fährt weg. Ich bleibe stehen. Tränen rennen mir über die Wangen, aber man sieht sie nicht, sie werden durch den Regen nicht als Tränen identifizierbar. Dann lache ich. Warum ich lache? Weil lachen so viel schöner als weinen ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)