Life Left to Go. von __AlibabaSaluja (BDay FF für Crimson.) ================================================================================ Kapitel 1: Find a Way. ---------------------- Der Soldat seufzte und legte den Kopf zurück, sah die Decke seines Büros an als wären dort alle Antworten die er suchte. Er hatte für heute wohl alles erledigt. Jedes Blatt auf seinem Schreibtisch war unterschrieben. Und das ganz ohne ihre Hilfe. Bestimmt wäre sie im stillen stolz auf ihn. Sie würde ihm dieses wunderschöne, versteckte Lächeln zuwerfen. Die braunen Augen würden Roy auch ohne Worte jedes Geheimnis verraten. Wie lange kannte er sie nun? Und jetzt war sie nicht hier…bei ihm. Aber das war in Ordnung. Er hatte sich ein wenig an das Gefühl gewöhnt, hatte sich daran gewöhnen müssen. „He Chef“ Die Worte des blonden, mal wieder rauchenden, Mann ließen ihn leicht erschrocken aus seinen Gedanken aufblicken. „Ich gehe nachhause. Wollen Sie nicht auch gehen?“ Meinte er grinsend. Sie waren die letzten zwei hier. Der Schwarzhaarige nickte und stand auf. „Keine schlechte Idee. Ich habe heute noch was zu erledigen“ Havoc sah kurz zu seinem Vorgesetzten und lächelte traurig. „Ist es heute wieder soweit?“ Roy nickte, zog seinen langen schwarzen Mantel an. „Ja. Die Zeit vergeht ganz schön schnell“ Etwas müde sah er zum anderen Soldaten, fuhr sich leicht zerstreut durch das Haar. „Bis Morgen“ meinte er schließlich, salutierte kurz und ging aus dem Büro. Grummelnd verschränkte er die Arme. „Nein ganz bestimmt nicht!“ Versuchte er sich noch rauszureden. Doch da spürte der Blinde auch schon wie sich jemand neben ihn setzte. „Oberleutnant?“ Er erkannte ihre Anwesenheit nur an ihrem Duft, an dem Gefühl ihrer Wärme. „Du solltest im Bett liegen“ Mahnte er sie leise, war Riza doch noch selbst verletzt. Doch plötzlich legte sich ihre warme Hand auf seine. „Seien Sie nicht so stur, Oberst“ Er spürte wie seine Wangen etwas wärmer wurden. War er so eben rot geworden? „Nun machen Sie den Mund schon auf“ Rizas amüsierte Stimme war nah an seinem Ohr. Kurz lächelte der Alchemist und nickte „Schon gut Oberleutna…“ Plötzlich hatte er eine Gabel im Mund. Nun hörte er das leise Lachen seiner Kameradin. Aber das war nicht so wichtig wie der eklige Geschmack in seinem Mund. Denn Roy Mustang hasste Blumenkohl…und genau das gab es heute im Krankenhaus. Er wusste selbst nicht wieso er sich da wie ein Kind aufführte und sich weigerte das Zeug zu essen. Vielleicht weil er sich so ruhig und ausgeglichen fühlte. Riza lebte. Die Brüder hatten ihr Ziel erreicht. Grumman war Führer. Gut er war blind…aber von allem was hätte passieren können war dies noch das kleinste Übel. Er konnte weiter arbeiten, weiter für die Demokratie in Amestris einstehen und er würde versuchen den Bürgern von Ishbar zu helfen. Ein wenig die Schuld begleichen die er im Krieg ausgelöst hatte. „Oberst…?“ Verwirrt hob er den Kopf, auch wenn er wusste dass er nichts sah. „Sie sollten essen…damit Sie schnell wieder bei Kräften sind“ Kurz nickte er lächelnd, wollte der jungen Frau keine weiteren Sorgen bereiten. Nicht wegen sowas. Der Schwarzhaarige tastete nach dem Teller, ließ sich von ihr die Gabel in die Hand drücken und begann schnell den ganzen Teller aufzuessen. „Siehst du? Ich esse doch…“ Er schluckte das letzte Stück des Blumenkohls runter und fiel in ihr Lachen ein. Der kalte Wind außerhalb des Hauptquartiers fuhr rau durch sein Haar und er duckte sich etwas, suchte Schutz in seinem Mantel. Doch man gewöhnte sich an das Wetter in der Hauptstadt von Amestris. Bei einem kleinen Blumengeschäft blieb er stehen und kaufte einen Strauß Lilien. Die Frau sah zu ihm und lachte plötzlich. „Ach. Sie sind das.“ Verwirrt sah der Flame Alchemist zu ihr, musterte die ältere Dame eine Weile bis er grinste. „Sie sind doch die nette Dame die mir damals alle ihre Blumen angedreht hat. Arbeiten Sie nicht mehr für die Armstrongs?“ Fragte er nach während sie sich bückte um noch einen Strauß zusammen zu stellen. „Natürlich. Aber ich habe auch einen eigenen Laden. Wem haben Sie damals überhaupt die Blumen geschenkt?“ Roy lachte und zuckte mit den Schultern „Einer wunderschönen Dame. Wem sonst?“ Zumindest hatte er versucht Riza die Blumen zu schenken. So ganz geklappt hatte es nicht, waren es doch viel zu viele gewesen. Und es war nicht angebracht zu dieser Zeit, so kurz vor dem Ende. Die Verkäuferin sah lächelnd zu Roy „Und diese? Gehen diese Blumen auch an eine Dame? An ein Date?“ Der Soldat zwinkerte und hob die Hand „Sie gehen an eine Person die mir sehr viel bedeutet“ Mit diesen Worten drehte er sich um und hob nur die Hand zu einem Art Abschiedsgruß. Wieder dachte er an das Krankenhaus, eine ruhige und schöne Zeit. Dachte an die Abende wenn der Besuch stoppte und er einfach mit Riza reden konnte. An ihr Lachen wenn sie über vergangenes redeten. Über Peinlichkeiten. Wie oft hatte die Frau ihm schon geholfen? Hatte ihn abgeholt wenn er auf der Straße stand, flüchtend vor einem Date das nun doch auf seltsame Ideen kam. Gut, er hatte so manch Affäre aber das hieß ja nicht dass er gleich alles mitmachte. Wenn sowas der Fall war hatte sie immer geseufzt, ihn mit einem unergründlichen Blick gestraft und plötzlich hatte sie wieder geseufzt, entnervt und ihm verkündet wie nutzlos er doch war. Manchmal redeten sie auch über seine Ausbildung bei ihrem Vater. Anfangs hatte er große Schwierigkeiten mit der Alchemie gehabt. Ständig war irgendwas schief gelaufen und meistens hatte man den Jugendlichen hustend aus seiner Kammer torkeln gesehen. Doch nach einer Weile hatte er die Grundlagen erlernt und dank Riza war er schließlich zum vollkommenen Flammen Alchemist geworden. Über diese Zeit, als er von ihrem Rücken lernte sprachen sie kaum. War diese Nähe doch damals für die Beiden etwas Neues. Da er sie oft fast ohne Bekleidung gesehen hatte, hatte er beschlossen sie auf manch Dates auszuführen. Damals hatte Riza öfters gelacht, auch über seine meist etwas dümmlichen Witze oder hatte seinen naiven Träumen zugehört, hatte seinen Weg teils mit ihren kleinen Ideen geprägt. Und eines Tages, als es regnete und er wieder hinter ihr saß und lernte, hatte sie sich kurz umgedreht und angelächelt. „Wollen Sie keine Pause machen?“ Hatte sie gefragt und Roy hatte seinen Block zur Seite gelegt, ihre Wange berührt und geküsst während ihre Hände seine Jacke abstreiften. Er hörte mit einem Seufzen dem Regen zu und drückte sich etwas mehr in die warme Decke. Heute würde wohl kaum ein Besuch kommen. Selbst ohne es zu sehen wusste er allein durchs hören das es draußen wie aus Kübeln schüttete. Kurz lächelte er als er das Rascheln von Rizas Bettlacken hörte. „Jetzt kannst du mich bei diesem Wetter nicht mehr als Nutzlos bezeichnen“ Nun konnte er ja wie Fullmetal seine Alchemie ohne Transmutationskreis einsetzen. „Als Flame Alchemist bleiben Sie bei dem Wetter trotzdem völlig nutzlos. Also werde ich damit nicht aufhören“ Der Soldat grummelte beleidigt. Nur leider hatte sie ja recht. Seine Flammen würden einfach gegen den Regen verlieren – Plopp das wäre das einzige Geräusch das er Verursachen würde. Das leise Geräusch von nackten Füßen auf kalten Fliesenboden ließ ihn den Kopf heben „Oberleutnant?“ Er spürte ihre Wärme nah bei sich, wie sie seine Hand nahm und aus dem Bett half. „Hören Sie doch“ Meinte sie nur und Roy lauschte. In ihrer Nähe war das Schwesternzimmer und aus diesem drangen die sanften Klänge von Musik zu ihnen. Er kannte das Lied. Es war schon älter, stammte aus seiner Jugend. Hatte er nicht…? Doch bestimmt. Er hatte bei einem Date mit ihr dazu getanzt, als sie noch jünger waren. „Du erinnerst dich?“ Fragte er leise, sein Atem strich über Rizas Wange. „Wie könnte ich vergessen?“ Gab sie leise zur Antwort und Roy lachte, verbeugte sich kurz. „Dürfte ich um diesen Tanz bitten?“ Er hörte ihr leises Lachen und er wusste – Es war eine Zustimmung. Also fuhren seine Hände sanft über den Körper der Blonden, eine Hand auf ihrer Hüfte, während die andere sanft die Ihre nahm. Vorsichtig begann er zur Musik zu tanzen, es war etwas holprig, sah er doch nichts, doch sie half ihm. Wies ihn sanft den Weg – so wie es immer zwischen ihnen war. Hatte die junge Frau ihn mit sanften Berührungen und Mahnungen zurück auf den richtigen Weg geführt. „Riza?“ Fragte er leise, während seine Hand von ihrer Hüfte zu ihrem Rücken wanderte um sie noch ein wenig enger an sich zu drücken. „Oberst…?“ Roy seufzte und schüttelte den Kopf. „Können wir uns darauf einigen dass ich einfach Roy bin? Wenigstens solange wir hier sind?“ Er spürte das kurze Zögern, merkte wie sich ihr Körper leicht anspannte. „Gut…Roy…“ Hauchte sie und er spürte wie ihre Nase kurz seine Wange berührte, was ihn zum Lächeln brachte. Kurz räusperte sich der Soldat und holte tief Luft. „Ich würde diesen Tanz gerne fortführen. Du warst immer da…dabei habe ich dir ständig Sorgen bereitet. Dafür möchte ich mich nochmals entschuldigen“ Roy strich von ihrem Rücken nach oben, zu ihrem Hals, fuhren sanft über den Verband. „Ich will dich nie mehr leiden sehen. Nicht wegen mir, nicht wegen sonst jemand…Und darum frage ich dich – würdest du diesen Tanz mit mir weiterführen?“ Plötzlich blieb Riza stehen. Er hörte nur ihren Atem, spürte ihr Erstaunen. „Roy ist das ein…?“ „Ja…Tut mir leid. Ich hatte keine Zeit um einen Ring zu kaufen. Du…du kannst dir Zeit mit der Antwort lassen.“ Plötzlich trat ihm Riza auf den Fuß und er hörte ihr grummeln. „Als würdest du nicht die Antwort kennen!“ Verdutzt schwieg er einen Moment „Hei…heißt das…?!“ Fragte er erschrocken. Doch plötzlich begann der Körper in seinen Armen zu zittern und Riza lehnte sich gegen ihn während sie einfach nicht aufhören konnte zu husten…er berührte weiterhin ihren Hals…spürte etwas Warmes dort. Dickflüssig…Blut?! „Riza…?! Riza!“ Rief er, sank mit ihr zu Boden und hielt sie fest… Roy öffnete das Tor zum Friedhof und ging über die kleinen Wege, kannte er den Weg doch nun schon so gut. Es war Dr. Marcoh zu verdanken das er nun vor dem Grab stehen konnte und es auch sah. Mit einem seufzen sah er zum Himmel der schon recht dunkel war, beobachtete eine Weile die Sterne bis er den Blumenstrauß auf das Grab legte. Er kniete weiterhin davor und lächelte traurig. „Tut mir leid. Das ich immer zu spät bin…“ Roy sah kurz zur Seite und lachte leise „Havoc hat jetzt eine Verlobte. Scheint als würde jemand mal seine Vorzüge erkennen. Wer hätte das gedacht?“ Der Schwarzhaarige richtete sich auf und vergrub die Hände in den Taschen seines Mantels. „Ich vermisse dich…“ Murmelte er leise und blickte auf seine Füße. „Es tut mir leid…es tut mir leid“ Seine raue Stimme war kaum zu hören und der Alchemist schluckte schwer. Schließlich drehte er sich um, sah noch einmal schwermütig auf das Grab und ging. Damals war Rizas Wunde am Hals wieder aufgebrochen…er erinnerte sich wie die Ärzte sie aus seinen Armen gelöst hatten und ihn wegbrachten…und dann an die leere im Zimmer. Ihre Wärme war fort und somit alles was die Abende im Krankenhaus ausgemacht hatten. Man hatte Roy in ein neues Zimmer verlegt um seine bevorstehende Reha vorzubereiten. Auch wenn der Stein der Weisen ihn seine Sehkraft zurückgeben würde, es würde Zeit brauchen bis er sich wieder daran gewöhnte. Einige Wochen später wurde er entlassen und begann wieder zu Arbeiten. Er wollte ja weiterhin seine Fehler in Ishbar so gut es ging ausgleichen. Auch wenn er wusste das nichts seine Taten entschuldigen würde. Er konnte es versuchen, nicht? Er würde diesen Weg weiter gehen. Roy sah auf als er vor seinem Haus stand. Als er nach dem Krankenhaus wieder hier war hatte er sich leicht verloren gefühlt. Etwas einsam…als würde er in das leere Zimmer im Krankenhaus gehen. Plötzlich hörte er ein Rascheln und sah sich grinsend um als etwas Kleines auf ihn zustürmte. Und dieses etwas hatte die Hände geformt als würden sie Pistolen halten. „Buuumm!“ Rief eine helle Stimme und Roy lachte, ließ sich absichtlich nach hinten fallen. „Urgh. Getroffen! Ich ergebe mich!“ Rief er und fing das kleine Mädchen auf. „Papa!“ Rief es glücklich und kuschelte sich an ihn. „Hallo meine Kleine“ Hauchte er und küsste die Stirn seiner Tochter. Die Kleine sah weiterhin strahlend zu ihm hoch als sich die Tür zu seinem Haus öffnete. „Du bist schon zurück?“ Die Stimme seiner Frau ließ ihn aufblicken und er nickte. „Es gab nicht viel was ich hätte sagen können.“ Meinte er, stand auf und ging zu ihr. Küsste auch ihre Stirn. „Willkommen zurück“ hauchte sie leise und Roy nickte. „Erw. Mama! Papa! Das ist soo eklig!“ rief seine Tochter und zog an seiner Nase. „Aber so zeigen sich Mama und Papa wie lieb sie sich haben. Du willst doch das wir uns lieb haben?“ Meinte er grinsend und begann die Kleine zu kitzeln die sofort in schallendem Lachen aufgab „Jaaah!“ Zufrieden mit allem, ließ er seine Tochter runter die sofort ins Haus rannte. „Honoo jetzt pass auf!“ rief er ihr mahnend nach, als Riza seine Hand nahm. Ihre braunen Augen sahen ihn sanft an bevor sie ihn wieder küsste. Die Augen hatte ihre Tochter von ihr. Aber sie hatte sein Haar geerbt…dennoch. Er war froh dass es Rizas Augen waren. Die ihn manchmal genauso amüsiert musterten. Im Krankenhaus hatte er diese Farbe vermisst als er wieder sehen konnte. Ja ihre Wunde war wieder aufgebrochen doch es ging alles gut. Nur eine Weile hatte sie alleine in einem Zimmer liegen müssen und sie wurde dann vor ihm entlassen. Hatte in seinem Haus auf ihn gewartet mit ihrer Antwort…mit einem sanften ‚Ja‘ hatte sie ihn zu sich gezogen und geküsst. Kaum ein Jahr später war ihre Tochter Honoo – was Flamme hieß – zur Welt gekommen. Lächelnd schloss er die Tür ab, sah kurz aus dem Fenster und sah dann zu seiner kleinen Familie. Hughes wäre stolz gewesen. Heute hatte er sein Grab besucht da sein Todestag war. Irgendwann..würde er Honoo mitnehmen. Ihr erklären dass ihr Zweitname, Mae, von diesem Mann kam. Seinem besten Freund. Der schon immer geahnt hatte das Roy und Riza ein Paar werden würden. || Ende || Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)