School of Terror von Empress-Aiyo (Tero no Sakebi- Destinys Fight) ================================================================================ Kapitel 1: Neue Opfer --------------------- *~*~*~*~* Hiermit wollte ich nocheinmal erklären, dass ich für alle diese Charakere, leider, keine Rechte habe und fast alle Daten erfunden sind. Ebenso kann ich nicht garantieren, dass sie wirklich diese Autos fahren. Wenn sie überhaupt Autos besitzen. Auch sind einige der Charaktere ausgedacht und somit nicht real. Ich denke, ihr werdet schon merken, welche das sind^^ Es gibt ebenfalls ein Special-Video auf Youtube.de Ich habe den Link auf mein Profil gepostet^^ Und glaubt mir, dieses Video hilft echt beim Kopfkino n_n Solltet ihr euch also echt mal ansehen ^-^ Weiterhin wünsche ich euch nun viel Spaß mit der Fanfiction^^ *~*~*~*~* Wieder ein neues Jahr... Wieder derselbe Stress... Wieder derselbe Streit... Wie er es hasste, wie er es verabscheute hier zu sein. Ein glänzender weinroter Suzuki Kizashi fuhr auf das Gelände der "Tero Sakebi- Jungenschule" und hielt in einer geschützten Ecke. Dort wo alle Autos standen. Sein Wagen war ihm sehr wichtig, er war schon einige Jahre alt. Doch man sah ihm nichts an. Der dunkle Lack spiegelte die grünen Blätter der Bäume wieder und die zackig geformten Scheinwerfer waren blitzblank. Er hielt seine Hände am Lenkrad, starrte jedoch gerade aus auf das Geschehen. Einige prügelten sich schon. Andere provozierten sich noch. Doch auch bei denen würde es bald soweit sein. Da war er sich sicher. Was sollte man auch anderes erwarten? Langsam ließ sich der junge Mann zurück in seinen Sitz sinken doch starrte stur nach vorne. Auf einmal wurde an sein Autofenster geschlagen und er fuhr erschrocken herum. Eine hässliche Fratze grinste ihn an und entblößte so zwei Reihen gelber Zähne. Shinya verzog angewiedert das Gesicht und ihm wurde innerlich schlecht. "Na Süße? Komm doch mal raus, dann können wir ein wenig spielen.", bot der Kerl an und Shinya rümpfte angeeckelt die Nase. Aus der seines Gegenübers lief eine kleine Blutspur, die Lippen waren beide aufgeplatzt und es war ein Wunder, dass er noch normal reden konnte. Mit Schwung stieß Shinya die Tür auf und das schlank geformte Metall traf den Jungen mitten im Gesicht und erwischte ihn voll an der Nase. Durch den Schwung fiel der Getroffene, sich die Nase haltend, zu Boden. Ein kräftiger Tritt in die Weichteile folgte und der Mann war weg. "So ein Waschlappen. Ist schon K.O.", murmelte Shinya kopfschüttelnd und betrachtete mit einem leidigen Seufzen den Blutfleck an seiner Fensterscheibe. "Pfui, sieh dir das an, du Schwein.", meinte er zu dem Bewusstlosen. "Jetzt ist mein schönes Auto dreckig..." Shinya holte ein weißes Tuch aus seiner Tasche, kippte Fleckenkiller drauf und rieb solange an dem getönten Glas herum bis nichts mehr von dem Blut zu sehen war. Zufrieden drehte er sich um und ging an einigen anderen Autos vorbei. Er hatte neben einem riesigen Ford geparkt. Er war ihm sofort ins Auge gesprungen. Es war ein F 650. Er war aufgetunt. Da Shinya nicht besonders viel von Autos verstand wusste er nicht was alles gemacht worden war, aber dieser Wagen machte jedes Mal gewaltigen Eindruck auf ihn. Zumal weil er wusste wem dieses Auto gehörte. Vorbei an diesen Prachtstücken von Autos marschierte er auf das Schulgebäude zu. Es war riesengroß, recht neu doch im hinteren Teil waren die Fensterscheiben eingeschlagen, die Wände waren mit Graffiti übersäht. Ein Spruch prangte über dem nächsten, ein Name überdekte einen anderen. Kopfschüttelnd steuerte er eine große Tür an. Jedes Mal, auf diesem gottverdammten Weg, wurden ihm mehr versaute Angebote gemacht und Sprüche hinterher geworfen als einem Durchschnittsmenschen in sieben Monaten. "Hey Zaubermaus, Lust auf 'ne geile Nacht, du heißes Kätzchen?" Gelächter ertönte. Shinya ignorierte es. "Babygirl, ich hab mich in deinen Augen verlaufen. Kannst du mir den Weg zu deinem Arsch zeigen?" Noch mehr Gelächter. Shinya stieß gewaltsam die Tür auf. Alle Blicke auf sich ziehend schritt der wunderschöne Junge, mit erhobenem Haupt, durch den Saal. Sofort ging das gejohle und gepfeife wieder los. "Hey Jungs, unsere heiße Schlampe ist wieder da!", meinte einer der Anwesenden sich laustark zu Wort melden zu müssen. "SCHNAUZE!", brüllte jemand sofort. Shinya hatte den Schuldigen gesucht doch nun wanderte sein Blick wieder zu seinen Freunden, die er in einer der vier Ecken ausgemacht hatte. In ihrer Ecke. Ein kleiner Blonder hatte gerufen. Er war sauer, dass sah Shinya. Es war Kyo. Der Anführer ihrer Gruppe. Plötzlich spürte der große junge Mann eine Hand, dort wo sie nicht hin gehörte. "Finger weg von meinem Arsch, Dreckschwein!", brüllte er, drehte sich mit einem lauten Schrei um und schlug dem frechen Grabscher ins Gesicht. Dieser kippte mit dem Stuhl nach hinten und hielt sich die blutende Nase. Lächelnd erhob er sich wieder. "Aber aber, meine Süße. Du musst den lieben Gackt doch nicht gleich schlagen.", sagte er mit dunkler Stimme und fuhr sich einmal durch die blonden Haare. Mit einem ecklehaften Grinsen griff er, von einer Sekunde auf die andere, nach Shinyas Händen und war ihm ganz nahe. Erschrocken riss der kleinere die Augen auf und starrte seinen Gegenüber an. Doch schon wurde er fortgerissen und mit einem Tritt in die Kniekehlen lag der Grabscher wieder. Kyo stand über ihm und funkelte ihn an. "Hör auf mein Mädchen anzupacken, klar Kackfresse?!?" Shinya grinste Gackt von hinten überlegen an. Den ersten Schreck hatte er schon überwunden. Der große Mann starrte ihn wütend an, bis Kyo seine Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte in dem er ihn am Kragen packte. "Du? Du willst mir drohen? Du bist doch so niedlich, da kann man doch nichts erwarten.", lachte der Mann. Großer, sehr großer Fehler... Kyo schrie und schlug auf ihn ein. Seine Schläge waren nicht hart, er wollte seine Kraft nicht an so einem Typen verschwenden, doch sie reichten. "Und jetzt verreck'!", flüsterte Kyo dem jungen Mann ins Ohr. Dann riss er den Kopf seines Gegners, der gar keine Chance hatte sich zu wehren, an den Haaren hoch und donnerte ihn zurück auf den harten Boden. Bewusstlos lag er da und zuckte nur noch ein wenig. Zufrieden ging Kyo mit Shinya zurück zu seinen Freunden in ihre angestammte Ecke und Shinya begrüßte die anderen. Später lag er in Kaorus Armen, ein junger Mann mit violetten Haaren und Toshiya, ein weiterer Junge in seinem Alter, streichte ihm über die Wange. Zwischenzeitig strich er sich Strähnen seiner schwarzblauen Haare aus dem Gesicht. Er lächelte Shinya an und Shinyas Rehaugen begannen zu glänzen. Er lächelte zurück. Nein, eine Schlampe war er nicht. Nicht, wie es seine dummen Mitschüler immer dachten oder darstellten. Er war nur sehr weiblich, vom Aussehen wie auch vom Charakter und das brachte ihm diesen unschönen Ruf ein. Unter seinen Freunden war es normal, dass alle Shinya knuddelten, umarmten und mit ihm kuschelten. Es war ja auch nicht schlimm... Eine Schlampe war Shinya deswegen noch lange nicht und auch nicht homosexuell, oder doch? Die große Tür des Saales wurde mit einem Mal aufgestoßen und eine Gruppe von jungen Männern kam herein. Sie sahen sich kurz um. "Was glotzt ihr denn so blöd?", rief einer von ihnen und alle Köpfe drehten sich schnell weg. "Gut so, ihr Luschen...", meinte er leiser und ging mit seinen Jungs in eine weitere Ecke des Raumes. Gegenüber von Shinya und seinen Freunden. Der Kleine Schreihals hieß Ruki, seine schwarz braunen Dreads hatte er an diesem Tag zu einem Zopf zusammen gebunden wie eigentlich immer. Sein Pony hing ihm im Gesicht, vor seinen dunkelbraunen Augen herum. Er setzte sich auf einen Stuhl und die anderen postierten sich um ihn herum. Ein Kleiner mit schwarzen Haaren, Kai war sein Name, lehnte sich an die Wand. Eben so wie ein anderer. Ein Blonder mit einem Iro und einem Halstuch vor Nase und Mund. Reita. Aoi, ein großer junger Mann mit schwarzen Haaren setzte sich neben einen Brünetten, Uruha. Bei ihnen war immer ein etwas komisch wirkender Kerl der sich Miyavi nannte. Er hing bei Gaze herum. Gaze, so hieß die Gruppe die Ruki leitete. Sie war im 10ten Jahrgang, in der Klasse B. Shinya sah sich nach den restlichen beiden Ecken um. Aha! Da hatten sich, wie jedes Mal, die Gruppen Despa und Giru breit gemacht. Despa, geleitet von Hizumi- einem kleinen dunkelhaarigen Kampfzwerg, waren in der selben Jahrgangsstufe wie Diru, Shinyas Gruppe, angeführt von Kyo. Despa, im 11ten Jahrgang in der Klasse D. Seine drei Freunde Tsukasa, Karyu und Zero hingen lustlos um ihn herum, während er auf dem Boden saß und in die Menge starrte. In der letzten Ecke war die Gruppe Giru aus der 10A. Geleitet von Satoshi, dem kleinen schwarzhaarigen, waren sie garnicht mal so schlecht. Nii, Shuu und Ryo diskutierten miteinander während ihr Anführer neugierig in die Menge von Schülern in der Mitte des Raumes sah. Stimmt, sie hatten neue Schüler. Es war ein neues Jahr. Ein Lehrer wuselte nervös zwischen den Neuen hin und her um ihnen wahrscheinlich die misslige Lage klar zu machen, in welcher sie sich gerade befanden. Bei dem Gedanken musste Shinya grinsen. Er hasste zwar den ganzen Krieg aber die Neuen aufzumischen machte immer wieder Spaß. Eine kleine Gruppe neuer Schüler stach sofort heraus. Ihre Kleidung war so schrill dass es Shinya fast in den Augen weh tat. Er wollte sie genauer unter die Lupe nehmen und ging auf sie zu. Die Jungen bemerkten nichts. Gerade wollte er sie genauer ansehen da entglitt ihm sein Blick und zu seinem Schrecken und seiner Überaschung schweifte er zu Hizumi, dem kleinen Anführer Despas. Shinya dachte erschrocken darüber nach ob ihm das schon öfters passiert war? Wohl nicht, oder? "Hoffe ich zumindest...", dachte er und versuchte seinen Blick von seinem gutaussehenden Mitschüler zu lenken, doch er wollte nicht so recht. Irgendetwas faszinierte ihn an diesem Jungen. Er war wirklich sehr schön, das musste man ihm lassen. Aber das konnte es doch nicht sein? Seit wann war Shinya denn so merkwürdig drauf? Er war ein Feind! Und Feinde durfte man nicht anhimmeln, egal wie weit sie von einem wegstanden! Plötzlich drehte Hizumi seinen Kopf und durchborhte Shinya mit seinem Blick. Er hatte offenbar gemerkt dass er angestarrt wurde. Verwirrt erwiederte der schöne junge Mann den Blick des Kleineren und in seinem Inneren spielte alles verrückt. Er wusste nicht was mit ihm los war...Konnte ein einzelner Mensch mit einem einzigen Blick soviel Gefühle in ihm auslösen? Konnte Hizumi das? Offensichtlich... Shinyas Magen drehte sich und ihm wurde schwindelig. Doch das konnte nichts mit Hizumis Blick zu tun haben, oder? Nach ein paar Sekunden ging es wieder und Shinya schaffte es endlich seinen Blick von seinem Gegenüber loszureißen und stolperte zu seinen Freunden zurück. Kaoru fing ihn auf. "Was ist denn mit dir los, Shin-chan?", fragte er. "Nicht so eilig." Noch ein Grinsen. Diesmal von Toshiyas Seite. Auch Die war inzwischen angekommen. Shinya hatte die wummernden Bässe, die Dies Wagen jedesmal von sich gaben, nicht wahrgenommen. Wahrscheinlich in dem Moment in dem er und Hizumi sich angestarrt hatten. Er wagte nicht noch einmal in dessen Richtung zu sehen. Er hatte Angst Hizumi würde ihn noch immer ansehen. Tatsächlich war es so. Hizumis Blick wurde von diesem grazielen Körper förmlich an sich gekettet. Er ließ sich nicht mehr ablenken. Hizumi versuchte es doch schaffte es nicht. Er starrte den wunderschönen Jungen an bis ihn Karyu wachrüttelte. "Hey! Was soll das denn?", zischte er sauer. "Was?", fragte der Leiter ihrer Gruppe etwas verwirrt. "Ich fragte was das soll??" "Was denn?" "Du hast ihn angestarrt!", meinte Karyu. "Wen denn?" "Shinya! Idiot!" Und schon bekam Hizumi einen auf den Hinterkopf. Niemand hatte es bemerkt, das wäre auch wirklich peinlich gewesen. Der Chef bekommt einen auf den Deckel? Wo käme diese Schule denn da hin? "Ich hab ihn nicht angestarrt...", sagte Hizumi bestimmt und packte den Größeren am Kragen. "Ja, ja okay...Sorry wegen gerade. Ich weiß das wir unser Gesicht nicht verlieren dürfen, also halt mir bitte keinen Vortrag." Den letzten Teil flüsterte er nur, so dass es nur Hizumi verstehen konnte. "Also Shinya...Was war denn los?" "Ach garnichts... Ich wollte mir nur mal die Neuen ansehen. Falls wir welche gebrauchen können und da stachen vier, fünf Leute so raus, dass mir schlecht geworden ist.", log der zierliche junge Mann und hoffte, es würde niemandem auffallen. Tatsächlich sagte keiner etwas. Shinya atmete erleichtert auf und seufzte leise. Das war ja nochmal gut gegangen... Zeit verging, in der keiner wirklich etwas tat. Diru besprachen etwas, allerdings ohne Shinya weil dieser wirklich mehr als nur abgelenkt und in Gedanken war, Gaze sahen sich die Neuen an und diskutierten über mögliche Kandidaten die sie rekrutieren könnten, Giru taten das gleiche allerdings weniger auffällig und Despa langweilten sich. Im geheimen sah Hizumi immer wieder zu dem gutaussehenden Jungen hinüber, nur um sich jedes Mal zu vergewissern, dass dieser ihn nicht ansah. Vielleicht hatte er sich das Intresse des anderen an ihm auch nur eingebildet... Was allerdings schade wäre... Nach einigen Momenten stieg einer der wenigen anwesenden Lehrer auf die Bühne und trat hinter das Podium. Er begann zu reden, wurde aber von einem Schüler aus den oberen Klassen verjagdt. Tsukasa seufzte entnervt. Der Kerl war aus der 11A. Die Klasse, die sich Hizumi als nächstes holen wollte. Als der Typ zu labern begann krämpelte sich Tsukasa schon mal die Ärmel seines weißen Hemdes hoch. "Hier an der Schule ist einiges anders als bei euren anderen Opferschulen.", sagte der Kerl. Tsukasa knackte mit den Fäusten. "Hier habt ihr kein so leichtes Leben wie bei Mami zu Hause." Er lockerte seine Schultern. "Wenn einer von euch aufmuckt, bekommt er eins in die Fresse!" Hizumi trat hinter ihn. "Wenn einer von euch sich schlagen will, soll er mal schön vortreten!" Er legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. "Wenn einer von euch eins auf die Fresse haben will, soll er herkommen!" "Halt mir den Rücken frei, der Typ hat 'ne große Klasse.", sagte Hizumi leise zu Tsukasa und dieser nickte, gab Zero und Karyu ein Zeichen und diese machten sich ebenfalls bereit. "Also haltet eure Fresse und verhaltet euch still! Ende der scheiß Rede!" Mit diesen Worten legte der Typ das Mikro zurück, in welches er gesprochen hatte, und sprang von der Bühne. Die Neuen in der ersten Reihe wichen mit ihren Stühlen ein Stück zurück. "Hey! Du da!", rief ihm Hizumi zu und kam ihm entgegen. Der Typ grinste. "Was? Wen haben wir denn da? Unsere kleine Mimi-Katze Hizumi? Du kleiner Giftzwerg kannst mir garnichts...", knurrte er dann und sprang, mit einem fetten Grinsen im Gesicht, auf ihn zu. Hizumi wich aus und verpasste dem Typen einen Tritt in den Rücken noch ehe dieser sich umdrehen konnte. Das war der Zeitpunkt in dem Zero, Karyu und Tsukasa auf die Klasse des Schülers losgingen. Sofort sprangen die Neuen auf und begannen auf einander einzuschlagen. Eine kleine Gruppe allerdings krochen panisch aus dem Getümmel heraus und verdrückten sich an eine der Wände. Diru, Gaze und Giru saßen nur da und sahen zu. Ein paaren juckte es schon gewaltig in den Fingern. Doch sie mussten sich zurückhalten. Hizumi teilte ordentlich aus und auch der Rest seiner Gruppe schlugen sich vorbildlich. Zwar musste jeder auch einstecken, Tsukasa wurde fast der Hals aufgerissen als er an der Wand entlang geschleift wurde, Zero bekam einen heftigen Tritt in die Rippen und Karyu einen hässlichen Schlag auf die Lungen. Ihm blieben für ein paar Augenblicke die Luft weg und er riss vor Schreck die Augen auf. Doch zusammenbrechen durfte er nicht. Er sah auf und sprang, nun wirklich in Rage, mit einem lauten Aufschrei, dem Typen an den Hals, der ihm diesen Schlag verpasst hatte. Er brach ihm fast den Arm. Gestaucht war er sicherlich. Hizumi erzielte gute Treffer und bald schon lag der Typ auf dem Boden. Bei jedem Kampf gab er sein bestes, denn er wusste, dass er beobachtet wurde. Mit einem lauten Schrei knallte er den massigen Körper seines Gegners auf den Boden und stand über ihm. "Deine Klasse gehört jetzt mir!", brüllte der Kleine und atmete schwer. Schweiß lief ihm über die Stirn, seine Hände- welche er zu Fäusten geballt hatte- zitterten und seine Augen durchbohrten die seines besiegten Gegners beinahe. Sofort wurde es totenstill in der großen Halle und die angesprochenen Jungen der 11A stellten sich gehorsam an die Seite zu Despa. In einiger Entfehrnung, doch man konnte den Besitzer und die Besitzten gut erkennen. Sie kümmerten sich um ihren ehemaligen Führer. Hizumi wandte sich zu den Neuen. "Seht ihr? So läuft es bei uns an der Tero Sakebi! Und zwar jeden Tag. Wer sein blödes Maul soweit aufreißt wie er, bekommt auf die Fresse und zwar sofort! Wer muckt bekommt Schläge! Verstanden?" "Nun mach unseren Neulingen doch keine Angst!", ertönte eine dunkle Stimme aus einer anderen Ecke des Raumes. "Wollen wir sie nicht erstmal "Willkommen" heißen?", fragte Kyo an Hizumi gewandt. "Hab ich doch, Arschloch!", erwiederte er. Kyo lachte auf und schnippte dann mit den Fingern. Die und Toshiya machten sich auf den Weg auf die Bühne und Die nahm das Mikro in die Hand. "Wie die beiden Streithähne da unten schon erwähnten ist es hier anders. Es ist härter! Es ist schwerer! Und es tut mehr weh als auf anderen Schulen. Das habt ihr bestimmt alle schon mitbekommen, oder? Gut. Wir haben in den vier Ecken dieser Halle Stammplätze. Könnt ihr die alle sehen?" Die deutete auf die vier Ecken des Raumes. "Haltet euch einfach davon fehrn wenns euch nicht erwischen soll. In den besagten vier Ecken machen sich vier Gruppen breit, denen ihr Aufmerksamkeit schenken solltet. Sie sind für alles hier die treibenden Kräfte. Es gibt vier Jahrgänge. Der 9te, dass seid ihr, der 10te, der 11te, dass sind ich und meine Freunde dort und der 12te. Unser 12ter hält sich allerdings wie immer aus allem raus. Sie sind auf einem ganz anderen Level als ihr und sind fast nie auf dem Gelände. Kümmert euch zunächst nicht um sie. Wichtig ist, dass ihr nicht in fremdes Gehege kommt und euch von uns ferhnhaltet, klar?!? ENDE!" Mit den letzten Worten schmiss er das Mikro auf den Boden, es gab einen laut kreischenden Piepton, bei dem sich fast jeder sofort an die Ohren fasste. Die mit Anhang ging von der Bühne. "Und was ist wenn wir uns nicht von euch fehrnhalten, Kackfresse?", meinte einer der Neuen sich melden zu müssen. Die und Toshiya blieben stehen. "Ganz einfach.", meinte der Schwarzhaarige. "Dann gibt's Schläge." Gemeinsam holten sie blitzschnell aus und schlugen dem Jungen vor die Brust. Dieser flog zurück und rammte ein paar andere Schüler gleich mit um. Zufrieden kehrten Die, Kyo und Toshiya wieder zu ihren Plätzen zurück und Hizumi sah nach den Verletzungen seiner Freunde. Tsukasa stützte Karyu, der insgeheim immer wieder nach Luft schnappte. Zero wischte dem Schönen das Blut vom Hals, welches aus der Wunde lief und hielt sich selbst öfters die Rippen. Wahrscheinlich hatten sie alles große Schmerzen wie Hizumi selber. Keiner würde es jemals zugeben, dafür waren alle zu stolz. Doch man konnte es sehen wenn man sie so gut kannte wie Hizumi es tat. Sie schleppten Karyu nach draußen und auch Gaze verdrückten sich nach diesem Kampf. Sie verschwanden hinter dem Gebäude. Doch bevor Uruha, als Letzter, die Tür schloss, warf er noch einen Blick über seine schlanke Schulter und traf auf Satoshis Augen. Er starrte ihn direkt an. Mit einem verführerischen Lächeln ging Uruha und die Tür fiel ins Schloss. "Was sollte das denn, Satoshi?", fragte Ryo, der alles gesehen hatte. Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern. "Uruha erscheint mir von allen am schwächsten zu sein. Es gibt bei Gaze vielleicht eine Lücke die wir ausnutzen können.", meinte er leise zu seinem Gegenüber und Ryo nickte nachdenklich. "Garnicht so dumm.", nuschelte er dann und sah zu Nii, der neben ihm stand. Doch dieser war in Gedanken woanders. Auf einmal fing er an zu grinsen. "Was ist denn?", fragte ihn Shuu und sah in seine Richtung. Nii bekam sich garnicht mehr ein. "Da!", prustete er und schmiss sich beinahe auf den Boden. "Was...Ist...Denn...Los??", fragte Shuu noch einmal gaaanz langsam, damit es sogar so einer wie Nii mitkam. "Die Typen da, die...Fangen fast an zu heulen!", platzte es aus ihm heraus und er war nicht mehr zu halten. Ein riesen Lachanfall war angerollt, der sich nun in Nii ausbreitete. Ryo und Shuu bemerkten nun die kleine Gruppe Elend und mussten sich ebenfalls ein mächtig großes Kichern verkneifen. Da saßen doch wirklich fünf Jungen an einer Wand herum, schrille Klamotten bis zum geht nicht mehr und standen kurz vor einem Heulkrampf! Wahrhaftig! "Also, so was hat's auch noch nicht gegeben!", meinte Nii und beruhigte sich langsam wieder. Er wischte sich eine Träne aus seinem linken Auge. Satoshi nickte, ein wenig belustigt. "Yuuki...", schluchzte ein kleiner Blonder Junge mit einer schiefen Nase. "Was denn, Miku?", erwiederte ein nicht viel Größerer mit einer blonden Lockenperücke und einer Sonnenbrille, die beinahe fünf mal so groß war wie seine eigentlichen Augen. "Ich will hier weg!",meinte er dann und wurde von einem Schwarzhaarigen mit einem Piercing unter der Unterlippe in den Arm genommen. "Hör auf Miku, das bringt grad voll nichts...", versuchte er den weinenden Jungen in seinen Armen zu beruhigen. "Seht mal nach da drüben!", meinte Die belustigt und zeigte auf die fünf Jungen. "Die da?", fragte Kaoru ungläubig. "Wer sind denn die?" "Keine Ahnung aber die sehen aus als würden die sich bald in die Hose scheißen!", prustete Die los und hielt sich lachend an Toshiya fest, damit er nicht umfiel. Auch Shinya bemerkte diese Gruppe wieder und dieses Pink stach ihm wieder schmerzlich in die Augen hinein. Er hielt sie sich einen Moment zu und sah sich dann weiter im Raum um. Durch den Lärm war wohl dieser Gackt wieder zu sich gekommen. Der Grabscher von vorhin. Shinya ging auf ihn zu. Der große Mann schüttelte seinen schmerzenden Kopf, um wieder voll in der Gegenwart weilen zu können und sah den wunderschönen Jungen auf sich zu kommen. Angstvoll wich er zurück bis es nicht mehr weiter ging. Er starrte in die umwerfenden Rehaugen auf die er so stand. "Na? Auch wieder wach?", fragte Shinya in einem lieben Ton, beugte sich zu dem verwirrten jungen Mann hinunter und sah ihn freundlich an, klimperte mit den Augen und setzte ein liebes kindliches Lächeln auf. Dieses machte ihn unwiederstehlich und Gackt nickte verführt mit dem Kopf. "Gut. Dann verpiss dich!", knurrte Shinya und sofort war sein Gegenüber in die Realität zurück gekehrt. Er schüttelte leicht den Kopf und machte sich dann davon. Die Tür fiel zu und Shinya begradigte seine Haltung. Er spürte neue Blicke auf sich. Er drehte sich um und sah in Niis dunkelbraune Augen. Eine Ewigkeit schien zu vergehen in der sich beide anstarrten. Die Männer blickten sich direkt und stechend an. Wer war stärker? Wer war stärker von den beiden? Je länger sie sich anstarrten, desto wütender wurden sie. Shinya ballte die Hände zu Fäusten und Nii spannte seinen ganzen Körper an. Ihre Blicke verfinsterten sich und Shinya beugte seinen Oberkörper ähnlich wie eine Raubkatze. Er ging in die Knie und ließ seinen Gegner nicht eine Sekunde lang aus den Augen. Jedoch sah er wie sich die Gesichtsausdrücke der Girus veränderten. Sie sahen zuerst normal aus, dann nachdenklich, überrascht und schließlich erschrocken, als sie merkten was gleich passieren würde. "Nii...", meinte Shuu leise. "Nii...", sprach er ihn wieder an. "Alter bleib cool...Er ist nicht unser Ziel... Nicht er...", flüsterte er in Niis Ohr doch er konnte seine Wut nicht mehr stoppen. Er versuchte sich zu beruhigen doch er hatte so lange nicht mehr gekämpft. Immer wurde er von Satoshi zurück gehalten. Nun wollte er endlich wieder seine Kraft beweisen. Er wollte kämpfen, endlich wieder. "Kyo! Sieh mal!", rief Die zu Kyo hinüber und deutete in Shinyas Richtung. "Oh Mann! Er springt Nii gleich an, Kyo!", rief nun auch Kaoru und rannte auf Shinya zu. Kyo wie ein Blitz hinter her. Doch es war zu spät. Gerade wollte Ryo Nii an den Schultern packen da sprintete dieser auf Shinya zu. Angegriffener sprang ebenfalls los noch ehe Kaoru ihn zu fassen bekam. Nii schrie. Shinya schrie. Dann trafen sie in der Luft aufeinander. Niis Faust traf Shinya im Gesicht und er flog zurück. Doch schon stand er wieder auf den Beinen und trat mit dem Schwung einer Drehung in Niis Bauch. Dieser hielt ihn sich und krachte gegen die Wand. Wieder sprangen sie aufeinander zu, rollten auf dem Boden, schlugen sich gegenseitig in den Magen und ins Gesicht, schmetterten sich gegen die Wände und trugen eine unbändige Wut in sich. "Ich bring dich um!", schrie Nii Shinya an. "Keine Chance! Du verreckst zuerst, Arschloch!", brüllte der zierliche junge Mann zurück und holte wieder zu einem Schlag aus, der Nii am Kiefer erwischt hätte. In dem Moment in dem Shinya zuschlagen wollte hielt Kaoru ihn fest und Kyo stellte sich schützend vor ihn. Nii hatte noch eine Chance zu schlagen und seine Faust prallte auf Kyos Brust. Dieser gab einen erstickten Laut von sich und Shinya schrie erschrocken auf. Satoshi packte Nii am Kragen und schleuderte, den geschockten jungen Mann gegen die Wand, Shuu und Ryo liefen zu ihm und hielten ihn am Boden. Niis Augen waren weit aufgerissen. Er hatte tatsächlich einen Gruppenleader angegriffen! Erst jetzt wurde er sich aller möglichen Folgen bewusst. Satoshi und Kyo funkelten sich an. SIE waren es auf die es ankam. SIE mussten gegeneinander antreten. "Nicht hier und nicht jetzt.", meinte Kyo und auch Satoshi meinte, dass es der falsche Zeitpunkt wäre. Er drehte sich zu Nii um und schrie ihn kurz an. Auch Shinya bekam von Kyo etwas zu hören. Kyo packte ihn und hielt Shinyas Gesicht dicht an sein eigenes. "Shinya, ich will soetwas nicht noch einmal sehen, verstanden?", zischte er und Shinya nickte demütig. "Nii, was sollte das? Willst du uns alles versauen?", fuhr ihn Satoshi an. Nii schüttelte den Kopf und sah an die Decke. Er lag immer noch auf dem kalten Boden der Halle und wurde von Ryo und Shuu festgenagelt. "Nicht noch einmal, klar?" Nii nickte und er durfte sich erheben. Als er stand trafen sich sein Blick und Shinyas nur für eine Sekunde und die Wut war wieder da. Sie wollten sich erneut auf einander stürzen. Doch wurden von ihren Freunden festgehalten. Satoshis und Kyos Stimme erklangen fast gleichzeitig und die beiden geschrienen Namen hallten laut in der Halle wieder. "SHINYA!!" "NII!!" Beiden wurden die Augen zugehalten. Sie ruckten an den festen Griffen, schrien, brüllten und versuchten sich aus den Armen zu winden. Kyo holte aus und klatschte Shinya geräuschvoll eine, dieser schrie kurz auf und ging zu Boden, wissend dass er nun still zu sein hatte. Satoshi holte ebenfalls aus und schlug Nii mit der flachen Hand ins Gesicht. Auch Nii war wieder am Boden und er bleib lautlos unten. Toshiya und Kaoru packten Shinya an Händen und Füßen, trugen ihn hinaus und Die musste seine Faust über dem flachen Bauch seines Freundes halten, falls dieser auf die Idee kam Zicken zu machen. Nii wurde von Ryo und Shuu am Kragen durch die Halle zu einem anderen Ausgang geschleift. Er konnte nur noch Satoshi sehen, der hinter den beiden ging und Nii die Sicht auf alles andere versperrte. Die ganze Szenerie wurde nur von einigen neuen Schülern beobachtet, die es fast allesamt abschreckte. So schnell ging das hier? So schnell rasteten sie aus und gingen aufeinander los? Sie gaben genau die Reaktion, von denen Kyo und Satoshi gehofft hatten, dass sie sie zeigen würde. Sie sagten sich, dass sie sich lieber von ihnen fehrn hielten. Bloß nicht in ihre Nähe kommen. Einige andere, und das gefiel den beiden Bossen nicht so gut, dachten darüber nach, das zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen. Doch diese Gedanken sollten durch das weitere Vorhaben der beiden Chefs zerstört werden. Shinya und Nii wussten, dass sie eine saftige Strafe für dieses Vergehen bekommen würden. Sie würden auf jeden Fall blutig geschlagen und dann irgendwo, für alle anderen sichtbar, präsentiert werden. Bei diesem Gedanken drehte sich ihrer beider Magen um. "Kanooon!", jammerte Miku und der Schwarzhaarige mit dem Piercing sah zu ihm. "Ich will hier weeeg!", meinte er schluchzend. Kanon seufzte. "Warum sind wir dann erst hergekommen, Miku?", fragte er und nuschelte stark dabei. "Takuya? Kommst du mal mit nach draußen? Ich muss dich was fragen.", meinte Kanon zu einem anderen Jungen mit einem schönen Gesicht und braunen Haaren. Dieser sah etwas verwirrt aus, nickte aber. "WAS? IHR WOLLT MICH HIER BEI DIESEN GANZEN VERRÜCKTEN ALLEIN LASSEN??", brüllte Miku fast. "PSST!!", machte Yuuki und sah sich verstohlen um. "Halt den Rand oder uns geht es genauso wie diesem komischen Mann vorhin, den der kleine Blonde zusammengeschlagen hat.", flüsterte er dann und Mikus Augen weiteten sich vor Schreck. "Und seit wann bin ich Luft für dich??", fragte Teruki, der fünfte im Bunde, empört. Währenddessen schlichen sich Kanon und Takuya vor die Tür, gingen ein wenig über den Schulhof und Kanon zündete sich eine Zigarette an. "Also.", begann er. "Weshalb ich mit dir reden wollte. Ich wollte dich fragen was wir beide nun tun wollen?" Takuya sah ihn verwirrt an. "Naja, was tun wir nun? Kämpfen wir lieber für uns oder für die anderen?" Nun wich der Verwirrtheit Erschrockenheit. Takuya starrte ihn ungläubig an. Er konnte nicht fassen was sein Freund da gerade gesagt hatte. "Aber sie sind unsere Freunde, Kanon! Freunde lässt man nicht hängen!", zischte er verärgert. "Ja klar, schon. Aber wenn es soweit ist... Wenn es an der Zeit ist, dass wir uns gegen die Muskelprotze da drinnen wehren müssen habe ich keine Zeit drei Kinder mitzuziehen und meinen Kopf für sie hinzuhalten. Wir beide, wir könnten uns noch wehren. Aber die drei da drinnen nicht! Nagut, Teruki vielleicht. Aber wir bräuchten eine lange Zeit um ihn besser werden zu lassen und die haben wir nicht unbedingt. Vielleicht müssen wir uns schon morgen stellen, vielleicht auch erst in einem Monat. Wer weiß das denn? Mein Entschluss steht jedenfalls fest. Hier kämpft man entweder zusammen oder alleine. Und du solltest dich auch bald entscheiden bevor es zu spät ist." Mit diesen Worten ging Kanon. Nicht zurück in die Halle, hinter das Gebäude. Er wollte, schätzte Takuya, ein wenig allein sein. Ungestört und hoffentlich auch ungesehen. Er konnte es immer noch nicht fassen. Kanon wollte wirklich seine Freunde hintergehen! Seine besten Freunde! Sollte er ihnen von dem bevorstehenden Verrat erzählen oder lieber nicht? Er beschloss es ihnen voerst zu verschweigen, auch wenn er wusste, dass es falsch war. Kanon hingegen war ganz frohen Mutes. Er sah sich das Gelände an und stellte mit Zufriedenheit fest, dass es ziemlich groß war. Gut geeignet um jemandem auszuweichen, den man nicht sehen wollte. Er erblickte hin und wieder einige Schüler und sah ihnen interessiert nach. Ja, er würde für sich kämpfen, falls Takuya mit ihm kam auch für ihn. Aber nicht für Leute, mit denen er drauf gehen könnte. Obwohl, ein bisschen schlechtes Gewissen hatte er schon. Es waren immerhin seine besten Freunde. Doch was sollte er anderes tun? Sich für sie verprügeln lassen? Sollte er das als Freund? Sich für sie verletzen lassen? Eigentlich schon, aber es war unsinnig. Wahnsinnig unsinnig. Mit diesen Gedanken legte er sich in das weiche Gras und sah in den Himmel. "Oh ja... Es wäre wahnsinnig unsinnig." Kapitel 2: Dunkle Nacht ----------------------- "Hi Kumpel, gehts wieder?". Karyu sah in Tsukasas besorgtes Gesicht. Automatisch fasste er sich an die Brust. Dann nickte er, sah aber zur Seite. Tsukasa wusste dass er log. "Sei ehrlich.", sagte er. "Nun ja..." Karyu setzte sich. "Nein. Ich bekomme nur ganz schlecht Luft." Sein Blick fiel auf den Boden. "Was soll das heißen?" Hizumi kam hinzu, Zero im Schlepptau. "Hizumi ich weiß, ich hab dich entäuscht, es tut mir leid!", sagte er schnell und griff nach Hizumis Arm. Dieser jedoch machte keinerlei Anstalten sauer zu sein. "Wir bringen dich jetzt sofort ins Krankenhaus, klar?", sagte er und sie schafften den schwer atmenden Karyu zu den Wagen. Durch die vielen aufgetunten Fahrzeuge hindurch schlängelten sie sich zu ihren eigenen. "Was machen wir mit meinem Wagen?", hustete Karyu. "Gib mir die Schlüssel, ich hole ihn später ab.", meinte Tsukasa und kassierte die Schlüssel ein. Er ging zu seinem Spyker C8 Spyder und war schon aus dem Sichtfeld seiner Freunde verschwunden. Karyu fuhr bei Zero in dessen Volvo s40 mit. Er plazierte sich auf dem Beifahrersitz und Hizumi, in seinem Nissan 350z, brauste voran. So verließ die Companie das Gelände und war hinter der nächsten Ecke verschwunden. "Sieh mal! Despa machen sich aus dem Staub!", meinte er zu seinem Anführer, welcher auf einer Mauer hockte. Er warf einen Blick in die Richtung, in die sein Freund wies. Dann nickte er. "Stimmt, wo wollen die denn hin?", kam die Frage. "Keine Ahnung. Ich denke mal ins Krankenhaus. Karyu hat einen ganz schön hässlichen Schlag auf die Lungen bekommen und Tsukasa 'ne ordentliche Wunde am Hals, Zero wahrscheinlich ein paar gebrochene oder angeknaxte Rippen.", sagte Aoi nachdenklich. "Woher weißt du denn das so genau?", fragte Uruha erstaunt und beeindruckt. "Im Gegensatz zu dir sehe ich einem Kampf genau zu und glotze nicht ständig gewisse andere Personen an.", antwortete der Kleinere forsch. Uruha sprang empört auf, er fühlte sich ein wenig ertappt. "Was soll das denn heißen? Was bildest du dir eigentlich ein??", rief er. Ruki sah ihn eindringlich an und er ließ sich wieder langsam auf den Boden sinken. "Nun ja, ich starre Satoshi nicht immer an." Nun war es Ruki der aufsprang. "WAS? DU starrst SATOSHI an?", brüllte zu dem Brünetten hinunter und dieser bekam es ein wenig mit der Angst zu tun. Er stammelte herum. "Nun ja... Ich...Ähm... Vielleicht ein wenig...Aber...Ich will dir ja nicht verraten wo Aoi immer hinsieht." Rukis Kopf schoss in Aois Richtung. Der Schwarzhaarige hob abwehrend die Hände. "Wenn ich noch einmal mitbekommen sollte wie einer von euch irgendjemanden anstarrt, dann kriegt ihr beide riesen Ärger, klar?", zischte er und die beiden Angemotzten nickten schnell mit den Köpfen. Ruki ließ von Uruha ab und ging zu Kai. Erleichtertes Seufzen entwischte den Mündern der beiden. "Was sollte das, Arschloch?", fragte Uruha sauer. "Das könnte ich dich auch fragen, Barbie!", erwiederte er. "Wer hat denn mit dem Petzen angefangen? Das warst ja wohl du!", meinte der Brünette und verschränkte die Arme vor der Brust. Nicht etwa weil er beleidigt war, eher weil er seinem Gegenüber keine langen wollte. "Na und? Du starrst doch ständig! Nicht ich, weißt du noch?" Aoi drehte sich, zitternd vor Wut, um und ging davon. Er dachte nach. Lange. Er reagierte sich ab. Kyo sah Shinya traurig an. Dann knackte er mit seinen Knöcheln. Der Brünette lag vor ihm, wurde von Toshiya und Kaoru sanft festgehalten. "Es tut mir wirklich leid...Muss das denn sein?", fragte Shinya. Vor seinen Freunden konnte er weinen. Es war alles intern. Dicke Tränen rollten ihm über die Wangen. Das ihn bloß keiner heulend sah. Das wäre die größte Blamage in seinem Leben gewesen. Noch schlimmer als das, was ihm kurz bevor stand. Kyo sah kurz auf den Boden und nickte dann. "Shinya. Hättest du das nicht gemacht, müsste ich dich jetzt nicht verletzen. Und du weiß dass es für uns fast vorbei wäre wenn ich es nicht tun würde..." Dann legte Die Shinya eine Hand über die Augen, sodass er nichts mehr sehen konnte. Die meisten anderen bekamen Panik wenn ihnen diese Prozedur bevorstand. Sie wurden mit verbundenen oder überdeckten Augen verprügelt und dann irgendwo öffentlich hingelegt, aufgehängt oder angekettet. Sodass jeder sehen konnte was geschah, wenn man sich gegen einen Boss auflehnte. Der erste Schlag Kyos traf Shinya hart im Magen und er versuchte nicht zu schreien. Doch die Angst spielte auch eine große Rolle. Er wusste nicht wann Kyo ihn treffen würde und das machte ihn wahnsinnig. Immer wieder lief es ihm kalt den Rücken hinunter. Er zuckte und weinte, bitterlich. Niemand war da nur seine Freunde. Und ausgerechnet sie schlugen ihn. Ihnen und vor allem Kyo fiel es nicht leicht, dass merkte man. Es war ja auch nicht gerade ein Vergnügen seine eigenen Leute zu verprügeln. Der zweite Schlag landete in seinem Gesicht und sofort schmeckte er Blut. "Dass ihr mir mein Gesicht nicht zu sehr demuliert, hört ihr?", brachte Shinya heraus. So war er halt. Er hörte leises Lachen. Immer auf sein Äußeres bedacht. Es war schließlich sein Markenzeichen. So wie für Die seine roten Haare, wie für Kaoru seine violetten oder wie für Kyo seine Größe. Sein Gesicht und seine Figur, sein Körper. Er wollte seine Schönheit um keinen Preis verlieren. Deswegen schlug er sich eigentlich auch nicht gerne. Doch heute war alles außer Kontrolle geraten. Ein weiterer harter Schlag. Shinya schrie auf. Er hatte sich dermaßen erschrocken, dass sein Herz von 0 auf 100 anfing zu rasen. Noch ein Faustschlag. Noch ein einer und noch einer. So ging es immer weiter. Immer weiter. Solange bis Shinya halb bewusstlos vor ihnen auf dem Boden lag und sich nicht mehr bewegte. Er wimmerte und weinte leise vor sich hin und seinen Freunden brach es fast das Herz. Ihr Shinya lag blutend vor ihren Füßen. Die nahm seine Hand von den Rehaugen des immernoch wunderschönen Jungen und er konnte wieder die Sonne sehen die vom Himmel schien. Er sah Kyo. Eine Träne bahnte sich leise und fast unbemerkt den Weg an seiner Wange hinunter. Dann ertönte ein markerschütternder Schrei. Kanon schreckte hoch. Was war das? Er sprang auf und folgte dem Hall des Schreis quer übers Gelände. Zu seinem Glück wurde noch einmal geschrien. Er pirschte sich an eine Wand heran und spähte hinter der Ecke hervor. Dann riss er vor Schreck die Augen auf. Eine kleine Gruppe von Jungen schleppten gerade einen anderen davon. Dieser blutete fast überall und war bewusstlos. So sah es von weitem zumindest aus. Kanon folgte den jungen Männern und beobachtete sie. Waren das nicht die Jungs von der einen Gruppe die der Rothaarige von vorhin gemeint hatte. Ach, da war er ja! Der Rothaarige. Hatte er seinen Namen schon gehört? Kanon erinnerte sich nicht mehr. Der Weg führte ihn zum Vorplatz der Schule wo zu diesem Zeitpunkt keiner war. Die Jungen legten ihr Gepäck vor eine der Mauern des Eingangs und griffen nach einigen Ketten die dort herum zu liegen schienen. Mit ihnen ketteten sie den wunderschönen jungen Mann an die Wand an. Durch zwei Ringe wurden die Ketten gezogen und das andere Ende an den Handgelenken des Bewusstlosen festgemacht. Kanon konnte es nicht glauben. Was taten sie denn da? Sollte er dem Jungen helfen? Nein! Er durfte sich dort nicht einmischen, das war nicht seine Sache. Außerdem hatte er zu Takuya gesagt er kämpft nur für sich. Woher sollte er wissen auf welche Weise der angekettete Junge es ihm dankte? Kanon schlich sich wieder davon und ließ den Dingen ihren Lauf. Er würde später einmal 'zufällig' an dem Jungen vorbei gehen um zu sehen wie es ihm geht. Das war ein guter Plan. "Warum hast du das gemacht? Warum hast du nicht auf ihn gehört?" Ryo kniete vor Nii und sah ihn an, sein Gegenüber jedoch starrte nur starr auf den Boden vor sich. Satoshi befahl Shuu und Ryo den jungen Mann gut festzuhalten. Er band seinem Freund ein Tuch vor die Augen. Es dauerte eine ganze Weile bis er sich schließlich überwinden konnte und zuschlug. Jeder Schlag tat Satoshi genauso weh wie Nii. Nicht körperlich dafür aber psychisch. "Wenn du auf mich gehört hättest, müsste ich das jetzt nicht machen!", brüllte Satoshi seinen Freund an. Nii saß still unter ihm und ertrug jeden einzelnen harten Schlag ohne einen Mucks von sich zu geben. Er war sehr stark und konnte eine Menge einstecken, dass wusste Satoshi. Er riss ihm die Augenbinde runter und sah ihm in die Augen. "Nii... Kannst du mir ehrlich versprechen es nicht noch einmal zu tun?", fragte Satoshi schließlich. Nii blieb stumm. Er dachte nach. So wie er sich gefühlt hatte als er Shinya in seine wunderbaren Augen sah... Nein... Er wusste nicht ob er sich beherrschen konnte. "Ich... weiß es nicht...", presste er die Luft aus seinen Lungen. Satoshi ließ den Kopf hängen. "Wenn nicht muss ich dich nochmehr verletzen...", seufzte er. Nii wusste genau was er meinte. "Bitte! Kannst du versuchen dich zu beherrschen? Bitte!" Satoshi flehte ihn geradezu an. Denn andernfalls müsste er Nii etwas brechen oder ihm etwas abschneiden und so grausam konnte er nicht sein. Doch so waren die Regeln, die hier schon Jahrzehnte lang herrschten. Nii dachte wieder daran wie er sich bei dem Anblick von Shinyas wütenden Augen gefühlt hatte und überlegte. "Ich kann es versuchen doch ich muss wissen, dass ihr mich nie loslassen würdet.", sagte er dann. "Wir könnten dir eine Leine besorgen.", meinte Shuu dann. Ryo nickte. "Ich hab noch eine von meinem Hund zu Hause.", sagte er. "Den den du mit dem Ding erwürgt hast?", fragte Nii und tat angstvoll. "Ja, genau die. Da klebt noch das Blut dran.", meinte er. "Leute, bleibt bitte mal ernst.", sagte Satoshi. "Bring die Leine morgen mit!", meinte er dann und Nii wollte sich an die Stirn klatschen wenn sein Arm nicht so wehtun würde. "Na denn. Nehmen wir dich morgen an die Leine Fiffi.", grinste Ryo und Shuu musste sich bei der Vorstellung ebenfalls ein Kichern verkneifen. Nii seufzte daraufhin und ließ sich gehorsam an den Händen an eine Mauer hängen. Blutend baumelten seine Füße in der Luft. Einen halben Meter über dem Boden. Schweren Herzens gingen seine Freunde. Ryo drehte sich noch mal um und ließ dann den Kopf hängen, wurde von Shuu mitgezogen. "Bis morgen.", nuschelte er traurig. Nii wusste was Ryo fühlen musste. Er wusste es ganz genau... Stunden schienen zu vergehen in denen er dort hing. Stunden, es waren wirklich schon Stunden gewesen. Er würde die ganze Nacht hier verbringen. Die ganze Nacht und wenn er Glück hatte wurde es nicht zu kalt oder es kamen keine betrunkenen Jugendlichen aufs Gelände. Es war schließlich alles unverschlossen. Seine Handgelenke waren schon wundgescheuert. Sie taten unglaublich weh. Je öfter er sich bewegte desto mehr scheuerten die Stricke an den Wunden. Er biss die Zähne zusammen und konnte nichts anderes tun als schlafen oder warten. Oder am besten beides. Die Nacht war schon herein gebrochen. Der Mond war aufgegangen und er öffnete seine Augen. Sofort war er hellwach und spürte den Schmerz an seinem gesamten Körper. Seine Hände und seine Arme fühlten sich schwach und taub an. Er konnte nur beten dass sie nicht abstarben oder ähnliches. Shinya zog an den Eisenketten doch ihm war von vornerein klar gewesen dass es nichts bringen würde. Trotzdem versuchte er es. "Hallo?", rief er. Und gleich danach hätte er sich am liebsten den Mund zugehalten. Was für eine blöde Idee zu rufen! Was, wenn jemand da war? Shinya kniff die Lippen zusammen und sah sich panisch um. Er tat immer sehr stark und furchtlos doch wenn er, in stockfinsterer Nacht, an eine Wand auf öffentlichem Gelände gekettet lag bekam er es doch schon mit der Amgst zu tun. Das musste er sich eingestehen. Wieder verging eine lange Zeit in der er nur dalag und hoffte, dass die Schmerzen bald vergehen würden. Es tat ihm alles weh. Er fühlte sich immer elender und immer schwächer. Doch er wusste, dass er es verdient hatte. Es war Kyos Pflicht gewesen und er hatte sie erfüllt. Shinya musste dafür büßen und das tat er in diesem Moment. Doch was würden die Jungs am nächsten Tag tun? Was würden sie wohl mit ihm machen? Morgen würden sie später kommen als sonst oder ihn erst spät reinholen damit jeder sehen konnte was passierte wenn man sich einem Befehl wiedersetzte. Nii schreckte hoch. Er war schon in einen erholsamen Schlaf versunken, da wurde er durch irgendetwas geweckt. Was war das? Verschlafen gähnte er einmal laut. Shinya erschrack sich zu Tode. Da war also doch jemand! Wer konnte das nur sein? Er war ihm sehr nahe gewesen. "Hallo?", fragte Nii in die Dunkelheit hinein und hätte sich sofort eine kleben können. Was wenn da jemand war? Wie dumm muss man denn sein...? Shinya sah auf. Irgendwie kam ihm diese Stimme bekannt vor. Er versuchte sich durch sein müdes Gehirn zu erinnern, nach dieser Stimme in seinem Kopf zu suchen. Dann schoss ihm eine Erkenntniss durch den Kopf. "Nii?" Als er seinen Namen hörte zuckte er zusammen. Er wunderte sich, dass jemand wirklich da war. Aber wer war das bloß? Gefährlich? Nicht gefährlich? "Nee, der Weihnachtsmann." Shinya seufzte. "Ach komm schon, Alter. Weißt du wie alt der is, ey?", gab er genervt zurück. Ja, es war eindeutig Nii. "Na und? Alt hält besser.", meinte der baumelnde Junge. "Das heißt 'doppelt hält besser', Schwachkopf." Shinya verdrehte die Augen. "Und du weißt das natürlich ganz genau, ne?" Nii seufzte ebenfalls und seine Miene verfinsterte sich. "Wenn du so fragst, ja!" "Was machst du hier?" "Nichts...", log Shinya und starrte vor sich hin. "Hör auf zu lügen, meine Hübsche. Ich weiß ganz genau was los ist." "Wow, Applaus für den Blitzmerker! Und außerdem: Nenn mich nicht Hübsche!" "Ach komm schon. Also, hängst du? Oder liegst du angeleint wie ein Hund im Gras rum? Also ich baumel hier ja so ganz cool von der Decke.", sagte Nii und wackelte ein wenig mit seinen Füßen herum. "Weder hänge ich noch habe ich ein Halsband um...", seufzte Shinya. "Oh... Die Arme, oder?" In Niis Stimme konnte er, zu seinem eigenen Entsetzen, eine Spur von Mitleid erkennen. "Ja, ganz genau. Die Arme...Wie ist es so bei dir? Alles klar?" Unglaublich... Er führte eine normale Konervsation mit seinem FEIND! "Naja, die Stricke scheuern ordentlich an den Handgelenken und reiben in den Wunden. Tut ziemlich weh. Und bei dir?" Nii konnte es nicht fassen. Er redete wirklich ganz normal mit ihm! "Naja, meine Arme fühlen sich an wie taub und mir ist total schwindelig... Das tut echt weh...", jammerte Shinya ein klein wenig. Ihm war wirklich kotz übel und vor seinen Augen drehte sich alles. Deshalb ließ er sie geschlossen. "Autsch... Tja... Hätten wir das nicht gemacht dann wären wir wohl nicht hier, oder?", fragte Nii und ließ seinen Kopf ein wenig sinken. "Ja... Da hast du Recht...", antwortete Shinya. "Aber dann hätten wir wohl auch nie ordentlich mit einander geredet, nicht wahr?" Nii dachte kurz nach und nickte dann, obwohl er wusste dass Shinya es nicht sehen konnte. "Ja, das stimmt wohl. Wo bist du? Ich kann hier echt nichts sehen...", fluchte Nii. "An der vorderen Wand neben der mit der Haupttür. Und du?", kam die Antwort. Nii sah auf. "Ich bin genau neben dir hinter der Mauer. Warte kurz, spürst du das?" Nii nahm Schwung und trat mit seinem Fuß an die Mauer. "Ja...", stöhnte Shinya. Durch die Erschütterung in seinem Rücken drehte sich alles noch mehr und sein Magen wurde durchgeschüttelt. "Mach das bitte..." Doch dann musste er sich auch schon übergeben. Nii verzog sein Gesicht zu einer schuldigen Miene. "Sorry...", meinte er. "Geht schon wieder.", hustete der junge Mann hinter der Mauer und richtete sich wieder, so gut es ging, auf. Er lag zu Hause und konnte nicht schlafen. Er sah auf die Uhr. Viertel nach zwei. Mitten in der Nacht. Seufzend drehte er sich auf die Seite und starrte quer durch sein Zimmer. "Warum hatte er das bloß gesagt? Warum hatte Kanon soetwas bloß gesagt?", fragte er sich. Takuya kannte die Antwort nicht, doch er musste es sich wirklich durch den Kopf gehen lassen. Nach einigen Momenten der Überlegung versuchte er jedoch die Gedanken aus seinem Kopf zu verscheuchen. Was hatte das für einen Sinn? Waren sie zu fünft stärker oder zu zweit? Die Logik sagte ihm zu fünft. Doch die Realität brachte ihm die zweite Möglichkeit viel näher. Es stimme. Miku war, genau wie Yuuki ein absoluter Feiglich und Teruki müsste länger üben als sie Zeit hätten. Takuya wusste von Kanon dass dieser früher mal in einer Gang war und dort das kämpfen gelernt hatte. Takuya selber hatte schon dutzende Kämpfe in Tunieren gewonnen und auch auf der Straße hatte er sich strickt zur Wehr gesetzt. Doch er konnte seine Freunde nicht im Stich lassen. Wieso, um alles in der Welt hatten Miku, Yuuki und Teruki auch bestanden mit auf diese Mörderschule zu kommen? Takuya und Kanon hatten entschieden dort hin zu wechseln. Sie wollten wissen wie stark sie wirklich waren. Tausendmal hatten sie es den anderen erklärt. Das Prinzip, die bisherigen Ereignisse und sie hatten ihnen die schwarzen Zahlen der Todesfälle gezeigt. Doch nichts konnte die drei davon abhalten mitzukommen. Ein bisschen war es schließlich auch ihre eigene Schuld. Doch trotzdem. Sie waren seine Freunde und seine Freunde lässt man nicht im Stich! Kyo seufzte in den Höhrer. "Hey... Nimm es nicht so schwer ja? Shinya überlebt das schon.", meinte der andere. "Meinst du?" "Na klar...Er ist doch stark." "Ja ja, weiß ich schon. Aber ich dachte nicht, dass es ihn so mitnimmt. Ich meine, er hat wirklich geweint und geschrien!" "Ich verstehe ja, dass dir das Angst gemacht hat. Den anderen ja auch. Aber meinst du nicht dass es bei Nii anders war?" Kyo zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, gehört habe ich nichts..." "Nagut, dann versuch jetzt zu schlafen und wir sehen uns morgen wieder, ja?" "Okay, also bis morgen dann..." Kyo legte auf und warf das Telefon an sein Bettende. Er sah auf sein Handy. Es war bereits zehn vor drei. Versuchen zu schlafen könnte er ja, doch er würde wahrscheinlich keinen sehr großen Erfolg haben. Plötzlich hörte Shinya ein Geräusch und schreckte hoch. "Nii!", flüsterte er. "Nii!" "Was denn?", kam die Antwort als Frage. "Hast du das gehört?" "Ja! Was war das?" "Keine Ahnung." Wieder ein Geräusch und ein Husten. Shinya lief es eiskalt den Rücken hinunter. "Verhalte dich ruhig!", befahl Nii und Shinya hielt die Luft an. Dann sah er in ihrer näheren Umgebung den Schein einer Taschenlampe. Oh nein! Wenn sie ihn fanden, dann... Er wollte nicht weiter denken, erst mal wissen wer da war! Das Licht suchte sich seinen Weg über den Boden und kam immer näher. Shinya bekam Angst. Auch Nii ging es nicht wirklich gut dabei. Er hörte etwas aneinander schlagen, es klang wie Glas. Dann waren es wahrscheinlich Besoffene... Oh Gott! Wenn sie Shinya fanden! Die halten ihn doch im Suff für 'ne Frau! Shinya betete dass sie wieder weggingen, doch sie taten genau das Gegenteil. Wer auch immer da war, er kam genau auf Shinya zu, als ihn plötzlich der Schein der Lampe traf. Shinya hing an der Wand und tat so als würde er ohnmächtig sein. Vielleicht dachten sie er wäre tot oder so... Was sollte er sonst tun? "Na sieh dir die mal an, Kiro! Was ist das denn für eine?", fragte eine dunkle Stimme. Der andere zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Aber scharf sieht sie ja irgendwie aus." So wie ihre Stimmen klangen schienen sie nicht besoffen zu sein. Die Typen kamen näher auf Shinya zu. Nii konnte ihre Silouetten sehen. Dann verschwanden sie aus seinem Sichtfeld. "Du, Kiro... Wo sind denn die Titten von der?", fragte der andere Kerl. "Keine Ahnung...äh...DU! RU! Das ist ein Kerl!" Ru schreckte zuerst zurück. "Was??" Dann betrachtete er sich Shinya genauer. Hob seinen Kopf hoch um in sein Gesicht zu sehen. "Hmm... Stimmt... Aber er sieht echt süß aus für einen Kerl." Nii wusste nicht was er tun sollte. Er musste die Kerle irgendwie ablenken, aber wie nur? "Mal sehen...", murmelte Kiro und zog an Shinyas Beinen. Dieser gab einen erstickten laut von sich. Doch rühren tat er sich keinen Zentimeter. "Hä? Ist der jetzt wach oder nich?", fragte Ru. "Ist doch egal... Er ist angekettet!", meinte Kiro daraufhin und ließ seine Hand langsam über Shinyas Mitte streichen. Bei dieser Berührung konnte Shinya nicht mehr ruhig bleiben. Sein Kopf schoss nach oben und er starrte entsetzt auf das Geschehen. Die beiden Fremden hielten seine Beine fest. "Lasst mich los!", brüllte er und strampelte mit seinen Beinen. Doch dann fühlte er wieder den Schmerz in seinem Körper und stöhnte fluchend auf. "Was' denn mit dem los?" Kiro zuckte die Schultern und riss an der Hose des Schönen herum. "Hey! Finger weg!", schrie er wieder. Die beiden Typen lachten. "Mann o Mann! Ganz schönes Stimmchen der Süße!", meinte Ru und drückte auf eine bestimmte Stelle auf Shinyas Bein. Dort war er verletzt und er schrie auf. "Aha. Such dir auch mal so eine Stelle. Der hat davon bestimmt noch mehr. Dann zappelt er nicht so.", meinte Ru dann und schon bald fand Kiro ebenfalls ein Stück Bein wo es Shinya, bei einer Berührung, wie ein elektrischen Schlag durch den Körper fuhr. Er zog immer noch an Shinyas Hose. "Ach Mensch. Lass mich mal.", meinte sein Freund ärgerlich und riss das Leder einfach kaputt. Shinya erschrack furchtbar. Wenn er das Leder einfach so zerreißen konnte könnte er ihm doch bestimmt auch irgendwas abreißen oder brechen! Nii wusste nicht was er tun sollte. Verzweifelt dachte er nach doch ihm fiel nicht mal ein dass er einfach nur ein Geräusch hätte machen können. "So, mal sehen was wir da haben.", murmelte Ru und zerriss Shinya sogar die Unterwäsche. "Bitte...", flehte der Schöne. "Bitte... Lasst mich in Ruhe..." "Ach komm schon, stell dich nicht so an. "Nein!" Shinya spürte Hände an sich. Finger die über ihn fuhren. "NEIN!" Nii begann wie ein wilder zu schreien und zu kreischen. So laut er konnte. Die beiden Kerle erschracken sich zu Tode und sprangen hastig auf. "Was war das denn?!?", rief Ru und sah sich panisch um. Nii brüllte noch einmal los und sein Brüllen verwandelte sich abermals in schrilles Kreischen. Die beiden Männer liefen schreiend davon und waren schon bald verschwunden. Es war alles wieder dunkel. Nii hörte Shinya leise wimmern. "Shinya! Hey! Ist alles in Ordnung bei dir? Haben sie... Ich meine haben sie dich..." "Nein, nein... Du hast gerade noch rechtzeitig geschrien.", meinte Shinya weinerlich. Ihm liefen wirklich millionen Tränen über die Wangen. Der Schock über das fast geschehene machte ihm extrem zu schaffen. "Hey! Es wird alles wieder gut, ja? Es wird alles wieder gut!", versuchte Nii Shinya zu trösten Dieser lächelte ein wenig. "Bestimmt...", meinte er dann. Shinya versuchte die Tränen zurück zu halten. Schließlich könnte Nii es später gegen ihn verwenden. Doch irgendwie hatte er ein anderes Gefühl. Müde fielen den beiden, fast gleichzeitig , die Auge zu und sie entglitten in einen langen erholsamen Schlaf. Er tat ihnen beiden sehr gut. Er ließ sie die Schmerzen und das Geschehene vergessen. Alles um sie herum wurde schwarz. Die Müdigkeit hatte sie ganz plötzlich überrannt und holte sie ohne jegliche Vorwarnung. Doch es war gut so wie es war. Jedenfalls für den Moment. Kapitel 3: Blutige Strafe ------------------------- Die Sonne war noch nicht mal aufgegangen da war er schon wach gewesen. Die halbe Nacht hatte er kein Auge zu getan. Er hatte nachgedacht- lange Zeit. Müde gähnte er als auf einmal der schrille Wecker klingelte. Er griff nach seinem Handy und stellte den Alarm aus. Seufzend erhob er sich und begann sich für den Schultag fertig zu machen. Nochimmer musste er an die Worte seines Freundes denken und noch immer wusste er nicht was er tun würde wenn es soweit wäre. Takuya kämmte sich gerade die Haare als er entschied alles auf sich zu kommen zu lassen. Wenn es soweit sein sollte musste er sich entscheiden. Doch so lange er noch Zeit hatte wollte er nicht mehr darüber nachdenken. Ob Kanon wohl heute bei ihnen sein würde? Oder ob er etwas anderes vor hatte? Takuya seufzte bei dem Gedanken, dass Kanon nicht da sein könnte. Etwas lustlos machte er sich auf zur Schule. Das Frühstück wurde beim gehen eingenommen. Als er die Augen aufschlug spürte er als erstes den Schmerz. Der gesamte Schmerz in seinem Körper. Die Übelkeit und der Schwindel kam wieder. Auf einmal begann sich alles wahnsinnig vor seinen Augen zu drehen und er bekam rasende Kopfschmerzen. Am liebsten würde er sich übergeben doch stattdessen kam ihm nur Magensäure hoch. Er gab ein paar stöhnende Klagegeräusche von sich. Ein leises Wimmern, wieder ein Aufstöhnen. Erst jetzt merkte er, dass er seine Arme nicht mehr spürte. Er frohr am ganzen Leib, die Nacht hatte ihn vollkommen ausgekühlt. Er zitterte und konnnte sich nicht recht entscheiden ob er die Augen lieber schließen sollte oder nicht. Shinya fühlte sich elend. Er wollte seine Arme bewegen doch er spürte sie nicht mehr. Er bekam Panik. "Nii...!" Er versuchte den anderen auf sich aufmerksam zu machen doch seine Stimme war zu schwach. Sie zitterte bei jedem Ton. Er wusste nicht wie lange er noch so da lag. Er wusste nicht wie lange ihm schon kotzübel und schwindelig war. Er hatte kein Zeitgefühl mehr. Er merkte nicht einmal dass die Sonne aufgegangen war. Die ersten Schüler trafen auf dem Gelände ein. Nii wachte auf. Er hörte Wagen vorfahren. "Na toll...", dachte er seufzend. Seine Handgelenke brannten wie Feuer und er stöhnte leise auf. "Nii?", erklang eine leise piepsende Stimme. "Shinya? Was ist denn mit dir los?", kam die Antwort von seitens Nii. "I-ich weiß nicht... Ich spüre meine Arme nicht mehr...!!" Nii hörte sofort die riesige Panik in seiner Stimme. "Hey...Hey Shinya! Mach dir keine Sorgen, ja? Es...Es wird alles wieder gut, versprochen!", versuchte er den, an die Wand, Geketteten zu beruhigen. "Was mach ich jetzt bloß?", fragte er sich und sah sich um. Natürlich hatten ihn seine Freune so aufgehängt das ihm garnichts anderes übrig blieb als genau das zu tun. Rumhängen, rumbaumeln. So etwas in der Art. Er hörte Stimmen näher kommen. Na klar, die Schule fing bestimmt bald an. Aber was würden sie bloß mit ihnen anstellen? Wenn sie schlau waren nur glotzen. Wenn nicht... Sie wussten genau dass sie gewaltigen Ärger mit Satoshi und Kyo bekommen würden. Er hörte Gelächter, dann war kurze Zeit alles still... Wahrscheinlich hatte sie gerade Shinya 'gefunden'. "Hey! Sieh mal, Alter. Wer hängt denn da?" "Das ist doch unsere Süße, oder?" "Na klar! Hätte ich auch gleich drauf kommen können, na Baby? 'Ne heiße Nacht gehabt?" Spott, Verachtung und Gelächter. Sie dachten sie wären besser als Shinya. Pff... Das waren doch alles nur Feiglinge. Shinya würde sie alle fertig machen. Nur weil er weiblicher aussah als sie, war er schwach? Eine absolute Fehleinstellung. Nii mochte es sich zwar nur sehr sehr ungern eingestehen aber es war ihm war beim Kampf mit dem Schönen schon zu einigen Augenblicken angstvoll kalt den Rücken runter gelaufen. Shinya war nicht so schwach wie er aussah, auf keinen Fall. Doch so wie es ihm im Moment ging war er wahrscheinlich zu keinem Kampf imstande. Noch nicht mal gegen ein Kind würde er ankommen. "Mäuschen, guten morgen!", trällerte jemand. Nii konnte sie nicht sehen. "Hey!", rief er aus einem wütenden Gefühl heraus. "Hat da etwa jemand gerufen?" Die Jungs, die vor Shinya herum standen und ihn begafften, sahen sich um. "Folgen Sie ihrem Navigationsgerät, gehen Sie fünf Schritte zurück, drehen Sie sich nach links um, treten Sie ein paar Schritte vor und wenden Sie sich schließlich nach rechts zu dem Kerl der euch gleich kräftig eine aufs Maul haut wenn ihr Shinya nicht in Ruhe lasst!!", brüllte er zu den Jungen herüber und diese gingen zu ihm. Lachend standen sie vor ihm. "Was gibts denn da zu lachen ihr Idioten?", schrie der junge Mann. "Du siehst einfach zu komisch aus. Wie du da so rum hängst!", lachten sie und bekamen sich nicht wieder ein. Wut überfiel Nii und er begann zu zittern. Er starrte die Lachenden mit wutverzerrtem Blick an und als sie aufsahen verging ihnen das Lachen sofort. "Wenn ich hier runter komme und ihr immer noch über mich lacht, dann werde ich euch sowas von eins auf eure hässlichen Visagen kloppen dass ihr garnicht mehr wisst ob ihr jemals in eurem Leben Zähne hattet, verstanden?!?", brüllte Nii und die Jungen wichen zurück. Sie nickten leicht und verzogen sich schnellstmöglich. Sie mögen noch so frech und aufmüpfig erscheinen, sich noch so aufspielen. Trotzdem hatten sie Respekt vor den herrschenden Gruppen und den Mitgliedern. Nicht umsonst waren sie die Stärksten der Schule. Nicht umsonst hatten sich die Gruppen den Weg nach oben freigekämpft. "Ihr kommt auch bald dran!", schrie Nii den Jungen hinterher, die sich schnellstmöglich davon machten. Er wusste, dass er nun nicht mehr mit Shinya reden durfte. Zu viele Schüler waren schon da. Immer wieder vernahm er wie jemand erschrocken die Luft einsog. "Oh mein Gott...Wie kann man nur so grausam sein und seine eigenen Leute schlagen?", fragte jemand. Ein anderer antwortete. "Keine Ahnung, aber wir sollten es lieber nicht heraus finden. Ich bin mir sicher dass sie sich von uns Neuen bald Leute rauspicken oder gleich eine ganze Klasse an sich reißen. Dann würde ich vorschlagen folgen wir ihnen lieber. Ich will nicht, dass mir sowas auch passiert." "Genauso sollte es sein.", stellte Nii zufrieden fest. Gehorsam. Gut so. Das waren also welche aus dem 9ten gewesen? Interessant. Gut das gerade SIE Shinya sahen. Nii nickte, mehr zu sich selbst und hustete einmal. Es klang mehr wie ein Räuspern. Die Schüler folgtem neugierig dem Geräusch und Nii spielte sein Stück vor. Er begann leise zu stöhnen und ließ sich hängen. Die drei Jungen erschracken sich heftig. Nii dachte zwar dass es nur zwei wären aber je mehr desto besser. "Was ist denn mit ihm passiert?", fragte der eine entgeistert. Die anderen beiden schüttelten unwissend die Köpfe. Blut krustete in Niis Gesicht, einige Stellen die er sich wieder aufgerissen hatte bluteten frisch und das Blut lief ihm in kleinen Rinnsalen den Kopf hinunter, tropfte von seinen Haaren und seinen Füßen. Unter ihm auf dem Steinboden war eine Pfütze voll Blut. Seine Handgelenke waren sehr wund und taten höllisch weh. Ein Vorteil mehr den Nii hatte. "Passt mal auf...", murmelte er und tat angestrengt. "Wenn eine unserer Gruppen euch rekrutieren sollte dann gebe ich euch... einen Rat.", meinte der Ältere zu den Neuen. "Welchen denn?", fragte einer der Jungen. "Wartet, sollten wir ihn nicht los machen? Er stirbt da oben noch!", warf einer ein. Doch ein zweiter hielt ihn fest. "Nein! Mann, spinnst du?? Was glaubst du was wir für Ärger kriegen!" Nii hob den Kopf ein wenig. Seine Schultern taten verdammt weh. Am liebsten würde er garnichts mehr fühlen. "Jungs! Passt auf. Er hat Recht. Wenn ihr mich hier runter lasst dann droht euch das gleiche, wenn ihr rekrutiert werdet. Also, falls es zu einem Kampf kommt: Unsere vier herrschenden Gruppen gehen in eine Klasse von eurem 9ten Jahrgang. Sie besiegen fast alle von euch oder den Stärksten. Wenn eure Klasse von einer unserer Truppen besiegt wurde MÜSST ihr diesen Leuten folgen ob ihr wollt oder nicht. Wenn ihr euch weigert werdet ihr verdroschen. Seit gehorsam und tut was man euch sagt. Jede Gruppe hat einen Anführer, ihr werdet schnell merken wer es ist und wie es unter ihm zu laufen hat. Klar?" Die Jungen nickten mit den Köpfen. "Damit ich weiß ob ihr es auch verstanden habt: Was sollt ihr tun?" "Hey! Alter, ich komm mir vor wie in der Grundschule! Was soll der Nachsprechscheiß?" Nii seufzte. "Es dient eurer Sicherheit, also?" Der Junge seufzte ebenfalls. "Wenn unsere Klasse oder der jeweilige Stärkste besiegt wird haben wir alle der Gruppe bzw dem Anführer dieser Gruppe ohne Wiederspruch zu folgen. Wenn wir es nicht tun enden wir wie du. Also hau rein!" Mit den Worten drehte sich der Junge um und schlenderte davon. "Etwas letztes noch.", sagte Nii zu den andern zweien. Sie sahen ihn an. "Sagt es weiter, damit jeder in eurem Jahrgang weiß was los ist. Falls sie es nocht nicht wissen sollten. Und: Wenn ich mitbekommen sollte, dass einer von euch kleinen Scheißern über mich redet dann mach ich euch kalt!" Die beiden Jungen rannten panisch davon. Eigentlich sollte jeder bescheid wissen, wenn er auf diese Schule wechselte. Doch man wusste ja nie so genau. Sicher ist sicher. Nii wartete darauf das seine Jungs ihn endlich runter holten. Tatsächlich kamen sie auch schon bald darauf. Ryo schwang die Leine in seinen Händen. Er grinste und freute sich dass er Nii anleinen durfte. Erstmal holten Satoshi und Shuu ihn vorsichtig runter. Sorgenvoll sah Satoshi ihn an. "Hey, Alter. Wie gehts dir, alles klar?" Nii nickte ein wenig. "Naja, mir tut alles weh. Ich hab mir die Nacht über meine Schultern totaaal verspannt und ihr seht ja wie meine Handgelenke aussehen... Außerdem hab ich rasende Kopfschmerzen und viel Blut verloren... Waschen muss ich mich auch bald mal wieder. Und mir ist arschkalt!" So viele Beschwerden. "Naja, geschieht dir aber Recht.", meinte sein Boss und legte ihm ein Halsband um. "Was? Ein Halsband? Ryo! Ich warne dich, wenn du zu doll ziehst dann-" "Baumelst du wieder bald von der Decke!", beendete Shuu seinen Satz und hielt ihm den Mund zu. "Genau, also sei lieb zu mir." Ryo streckte ihm die Zunge raus. "Kinder, ey...", meinte Nii daraufhin nur und verdrehte genervt die Augen. Es machte *Klick* und Nii war angeleint. Wie ein Hund musste er nun hinter ihnen herlaufen. "Wisst ihr? Ich denke es ist nun nicht mehr nötig.", sagte Nii leise und sah auf den Boden. "Wieso der Sinneswandel?", fragte Satoshi ihn und drehte sich zu ihm um. "Naja... Ich hab da so ein... naja Gefühl halt... Ich denke ich werde mich nie mehr mit Shinya schlagen...", nuschelte Nii. "Die Leine bleibt! Es gibt hier auch noch andere außer ihn!", bestimmte Satoshi und Nii trottete hinter ihnen her. Seine Schultern schmerzten sehr und er rieb sie sich. Sein gesamter Rücken war verspannt und ihm war wirklich eiskalt. Aber Shinya musste es schlechter gehen als ihm. Er hang ja noch windgeschützt an der Decke und konnte mehr wegstecken als der andere. Verstohlen warf er einen Blick auf den zitternden Jungen. Dieser sah ihn an. In Shinyas braunen Augen konnte Nii große Schmerzen und Leid, Angst und Verwirrung erkennen, Panik. Er sah einfach nur grausig aus. Kreideweiß, zitternd, seine Arme hatten eine extrem ungesunde Farbe schon fast gräulich. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und Niis Blick huschte kurz hinunter zu seiner Hose. Sie war zerrissen doch Shinya hatte die Beine fest aneinander gepresst sodass man nichts sehen konnte. Nii nickte ihm kurz zu und sah ihn entschuldigend an. Niemand hatte es bemerkt, zum Glück. Sonst würde er wahrscheinlich gleich wieder angebunden werden. Er wurde von Ryo an der Leine ins Innere des Gebäudes gezogen. Nii wurde ins Klassenzimmer geschleift um dem Rest der Klasse präsentiert zu werden. Er zitterte mächtig, was ihm vorher nicht sooo sehr aufgefallen war. Die Kälte überkam ihm immer wieder. "So! Eine Nacht ist vorbei und so sieht er jetzt aus! Wenn einer von euch auch auf so eine schlaue Idee kommt und mir nicht gehorcht werdet ihr nach einer Nacht auch so aussehen!", brüllte Satoshi und schickte allesamt raus. Als die Tür zu viel versperrte Shuu sie gleich und sofort wurde Nii in dicke Decken gesteckt. Um den Schein zu waren taten die Bosse immer sooo hart. Doch eigentlich konnten sie es nicht ertragen ihre Leute leiden zu sehen, schon garnicht ihre Freunde. Ryo hatte eine Termoskanne mit heißem Kaffe von zu Hause mitgebracht. Sofort wurde Nii mit den Decken und dem dampfenden Getränk aufgewärmt. "Danke Jungs...", stammelte er und seine Zähne schlugen immer wieder aufeinander. "Jetzt lass es dir erstmal besser gehen und dann werden wir sehen, was wir tun.", meinte Satoshi und rieb an seinem Freund herum dass das Blut wieder floss. Und tatsächlich. Schon zehn Minuten später ging es Nii besser. Er nahm eine normale Farbe an und zitterte nicht mehr so sehr. Er fühlte sich einfach wieder gesünder. Shinya kam es wie eine Ewigkeit vor in der er angestarrt wurde. Er wurde von den neugierigen Blicken der Neuen gelöchert und musste allen noch nicht einmal etwas vorspielen. Ihm ging es wirklich dreckig. Plötzlich hörte er eine bekannte Stimme. "Platz da ihr Looser!!" Und dann sah er Kyo. Toshiya und Die stießen die Neulinge beiseite um Kyo und sich selbst inklusive Kaoru Platz zu machen. "Verschwindet!", rief Toshiya und sofort traten alle Anwesenden ein Stück zur Seite. Kyo steuerte geradewegs auf seinen Freund zu. Seine Miene blieb unberührt doch in Kyos Augen konnte Shinya blankes Entsetzen sehen. Er war komplett entsetzt, genau das war es. Alle mussten sich zusammen reißen um nicht auf Shinya zu zu stürtzen und ihn hastig loszubinden. "Mach ihn los!", befahl Kyo und schickte Kaoru zu Shinya herüber. Nach einem weiteren Wink folgten Die und Toshiya ebenfalls. Die Eisenketten klimperten. Die Fesseln wurden gelöst und Die warf sich Shinya über die Schulter. Shinya schrie auf. Alles tat ihm weh und dieser Ruck ließ ihn sich übergeben. Er kotzte direkt hinter Dies Füße. Dieser sah unbemerkt zu Toshiya und Panik spiegelte sich in seiner Miene. Shinya schrie wieder. Das Blut schoss in seine Arme und verursachte Höllenschmerzen. Gellende Schreie, die Shinya nicht zurückhalten konnte und die seinen Freunden die Herzen brach, hallten über den Platz. Seine Mitschüler schreckten zurück. "Meine Arme! Kyo!! Hilf mir!!", brüllte Shinya und presste die Tränen zurück in dem er die Augen zusammen kniff. Noch immer drehte sich alles und sein Magen rüttelte in seinem Inneren. Erst jetzt fiel Die auf was mit Shinyas Hose passiert ist. Kaoru hatte es schon vorher bemerkt und zwang Die ruhig zu sein. Er selbst hatte Shinya seine Lederfetzen schon festgezogen ohne dass es jemand bemerkt hatte. Kyo ballte seine Hände zu Fäusten und stellte seinen gesamten Körper unter Druck. "Los! Rein mit ihm!!", sagte Kyo mit Nachdruck und alle machten sich auf den Weg. Auch der schreiende Shinya wurde der eigenen Klasse vorgeführt. Er wurde auch in die anderen geschleift, die Diru bereits unter Besitz hatte. Der schöne junge Mann schrie sich fast die Seele aus dem Leib. Die bekam fast einen Heulkrampf. Er hielt Shinya fester als unbedingt nötig nur um ihn nicht fallen zu lassen. Als die Vorzeigeprozedur überstanden und niemand mehr auf dem Schulhof zu sehen war rannten die Jungs quasi zu ihren Autos, verstauten Shinya in Kaorus Chrysler Crossfire und fuhren zusammen ins Krankenhaus. Kyo schoss in seinem Ford F 650 voran, Die in seinem weißen BMW MDX hinterher, neben ihm Toshiya in seinem Lotus Elise und Shinyas Suzuki Kizashi wollte Kaoru später abholen. Die ganze Fahrt über konnte Shinya endlich weinen und das tat er nicht zu knapp. Fast hätte Kaoru mitgeweint, wäre er nicht verpflichtet gewesen genau auf die Straße zu achten. Kapitel 4: Eiskalte Entscheidung -------------------------------- Immer wieder glitt Tsukasas Hand zu seinem Hals und wollte an der krustigen Wunde kratzen doch Hizumi schlug jedes Mal seine Hand weg. "Du sollst nich kratzen hat der Arzt gesagt.", meinte er immer wieder. Und jedes Mal funkelte Tsukasa seinen Freund an. Sie waren in der Schule, alle, sogar Karyu. Ihm ging es zum Glück schon wieder besser. Der Arzt hatte zwar gesagt er solle lieber zu Hause bleiben aber das hatte er vom ersten Augenblick an nicht eingesehen. Stur war er am morgen diesen Tages zur Schule und ins Klassenzimmer marschiert. Die anderen waren erstaunt gewesen doch hatten insgeheim gewusst dass ihr Karyu zu stur war um einfach zu Hause zu bleiben. Zero trug versteckt einen dicken stützenden Verband um seine Rippen. Keine war gebrochen doch zwei waren etwas gestaucht. Er durfte nicht mehr kämpfen, Anordnung von Hizumi. Zero akzeptierte es, wusste er auch dass es eh besser war. Und mal nicht in einen Kampf verwickelt zu sein war auch nicht schlecht. "Tsukasa!", mahnte Hizumi und der Angesprochene ließ seine zitternde Hand wieder sinken. "Ja ja...", murrte er und drehte sich ein Stück weg. "Tsukasa!!", brüllte Hizumi sauer. Der schöne Junge wandte sich wieder zu ihm um. "Was soll ich denn machen?? Es juckt so doll!", schnaubte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Hör auf oder ich kette dich an!", meinte sein Chef und Tsukasa schnaubte noch einmal. Niemals... Niemals ließ er ihn einfach mal machen... Immer ging es nach ihm... Tsukasa war wütend. Andererseits hatte der Arzt gesagt dass sich die Wunde entzünden und die Hauptaterie angreifen könnte. Das wollte er dann schließlich doch nicht und ließ den Krust dort wo er war. Aber wahnsinnig jucken tat es trotzdem. "Wir fallen aus. Für die nächsten paar Tage. Zumindest ihr drei. Bei mir ist es ja alles glatt gegangen aber ohne euch kann ich keine weiteren Klassen schlagen...", meinte Hizumi schließlich nachdenklich. "Nun ja. Einer von uns könnte es allein bei den Neuen probieren. Sonst tun es noch Giru, Gaze oder Diru!", warf Zero ein. Hizumi nickte überlegend. "Ja. Das werde ich selbst tun. Ich will nicht dass ihr irgendwas riskiert. Ihr müsst lediglich dafür sorgen dass von uns keiner Scheiße baut.", antwortete er dann auf die unausgesprochene Frage, wer gehen sollte, und stand auf. "Viel Glück.", meinte Karyu lächelnd. "Danke schön. Und ihr haltet hier schon die Stellung. Ich will nicht dass einer aus der Reihe tanzt!", sagte er zum vorläufigen Abschied, den letzten Teil eher in den Raum dahinter, wo der Rest von Hizumis Klasse hockte. Sie riefen allesamt "Hai!" und Hizumi ging zufrieden. Was hatte er doch für brave Jungs. Irgendwie hatte er es schon geahnt doch es machte ihn trotzdem traurig. Nirgends eine Spur von Kanon. Miku und Yuuki hatten sich schüchtern in die hinterste Ecke der Klasse verzogen, Teruki redete mit einigen anderen Jungen und Takuya schlich sich unbemerkt davon um ein wenig alleine zu sein. Er schlenderte über das Gelände als er an einem großen Zaun stand. Maschendraht. Er sah hinauf und legte seine Hand an das rostige Metall. Hinter dem Zaun lag ein Wald, der das halbe Schulgelände umgab. Er war tief und in der Fehrne sah Takuya nichts mehr als schwarz. Er war versunken in diesen Anblick, sodass er nicht merkte wie jemand neben ihn trat. "Schön, nicht wahr?" Takuya fuhr erschrocken herum und atmete dann erleichtert auf. "Ach du bist es nur Kanon...Warum warst du nicht da?", begrüßte er ihn freudig. Kanon schaute starr gerade aus in den schwarzen Wald hinein. "Du weißt doch wie das mit dem rekrutieren abläuft oder?", fragte er dann plötzlich. Unerwartete Frage. Überrascht blickte Takuya ihn von der Seite an. "Ja, ich denke schon.", meinte er dann perplex. "Ich erklärs dir nochmal.Der Stärkste einer Klasse kommt zu deiner Klasse. Er frodert den jeweiligen Stäkrsten heraus und sie kämpfen. Wenn der Typ aus deiner Klasse gewinnt muss seine Klasse, die von dem anderen, ihm folgen. Wenn der Typ aus der anderen Klasse gewinnt muss deine Klasse seiner folgen. Soweit verstanden?" Takuya nickte. "Gut. Wenn der Stäkrste aus der einen Klasse einem dritten folgt darf er nicht antreten. Also darfst du ziemlich sicher sein dass es entweder immer der Boss einer Gruppe, der Stärkste einer einzelnen Klasse oder jemand der in der Gruppe des ebengenannten Bosses ist. Klar?", sagte Kanon dann und ging, ohne sein Gegenüber auch nur einmal angesehen zu haben. Der Brünette blieb verwirrt zurück. Er sah seinem Freund nach und zog eine Augenbraue hoch. "Was sollte das denn?", fragte er sich. Kanon verwirrte ihn jedes Mal. Schon allein wenn er ihn mit seinen braunen Augen ansah wurde Takuya ganz anders. Aber wieso hatte er ihn jetzt nicht angesehen? Schulternzuckend ging Takuya seiner Wege und kehrte schließlich in seine Klasse zurück. Als er die Tür aufzog flog ihm sofort ein Junge entgegend. "Scheiße!", brüllend wich er aus und sah wie der Junge K.O. am Boden lag. Er richtete seine Augen wieder in den Raum und sah genau das, was Kanon vorhin gemeint hatte. Ein kleiner junger Mann stand mitten im Zimmer und rieb sich die rechte Faust. Er atmete schwer und richtete sich gerade wieder auf. "Was zum...?" Takuya begriff was Kanon gemeint hatte. Das war Ruki! Der Boss von der Gruppe Gaze! Und da waren ja auch die anderen! Und Kanon? Was machte er denn zwischen den beiden schwarzhaarigen Jungen? Takuya schoss die Erkenntniss wie ein Schlag durch den Kopf und er starrte Kanon entsetzt an. Sein Freunde hob seinen Blick und sah in die Augen des anderen. Kanon hatte also gewechselt! Er hatte Miku, Yuuki, Teruki und ihn verraten! Takuya konnte es nicht glauben. "Kanon! Du Schwein!", brüllte er und sprang auf ihn zu doch der Junge vor ihm wehrte ihn gekonnt ab. Zu viert stürzten sie sich auf ihn und schleuderten ihn schließlich gegen eine der dicken Steinwände. Takuya gab ein ersticktes Geräusch von sich, fiel auf einen Tisch, rutschte runter und blieb schlaff liegen. "Takuya!", kam es erschrocken aus der anderen Ecke des Zimmers und sofort richteten sich alle Blicke auf Miku. Dieser versteckte sich wieder hinter Yuuki und wurde nicht weiter zur Notiz genommen. Ruki ging auf Takuya zu und beugte sich zu ihm runter. Dieser starrte vor sich hin. Sein Körper zitterte vor Wut und auch seine Züge hatten einen wütenden Ausdruck. "Was sollte das denn?", fragte der Boss von Gaze. "Er hat seine Freunde verraten!", meinte Takuya leise und sah dann zu Kanon. Dieser starrte ihm entgegen. "Er hat uns eiskalt verraten!" Ruki richtete sich auf und zog Takuya mit sich. Doch dieser wehrte sich, riss sich los und sprang auf. "Komm mit.", meinte Ruki und gab dem Brünetten einen Wink. Dieser folgte ihm unfreiwillig und stellte sich neben einen großen weiblichen Jungen und einem crazy bunten Japaner. Unbehaglich kam es ihm hier vor. Unbehaglich und anders. Doch hatte er eine Wahl? Nein... "Diese Klasse gehört ab heute mir, verstanden?" Aus den Reihen war nichts zu hören, nur hier und da nuschelten ein paar Schüler. "VERSTANDEN?!?", brüllte Ruki und alle zuckten zuammen. "HAI!", erklang es dann. Zufrieden nickte er und verließ mit seiner Gruppe den Raum. Er holte einen Stift aus seiner Hosentasche und zeichnete ein fetten Schriftzug auf die Tür des Raumes. Es war sein Name. Und der Name seiner Gruppe. Damit war gekennzeichnet dass diese Klasse vergeben war. Dass sie beherrscht wurde. Takuya wurde in der Mitte der Gruppe hin und her geschupst und einfach mitgenommen. Vor ihm, neben ihm, hinter ihm- überall waren sie. Er war eingequetscht zwischen Gaze! Was sollte das? "Was habt ihr eigentlich mit mir vor, hm?", fragte er. Ruki drehte seinen Kopf ein wenig und warf einen Blick über seine Schulter. Dann sah er wieder nach vorne. "Hey! Ich hab dich was gefragt!", rief Takuya nach vorne und bekam sofort einen Schlag in die Seite. "Aua!" "Schrei den Boss nicht an.", zischte ein kleiner schwarzhaariger Junge und sah ihn finster an. "Kanon soll dir alles erklären.", meinte Ruki schließlich. "Und Kai. Wir wollen es ihm verzeihen. Er ist ziemlich verwirrt.", fügte er hinzu und der schwarzhaarige kleine Junge, der ihn geschlagen hatte, nickte und grummelte vor sich hin. "Also Kanon? Erzähl Takuya doch mal warum er nun hier ist." Rukis Blick traf wieder den von Takuya. Er musterte ihn offenbar. Kanon nickte gehorsam. "Takuya, gestern sind Ruki und die anderen auf mich gestoßen. Ich war gerade auf dem Weg zu den Toiletten da haben sie mich abgefangen. Sie wussten in welcher Klasse ich war und unsere war die Klasse, die sie sich als nächstes holen wollten. Sie haben mich ein wenig ausgefragt und ich erzählte ihnen von meiner Einstellung. Ruki hatte nachgedacht und mich dann gefragt ob ich ein Gaze-Mitglieg werden wolle. Ich überlegte es mir und war am Ende einverstanden. Doch mir war nicht klar warum Ruki wollte dass ich dabei war. Er erklärte mir es so: Ich wäre ein ausgezeichneter Kämpfer. Glaub mir, sie haben es sofort ausprobiert und ich habe mich sehr gut geschlagen. Wie immer, weißt du ja. Nun ja, zu viert sind sie auf mich los. Ich habe es zwar nicht geschafft alle vier auf einmal abzuwehren doch ich habe lange durchgehalten. Das hat Ruki dazu veranlasst zu fragen. Ich habe ihm später auch von dir erzählt. Weil ich wollte dass du es besser hast als die anderen in unserer Klasse habe ich Ruki zu einem Kampf überreden können. Einer von Gaze gegen dich. Wenn du gewinnst darfst du, so wie ich, ein Gruppenmitglied von Gaze werden. Wenn du verlierst bleibt leider alles beim alten und die Chance dass du verprügelt wirst ist gleich tausendmal höher." Takuya starrte Kanon von hinten an und hatte garnicht bemerkt dass sie stehen geblieben waren. Die Worte seines Freundes hallten wie ein Donnerschlag in seinem Kopf und seinen Ohren wieder. Er brauchte einige Zeit um sich wieder zu fassen. "Was...?", fragte er fast lautlos. Ruki bestätigte Kanons Aussage und er meinte, Takuya solle sich einmal umsehen. Wie geheißen tat er es und regestrierte dass sie in einer großen Halle waren. Es war niemand zu sehen. "Und hier soll ich also gegen einen von euch kämpfen?", fragte Takuya verwirrt. Ruki nickte und trat neben ihn. "Du darfst dir einen aussuchen. Bloß mich nicht.", grinste er. "Und was ist wenn ich nicht will?", fragte der Brünette. "Du hast keine andere Wahl. Du wirst kämpfen aber du kannst ja absichtlich verlieren. Das wäre allerdings dumm von dir. Wenn du in der Gruppe bist ist einiges leichter für dich." Takuya ballte seine Hände zu Fäusten. "Aber im Gegensatz zu deinem neuen Liebling verrate ich meine Freunde nicht!", meinte er stocksauer an Kanon und Ruki gleichzeitig gewandt. Ruki lachte leise. "Hat er es dir nicht gesagt? Hier kämpft jeder für sich selbst. Gruppen kämpfen für einander und teilweise auch die Klassen. Doch wenn es ein Leck oder eine Lücke gibt, wird es Zeit eine Entscheidung zu treffen. Und ganz ehrlich. Glaubst du es lohnt sich für die drei Feiglinge zu kämpfen? Willst du dich für sie verprügeln und blutig schlagen lassen nur weil sie sich nicht wehren können?" Rukis Mund war ganz nah an Takuyas Ohr. Dieser starrte gerade aus und dachte angestrengt nach. "Was tun? Was soll ich bloß tun?", fragte er sich verzweifelt. Dann war es nun also an der Zeit sich zu entscheiden. "Vielleicht müssen wir uns schon morgen stellen, vielleicht erst in einem Monat. Wer weiß das denn so genau?" Das hatte Kanon am ersten Tag zu ihm gesagt. Er hatte Recht gehabt. Die Zeit der Entscheidung kam viel zu schnell. Und nun musste er eine Wahl treffen sonst könnte es zu spät sein. Takuya atmete einmal tief ein und ging dann ein paar Meter von den anderen weg. "Hey Blondie! Du da! Komm her und lass uns spielen!", meinte er dann an einen blonden Jungen mit Irokesen gewandt und grinste ihn überlegen an. Der Angesprochene sah zu Ruki und sprang dann auf Takuya zu. Ein wilder Kampf begann. Takuya wich aus als der Blonde ihn schlagen wollte. Dieser tat das gleiche. Fäuste und Füße flogen, Blut spritzte und die beiden wurden von dem Gejohle der anderen noch weiter angespornt. "Ich werde nicht gegen dich verlieren!", brüllte Takuya den Blonden an und schlug immer kräftiger und immer schneller zu. "Das werden wir ja sehen!", fauchte der andere zurück. "Los Reita! Schlag dem Kerl die Nase ein!", schrie ein Brünetter zu dem Blonden hinüber. "Takuya, ich weiß dass du ihn umlegen kannst!", machte Kanon seinem Freund stattdessen Mut. Dieser sog diese Worte förmlich in sich auf und tankte Kraft aus ihnen. Das Adrenalin schoss ihm in die Adern und er fühlte sich unbändig stark. Er merkte wie Rukis Blick die ganze Zeit über auf ihm ruhte. Der Kleine studierte ihn und seine Bewegungen förmlich. Wie er schlug, wie er auswich, wie er seine Kraft einteilte, wie er atmete, das volle Programm eben. Und schließlich schlug Takuya seinem Gegner, mit einem lauten Schrei, von unten nach oben auf den Kiefer. Reitas Kopf flog nach hinten und er landete auf dem harten Boden. Nach einem kräftigen Tritt auf den Brustkorb lag der Blonde und Takuya hatte gewonnen. Er glaubte es fast selbst nicht. Er hatte gewonnen! Kanon ging zu ihm hinüber und nahm ihn in den Arm. Takuya riss erschrocken die Augen auf. "Kanon... Was tust du da?", fragte er und legte seine Hände leicht an die Hüften des Schwarzhaarigen. "Ich gratuliere dir, Idiot.", kam die Antwort und der Kleinere löste sich wieder von dem Gewinner. "Reita!" Der Brünette stürzte auf ihn zu und stützte ihn. Reita starb fast vor Scham. Er hatte gegen einen Neuen verloren! Wie peinlich das war! "Ruki?", fragte Reita ein wenig ängstlich. "Du sagst doch keinem dass ich gegen den da verloren habe, oder?" Ruki schüttelte den Kopf. "Reita-lein. Alles intern.", meinte er und der Blonde atmete erleichtert auf. "Ach Uruha, du kleiner Schnuckel. Du bist immer so süß wenn du dir Sorgen machst.", grinste Reita frech und der Brünette stieß ihn eingeschnappt wieder zurück auf den Boden. "Ich bin nicht süß und ich bin auch kein Schnuckel oder sonst was!", meckerte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Doch bist du!", meinte Reita und schlich um den schönen Mann herum. "Ruhe jetzt!", meinte ihr Anführer und ging zu Takuya. "Nun Kleiner. Dann mal willkommen in Gaze." Er klopfte ihm kurz auf die Schulter und sammelte dann seine Rasselbande zusammen. "Miyavi. Kümmer dich doch ein wenig um ihn ja? Ich habe noch einige Sachen mit Kanon zu bereden. Komm." Kanon ging und der crazy bunte Junge trat neben den Gewinner. Seine Haare waren wild durcheinandergefärbt und er hatte einen Spiralpiercing an der Unterlippe. Ebenfalls einen Ring durch den linken Nasenflügel. "Na? Das hast du aber gut gemacht. Hast dir gleich einen der schwersten rausgesucht.", grinste er und sah zu Takuya hinunter. Der junge Mann war eindeutig größer als Takuya. Der Kleine sah zu ihm hinauf. "Danke.", meinte er ein wenig verstört. "Warum bist du bei Gaze?", fragte er. "Nun ja. Ich bin hier zusammen mit den Jungs neu in die Schule gekommen. Letztes Jahr und ich habe mich sofort super mir allen verstanden. Dann hat sich die Gruppe gebildet und ich war von Anfang an mit dabei. Ich hab alle, sozusagen, bei Laune gehalten.", lachte er. Takuya nickte. "Und was machen sie jetzt mit Kanon und mir?" Miyavi überlegte kurz. "Na so wie ich Ruki kenne... Garnichts. Ihr seit dabei und bekommt in der nächsten Zeit ein paar Aufgaben die ihr erfüllen müsst. Um euch auch mehrfach zu beweisen. Bzw um uns zu versichern dass ihr keine Infromationen rausschleust. Deswegen wird Ruki jetzt auch mit Kanon reden. Das wird am Ende ganz schön hässlich aussehen also nicht erschrecken wenn er wieder kommt." Takuya starrte den Größeren entsetzt an. "Werden hier eigentlich immer die eigenen Leute verprügelt?", fragte er entsetzt. "Nun ja. Wenn ihr beide Angst vor Ruki habt, sichert es ihm zu dass ihr auch zu ihm haltet. Wenn ihr irgendwie Symphatie für eine andere Gruppe entwickelt gibts gleich was auf die 12. Ihr müsst nun uns treu bleiben. Dazu seit ihr, auch nach den Schulregeln, verpflichtet. Also schlag dir alles andere aus dem Kopf." Miyavi ging einige Schritte und Takuya klebte an ihm. "Aber meine Freunde... Miku, Yuuki und Teruki... Zu ihnen darf ich doch oder? Sie sind ja in der Klasse die Ruki jetzt führt." Unsicherheit schwang stark in Takuyas Stimme mit. Miyavi nickte. "Ja zu ihnen darfst du, aber du darsft mit ihnen nicht über unsere Aktivitäten reden. Das bedeutet, was wir demnächst vorhaben, was wir für Probleme haben. Bzw Ruki wird darüber eh nicht mit euch reden. Höchstens wenn es soweit ist und dann werdet ihr gar keine Zeit mehr haben noch schnell zu euren Freunden zu rennen und alles auszuplaudern." "Wann sind wir denn dann bei euch? Also ich meine, was bringt es denn sonst wenn wir in eurer Gruppe sind.", fragte Takuya und war nun komplett verwirrt. "Ihr seid immer bei uns. Aber wenn wir etwas besprechen werdet ihr halt irgendwo angebunden wo ihr uns nicht mehr hören könnt. Dann habt ihr ein wenig Zeit für euch und wir können in Ruhe reden. Ist doch logisch Kleiner.", meinte Miyavi dann und Takuya klatschte sich gegen die Stirn. "Na klar doch...", seufzte er und lehnte sich an eine Wand der Halle. Er sah sich um. In einiger Entfehrnung standen Reita und Kai und unterhielten sich. Aoi, Uruha und Ruki waren allerdings nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich verprügelten sie gerade Kanon und danach war Takuya dran. Seufzend begann er ein klein wenig zu zittern. "Das ist echt Folter!", meinte Kaoru und ging aufgelöst vor seinen Freunden auf und ab. "Das halt ich nicht mehr aus!" Kyo sah ihn nicht an, er starrte auf die Tür. Hinter ihr lag er. Wurde untersucht. Shinya. Sein Freund... Kein Ton war aus dem Raum zu hören. Nichts. Nicht mal ein husten oder ein räsupern oder sonst etwas, wirklich garnichts. Toshiya lag still weinend mit dem Kopf auf Dies Schoß. Er wollte sich beherrschen doch das ging angesicht der Umstände einfach nicht. "Was haben wir unserem Shinya da nur angetan?", fragte er immer wieder leise mit erstickter Stimme. "Wir haben garnichts getan!", meinte Kyo dann. "Doch! Wir haben ihn fast umgebracht!", rief Kaoru wütend. Sofort sprang Kyo auf und hielt ihm den Mund zu. "Halt den Rand! Willst du dass sie die Bullen rufen oder was?" Verstohlen blickte er sich um doch es schien, Kami-sama sei Dank, niemand gehört zu haben. "Kaoru, verdammt noch mal! Reiß dich zusammen! Wir haben ihn nicht umgebracht, er lebt und liegt gerade da hinter der Tür. Klar? Wir haben nichts getan!", versuchte Kyo alle dann zu beruhigen. "Er hat so furchtbar geschrien...", flüsterte Die. "Als ich ihn hochgehoben habe hat er so grausam geschrien..." Der Schock saß bei allen sehr sehr tief in den Knochen und wenn sie an die besagten Schreie dachten lief es jedem einzelnen immer noch kalt den Rücken hinunter. Kyo schüttelte sich leicht. "Und er hat vor Schmerzen so viel geweint...", fiebste Toshiya. "Ob er uns das jemals verzeiht? Ob er uns jemals wieder fröhlich in die Augen sehen kann? Was haben wir nur getan?", fragte Kaoru leise und ließ sich kraftlos an der Wand auf den Boden sinken, verzweifelt starrte er auf Dies Schuhe, hatte sich einen festen Punkt gesucht. "Wir haben, zum aller letzten Mal, garnichts getan! Lediglich unsere Pflicht!", fuhr Kyo ihn an. "Ist es denn eine Pflicht einen Freund so dermaßen zu verletzen??" Kaorus Kopf schoss in die Höhe und er blickte in Kyos schmerzverzerrte Augen. "Ich weiß dass es grausam war. Ich weiß dass er schwer verletzt ist und ich weiß dass er große Schmerzen hat. Aber er wusste warum er das durchstehen musste. Er weiß es ganz genau und er wird uns verzeihen, okay? Er wird uns alles verzeihen. Er ist stark und schafft es, er steht alles durch!", sagte Kyo eindringlich an alle gewandt. In dem Moment sprang die Tür auf und ein Arzt trat heraus. Alle schossen hoch. "Doktor, was ist passiert?!? Wie geht es ihm?!?", kamen die Fragen sofort aus allen Mündern fast gleichzeitig. Der Arzt sah die vier eindringlich an. "Wo auch imme er diese Verletzungen her hat. Sie sind auf keinen Fall lebensbedrohlich." Erleichertes aufatmen von Seitens der vier Jungen. "Er ist leicht unterkühlt und ein wenig verspannt aber er hat keine schwerwiegenden Verletzungen erlitten. Seine Handgelenke sind wund und sein Nacken musste eingerenkt werden. Seine beiden Arme mussten wir neu durchbluten. Wir haben ihm eine kleine Transfusion gegeben und er wird bald schon wieder fit sein. Aber nun sagen Sie mal. Wo war er?" Die vier taten ratlos. "Wissen wir nicht, hat er nichts gesagt?" Der Arzt schüttelte den Kopf. "Ist er denn wach? Können wir ihn sehen??", lenkte Kyo geschickt vom Thema ab. Der Arzt warf einen Blick in den Raum und nickte dann, wieder an die Jungen gewandt. "Ja, ich denke das ist möglich. Er kann sogar heute Abend wieder entlassen werden." Kyo, Die, Toshiya und Kaoru stürmten das Zimmer und sahen ihren Freund auf einem Bett liegen. Er drehte seinen Kopf und lächelte seine Freunde glücklich an. "Da seid ihr ja! Ich hab euch schon vermisst!", meinte er grinsend. "Shinya... Es... Es tut uns alles so leid!", brach es aus Toshiya heraus und wieder verbarg er seinen Kopf an Dies Schulter. "Hey... Toshi-lein... Toshi-lein...Komm her!", sagte Shinya besorgt. "Komm mal her..." Toshiya schmiss sich fast mit in das weiche Bett. Shinya nahm ihn in den Arm. "Du musst nicht weinen, mein Großer. Ich bin okay, wirklich. Es tut auch schon fast nicht mehr weh. Ich habe fast keine Schmerzen mehr und ihr müsst euch keine Vorwürfe machen, ja? Ich habe es ja auch nicht anders gewollt. Es wird alles wieder gut, ja?" Toshiya musste lächeln. "Das gerade du das sagst.", meinte er und Shinya wischte vorsichtig die Tränen seines Freundes weg. "Und ihr anderen müsst auch nicht so bedröppelt gucken. Ich habe doch gesagt dass alles wieder in Ordnung ist.", sagte er zu den anderen und sie sahen auf. "Kannst du uns das jemals verzeihen?", fragte Kaoru. "Das, was wir dir angetan haben?" Große Unsicherheit und Angst schwang in seiner dunklen Stimme mit. "Ach kommt schon. Natürlich, wir sind doch Freunde! Natürlich verzeihe ich euch!", lachte Shinya und die Mienen der anderen helltens ich ein wenig auf. "Hört auf euch Sorgen zu machen. Heute Abend komm ich wieder raus und dann ist wieder alles gut, ja?" Shinya war seinen Freunden wirklich nicht böse und er hatte ihnen schon längst wieder verziehen. Er wusste genau weshalb Kyo das angeordnet hatte, so waren eben die Regeln und da konnte er auch nichts gegen tun. Er war machtlos dagegen. Die Schule hatte Regeln und daran hatte er sich schon sehr früh gewöhnen müssen. Er war glücklich solche Freunde zu haben denn egal was war, sie standen immer hinter ihm. Immer. Kapitel 5: Tödliche Angst ------------------------- Ryo saß auf einem der Tische im Klassenzimmer und dachte an ihn. An seinen Traum. Wie lange mochte er ihn nun schon? Ein paar Monate, ein knappes Jahr? Eine lange Zeit schon schielte er hin und wieder, wenn sie sich begegneten, zu ihm hinüber und seufzte dann sehnsüchtig. Er sah jedes Mal so gut aus, so verdammt gut. Jedes Mal. Top gestylt, glänzende Augen und eine umwerfende Ausstrahlung. Ryo konnte es selbst noch garnicht begreifen. Er war wirklich und wahrhaftig verliebt? Wirklich verliebt? In IHN? Ja, er war in ihn verliebt. Er hatte heimlich ein Bild von ihm und trug es fast überall mit hin. Nur durften es die anderen nicht sehen sonst war er geliefert. Vor allem Satoshi durfte davon nichts mitbekommen. Er wird immer so schnell wütend...Seufzend lehte er sich zurück und legte seinen Kopf auf den zweiten Tisch, der genau hinter dem stand auf dem Ryo Platz genommen hatte. Er sah sich kurz um. Keiner war da. Kurz holte er das Bild aus seiner Tasche und strich einmal sachte über die glänzende Oberfläche. Er sah so schön aus. So hinreißend. Wieder musste der kleine Schöne seufzen. Er schob das Bild wieder zurück in seine Hosentasche und starrte an die Decke. Wie oft hatte er heute schon an ihn gedacht? Sehr sehr oft... Und nie hatte er sein Bild vergessen. Seine Augen, sein Haar, seine weichen Lippen, sein Gesicht, dass so zusammen harmonierte. Ryo strich sich einmal durch die Haare und setzte sich wieder auf. Irgendwann würde er ihn fragen. Ja, irgendwann würde er ihn fragen ob sie mal was zusammen unternehmen wollen. Aber, was wenn er garnicht auf Jungs sondern auf Mädchen stand? Was wenn er nicht so fühlen KONNTE wie Ryo es tat? Diese Fragen machten ihm Angst und schnell ließ er wieder von seinem Vorhaben ab. So wie eigentlich jedes Mal. Jedes Mal wenn er über soetwas nachdachte endete es mit diesen schmerzenden Fragen. Jedes Mal...Immer wieder... Die Tür wurde auf einmal aufgerissen und Nii stolperte hinein, gefolgt von Shuu. "Was ist denn mit euch los??", schrie Ryo erschrocken auf und griff sich an die Brust. Sein Herz hatte einen riesigen Sprung gemacht und wäre danach fast stehen geblieben. "Nichts. Nii hat mir nur geärgert!", meinte Shuu und rannte dem flüchtenden jungen Mann quer durch den Raum hinter her. "Wenn ich dich erwische dann kannst du was erleben, Freundchen!", rief ihm Shuu hinter her und dann waren beide schon wieder verschwunden. "TÜR ZU IHR SCHWEINE!", schrie der Kleine ihnen hinter her doch die beiden waren schon längst wieder über alle Berge. Nun musste Ryo wohl selbst hin gehen und die Tür zu machen. Als er gerade nach draußen sah um sich nach Nii und Shuu umzusehen, bekam er gleich den nächsten Schock. Gerade war jemand um die Ecke gebogen und ging nun den Gang entlang. ER war es. Ryo starrte ein paar Sekunden auf den wunderschönen jungen Mann und schmiss dann aus einer ängstlichen Reaktion heraus die Tür zu. "Hmm?", hörte er vom Gang. "Bitte bitte, komm nicht her... Bitte bitte komm doch her. Ach ich weiß ja auch nicht, verdammt!", jammerte Ryo in Gedanken und hielt die Tür zu, lauschte. Doch von draußen war nichts mehr zu hören. Dann erklangen Schritte und er ging. Wahrscheinlich hatte er nicht nachsehen wollen... "Puuhh..." Ryo ließ sich an der Tür auf den Boden sinken. Sein Herz raste immer noch wie wild und sein Atem ging hastig, überschlug sich fast. Seufzend blieb er noch eine Weile sitzen bis er sich traute die Lage zu peilen. Er spähte vorsichtig aus der Tür hinaus und linste nach rechts und nach links. Nichts zu sehen. Keiner da. Alles totenstill... Mann o Mann... Was war das bloß heute für ein Tag? Gerade wollte er die Tür wieder schließen als das Foto aus seiner Tasche rutschte. Einen Moment lang sah er es nur an. Dann bückte er sich und hob es auf. Vorsichtig wischte er den Schmutz fort und besah es sich ein letztes Mal lächelnd, bevor es wieder in seiner Hosentasche verschwand. Dort legte er nun seine Hand an, er durfte nicht riskieren es wirklich zu verlieren. "Du sag mal, wo glaubst du steckt Takuya? Oder Kanon?" Teruki sah auf. "Wieso? Die werden sich mit Gaze rumtreiben. Ich hab mal ein paar Infos aus den anderen gequetscht. Gaze wird angeführt von einem Ruki. Das war der, der sich hier durchgeprügelt hat. Der mit den Dreads. Weitere Mitglieder: Aoi, Uruha, Reita, Kai und ein Miyavi." Teruki beschrieb Yuuki und Miku die Aufgezählten kurz und die beiden anderen Jungen nickten. Dann fuhr Teruki fort. "Ein Junge hat mir erzählt, dass sie Kanon als ersten rekrutiert und ihm einen Platz in ihrer Gruppe versprochen hätten wenn er ihnen bedingungslos folgt. Und ihr wisst ja wie gut Kanon kämpfen und sich verteidigen kann. Und angeblich haben sie das nun auch mit Takuya vor. Er mit seinen zich Gürteln in, was auch imer, für Kampfsportarten. Solche Leute können sie gut gebrauchen. Gaze wächst, Leute." Miku verzog das Gesicht. "Ach komm schon! Takuya und Kanon würden uns niemals im Stich lassen." Man sah Yuuki an, dass er Miku dafür an den Hals springen wollte. Er klatschte sich stattdessen nur wütend gegen die Stirn. "Sag mal, kapierst du's nicht?? Das haben sie vor ungefähr 15 Minuten!!!", brüllte er. Miku fuhr erschrocken zusammen. "Was??", fragte er und war so verpeilt wie eh und je. Nun musste auch Teruki angesträngt seuftzen. "Miku! Takuya und Kanon- haben- uns- im Stich- gelassen!", sagte er ganz langsam, sodass es sogar der dusselige Blonde verstand. Besagter starrte entsetzt vor sich hin und ließ sich dann auf den Boden fallen. "Oh Mann...", murmelte er geschockt. "Ja." Yuuki ließ sich neben ihn sinken. Teruki drehte sich entnervt um und ging wieder zurück zu einer kleinen Gruppe von Schülern. Miku und Yuuki hingegen blieben still sitzen und sprachen die nächste halbe Stunde kein Wort. Sie starrten nur vor sich hin und wussten nichts mehr mit sich anzufangen. "Hey, was haben die denn?", fragte ein kleiner Brünetter. Die zwei anderen drehten sich um und ihr Blick viel auf Miku und Yuuki. Miku waren die Tränen gekommen und Yuuki starrte vor sich hin, während er Mikus Kopf tätschelte. "Ich glaub die haben gerade erfahren, dass sie ganz schön allein hier sind.", lachte ein anderer. "Ach komm schon Inu. Sei nicht so fies.", grinste er. Dieser hieb ihm seinem Stehnachbarn leicht auf den Hinterkopf. "Du bist hier doch der Blöde, Chioshi." Angesprochener grinste noch breiter. "Stimmt nicht." Ein dritter, sehr weiblich wirkender Junge mit hellblau gefärbten langen Haaren und dunkelblauen Augen- wahrscheinlich Kontacktlinsen- seufzte. "Jungs, ihr seid echt dämlich.", meinte er und verdrehte die Augen, verschränkte die Arme vor der Brust. "Ach Aya, du bist ja auch da.", sagte Chioshi und winkte kurz. Aya lächelte kurz ironisch zurück. "Hi, Teruki.", begrüßte er den Jungen neben ihm. "Hi, Aya. Wo warst du?" Aya begutachtete seine Fingernägel während er erzählte. "Auf der Toilette. Nachschminken." Teruki nickte. "Du sag mal, kannst du mir nachher mit meinen Haaren ein wenig helfen?", fragte Teruki ihn. Der Angesprochene nickte. "Klar doch, kein Problem. Hast du Haarspray dabei? Oder brauchst du welches von mir?" Teruki nickte. "Wäre ganz gut, ich habs zu Haus vergessen. Deswegen frag ich ja", grinste er und Aya schüttelte gespielt entrüstet den Kopf, obwohl es für ihn wirklich ein Unding war Haarspray, Eyeliner, Mascara und CO zu vergessen. Er hatte immer alles im Kofferraum und auf den Rücksitzen seines Wagens. Deswegen passte bei ihm auch immer nur noch ein Begleiter rein. Inu und Chishio prügelten sich immer halb darum denn beide hatten kein Auto und einen sehr weiten Fußweg. Aya war auf die brilliante Idee gekommen eine neue Regelung einzuführen: Wer am Tag besonders nett zu ihm war und ihn nicht ärgerte, durfte am Ende mitfahren. Zum Glück kamen die beiden nicht auf die Idee ewig rumzuschleimen. Anders hätte es Aya auch, ehrlicher Weise, garnicht gewollt. Nach einigen weiteren Minuten des Redens zog Aya Teruki mit sich und schleppte ihn quer übers Gelände zu den Autos. Er hatte natürrlich wieder einmal ganz ganz gaaaanz hinten geparkt. Sie mussten etlichen Monstern von Wagen ausweichen und sich zwischen dem Metall der Fahrzeuge hindurch schlängeln bis sie endlich bei Ayas Prachtstück ankamen. Vor Teruki blitze ein schneeweißer Audi r8 in der Sonne. Ein sehr schönes Modell und vom Aussehen und vom fahren genau das richtige für Aya. Begrüßend blinkten die Lichter der Karosserie auf als der, neben Teruki stehende, junge Mann einen Knopf auf seinen Autoschlüsseln betätigte. Ein zweiter wurde gedrückt und der Kofferraum fuhr langsam hoch. Und dann sah Teruki das Paradies für, sich für ihr Leben gern, schminkende Mädchen und Frauen. "Barbieparadies" sagten Inu und Chioshi immer dazu und nun wusste Teruki: Sie hatten Recht! Aber Aya bekam immer ganz gläntzende Augen beim Anblick seiner Sammlung aus Döschen, Tuben, Spraydosen, Stiften, Markern, Täschen und Taschen, Kästchen, tausenden Spiegeln, Kämmen, Bürsten, Haarnadeln, Cremes, Parfumfläschchen und was nicht sonst noch alles über den Kofferraum und den Rückbänken verteilt darauf wartete benutzt zu werden. "Sag mal, wie lange sammelst du eigentlich schon an dem Zeug?", fragte Teruki verblüfft als er sich einen groben Überblick der Sachen gemacht hatte. Aya lachte hell auf. Ein glockenklares Lachen, so erschien es dem Brünetten. "Ich sammle eigentlich gar nicht. Ich habe ungefähr mit zwölf angefangen mich zu schminken und habe mir dann immer neue Sachen gekauft die ich schön fand oder brauchte. Ich hab nicht unbedingt gesagt, ich brauche jetzt dreißig von denen und zwanzig von den anderen oder so." Er grinste und griff gezielt ins Innere des Wagens. Teruki nickte wissend. "Achso. Okay...", meinte er daraufhin. Aya nickte und hatte alle Hände voll. "Setzt dich doch mal auf die Mauer, ja? Ich mach dir gleich ein ganzes Make-over.", entschied er einfach über Terukis verwirrten Kopf hinweg und drängte ihn an die Mauer. Ihm blieb letztendlich keine große andere Wahl. Eigentlich hätte er sofort was sagen können aber er mochte es wenn Aya ganz dicht vor ihm stand und konzentriert schaute. Dann sah er so süß aus. Was? Was hatte er da gerade gedacht?!? Nein, nein, nein, nein, nein. Nein, nein, nein, nein... NEIN, NEIN, NEIN!! Was dachte er da bloß?? Er fand Aya wirklich süß? SÜß? ER? AYA? Er war komplett verwirrt und merkte garnicht was Aya eigentlich mit ihm anstellte. Er hätte ihm auch ein Clownsgesicht machen könne, Teruki hätte es nicht gemerkt. Er starrte nur vor sich hin und versuchte den Gefühlsknoten in sich zu lösen. Seine Gedanken wieder zu ordnen und das Kribbeln in seinem Körper zu unterdrücken. "Ach komm schon, Teruki. Das kann's ja wohl nicht sein...", dachte er angestrengt. Fast hätte er geschafft selbst das Kribbeln in sich zurück zu drängen hätte ihm Aya nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Teru-kun?", fragte er. Kun? Waren sie schon soweit? Ach was soll's dachte er sich. Jopp, ab jetzt waren sie es. "Alles klar, Teruki- kun?" Der Angesprochene nickte und lächelte dem jungen wunderschönen Mann vor ihm zu. Dieser lächelte ebenfalls erleichtert und setzte mit seiner Arbeit fort. Terukis Blick wanderte in den Himmel. Die paar Wolken, die zu sehen waren, waren weiß wie Watte und ebenso flauschig. So sahen sie zumindest aus. Langsam zogen sie über den azurblauen Himmel und verschwanden irgendwann hinter dem Horizont bzw den Bäumen die Teruki merklich im Weg standen. Es schien ihm als wollten sie ihn ärgern, wobei das natürlich vollkommener Qutasch war. Er schüttelte den Kopf und Aya schrie auf. "Stopp! Nicht bewegen!! Deine Haare!!" Teruki zog erschrocken den Kopf ein. "Gomen...", murmelte er und Aya nickte. "Okay, nicht nochmal ja? Sonst muss ich wieder von vorne anfangen. Jetzt heb mal deinen Kopf und schließ die Augen ja?" So ging das eine ganze Weile und Teruki kam es wie knapp fünf Minuten vor. Tatsächlich waren erst sechs Minuten vergangen und Aya war schon mit dem gesamten Make-over fertig. "Wow...", staunte Teruki als er in einen großen Spiegel sah, den Aya gut auf dem Rücksitz platziert hatte damit er nicht umfiel und zerbrach. "Das war eigentlich noch garnichts.", meinte der Künstler und wurde ein klein wenig rot. Wirklich, seine Wangen schimmerten ein wenig. Die Röte kam selbst durch den Puder durch. Teruki lächelte in sich hinein und betrachtete sich anschließend noch einmal. Aya hatte das wirklich super gemacht. Die Haare ordentlich zur Seite gekämmt und mit Haarspray verstärkt, das Gesicht schön ebenmäßig gepudert, die Augen mit ein wenig Eyeliner und einem dünnen Lidstrich versehen, die Wimpern mit Mascara verfärbt. Alles sehr passend. Besser hätte er selbst es auch nicht hinbekommen. "Danke schön. Das sieht fantastisch aus.", meinte Teruki und umarmte Aya kurzer Hand. Er selbst erschrack sich dabei zu Tode, weil er niemals von sich gedacht hätte sowas zu tun. Doch er tat es und Aya erwiederte die Umarmung. Augenblicklich entriss sich Teruki seiner Gegenumarmung und Aya drehte sich schnell um und begann seine Sachen weg zu sortieren. Es war ihm offensichtlich sehr peinlich. Teruki ebenfalls. Die Tür zum Klassezimmer der 9C wurde schwungvoll aufgerissen und Hizumi trat ein. Alle Köpfe drehten sich zu ihm und er ging auf einen Jungen zu. Er wusste genau wer der Stärkste dieser Klasse war. Er nahm seinen Kopf und schlug ihn auf eine Tischplatte. Noch einmal. Dann stieß er ihn gegen die Wand und der Typ lag. Das war eine Sache von einer Minute gewesen. Hizumi war aber darauf gefasst gewesen so schnell zu gewinnen. Er wusste schließlich was er tat. "Klasse? Ihr gehört MIR!!", brüllte er und knallte die Tür beim rausgehen wieder zu. Dann markierte er sein Revier und zog ab. Alle anderen blieben verwirrt und überrascht zugleich in dem kleinen Raum zurück. Der blutende Junge erhob sich langsam. "Oh Mann...", stöhnte er und hielt sich die Wunde an der Stirn. "So'ne Scheiße...Jetzt können wir alle brav dem Kerl hinter her dackeln." Wütend schmiss er einen der Tische, mit einem lauten Schrei, aus dem Fenster. "Können wir nicht einfach nicht gehorchen?", fragte ein Blonder aus den hinteren Reihen. Alle drehten sich zu ihm um und sahen ihn musternd an. "Wie meinst du das denn?", kam die Frage von irgendwo her. "Naja, wenn er sagt "springt" dann laufen wir.", antwortete er ganz locker. Jemand klatschte sich gegen die Stirn. "Hast du heute morgen die beiden Jungs aus dem 11ten gesehen? Der eine an die Schulwand gekettet, der andere hing mit einem Strick von einer Decke herunter. Die GANZE Nacht!" Gackt sah auf. "Ja und?" Wütend kam der Junge auf ihn zu. "Willst du auch so cool rumbaumelnd und dir die Handgelenke aufreißen oder dir deinen kleinen reichen Arsch abfrieren?" Gackt schüttelte entrüstet den Kopf. "Wieso sollte ich denn?", fragte er entsetzt uns starrte den Kleineren an. "Dann tu was man dir sagt und "spring" einfach!", fauchte er und drehte sich wieder um. "Ich war heute morgen mit meinen beiden Freunden bei dem hängenden Jungen und er sah alles andere als gut aus. Er war durchgefrohren, seine Handgelenke waren wund gescheuert, er hatte sicherlich eine mörder Verspannung und seine ganzen Muskeln mussten sich wahrscheinlich erst aus einer Starre lösen. Wisst ihr wie weh das tut? Mein Vater ist Arzt also weiß ich schon wovon ich rede falls einer auf die blöde Idee kommt zu fragen. Wenn wir nicht tun was der Typ von gerade sagt, dann hängen wir auch oder sind angekettet, wer weiß was noch alles mit uns passieren könnte... Und außerdem werden vorher eh alle noch mal ordentlich verprügelt... Das Risiko wollt ihr eingehen? Okay, aber ohne mich!" Zustimmendes Rufen aus den Reihen. Klatschen und noch mehr Zusprüche. "Ach komm schon, das passiert eh nicht.", meinte Gackt selbstsicher und strich sich einmal durchs Haar. "Mit mir nicht." "Gut wenn du meinst. Dann mach was du willst.", sagte der Junge nur und drehte sich dann zu seinen Freunden weg. "Also irgendwie scheint es unser reicher Schnösel ja nicht zu raffen...", seufzte er. "Ach komm schon Ito. Mach dir nicht so viele Gedanken, ja? Der wirds schon noch erfahren.", sprach ihm einer seiner Freunde zu. Ito nickte und sah noch einmal über seine Schulter zu Gackt herüber der auf einem Tisch saß und in einen Spiegel sah. "Der wirds schon noch lernen...", dachte Ito und musste ein wenig grinsen. Es schien Stunden zu dauern bis sich endlich eine Tür öffnete und ein blutverschmierter Kanon heraus stolperte. Stöhnend torkelte in die Halle hinein und Takuya lief sofort auf ihn zu. "KANON! Oh mein Gott! Was habt ihr mit ihm gemacht??", brüllte er wütend und fing seinen Freund noch rechtzeitig auf bevor er auf den Boden fallen konnte. Vorsichtig legte er ihn hin und begann ein wenig das Blut abzuwischen. "Taku-kun...Es ist...ahh...in Ordnung...ja?", stöhnte Kanon leise und hielt sich seinen Bauch. "A-aber, das könne die doch nicht einfach so...also das geht doch nicht mit...das dürfen sie doch nicht einfach...ich...das geht doch nicht!!", meinte er verzweifelt. Wie konnten sie soetwas einfach so tun? Wie konnten sie das? Jemanden einfach so verletzen? Takuya verstand es nicht als er auf einmal von seinem Freund weggerissen wurde. "Kanon! KANON!!", schrie er noch und versuchte sich loszureißen doch Aoi und Uruha hatten ihn fest im Griff. Sie schleiften ihn fort und Takuya konnte noch sehen wie Miyavi zu Kanon hinging und ihn hoch hob. "Wahrscheinlich würde er ihn auch irgendwo so präsentieren wie die beiden Jungen von heute morgen!", schoss es dem Brünetten durch den Kopf. Er wehrte sich immernoch stark gegen die eisernen Griffe doch alles brachte nichts... Es war vergebens. Und dann fiel die schwere Eisentür ins Schloss. Ein paar erstickte Schreie schallten durch die hohe Halle und wurden auch durch den Rest des Gebäudes getragen auch wenn es an anderen Ecken mehr wie ein Rauschen als wie ein verzweifelter Hilfeschrei klang. Genau dieses Rauschen nahm auch Nii wahr, der sich wieder einmal, vor Shuu verstecken musste. Er sah auf und lauschte. Doch es kam nichts mehr. Hatte er sich das nur eingebildet? Oder war da wirklich was gewesen? Er wusste es nicht genau doch beschloss einfach mal zu schauen was das gewesen war. Er erhob sich also und ging in die Richtung aus der er meinte das Geräusch gehört zu haben. An Shuu dachte er in diesem Moment überhaupt nicht mehr. Er war ihm völlig aus dem Sinn gefallen. Ein paar Mal nach links, ein paar Mal nach rechts, Treppe runter, Treppe rauf, durch ein paar Türen und noch mehr ellenlange Flure. Es wurde immer finsterer in dem Gebäude. Mit einem unguten Gefühl stellte er fest, dass er hier noch nie gewesen war. Sein Blick wanderte an den, mit Wasserflecken beschmutzten, Wänden entlang, hing eine Zeit lang an den scheppernden Rohren an der Decke über ihm. Er ging immer langsamer und wusste schließlich nicht mehr wo er war. Er hatte sich doch tatsächlich verirrt. So ein Mist. Handyempfang? Gleich null... Helligkeit? Gleich ein halb... Es war duster dort wo er war und er hatte sich in der Dunkelheit noch nie wohlgefühlt. Nii bekam langsam ein paar Beklämmungen. Vorsichtig sah er sich um und versuchte etwas zu erkennen, doch es gelang ihm nur teilweise. Die Gänge führten immer tiefer in den Kern des Gebäudes hinein. Es tropfte von der Decke. Tropf...Tropf...Tropf... Ab und zu konnte man Wasser durch die Rohre über seinem Kopf fließen hören. Ein kalter Luftzug fuhr durch den finsteren Gang und Nii fröstelte es. Ihm wurde es immer gruseliger in diesem Trackt seiner Schule. Mit seinem Handy leuchtete Nii sich den Weg und sah vorsichtig um eine Ecke. Die Gänge waren wie ein Netz mit einander verworren. Immer wieder taten sich neue Gänge auf. Es grenzte an ein Labyrint. Noch eine Ecke. Dort hinten glaubte er ein Licht zu sehen. Er ging darauf zu und das Licht wurde immer heller. Hoffnungsvoll lief er geradeaus als auf einmal sein Handy piepte. Erschrocken fuhr er herum und merkte erst dann, dass es sein Handy war, dass ein Geräusch von sich gegeben hatte. "Scheiße!", fluchte er leise. Sein Akku war fast leer. Als er wieder zu dem Licht sah zog sich alles in ihm schmerzhaft zuammen. Sein Herz begann von 0 auf 100 zu rasen, überschlug sich fast. Nii fasste sich automatisch an die Brust und sog scharf die Luft ein. Mit, vor Angst, weit aufgerissenen Augen starrte er gerade aus. Vor dem Hoffnung spendenden Licht stand eine schwarze Gestalt. Nii war dem Licht so nahe, dass er die Umrisse genau erkennen konnte. Es war ein Mann, sein Kopf lag schief, seine Beine waren verkrüppelt so als ob sie gebrochen wären und in seiner rechten Hand...Hielt er eine Axt! Von dieser tropfte etwas auf den Boden. Nii starrte, am ganzen Körper zitternd, auf diese Gestalt. Er war wie gelähmt vor Angst und konnte sich nicht bewegen. Plötzlich tropfte etwas auf seine Stirn und er erschreckte sich abermals fürchterlich. Langsam hob er den Kopf und entdeckte eine riesige dunkelrote Blutlache, direkt über ihm. Er schrie auf und wich einen Schritt zurück. Entsetzt wischte er sich über die Stirn um dieses Blut weg zu bekommen und sah wieder nach vorne. Der Schock war unermässlich als er eine hässlich entstellte Fratze ganz nah vor seinem Gesicht erblicken musste. Der Mann starrte ihn an und Nii schrie aus Leibeskräften. Es war so furchtbar, sein Herz raste immer schneller, stach in seiner Brust wie Messerstiche und er konnte sich vor zittern nicht mehr bewegen. Er stand vor diesem Monster und konnte nichts tun. Verzweifelt rannen ihm Tränen über die Wangen. Und dann erklang nur noch ein einziger Schrei durch die menschenleeren Flure und Gänge der Tero Sakebi. Kapitel 6: Panische Suche ------------------------- Hizumi schlich einsam durch die Gänge der Schule und balancierte auf den breiten Geländern der Treppen oder den Fensterbänken. Er sah aus den großen, lichtspendenden, Fenstern und beobachtete einige Schüler wie sie sich prügelten. Seufzend sah er auf das blutverschmierte Gesicht eines Jungen. Der war doch höchstens 16 oder 17... Wieso mussten sich so junge Leute schon um einen Titel schlagen? Wieso taten sie das alle überhaupt? Die Antwort war leicht. Um es den anderen zu beweisen. Sie wollten ihre Stärke beweisen und einen gefürchteten Titel tragen dürfen. Alle miteinander. Da gab es keine Ausnahme. Alle wollten es irgendwem zeigen. Seiner Familie, seinen Freunden, seiner vorherigen Schule, sich selbst. Ja... Sich selbst. Das war ebenfalls einer der Gründe weswegen Hizumi damals, vor zwei Jahren auf diese Schule gewechselt war. Er wollte selbst sehen zu was er fähig war und was hatte er nun davon? Aufgeplatzte Lippen, angeschlagende Köpfe, gebrochene Knochen, geprellte Gelenke und eine Menge Schmerzen. Doch wäre er andererseits nicht hier her gekommen hätte er wohl niemals seine Freunde kennen gelernt. Karyu, Tsukasa und Zero. Sie waren für ihn das wichtigste geworden. Mit das aller wichtigste in seinem noch so jungen Leben. Und er musste sie um jeden Preis beschützen. Umso mehr tat es ihm weh, dass sie sich so sehr verletzen mussten. Eigentlich war es für 98% aller Schüler eh vorbei. Sie waren nicht stark genug um gegen die Bosse ihrer Gruppen oder den Stärksten ihrer Klasse zu gewinnen. Also warum gingen sie nicht? Weil... Weil alle Freunde waren. Sie waren eine Einheit. Jeder hatte Freunde gefunden. Zumindest jeder von dem Hizumi wusste. Hier auf dieser Schule waren sich sehr viele von den Jungen ähnlich. Hatten gleiche Probleme und gleiche Sorgen. Konnten gut miteinander reden und sich gegenseitig Mut machen. Denn, so stark sie auch alle nach außenhin schienen. Sie hatten alle eine verletzliche Seele und ein leicht brechendes Herz. Wer hatte das nicht? Auf diese Frage hatte allerdings sogar Hizumi keine Antwort. Er wusste nur das, was er vermutete und das war meistens zutreffend. Also machte er sich nichts vor wenn er sich neue Theorien überlegte. Seine stillen Gedanken wurden von einem Schrei unterbrochen. Er war ganz in der Nähe von einer großen hohen Halle. Dort wurden, ganz ganz gaaanz früher, wohl mal Feste abgehalten oder ähnliches. Es hingen immernoch ein paar fünfzig Jahre alte Girlanden irgendwo herum und verstaubten immer mehr. Langsam schlich er näher an die Halle heran und luckte um eine Ecke. Er staunte nicht schlecht als er die komplette Gaze-Kompanie plus Anhang vorfand. Natürlich hielt er sich versteckt, sonst würde selbst er ganz schön was abbgekommen und das durfte er auf keinen Fall riskieren. Er sah vorsichtig in die Halle herein und konnte beobachten wie ein großer Brünetter und ein kleinerer Schwarzhaariger einen ebenfalls braunhaarigen Jungen aus einem Raum schleiften. Er war blutübertröhmt und wimmerte leise. "Oh nein...", stöhnte Hizumi in Gedanken. "Gaze wächst... Scheiße!" Das war schlau von ihnen, gleich die besten Neuen rauszupicken. Welche Klasse hatte Ruki übernommen? In welcher Klasse war dieser Typ? Hizumi musste nachher sofort den 9ten Jahrgang abklappern um zu wissen welche Klasse weg war. "So.", hörte er die Stimme Rukis ertönen. Er sah den kleinen, auf dem Boden liegenden, Jungen an. "Das wärs wohl. Miyavi? Reita? bringt ihn doch bitte mal zu seiner Klasse und zeigt ihnen das Werk hier.", befahl er und die beiden machten sich, mit einem "Hai", an die Arbeit den Kleinen hoch zuheben und los zutapern. Hizumi machte sich schnellst möglich aus dem Staub. Wenn sie ihn hier sahen gabs bestimmt 'ne böse Prügelei. Und mit sechs gegen einen ist es echt unfair. Hizumi kam schließlich in seiner eigenen Klasse an und schmiss die Tür hinter sich zu. Sofort ertönte ein lautes: "O- hayou!", aus dem angrenzenden Raum und auch seine Freunde begrüßten ihn. "Was ist denn mit DIR los?", fragte Tsukasa mit hochgezogenen Augenbrauen. "Gomen. Ich hab bloß grad was echt dummes mitbekommen.", erklärte Hizumi leise und kam schnell auf die kleine Dreiergruppe zu. "Also, ich hab gerade durch Zufall mitbekommen, dass Gaze seine Gruppe vergrößert hat. Sie haben mindestens ein neues Mitglied bei sich. Und dann wahrscheinlich auch eine neue Klasse, ich weiß aber noch nicht welche. Ich werde in einer halben Stunde mal nachsehen.", schilderte er die Lage und es ertönte lautes Aufstöhnen. "Nicht so laut!", zischte ihr Anführer und sofort waren die anderen wieder still. "Das ist echt behindert... Was machen wir denn jetzt?", fragte Zero und legte vorsichtig eine Hand an seine schmerzenden Rippen. Durch das Aufstöhnen hatte er seine Lungen zu sehr geweitet und das hatte ihm einen Stich versetzt. Hizumi sah ihn eindringlich an. "Naja, wir rekrutieren.", meinte er dann und sah die nächsten Minuten immer ungeduldiger auf seine Handyuhr. "Mann. Was soll das??", fragte er sich in Gedanken. Es nervte ihn zum sterben, dass die Zeit so langsam verging. "Also ich werde dann mal aufs Klo.", meinte Karyu und stand auf. "Na na na! Nicht so schnell!", fuhr ihn Hizumi an und sprang vor ihn. "Was hast du denn jetzt?", fragte sein Freund und sah ihn verwirrt an. "Ich will doch nur aufs Klo!" Hizumi hielt ihn an den Schultern zurück und stemmte seinen kleinen Körper gegen den Größeren seines Gegenübers. Das sah wohl ziemlich amüsant aus denn Tsukasa und Zero mussten sich ein Kichern verkneifen. "Oh-ho nein.", entgegnete Hizumi. "Was soll das?", fragte Karyu abermals und verschränkte seine Arme vor der Brust, rührte sich aber keinen Millimeter. "Einer von euch wird mitgehen! Oder nein besser noch, ich komm mit. Komm, los!" Dann zog er den verdutzten Karyu am Handgelenk durch den Raum. Doch Karyu riss sich los. "Neee! Ehe ich mit DIR aufs Klo renne wie 'ne Memme mit der Mutter piss ich lieber aus'm Fenster!" Und mit den Worten nahm sich Karyu einen Stuhl, stellte sich drauf, machte seine Hose auf, holte ihn raus und goss mit einem weiten Strahl das Gebüsch hinter der Schule. "Die Blumen danken für den sauren Regen.", meinte Tsukasa und Karyu lachte. "Ach was.", erwiederte er und stieg vom Stuhl. "Meine Pisse schmeckt wie Zucker." Ein fettes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Schon mal probiert?", fragte Zero gespielt schockiert. "Ne, ne. Willste mal?" Hizumi ging dazwischen. "Stopp jetzt Leute! Ich denke ich werd mal los, ne? Bin gleich wieder da.", sagte er und verabschiedete sich auch schon von den dreien. Ein lautes "Sayonara!" kam aus dem nebenan liegenden Raum und Hizumi knallte, wie eigentlich immer, die Tür hinter sich zu. Die leeren Gänge waren gespenstisch still und es kam ihm düsterer vor als sonst. Schulterzuckend ging er die Treppe hinunter und in den Gang des 9ten Jahrgangs. Er inspzierte die Türen und die Wände daneben, luckte manchmal in eine Klasse hinein und blieb immer unentdeckt, wie auch nicht anders zu erwarten. Es war halt Hizumi. Lange Zeit starrte er nun schon vor sich hin. Er hatte keine Ahnung wie lange er schon hier saß und auf die wankenden Wipfel der dichten Tannen hinter dem Gelände starrte, welche sich in der leichten Briese langsam von links nach rechts und von rechts nach links neigten. Es beruhigte ihn ein wenig. Vollkommene Stille um sich herum. Das alleinsein. Dieses ungestörte Sein. In diesen Momenten konnte er endlich nachdenken. Über alles. Über sein Leben, seine Freunde, seine Zukunft, seine Handlungen, seine Gedanken selbst. Ja, er konnte sich einfach mal fallen lassen und ausspannen. Doch wie erwartet dauerte dieser wunderschöne Moment nur kurz an denn schon kam einer seiner drei Stöhrenfriede angerannt und stammelte völlig aus der Puste dummes Zeug. "Ich...Nii...Wo...Er...Nicht...Weg...Finden...Ich...Ich...PUUUHHH...." Satoshi erhob sich, bis aufs letzte genervt und starrte Ryo böse an. Dieser musste einmal schlucken. In solchen Situationen wollte er Satoshi lieber nicht zweimal über den Weg laufen. Ryo wischte sich einmal über die schweißnasse Stirn. "Was-Ist-Los?", fragte der Leader ganz langsam. "Nii...Ist...Weg. Ja. Wir können ihn nirgens finden. Er geht auch nicht ans Handy ran. Wir haben ihn schon überall gesucht. Bzw suchen lassen. Aber er ist einfach *schnipp* verschwunden." Satoshi stutzte. Nii war weg? Das passte doch garnicht zu ihm, einfach abzuhauen. Er grübelte vor sich hin. "Ist sein Auto noch da?" Ryo zuckte mit den Schultern. Wieder ein genervtes Seufzen. "Na kommt schon. Darauf hättet ihr auch selbst mal kommen können, oder??", fragte der Kleine und ging schnellen Schrittes voran. Ab zu Shuu und seiner Klasse. Nii war also weg? Na das würde sich ja heraus stellen. "Wahrscheinlich will er nur allein sein...", meinte Satoshi zu Ryo. Dieser wiedersprach ihm. Sie waren in der Klasse angekommen, Satoshi riss die Tür auf und platzte herein. "Wir haben ihm Code red gesimst. Er hat nicht reagiert.", sagte Shuu der sofort wusste an welcher Stelle des Gespräches die beiden anderen stehen geblieben waren. So schien es Satoshi jedenfalls immer. Jedes Mal. Aber Nii hatte nicht auf Code red reagiert?? Das konnte nicht sein! "Er hat nichts von sich hören lassen??", fragte Satoshi, fast ein wenig hysterisch. Auf Code red, einem absoluten Gefahrencode der Girus, hatte Nii bis heute immer reagiert. Er hätte immer zurück geschrieben oder wäre zur Klasse gekommen. Immer! Grundsätzlich! "Okay! Ihr zwei werdet mit Shuu sofort auf den Parkplatz rennen und schauen ob sein Wagen noch da ist! Ihr zwei werdet mit einer kleinen Gruppe den linken Teil der Schule absuchen! Ihr dahinten mit Ryo den rechten Teil! Ich werde mit den restlichen in den Kellern nachsehen! Und Ryo! Du wirst ihn pausenlos auf seinem scheiß Handy anrufen, klar?? Ihr drei bleibt hier, falls er hier auftaucht! Es wird sofort angerufen, wenn es etwas neues gibt! Und jetzt bewegt euch!!" Die Anweisungen waren klar gegeben und die gesamte Klasse, außer die drei genannten schwärmten in alle Winkel der Schule aus um Nii zu suchen. Es konnte wirklich nicht sein, dass Nii sich nicht auf den Gefahrencode gemeldet hatte. Code red bedeutete ein Freund sei in mächtigen Schwierigkeiten und ein Nii lässt seine Freunde niemals hängen. NIEMALS! Satoshi war mehr als nur übermäßig besorgt. Er machte sich die aller aller größten Sorgen, die man sich überhaupt machen konnte. Er machte sich Vorwürfe. Malte sich die schlimmsten Dinge aus. Befürchtete sogar den Tod und machte sich schlussendlich nochmehr Sorgen und Vorwürfe. Doch alles Jammern half nichts. Nii war weg. Vollkommen weg. Als Ryo um eine Ecke bog und gerade wieder neu wählen wollte wurde er von einem Jungen seiner Gruppe zurück gehalten. "Seht mal! Da sind Blutspuren!", rief er. Ryo erstarrte und sah gebannt auf die blutigen Fußabdrücke. "Nein...Nein, die sind nicht von Nii...", stammelte Ryo dann erleichtert. "Wieso das denn nicht?" Ryo wählte. Er hielt sich das Handy ans Ohr. "Das sind meine!", meinte Ryo dann und grinste in die Runde während er weiter lief. Wenn die anderen nur wüssten dass Ryo einmal ganz alleine eine Massenschlägerei in eben diesem Gang überlebt hatte, würden sie sich umgucken... Shuu hielt schon hundert Meter vorher Ausschau nach Niis Nissan 360z. Dieses aufgetunte Morzteil wäre kaum zu übersehen gewesen. Und tatsächlich entdeckte er es auch schon in seinem leuchtenden Blau-Schwarz. Er konnte seine Gruppe stoppen und wählte sofort Satoshis Nummer. Dieser meldete sich nach dem ersten Piepen. "Moshi moshi? Shuu??", ertönte die Stimme des jungen Mannes. "Hai. Sein Wagen steht auf dem Parkplatz! Er muss also noch hier auf dem Gelände sein.", sagte Shuu knapp. "Okay, arigato!" Und dann erklang nur noch ein langezogenes Tuten. Aufgelegt. Satoshi steckte sein Handy weg und trat die Tür zu den Kellerräumen auf. "Nii!", rief er in die Finsternis hinein und schaltete das Licht ein. Die Lichtröhren knackten bedrohlich und an einigen Stellen flackerte das Licht. In den modrigen Räumen waren Kisten aus längst vergessener Zeit und es gammelte alles vor sich hin. Eigentlich wäre es dumm von Nii gewesen hier her zu kommen. "Er ist sicher nicht hier. Die Tür war verschlossen, das Schloss hing davor und es war anfangs stockdunkel hier drin.", meinte einer der Jungen hinter dem Boss. Satoshi wirbelte herum und funkelte den Größeren an. "Es wird weitergesucht!", befahl er und wandte sich zum weitergehen um. Seufzend folgten die Jungen ihm und suchten wirklich jeden Gang und jeden Raum ab. Doch auch sie fanden den Vermissten nicht. Wo konnte er nur stecken? Die Gänge wurden immer dunkler. Immer weniger Licht spendete den Suchenden Sicht. Die meisten hatten schon lange ihr Feuerzeug angemacht und leuchteten auch in den dunkelsten Ecken. Ein Schrei kam aus einem der Räume. Sofort sprangen alle hinein und starrten den kreidebleichen Jungen an. Er starrte entsetzte in eine Ecke des Raumes. Satoshi wandte den Kopf und zwei schwarze leere Augenhöhlen starrten ihm entgegen. Weißer Knochen blitzte auf und Satoshi konnte einzelne Arm- und Beinknochen ausmachen. "Das ist ein Skelett.", meinte er trocken und ging wieder. "Ja! Eben! Was hat ein Skelett in unseren KELLERN ZU SUCHEN?!?!?", brüllte der immer noch sehr verschreckte Junge. Satoshi seufzte. "Junge. Wenn wir hier unten mal ausmisten würden, fänden wir hier sicherlich viele Skelette!", sagte er und ging weiter vorran. Die Jungs schluckten und folgten ihm, nun noch wiederwilliger als vorher. Satoshi schien wirklich vor nichts Angst zu haben. Doch insgeheim hätte er sich fast vor Schreck an die Brust gegriffen als er die Gebeine sah. Das sagte er natürlich niemandem. Er konnte es sich nicht leisten den nötigen Respekt zu verlieren. Im Moment hatte er nun überhaupt keinen Sinn dafür. Keine Zeit. Vergebens suchten Ryo und seine Gruppe weiter. Immer und immer wieder rief Ryo auf Niis Handy an, doch nie ging jemand ran. Langsam gab er es auf. Er und seine Leute suchten jeden Winkel des, ihnen zugeteilten, Teils der Schule ab doch nirgends eine Spur von Nii. Nirgendwo. "Wir suchen hier echt wie die Blöden...", maulte ein junger Mann hinter Satoshis Rücken. Er wollte gerade wütend auf dieses Kommentar antworten da vernahm er etwas. "Seit mal ruhig!", befahl er und blieb abruppt stehen. Die anderen folgten seinem Wink und hielten den Mund. Satoshi lauschte doch dieses Geräusch, was er gegelaubt hatte zu hören, wiederholte sich kein zweites Mal. Seufzend ging er weiter doch blieb dann wieder stehen. Da war es wieder! Was war das? Es kam ihm unheimlich bekannt vor, aber er wusste nicht was das war...Natürlich!! Wie von der Tarantel gestochen rannte der junge Mann die Gänge entlang und stürzte um eine Ecke. "HAH!!", rief er und bückte sich zu einem Haufen hinunter. Er schaufelte etwas Erde zur Seite und dann sah er es! Niis Handy!! Es klingelte. Satoshi ging ran und sofort wurde ihm von Ryo ins Ohr geschrieen. "NII?? WO BIST DU?? WIR MACHEN UNS ALLE TOTALE SORGEN UM DICH DU SPAST!!! WO ALSO BIST DU, HM??"---- "RYO!! HALT DIE FRESSE!! ICH BINS!!" Kleinlaut fiebste Ryo einmal auf. "Satoshi... Du hast also Niis Handy? Na dann kann ich ja aufhören anzurufen..." Enttäuscht seufzte der junge Mann am anderen Ende des Höhrer einmal auf. "Ja kannst du...", gab Satoshi betrübt zurück. "Aber weiter suchen!" Gespräch beendet. Seufzend ließ er den Kopf hängen. "Sa...Sato...Satoshi...", stammelte einer der Jungen flüsternd und zupfte an Satoshis Ärmel. "Was denn?", fragte dieser und wandte seinen Kopf in die Richtung in die alle zusammen starrten. Angst hatte sich in ihren Augen gespiegelt und auch Satoshi selbst erschrack zu Tode. Sein Herz überschlug sich erst und setzte dann komplett aus, sein Blut begann zu kochen, sein Atem ging keuchend und ihm wurde von dem Schreck ganz schwindelig. Am Ende des Ganges lag ein matter Körper auf dem eiskalten Boden. Augen geschlossen. Haare vom Blut verklebt. Wunden im Gesicht und auf den Armen. Es war Nii!! Geschockt starrten alle auf den Körper. Sie konnten sich nicht aus ihrer Starre lösen. Es war einfach zu schrecklich gewesen. Satoshi brannten die Augen. Ihm wurde schlecht. Sein Magen begann sich zu drehen und Hitze stieg in seinen Kopf. Er vergaß beinahe das Atmen nachdem sich der erste Schrecken gelegt hatte. Plötzlich hörten sie ein lautes Knacken so als würde etwas festes durchgebrochen werden. Dieses Geräusch ging ihnen durch Mark und Bein. Dann ein Reißen, ein Geräusch als würde eine Flüssigkeit spritzen, ein Schmatzen und ein geräuschvolles Kauen, ein Schlucken und dann wurde Niis Körper ganz langsam hinter die Ecke gezogen. "NEIN!", schrie Satoshi und sprang hinterher. Er dachte nicht darüber nach, was ihn hinter dieser Ecke erwarten würde, dachte nicht darüber nach was er schreckliches zu Gesicht bekommen könnte. Er wollte einfach nur seinen Freund retten. Gerade noch bekam er ihn zu fassen, mit einem Hechtsprung griff er nach Niis Handgelenk. Bei dem harten Aufprall schloss er reflexartig die Augen und konnte nicht fassen als er merkte was er tatsächlich in der Hand hielt als er es sah. Erschrocken drehte er sich zur Seite und mit einem lauten Fauchen sprang eine schwarze Katze in den offenen Gang. Miauend und fauchend verschwand sie in der Dunkelheit und dann war wieder alles still. Satoshi sah sich panisch nach seinem Freund um, doch von Nii war nirgendwo eine Spur zu finden. "Das...Das habt ihr doch auch gesehen, oder??", fragte Satoshi, rappelte sich auf und sah sich immer wieder pansich um. Die anderen nickten entsetzt. "Was war das denn? Wo ist Nii??", fragte einer und krallte sich an den Arm seines Stehnachbarn. Satoshi schüttelte den Kopf und sie machten sich so schnell wie möglich auf den Weg hinaus aus den gruseligen Kellergewölben. Es war ihnen einfach komplett unheimlich hier unten und nach diesem Vorfall hatte Satoshi mehr als nur noch nackte Angst. Nie wieder würde er hier hinunter gehen, nie, nie, nie , nie, NIE WIEDER! Gerade als sie die Tür zum rettenden Ausgang erreicht hatten ertönte ein gellender kreischender Schrei und die Jungen rannten um ihr Leben. Sie selbst begann zu schreien. In Panik fielen sie übereinander her um endlich aus diesen Räumen zu gelangen. Der schreckliche Schrei fuhr ihnen durch den gesamten Körper und hinter ihnen fiel die schwere Eisentür ins Schloss. Voller Angst stürzten die Jungen davon ohne etwas von dem leisen Kratzen an dem Metall der Kellertür wahrzunehmen. Das Kratzen wurde immer leiser bis es schließlich ganz verstummte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)