School of Terror von Empress-Aiyo (Tero no Sakebi- Destinys Fight) ================================================================================ Kapitel 6: Panische Suche ------------------------- Hizumi schlich einsam durch die Gänge der Schule und balancierte auf den breiten Geländern der Treppen oder den Fensterbänken. Er sah aus den großen, lichtspendenden, Fenstern und beobachtete einige Schüler wie sie sich prügelten. Seufzend sah er auf das blutverschmierte Gesicht eines Jungen. Der war doch höchstens 16 oder 17... Wieso mussten sich so junge Leute schon um einen Titel schlagen? Wieso taten sie das alle überhaupt? Die Antwort war leicht. Um es den anderen zu beweisen. Sie wollten ihre Stärke beweisen und einen gefürchteten Titel tragen dürfen. Alle miteinander. Da gab es keine Ausnahme. Alle wollten es irgendwem zeigen. Seiner Familie, seinen Freunden, seiner vorherigen Schule, sich selbst. Ja... Sich selbst. Das war ebenfalls einer der Gründe weswegen Hizumi damals, vor zwei Jahren auf diese Schule gewechselt war. Er wollte selbst sehen zu was er fähig war und was hatte er nun davon? Aufgeplatzte Lippen, angeschlagende Köpfe, gebrochene Knochen, geprellte Gelenke und eine Menge Schmerzen. Doch wäre er andererseits nicht hier her gekommen hätte er wohl niemals seine Freunde kennen gelernt. Karyu, Tsukasa und Zero. Sie waren für ihn das wichtigste geworden. Mit das aller wichtigste in seinem noch so jungen Leben. Und er musste sie um jeden Preis beschützen. Umso mehr tat es ihm weh, dass sie sich so sehr verletzen mussten. Eigentlich war es für 98% aller Schüler eh vorbei. Sie waren nicht stark genug um gegen die Bosse ihrer Gruppen oder den Stärksten ihrer Klasse zu gewinnen. Also warum gingen sie nicht? Weil... Weil alle Freunde waren. Sie waren eine Einheit. Jeder hatte Freunde gefunden. Zumindest jeder von dem Hizumi wusste. Hier auf dieser Schule waren sich sehr viele von den Jungen ähnlich. Hatten gleiche Probleme und gleiche Sorgen. Konnten gut miteinander reden und sich gegenseitig Mut machen. Denn, so stark sie auch alle nach außenhin schienen. Sie hatten alle eine verletzliche Seele und ein leicht brechendes Herz. Wer hatte das nicht? Auf diese Frage hatte allerdings sogar Hizumi keine Antwort. Er wusste nur das, was er vermutete und das war meistens zutreffend. Also machte er sich nichts vor wenn er sich neue Theorien überlegte. Seine stillen Gedanken wurden von einem Schrei unterbrochen. Er war ganz in der Nähe von einer großen hohen Halle. Dort wurden, ganz ganz gaaanz früher, wohl mal Feste abgehalten oder ähnliches. Es hingen immernoch ein paar fünfzig Jahre alte Girlanden irgendwo herum und verstaubten immer mehr. Langsam schlich er näher an die Halle heran und luckte um eine Ecke. Er staunte nicht schlecht als er die komplette Gaze-Kompanie plus Anhang vorfand. Natürlich hielt er sich versteckt, sonst würde selbst er ganz schön was abbgekommen und das durfte er auf keinen Fall riskieren. Er sah vorsichtig in die Halle herein und konnte beobachten wie ein großer Brünetter und ein kleinerer Schwarzhaariger einen ebenfalls braunhaarigen Jungen aus einem Raum schleiften. Er war blutübertröhmt und wimmerte leise. "Oh nein...", stöhnte Hizumi in Gedanken. "Gaze wächst... Scheiße!" Das war schlau von ihnen, gleich die besten Neuen rauszupicken. Welche Klasse hatte Ruki übernommen? In welcher Klasse war dieser Typ? Hizumi musste nachher sofort den 9ten Jahrgang abklappern um zu wissen welche Klasse weg war. "So.", hörte er die Stimme Rukis ertönen. Er sah den kleinen, auf dem Boden liegenden, Jungen an. "Das wärs wohl. Miyavi? Reita? bringt ihn doch bitte mal zu seiner Klasse und zeigt ihnen das Werk hier.", befahl er und die beiden machten sich, mit einem "Hai", an die Arbeit den Kleinen hoch zuheben und los zutapern. Hizumi machte sich schnellst möglich aus dem Staub. Wenn sie ihn hier sahen gabs bestimmt 'ne böse Prügelei. Und mit sechs gegen einen ist es echt unfair. Hizumi kam schließlich in seiner eigenen Klasse an und schmiss die Tür hinter sich zu. Sofort ertönte ein lautes: "O- hayou!", aus dem angrenzenden Raum und auch seine Freunde begrüßten ihn. "Was ist denn mit DIR los?", fragte Tsukasa mit hochgezogenen Augenbrauen. "Gomen. Ich hab bloß grad was echt dummes mitbekommen.", erklärte Hizumi leise und kam schnell auf die kleine Dreiergruppe zu. "Also, ich hab gerade durch Zufall mitbekommen, dass Gaze seine Gruppe vergrößert hat. Sie haben mindestens ein neues Mitglied bei sich. Und dann wahrscheinlich auch eine neue Klasse, ich weiß aber noch nicht welche. Ich werde in einer halben Stunde mal nachsehen.", schilderte er die Lage und es ertönte lautes Aufstöhnen. "Nicht so laut!", zischte ihr Anführer und sofort waren die anderen wieder still. "Das ist echt behindert... Was machen wir denn jetzt?", fragte Zero und legte vorsichtig eine Hand an seine schmerzenden Rippen. Durch das Aufstöhnen hatte er seine Lungen zu sehr geweitet und das hatte ihm einen Stich versetzt. Hizumi sah ihn eindringlich an. "Naja, wir rekrutieren.", meinte er dann und sah die nächsten Minuten immer ungeduldiger auf seine Handyuhr. "Mann. Was soll das??", fragte er sich in Gedanken. Es nervte ihn zum sterben, dass die Zeit so langsam verging. "Also ich werde dann mal aufs Klo.", meinte Karyu und stand auf. "Na na na! Nicht so schnell!", fuhr ihn Hizumi an und sprang vor ihn. "Was hast du denn jetzt?", fragte sein Freund und sah ihn verwirrt an. "Ich will doch nur aufs Klo!" Hizumi hielt ihn an den Schultern zurück und stemmte seinen kleinen Körper gegen den Größeren seines Gegenübers. Das sah wohl ziemlich amüsant aus denn Tsukasa und Zero mussten sich ein Kichern verkneifen. "Oh-ho nein.", entgegnete Hizumi. "Was soll das?", fragte Karyu abermals und verschränkte seine Arme vor der Brust, rührte sich aber keinen Millimeter. "Einer von euch wird mitgehen! Oder nein besser noch, ich komm mit. Komm, los!" Dann zog er den verdutzten Karyu am Handgelenk durch den Raum. Doch Karyu riss sich los. "Neee! Ehe ich mit DIR aufs Klo renne wie 'ne Memme mit der Mutter piss ich lieber aus'm Fenster!" Und mit den Worten nahm sich Karyu einen Stuhl, stellte sich drauf, machte seine Hose auf, holte ihn raus und goss mit einem weiten Strahl das Gebüsch hinter der Schule. "Die Blumen danken für den sauren Regen.", meinte Tsukasa und Karyu lachte. "Ach was.", erwiederte er und stieg vom Stuhl. "Meine Pisse schmeckt wie Zucker." Ein fettes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Schon mal probiert?", fragte Zero gespielt schockiert. "Ne, ne. Willste mal?" Hizumi ging dazwischen. "Stopp jetzt Leute! Ich denke ich werd mal los, ne? Bin gleich wieder da.", sagte er und verabschiedete sich auch schon von den dreien. Ein lautes "Sayonara!" kam aus dem nebenan liegenden Raum und Hizumi knallte, wie eigentlich immer, die Tür hinter sich zu. Die leeren Gänge waren gespenstisch still und es kam ihm düsterer vor als sonst. Schulterzuckend ging er die Treppe hinunter und in den Gang des 9ten Jahrgangs. Er inspzierte die Türen und die Wände daneben, luckte manchmal in eine Klasse hinein und blieb immer unentdeckt, wie auch nicht anders zu erwarten. Es war halt Hizumi. Lange Zeit starrte er nun schon vor sich hin. Er hatte keine Ahnung wie lange er schon hier saß und auf die wankenden Wipfel der dichten Tannen hinter dem Gelände starrte, welche sich in der leichten Briese langsam von links nach rechts und von rechts nach links neigten. Es beruhigte ihn ein wenig. Vollkommene Stille um sich herum. Das alleinsein. Dieses ungestörte Sein. In diesen Momenten konnte er endlich nachdenken. Über alles. Über sein Leben, seine Freunde, seine Zukunft, seine Handlungen, seine Gedanken selbst. Ja, er konnte sich einfach mal fallen lassen und ausspannen. Doch wie erwartet dauerte dieser wunderschöne Moment nur kurz an denn schon kam einer seiner drei Stöhrenfriede angerannt und stammelte völlig aus der Puste dummes Zeug. "Ich...Nii...Wo...Er...Nicht...Weg...Finden...Ich...Ich...PUUUHHH...." Satoshi erhob sich, bis aufs letzte genervt und starrte Ryo böse an. Dieser musste einmal schlucken. In solchen Situationen wollte er Satoshi lieber nicht zweimal über den Weg laufen. Ryo wischte sich einmal über die schweißnasse Stirn. "Was-Ist-Los?", fragte der Leader ganz langsam. "Nii...Ist...Weg. Ja. Wir können ihn nirgens finden. Er geht auch nicht ans Handy ran. Wir haben ihn schon überall gesucht. Bzw suchen lassen. Aber er ist einfach *schnipp* verschwunden." Satoshi stutzte. Nii war weg? Das passte doch garnicht zu ihm, einfach abzuhauen. Er grübelte vor sich hin. "Ist sein Auto noch da?" Ryo zuckte mit den Schultern. Wieder ein genervtes Seufzen. "Na kommt schon. Darauf hättet ihr auch selbst mal kommen können, oder??", fragte der Kleine und ging schnellen Schrittes voran. Ab zu Shuu und seiner Klasse. Nii war also weg? Na das würde sich ja heraus stellen. "Wahrscheinlich will er nur allein sein...", meinte Satoshi zu Ryo. Dieser wiedersprach ihm. Sie waren in der Klasse angekommen, Satoshi riss die Tür auf und platzte herein. "Wir haben ihm Code red gesimst. Er hat nicht reagiert.", sagte Shuu der sofort wusste an welcher Stelle des Gespräches die beiden anderen stehen geblieben waren. So schien es Satoshi jedenfalls immer. Jedes Mal. Aber Nii hatte nicht auf Code red reagiert?? Das konnte nicht sein! "Er hat nichts von sich hören lassen??", fragte Satoshi, fast ein wenig hysterisch. Auf Code red, einem absoluten Gefahrencode der Girus, hatte Nii bis heute immer reagiert. Er hätte immer zurück geschrieben oder wäre zur Klasse gekommen. Immer! Grundsätzlich! "Okay! Ihr zwei werdet mit Shuu sofort auf den Parkplatz rennen und schauen ob sein Wagen noch da ist! Ihr zwei werdet mit einer kleinen Gruppe den linken Teil der Schule absuchen! Ihr dahinten mit Ryo den rechten Teil! Ich werde mit den restlichen in den Kellern nachsehen! Und Ryo! Du wirst ihn pausenlos auf seinem scheiß Handy anrufen, klar?? Ihr drei bleibt hier, falls er hier auftaucht! Es wird sofort angerufen, wenn es etwas neues gibt! Und jetzt bewegt euch!!" Die Anweisungen waren klar gegeben und die gesamte Klasse, außer die drei genannten schwärmten in alle Winkel der Schule aus um Nii zu suchen. Es konnte wirklich nicht sein, dass Nii sich nicht auf den Gefahrencode gemeldet hatte. Code red bedeutete ein Freund sei in mächtigen Schwierigkeiten und ein Nii lässt seine Freunde niemals hängen. NIEMALS! Satoshi war mehr als nur übermäßig besorgt. Er machte sich die aller aller größten Sorgen, die man sich überhaupt machen konnte. Er machte sich Vorwürfe. Malte sich die schlimmsten Dinge aus. Befürchtete sogar den Tod und machte sich schlussendlich nochmehr Sorgen und Vorwürfe. Doch alles Jammern half nichts. Nii war weg. Vollkommen weg. Als Ryo um eine Ecke bog und gerade wieder neu wählen wollte wurde er von einem Jungen seiner Gruppe zurück gehalten. "Seht mal! Da sind Blutspuren!", rief er. Ryo erstarrte und sah gebannt auf die blutigen Fußabdrücke. "Nein...Nein, die sind nicht von Nii...", stammelte Ryo dann erleichtert. "Wieso das denn nicht?" Ryo wählte. Er hielt sich das Handy ans Ohr. "Das sind meine!", meinte Ryo dann und grinste in die Runde während er weiter lief. Wenn die anderen nur wüssten dass Ryo einmal ganz alleine eine Massenschlägerei in eben diesem Gang überlebt hatte, würden sie sich umgucken... Shuu hielt schon hundert Meter vorher Ausschau nach Niis Nissan 360z. Dieses aufgetunte Morzteil wäre kaum zu übersehen gewesen. Und tatsächlich entdeckte er es auch schon in seinem leuchtenden Blau-Schwarz. Er konnte seine Gruppe stoppen und wählte sofort Satoshis Nummer. Dieser meldete sich nach dem ersten Piepen. "Moshi moshi? Shuu??", ertönte die Stimme des jungen Mannes. "Hai. Sein Wagen steht auf dem Parkplatz! Er muss also noch hier auf dem Gelände sein.", sagte Shuu knapp. "Okay, arigato!" Und dann erklang nur noch ein langezogenes Tuten. Aufgelegt. Satoshi steckte sein Handy weg und trat die Tür zu den Kellerräumen auf. "Nii!", rief er in die Finsternis hinein und schaltete das Licht ein. Die Lichtröhren knackten bedrohlich und an einigen Stellen flackerte das Licht. In den modrigen Räumen waren Kisten aus längst vergessener Zeit und es gammelte alles vor sich hin. Eigentlich wäre es dumm von Nii gewesen hier her zu kommen. "Er ist sicher nicht hier. Die Tür war verschlossen, das Schloss hing davor und es war anfangs stockdunkel hier drin.", meinte einer der Jungen hinter dem Boss. Satoshi wirbelte herum und funkelte den Größeren an. "Es wird weitergesucht!", befahl er und wandte sich zum weitergehen um. Seufzend folgten die Jungen ihm und suchten wirklich jeden Gang und jeden Raum ab. Doch auch sie fanden den Vermissten nicht. Wo konnte er nur stecken? Die Gänge wurden immer dunkler. Immer weniger Licht spendete den Suchenden Sicht. Die meisten hatten schon lange ihr Feuerzeug angemacht und leuchteten auch in den dunkelsten Ecken. Ein Schrei kam aus einem der Räume. Sofort sprangen alle hinein und starrten den kreidebleichen Jungen an. Er starrte entsetzte in eine Ecke des Raumes. Satoshi wandte den Kopf und zwei schwarze leere Augenhöhlen starrten ihm entgegen. Weißer Knochen blitzte auf und Satoshi konnte einzelne Arm- und Beinknochen ausmachen. "Das ist ein Skelett.", meinte er trocken und ging wieder. "Ja! Eben! Was hat ein Skelett in unseren KELLERN ZU SUCHEN?!?!?", brüllte der immer noch sehr verschreckte Junge. Satoshi seufzte. "Junge. Wenn wir hier unten mal ausmisten würden, fänden wir hier sicherlich viele Skelette!", sagte er und ging weiter vorran. Die Jungs schluckten und folgten ihm, nun noch wiederwilliger als vorher. Satoshi schien wirklich vor nichts Angst zu haben. Doch insgeheim hätte er sich fast vor Schreck an die Brust gegriffen als er die Gebeine sah. Das sagte er natürlich niemandem. Er konnte es sich nicht leisten den nötigen Respekt zu verlieren. Im Moment hatte er nun überhaupt keinen Sinn dafür. Keine Zeit. Vergebens suchten Ryo und seine Gruppe weiter. Immer und immer wieder rief Ryo auf Niis Handy an, doch nie ging jemand ran. Langsam gab er es auf. Er und seine Leute suchten jeden Winkel des, ihnen zugeteilten, Teils der Schule ab doch nirgends eine Spur von Nii. Nirgendwo. "Wir suchen hier echt wie die Blöden...", maulte ein junger Mann hinter Satoshis Rücken. Er wollte gerade wütend auf dieses Kommentar antworten da vernahm er etwas. "Seit mal ruhig!", befahl er und blieb abruppt stehen. Die anderen folgten seinem Wink und hielten den Mund. Satoshi lauschte doch dieses Geräusch, was er gegelaubt hatte zu hören, wiederholte sich kein zweites Mal. Seufzend ging er weiter doch blieb dann wieder stehen. Da war es wieder! Was war das? Es kam ihm unheimlich bekannt vor, aber er wusste nicht was das war...Natürlich!! Wie von der Tarantel gestochen rannte der junge Mann die Gänge entlang und stürzte um eine Ecke. "HAH!!", rief er und bückte sich zu einem Haufen hinunter. Er schaufelte etwas Erde zur Seite und dann sah er es! Niis Handy!! Es klingelte. Satoshi ging ran und sofort wurde ihm von Ryo ins Ohr geschrieen. "NII?? WO BIST DU?? WIR MACHEN UNS ALLE TOTALE SORGEN UM DICH DU SPAST!!! WO ALSO BIST DU, HM??"---- "RYO!! HALT DIE FRESSE!! ICH BINS!!" Kleinlaut fiebste Ryo einmal auf. "Satoshi... Du hast also Niis Handy? Na dann kann ich ja aufhören anzurufen..." Enttäuscht seufzte der junge Mann am anderen Ende des Höhrer einmal auf. "Ja kannst du...", gab Satoshi betrübt zurück. "Aber weiter suchen!" Gespräch beendet. Seufzend ließ er den Kopf hängen. "Sa...Sato...Satoshi...", stammelte einer der Jungen flüsternd und zupfte an Satoshis Ärmel. "Was denn?", fragte dieser und wandte seinen Kopf in die Richtung in die alle zusammen starrten. Angst hatte sich in ihren Augen gespiegelt und auch Satoshi selbst erschrack zu Tode. Sein Herz überschlug sich erst und setzte dann komplett aus, sein Blut begann zu kochen, sein Atem ging keuchend und ihm wurde von dem Schreck ganz schwindelig. Am Ende des Ganges lag ein matter Körper auf dem eiskalten Boden. Augen geschlossen. Haare vom Blut verklebt. Wunden im Gesicht und auf den Armen. Es war Nii!! Geschockt starrten alle auf den Körper. Sie konnten sich nicht aus ihrer Starre lösen. Es war einfach zu schrecklich gewesen. Satoshi brannten die Augen. Ihm wurde schlecht. Sein Magen begann sich zu drehen und Hitze stieg in seinen Kopf. Er vergaß beinahe das Atmen nachdem sich der erste Schrecken gelegt hatte. Plötzlich hörten sie ein lautes Knacken so als würde etwas festes durchgebrochen werden. Dieses Geräusch ging ihnen durch Mark und Bein. Dann ein Reißen, ein Geräusch als würde eine Flüssigkeit spritzen, ein Schmatzen und ein geräuschvolles Kauen, ein Schlucken und dann wurde Niis Körper ganz langsam hinter die Ecke gezogen. "NEIN!", schrie Satoshi und sprang hinterher. Er dachte nicht darüber nach, was ihn hinter dieser Ecke erwarten würde, dachte nicht darüber nach was er schreckliches zu Gesicht bekommen könnte. Er wollte einfach nur seinen Freund retten. Gerade noch bekam er ihn zu fassen, mit einem Hechtsprung griff er nach Niis Handgelenk. Bei dem harten Aufprall schloss er reflexartig die Augen und konnte nicht fassen als er merkte was er tatsächlich in der Hand hielt als er es sah. Erschrocken drehte er sich zur Seite und mit einem lauten Fauchen sprang eine schwarze Katze in den offenen Gang. Miauend und fauchend verschwand sie in der Dunkelheit und dann war wieder alles still. Satoshi sah sich panisch nach seinem Freund um, doch von Nii war nirgendwo eine Spur zu finden. "Das...Das habt ihr doch auch gesehen, oder??", fragte Satoshi, rappelte sich auf und sah sich immer wieder pansich um. Die anderen nickten entsetzt. "Was war das denn? Wo ist Nii??", fragte einer und krallte sich an den Arm seines Stehnachbarn. Satoshi schüttelte den Kopf und sie machten sich so schnell wie möglich auf den Weg hinaus aus den gruseligen Kellergewölben. Es war ihnen einfach komplett unheimlich hier unten und nach diesem Vorfall hatte Satoshi mehr als nur noch nackte Angst. Nie wieder würde er hier hinunter gehen, nie, nie, nie , nie, NIE WIEDER! Gerade als sie die Tür zum rettenden Ausgang erreicht hatten ertönte ein gellender kreischender Schrei und die Jungen rannten um ihr Leben. Sie selbst begann zu schreien. In Panik fielen sie übereinander her um endlich aus diesen Räumen zu gelangen. Der schreckliche Schrei fuhr ihnen durch den gesamten Körper und hinter ihnen fiel die schwere Eisentür ins Schloss. Voller Angst stürzten die Jungen davon ohne etwas von dem leisen Kratzen an dem Metall der Kellertür wahrzunehmen. Das Kratzen wurde immer leiser bis es schließlich ganz verstummte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)