Circle of Life von Pandasocke (TaiTo ♥) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Das kleine Wort „vergeben“ kann doch einiges in einem auslösen. Jedenfalls, wenn es auf der Facebook-Seite deines Schwarms steht. Ich durfte diese Erfahrung auch gerade machen. Der Stich versiegte irgendwo zwischen Bauch und Herz. Jedenfalls wurde mir schlecht und traurig zugleich. Eigentlich sollte ich mich freuen, dass mein bester Kumpel es endlich geschafft hat, eine ordentliche Beziehung zu Stande zu kriegen. Tja, wenn ich ihn nicht auch lieben würde... Ich meine, es ist ja nicht so, dass ich nicht die Chance hätte, eine Freundin zu bekommen. »Yamato Ishida« ist der Inbegriff von „Mädchenschwarm“. Etwas längere, blonde Haare, azurblaue Augen, ziemlich schlank, Sänger und Gitarrist der erfolgreichen Schülerband „Teen-Age Wolfes“. Ein richtiger Mädchenmagnet. Und nein, ich bin nicht eitel. Ich stelle nur Tatsachen fest. Merke: Es wäre kein Problem, mir eine Freundin zuzulegen. Die Auswahl wäre groß. Das Problem ist nur... Ach, fassen wir es kurz. Ich bin schwul. Ja, das klingt jetzt wieder nach Klischee, ich weiß. Der erfolgreiche, junge Musiker, dem die Mädchen zu Füßen liegen, und der doch unerreichbar ist, weil er sich für Männer interessiert. Ist mir schon klar, dass ihr das jetzt denkt. Aber dem ist nicht so. Wirklich! Ich wäre froh, wenn ich mich, wie Taichi oder mein Bruder Takeru, einfach für Frauen interessieren würde. Ganz ehrlich, ich kann mit den weiblichen Rundungen und dem angeblich „unwiderstehlichem“ Charme der Frauenwelt nichts anfangen. Ich fange schon bei meiner besten Freundin Yolei an zu verzweifeln. Und die ist noch recht normal! Jetzt aber erst mal zurück zu Facebook. Ich stalke also gerade wieder meinen heimlichen Schwarm und zugleich noch besten Freund Taichi, genannt Tai, und was sehe ich? „Vergeben an Sora T.“ Bah! Ich könnte kotzen. Gerade die Beiden. Gerade Sora! Früher... Also damals, als wir die Welt das erste Mal retten mussten, fand ich sie noch ganz okay. Kein Überflieger. So, wie ein 12 jähriger Junge nun mal ein 12 jähriges Mädchen findet. Irgendwie komisch, und warum trägt sie immer einen Hut? Mittlerweile ist sie zu einer richtigen Tussi mutiert. Da wir drei, Taichi, Sora und ich, seit der Mittelstufe in einer Klasse sind, darf ich jeden morgen ihr rosa Handtäschchen bewundern, das eine Schultasche darstellen soll. Natürlich lässt sie so wie ich, und alle anderen, ihre Bücher in den Schließfächern. Außer die, die für die Hausaufgaben benötigt sind, und am nächsten morgen brav wieder in die Schule geschleppt werden wollen. Aber ein Etui oder gar ein Block passt auf gar keinen Fall in diese Minimalausgabe einer Tasche. In das rosane, glitzernde Etwas! Das Einzige, was sich darin befindet, ist Schminke. Von Lippenstift, über Maskara bis hin zu Kompaktpuder. Ja, auch ich kenne mich ein wenig in dem Bereich aus. Eine Mail von Tai riss mich dann wieder aus meinen „Wie töte ich Sora am Besten?“-Gedanken. „Hallo Matt! (Anmerkung: Die Meisten nennen mich Matt und nicht Yamato.) Sora und ich wollten heute Abend feiern geh'n! Ich bin jetzt übrigens mit ihr zusammen! Die Anderen kommen auch. Sogar Joey. Treffen wir uns wie immer gegen halb neun beim „Tabak“? Gruß; Tai. P.S.: Wehe du kommst nicht mit!“ Herzlich wie eh und je. Das er mit Sora zusammen ist, war doch kaum zu übersehen. Schließlich stand es auf seinem Profil! Könnt ihr euch vorstellen, wie wenig Lust ich zu dieser „ach-so-tollen Party“ hatte? Klar, ich könnte mir mein Leben wiedermal schön trinken. Aber ich könnte gar nicht so viel trinken, wie ich kotzen wollte! Wie ich Tai kenne, und ich kenne ihn besser als jeder Andere, würde er eh nur mit Sora rumknutschen, und da hatte ich wirklich keinen Nerv zu. Aber wie ihr schon gehört habt, nein sagen konnte ich auch nicht. Ich hoffte für ihn, dass er Takeru nicht auch eingeladen hatte. Tai hatte den Kleinen letztes Mal so abgefüllt, dass ich, die unsportlichste Person des Erdballs, ihn mit zu mir nehmen musste. Pardon, schleifen musste. Und darauf habe ich dieses mal keine Lust, schließlich hat er mir neben, ich wiederhole neben, das Klo gekotzt. Und während meine Finger über die Tasten flogen und eine wenig enthusiastische Zustimmung tippten, fragte ich mich, wie ich den Abend überstehen soll. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)