Unseen von Havici ================================================================================ Kapitel 1: Ungesehen -------------------- Ich weiß nicht was ich mir beim schreiben gedacht habe. Das war in meinem Kopf und ich musste es tippen. Hintergrundstory, Charaktere... alles nicht vorhanden. Es gab nur diese Szene die mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Viel Spaß beim Lesen. __________ Ungesehen Schweigsam stehst du an meinem Grab. Deine Tränen funkeln wie Diamanten in der Abendsonne. Ich stehe neben dir, doch ich weine nicht. Ich wüsste nicht mal, ob ich geweint hätte, wenn es nicht geklappt hätte. Glaub mir, es ist besser so. Du hebst deinen Kopf und starrst gerade aus. Deine Augen haben an Glanz verloren. Ob die Krankheit Schuld daran trägt? Oder sind es die Jahre, die dich gezeichnet haben? Doch trotzdem sind es dieselben himmelblauen Augen in die ich mich damals verliebt habe. Die mir immer Mut gemacht haben. Und je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr Schuldgefühle quälen mich. Du warst immer für mich da, all die Jahre. Ich habe immer nur Probleme gemacht. Dir nie gezeigt, wieviel du wert bist. Trotzdem... du warst da für mich. Auch wenn ich niemanden hatte... hatte ich doch dich. Und nun lasse ich dich in deiner schwersten Zeit im Stich. Vielleicht wäre es leichter gewesen, nach dir dieses Martyrium zu beenden. Mein Leben als Kreatur, die früher mal Mensch war, zu beenden. Ich sehe wie sich dein Gesichtsausdruck verzieht und ein erneuter Heulkrampf dich schüttelt und auf die Knie zwingt. An was hast du dich erinnert? Ich setze mich zu dir. Wenn ich könnte, würde ich in diesem Moment mit dir weinen, dich trösten, in den Arm nehmen. Aber das werde ich nie mehr. Es ist der Moment, in dem ich eine unheimlich Sehnsucht nach dir verspüre. Nach deinen vertrauten Worten, nach deinem mir so bekannten Körper. Du versuchst aufzustehen. Doch ich sehe, wie du wieder zusammenbrichst. Diesmal ist es die Krankheit. Haben sich die Ärzte vertan? Ist es doch weniger als einen Monat...? Ich wünschte du hättest mich nie kennengelernt. Dann würdest du jetzt vielleicht krank, aber bei deiner Familie sein. Aber ich glaube, das war nie dein Ziel. Nein, du hingst an mir. Und ich überlasse dich deinem Schicksal. Ich glaube, außer diesem Punkt hatten wir nie etwas gemeinsam. Du gingst lieber joggen, während ich las. Ich muss lächeln, wenn ich daran denke, wie du die altmodischen Möbel in meiner Wohnung gehasst hast. Doch du hast es akzeptiert, weil es mir vertraut war und ein Gefühl von Sicherheit gab. Du hattest viele Freunde. Ich war lieber alleine. Du wusstest das, bist dennoch nie von meiner Seite gewichen. Unsere einzige Gemeinsamkeit bestand darin, das wir gesucht haben. Nach einem Menschen, der vielleicht nicht perfekt ist... aber uns liebt. Und wir haben uns gefunden. Deine Schwester ist noch auf dem Friedhof. Als sie dich sieht läuft sie schneller. Sie ruft deinen Namen, fragt was du da machst. Sieht man es nicht? Du trauerst. Um mich. Die, die es gar nicht verdient hat. Sie ist schnell bei dir. Du scheinst sie nicht wahrzunehmen. Weinst. Und ich drehe mich weg, aus Angst meine Beherrschung zu verlieren. Meine Gedanken kreisen nur um eine Frage: Warum war ich so selbstsüchtig... und ließ dich dich alleine...? ________ Für die Länge muss ich mich entschuldigen. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. (: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)