Through the Years von PurplePassion (2. OS: NejiTen "If you read my mind") ================================================================================ Kapitel 1: ShikaIno: Worst Case Scenario ---------------------------------------- So, diese Geschichte sollte anfänglich ein weiteres Kapitel für meine Fanfiction Half a Year geworden sein, aber ihr könnt natürlich auch ohne die FF gelesen zu haben den OS lesen, allerdings bleiben euch einige Fragen erspart, wenn ihr bereits darin rumgestöbert habt. Trotzdem kläre ich jegliche Ungewissheiten (sofern ich kann) gerne auf. Warum es also letzlich nicht zu meiner FF gehört? Weil ich einen anderen Weg gefunden habe diese Situation in Half a Year fest zu halten. Viel Spaß beim Lesen! ;) -------- Langsam schritt sie voran und sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut. Neuerdings richteten sich eine andere Art von Blicken auf sie. Keine bewundernde, eifersüchtige oder sehnsüchtige Blicke, sondern welche die sie beurteilten, die sie abschätzend beobachteten und jene die sie ansahen, als würden ihre Taten nun bestraft werden, waren die schlimmsten. Ino wusste, dass sie zwar neidisch bewundert wurde und dass sie schon seit ihrer Ankunft eine der beliebtesten Mädchen in Suzu Ichiro High war, aber gleichzeitig hatte sie nicht den besten Ruf: Obwohl sie nicht viele kannten, wurde sie oft als Zicke und Nymphomanin abgestuft. Dabei hatte sie bloß einen etwas stärkeren Temperament als andere und eine spielerisch-verführende Ader mit Jungs, aber nur, weil sie ihre Reaktionen darauf lustig fand. Zugegeben: Sie hatte seit ihrem Beitreten in diese Schule mehrere Romanzen gehabt, aber so einfach war sie garnicht rumzukriegen! Sie hatte es halt mit den Jungs, aber so war es nunmal, wenn man schon seit Kindertagen verehrt wurde. Und was ihre ehemaligen Liebhaber von sich stießen, interessierte sie nicht. Dass dadurch ihr Ruf als promiskuitives Blondchen entstanden war, hätte sie sich eigentlich schon denken können, aber ehrlichgesagt kümmerte es sie nicht sonderlich. There are worse things I could do, than go with a boy or two. Even though the neighborhood thinks I'm trashy and no good, I suppose it could be true, but there are worse things I could do. Bis jetzt. Jetzt, wo ihr Bauch zu zeigen begann und man ihr die Schwangerschaft von Tag zu Tag deutlicher ansehen konnte. Stolz, mit ihrer üblichen überlegenen Einstellung und einem gehobenen Kinn ging sie die Flure entlang. Sie verstand es, wenn sie die Leute als arrogant bezeichneten, obgleich ihr eben so eine Haltung zur Popularität unter ihren Mitschülern verholfen hatte. Während sie also durch die Gänge lief, auf dem Weg zum Direktorium, entschied sie sich spontan dafür, ihren Zustand nicht mehr zu verstecken. Sollte es jemand wagen sie danach zu fragen, würde sie bejahen, das war nun entschieden. Und trotzdem nervte es sie. Sie wusste, wie solch eine Nachricht empfangen werden würde. Tief atmete sie ein, klopfte Kurz an die gläserne Tür des Sekretariats und trat ein. Miss Fieldings schaute hinauf und sank sofort den Blick wieder runter, als sie das Mädchen erkannte. „Miss Yamanaka, nehemen Sie bitte Platz, ich informiere den Herrn Direktor über ihre Ankunkft“, sagte sie monoton und unterbrach kurz ihr Notieren. Zügig nahm sie das weiße Telefon in die Hand und wähle schnell drei, vier Nummern, nuschelte nach einer kurzen Pause etwas in die Muschel hinein. „Sie können eintreten“, infromierte sie Miss Fieldings sofort nachdem sie aufgelegt hatte, deutete dabei auf eine Tür zu ihrer linken, auf der ein Schildchen mit den Worten „Mr. Dr. Kobayashi“ hang. Widerwillig stand Ino auf, klopfte nochmals bis sie sich sicher war, dass sie reingehen durfte. Mr. Kobayashi war ein streng aussehender Mann in seinen Fünfzigern. Er wurde nicht sonderlich von den Schülern gemocht, aber die Lehrer schleimten sich oft bei ihm ein, etwas das die Schüler noch weniger mochten. Mit einer kurzen Handbewegung deutete er der 11-Klässlerin an, sich hinzusetzen. Ino lief ans andere Ende des geräumigen Büros und setze sich in eines der zwei großen, schwarzen Sessel. Bedacht lehnte sich der Herr zurück, ließ das Mädchen dabei nicht aus den Augen. Er begrüßte sie sachlich, mit der langweiligen, ruhigen, bebenden Stimme, die sie jeden Tag in den morgentlichen Durchsagen hörte. Dann ging er vor, stütze sich mit den Unterarmen an den großen Pult. „Miss Yamanaka, ich fürchte, dass der Grund für dieses Treffen eine eher heikle Angelegenheit ist. Sehen Sie, es geht nämlich zur Zeit ein Gerücht durch die Schule...“ I could flirt with all the guys, smile at them and bat my eyes. Press against them when we dance, make them think they'd stand a chance, then refuse to see it through. That's a thing I'd never do. Und damit würde es offiziell werden. Sie musste die Schule verlassen, bis sie das Kind bekam. Er sagte, dass die Schule ihr gerne dabei helfen würde die Schwangerschaft zu überstehen, etwa durch das Kontaktieren von Professionellen und Anderes und außerdem garantierte er ihr, dass ihr der Schulstoff immer wietergereicht werden würde, damit sie nicht unbedingt das Jahr wiederholen musste. Ino war den Tränen nahe. Die ganze Zeit über, von dem Moment an, in dem angekündigt wurde, dass sie sich in der ersten großen Pause beim Direktor zu melden hatte, bis zu ihrem Eintreten in sein Büro, hatte sie gewusst, was auf sie zukommen würde. Dass er ihr genau das sagen würde. Und dennoch war ihr nach Heulen zumute, aber nicht wegen ihm. Nicht wegen den Sachen die man über sie sprach und sprechen würde, nicht, weil sie ihren Vater enttäuschen musste. Als sie aus dem Direktorium trat war sie wie im Trance. Sie hatte nur bis Ende der Woche und es war bereits Mittwoch. Das Atmen gelang ihr nicht, sie fühlte sich als würde sie tausend Drehungen gemacht haben. Taumelnd schritt die voran, rannte die letzten paar Meter in die nächstgelegene Toilette und als sie endlich in eine Kabine drang, übergab sie sich. Es war aber nicht die Art Übelkeit gewesen, die sie in den ersten drei Monaten überkommen hatte, sondern solche die man gelegentlich bekam, wenn einem schlechte Nachrichten mitgeteilt wurden. Die Meisten weinten, manche waren sprachlos oder bekamen Wutanfälle; sie kotzte. Sie war sich dessen bewusst, dass es mehrere andere Mädchen auf der Toilette gab, aber das interessierte sie alles nicht. Sobald sich ihr Magen beruhigt hatte, trat sie hinaus und spülte den Mund ab. Sie achtete nicht auf die neugierigen Blicke und auf das Getuschel. Als sie nach Papier reichte und sich abtrocknete drehte sie sich entschieden um. Jedes dieser Hühner schaute sie ins Gesicht und sagte bestimmt: „Ja, ich bin schwanger. Könnt ihr euch nun um euer eigenes Leben kümmern?!“ Bis zur sechsten Stunde wusste es bestimmt schon die halbe Schule. Ino war all ihren Freunden aus dem Weg gegangen. In der siebten und achten Stunde hatte sie Sport. Sie ging früher in die Umkleidekabinen und zog sich um. Nach und nach kamen mehr Klassenkameraden rein, die meisten stockten sobald sie sie sahen, das Geflüster fand kein Ende. Sie ignorierte es. Als sie an Cassidy Nakamura vorbeiging meinte diese: „Ino, Kleines. Meinst du nicht, dass Sport in deinem Zustand zu gefährlich ist?“ Ino blitzte sie wütend an und bevor sie etwas sagen konnte war sie kichernd mit weiteren zwei Freunden verschwunden. I could stay home every night, wait around for Mr. Right. Take cold showers every day, and throw my life away, on a dream that won't come true. Das blonde Mädchen seufzte schwer auf dem Weg in die Schlafräume. Sobald ihr einfiel, dass ihre Zimmergenossin sicherlich auch schon davon wusste, fühlten sich ihre Beine zehn Mal schwerer an. Die Yamanaka fand sich zwischen ihren eigenen Willen in ihr Zimmer zu verschwinden und dem Unbehagen Yuki gegenüber zu stehen, gerissen. Sie wäre die typische Person gewesen, die ihr das Vorwerfen würde. Dabei würden alle die Klappe halten wenn sie erführen wessen Kind es eigentlich war. Abrupt blieb Ino stehen, als sie einige Meter vor sich einen jungen Mann sah. Er wusste genau, dass sie an ihm vorbeigehen musste. Sie fluchte in ihren Gedanken, hatte sie doch schon gedacht, dass er ihr nicht mehr über den Weg laufen würde. Sie hatte es zudem geschafft, ihn den ganzen Tag über nicht zu begegnen. Aber jetzt stand er dort, am Haupteingang das sie jeden Tag durchqueren musste und sie war überfordert mit der Sitiation. Sie hätte am liebsten kehrt gemacht und wäre weggerannt und sie musste ernsthaft mit sich ringen damit dies nicht geschah. Lange blieb sie wie angewurzelt stehen und schaute ihn an, sah nicht mal richtig sein Gesicht, aber wusste dennoch, dass es er war. Ihm schien das Warten Leid zu sein. „Ino“, begann Shikamaru und trat näher, „Wieso hast du nichts gesagt?“ Als würde sie nach langer Zeit aus dem Wasser auftauchen, begann sie schnell und unkontrolliert an zu Keuchen. Instinktiv trat sie einige Schritte zurück und er blieb unsicher stehen. „Ich hätte helfen können, ich wäre dir beigestanden und hätte ver-“ „Es macht nichts!“, schrie sie fast und ein Schatten von Schreck und Überraschung durchzog Shikamarus Gesicht. Wieder ging er auf sie zu und ihr Atem verschnellerte sich mit jedem Schritt den er tat. Er schluckte und es ließ etwas in ihr erweichen. Er schien verunsichert, dass sah sie ihm sofort an, aber trotzdem versuchte er gelassen rüberzukommen: „Ich werde nicht davor wegrennen, Ino.” Sie wollte brüllen, sich auf den Boden werfen und heulen. Sie wollte ihn schlagen und ihm sagen wie sehr sie ihn hasste, ihn fragen wieso er ihr das bloß angetan hatte. Sie wollte, dass er ihre Hand nahm und sie nach D.C. fuhr um neben ihr zu stehen wenn sie ihren Vater damit konfrontieren musste. Sie wollte, dass er ging und sich nicht drum kümmerte. Ihr keine Worte widmete die aus reiner Reue und Mitleid hervorgerufen wurden nur, weil er diesn beschützerischen Charakter hatte. Sie würde ihn für den Rest seines Lebens brechen und sie für immer depresiv darüber sein. „Bitte Shika, du kennst mich gut genug. Es ist nicht deins.“ Damit ging sie entschieden an ihm vorbei und sah nur kurz seinen Blick von Verwirrung. „Was soll das heißen?“, fragte er aufgebracht und ging ihr energisch nach. Die Yamanaka kämpfte gegen die sich ausbreitende Schwäche in sich an: „Ich sagte es doch schon.“ „Nein, das meinte ich nicht“, rief er und sie merkte seine anwachsende Wut, „Willst du dich gerade selbst als billig verkaufen? Tatsächlich Ino, ob du’s glaubst oder nicht: Ich kenne dich.“ Genervt stöhnend griff er ihren Arm und zog sie zurück: „Schau mich gefälligst an, magst du?!“ „Es ist nicht deins!“, schrie sie und schlug seine Hand weg. Sie schaute ihm lange ins Gesicht: „Wir hatten Anfang September ein Spiel in Trenton, erinnerst du dich? Du weißt doch wie es zugeht zwischen Cheerleadern und Footballspielern. Ich hab um die Zeit herum die Pille gewechselt, so was passiert.“ Shikamaru starrte sie lange an, gab ihr Zeit ihm die Wahrheit zu sagen, das wusste sie. Doch sie war nicht in der Lage, sie konnte einfach nicht, sie wollte garnicht! Es war nur ein verfluchtes Mal!, schoss es ihr durch den Kopf. Wiedermal wollte sie ihn hauen und sich gleichzeitig um seinen Hals schmeißen. Letzlich schüttelte er langsam den Kopf; geschlagen, besiegt, enttäuscht. „Klar“, murmelte er. Er blieb stehen und sah ihr bloß in die Augen. Ino hatte Schwierigkeiten damit zurückzublicken, aber wenn sie es nicht täte, wäre es auffälig. Mit ihrem letzten, verstreuten Funken an Willenskraft bewegte sie sich fort, spürte eine wachsende Sehnsucht und Angst in sich. Es kam ihr so vor, als würde sie sich selbst das Herz gebrochen haben, als wären die Worte die sie dem Nara entgegengebracht hatte aus seinem Munde gekommen und an sie gerichtet gewesen. Manchmal vergaß sie wie wichtig er ihr war... I could hurt someone like me, out of spite or jealousy. I don’t steal and I don’t lie, But I can feel and I can cry, a fact I'll bet you never knew. Selbst als die Blonde in das Internatsgebäude eingetreten war, später in ihren Wohnraum und schließlich in ihrem Zimmer trat und die Tür hinter sich zu fallen ließ, spürte sie die Anwesenheit Shikamarus hinter sich, den kritischen Blick den er ihr zuwarf, dann abwand und ihr damit verdeutlichte, dass er verletzt war. „Du bist doch echt antsrengend“, hatte er ihr gesagt, als sie beide noch kleine Gören gewesen waren, „Immer musst du in Schwierigkeiten geraten!“ Ino erinnerte sich an die vielen Male an denen er ihr beigestanden war oder geholfen hatte: Als sie sich selbst im Badezimmer eingesperrt hatte, als sie in den Brunnen gefallen war, als sie die schwierigste Phase mit Sasuke durchmachen musste und er sie später in den Arm genommen hatte, weil es zwischen ihnen aus gewesen war... Und sogar als ihre Mutter gestorben war. But to cry in front of you, Schwer ausatmend warf sie sich auf ihr Bett, ihre Lippen begannen zu beben an. Warum konnte sie ihm nie was gutes tun? Warum war sie diejenige, die ihn so sehr brauchte? Warum tat sie ihm so etwas an? Es war die Zeit gekommen, an der sie sich von ihm losreißen musste. Er würde nicht immer da sein, sie würde ihr Gesicht nicht immer in seinem Brustkorb verstecken können. Diese einseitige Symbiose hatte gefälligst aufzuhören! Sie musste verhindern, dass er sie geschwächt sah und gleich hergeeilt kam und sie stützte. So würde sie doch niemals leben können! Nie wieder durfte sie vor ihm weinen. Nie wieder. That’s the worst thing I could do. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)