Beste Grüße aus der Zukunft von abgemeldet (What the Hell?!) ================================================================================ Kapitel 5: Küsschen Küsschen und back to future ----------------------------------------------- ------------------- „Wir streiten uns nicht, Kleiner. Alles in Ordnung…ich hab nur einen Fehler gemacht, aber wir streiten uns nicht…alles in Ordnung. Aber sag mal, wann bist du denn unter den Tisch gekrabbelt?“ Ken-chan guckte seinen Papa groß an und begann breit zu grinsen. „Als ihr Küsschen gemacht habt!“, erklärte der kleine Frechdachs munter. Seine Sorge war prompt wieder verflogen. ------------------- 5. „Küsschen!“, wiederholte Shoichi peinlich berührt. Seine Wangen färbten sich mit einem Schlag rot, obwohl er genau wusste, dass Ken darunter ja noch absolut nichts anzügliches verstand. Aber auch Spanner wurde auf einmal ganz gesund rot auf den Wangen – Shoichi grinste verhalten, als er das bemerkte. „Nana und Nono machen doch auch immer Küsschen. Das heißt, die haben sich lieb.“, erklärte klein Ken mit erhobenem Zeigefinger, als wolle er seinen Eltern erklären, dass daran absolut nichts peinlich war. Spanner nickte lächelnd. „Nana und Nono?“ Fragend legte Shoichi den Kopf schief und überlegte, warum ihm diese Namen so bekannt vorkam. Nana…war das nicht Tsunayoshi-kuns Mutter? „Es gibt wohl nur eine Person, dessen Tochter Nana heißen kann, oder?“, grinste Spanner und kitzelte seinen kleinen Bengel durch, der sich unter den langen Fingern quietschend zu winden begann. „Tsunayoshi-kun?“ Zu mehr als einem Nicken war Spanner gerade nicht fähig, denn Ken begann lachend um sich zu schlagen und erforderte damit die ganze Aufmerksamkeit seines Papas, damit der Junge sich nicht ungewollt selbst wehtat. Kitzeln war ein heftiger Sport – wenn man nicht aufpasste, konnte es eine schmerzhafte Angelegenheit werden. „Aber Nana…und Nono? Soll das dann heißen, Tsunayoshi-kun hat zwei Kinder?“, hakte der Rotschopf jetzt doch eindeutig neugierig geworden nach. „Tja…bisher hat niemand der Bosse mehr als drei Kinder hintereinander bekommen…Tsuna und Kyoko-chan toppen das bereits mit Zwillingen. Hey, nicht beißen, Ken! Sonst hör ich auf.“ „Hahaa, nich, nicht auf, haha, aufhören!“, quiekte der kleine lachend, während er sich wie ein Aal hin und herbog, versuchte, den kitzelnden Händen zu entkommen. Shoichi grinste nun ebenfalls und schlich sich so leise wie möglich von hinten an seinen Freund heran. Ihm war soeben eine Eingebung gekommen – bis auf ihn wusste niemand, dass Spanner mehr als nur verdammt kitzlig war. Und wenn der schon seinen Sohn ärgerte – wer ärgerte dann mal den Papa? Mit angehaltenem Atem streckte Shoichi die Hände aus und ließ sie flink unter dem Pyjamaoberteil verschwinden, um sanft über die weiche Haut zu streicheln. Und Spanner quiekte wie ein abgestochenes Schwein und warf sich reflexartig herum, achtete aber noch mit halbem Bewusstsein darauf, seinen Sohn nicht wegzuschubsen. „Papa kitzeln!“, schrie Ken fröhlich. Unaufhaltsam kletterte er seinem amerikanischen Erzeuger auf den Schoß und kniff und kitzelte den älteren an dessen empfindlichen Seiten. Und Shoichi machte sich einen Spaß daraus, Spanners Schultern zu erreichen, per Zufall hatte er nämlich mal herausgefunden, dass Spanner dort am kitzligsten überhaupt war. Spanner lachte, wie man ihn noch nie bisher hatte lachen sehen. Aus vollem Herzen und mit einer Lebensfreude, die Shoichi beinahe die Tränen in die Augen trieb. Wie sehr beneidete er seinen Freund, dass dieser so ein unbeschwertes Gemüt hatte. Spanner konnte sich an absolut allem erfreuen – und wenn es nur ein popeliger kleiner Schlüsselanhänger war, der die Form eines Schraubenschlüssels hatte…Shoichi hatte ihn damit zu Neujahr ärgern wollen, aber der Blonde hatte sich darüber gefreut wie über das schönste Geschenk, das er je bekommen hatte. Shoichi hätte das Ding wahrscheinlich irgendwo in irgendeiner Ecke verstauben lassen. Nachdenklich hielt er in seinem Tun inne und beobachtete, wie sein Freund mit seinem kleinen Sohn balgte. Sie waren die perfekte Familie – er konnte sich einfach nicht vorstellen, ein Teil davon zu werden, irgendwie lief dieser Gedanke in seinem Kopf wie gegen eine unsichtbare Mauer, obwohl er selbst nicht genau wusste, weshalb dem so war. „Hey…Sho-chan?“ Ohne dass er es bemerkt hatte, war die kleine Balgerei zu Ende gegangen und Ken hing schlaff wie ein Sandsack in Papas Armen und schnaufte wie ein Walross. Spanner dagegen wirkte cool und unnahbar wie immer – nur das besorgte Funkeln in seinen Augen verriet, dass er doch sehr genau seine Umwelt wahrnahm. „Worüber auch immer du dir gerade wieder Sorgen machst…hör auf damit.“ Der Rotschopf seufzte leise und nickte. „T‘schuldige…ich kann das nicht wirklich kontrollieren.“ Spanner nickte lächelnd und rutschte wieder ein Stück näher. „Weiß ich ja…darum weise ich dich doch darauf hin. Von allein kommt man nicht immer auf alles.“ Die Mundwinkel leicht in die Höhe gezogen, rückte Spanner wieder ein klein wenig näher und blinzelte den anderen an. „Krieg ich wenigstens noch einen kleinen Abschiedskuss? Ich schätze, Sho-chan wird bestimmt gleich bemerken, dass die Bazooka uns getroffen hat…und wenn er erstmal gemerkt hat, dass Ken bei mir ist, wird er Amok laufen und nicht eher ruhen, bis wir wieder zurück sind.“ Shoichi schluckte hart und zuckte sofort wieder zurück. Einen Abschiedskuss? Für Spanner? „Ehm…“ „Schon gut. Machs gut, Shoichi. Hat Spaß gemacht, dich mal wieder zu treffen, aber wenn ich ehrlich bin…ich kuschel lieber mit deinem älteren Ich.“ Keck beugte der Ältere sich vor und drückte seinem jüngeren Geliebten doch schnell einen kurzen Kuss auf die Wange. Und dann knallte es ohrenbetäubend und der rosafarbene Rauch verteilte sich wie eine dichte Dampfwolke im ganzen Raum. Shoichi hustete erschrocken und blinzelte ungläubig. Das sollte es schon gewesen sein?! Er hatte nicht einmal die Zeit gehabt, sich von Ken-chan zu verabschieden! „Shoichi…“ Und statt dem älteren Ich saß nun wieder der altbekannte Spanner vor ihm, fast schüchtern hatte er den Kopf zwischen die Schultern gezogen und blickte wie ein scheues Reh in die Nebelschwaden. „Spanner…“ Der Rotschopf zog seufzend die Schultern hoch und lächelte schief. „Na, wie bin ich in der Zukunft?“ „Du kannst…teilweise ganz schön erschreckend werden! Aber…du bist auch…“ Mit feuerroten Wangen blickte der Blonde zur Seite und murmelte unverständliches Zeugs vor sich hin. Shoichi spitzte neugierig die Ohren, aber er verstand das unzusammenhängende Gemurmel leider nicht. „Hm? Was?“ „Nichts!“ Rasch rappelte Spanner sich auf und schlich mit eingezogenem Schwanz davon. Und Shoichi seufzte. „Na super…das war ja mal ein Besuch aus der Zukunft, den man nicht so schnell vergisst. Gott, die Mafia ist wirklich schräg!“ Owari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)