Pirate's Dream von Black_Melody (Wie man unter Piraten leben lernt) ================================================================================ Kapitel 4: Neli --------------- Soo~ Hello again. xD Ich will euch mit Naos Geschichte gar nicht mit einem Zehn-Seiten-Vorwort auf die Folter spannen. Erstmal danke an , , , , und . Mein eigener Kommentar zu den Kapiteln steht ja in der Kurzbeschreibung der Fanfic, von daher... ^^/ Dieses Kapitel... Ach, ich weiß nicht, wie ich darauf gekommen bin, Nao sowas anzudichten. xD Aber zu Kazuki passt es irgendwie. Oo Saga und Shin... Machen sie Fortschritte? Ein bisschen würde ich sagen. xD Der Name dieses Kapitels ist übrigens Estnisch, nur falls es jemanden interessiert.^^ Kommentare sind wieder sehr gern gesehen, wie immer.^^ Enjoy -^.^- _________________________________________________________________________________ "Vor acht Jahren wäre ein guter Zeitpunkt, um mit der Erzählung anzufangen. Ich war gerade 22 und hatte meine Ausbildung zum Arzthelfer abgeschlossen, danach schrieb ich mich bei der Uni ein. Zu dem Zeitpunkt brauchte ich regelmäßig irgendwelche Medikamente, ich war vorher lange krank gewesen und mein Körper brauchte es irgendwann. Nur waren die eigentlichen Medikamente verschreibungspflichtig und ich musste auf illegales Zeug umsteigen. Das Problem war nur, dass ich im Studium kein Geld bekam sondern zahlen musste, und die Drogen auch nicht unbedingt günstig waren. Ohne konnte ich nicht mehr, ein normaler Nebenjob hätte gerade mal die Kosten für das WG-Zimmer und das Studium abdecken können. In einer Nacht war ich im Rotlichtviertel unterwegs, um nach Hause zu kommen, und ein Typ sprach mich an, wie viel ich denn kosten würde. Er hielt mich tatsächlich für einen Stricher und das brachte mich auf eine Idee. Auf das Angebot, dass er mir machte, ging ich nicht weiter ein, ich wusste zwar schon, dass ich schwul war, aber ich war noch Jungfrau, auch wenn das seltsam klingt, und ich wollte ungern gleich so mit meinem selbstausgewählten, neuen Job anfangen. Das älteste Gewerbe der Welt ist immerhin auch eines der bestbezahltesten. Ich lief weiter umher und kam zu einem Bordell oder sowas Ähnlichem und unterhielt mich mit einem der Stricher, du hast ihn hier auch zumindest schon gesehen. Kazuki meinte, dass er mir helfen würde. Am nächsten Morgen trafen wir uns gleich bei mir, frühstückten und unterhielten uns. Wir mochten uns aus Anhieb und alberten herum. Danach verzogen wir uns in mein Schlafzimmer. Er wusste, wie unerfahren ich war und spürte scheinbar auch meine Unsicherheit, er zeigte mir alles und ließ mich einfach zuerst völlig entspannen, auch wenn ich deutlich älter war als er. Er ließ sich Zeit, erklärte mir das ein oder andere und verhielt sich sehr rücksichtsvoll. Später tauschten wir noch einmal, damit ich auch die andere Seite kennen lernte, aber es war in Ordnung. Wir verbrachten den ganzen Tag im Bett und testeten einiges aus, und es war einfach ein toller Tag. Ich war selbst überrascht, wie selbstverständlich mein Körper reagierte, aber ich lernte immerhin eine Menge und wenn ich heute daran zurückdenke, ist es schwer nachzuvollziehen, dass Kazuki mich heute noch mit seinen Ideen überraschen kann. In der nächsten Zeit trafen wir uns jedenfalls ziemlich oft und unterhielten uns einfach nur, es ging nicht um Sex sondern einfach um die gemeinsame Zeit. Er erzählte mir von seinen Fluchtversuchen aus dem Bordell, an das seine Eltern ihn mehr oder weniger verkauft hatten, nachdem er sich geoutet hatte, und auch, dass er immer wieder eingefangen worden war. Irgendwann hatte er es gelassen, kopflos abhauen zu wollen und wartete lieber auf eine günstige Gelegenheit, anstatt sich immer wieder bestrafen zu lassen, nachdem er doch wieder bei seinem Zuhälter war. Für Kazuki stand einfach nur fest, dass er da weg wollte, die Strafen wurden immer brutaler, seien es Demütigungen vor allen anderen, Vergewaltigungen oder heftige Schläge. In der Zwischenzeit trat ich meinen Job an. Wir waren mit sechs oder sieben Personen dort, wirkliche Freundschaft gab es nicht, aber wir kamen uns nicht in die Quere und so lange halfen wir uns gegenseitig bei Problemen mit lästigen Kunden. Relativ schnell hatte ich meine Stammkunden. Es war einfach widerlich, sie behandelten mich wie Dreck, aber um an das Geld zu kommen, sah ich einfach darüber hinweg, und war ich high, war es nur halb so schlimm. Trotzdem sah ich irgendwann ein, dass es so nicht weitergehen konnte. Und dass ich weit weg musste, Kazuki aber niemals allein zurücklassen würde. Das konnte ich einfach nicht, die Gefühle für ihn gingen irgendwann viel weiter als Freundschaft und ich konnte ihn nicht allein lassen. Eines Nachts war ich am Hafen auf der Suche nach meinem Dealer, ich wollte an dem Abend nicht arbeiten, da am nächsten Morgen eine Prüfung anstand, ich aber unbedingt ein wenig Entspannung brauchte. Und da lief ich Tora ihn die Arme. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, mit aufs Meer zu fahren, ein komplett neues Leben zu beginnen und nie mehr zurückzukehren. Es war ein Abenteuer, und für Kazuki eventuell die einzige Möglichkeit, jemals endgültig aus dem Bordell zu verschwinden. Tora und ich unterhielten uns und verabredeten uns für den nächsten Mittag. Danach fragte er mich noch, ob ich wüsste, wo ein gutes Bordell war, oder ein Stricher. Ich erklärte nur, dass er mich ja gefunden hatte und er noch nichtmal bezahlen musste, immerhin brauchte ich kein Geld mehr, wenn ich ein neues Leben beginnen wollte. Später ging ich nach Hause und schrieb Kazuki eine SMS bevor ich mich daran machte, meine Sachen zusammenzupacken, immerhin war die Prüfung, die ich eigentlich schreiben sollte, in diesem Fall auch egal. Ich wusste, dass er arbeitete, sich aber so bald wie möglich bei mir melden würde. Nach dem Packen legte ich mich auf das Bett und wartete. Ich beschloss, auf jeden Fall von den Drogen wegzukommen, auch wenn es hart werden würde, aber ich hoffte, Kazuki an meiner Seite zu haben, damit er mir helfen und mich motivieren konnte. Gegen drei Uhr morgens klingelte mein Handy plötzlich, er hatte Feierabend. Ich erzählte ihm von meinem Plan und er wollte sofort mitkommen. Ein paar Stunden später schlich er sich aus dem Bordell und kam zu mir, wir aßen und machten uns auf den Weg zum Hafen. Ich weiß nicht, was ich gefühlt habe, es war so Vieles auf einmal, dass ich es bis heute nicht zuordnen kann. Wir hatten nicht viele Sachen mit, aber alles was unbedingt notwendig war. Tora und Saga warteten schon und erzählten uns, dass wir natürlich mitarbeiten musste, aber Kazuki wäre alles recht gewesen und ich hätte Vieles mitgemacht, um bei ihm zu bleiben. Noch am selben Tag gingen wir an Bord und das Schiff legte ab. Das Ganze ist fast sechs Jahre her. Den Job als Arzt habe ich relativ schnell übernommen, ich habe immerhin auch zwei Jahre Medizin studiert. Ein halbes Jahr, nach dem Kazuki und ich an Bord gekommen waren, kamen wir zusammen und sind es bis heute. Wir führen eine relativ offene Beziehung, aber das hat mit dem, wie ich hergekommen bin, nichts mehr zu tun." Während der Erzählung hatte Shin sich auf die Seite gedreht und seinen Kopf auf Naos Brust gebettet, einfach nur, um ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Der ruhige Herzschlag des anderen hatte eben diese Wirkung. Nao war also eigentlich gar kein 'richtiger' Arzt, und zu allem Überfluss war er ein ehemaliger Junkie und Stricher. Shin schluckte. Er hatte mit einigem gerechnet, aber trotzdem war das ein Schock. "Nao... Ich weiß nicht... Ich verurteile dich nicht, das auf gar keinen Fall, aber irgendwie...", er suchte nach den richtigen Worten, "Ich bin überrascht. Damit hätte ich nicht gerechnet, aber irgendwie ist die Geschichte... doch stellenweise schön." Nao sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Shin lachte leise. "Ich weiß, das klingt komisch, aber jetzt ist doch alles gut. Du hast Kazuki, und eine offene Beziehung scheint euch ja ganz zufrieden zu stellen, sonst wärt ihr nicht mehr zusammen." "Ach so." Nao seufzte lächelnd. "Wenn man es so betrachtet, liegst du richtig. Nach dem ganzen Mist hat sich immerhin alles zum Guten gewendet." Shin sah an die Wand. Er wollte Nao noch dringend etwas fragen, aber schon bei dem Gedanken daran spürte er das Blut in sein Gesicht wandern. Wie sollte er das nur angehen? Wenn nicht direkt, dann eben anders. "Nao, du meintest doch, dass die Schmerzen von Mal zu Mal weniger werden." "Worauf willst du hinaus?" Sanft strich der Arzt dem Jüngeren über den Rücken. Ja, worauf wollte er eigentlich hinaus? War er denn völlig dämlich, auf so eine Idee gekommen zu sein? Andererseits... Jetzt musste es raus, immerhin war die Idee da und er sah keine andere Möglichkeit, aus der Situation wieder herauszukommen. Und es war die einzige Lösung seines Problems, die ihm einfiel. "Naja, du hast doch Erfahrung und..." Verlegen räusperte Shin sich und brach ab. Nao lächelte ihn leicht an. "Du willst, dass ich dich mehr oder weniger 'ausbilde' und so von den Schmerzen befreie." Der Jüngere nickte nur. Er war sich sicher, dass sein Gesicht wieder irgendeiner roten Frucht ähnelte. Oder einem Feuerlöscher. Vielleicht auch einem Stopschild. "Wenn der Captain es erlaubt... Er hat den Befehl geben lassen, dich eigentlich erstmal in Ruhe zu lassen." Saga lief planlos durch die Gegend. Er wollte Shin und Nao nicht stören, wobei ihm nicht ganz klar war, wobei er stören könnte. Tora schliff Akito gerade aus dem Lagerraum und gab dann einfach den Befehl, ihn von Bord zu befördern, weiter. Saga wollte nicht unbedingt von ihm gesehen werden und gesellte sich möglichst leise zu Nao und Shin, wobei es ihm dann doch egal war, ob er störte oder nicht. Die letzten Sätze bekam er deutlich mit. "Ich denke nicht", antwortete er überraschend ruhig, "dass es viel Sinn hätte, wenn du dich zu sehr an Nao gewöhnst, drei oder vier andere sollten auch noch dabei sein. Das erste Mal kannst du aber ruhig bei Nao bleiben." Shin bat um Hilfe, und Saga war davon überzeugt, ihm helfen zu wollen. Als Kapitän war es seine Aufgabe, sich um das Wohlbefinden seiner Crew zu kümmern. "Und wen schlägst du vor?", fragte Nao ruhig und kraulte sanft Shins Nacken. "Shou vielleicht. Er ist vertrauenswürdig. Tora ist ganz anders als ihr beide, aber auch geeignet. Kazuki würde ich noch vorschlagen, er hat sich ja bei dir schon als Lehrer versucht und das ganz gut gemeistert. Damit wärt ihr zu viert." "Und du?" Saga zuckte mit den Schultern und sah Shin an. "Was sagst du dazu? Allgemein geht es um dich." "Von mir aus. Aber dann komm ich mir vor wie eine Schlampe!" Nao und Saga lachten. "Mein Gott, Shin, dabei denkt sich hier keiner was!", versuchte Nao ihn, immer noch lachend, zu beruhigen. "Außerdem, selbst wenn, was soll's? Irgendwann wirst du eh dazu genötigt. Mach dir nichts draus. Saga, kannst du ihn auf die Krankenstation tragen?" Saga nickte und hob den Jüngsten nahezu mühelos hoch. "Shou soll sich was einfallen lassen, Shin ist zu leicht. Sag ihm das, Nao." Verwundert sah dieser den Kapitän an. "Wir sind alle nicht viel schwerer." "Trotzdem. Ihr arbeitet eigentlich auch, Shin ist schon ohne körperliche Betätigung so schlank." "Shou und ich arbeiten körperlich auch nicht mehr als er. Komm runter, sollte er wirklich zu dünn werden, werden wir schon einschreiten." Leicht hielt Nao die Tür auf während Saga Shin ins Krankenzimmer trug und dort auf der Liege ablegen wollte. Wie gesagt, wollte. Shin hatte seine Arme um Sagas Nacken gelegt während dieser ihn trug und machte auch jetzt keine Anstalten loszulassen, so dass der Kapitän mit heruntergezogen wurde und sich knapp über Shin abstützte. Herausfordernd blitzten Shins Augen auf. "Und, Captain, was gedenkst du, jetzt zu tun?" Saga versuchte, ruhig zu atmen, was ihm aber nicht so ganz leicht fiel. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er musste diese extreme Nähe auflösen. Sanft machte er sich los bevor er antwortete: "Meinen Job übernehmen und später schlafen, nachdem ich die letzte Nacht nicht dazu gekommen bin." Stillschweigend verließ er den Raum. Oh Kami-sama. Shin war wirklich unwahrscheinlich hübsch, aus der Nähe noch hübscher als aus der Ferne. Hätte er diese Nähe aber noch länger zugelassen, wäre er wahrscheinlich auf sehr blöde Ideen gekommen. Genau das musste er um jeden Preis verhindern. Noch. Er brauchte jetzt aber dringend Ablenkung. Rasch machte er sich auf den Weg zu Tora, an die Arbeit. Er musste seinen Posten immerhin auch einmal wieder übernehmen. ... To be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)