Catch you if I can. von Jessa_ ([Itachi/Sasuke- Centric]) ================================================================================ Kapitel 12: choices ------------------- Hallo ;) Endlich ist auch das Kapitel fertig. Und erstmal mach ich ein bisschen Werbung ;) Nämlich für meine Story, die ich parallel zu Catch schreiben werde, aber ich verspreche euch, dass Catch nicht drunter leiden wird. Sie heißt: Frei sein (Dein Leben ist mein größter Wert) Link: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/369020/275662/ Es ist auch wieder eine ItaXSasu-Fanfiction, daher hoffe ich, dass sie euch gefallen könnte ;) Dann war das Schreiben des Kapitels gleichermaßen nervig (andauern hatte ich keine Ahnung, wie ich weitermachen soll, aber ich glaube die Foo Fighters, die ich in Dauerschleife gehört habe, haben mich abgelenkt) wie auch lustig. Das habe ich aber nur einem Wort zu verdanken gehabt, denn das Gefühl, eine von der Rolltreppe gewischt zu bekommen, habe ich zwar andauern irgendwo, aber ich nenne es immer: Eine gezockt bekommen. So was passiert wohl wenn man irgendwo zwischen Köln und Düsseldorf wohnt xD Naja, wenigstens hat mich die liebe Sanbantai-Taicho, die mich aufgeklärt hat. (Und sich einen abgelacht und dafür war, dass es drin bleibt.) Überhaupt mal einen lieben Dank an dich, dass du mir immer so toll hilfst! Ohne dich wären ich und Catch aufgeschmissen! So, jetzt aber viel Spaß mit dem Kapitel Liebe Grüße Jessi ;) Kapitel 12: choices And I'm a bad boy cos I don't even miss her I'm a bad boy for breakin her heart Now I'm free, free fallin' Yeah I'm free, free fallin' - Tom Petty Er fühlte sich wohl. Das war ein Gedanke, der ihm in den letzten Wochen des Öfteren durch den Kopf schoss. Er war zu Hause. Ja, diese Wohnung nannte er sein Zuhause. Er musste gar nicht mehr drüber nachdenken. Den da wo Itachi war, da war er am richtigen Ort. Itachi war wundervoll. Er kümmerte sich so um ihn, wie schon lange keiner mehr zuvor. Wenn Sasuke nach Hause kam, hatte er seine Ruhe, um seine Hausaufgaben zu erledigen oder um einfach ein wenig Zeit für sich zu haben. Da konnte er jetzt sowieso immer - Zeit für sich haben. Denn wenn seine Zimmertür geschlossen war, respektierte Itachi das, genauso wie er respektierte, wenn Sasuke mal nicht mit ihm reden wollte. Aber das kam ohnehin nicht oft vor. Und meistens, wenn es an dem war, wusste Itachi, dass Sasuke wieder mit seinen inneren Dämonen kämpfte, die immer noch da waren. Aber sie wurden weniger. Tag für Tag starb einer der Dämonen an Sasukes Glück und an dem Gedanken, dass er sich wohl fühlte. Auch in der Schule war es gut. Saß er die ersten Pausen noch alleine irgendwo rum, war es bald Naruto, der ihn mit zu seinen Freunden schleppte, vorstellte und dafür sorgte, dass Sasuke ein Teil von ihnen wurde. Seit drei Wochen nun hatte er Leute, bei denen er in der Pause rumhängen konnte und auch das war ein gutes Gefühl. Mehr und mehr wurde er zu einem Jungen, den man auf den ersten Blick nicht von den anderen unterschied. Er hatte zugenommen, nicht allzu viel, aber so, dass er nicht mehr mager, sondern einfach nur schlank war. Er war sogar ein bisschen gewachsen, ein paar Zentimeter nur, aber immerhin. Er trug genauso modische Kleidung wie die anderen. Die Vielfalt derer war bei ihm vielleicht nicht so groß, doch in den knapp fünf Wochen, die er nun bei Itachi lebte, war das ja zu verstehen. Sasuke war auch in der Schule besser geworden. In vielen Fächern hatte er sich bis um eine ganze Note verbessert, er war längst nicht derjenige, der am schlechtesten war und um einen guten Abschluss musste er nicht mehr fürchten. Aber es lief nicht alles glatt. Natürlich gab es Tage, an denen Sasuke schweißgebadet wach wurde, weil er einen Alptraum hatte, weil sich die Vergangenheit eben nicht einfach so abwerfen lies, wie eine zweite Haut. Stückchenweise würde sie für immer haften bleiben und das einzige, was Itachi tun konnte, war zu trösten und zuzuhören, aber das war Hilfe genug. Itachi hatte mit dem Gedanken gespielt, ob es nicht sinnvoll wäre, Sasuke zu einem Psychologen zu schicken, doch er hatte sich dagegen entschieden. Sasuke wollte nichts mehr, das spürte Itachi, als ein normaler Jugendlicher sein und normale Jugendliche gingen nicht zum Psychologen um über solche Dinge zu sprechen. Und bis jetzt kam er mit den Dingen, die Sasuke erzählte - Bruchstücke aus seiner Vergangenheit - insofern klar, dass er ihn mit trösten beruhigen und nachher auf andere Gedanken bringen konnte, damit Sasukes innere Dämonen ihn nicht verfolgten. Und dann war da noch Shizune. Sie war wohl Itachi Dämon, obwohl sie eigentlich seine Freundin war. Sie hatten miteinander geredet, ein paar Mal am Telefon, aber sie hatten sich entschlossen ihrer Beziehung eine Pause zu gönnen. Itachi war davon überzeugt, dass eine Pause genauso gut das Ende für selbige bedeutete, aber er stimmte zu. Innerlich wusste er, dass er und Shizune nicht zueinander passten, weil er sie nicht liebte und sie einen Mann verdient hatte, dem sie alles bedeutete. Itachi achtete sie. Als Frau, als Freundin, aber sie war nicht dazu gemacht, seine Partnerin zu sein. Aber weil es ihrerseits nur eine Pause und kein Ende war und weil er nicht gedachte ihr weh zu tun, hatte er ihrem Vorschlag sich heute Abend mit ihr zu treffen, zugestimmt. Sie hatten eigentlich bei ihr essen wollen, aber in ihrer Wohnung hatte es einen Rohrbruch gegeben und so schlief sie schon seit ein paar Tagen nebenan im Haus ihrer Eltern und so kam sie zu Itachi, um mit ihm zu essen und um vielleicht über ihre Beziehung zu sprechen. Sasuke war nicht so unsicher, wie er noch vor ein paar Wochen gewesen wäre, aber er fand die Situation schon irgendwie... ungewöhnlich. Er saß am Küchentisch und schaute Itachi dabei zu, wie dieser kochte. Es war Freitagabends, Sasuke hatte seine Hausaufgaben schon längste erledigt und seine Freunde waren in der Disco. Sie hatten ihn gefragt, ob er mitkommen wolle, aber - abgesehen davon, dass er gar nicht gewollt hätte - war er erst fünfzehn und somit auch für diese Disco noch zu jung, obwohl das die einzige im Ort war, die am Wochenende auch für Jugendliche ab sechzehn geöffnet hatte. So saß er im Prinzip hier fest. „Und das ist wirklich in Ordnung?" „Was?" Itachi schnibbelte an den Zuccinis rum und tat diese zu den Auberginen, den Paprika, den getrockneten Tomate, den Zwiebeln und dem Knoblauch in einer Pfanne. „Das ich hierbleibe." „Klar." Itachi fand es sogar außerordentlich gut, dass Sasuke heute auch da war. So konnte Shizune nicht die ganze Zeit über ihre - nicht vorhandene - Beziehung sprechen und darüber, wie es weitergehen sollte und Itachi sah sich nicht gezwungen ganz Schluss zu machen. Denn davor hatte er Angst. Er hat ihr schon einmal, als er das erste Mal, damals vor vielen Jahren Schluss machte, sehr weh getan und das wollte er nicht noch einmal. Er hoffte, sie würde Schluss machen, wenn sie sah, dass eine Beziehung zwischen ihnen keinen Sinn mehr hatte. „Gibst du mir von jedem Kräuterbüschel etwas?", bat Itachi. Sasuke nahm die kleine Tragetüte, die auf dem Tisch lag und zog die Kräuterbüschel heraus. Von jedem machte er ein bisschen was ab. Den Haufen gab er nachher Itachi, der gerade Olivenöl zu dem Gemisch in der Pfanne gab. Itachi schmiss die Kräuter dazu, salzte und pfefferte und ließ das beinahe fertige Ratatouille in der Pfanne braten. Er stellte einen Topf mit Wasser auf den Herd und holte Bandnudeln aus dem Schrank, die er auf die Ablagefläche legte. Während das Wasser vor sich her köchelte, lag Itachis Blick auf Sasuke. Entgegen seiner Erwartungen, war Sasuke nicht wie ein Sohn für ihn geworden, obwohl er für ihn kochte, für ihn wusch und seine Arbeiten unterschrieb. Er war nicht mal zu einer Art kleinen Bruder geworden. Aber er war trotzdem der Mensch, dessen Wohl ihn am meisten auf der Welt kümmerte. Itachi konnte nicht genau sagen, was das war, was er für Sasuke fühlte, aber es war ein gutes Gefühl. Es tat gut, neben Sasuke zu sitzten und zu wissen, dass er da war. In Sicherheit. „Was grinst du so?", wollte Itachi wissen, weil er gerne mit Sasuke sprach und weil er stolz drauf war, dass Sasuke längst nicht mehr so verschüchtert auf ihn reagierte. „Nur so", murmelte Sasuke, hörte aber nicht auf zu grinsen. Im Grunde war es nicht einfach nur so. Er musste immerzu grinsen, wenn Itachi ihn so ansah, wie er es gerade tat. Er fühlte sich dann irgendwie besonders beschützt. Besonders gewollt, weil er wusste, dass Itachis Blick über ihm schwebte. Aber es war auch irgendwie lustig, weil Itachi ihn wirklich oft so anschaute. Fast so wie man eine Sache anblickte, um sich zu vergewissern, ob sie echt war. Wirklich da. Jedenfalls so was in der Art, dachte Sasuke und deswegen musste er grinsen. ~~ Shizune trug eine hübsche Bluse. Itachi mochte sie wirklich. Er wusste auch, dass er es ihr damals gesagt hatte, als sie sie das erste Mal trug. Sie sagte, sie wäre aus Afrika und da gäbe es viele so schöne Kleidung, aber die Bluse wäre die einzige gewesen, die sie mit nach Deutschland genommen habe, weil auch sie sie besonders schön fand. „Manchmal", sagte sie am Esstisch, während sie Nudeln auf ihre Gabel aufdrehte, „würde ich gerne zurück nach Afrika. Mir hat es dort wirklich gefallen." Aber ich halte dich hier, dachte Itachi. Er war derjenige für den sie blieb und im Moment wusste er nicht, ob er ihr nicht doch besser weh tun sollte, indem er Schluss machte, anstatt die Schranke zu sein, die immerzu zu blieb und sie nicht passieren ließ. „Ich habe viele Freunde gefunden und die Kinder in dem Waisenhaus... Ich hätte sie alle stehlen können, so gern mochte ich sie." Itachi lächelte leicht. Er wusste nichts zu antworten. So sehr wie Sasuke hierher gehörte, nach Irland, so sehr gehörte Shizune nicht hierher, sondern dorthin, wo ihr Herz lag, wenn es nicht ihn geben würde, der es in Monaten voller Einsamkeit und Egoismus an sich gerissen hatte. „Ich wollte beginnen die Sprache zu lernen. Ein bisschen kann ich schon. Wenn das mit uns wieder... alles im Lot ist, sollten wir dort Urlaub machen." Itachi wandte den Kopf ab. Es würde nie wieder alles im Lot seinn. Für ewig würde sie eine gute Freundin bleiben, aber niemals mehr seine Partnerin. Sie würden nicht gemeinsam nach Afrika reisen. Schon allein wegen Sasuke nicht. Aber auch, weil er nicht wollte. Afrika, dass war ihr Ding. „Wir müssen reden, Shizune. Wir sollten nach dem Essen eine Runde spazieren gehen." Shizune, so glaubte Itachi, hatte nicht schnell genug mit dem Essen fertig werden können. Er verstand sie ja. Er an ihrer Stelle hätte wahrscheinlich auch wissen wollen, was sie ihm zu sagen hatte. Deswegen war es bald soweit, dass sie ihre Jacken und Schuhe anzogen und nach drauße ging. Er wusste, dass Sasuke den Abwasch machen würde. Das fand er lieb, obwohl er Sasuke schon ein paar Mal gesagt hatte, er müsse das nicht tun. Aber anscheinend war Sasuke mer als zufrieden, wenn er auch ein bisschen im Haushalt tun konnte. Es entlastete Itachi ja auch. Und wenn er darüber nachdachte, hatte er als Jugendlicher auch ein wenig im Haushalt helfen müssen. Das war wohl ganz normal. Deswegen ließ er Sasuke. Die Herbstnacht war kühl, aber mit ihren Jacken frohren sie nicht, denn man spürte, dass sich über Tags die Sonne zwischen den Wolken hervor gekämpft hatte. Mag glaubte, noch etwas von der gespeicherten Wärme durch die Schule im Asphalt zu spüren. Das ließ auf einen sonnigen Frühling und einen langen, warmen Sommer hoffen. Einen langen, warmen Sommer, in dem er und Shizune kein Paar sein würden, sondern im besten Fall, den Itachi sich vorstellen konnte, gute Freunde, die weit voneinander weg wohnten, denn er hoffte Shizune würde ihrem Herz nachgeben und trotz dem Schmerz der Trennung in das Land reisen, dass sie so sehr liebte. Itachi sah in den sternenklaren Himmel hinauf. Er musste mit ihr reden. Jetzt. Doch ihr dabei in die Augen zu sehen, dass konnte er nicht. Sie würden nur vor Tränen glänzen, die Shizune mit Sicherheit vergießen würde, weil sie wirklich mit Liebe bei dieser Beziehung war. Diejenige die von ihnen beiden wirklich liebte. „Shizune. Du solltest zurück nach Afrika gehen." Seine Gedanken. Er sprach seine Gedanken aus, ohne einem Menschen weh tun zu wollen, aber auch, obwohl er wusste, das sie schmerzten. Itachi spürte ihren Blick auf sich, doch noch immer konnte er sich nicht überwinden, sie anzuschauen. Sie lachte. Wie konnte sie lachen?! Das hier war kein Scherz. Deswegen sah er sich gezwungen, ihr ins Gesicht zu blicken und bedacht den Kopf zu schütteln. Er blieb stehen und schluckte. „Ich meine es ernst, Shizune." Er mochte ihren Namen. Er hatte ihn schon immer gerne ausgesprochen, aber es war an der Zeit ihrer Beziehung ein richtiges Ende zu setzten. „Okay. Was ist los? Erzähl es mir." Ihre Stimme wirkte erwachsener, als er sie in Erinnerung hatte. Vielleicht sollte sie vernünftig geworden sein? Vielleicht würde ihr das alles ja nicht so sehr weh tun, wie er befürchtete. Mein Gott, sie war ein hübsches Mädchen, dachte er, eine schöne Frau und sie würde einen Mann finden, der das zu schätzen wusste. Nur war er dafür nicht der richtige. „Ich hoffe, du wirst nie vergessen, wie gern ich dich habe. Aber meine Gefühle zu dir, sind nicht auf derselben Ebene, wie deine es für mich sind. Es tut mir so Leid, Shizune. Ich kann nicht der Mann werden, der dich heiratet. Ich bin nicht deine Zukunft." „Das stimmt nicht", sagte sie und nahm seine Hand. Er entzog sie nicht, nickte aber bekräftigend. „Doch." „Nein. Nein, ich kann auf dich warten. Warten, bis du irgendwann bereit bist, mein Mann zu werden." „Meine Gefühle für dich werden nie die sein, die du dir wünscht, sie wären es. Egal wie lange du wartest." Er blickte sie an und nahm seine Hand fort. „Tut mir Leid." Er spürte ihren Blick auf sich. Überall. Er sah ihre Tränen, die sie vehement fortwischte. „Dir tut gar nichts Leid!", presste sie minutenspäter heraus. „Ich war gut, solange Sasuke nicht da war. Und jetzt willst du mich loswerden, indem du sagst, ich soll zurück nach Afrika gehen. Weißt du eigentlich, was für ein Arschloch du bist, Itachi?! Dir geht es nur um dich. Immer, immer nur geht es bei dir um dich." Sie wandte sich von ihm ab, er hörte sie tief durchatmen, ehe sie sich noch einmal umwandte und sagte: „Nur um dich. Aber weißt du was? Das ist mir egal. Du bist mir egal." ~~ Itachi war erst ein paar Mal so spät weg gewesen. Einmal wurde er von seinem Vater in die Kanzlei gerufen, obwohl schon die Straßenlaternen an waren und ein anderes Mal hatten Kakashi und Iruka auf der Landstraße einen Platten und keinen Ersatzreifen. Doch bei all den wenigen Malen war Itachi, nachdem die Haustür ins Schloss fiel, sofort zu Sasukes Zimmer gegangen und hatte leise die Tür geöffnet um durch einen Spalt hindurch zu sehen. Beim ersten Mal hatte Sasuke noch Musik gehört, weil das Wochenende vor der Tür stand und er nicht früh zu Bett musste, um am Morgen ausgeruht zu sein. Beim zweiten Mal war es mitten in der Woche gewesen und er war, egal wie leise Itachi gewesen war, aus dem Schlaf geschreckt, aber um Itachi kein schlechtes Gewissen zu machen, hatte er sich schlafend gestellt. Es hatte ihn unheimlich glücklich gemacht, wie viel er Itachi bedeutete. Soviel, dass er, noch bevor er Schuhe und Mantel auszog, nach ihm schaute. Bei seinen Großeltern hätte er in der Nacht einfach so verschwinden können und es wäre wahrscheinlich keinem aufgefallen. Bei Itachi aber fühlte er sich geborgen. Er fühlte sich umsorgt. Sasuke blickte an die Wand gegenüber seines Bettes. An ihr hing das Geschenk seines Vaters. Er hatte bei der Nummer in dem Brief angerufen und war mit Itachi dorthin gefahren. Es war ein Mann, der Sterne verkaufte. Ja, Sasuke hatte wahrlich komisch drein gesehen, aber als der Mann ihm erklärte, was es damit auf sich hatte, fand er, es war eine schöne Idee von seinem Dad gewesen. Der Mann hatte ihn gefragt, warum er erst so spät kam und er hatte wahrheitsgemäß gesagt, dass er die Briefe seines Vaters erst jetzt bekommen hatte. Nun zierte eine Urkunde seine Wand, die ihn als Inhaber einer der vielen Sterne dieses Universums auszeichnete. Es standen sogar die Koordinaten seines Sternes darauf und ein Spruch, den sein Vater ausgewählt hatte und den Sasuke wunderschön fand und immer wieder gerne las. Wenn du traurig bist, denk dran, ich bin nicht fort. Ich bin bei dir, du kannst mich nur nicht sehen. Ich bin der Stern, der nachts über dich wacht. Wenn du traurig bist, denk dran, ich bin nicht fort. Ich bin überall, doch vor allem bin ich um dich herum. Die Tür, die ins Schloss fiel, riss Sasuke aus seinen Gedanken. Klamotten raschelten, wie auch sonst, aber heute ging die Tür zu seinem Zimmer nicht auf. Sasuke legte das Buch beiseite und trat in den Flur. Er sah nur Itachis Schlafzimmertür zugehen. Er wusste nicht, ob er zu ihm gehen sollte. Eigentlich sprach doch nichts dagegen, oder? Würde Itachi daheim sein und würde er, Sasuke, nicht Hallo sagen, würde auch Itachi sich sorgen und irgendwie sorgte Sasuke ich jetzt auch. Vielleicht war ja irgendwas nicht in Ordnung? Sasuke zögerte einen Moment, schloss dann aber seine Zimmertür und öffnete, ohne zu klopfen, weil er glaubte dass Itachi das in solch einer Situation genauso tun würde und linste durch den Spalt den er geöffnet hatte. Itachi saß auf seiner Bettkante und hatte den Kopf in den Händen vergraben. Was war nur los? „Itachi." Sasuke Stimme war leise, vielleicht lag ein winzig fragender Unterton in ihr, aber auf jeden Fall war er besorgt. Er öffnete die Tür weiter, dachte gar nicht darüber nach und ging näher zu Itachi heran. Weil er sich dämlich dabei vorkam vor dem Bett stehen zu bleiben - er fühlte sich dann so wenig mit Itachi auf Augenhöhe, soviel größer, so weit entfernt - hockte er ich zu dem Älteren hinunter und sah durch die Ritzen seiner Finger, Teile von Itachis Gesicht. „Stimmt was nichts?", fragte Sasuke leise. Er war unsicher, dass musste er zugeben. Noch nie war er es gewesen, der auf Itachi zuging um diesen zu fragen, ob irgendwas nicht okay war. Immerzu hatte Itachi sich um ihn gesorgt und sich drum gekümmert, dass Sasuke in solchen Situationen mit ihm sprach. Meistens hatte er auch damit angefangen, ihn zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Doch jetzt gab Itachi ihm nicht mal eine Antwort. Keine Reaktion kam von dem Älteren, aber das bestätigte Sasuke nur in seinem Verdacht, dass irgendetwas vorgefallen sein musste. War irgendwas mit Shizune? Das lag doch eigentlich auf der Hand, denn als Itachi und sie sich auf den Weg gemacht hatten, war doch noch so ziemlich alles in Ordnung gewesen und Sasuke konnte sich gut vorstellen, dass Itachis momentaner Zustand nur auf dem beruhen konnte, was er und Shizune auf dem Weg besprochen hatte. Sasuke war zwar absolut kein Experte in Sachen Liebe und Partnerschaft, aber er war nicht dumm. Weil Itachi keine Reaktion von sich gab und weil Sasuke nicht einfach so aufgeben wollte - das hatte Itachi bei ihm schließlich auch nie getan, egal wie lange und wie behaglich er schwieg - legte er ihm eine Hand auf das Knie. Erst dann blickte Itachi auf und so genau in Sasukes Gesicht, der vor seinem Bett hockte. „Hey", murmelte er. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Sasuke den Raum betreten hatte. Zu sehr war er in seinen Gedanken gefangen gewesen. Doch jetzt musste er sich zusammenreißen. Vor Sasuke wollte er eine solche Art von Schwäche nicht zeigen. Sasuke war noch so jung. Ihm musste er seine Probleme nicht auch noch aufhalsen, hatte der Junge doch selber genügende. Deswegen zwang Itachi sich zu einem Lächeln und versuchte betont unbekümmert zu sagen: „Keine Sorge. Alles in Ordnung." Sasuke nickte. „Das ist schon okay, wenn du nicht mit mir drüber sprechen willst, aber... ich bin nicht blind." Sasuke erhob sich aus seiner hockenden Position und ließ seine Hände in den Taschen seiner Jeans verschwinden. Das Lächeln verschwand aus Itachis Gesicht, als er hoch in Sasuke schaute und seine Worte gänzlich verinnerlichte. Natürlich. Sasuke war kein naives Kind, dass man so leicht hinters Licht führen konnte. Itachi hatte nie daran gedacht, aber es war ganz normal, dass Sasuke für die schlechte Stimmung eines anderen, viel empfänglicher sein musste, als andere Jugendlicher seines Alters. Sasuke war viel sensibler, aber dadurch, das glaubte Itachi gerade wieder zu spüren, auf eine Art auch viel stärker. Dennoch hatte Itachi seine Gefühle immer schon vor anderen gut zu verstecken gewusst. Deswegen war er erstaunt. Auch darüber, dass Sasuke sich traute so mit ihm zu sprechen. Der Junge musste sich wirklich um ihn sorgen. Gott, Itachi fragte sich gerade wie er wohl aussah. Ob man ihm wohl all seine Sorgen ansah, seine Traurigkeit und wie sehr ihm das Gespräch mit Shizune belastete? Vor allem ihre Worte bevor sie fortgegangen war. Worte, die wohl seine inneren Dämonen war. Worte, die ihn seit jeher verfolgten. Es fühlte sich an, wie wen man an der Rolltreppe eine gewischt bekam, als Itachi nach Sasuke Handgelenk griff. Dennoch ließ Itachi ihn nicht sofort wieder los und auch Sasuke riss seine Hand nicht fort. Auch nicht dann, als Itachi ihn neben sich aufs Bett zog. „Geh jetzt nicht einfach weg", verließ es Itachis Mund, ohne dass er darüber nachdenken konnte. Er blickte zu Sasuke und ließ dann erst sein Handgelenk los. Wen Sasuke gehen wollte, hatte er nicht das Recht ihn hier zu halten. Schon gar nicht in seinem Schlafzimmer, auf seinem Bett. Auch wenn Sasuke wusste, dass Itachi ihm niemals so was antun würde, wäre es das letzte für Itachi Sasuke aus irgendeinem anderen Grund in diesem Zimmer und auf diesem Bett fest zu halten, wenn der Junge es nicht wollte. Aber er hatte ihn wissen lassen wollen, dass er bleiben konnte. Dass er derjenige war, mit dem Itachi über diese Dinge sprechen mochte, auch wenn er noch nicht genau wusste wie. Itachi spürte Sasukes abwartenden Blick auf sich. Moment? Sasuke. Abwartend. Hä? Auf jeden Fall war es so und Itachi fiel augenblicklich auf, wie anders Sasuke doch im Moment war. Viel ruhiger, als in anderen Situationen. Viel gefasster. Vielleicht glaubte er für Itachi stark sein zu müssen. Und obwohl Itachi so was eigentlich nicht auf den Jungen lasten wollte, fühlte es sich irgendwie großartig an. „Ich hab mit Shizune Schluss gemacht", sagte er dann. „Wir haben uns gestritten und da waren ein paar unschöne Dinge, die ich mir anhören musste. Aber ich hab's verdient." Das dachte er wirklich. Er hatte sie nur benutzt, um seine Einsamkeit zu vertreiben. Er hatte niemals ihr Mann werden wollen, nicht in tausend Jahren, obwohl er sie wirklich gut leiden konnte und obwohl er den Mann beglückwünschte, der sie irgendwann ehelichen würde. „Allerdings waren die Sachen schon wahr", räumte er ein. So weh es auch tat, hatte Shizune recht. Er dachte immer nur an sich. Er war also doch nie was anderes als ein Arschloch gewesen. Sasuke wusste nicht, ob er noch weiter warten sollte. Ob Itachi noch mehr erzählte. Deswegen schwieg er noch eine Weile. Er blickte auf seine Nägel, die nicht mehr abgeknabbert waren. Obwohl die Situation hier keinesfalls lustig war, musste er gequält grinsen. Itachi hatte Teebaumöl besorgt und ihm das auf die Nägel geschmiert. Und mir nichts dir nicht war ihm die Lust aufs Nägelknabbern vergangen. Itachi konnte also wahre Wunder bewirken, schließlich war es schon ewige Jahre her, als er damit angefangen hatte. Itachi sprach nicht weiter und Sasuke fragte sich, was der Ältere nun an seiner Stelle tun würde. Er würde nachhaken, oder? Konnte er es dann auch tun? Konnte er den Versuch wagen? „Was hat sie denn gesagt?" Sasukes Stimme war leise. Ruhig. Aber verständlich. Itachi schaute auf den Boden. „Ich sollte dir das nicht erzählen", sagte er und fuhr mit dem nackten Fuß über den rauen Teppich. Er blickte Sasuke nicht an, aber er konnte sich denken, dass er dem Jungen nun allen Mut nahm, noch mal von sich aus, in einer solchen Situation auf ihn zuzukommen, weswegen er ansetzte: „Sie hat gesagt, dass ich ein Arschloch bin." Er stoppte, schaute an die weiße Wand vor sich und schluckte. „Ich interessiere mich nur für mich selbst. Nie für andere. Ich bin mir selbst das Wichtigste." „Das glaub' ich nicht", murmelte Sasuke und schaute dorthin, wo Itachis Blick lag. Dann kannte Shizune ihn nicht so, wie er Itachi kannte. Itachis Kopf ruckte zur Seite. Was sagte Sasuke da? Er glaubte das nicht? Er glaubte das nicht. Itachi fuhr sich durch die Haare. „Das stimmt schon." Wie konnte das stimmen? Sasuke schüttelte zu sich selber den Kopf. Er hatte nie einen Menschen getroffen, der sich mehr für jemand anderen aufopferte als Itachi. Nie. Itachi tötete täglich seine inneren Dämonen und er gab ihm ein Zuhause. Er war der Mensch den Sasuke am meisten brauchte auf dieser Welt. Itachi war sein Mittelpunkt. Und sein Ziel. Wenn er nicht wusste, wo er hinzugehen hatte, orientierte er sich an ihm. Weil Itachi so viel für ihn tat. So viel für ihn aufgab. Und nicht nur das. Er sprang nachts aus dem Bett, weil Kakashi und Iruka einen Platten hatten, er übernahm die Arbeit in London für seinen Vater, kam zu den dämlichsten Zeiten in die Kanzlei, half Sasuke auch nach noch so einem anstrengenden Arbeitstag bei den Hausaufgaben, lernte mit ihm und kochte anschließend noch. Er war kein Arschloch. Auf keinen Fall. „Du hast so viel für mich getan", murmelte Sasuke und jetzt war er es, der mit dem Fuß über den Boden fuhr. Er spürte das raue nicht, trug er doch eine weiche Socke. „Jeder hätte das getan." „Ganz sicher nicht." Davon war Sasuke überzeugt. Er glaubte nicht, das jeder das getan hätte. Keinesfalls. Nicht mal die Hälfte aller Menschen. Nicht mal ein Zehntel. Kaum einer. Kaum einer würde so viel für einen fremden Jungen - einen fremden Straßenjungen - aufgeben. Und beinahe niemand hätte diesen Fremden, der zwar zum Freund geworden war, für den man aber im Grunde kein bisschen verantwortlich war, von seinen Großeltern fort geholt, nur weil es ihm dort nicht gut ging. Aber Sasukes Zukunft, seine Sicherheit und sein Wohlbefinden, das wusste der Junge, waren Itachi so viel Wert. Itachi konnte kein Arschloch sein. Sasuke wusste nicht, was er Itachi sagen könnte, damit dieser ihm glauben schenkte. Er kannte Itachi zwar noch nicht so lange. Nicht mal ein halbes Jahr, aber er wusste, dass Itachi von dem, was er sich in den Kopf gesetzt hatte - von dem, was er glaubte - nur schwer wieder abzubringen war. Aber es musste doch etwas geben, womit Sasuke ihn überzeugen konnte. Grübelnd saß er auf der Bettkante und erinnerte sich zurück an einen Tag vor drei Wochen, weil irgendwas sagte ihm, dass ihm diese Erinnerung helfen konnte. Sie hatten nicht weiter darüber geredet, dass Sasuke schon an seinem ersten Schultag in Irland die Schulordnung abschreiben musste. Sasuke hatte Itachi nicht mal erzählt, dass Iruka es war, der ihn und Naruto zum Direktor gebracht hatte und dementsprechend peinlich fand er es dann, als der Braunhaarige das Thema grinsend ansprach. „Na wenigstens hat sich die Sache nicht wiederholt", hängte er an und lehnte sich im Sofa zurück. Sasuke wollte Itachi keine Sorgen machen. Auch jetzt war er noch dieser Meinung. Deswegen würde er sich nicht mehr prügeln, egal wer ihn herausforderte und mit Naruto schien es einfacher zu werden. Der Junge war freundlich zu ihm, auch wenn sie in den letzten zwei Tagen nicht all zu viel miteinander gesprochen hatten. Vielleicht aber konnten sie so was wie Freunde werden. Jedenfalls hoffte Sasuke dass, weil er in den Pausen doch schon ein wenig einsam war. Das merkte man mehr, fand er, wenn so viele Jugendliche um einen herum waren und man selber alleine auf der Mauer saß und Musik hörte. Itachi ging nicht weiter auf die Sache ein, obwohl Iruka sie wieder an die Oberfläche holte. Er hatte nur ein müdes Lächeln dafür übrig und entschied in die Küche zu gehen, um sich einen Kaffee zu besorgen. „Wollt ihr auch einen?", fragte er und verschwand nach einem Nicken seitens den beiden Älteren in die Küche. Sasuke saß ruhig im Sessel und schaute hinaus in den Garten. Er freute sich schon darauf, wenn es wärmer draußen würde und sie dort essen konnten. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Iruka aufstand und in den Flur ging, wahrscheinlich ins Bad oder zu Itachi, er wusste es nicht. Auch wenn er froh war, dass Itachi nicht weiter auf die Sache mit der Schulordnung eingegangen war, fühlte er sich dennoch schlecht, weil Iruka ihm, wahrscheinlich ungewollt, noch einmal gezeigt hatte, dass er dem Älteren nur Sorgen machte. Er senkte den Blick und verzog das Gesicht. Der verknirschte Gesichtsaudruck Sasukes blieb für Kakashi nicht verborgen. Er hatte es gar nicht glauben könne, als sein Lebensgefährte von der Prügelei in der Schule erzählt hatte, doch Iruka hatte es immer wieder beteuert und da musste Kakashi ihm einfach glauben, auch wenn er in seinem Innersten noch immer Zweifel hegte. Doch jetzt in diesem Augenblick, als er den Jungen so vor sich sitzen sah, waren auch die letzte Zweifel verflogen. Es war kaum zu übersehen, wie sehr die Geschichte an Sasuke nagte, wie Leid ihm die ganze Sache tat. Aber Kakashi wusste auch, dass Jugendliche nun einmal Ärger machten. So war es schon immer gewesen und auch bei Sasuke war es auf einer Seite gut, dass es nicht anders war. Schließlich war es das normalste der Welt, das Jugendliche sich Ärger einhandelten und genau diese Normalität brauchte Sasuke. Schuldgefühle waren nun falsch, fand Kakashi, denn Itachi hatte ihm verziehen oder war vielleicht nie wirklich sauer gewesen. Selbst die Strafe der Direktorin hatte er erledigt, ohne sich nur im leisesten zu beschweren. Sasuke musste nur noch sich selbst verzeihen, doch das konnte der Jugendliche nicht. Er würde ihm helfen müssen, dies zu können, denn gelernt hatte er es wahrscheinlich nie. „Mach dir nicht so viele Gedanken", meinte Kakashi deswegen und fixierte den Jungen mit seinem Blick. Er wartete, dass Sasuke ihn seinerseits auch anschaute, bevor er weiter sprach: „Wenn ich eins in meinem Leben gelernt hatte, dann das jeder seine Entscheidungen selbst trifft. Niemand kann deine Entscheidungen treffen, außer dir selber. Du hast dich in dem Moment entschieden, dich nicht einfach schlagen zu lassen. Du hast entschieden dich zu wehren. Das war richtig, auch wenn ihr beide bestraft wurdet. Aber im Grunde ist es so mit allen Entscheidungen. Man kann nicht immer den Mittelweg gehen und manchmal muss man Regeln brechen oder schlicht nur an sich denken, nicht mal an die Konsequenzen. Ob es richtig oder falsch war, zeigt sich immer zum Schluss." Sasukes schaute ihn noch immer an. Seine Augen waren stark geweitet. Er war verwundert, aber dann stahl sich ein ruhiger Ausdruck auf sein Gesicht und er nickte; nur einmal, ganz sachte. „Manchmal", sagte Sasuke leise und schaute weiterhin auf den braunen, rauen Teppichboden, „bleibt einem nichts anderes übrig, als eine Entscheidung zu treffen. Man weiß nicht ob die richtig oder falsch ist, aber man kann gar nicht anders." Stille. Wenige Minuten lang und keiner der beiden bewegte einen Muskel, bis Sasuke Itachis Hand spürte, die die seinige nahm und festhielt. „Vermutlich hast du Recht", murmelte der Ältere. Sasuke grinste, ohne dass er es selber wirklich merkte. Er fragte sich, warum Itachi seine Hand hielt, aber er entschied, dass das schon in Ordnung war. Niemand würde es erfahren und wenn schon. Es war doch ihre Sache. Außerdem wusste Sasuke, dass Itachi ihm nie etwas Böses wollte und vielleicht brauchte der Ältere nur eine Hand, so wie Sasuke nach einem Alptraum Itachi brauchte, der ihm über den Rücken strich, tröstend auf ihn einredete und in sogar in den Arm nahm. Und eigentlich, dachte Sasuke, war es ja gar nicht so ein schlechtes Gefühl Itachis Hand zu halten. Irgendwie mochte er es. to be continued by Jess- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)