Vollmond und Blut von Amazone_Elenya (Werwölfin x Vampirin) ================================================================================ Kapitel 1: die erste Begegnung ------------------------------ Seufzend lag sie in ihrem Bett, starrte an die Decke ihres Zimmers. Mal wieder hatte sie jemand verarscht. Dunkelelfen waren wirklich das letzte…Warum konnte sie denn nicht auch mal etwas Glück haben? Sera entschied, dass sie etwas machen musste...Sie wollte jemanden an ihrer Seite wissen. Bloß was konnte sie tun? Resignierend musste sie aber feststellen, dass ihr nichts einfiel. Ihr Kopf war einfach zu voll von allen Ereignissen der letzten Zeit. "Vielleicht würde mir frische Luft gut tun...", dachte sie sich und begann damit, sich eine Jeans-Hose, sowie Pulli, Socken und Schuhe anzuziehen. Als ihr Blick in den Spiegel, der in ihrem Zimmer hing, fiel, entdeckte sie, wie grausig sie doch aussah. völlig zerzauste Haare und Augenringe unter den Augen, als hätte sie eine ganze Woche durchgemacht. Naja so fühlte sie sich auch. Womöglich auch noch zu recht. Aber das spielte im Moment eh keine Rolle. Es würde wahrscheinlich keiner unterwegs sein. Welcher normale Mensch ging denn auch schon um 2.00 Uhr früh mitten in der Woche auf die Straße? Keinen den sie kannte. Nun gut als Werwölfin kannte sie sowieso kaum Menschen, da diese ihr einfach zu wider waren. Zumindest diese, aus ihrer Gegend und andere Werwölfe gab es hier nicht. Das hätte sie gewusst. Die einzigen Nachtwesen, wie man sie auch so schön nannte, gehörten den Vampiren oder anderen Wesen an. Aber Werwölfe hier? Fehlanzeige. Nur Sera. Sie war die Einzige, die hier in dieser trostlosen Gegend in dieser Kleinstadt lebte. Aber grade dadurch, dass sie hier die Einzige war, machte sie zwar zu etwas besonderem, aber auch zu etwas, was leicht gefährdet war. Da sie die einzige Werwölfin war, machte es nicht grade vorteilhaft, dass es hier umso mehr Vampire gab, da diese sich ja bekanntlich nicht sehr oft mit Werwölfen anfreundeten. Wobei 'anfreunden' ja schon weit hergeholt war. Immerhin herrschte ein Jahrtausende alter Krieg zwischen den beiden Rassen und keiner der Heute lebenden Vampire sowie Werwölfe wusste warum. Nur, dass es so war. Leise summend, sie hatte mal wieder einen Ohrwurm von einem Lied dessen Namen sie im Moment nicht wusste, schnappte die Weißhaarige sich ihren Mantel, zog diesen über, griff noch nach ihren Haustürschlüssel und verließ dann auch schon ihre Wohnung, trat hinein in die kühle Nacht. Ihre dunkelroten Augen erspähten den zunehmenden Mond, welcher wohl bald zu einem Vollmond werden würde. Die Straße war, wie erwartet, leergefegt. „Gut…“, murmelte Sera vor sich her und ging einige Schritte, stapfe die Treppe abwärts, die zu ihrer Wohnungstür führte. Da ein leichter Wind wehte, der ihr schulterlanges Haar umspielte, zog sie ihren Mantel etwas enger zu. Auch wenn sie es nur ungern zugab, Temperaturen waren eine der wenigen Schwächen, die die Albino-Werwölfin hatte, wodurch sie, wenn es zu kalt war, recht schnell krank wurde. Und da sie keine Lust darauf hatte, erneut krank im Bett zu liegen, zog sie sich besser warm an. Nachdem dann alles zurechtgerückt war, ging Seraphina los, den Blick auf den Boden gerichtet. Innerlich hoffte sie nur, dass sie keinem der Vampire begegnete. Wenn doch, würde sie dem Vampir schutzlos ausgeliefert sein. Denn dadurch, dass sie mit 19 noch eine recht junge Werwölfin war, konnte sie sich nur an Vollmond in ihre tierische Gestalt verwandeln. Es würde wohl noch einige Jahre dauern, bis sie dies im Griff hatte und jederzeit, nicht nur bei vollem Mond, vollführen konnte. Da sie nicht darauf achtete, wohin ihre Füße sie trugen, bemerkte sie nicht, dass sie schon längst in das Territorium der Vampire eingedrungen war und durch den Stadtpark lief. Erst als einige Vögel vor ihren Augen vorbei flogen, sah Seraphina auf, stellte mit Entsetzen fest wo sie war. Doch kaum festgestellt, wandte sie sich auch schon um, wollte zurückkehren, zurück in ihre Wohnung. Aber just in diesem Moment, hielt sie etwas an ihrem Ellenbogen fest, zog sie zurück und drückte sie auf den Boden. Erschrocken und auch leicht panisch suchte sie mit ihren Augen, die desjenigen, der sie zu Boden gedrückt und dort förmlich festgenagelt hatte. „Vampir…“, flüsterte sie, als sie die smaragdgrünen Augen erspähte. Normalerweise konnte man Vampire nicht anhand ihrer Augenfarbe erkennen, doch diese Frau hatte etwas an sich, dass förmlich ausrief, dass sie ein Kind der Nacht war. „Woher weißt du von uns…?“, fragte die junge Frau, lass sie mal rein vom Aussehen Anfang 20 gewesen sein mit ihren langen blonden Haaren und den engelsgleichen, weichen Gesichtszügen, und sah der jungen Werwölfin intensiv in die Augen. Sera wollte grade zur Antwort ansetzen, doch kam sie nicht dazu, da die schöne Unbekannte schon was sagte. „Du bist ein Werwolf…“, stellte sie nüchtern fest, ließ Sera los und richtete sich auf. „Woher weißt du-…?“ „Deine Augen verraten es mir… Steh auf…“, sprach die Unbekannte mit kühler und zugleich herrischer Stimme. Warum Sera sich ihr fügte und aufstand wusste sie nicht, doch sie tat es. „…Was hast du jetzt vor...?“, fragte sie zaghaft. Da Sera sich noch immer im Territorium ihre ‚Feindes’ befand, konnte sie nicht einfach machen was sie wollte. Selbst wenn sie weglaufen würde, wären sie und wahrscheinlich noch weitere Vampire zur Stelle, ehe sie auch nur die Grenzen des Stadtparks erreicht hatte. Immerhin war allgemein bekannt, dass Vampire schneller und geschickter als Werwölfe, auch wenn diese dafür stärker waren. „Weiß ich noch nicht, aber wenn wir länger hier bleiben, bekommen wir Gesellschaft…“, sprach die Vampirin und machte sich, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, daran die Werwölfin aus dem Stadtpark und aus dem Vampirgebiet zu schaffen, in dem sie bei der Hand packte und mit sich schleifte. „Warum…?“, setzte Sera an, doch wurde sie von der Vampirin angeherrscht, sie solle ruhig sein, hielt sie dabei fest bei der Hand. Erst als sie die Grenzen des Vampirterritoriums erreicht hatten, ließ sie die Jungwölfin los. „Jetzt geh…“, sprach sie kühl und emotionslos. „Aber-…“, die Albino-Werwölfin wollte ihren Grund für ihr Handeln erfragen, doch auch diesmal konnte sie nicht aussprechen. „Verschwinde!!“, fauchte die Vampirin, gewandt zum Gehen. „Dann sag mir wenigstens deinen Namen!?“, rief Sera ihr nach, wollte ihr folgen. Leise seufzend, blieb die Vampirin stehen, wandte den Kopf zurück zur Werwölfin. „Man nennt mich Luna…“, antwortete sie ihr, ehe sie auch schon im Schutze der Dunkelheit verschwand. „Luna…“, wiederholte Sera den Namen der Blonden leise, während sie noch einige Augenblicke auf die Stelle, an der ihre ‚Retterin’ verschwunden war, ehe sie sich auf den Heimweg machte, diesmal aber darauf achtend, dass sie nicht wieder in das Vampirterritorium lief. Kapitel 2: Vollmond ------------------- Es ist Vollmond. Vollmond und doch hegte Sera nicht das Bedürfnis, wie jeden Vollmond in ihrer tierischen Gestalt die Straßen ‚unsicher’ zu machen. Vielleicht lag es daran, dass Luna ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf ging, seit der Begegnung im Stadtpark. Leise seufzte die Jungwölfin. Es würde wahrscheinlich nicht zu einer weiteren Begegnung zwischen den Beiden kommen, außer wenn sie erneut in den Stadtpark ginge. Heute war sie zwar nicht so schutzlos, wie die Tage zuvor, doch war das Risiko groß. Zumal es ja nicht gesagt war, dass die nächste Begegnung ebenso glimpflich ablaufen würde. Vielleicht würde sie das nächste Mal mit ihrem Leben bezahlen. Wollte sie das Risiko eingehen…? Ja. Wollte sie…. Nein…sie musste. Sie musste sie wieder sehen. Und wenn sie dabei ihr Leben lassen würde.. Aber die Vampirin schuldete ihr Antworten… So entschied sich die Wölfin doch dazu, ihre Wohnung zu verlassen und schlüpfte schnell in ihre Sachen. Zwar zog sie in diesem Fall eher ältere Kleidung an, als normal, denn schließlich musste sie sich im Notfall verteidigen können, in dem sie sich verwandelte und dabei konnten schon mal die Sachen gefetzt werden, doch sahen sie, für alte Kleidung, noch recht ansehnlich aus. Nachdem sie sich gepackt hatte, war sie auch schon aus ihrer Wohnung verschwunden, schlug den direkten Weg zum Stadtpark ein. „Ob ich sie überhaupt wieder sehen werde?“, schoss es ihr kurzzeitig durch den Kopf, jedoch blieb der Gedanke nicht lange haften, da sie in kürzester Zeit schon am Parkrand angekommen war. An Vollmond verstärkten sich nicht nur ihre Kräfte sondern auch ihre Fähigkeiten in Hinsicht auf Geschicklichkeit und Schnelligkeit. Als sie am Rand des Parks stand, wurde ihr schon ein wenig mulmig, doch lies sie sich nicht davon beirren und ging schnurstracks in die Grünanlage hinein. Kaum hatte sie diesen betreten, hatte sie auch schon das Gefühl, etwas würde sie verfolgen und beobachten. Wobei die Chance, dass es ein Vampir war, sehr hoch war. Auch wenn sie sich sehr sicher war, dass sie verfolgt werden würde, ging Sera dennoch weiter und tiefer in den Park hinein, ungeachtet wer oder was ihr nachstellte. Ein fataler Fehler, welches sie auch bald zu spüren bekam, denn urplötzlich, wie aus dem heiterem Himmel, spürte sie, wie sich etwas durch ihre rechte Schulter bohrte. „Argh…“, entkam es schmerzhaft aus den Lippen der Werwölfin. „Na, kleiner Wolf?“, flüsterte eine leise, mordlüsterne Stimme hinter ihr, welche sie eindeutig als eine Männerstimme erkannte, folglich konnte Luna es schon mal nicht sein. „Es war ein großer Fehler von dir, hierher zu kommen. Eigentlich sollten doch die Territorien geklärt sein, hn?“, wisperte der Vampir, ehe er die Klinge des Dolches, der in Seras Schulter steckte, tiefer hineintrieb. „Argh….Mistkerl…“, keuchte die Weißhaarige leise, versuchte sich zu befreien, jedoch schlang der Vampir den Arm um ihren Hals und grinste ihr förmlich ins Ohr: „Nana, du bleibst hier Kleine….Ich will noch ein wenig Spaß mit dir haben…“ „Vergiss….es“, jauchzte Sera, als der namenlose Vampir ihr die Klinge erneut tiefer hinein bohrte, nicht mehr viel und sie würde zur anderen Seite heraustreten, doch weit würde die Wölfin es nicht kommen lassen. Denn langsam bildeten sich Wolfähnliche Züge in ihrem Gesicht. Eine typische mit kurzen Haaren bewachsene Schnauze entstand aus ihrem zuvor menschenähnlichen Gesicht. Ihre Augenfarbe blieb zwar rot, wurde jedoch um einiges Kräftiger, fast blutrot. Knurrend riss Sera sich aus den Fängen des Vampirs und schnellte einige Schritte von ihm Weg, sackte zu Boden, grub ihre von weißen Haaren bewachsenen Klauen vor Schmerz in die Erde. Die Wandlung in die tierische Gestalt, war für sie noch schmerzhaft, da sie diese Fähigkeit erst seit einigen Monaten besaß und sich auf Grund dessen noch nicht daran gewöhnen konnte. „Hah…“, stöhnte sie, während sich ihr Beine zu richtigen Hinterläufen ausbildeten. Die Laute die ihre Knochen dabei machten, erinnerten jedes Mal an das Geräusch, wenn diese brechen würden. Bei der Wandlung in ihre tierische Gestalt nahm die eher kleine Wölfin wesentlich größere Maße an, so dass sie fast an die zwei Meter reichte, welches so manches Mal imposant und angsteinflößend auf andere wirken konnte. Nachdem ihre Wandlung vollendet war, richtete sich die weiße Werwölfin leise knurrend auf, sah den ihr Gegenüber mit ihren blutroten Augen finster an. „Oh, stimmt ja…heut ist ja Vollmond…Na das kann interessant werden…“, grinste der Vampir verachtend, während er das Blut von der Klinge leckte. Doch kaum hatte er dies getan, stürmte er auch schon los, mit der Klinge direkt auf Seras Bauch gerichtet, wollte es ihr direkt in den Magen rammen. Wozu er aber nicht kam, da die Werwölfin ihn zuvor mit ihrer Pranke im Gesicht erwischte und ihn so fort schleuderte. „Ja…Spaß…tze…Ihr Blutsauger tötet wohl auch nur aus Spaß, huh?“, knurrte die Weißhaarige und schritt auf den am Boden liegenden Vampir zu. „Dass manche nur töten um zu überleben, seht ihr wahrscheinlich nicht…“, knurrte sie, klang dabei richtig wütend. Als beim Vampir angekommen war, packte sie diesen am Kragen, hielt ihn hoch. „Was meinst du, werde ich wohl mit dir tun, huh?“, kam es fragend aus ihrer Kehle, sah das Nachtwesen an. „Keine Ahnung, du stirbst!!“, fauchte dieser und erhob sein Messer gegen Sera, welche nur knapp ausweichen konnte, jedoch immer noch am rechten Auge gestriffen wurde. „Argh!!! Du Bastard!!“, grollte sie wütend, schleuderte den Vampir von sich weg, welcher zwar einen ungewöhnlichen Flug hatte, aber dennoch auf seinen beiden Füßen landete. „Pha, mehr kannst du nicht?“, kam es spottend seinerseits, während Sera jedoch damit beschäftigt war, zu prüfen, ob ihr Auge zu sehr verletzt war oder es noch ging. Ein Glück, dass der Schnitt nicht zu tief, sondern nur oberflächlich war, sonst wäre sie auf einem Auge nun blind. „Verdammter Blutsauger!“, schrie sie, ehe sie mit ihren Klauen voran, auf den Vampir zustürmte, nach ihm schlug. Da dieser schnell und wendig genug war, konnte er vorher seine Waffe als Schutz heben und durchbohrte somit noch Seras rechte Pranke, wurde jedoch von der linken direkt an der Kehle getroffen, spürte, wie sich ihre Krallen in ihn bohrten und er zu Boden flog. „Argh…“, keuchte die Jungwölfin vor Anstrengung und Schmerz, als sie sich das Messer aus ihrer Pranke zog und sich kurz darauf zurückverwandelte. Ihre Energiereserven waren zu ausgeschöpft, als dass sie ihre tierische Gestalt noch hätte länger aufrecht halten können. „Dieser Mistkerl…“, entfleuchte es ihrer Kehle, als sie auf Grund des hohen Blutverlustes bewusstlos zu Boden sackte. Kapitel 3: Überraschung ----------------------- „Sie schläft nun schon seit Tagen. Ob sie die Wunden überleben wird…?“, fragte sich die Blondhaarige, während sie über die tiefschlafende und schwerverletzte Werwölfin wachte. Es war pures Glück, dass sie die Weißhaarige noch lebend aufgefunden hatte. Wären ihr die Ratsmitglieder zuvor gekommen, dann wäre Sera wohl umgebracht worden… „Du dummes Ding…“, flüsterte Luna leise, während sie die Decke, welche Seraphina bedeckt hielt, erneut richtete. „Nghn….“, entkam es der Kehle der Jungwölfin. Scheinbar bekam sie die Bewegungen mit, welche sich neben ihr regten. „Seraphina…?“, flüsterte die Vampirin voller Hoffnung, als die Angesprochene sich geregt hatte. „Mhm..? Wer ist da…?“, brummte die Schwerverletzte leise, ehe sie die Augen aufschlug und die Blonde erblickte. „…Luna…?“, hauchte sie teils erschöpft und teils verwirrt, verwirrt über die Anwesenheit der Vampirin. „Ja…ich bin es…“, flüsterte die Grünäugige, griff nach der Hand der Jüngeren, hielt sie besorgt fest. „Was…was machst du hier…?“, flüsterte sie fragend, während die Wölfin darum bemüht war sich aufzusetzen, welches ihr grade so gelang. „Ich habe mich um dich gesorgt und dich gesund gepflegt, Dummerchen…“, flüsterte die Vampirin sanft. Doch durch die Worte der Blonden war die Jungwölfin nur noch verwirrter. Sie konnte sich keinen plausibeln Grund zusammenreimen warum Luna, ausgerechnet eine Vampirin, welche eigentlich ihr Feind sein sollte, ihr erneut das Leben rettete. „Warum…tust du da-„, doch kaum wollte sie die Frage aussprechen, wurde sie erneut von der Vampirin unterbrochen: „Ich sollte jetzt gehen…“, sprach sie ruhig und sprang förmlich auf, wollte gehen. Jedoch war Sera dieses Mal schneller und packte die Vampirin am Handgelenk. „Warte…bitte…“, krächzte sie mit schwacher Stimme, sah die Blonde dabei bittend an, welche nur seufzte und sich wieder an die Seite der Verletzten setzte. „Und nun…?“, fragte sie mit erhobener Augenbraue. „Warum…? Warum hilfst du mir…?“, ertönte es zaghaft aus der Kehle der Jüngeren, welche mit ihren Augen den Blick der anderen suchte. Diese schien jedoch nicht sonderlich begeistert über diese Frage zu sein. „Nun…ehrlich gesagt…ich habe nicht die geringste Ahnung…“, seufzte die blonde Vampirin und sah die Werwölfin betroffen an. „Ich habe dich schon länger beobachtet…lange bevor du dich in den Park verlaufen hattest…“, begann sie zu erzählen, „ich weiß nicht, was mich dazu verleitet hatte dir zu helfen…ich musste es einfach tun…auch wenn-!“, doch weiter kam sie nicht, da sie auch schon von Sera unterbrochen wurde, in dem diese sie einfach küsste, wodurch Luna erschrocken ihre Augen aufriss. Als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, sprudelte es der Vampirin förmlich hinaus:“ Warum zum Henker hast du mich geküsst?! Wir sollten Feinde sein!!“ „Ich…ich…weiß nicht…es kam einfach über mich…“, gab Seraphina verlegen zu. „In der Zeit nach der Nacht im Park und der Vollmondnacht…du gingst mir einfach nicht mehr aus den Kopf…Ich musste dich einfach wieder sehen…deswegen war ich auch in der Vollmondnacht im Park…weil ich dich wieder sehen wollte…musste…“, erklärte sie, sank dabei leicht ihren Blick, sah auf ihre Bettdecke. „Ich glaube fast…Ich habe mich…bei unserer ersten Begegnung…in dich verliebt…“, gestand sie leise, sah dabei jedoch wieder auf, direkt in die Smaragde der blonden Vampirin, hoffte innerlich darauf in ihnen eine Regung zu sehen. Doch die erwünschte Reaktion blieb aus. „Es…es tut mir leid…“, sprach die Vampirin leise, ehe sie aufstand und aus dem Zimmer verschwand. Als Luna kurze Zeit darauf auch noch das Klacken des Türschlosses ihrer Wohnungstür vernahm, war sicher, dass die Blonde gegangen war. Tränen stiegen in der Werwölfin auf. Erneut war alles falsch gelaufen als gehofft, wodurch ihre Hoffnungen nun endgültig zerbersteten. Schluchzend warf sie sich auf ihr Bett, grub ihr Gesicht in ihre Kissen, ließ ihren Gefühlen freien lauf. „Warum?! Warum?!“ Sera verstand es nicht. Sie verstand einfach nicht, warum sie immer wieder alles falsch machen musste. Entweder verscheuchte sie die ihr Gegenüber oder wurde verarscht. Das Leben musste sie eindeutig hassen, dachte sie sich nur und fiel, nach langen Momenten des Weinens, in einen tiefen und traumlosen Schlaf. Kapitel 4: (Un)Glück...? ------------------------ Seit Tagen waren die wenigen Augenblicke, die die Werwölfin außerhalb ihres Bettes verbrachte, damit beschäftigt, dass sie entweder auf die Toilette ging oder etwas zu sich nahm. Die meiste Zeit verbrachte sie schluchzend im Bett. Wie lange sie schon so vor sich hinvegetierte, wusste sie nicht. Es war ihr aber auch egal. Ihr war im Moment alles egal. Sogar als schon Verwandte aus einer recht entfernten Stadt zu Besuch kamen, öffnete sie diesen noch nicht einmal die Tür, geschweige denn, dass sie aus dem Bett kam. Sie hatte die Rufe, Klingelversuche und Klopferei nicht registriert, oder gar es wahrgenommen. So bemerkte sie auch nicht, wie jemand ihre Wohnung betrat und auch kurz darauf in ihrem Zimmer stand. „Sera…?“, hauchte die Stimme hinter ihr, ehe sich die Person zu der Werwölfin setzte. „Sera…“ „Nghn…?“, nur widerwillig regte sich die Weißhaarige und drehte sich zu der noch unbekannten Person um. Als sie jedoch das blonde Haar und die smaragdfarbenen Augen erblickte, erkannte sie sofort, dass Luna bei ihr war. „Was willst du hier…?“, fragte die Wölfin schroff, sie wollte sich am liebsten wieder umdrehen, die Blonde nicht sehen. Seraphina machte einen sehr erschöpften und ausgelaugten Eindruck, welches ihre Laune nicht grade hob. „Ich…Ich möchte mit dir reden…“, setzte die Vampirin an, wurde aber diesmal von der Wölfin unterbrochen: „Warum? Es ist doch alles gesagt oder nicht? Du empfindest ja scheinbar nichts für mich…Was willst du dann hi-?!“, auch wenn Sera Luna unterbrochen hatte, war nun sie es, die unterbrochen wurde und das in einer Art, mit der sie nie gerechnet hätte. Luna küsste sie. Jedoch nicht allzu lang, denn kurz nachdem ihre Lippen sich berührt hatten, trennten sie sich auch wieder. „Na, endlich hältst du den Mund… Lass mich erklären, bevor du mich wieder wegschickst…“, bat sie die Werwölfin und sah ihr direkt in die Augen. „Na gut…“ „Danke… Weißt du… Dass ich damals…als du mir gesagt hattest, dass du dich in mich verliebt hattest…ich war geschockt, überrascht…durcheinander… deswegen… ich konnte dir keine Antwort geben, sonder musste in Ruhe nachdenken…“, erklärte sie, wobei sie bei jedem einzelnen Wort tief in die roten der Wölfin sah. „Es tut mir leid, dass ich dir das angetan habe…dass ich dir wehgetan habe…dabei wollte ich dies eigentlich immer verhindern…“, gab sie leise zu. „In der Zeit…in den zwei Wochen…die nun vergangen sind…hatte ich genügend Zeit um darüber nachzudenken und mir sicher zu sein, was ich für dich empfinde…“, hauchte sie nun leise, beugte sich dabei der Werwölfin ein kleines Stück entgegen, stoppte, kurz bevor sich ihre Lippen berühren konnten. „Ich liebe dich…“, mit diesen Worten vereinigten sich ihre Lippen erneut. Doch der Kuss war liebevoller und leidenschaftlicher als je zuvor. Sera die ihr Glück kaum fassen konnte, schloss nur wenige Wimpernschlage später, ihre Augen, erwiderte den Kuss ebenso liebevoll und leidenschaftlich. Als sich jedoch erneut die Lippen trennten, geschah es nicht durch Luna… Nein, diesmal trennte sich Sera von ihr: „Und…du meinst das wirklich ernst…?“, hauchte sie, sah ihrer Liebsten fragend in die Augen. „Ja…“, flüsterte diese liebevoll und schloss die Wölfin in ihre Arme, „dich und keine andere… Auf ewig…“. „Auf ewig…“, wiederholte die Jüngere die Worte, fast als wären diese nur ein Traum, schmiegte sich doch im gleichen Augenblick glücklich in die Arme ihrer geliebten Vampirin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)